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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im allgemeinen das Kabeltesten und die Fehlersuche und insbesondere
das Messen von Kabelübersprechcharakteristika
zwischen benachbarten Paaren von Kabeln und das Ableiten von diagnostischen
Informationen, um Fehler in Kabeln zu lokalisieren.
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Lokale Netzwerke (LANs), die durch
eine große
Zahl von mit einander verbundenen Computern, Arbeitsplätzen, Druckern
und Dateiservern gebildet sind, werden in modernen Büros immer üblicher.
Bei einer typischen Anlage können
LAN-Kabel durch Wände,
Böden und
Decken eines Gebäudes geführt werden.
LAN-Kabelsysteme müssen
nicht nur bei der Installation überprüft werden,
sie erfordern eine ständige
Wartung, Hochrüstungen
und Fehlersuche, weil LAN-Kabel und Verbinder brechen können, Büros und
Geräte
bewegt werden müssen und
neue Geräte
hinzugefügt
werden. Ein LAN-System wird am üblichsten
dadurch erreicht, daß alle
diese Geräte
mit LAN-Kabeln mit Kupferleitern und verdrillten Leiterpaaren physisch
verbunden werden, wobei die üblichsten
ein Achtleiterkabel ist, das in vier verdrillten Leiterpaaren (allgemein
einfach als "verdrillte
Paare" bezeichnet),
innerhalb einer flexiblen Umhüllung
ausgebildet ist, die eine elektrostatische Abschirmung umfassen
kann, wobei jedes Ende des Kabels in einem Verbinder der Industrienorm
endet.
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Der Übersprechpegel ist ein Leistungsparameter,
der das Ausmaß der
Signalkopplung zwischen getrennten, aber benachbarten Datenübertragungswegen
anzeigt und ist so von großer
Bedeutung für die
Bestimmung von Problemen bei Kabeln mit verdrillten Leiterpaaren
bei LAN-Systemen. Es ist wünschenswert,
daß der
Grad der Isolierung hoch (und der Übersprechpegel niedrig) ist,
um eine Störung zwischen Übertragungswegen
zu vermeiden. Dementsprechend ist die Möglichkeit, das Übersprechen zu
messen, bei jedem Testwerkzeug, das beim Testen von und der Fehlersuche
bei LAN-Kabeln verwendet werden soll, sehr wünschenswert.
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Raffiniertere LAN-Kabeltestgeräte gehören oft
zur Ausrüstung,
um Übersprechen
durch standardisierte Nahübersprechmessungen
(allgemein als "NEXT" bezeichnet) zu bewerten.
Ein herkömmliches Verfahren
zum Messen von Übersprechen
oder NEXT ist es, ein Hochfrequenz-Sinuswellensignal an ein verdrilltes
Leiterpaar in dem Kabel anzulegen und den Übersprechsignalpegel in einem
anderen der verdrillten Leiterpaare zu messen. Die Sinuswellenuelle
wird in diskreten Schritten über
einen Bereich von Frequenzen inkrementiert, während Messungen durchgeführt werden
und eine Liste Übersprechen gegen
Frequenz erzeugt wird. Diese Liste wird mit einer Worst-Case-Funktion
zum Übersprechen gegen Frequenz,
die für
die Kabelinstallation, die geprüft wird,
spezifiziert ist, verglichen, um die Einhaltung – d. h. ob die Übersprechpegel
akzeptabel sind oder nicht – zu
bestimmen. Dieses herkömniliche
Verfahren ergibt jedoch keine brauchbaren diagnostischen Informationen,
um den Benutzer darüber
zu informieren, wo genau das Problem liegt oder wie man es repariert.
Beispielsweise kann ein nicht akzeptables Übersprechen die Folge eines
Fehlers im Kabel sein, wie z. B., daß das Kabel an einem Punkt
physisch gequetscht ist oder einfach eine Verbindungsleitung schlechter
Qualität
irgendwo in einem LAN-Verlauf.
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Herkömmliche Impulsreflektometer
(TDRs) lokalisieren Fehler, die durch beträchtliche Änderungen der Impedanz in einem
Kabel, wie Unterbrechungen und Kurzschlüsse, durch Messen der Zeit,
die zwischen einem Stimuluspuls und einem reflektierten Puls in
dem gleichen Kabel verstreicht; jedoch können solche herkömmlichen
TDRs keine Funktion Übersprechen
gegen Frequenz zur Verfügung
stellen und auch nicht ein Problem, wie eine fehlerhafte Verbindungsleitung
oder eine Verbindungsleitung schlechter Qualität, lokalisieren, die eine sehr
gute Impedanzanpassung zu dem LAN-Kabel mit dem verdrillten Leiterpaar
aufweist.
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Die US-A-5 063 351 beschreibt eine
Anordnung zum Testen eines Kabelkommunikationssystems, das einen
Pseudorauschsequenzerzeuger zur Erzeugung eines Stroms von Bits,
die normal verteilt sind, und einen Digitalfilter umfaßt, der
auf den Sequenzerzeuger anspricht, zum Implementieren einer Frequenzcharakteristik,
die dem Spektralinhalt einer Störquelle,
wie durch einen Nahübersprechpfad
gewichtet, entspricht. Die Schaltung erzeugt so digital ein Übersprechsignal,
das die kombinierte Wirkung von einer oder mehr Störquellen
und dem Nahübersprechkoppelpfad
anzeigt, der die Störquellen
mit dem System, das getestet wird, verbindet.
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Die GB-A-2 065 312 beschreibt eine
Vorrichtung zum Lokalisieren von Übersprechfehlern in Telekommunikationskabeln
auf eine Auflösung
von etwa 10 Metern. Für
jede potentielle Übersprechkoppeldistanz
speichert (oder berechnet) die Vorrichtung eine erwartete Übersprechwellenform
in der Form einer Anzahl von zeitlich beabstandeten Abtastwerten.
Die tatsächlich
empfangene Wellenform ist mit jeder potentiellen Wellenform kreuzkorreliert,
wobei die Korrelation das höchste
Ergebnis ergibt, wodurch die Koppelentfernung angegeben wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind in den beiliegenden Ansprüchen
angegeben.
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In Übereinstimmung mit einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liefert ein Kabelübersprech-Meßsystem
diagnostische Fehlerinformationen, um zusätzlich zum Bereitstellen einer
Funktion Übersprechen
gegen Frequenz die Ursache der schlechten Übersprechleistung zu lokalisieren,
um LAN-Kabel mit verdrillten Leiterpaaren zu testen und deren Fehler
zu suchen.
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Ein Kabeltestgerät legt Stimulussignale an ein
ausgewähltes
verdrilltes Leiterpaar in einem LAN-Kabel an, während es die Übersprechsignalkopplung
an einem getrennten, jedoch benachbarten verdrillten Leiterpaar
innerhalb des gleichen Bündels oder
Kabels überwacht.
Ein Meßsystem
analysiert Übersprechsignale
und liefert diagnostische Informationen zur Lokalisierung von Fehlern
in dem Kabel und liefert auch Informationen zum Übersprechen gegen Frequenz,
um zu bestimmen, ob diese akzeptabel sind oder nicht.
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Die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nutzt die wohlbekannte Tatsache aus,
daß das
Frequenzspektrum eines Pulses primär durch die Breite und Amplitude
des Pulses bestimmt werden kann. Ein Pulserzeuger legt wiederholt
einen relativ schmalen Stimuluspuls (beispielsweise in der Größenordnung
von vier oder fünf
Nanosekunden) an eine Schaltmatrix an, die den Stimuluspuls an ein ausgewähltes aus
einer Vielzahl von verdrillten Leiterpaaren leitet, während sie
eines der anderen verdrillten Leiterpaare mit einem Wellenform-Digitalisierer
verbindet. Der Wellenform-Digitalisierer zeichnet die empfangene Übersprech-Wellenform
mit Hilfe von sequentieller Abtastung auf, um eine rekonstruierte
Ersatzzeit-Wellenform des Übersprechsignals zu
liefern. Eine Fast-Fourier-Transformation
(FFT) wird mit der digitalisierten Wellenformaufnahme durchgeführt, um
nach Normalisieren und Skalieren eine Tabelle von Informationen
zum Übersprechen gegen
Frequenz bereitzustellen. Diese Informationen können dann verwendet werden,
um mit den spezifizierten Worst-Case-Übersprecherfordernissen für das bestimmte
LAN-Kabel verglichen zu werden, um die Einhaltung zu bestimmen.
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Des weiteren wird die digitalisierte Übersprechwellenformaufnahme
mit Bezug auf relativ große
Zacken oder Spitzen untersucht. Die Zeit des Auftretens eines Zackens
kann verwendet werden, um die physische Stelle entlang des Kabelverlaufs des
Ereignisses oder der Situation, die den Übersprechzacken verursacht,
mit einem ziemlichen Grad an Genauigkeit annähernd festzustellen. Die zeitlichen
Informationen werden bereitgestellt, indem die Zeit aufgezeichnet
wird, die von dem Einkoppeln eines Stimuluspulses bis zur Feststellung
der Zacke verstrichen ist, und dann kann die Entfernung zum Fehler
berechnet werden.
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Bei einer alternativen Ausführungsform
unterscheidet ein Kabeltestgerät
die Stelle der Zacken, die eine vorbestimmte Schwellenamplitude übersteigen,
und gibt dem Benutzer nur die sich auf die Entfernung beziehenden
Fehler an.
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Anordnungen, die die vorliegende
Erfindung verkörpern,
werden jetzt im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein verallgemeinertes Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Kabeltestund
Fehlersuchgeräts;
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2A und 2B sind ein Nahübersprech-(NEXT)-Modell,
die jeweils eine Meßstruktur und
ein Wellenforrndiagramm zeigen;
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3 ist
eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung in Form eines detaillierten Blockdiagramms;
und
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4 ist
ein Blockdiagramm einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Anhand von 1 der Zeichnungen wird ein verallgemeinertes
Blockdiagramm eines Kabeltest- und Fehlersuchgeräts 10 gezeigt, das über einen
Industrienorm-Verbinder 14 mit einem Ende eines beispielhaften
LAN-Kabels 12 verbunden ist, das mit vier verdrillten Leiterpaaren
(oder einfach verdrillten Leiterpaaren wie sie in der relevanten
Industrie bekannt sind) 12-1, 12-2, 12-3 und 12-4 innerhalb einer flexiblen
Ummantelung 16 aufgebaut ist, die als elektrostatische
Abschirmung fungieren kann. Es sollte festgestellt werden, daß LAN-Kabel
typischerweise nicht abgeschirmt sind. Ein Signalerzeuger 20 innerhalb
des Geräts 10 erzeugt
Stimulussignale, um das LAN-Kabel 12 zu testen und solche
Stimulussignale werden über
eine Schaltmatrix 22 an ein ausgewähltes Leiterpaar der verdrillten
Leiterpaare angelegt. Eine Meßschaltung 24 ist
mit einem zweiten der verdrillten Leiterpaare über die Schaltmatrix 22 verbunden,
um jegliche Übersprechsignale
zu empfangen, d. h. Signale, die zu einer Kopplung des Stimulussignals
von dem ausgewählten
verdrillten Leiterpaar zu dem zweiten führen. Die Meßschaltung 24 analysiert die Übersprechsignale
und liefert Informationen zum Übersprechen
gegen Frequenz sowie diagnostische Informationen zum Lokalisieren
von Fehlern in dem LAN-Kabel an eine Anzeigevorrichtung. Bei dem
gezeigten Beispiel wird der Ausgang des Signalerzeugers 20 mit
dem verdrillten Leiterpaar 12-1 über
die geschlossenen Kontakte 22-1a der Schaltmatrix 22 verbunden
und die Meßschaltung 24 wird
mit dem verdrillten Leiterpaar 12-2 über die geschlossenen Kontakte
22-2b der Schaltmatrix 22 verbunden. Ein Mikroprozessor 28 sorgt
für die
gesamte Steuerung des Geräts 10,
einschließlich
der Festlegung der Signalführung
und des Betriebs der Schaltmatrix 22 und des Steuerns der
Meßschaltung 24 zum
Analysieren von Übersprechsignalen.
Die Meßschaltung 24 gibt
auch Befehlssignale an den Signalerzeuger 20 zur Erzeugung
von Stimulussignalen.
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Um diagnostische Informationen zur
Lokalisierung von Fehlern in dem LAN-Kabel bereitzustellen, muß zwischen
den durch den Signalerzeuger 20 erzeugten Stimulussignalen und
den durch die Meßschaltung 24 analysierten Übersprechsignalen
eine zeitliche Beziehung bestehen. Um eine Einschätzung dieser
zeitlichen Abstimmung zu gewinnen, siehe das Nahübersprech- oder NEXT-Meßmodel der 2A und 2B die jeweils ein Modell der Meßstruktur und
ein Wellenformdiagramm zeigen.
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In 2A ist
ein Kabeltestinstrument 10 mit einem nahen Ende eines Kabels,
das verdrillte Leiterpaare 12-1 und 12-2 umfaßt, in der im Zusammenhang
mit 1 beschriebenen
Weise verbunden. Das ferne Ende jedes verdrillten Leiterpaars bei
dem Modell ist mit Abschlußwiderständen 30 und 32 abgeschlossen,
die der charakteristischen Impedanz des Kabels angepaßt sind.
Die Abschlußwiderstände 30 und 32 können in
geeigneter Weise Teil einer Ferneinheit 34 sein, die mit
dem Kabeltestinstrument 10, das mit den entfernten Ende
des Kabels verbunden ist. Die nahen Enden der verdrillten Leiterpaare
12-1 und 12-2 sind in gleicher Weise mit Abschlußwiderständen 36 und 38,
von denen jeder gleich einer Hälfte
der charakteristischen Impedanz des Kabels ist, und dem Widerstand 40 abgeschlossen.
Bei einer vorgeschlagenen kommerziellen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind sowohl das nahe als auch das ferne Ende des Kabels
mit Symmetrietransformatoren verbunden, um eine symmetrische Kabelansteuerung
zu erzielen und die anderen Funktionen außer dem hier beschriebenen
Meßsystem
zu erleichtern. Jedoch ist die Ersatzschaltung über dem Meßfrequenzband wie in 2A gezeigt. Der Signalerzeuger 20,
der geeigneterweise ein Pulserzeuger sein kann, erzeugt einen Stimuluspuls,
der den Übertragungsweg
des verdrillten Leiterpaars 12-1 herunter geführt wird. Jegliches Übersprechen,
das quer zu dem das getrennten, jedoch benachbarten verdrillten
Leiterpaar 12-2 gekoppelt ist, pflanzt sich zu dem Meßsystem
zurück
fort und wird als empfangenes Signal über den Widerstand 40 entwickelt.
Es wird angenommen, daß ein
Fehler, wie ein schlechter Verbinder in einer Entfernung LF von dem nahen Ende des Kabels 12 existiert.
Dieser Fehler wird von den Kondensatoren 44 und 46 nachgebildet.
Es ist festzustellen, daß die
von dieser An von Fehlern dargestellte Impedanz typischerweise groß mit Bezug auf
die charakteristische Impedanz des Kabels ist und deshalb nicht
von irgendwelchen Testinstrumenten lokalisiert würde, die nach Stoßstellen
suchen, wie Impulsreflektometer und dergleichen. Die von den Kondensatoren 44 und 46 nachgebildete
Impedanz verursacht jedoch ein ausreichendes Koppeln, um zu einem
NEXT-Versagen zu führen.
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Anhand von 2B wird ein Stimuluspuls 50 durch
den Signalerzeuger 20 erzeugt und zum Zeitpunkt T0 über
den von dem verdrillten Leiterpaar 12-1 gebildeten Übertragungsweg
geführt.
Der Puls 50 pflanzt sich mit einer Geschwindigkeit V, die
ein Prozentsatz der Lichtgeschwindigkeit ist und in einem elektrischen
Kabel etwa acht Zoll pro Nanosekunde (oder 20 Zentimeter pro Nanosekunde)
beträgt, über das
verdrillte Leiterpaar 12-1 bis zu dem von den Kondensatoren 44 und 46 dargestellten
Fehler fort, wo er auf das ver drillte Leiterpaar 12-2 quergekoppelt wird.
Das gekoppelte Übersprechsignal
pflanzt sich seinerseits zu dem Kabeltestinstrument 10 über das verdrillte
Leiterpaar 12-1 mit einer Geschwindigkeit V zurück fort und kommt nach einer
verstrichenen Zeit TF = T1 – T0 = 2 LFN am Widerstand 40 an.
Die Wellenform 52 stellt denjenigen Teil des empfangenen Signals
dar, der auf Ersatz-Koppelkondensatoren 44 und 46 zurückzuführen ist.
Die Entfernung zu dem Fehler (Länge
des Kabels von dem Instrument 10 zu dem Fehler) kann dann
als LF = 1/2 TpV berechnet werden.
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Ein Kabeltest- und Fehlersuchgerät in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform nützt die
wohlbekannte Tatsache aus, daß das
Frequenzspektrum eines Pulses in erster Linie durch die Breite und
Amplitude eines Pulses wie dem Puls 50 bestimmt werden
kann. Ein relativ schmalerer Puls 50, z. B. in der Größenordnung
von fünf
Nanosekunden erzeugt ein Frequenzspektrum, das einen größeren Prozentsatz
seiner Leistung in den höheren
Frequenzen, z. B. bis zu etwa 100 Megahertz hat, während ein
relativ breiterer Puls 50, z. B. in der Größenordnung
von 30 Nanosekunden, ein Frequenzspektrum erzeugt, daß einen
größeren Prozentsatz
seiner Leistung in den unteren Frequenzen, z. B. bis zu etwa 20 Megahertz
hat.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 3 gezeigt.
Das Kabeltestgerät 10 umfaßt einen
Verbinder 60 zum Verbinden des Kabeltestgeräts mit einem
zu testenden Kabel. Der Verbinder 60 kann ausgewählt werden,
um irgendeinen Typ von Kabel oder irgendeine Anzahl von Übertragungsleitungen
aufzunehmen. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Verbinder 60 ein
Industrienorm-Verbinder RJ-45, der dazu geeignet, ist, mit dem Verbinder
eines herkömmlichen
LAN-Kabels mit acht Leitern zusammenzupassen, das mit vier verdrillten
Leiterpaaren aufgebaut ist. Der Signalerzeuger 20 ist ein
Pulserzeuger, der einen relativ schmalen Puls erzeugt, z. B. in
der Größenordnung von
fünf Nanosekunden
wie vorstehend beschrieben, bei Auslösung eines Pulssteuersignals
von einer Erfassungszeitsteuervomchtung 74 (die nachstehend erörtert wird),
die ihrerseits von dem Mikroprozessor 28 gesteuert wird.
Die Pulse werden wiederholt mit einem Abstand von etwa acht Mikrosekunden
erzeugt, was für
genügend
Zeit sorgt, um die Übersprechsignale
von Fehlern, die sich in einer beträchtlichen Entfernung von dem
Meßsystem
befinden, abzutasten, so daß das
Meßsystem
verwendet werden kann, um Übersprechfehler
in praktisch jedem lokalen Netzwerk festzustellen.
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Der Mikroprozessor 28 ist über eine
typische Busstruktur mit einem Speicher 62 verbunden, der sowohl
Direktzugriffs- als auch Festspeicher enthalten kann, eine Blocktastatur 64 zur
Eingabe von benutzerdefinierten Informationen und eine Anzeigevorrichtung 66,
die ein Flüssigkristall-Flachbildschirmvorrichtung
(LCD) sein kann, und die dazugehörigen
Anzeigeschaltungen umfassen kann.
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Der Mikroprozessor 28 liefert
auch das Steuersignal an die Schaltmatrix 22, die geeigneterweise aus
digital gesteuerten Relais herkömmlicher
Konstruktion zum Leiten eines Stimuluspulses von dem Signalerzeuger 20 zu
einem ausgewählten
verdrillten Leiterpaar und von Übersprechsignalen
von einem weiteren verdrillten Leiterpaar zur Meßschaltung 24.
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Die Meßschaltung 24 ist
ein Wellenformdigitalisierer ähnlich
demjenigen, der für
das Digitalisieren von Wellenformen von Eingabesignalen in einem herkömmlichen
digitalen Speicheroszilloskop verwendet wird und umfaßt deshalb
herkömmliche
und wohlbekannte Elemente und wird in einer in der Technik bekannten,
herkömmlichen
Betriebsart für
das sequentielle Abtasten betrieben, wobei aus einer Anzahl von
periodischen Signalen Abtastwerte erfaßt werden, die später in einer
Ersatzzeitaufnahme rekonstruiert werden, die ein Echtzeitsignal
darstellt. Dies gestattet das Abtasten mit einer höheren effektiven
Rate als der verfügbaren
Abtast-Taktrate, die erforderlich ist, um Übersprechsignale abzutasten, die
Artifakte von Stimuluspulsen mit einer Dauer von fünf Nanosekunden
sind.
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Übersprechsignale,
die über
die Schaltmatrix 22 von dem verdrillten Leiterpaar erhalten
werden, das überwacht
wird, werden an einem Abtast/Halteverstärker 70 angelegt,
der die Amplitude des Übersprechsignals
lang genug einfriert, damit es mittels eines A/D-Wandlers (ADC) 72 in eine digitale
Darstellung umgewandelt wird. Falls gewünscht, können geeignete Signalaufbereitungsschaltungen
wie Verstärker,
Dämpfungselemente,
Filter usw. in den Signalweg vor dem Digitalisieren zwischengeschaltet werden,
um Signalzustände
der Leistungsfähigkeit des
Wellenformdigitalisierers anzupassen.
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Die Erfassungssynchronisierung wird
von der Erfassungssynchronisier-Steuereinrichtung 74 bereitgestellt,
die geeigneterweise ein digitaler Signalprozessor (DSP) in Kombination
mit einer programmierbaren Logikeinrichtung und einem Hochgeschwindigkeitstaktgeber
(etwa 60 Megahertz bei dieser Ausführungsform) ist, um für die gewünschte zeitliche
Abstimmung und Steuerung zu sorgen. Die Erfassungszeitsteuereinrichtung 74 löst Pulssteuerbefehle
an den Signalerzeuger 20 wie vorstehend erörtert aus
und legt auch Abtast/Haltesignale an den Abtast/Halteverstärker 70 und
Umwandlungs-Steuerbefehlssignale an den ADC 72 mit einer
Rate von etwa vier Megahertz an. Die Abtast/Halte- und ADC-Steuersignale werden
in progressiv zunehmenden Verzögerungsinkrementen
von zwei Nanosekunden über eine
interne Verzögerungsleitung
nach der Auslösung
der Pulssteuersignale, die an den Signalerzeuger 20 angelegt
werden, erzeugt. Während
die Umwandlungsrate des Abtast/Halteverstärkers 70 und des ADC 72 bei
dieser Ausführungsform
etwa vier Megahertz beträgt,
gestattet so die wohlbekannte sequentielle Abtasttechnik eine effektive
Abtastrate von 500 Megahertz. In Übereinstimmung mit dem wohlbekannten
Abtastlehrsatz von Nyquist gestattet dies das Abtasten von Übersprechsignalen
in einem Frequenzspektrum bis 250 Megahertz.
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Die umgewandelten digitalisierten
Abtastwerte, die jeweils eine momentane Amplitude des empfangenen Übersprechsignals
darstellen, werden mittels einer Erfassungszeitsteuereinrichtung
zu einem Schnellerfassungs-Wellenformspeicher 78 transportiert.
Obgleich die Abtastwerte nicht in einer chronologischen Reihenfolge
erhalten werden, werden sie, wenn sie in dem Speicher 78 gespeichert werden,
in ihrer ordnungsgemäßen zeitlichen
Abfolge neu geordnet, wie dies für
Fachleute wohlbekannt ist. Danach wird die Wellenformaufnahme mittels
des Mikroprozessors 28 wiedergewonnen und in den Speicher 62 bewegt.
So zeichnet der Wellenformdigitalisierer die empfangene Übersprechwellenform
mittels sequentiellen Abtastens auf; um eine rekonstruierte Ersatzzeitwellenform
des Übersprechsignals bereitzustellen.
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Eine Fast-Fourier-Transformation
(FFT) wird mittels eines Mikroprozessors 28 an der digitalisierten Übersprechwellenforrnaufnahme
durchgeführt um,
nach Normalisieren und Skalieren, eine Liste der Informationen zum Übersprechen
gegen Frequenz bereitzustellen, die auf der Anzeigevorrichtung 66 angesehen
werden kann. Diese Informationen können dann verwendet werden,
um sie gegen die spezifizierten Worst-Case-Übersprecherfordernisse für die bestimmte
LAN-Kabelinstallation zu prüfen,
um das Befolgen zu bestimmen.
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Des weiteren wird die digitalisierte Übersprechwellenformaufnahme
mit Bezug auf relativ große
Zacken oder Spitzen untersucht. Die Zeit des Auftretens eines Zackens
kann verwendet werden, um die physische Stelle entlang des Kabelverlaufs des
Ereignisses oder der Situation, die den Übersprechzacken verursacht,
mit einem ziemlichen Grad an Genauigkeit annähernd festzustellen. Die zeitlichen
Informationen werden bereitgestellt, indem die Zeit aufgezeichnet
wird, die von dem Einkoppeln eines Stimuluspulses bis zur Feststellung
der Zacke verstrichen ist, und dann kann die Entfernung zum Fehler
berechnet werden.
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Bei einer alternativen Ausführungsform
der in 4 dargestellten
Meßschaltung 24 unterscheidet
ein Kabeltestgerät
die Stelle der Zacken, die eine vorbestimmte Schwellenamplitude übersteigen
und gibt dem Benutzer nur die sich auf die Entfernung beziehenden
Fehler an. Übersprechsignale,
die über die
Schaltmatrix 22 erhalten werden, werden an eine Signalaufbereitungsschaltung 80 gekoppelt,
die die Signale auf einen für
den Vergleich mit einem vorbestimmten Schwellenwertpegel geeigneten
Pegel mit Hilfe des Komparators 82 einstellt. D. h. wenn
eine Übersprechzacken-
oder -spitzenspannung einen vorbestimmten Pegel übersteigt, ändert der Ausgang des Komparators 82 den
Zustand. Ein Zähler 84 wird durch
die Auslösung
eines Stimuluspulses eingeschaltet und zählt Hochgeschwindigkeits-Taktsignale von einem
Taktgeber 86, bis die Zählung
durch den Ausgang des Komparators
82 gestoppt wird. Die
verstrichene Zeit von dem Zähler 84 kann
direkt als Entfernung auf der Anzeigevorrichtung 90 ausgelesen werden.
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Während
wir die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung gezeigt und beschrieben haben, ist es für Fachleute
offensichtlich, daß viele Änderungen
und Modifikationen durchgeführt
werden können ohne
die Erfindung in ihren breiteren Aspekten zu verlassen. Beispielsweise
könnte
der Signalerzeuger 20 aufgetastete Bündel von Hochfrequenz-Sinuswellensignalen
von kurzer Dauer erzeugen, um eine Tabelle Übersprechen gegen Frequenz ähnlich derjnigen,
die durch herkömmliche
Kabeltestgeräte
erzeugt wird, aufzubauen, wobei die zeitlichen Informationen für die diagnostische
Fehlerlokalisierung aus den Auftastbefehlen extrahiert werden könnte. Mit geeigneten
Steuerungen und zusätzlichen
Schaltungen könnte
die Meßschaltung 24 von
Fachleuten als herkömmlicher
Random-Sampling-Wellenformdigitalisierer ausgeführt werden. Alternativ könnte eine Einzelfehlererfassung
mit geeigneten Hochgeschwindigkeits-Wellenform-Digitalisierschaltungen und
den dazu gehörigen
erhöhten
Kosten durchführt werden.