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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine
mechanische Vorrichtung für die Reduzierung,
übersetzung und Änderung von Drehgeschwindigkeiten.
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Sie betrifft die Möglichkeit zur Erzielung
sehr hoher Reduzierungen von Drehgeschwindigkeiten
auf der Grundlage gezahnter oder glatter Drehelemente
und kommt für zahlreiche Anwendungen bei sehr
verschiedenartigen mechanischen Ausrüstungen in
Frage, z.B. Kopfaggregate von
Schildvortriebsmaschinen, Seiltrommeln von Hebe- und
Förderzeugen, Radsysteme für langsame Fortbewegungen:
Hafenkräne, Transportplattformen von Trägerraketen in
der Raumfahrt, Tiefbaumaschinen, Antrieb von
Zentrifugen, Mahlwerken usw.
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Aufgrund der sehr großen
Reduzierungsmöglichkeiten ist die Vorrichtung sehr
gut für die Tagesrotation von Instrumenten für die
Sternverfolgung geeignet, bei denen normalerweise
Getriebe mit gewaltigen Zahnrädern oder eine Vielzahl
kaskadenartig aneinandergereihter mehrstufiger
Reduzierungsgetriebe zum Einsatz kommen, um eine
Rotationsgeschwindigkeit von einer Umdrehung am Tag
zu erzielen.
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Im Grundprinzip ist keines der umlaufenden
Elemente komplexen Bewegungen ausgesetzt, durch die
das Auftreten von mit einer gyroskopischen Präzession
verknüpften Kräften bewirkt wird. Die einem
Reduzierungsgetriebe mit verblockten Gängen
vergleichbare Vorrichtung weist daher keine
Innenzirkulation von Störkräften auf. Ihre
Hauptvorzüge - Funktionsgenauigkeit, Wiederholbarkeit
einer Bewegung, ausgezeichneter Wirkungsgrad, geringe
Trägheit beim Anlaufen und Anhalten, geringer
Platzbedarf, hohe Steifigkeit - machen sie zu einem
wirtschaftlich vorteilhaften Produkt, das für sehr
viele Gebrauchssituationen geeignet ist, insbesondere
für die Robotertechnik in Industrie und Raumfahrt,
als Bord- oder Bodenausrüstung.
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Eine "Hohlwellen"-Version kann für den Antrieb
eines Hubschrauberrotors in Frage kommen, wobei am
Turbinenausgang über ein Kegelrad ein Zahnkranz
angetrieben wird und das Gestänge für die
Steigungseinstellung durch den Mittelkanal führt.
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Die bislang hergestellten Getriebe mit sehr
hohem Reduzierungsverhältnis bestehen entweder
kaskadenartig aus zahlreichen Ritzeln und Rädern oder
besitzen Zahnräder mit sehr großem Durchmesser und
erfordern daher meistens besondere Zahnformtechniken,
die in allen Fällen zu einem mäßigen Wirkungsgrad,
einem großen Platzbedarf und sehr hohen
Entwicklungsund Herstellungskosten führen.
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Die Umlaufgetriebe, deren bemerkenswerter
Wirkungsgrad und geräuscharmer Betrieb bekannt sind,
konnten bislang aufgrund eines begrenzten
Einheitsreduzierungsverhältnisses nur durch
Vermehrung der Reduzierungsstufen für sehr starke
Reduzierungen verwendet werden.
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Im übrigen bieten die derzeit auf dem Markt
erhältlichen Reduzierungsgetriebe keine Möglichkeiten
zur Einstellung des Zahnspiels, außer durch
Halbierung eines der Räder. Das Eigenschaftswort
#spielfrei# ist allein auf die Präzision der
Herstellung und auf das Zusammenpassen der Teile bei
der Montage nach Kontrolle der Maßhaltigkeit
zurückzuführen. Dies erfordert recht umfangreiche
Investitionen in die Herstellung und bedingt sehr
hohe Montagekosten.
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Aus dem Patent US-A-3705522 ist ein
Reduzierungsgetriebe mit sehr großem
Reduzierungsverhältnis bekannt, das einen ortsfesten
Kranz und einen Ausgangskranz umfaßt, die jeweils mit
einem Planetenrad in Eingriff sind. Die beiden
Planetenräder sind nicht-koaxial auf einem
gemeinsamen Planetenradträger gelagert, der mit einer
Eingangswelle verbunden ist. In diesem Patent ist das
Planetenradträgergehäuse das treibende Organ.
Eingangs- und Ausgangsplanetenrad werden von der
gleichen Achse, die den Rahmen durchquert und zwei
Exzenter besitzt, in einer Drehbewegung angetrieben.
Beide sind beim Umlaufen durch ihre Verzahnung auf
einem gemeinsamen Planetenradvorgelege fest
verbunden. Die in diesem Patent verbreitete Lösung
impliziert bei jedem Gang den Raumbedarf von vier
Planetenrädern, von denen nur zwei den Eingriff mit
dem Zahnkranz bewerkstelligen. Daraus ergibt sich
eine Begrenzung der Untersetzungsverhältnisse.
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Module und Zähnezahl der beiden Planetenräder
müssen notwendigerweise identisch sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die auf das
Prinzip der Umlaufgetriebe zurückgreift, ist in der
Lage, all diesen Nachteilen abzuhelfen.
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In der "Zahnrad-Ausführung bietet sie die
Möglichkeit, dank einer durchweg geringeren Radzahl,
als dies bei allen anderen bekannten Mitteln
erforderlich ist, mit einer Präzision von 98-100% die
gewünschte Reduzierung zu erzielen, wobei der
Wirkungsgrad stets höher und der Raumbedarf stets
geringer ist als bei den sonstigen Lösungen, ohne daß
andere Zahngestaltungstechniken zum Einsatz kommen
als diejenigen, die bei der Zahnradfertigung
üblicherweise verwendet werden. Außerdem ermöglicht
die Vorrichtung gerade aufgrund ihres
Funktionsprinzips unabhängig von der Ein- oder
Ausgangsdrehrichtung einen anfangs spielfreien
Aufbau, eine Spielregulierung bei laufendem Betrieb
und einen vollkommenen Ausgleich der Kräfte an allen
Planetenrädern, wodurch sich die Abnutzung der
Zahnungen erheblich verringert und die hohen
Kraftspitzen erzielt werden, die beim Anlaufen und
Abstoppen jedes mechanischen Systems auftreten. In
der Ausführung mit glatten Drehelementen bzw. mit
"Kontakträdern" ist die Erfindung durch extrem hohe
Reduzierungskapazitäten gekennzeichnet, da die die
Drehbewegungen übertragenden Elemente (Glatträder,
Riemenscheiben, Rollen, Riemen...) als Zahnelemente
mit einer unendlichen Zahl von Zähnen mit einzigem
Modul betrachtet werden können; dies insofern, als
die übertragenen Drehmomente nur noch von den
Kontaktdrücken zwischen den umlaufenden Elementen
abhängig sind.
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In allen Fällen und Konfigurationen ist die
Erfindung außerdem durch ihre Fähigkeit
gekennzeichnet, eine Steuerung am Reaktionsorgan zu
ermöglichen, so daß die Ausgangsgeschwindigkeit
reguliert und dadurch beliebig variabel gemacht und
insbesondere die Ausgangsrichtung umgekehrt werden
kann, ohne weder die Eingangsrichtung noch die
Eingangsgeschwindigkeit zu ändern.
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Die Voruntersuchungen haben gezeigt, daß die
erhoffbaren Leistungen der Patentvorrichtung alle
Spektren vorhandener Reduzierungsgeräte über ihre
Eigenfähigkeiten der Einheitsreduzierung hinaus ohne
Unterschiede hinsichtlich Leistung, Präzision und
Wirkungsgrad abdecken, wobei diese eigentlich
unvereinbaren Eigenschaften alle im Grundprinzip
vereint sind.
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Durch Kombination von Reduzierungsänderung und
Drehrichtungsumkehr findet die Erfindung insbesondere
Anwendungen bei der Kraftübertragung von Fahrzeugen,
wobei im Prinzip ein Getriebe mit stetiger Änderung
und ein aktives Differential zusammengefaßt werden.
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Zur Lösung der einzelnen Aufgabenstellungen
und Erreichung der Zielsetzungen wurde eine
Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 1
entwickelt und hergestellt.
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Die beigefügten Zeichnungen sind nicht
erschöpfende Beispiele für Realisierungsformen des
erfindungsgemäßen Gegenstandes:
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die Abbildung 1 ist ein schematischer
Axialschnitt der Grundvorrichtung, bei der die
Planetenräderpaare unmittelbar durch die
Eingangswelle angetrieben werden und
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die Abbildung 2 zeigt unter den gleichen
Bedingungen eine Variante, bei der die
Planetenräderpaare durch ein Zentralrad angetrieben
werden.
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Die Vorrichtung der Abbildung 1 besteht aus
einer Eingangswelle 1, die ein oder mehrere
Planetenradpaare antreibt, welche jeweils aus einem
nicht-koaxialen Eingangsplanetenrad 5 und
Ausgangsplanetenrad 7 bestehen. Das
Eingangsplanetenrad und das Ausgangsplanetenrad
werden in der Achsendrehung durch ihre Zugehörigkeit
zu einem Rahmen aus zwei Planetenradträgerscheiben 2
und 3 und in der Umdrehung durch eine Kupplung 4 und
ein homokinetisches Übertragungsorgan 9
synchronisiert. Das Eingangsplanetenrad 5 ist mit
einem ortsfesten bzw. bedingt beweglichen Kranz 6 in
Eingriff. Das Ausgangsplanetenrad 7 ist mit einem
beweglichen Kranz 8 verzahnt, der mit der
Ausgangswelle 10 fest verbunden ist. Der Rahmen 2, 3
dreht sich gegenüber dem Körper bzw. Gehäuse 11 des
Gerätes.
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Auf der Abbildung 2 treibt die Eingangswelle 1
über ein Eingangszentralrad 12, das männlich oder
weiblich sein kann, das bzw. die
Eingangsplanetenräder 5 an.
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Ohne Zentralrad arbeitet das System
folgendermaßen (Abbildung 1):
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Eine Umdrehung der Eingangswelle 1 bewirkt die
Rotation einer Achsendrehung der Kupplung 4 und damit
einer gewissen Umfangsstrecke DSE des den ortsfesten
Kranz 6 durchlaufenden Eingangsplanetenrades 5, wobei
DSE der Zähnezahl CF des ortsfesten Kranzes 6 geteilt
durch die Zähnezahl SE des Eingangsplanetenrades
entspricht.
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Da die beiden Planetenräder dank des
homokinetischen Übertragungsorgans 9 in der
Drehbewegung synchronisiert sind, hängt die
Umfangsstrecke DSS des Ausgangsplanetenrades 7 vom
Verhältnis der jeweiligen Zähnezahl SE und SS ab:
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DSS = DSE x SS, d.h. DSS (CF x SS) : SE
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Der bewegliche Kranz mit der Zähnezahl CM wird
seinerseits mit einer Differentialreduzierung RD
angetrieben, die bei einer Achsendrehung des
Eingangsplanetenrades (bzw. einer Umdrehung der
Eingangswelle 1) folgendem Verhältnis entspricht:
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RD = CM : (CM - DSS)
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Zum Beispiel erhält man bei:
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- CF = 100 Zähne
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- SE = 41 Zähne
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- SS = 57 Zähne
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folgende Beziehung:
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DSS = (CF x 55) : SE = (100 x 57) :
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41 = 139, 0244
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Bei CM = 139 Zähne erhält man eine Umdrehung
des beweglichen Kranzes (und der Ausgangswelle 10)
von:
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139 : (139 - 139,0244) = - 5700,5657
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In gleicher Weise erhält man bei:
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- CF = 1947 Zähne
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- SE = 962 Zähne
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- SS = 1213 Zähne
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- CM = 2109 Zähne
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eine Reduzierung von 2 160 000 mit einer
Genauigkeit von -1,78E-4.
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Zur richtigen Interpretation der
Funktionsweise mit Eingangszentralrad 12 nehmen wir
folgende Zahlenwerte als Beispiel:
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PP = 13 Zähne (Eingangszentralrad)
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SE = 38 Zähne (Eingangsplanetenrad)
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CF = 89 Zähne (ortsfester Kranz)
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SS = 26 Zähne (Ausgangsplanetenrad)
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CM = 61 Zähne (beweglicher Kranz)
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Die Zahnmodule fließen unter Berücksichtigung
der zu übertragenden Leistungen in die Berechnung der
Anordnungen jedes Reduzierungsfalles ein. Dies gilt
für das folgende Beispiel, bei dem der Modul des
Zentralrades 12, des Eingangsplanetenrades 5 und des
orstfesten Kranzes 6 den Wert 1,75 besitzt, während
der Modul des Ausgangsplanetenrades 7 und des
beweglichen Kranzes 8 den Wert 2,5 besitzt.
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Die Gesamtreduzierung RT ist das Produkt aus
der Zentralradreduzierung RP und der
Differentialreduzierung RD.
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RP = 1 + (CF/PP) = 1 + (89/13) = 7,846
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RD = CM 1 [CM - ((CF/SE) x 55)]
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20 RD = 61 1 [61 - ((89/38) x 26)] =
579,499
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RT = RP x RD = 7,846 x 579,499 =
4546,757
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Diese Kombination ergibt eine
Radialverschiebung zwischen Ausgangsplanetenrad 7 und
Eingangsplanetenrad 5 von 0,875.
Erläuterung der Differentialreduzierung:
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Die Achsendrehung des Rahmens 2, 3 bewirkt
eine gewisse Umfangsstrecke DSE entsprechend dem
Verhältnis CF/SE. Da die Planetenräder 5 und 7 in
Achsendrehung und Rotation synchron sind, hängt die
Umfangsstrecke DSS des Ausgangsplanetenrades vom
Produkt aus DSE und SS ab:
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DSS = (CF/SE) x SS = (89/38) x 26 = 60,894
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Der bewegliche Kranz 8 mit der Zähnezahl CM
wird bei einer Achsendrehung des
Eingangsplanetenrades 5 mit einer
Differentialreduzierung RD = CM / (CM - DSS) in
Drehung versetzt.
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Die Zähnezahl des beweglichen Kranzes kann
jeden Wert annehmen, der mit der von dem verwendeten
homokinetischen Übertragungsorgan 9 erlaubten
Durchfederung vereinbar ist. Um jedoch den
größtmöglichen Wert für die
Geschwindigkeitsreduzierung bzw. -übersetzung zu
erhalten, muß CM der DSS am nächsten kommenden ganzen
Zahl entsprechen. Im vorliegenden Fall erhält man bei
CM = 61 Zähne eine Drehung des beweglichen Kranzes
von:
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61 / (61 - 60,894) = 579,499
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Dies bedeutet, daß sich der bewegliche Kranz 8
bei einer Achsendrehung des Rahmens 2, 3 um 1/579,499
Umdrehung verschiebt, und zwar in gleicher Richtung
wie das Eingangszentralrad 12 ("vorlaufende"
Rotation).
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Wenn man für CM die Zahl 60 gewählt hätte,
hätte man eine "rückläufige" Rotation (umgekehrte
Richtung des Zentrairades) mit folgendem Wert
erhalten:
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- 67,114 x 7,846 = - 526,757
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Allgemein ergibt DIFF (CF/SE) x SS
(Differential):
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CM > DIFF => vorlaufende Rotation
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CM < DIFF => rückläufige Rotation
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In gleicher Weise erhält man bei PP = 146,
CF = 1000, SE = 427, 55 = 272 und CM = 637 eine
Reduzierung von -2 155 796, die zu 99,8% an die
Reduzierung von 2 160 000 herankommt, welche auf der
Grundlage einer für Sternverfolgungsinstrumente
typischen Motorisierung von 1500 U/min einer
Umdrehung pro Tag entspricht.
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Die Module der einzelnen Zahnungen werden nach
zwei grundlegenden Gesichtspunkten ausgewählt:
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- Gebrauch des Gerätes und zu übertragende
Leistung.
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- Die Kombination der Module reduziert so weit
wie möglich die fehlende Koaxialität des
Eingangsplanetenrades 5 und des
Ausgangsplanetenrades 7, wobei die gewünschte
Gesamtreduzierung auf 98% genau erfüllt wird.
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Aufgrund der Vielzahl der möglichen Fälle und
Anordnungen war es nur durch die Erstellung von EDV-
Rechenprogrammen möglich, alle in Frage kommenden
Montagen auf zulisten, die gleichzeitig einer
gewünschten Reduzierung, einer vorgegebenen
Drehrichtung und einer zu übertragenden Leistung
gerecht werden.
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Das beanspruchte Prinzip bietet die
Möglichkeit, das Gerät an einen genauen Bedarf
anzupassen und eben dadurch die Kraftübertragung
eines Getriebesystems zu vereinfachen.
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Es ist zusammenfassend durch acht
Besonderheiten gekennzeichnet:
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1. Das Eingangsplanetenrad 5 und das
Ausgangsplanetenrad 7 sind nicht koaxial.
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2. Das Eingangsplanetenrad 5 und das
Ausgangsplanetenrad 7 sind in der Drehbewegung und
Achsendrehung synchron.
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3. Das Ausgangsplanetenrad 7 ist gegenüber dem
Eingangsplanetenrad 5 winkelig verstellbar.
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4. Die Anzahl der CM-Zähne des beweglichen
Kranzes 8 ist eine Ganzzahl des Produktes aus dem
Verhältnis der Zähnezahl CF des ortsfesten Kranzes 6
zu derjenigen des Eingangsplanetenrades 5 und
derjenigen des Ausgangsplanetenrades 7.
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5. Die Ausgangsumlaufrichtung ist von der
gewählten Ganzzahl (unter oder über dem berechneten
Ergebnis) abhängig.
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6. Die Wahl der Module hängt von den zu
übertragenden Leistungen und von der
Radialverschiebung der zu minimierenden Ein- und
Ausgangsplanetenräder ab.
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7. Die Winkeleinstellung des
Ausgangsplanetenrades 7 wird durch die Kupplung
zwischen dem Eingangsplanetenrad 5 und dem
homokinetischen Übertragungsorgan 9 gewährleistet und
sorgt für den tatsächlichen und gleichzeitigen
Kontakt aller Planetenräder auf ihrem jeweiligen
Kranz bzw. Rad.
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8. Die separate radiale Einstellung der
An- und Ausgangsplanetenräder ermöglicht die Einstellung
der Verzahnungen bis zur Vorspannung.
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Allgemein ist darauf hinzuweisen:
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- daß die einzelnen vorgenannten Einstellungen
bei der Wartung problemlos vorgenommen werden
können, wodurch sich die Langlebigkeit der Geräte
erhöht,
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- daß ein lose gelagertes Zentralrad, ein
Bremssystem oder ein Drehmomentbegrenzer ohne
Schwierigkeiten in das Gerät integriert werden
können;
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- daß es möglich sein wird, dem Anwender die
Grundelemente bereitzustellen, mit denen die Merkmale
eines Gerätes wie Reduzierung, Drehrichtung,
Nennleistung, gesteuerte Reduzierungsvariation usw.
geändert werden können.
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Der Begriff der Unumkehrbarkeit bei der
beanspruchten Vorrichtung hängt mit der kinetischen
Energie der bewegten Teile unter der
drehzahlsteigernden Einwirkung der umgekehrten
Kraftübertragung, dem Reduzierungswert, der
Ausgangsdrehrichtung und dem Wert des
Gesamtwirkungsgrades des Gerätes zusammen.
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Man beachte, daß das Eingangsplanetenrad 5
durch Drehung der Lager der Planetenradachsen, falls
es sich dabei um exzentrische Ringe handelt,
eingestellt werden kann, während das
Ausgangsplanetenrad 7 durch Drehung der Kupplung 4
eingestellt wird, was im spielempfindlichsten
Teil - den Verzahnungen der Planetenräder mit den
Kränzen - die Einstellung des Spiels beim Zusammenbau und seine
eventuelle Nachstellung bei einer späteren
Instandhaltung ermöglicht.
VARIANTEN UND ANWENDUNGEN
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- Die Verzahnungen können alle bislang
bekannten Formen aufweisen: gerade, schraubenförmig,
versetzt, konisch usw.
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- Die Verzahnungen können durch Spezialritzel,
Rollen oder sonstige Reibelemente ersetzt
werden.
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- Die Planetenräder 5 und 7 können sich im
Innern der Kränze oder außerhalb von Zahnrädern
abwälzen.
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- Die Verbindung zwischen den
Eingangsplanetenrädern und dem ortsfesten Kranz 6
(bzw. Zahnrad) einerseits und die Verbindung zwischen
den Ausgangsplanetenrädern und dem beweglichen Kranz
bzw. Zahnrad 8 andererseits können durch mit dem
Rahmen 2, 3 fest verbundene Zahnräder oder durch
elastische Ketten- oder Riementrumme ohne Spanner,
mit oder ohne Zahnung, hergestellt werden.
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- Der ortsfeste Kranz 6 kann bedingt beweglich
gemacht werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, den
Wert der Reduzierung bzw. Übersetzung und damit die
Umlaufgeschwindigkeit der Ausgangswelle 10 zu ändern.
Demzufolge gibt es mindestens drei Möglichkeiten der
Ges chwindigkeitsänderung:
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1. Kontinuierliche Geschwindigkeit der
Eingangswelle 1 bei variabler Steuergeschwindigkeit.
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2. Variable Geschwindigkeit der Eingangswelle
bei kontinuierlicher Steuergeschwindigkeit.
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3. Teilabzweigung der Eingangsdrehung zur
Steuerung des Kranzes 6.
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Diese verschiedenen Möglichkeiten erlauben die
Änderung der Ausgangsdrehgeschwindigkeit, um eine
schnellere Drehung, eine langsamere Drehung, eine
Nulldrehung oder auch eine Richtungsumkehr zu
erzielen, ohne dabei gezwungen zu sein, die
Eingangsdrehgeschwindigkeit oder -richtung zu ändern.
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Zwei Vorrichtungen mit
Geschwindigkeitsänderung können parallelgeschaltet
werden, wobei die jeweilige Eingangswelle durch ein
gemeinsames Eingangsorgan in Drehung versetzt wird,
die Ausgangswelle jeder Vorrichtung die Drehung auf
eines der Räder einer Fahrzeugachse weitergibt und
das gesamte System eine Vorrichtung bildet, die die
Merkmale und Vorzüge eines automatischen
Fahrzeuggetriebes, eines Drehmomentwandlers und eines
aktiven und selbstsperrendes Differentials auf sich
vereinigt.
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- Der Nebenabtrieb kann durch Verwendung einer
Ausgangshohlwelle 10 auf der gleichen Seite wie der
Motorantrieb liegen.
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- Die Hauptachse der Vorrichtung kann hohl
sein und zum Beispiel zum Antrieb eines
Hubschrauberrotors dienen, wobei der Turbinenausgang
über ein Kegelrad in einen Eingangszahnkranz
eingreift und die Schaltgestänge, Kabel und sonstigen
Gestänge durch den mittleren Kanal verlaufen.
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- Die Eingangswelle 1 bzw. die
Ausgangswelle 10 können fixiert werden, wobei dann
das Gehäuse 11 des Gerätes ortsveränderlich ist und
als Ein- oder Ausgangsorgan verwendet wird.
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- Denkbar sind auch Varianten mit
Kegelplanetenrädern, deren Achsen senkrecht zur Achse
der Kränze verlaufen und die untereinander durch
Stirnräder verzahnt sind, die das homokinetische
Kraftübertragungsorgan bilden. Dieser Aufbau bietet
im Rahmen des beanspruchten Prinzips sehr zahlreiche
Reduzierung- und Übersetzungsmöglichkeiten.
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- Wie oben erläutert, eignet sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung besonders gut für die
Herstellung von Tagesumlaufsystemen für
Sternverfolgungsinstrumente (funkelektrische Antennen
und Teleskope), die bei einem herkömmlichen Motor mit
1500 Umdrehungen pro Minute eine Reduzierung von
2160000 erfordern, wobei diese Reduzierung mit einem
Minimum an Zahnrädern erreicht werden kann, ohne auf
gigantische Zahnräder oder auf zahllose kaskadenartig
angeordnete Reduzierungsgetriebe zurückgreifen zu
müssen, was für ein extrem verringertes Arbeitsspiel
und eine wahrscheinliche Unumkehrbarkeit sorgt, die
in einem solchen Fall sehr nützlich ist.
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Im übrigen ermöglicht gerade das Prinzip der
Erfindung ihren Einbau in eine derartige Konstruktion
- nicht mehr als einfaches Reduzierungsgetriebe,
sondern als wirkliches Strukturelement der Umdrehung,
wobei dann der Richtkranz der Antenne und der
bewegliche Kranz 8 des Reduzierungsgetriebes das
gleiche Teil sind und jedes Eingangsplanetenradpaar 5
und Ausgangsplanetenradpaar 7 dieses großen
Reduzierungsgetriebes aus einem Reduzierungsgetriebe
nach der beanspruchten Vorrichtung gebildet werden
können, wobei das Ausgangsplanetenrad 7 mit der
Ausgangswelle fest verbunden ist und das
Eingangsplanetenrad aus einem Zahnkranz besteht, der
mit dem Gehäuse des Gerätes fest verbunden ist. Der
Motor wird dann an einem Planetenradträgerarm
befestigt, der auf die Drehmitte der Antenne
ausgerichtet ist. Die erforderliche Mittelleitung für
die Bildniederführung wirft keinerlei Probleme auf.
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- Abschließend weisen wir darauf hin, daß der
Körper (Gehäuse) des Gerätes aus besonderen Gründen
wie der Kabelaufwicklung (die Ausgangswelle 10 kann
vorteilhafterweise fixiert werden) dann das Bauteil
ist, das die Ausgangsrotation weitergibt. In gleicher
Weise kann in bestimmten Fällen die Eingangswelle 1
fixiert werden, wobei das Gerätegehäuse die
Eingangsrotation aufnimmt.
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Je nach Anwendungsfall können die einzelnen
Bauteile der Vorrichtung aus einem beliebigen
Werkstoff (Metall, Kunststoff usw.) gefertigt sein.
Besondere Werkstoffe wie Keramik oder bestimmte
Polymere können dann verwendet werden, wenn die
Vorrichtung unter schwierigen Bedingungen arbeiten
soll, z.B. bei hoher Temperatur bzw. in einer
abrasiven, aggressiven, welträumlichen, nuklearen,
unter Druck stehenden, kryogenen oder seismischen
Umgebung.
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Die Lage der einzelnen Bauteile verleiht dem
erfindungsgemäßen Gegenstand ein Maximum an
Nutzeffekten, die durch vergleichbare Vorrichtungen
bislang nicht erzielt wurden.