DE69406911T3 - Verfahren und vorrichtung zur überwachung von tierenlebensfunktionen - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überwachen des Verhaltens eines Tieres mit Hilfe einer Tierhandhabungsvorrichtung. Ein typisches Beispiel derartigen Standes der Technik ist aus EP-A-0,091,892 bekannt.
• Es ist in der Viehwirtschaftsindustrie zunehmend gebräuchlich geworden, programmgesteuerte Maschinen zur Tierhandhabung zu verwenden. Es kann hier eine spezielle Bezugnahme auf einen Melkroboter gemacht werden, bei dem ein Tier völlig unbeaufsichtigt über zaunartige Führungsmittel zu einem Handhabungsort geleitet wird, wobei man sich das Pawlow'sche Verhalten des Tieres zunutze macht, nämlich, dass eine Belohnung in der Form von Futter bereitgestellt wird. Die Tiere zeigen hierbei eine Verhaltensweise, die nach demselben Muster während jeder Operation abläuft, so dass die Vorrichtung darauf basierend vorprogrammiert werden kann. Derartige Vorrichtungen haben ferner die Möglichkeit, spezielle auftretende Funktionen des Tieres zu überprüfen, wodurch zum Beispiel ein Bild der Gesundheit des Tieres ermittelt werden kann. Es ist zum Beispiel in dem Fall von Kühen üblich, Austrocknung und Krankheiten mittels eines Temperatursensors in Melksystemen festzustellen.
• Ziel der Erfindung ist jedoch, die Überwachung auf weitere Tierfunktionen auszudehnen, wodurch es möglich wird, die programmierte Vorrichtung zu verwenden, um anomale Funktionen des Tieres zu ermitteln und darauf zu reagieren. Diese Fehlfunktionen oder anomalen Funktionen können zum Beispiel sein: Nichterscheinen an der programmierten Vorrichtung als Folge äußerer Umstände, zum Beispiel Beinbruch. Andere Möglichkeiten sind, dass das Tier sich in der Vorrichtung verfängt, wobei die Vorrichtung an sich normal arbeiten kann.
• Es ist Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, wobei das oben angegebene Überwachen auf einfache Weise durchgeführt werden kann, wie durch die in Anspruch 1 dargelegten Merkmale gezeigt wird.
• Die Erfindung basiert auf der Idee, dass jede Operation auf dem Tier eine vorbestimmte Zeit erfordert, wobei die Zeit an sich je Art oder je einzelnem Tier unterschiedlich sein kann. Sollte die vorbestimmte Zeit in der Folge von Operationen überschritten werden, stellt die Vorrichtung, die an sich ordnungsgemäß funktionieren kann, fest, dass etwas mit der Funktion des Tieres nicht in Ordnung ist. Ein Nichterreichen der vorbestimmten Zeit kann auch ein Indiz dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dies kann passieren, wenn die Milchproduktion des Tieres zu gering ist, wobei die tatsächliche Melkzeit kürzer als normal ist. Da derartige programmierte Vorrichtungen gewöhnlich mit Tiererkennungsmitteln ausgestattet sind, kann die Aufsichtsperson, die nicht ständig an der Vorrichtung anwesend sein muss, gewarnt werden, woraufhin sie etwas unternehmen kann.
• Eine weitere Verbesserung wird durch ein Mehrfachsignalisierungssystem für die Aufsichtsperson, wie beispielsweise ein Semaphon oder eine Telefonausrufvorrichtung, erreicht, wobei die Aufsichtsperson über die Dringlichkeit des Anrufs informiert wird. Daher kann im Falle des Nichterscheinens des Tieres die Aufsichtsperson immer noch warten, während sie im Falle einer Unterbrechung oder dergleichen sofort etwas unternehmen kann.
• Die Erfindung wird ferner in der hierin untenstehenden Figurenbeschreibung einer Ausführungsform erläutert.
• Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird in der beigefügten Zeichnung eines Melksystems für Kühe gezeigt.
• Die Figur zeigt schematisch die Steuerung des Systems. Darin ist 6 das zentrale Steuersystem, das mittels eines Endgeräts 9 bedient wird. Das Steuersystem gibt Betätigungssignale an die verschiedenen Komponenten der Vorrichtung.
• Diese Komponenten können unter anderem aus den mechanisch beweglichen Führungsmitteln, wie beispielsweise Zäune 11, dem Identifikationssystem 12, dem Fütterungssystem 13, dem Platzierungssystem 14 und dem Melksystem 15 bestehen. In diesen Systemen sind Sensoren angeordnet, die den Betrieb jedes Systems überprüfen, insbesondere dahingehend, ob die Steuersignale das gewünschte Ergebnis vorweisen. Zu jedem dieser Systeme gehört ein Steuersystem 1 bis 5, wobei in dem Rückkopplungssystem 1a bis 5a die Signalverarbeitung des Betriebs der Sensoren, die das System überprüfen und steuern, stattfindet. Es ist möglich, dass das Steuersystem einer Komponente der Vorrichtung aus mehreren Steuergruppen aufgebaut ist, wie beispielweise bei 4 und 4' angegeben.
• Das Verhalten der Kuh wird mit den Sensoren 10 festgestellt, deren Daten als Sensorinformation in den Steuersystemen der verschiedenen Komponenten verarbeitet werden. Diese Sensorinformation wird außerdem an das zentrale Steuersystem 6 weitergeleitet.
• In dem zentralen Steuersystem werden die unterschiedlichen Sensordaten kombiniert, wobei auf der einen Seite der Betrieb der Vorrichtung optimiert wird und auf der anderen Seite die Funktionen und Gesundheitszustand der Kuh festgestellt, überprüft und analysiert werden. Ein Vergleich wird dahingehend angestellt, ob die Funktionen dem vorprogrammierten Muster des relevanten Tieres entsprechen und mit dem, was in der auftretenden Situation erwartet werden kann. Sollte ein Nichtfunktionieren oder ein fehlerhaftes Funktionieren festgestellt werden, ermittelt das Steuersystem dann, dass die Aufsichtsperson gewarnt werden muss, wobei eine Auswahl aus einer Anzahl möglicher Nachrichtentypen getroffen wird. Unter Verwendung des Ausrufsystems 8, zum Beispiel einer Semaphoninstallation, wird die Aufsichtsperson gewarnt und über die ergriffenen Schritte und die Dringlichkeit der Nachricht informiert.
• Die Schritte können sich hierin gemäß dem Zeitpunkt unterscheiden, an dem die Feststellung gemacht wird:
  Abweichungen, aufgrund derer die Kuh im Melkstand während des Tages gehalten wird und die Aufsichtsperson ausgerufen wird, werden nur während der Nacht in dem separierten Tier auftreten. Das Ausrufen der Aufsichtsperson kann auch von einer Anzeige der Dringlichkeit davon begleitet werden: in Situationen, wo die Kuh ruhig im Melkstand steht, ist die Dringlichkeit gering, während eine Blockierung des Durchgangs für 15 Minuten, ohne dass es einen offensichtlichen Grund dafür gibt, eine dringende Situation ist.
• Beispiele für Situationen, bei denen Warnsignale von dem Steuersystem erzeugt werden, und die möglichen Antworten darauf werden unten gegeben, wobei diese Aufzählung nicht beschränkend ist für die Optionen, die in die Programmierung eingeschlossen werden sollen.
• Nachstehend sind Situationen angegeben, die vermittels Zeit festgestellt werden können:
  Der Zaun ist geöffnet, die Anwesenheit der Kuh wird signalisiert, aber eine Identifizierung am Fütterungszaun tritt nicht auf.
  Die Kuh verlässt den Melkstand nicht.
  Die Kuh frisst nicht aus dem Futtertrog.
  Es sind keine Zitzen oder kein Euter festzustellen.
  Die Zäune schließen nicht oder öffnen sich nicht aufgrund der Anwesenheit der Kuh.
  Der Bewegungsmechanismus der Melkvorrichtung ist blockiert.
• Die obigen Situationen führen zu Signalen an die Aufsichtsperson, die sich unterscheiden können oder auch nicht. Wesentlich ist jedoch, dass sich die oben festgestellten Abänderungen nicht auf den Betrieb der programmierten Vorrichtung selbst beziehen, sondern auf die Art und Weise, in der das Tier in einer derartigen Vorrichtung funktioniert.
• Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern durch den Umfang der beigefügten Patentansprüche.

Claims (4)

1. Verfahren zum Überwachen des Verhaltens eines Tieres mit Hilfe einer Tierhandhabungsvorrichtung, wie beispielsweise eines Melkapparats, insbesondere eines Melkroboters, wobei ein programmierbares Steuersystem verwendet wird, um das Tier einer vorbestimmten Folge von Operationen zu unterziehen, das heißt zum Beispiel Positionieren, Anlegen von Zitzenbechern, Melken und anschließendes oder gleichzeitiges Füttern und Entfernen des Tieres, wobei die Operationen, denen das Tier unterzogen wird, zum Beispiel Melken, hinsichtlich der für ein einzelnes Tier spezifischen Zeitdauer programmiert werden und wenigstens ein Warnsignal von dem Steuersystem erzeugt wird, falls eine Zeitdauer für eine gegenwärtige Operation die programmierte, spezifische Zeitdauer wegen des gegenwärtigen, von dem Tier gezeigten Verhaltens überschreitet oder nicht erreicht, um ein Nichtfunktionieren oder abweichende Funktionen des Tieres festzustellen, wobei das Warnsignal eine Aufsichtsperson ausruft und sie über eine aus einer Anzahl möglicher Nachrichtenarten informiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal drahtlos an einen entfernt gelegenen Empfänger übertragen wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Signale unterschiedlicher Stärke und/oder Art erzeugt werden, abhängig davon, ob die Zeit an einer bestimmten Programmstelle überschritten wird.
4. Programmgesteuerte Tierhandhabungsvorrichtung, wie beispielsweise ein Melkroboter zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass die Programmsteuerung mit einer signalerzeugenden Schaltung durchgeführt wird, die reagiert, sobald eine vorprogrammierte Zeitdauer in der Steuerung überschritten wurde.