1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Dünnfilm-Halbleiterbauteil wie ein
Dünnfilmtransistor-Bauteil zur Verwendung in einer Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung,
einem Bildsensor und dergleichen, das bei niedriger Temperatur hergestellt
wird, und sie betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen
Dünnfilm-Halbleiterbauteils.
2. Beschreibung der einschlägigen Technik
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Bei herkömmlichen Feldeffekttransistoren, die eine aktive Schicht aus
Polysilicium, mikrokristallinem Silicium oder nicht-kristallinem Silicium
enthalten, wird durch Effekte in der aktiven Schicht eine große Anzahl von
Fallenniveaus und/oder Oberflächenzuständen verursacht. Das Vorliegen einer
derartig großen Anzahl von Fallenniveaus und/oder Oberflächenzuständen
senkt die Beweglichkeit von Elektronen und Löchern, so dass die
Schwellenspannung schwankt. Um derartige Probleme zu überwinden, wurde ein
sogenanntes "Passivierungsverfahren mit Wasserstoff" verwendet, durch das die
Defekte in der aktiven Schicht mittels Wasserstoff verringert werden, was die
Anzahl von Defekten pro Flächeneinheit senkt.
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Als Passivierungsverfahren mit Wasserstoff wurden die folgenden drei
vorgeschlagen.
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(1) Die Struktur wird einschließlich einer aktiven Schicht bei einer
Substrattemperatur von 300ºC bis 400ºC Wasserstoffplasma ausgesetzt, um
dadurch Wasserstoff in die aktive Schicht einzuführen (nachfolgend als
"Wasserstoffplasma-Verfahren" bezeichnet);
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(2) Implantieren von Wasserstoffionen in die aktive Schicht und
anschließendes Tempern der Struktur einschließlich der aktiven Schicht (nachfolgend
als "Wasserstoffionen-Implantatationsverfahren" bezeichnet); und
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(3) Beschichten der Struktur einschließlich einer aktiven Schicht mit
Siliciumnitrid, das Wasserstoff enthält (nachfolgend als SiN : H bezeichnet) und
anschließendes Tempern der Struktur, um dadurch Wasserstoff von der
Siliciumnitridschicht in die aktive Schicht einzudiffundieren.
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Gemäß dem Wasserstoffplasma-Verfahren oder dem
Waaserstoffionen-Implantationsverfahren kann eine Beschädigung der aktiven Schicht nicht vermieden
werden, wenn Wasserstoff in diese aktive Schicht eingeführt oder
implantiert wird. Ferner ist insbesondere dann, wenn ein Planartransistor mit
einer aus Siliciummaterial bestehenden Gateelektrode durch das
Wasserstoffplasma-Verfahren hergestellt wird, die Geschwindigkeit der
Wasserstoffpassivierung niedrig, und daher existiert ein Problem hinsichtlich des
Durchsatzes.
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Unter diesen Umständen wird das Verfahren des Eindiffundierens von
Wasserstoff in der SiN : H-Schicht in die aktive Schicht durch Erwärmung als
Passivierungsverfahren mit Wasserstoff als vorteilhaft angesehen. Im Allgemeinen
erzielt im Fall eines Dünnfilmtransistors mit einem aus Silicium
bestehenden Substrat Wasserstoffpassivierung große Effekte, wenn SiN : H mit
ausreichenden Kompressionsspannungen bei Raumtemperatur verwendet wird (G. P.
Pollack et al. "Hydrogen Passivation of Polysilicon MOSFET's from a Plasma
Nitride Source", IEEE Electron. Device Lett. vol. EDL-5, No. 11, November,
1984). Im Gegensatz hierzu erzielt im Fall eines Transistors mit einem
isolierenden Substrat aus einem Material wie Quarz Wasserstoffpassivierung
selbst unter Verwendung des oben genannten SiN : H keine ausreichende
Verbesserung der Transistoreigenschaften.
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JP-A-4-111362 offenbart einen Dünnfilmtransistor und ein Verfahren zu
seiner Herstellung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. 3.
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JP-A-1-37870 betrifft ein Festkörper-Bilderfassungsbauteil mit FETs aus
polykristallinem Silicium, die auf einem Glassubstrat mit einem
Verformungspunkt von 700ºC oder weniger ausgebildet sind.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer Erscheinungsform schafft die Erfindung ein
Dünnfilm-Halbleiterbauteil mit einem isolierenden Subtrat und einer auf diesem vorhandenen
Struktur mit einer Siliziumschicht, die in ihr diffundierten Wasserstoff
enthält, und einer über der Siliziumschicht erzeugten
Siliziumnitridschicht, dadurch gekennzeichnet, dass das isolierende Substrat aus
Aluminoborosilikatglas mit einem Verformungspunkt von 850ºC oder niedriger besteht
und die Siliziumnitridschicht Wasserstoff zum Passivieren der
Siliziumschicht enthält.
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Gemäß einer Erscheinungsform
des erfindungsgemäßen Bauteils besteht das
isolierende Substrat aus einem Material mit einem
Wärmeexpansionskoeffizienten von 2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ oder mehr.
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Gemäß einer anderen Erscheinungsform schafft die Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen eines Dünnfilm-Halbleiterbauteils, umfassend das Herstellen
einer Siliziumschicht auf einem isolierenden Substrat, Herstellen einer
Wasserstoff enthaltenden Siliziumnitridschicht auf der Siliziumschicht und
Erwärmen der Siliziumnitridschicht, um dadurch Wasserstoff in die
Siliziumschicht zu diffundieren, dadurch gekennzeichnet, dass das isolierende
Substrat aus Aluminoborosilikatglas mit einem Verformungspunkt von 850ºC oder
niedriger hergestellt wird.
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Gemäß einer Erscheinungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
Siliziumnitridschicht auf eine Temperatur im Bereich von 400ºC bis 550ºC
erwärmt.
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Gemäß einer Erscheinungsform der Erfindung wird die Siliziumnitridschicht
durch ein Plasma-CVD-Verfahren unter Verwendung eines SiH&sub4; enthaltenden
Gases, in das NH&sub3; gemischt ist, hergestellt.
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So ermöglicht es die Erfindung, die folgenden Vorteile zu erzielen:
Schaffen eines Verfahrens zum Herstellen eines Dünnfilm-Halbleiterbauteils,
durch das sich zufriedenstellende Transistoreigenschaften innerhalb einer
kurzen Zeitspanne nach dem Beginn einer Passivierung mit Wasserstoff
zeigen, sowie eines durch ein solches Verfahren hergestellten
Dünnfilm-Halbleiterbauteils.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine Draufsicht eines Dünnfilmstransistors gemäß einem ersten
Beispiel der Erfindung.
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Fig. 2a bis 2g sind Querschnitte entlang einer Linie a-a' in Fig. 1 zum
Veranschaulichen eines Verfahrens zum Herstellen des in Fig. 1
dargestellten Dünnfilmtransistors.
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Fig. 3 ist ein Kurvenbild, das die Beziehung zwischen der durch Anlegen
eines elektrischen Felds erzielten Ladungsträger-Beweglichkeit und der
Zeitdauer
des Diffundierens und Temperns von Wasserstoff betreffend einen
Dünnfilmtransistor gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung sowie einen
Dünnfilmtransistor als Vergleichsbeispiel zeigt.
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Fig. 4 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigheit der Schwellenspannung von
der Zeitdauer beim Diffundieren und Tempern von Wasserstoff betreffend den
Dünnfilmtransistor gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung und einem
Dünnfilmtransistor als Vergleichsbeispiel zeigt.
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Fig. 5 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit des Drainstroms von der
Gatespannung betreffend den Dünnfilmtransistor gemäß dem ersten Beispiel
der Erfindung zeigt.
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Fig. 6 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit des Drainstroms von der
Gatespannung betreffend einen Dünnfilmtransistor als Vergleichsbeispiel
zeigt.
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Fig. 7 ist eine Draufsicht eines Dünnfilmtransistors gemäß einem zweiten
Beispiel der Erfindung.
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Fig. 8a bis 8g sind Querschnitte entlang einer Linie b-b' in Fig. 7 zum
Veranschaulichen eines Verfahrens zum Herstellen d es in Fig. 7
dargestellten Dünnfilmtransistors.
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Fig. 9 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit der Schwellenspannung von
der Zeitdauer beim Diffundieren und Tempern von Wasserstoff betreffend
Dünnfilmtransistoren gemäß dem zweiten Beispiel der Erfindung und
Dünnfilmtransistoren als Vergleichsbeispielen zeigt.
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Fig. 10 ist ein Kurvenbild, das die Beziehung zwischen dem
Wärmeexpansionskoeffizient des Substrats und der Schwellenspannung zeigt, nachdem
Diffundieren und Tempern von Wasserstoff für 0,5 Stunden ausgeführt wurde, und
zwar betreffend die Dünnfilmtransistoren gemäß dem zweiten Beispiel der
Erfindung und die Dünnfilmtransistoren als Vergleichsbeispielen.
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Fig. 11 ist ein Kurvenbild, das den Diffusionszustand von Wasserstoff in
einem aus Polysilicium mit zugesetzten P-Ionen bestehenden Bereich des
Dünnfilmtransistors gemäß dem zweiten Beispiel der Erfindung zeigt, nachdem
Diffundieren und Tempern von Wasserstoff für 0,5 Stunden ausgeführt wurde.
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Fig. 12 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit des Drainstroms von der
Gatespannung betreffend den Dünnfilmtransistor mit einem aus einem Glas A
bestehenden Substrat gemäß dem zweiten Beispiel der Erfindung zeigt.
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Fig. 13 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit des Drainstroms von der
Gatespannung betreffend den Dünnfilmtransistor mit einem aus Quarz
bestehenden Substrat als Vergleichsbeispiel zeigt.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Nachfolgend wird die Erfindung durch veranschaulichende Beispiele unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Beispiel 1
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Fig. 1 ist eine Draufsicht eines Dünnfilmtransistors gemäß einem ersten
Beispiel der Erfindung. Die Fig. 2a bis 2g sind Querschnitte entlang einer
Linie a-a' in Fig. 1 zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum Herstellen
des in Fig. 1 dargestellten Dünnfilmtransistors.
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Ein aus Aluminoborosilikatglas mit einem Verformungspunkt von 670ºC und
einem Wärmeexpansionskoeffizienten von 4 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ bestehende Substrat
1 wird gewaschen, und dann wird auf diesem Substrat 1 in einer
CVD-Vorrichtung unter Atmosphärendruck eine Siliciumdioxidschicht 2 mit einer Dicke
von ungefähr 500 nm hergestellt, wie es in Fig. 2a dargestellt ist. Die
sich ergebende Struktur wird für ungefähr 12 Stunden in Inertgasatmosphäre
getempert, um dadurch die Dichte der Siliciumdioxidschicht 2 zu erhöhen.
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In einer Plasma-CVD-Vorrichtung wird SiH&sub4; mit Unterstützung durch Wärme bei
einer Substrattemperatur von 450ºC in einem Plasma zersetzt, um dadurch
auf der Siliciumdioxidschicht 2 einen nicht-kristallinen Siliciumfilm mit
einer Dicke von ungefähr 100 nm herzustellen. Die sich ergebende Struktur
wird dann für ungefähr 24 Stunden in Inertgasatmosphäre bei 600ºC
getempert und so in einen Polysiliciumfilm umgewandelt. Dieser Polysiliciumfilm
wird dann durch Photolithographie so strukturiert, dass er eine
Polysiliciumschicht 3 mit einem Muster von Inseln bildet, wie es in Fig. 2b
dargestellt ist.
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Ein Siliciumdioxidfilm wird mit einer Dicke von ungefähr 100 nm in einer
bei Atmosphärendruck arbeitenden CVD-Vorrichtung so hergestellt, dass er
die Polysiliciumschicht 3 bedeckt. Die sich ergebende Struktur wird dann in
Inertgasatmosphäre für ungefähr 12 Stunden getempert, um dadurch ihre
Dichte zu erhöhen. Der in Fig. 2c dargestellte, sich ergebende
Siliciumdioxidfilm wirkt als Gateisolierfilm 4.
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Auf dem Gateisolierfilm 4 wird in einer Niederdruck-CVD-Vorrichtung ein
Polysiliciumfilm mit einer Dicke von ungefähr 300 nm hergestellt und dann
so strukturiert, wie es durch Photolithographie spezifiziert wird, um
dadurch eine Gateelektrode 5 zu erhalten, wie es in Fig. 2d dargestellt ist.
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Wie es in Fig. 2e dargestellt ist, werden in die sich ergebende Struktur
durch deren Oberfläche hindurch Phosphor, also P-Ionen mit einer Menge von
ungefähr 2 · 10¹&sup5; Ionen/cm² implantiert, und bei 600ºC wird für ungefähr
20 Stunden ein Tempervorgang ausgeführt. So weiden die Widerstände der
Gateelektrode und von Abschnitten 6a und 6b der Polysiliciumschicht 3
gesenkt, wobei die Abschnitte 6a und 6b als Source bzw. Drain wirken.
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Wie es in den Fig. 2f und 1 dargestellt ist, werden im Gateisolierfilm 4
Kontaktlöcher 7 hergestellt, um sowohl die Source 6a als auch den Drain 6b
mit einer Aluminiumelektrode 8 zu verbinden, die auf dem Gateisolierfilm 4
herzustellen ist. Die Aluminiumelektrode 8 wird mit einer Dicke von
ungefähr 300 nm so hergestellt, dass sie die Gateelektrode 5 bedeckt, und dann
wird sie so strukturiert, wie es durch Photolithographie spezifiziert wird.
Die sich ergebende Struktur wird bei 440ºC für ungefähr 30 Minuten
getempert, um zwischen der Gateelektrode 5 und der Aluminiumelektrode 8,
zwischen der Source 6a und der Aluminiumelektrode 8 sowie zwischen dem Drain
6b und der Aluminiumelektrode 8 ohmschen Kontakt zu erzielen.
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Ein Gas, das eingemischtes SiH&sub4; und NH&sub3; enthält, wird bei einer
Substrattemperatur von 300ºC durch Plasma zersetzt, um dadurch auf der
Aluminiumelektrode 8 durch ein Plasma-CVD-Verfahren eine Siliciumnitridschicht 9 mit
einer Dicke von ungefähr 400 nm herzustellen, wie es in den Fig. 2g und 1
dargestellt ist. Die Siliciumnitridschicht 9 enthält Wasserstoff mit einer
Atomprozentmenge von 1% bis 30%. In der Siliciumnitridschicht 9 werden
Kontaktlöcher 10 zum elektrischen Verbinden der Aluminiumelektrode 8 und
einer auf ihr herzustellenden leitenden Schicht (nicht dargestellt)
hergestellt. Die sich ergebende Struktur wird bei einer Temperatur im Bereich
von 400ºC bis 550ºC getempert, um dadurch Wasserstoff in der
Siliciumnitridschicht 9 in die Polysiliciumschicht 3 und die Gateelektrode 5
einzudiffundieren, die in Kombination als aktive Schicht wirken. Ein derartiges
Tempern wird als "Wasserstoffdiffusionstempern" bezeichnet. So wird der in
Fig. 1 dargestellte Dünnfilmtransistor hergestellt.
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Als Vergleichsbeispiel wird ein anderer Dünnfilmtransistor auf identische
Weise, wie sie oben beschrieben ist, mit der Ausnahme hergestellt, dass für
das Substrat Quarz verwendet wird. Das für das Substrat verwendete Quarz
hat einen Verformungspunkt von 1.000ºC und eine n
Wärmeexpansionskoeffizienten von 5 · 10&supmin;&sup7; Grad&supmin;¹.
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Die Fig. 3 bis 6 zeigen Eigenschaften des Dünnfilmtransistors gemäß dem
ersten Beispiel der Erfindung und dem Dünnfilmtransistor als
Vergleichsbeispiel mit einem aus Quarz bestehenden Substrat. Beide Dünnfilmtransistoren
wurden auf identische Weise hergestellt, bei der das. Wasserstofftempern bei
440ºC ausgeführt wurde.
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Fig. 3 zeigt die Beziehung zwischen der durch Anlegen eines elektrischen
Felds erhaltenen Ladungsträger-Beweglichkeit und der Zeitdauer des
Wasserstoffdiffusionstemperns. Fig. 4 zeigt die Abhängigkeit der
Schwellenspannung von der Zeitdauer des Wasserstoffdiffusionstemperns. In jeder der Fig.
3 und 4 entspricht die durchgezogene Linie dem erfindungsgemäßen
Dünnfilmtransistor, während die gestrichelte Linie dem Dünnfilmtransistor als
Vergleichsbeispiel entspricht. Fig. 5 zeigt die Abhängigkeit des Drainstroms
von der Gatespannung betreffend den erfindungsgemäßen Dünnfilmtransistor,
während Fig. 6 eine solche Abhängigkeit betreffend den Dünnfilmtransistor
als Vergleichsbeispiel zeigt. Jeder Dünnfilmtransistor verfügt über eine
Kanallänge von 5 um, eine Kanalbreite von 50 um und eine Spannung von 0,5 V
zwischen dem Drain 6b und der Source 6a. Jeder Transistor wurde erhalten,
nachdem Wasserstoffdiffusionstempern für 8 Stunden ausgeführt wurde.
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Aus Fig. 3 ist erkennbar, dass die Beweglichkeit im erfindungsgemäßen
Dünnfilmtransistor einen Sättigungszustand erreicht, nachdem
Wasserstoffdiffusionstempern für 60 Minuten ausgeführt wurde, wohingegen 120 Minuten
erforderlich sind, bis die Beweglichkeit im Dünnfilmtransistor als
Vergleichsbeispiel den Sättigungszustand erreicht. Ferner beträgt, nachdem
Wasserstoffdiffusionstempern für 8 Stunden ausgeführt wurde, die Beweglichkeit im
Dünnfilmtransistor gemäß der Erfindung 29,1 cm²/V · s, wohingegen sie im
Dünnfilmtransistor als Vergleichsbeispiel nur 23,4 cm²/V · s beträgt.
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Fig. 4 zeigt, dass die Schwellenspannung einen Sättigungszustand erreicht,
nachdem bei beiden Dünnfilmtransistoren ein Wasserstoffdiffusionstempern
für 120 Minuten ausgeführt wurde. Jedoch beträgt, nachdem
Wasserstoffdiffusionstempern für 8 Stunden ausgeführt wurde, die Schwellenspannung beim
erfindungsgemäßen Dünnfilmtransistor 12,0 V, wohingegen sie beim
Dünnfilmtransistor als Vergleichsbeispiel 14,2 V beträgt.
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Wie es aus den Fig. 3 bis 6 ersichtlich ist, erreicht im Dünnfilmtransistor
gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung mit einem aus
Aluminoborosilikatglas bestehenden Substrat die Beweglichkeit durch das elektrische Feld
innerhalb einer kürzeren Zeitspanne den Sättigungszustand und nach der
Sättigung zeigen sich bessere Eigenschaften als beim Dünnfilmtransistor mit
einem aus Quarz bestehenden Substrat.
Beispiel 2
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Fig. 7 ist eine Draufsicht eines Dünnfilmtransistors gemäß einem zweiten
Beispiel der Erfindung. Die Fig. 8a bis 8g sind Querschnitte entlang einer
Linie b-b' in Fig. 7 zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum Herstellen
des in Fig. 7 dargestellten Dünnfilmtransistors.
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Beim zweiten Beispiel werden drei Typen von Dünnfilmtransistoren
hergestellt, die jeweils Substrate 11 aufweisen, die aus drei Typen von Glas A,
B und C bestehen. Die drei Typen von Glas A, B und C verfügen jeweils über
einen Verformungspunkt und einen Wärmeexpansionskoeffizienten von mehr als
2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹, wie es später in der Tabelle 1 angegeben ist. Da diese
Dünnfilmtransistoren mit Ausnahme des Glastyps identisch sind, wird das
Herstellverfahren nur einmal beschrieben.
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Das Substrat 11, das aus einem der oben angegebenen Glastypen besteht, wird
gewaschen, und dann wird eine Siliciumdioxidschicht 12 mit einer Dicke von
ungefähr 500 nm in einer Atmosphärendruck-CVD-Vorrichtung auf dem Substrat
11 hergestellt, wie es in Fig. 8a dargestellt ist. Die sich ergebende
Struktur wird für ungefähr 12 Stunden in Inertgasatmosphäre getempert, um
dadurch die Dichte der Siliciumdioxidschicht 12 zu erhöhen.
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In einer Niederdruck-CVD-Vorrichtung wird Si&sub2;H&sub6; durch Wärme bei einer
Substrattemperatur von 450ºC zersetzt, um dadurch einen nicht-kristallinen
Siliciumfilm mit einer Dicke von ungefähr 100 nm auf der
Siliciumdioxidschicht 12 herzustellen. Die sich ergebende Struktur wird dann bei 600ºC
für ungefähr 24 Stunden in Inertgasatmosphäre getempert und so in einen
Polysiliciumfilm ungewandelt. Der Polysiliciumfilm wird dann durch
Photo
lithographie strukturiert, um dadurch eine Polysiliciumschicht 13 mit einem
Muster von Inseln auszubilden, wie es in Fig. 8b dargestellt ist.
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In einer Atmosphärendruck-CVD-Vorrichtung wird ein Siliciumdioxidfilm mit
einer Dicke von ungefähr 100 nm so hergestellt, dass er die
Polysiliciumschicht 13 bedeckt. Die sich ergebende Struktur wird für ungefähr 12
Stunden in Inertgasatmosphäre getempert, um dadurch ihre Dichte zu erhöhen. Der
sich ergebende Siliciumdioxidfilm, wie in Fig. 8c dargestellt, wird als
Gateisolierfilm 14.
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In einer Niederdruck-CVD-Vorrichtung wird auf dem Gateisolierfilm 14 ein
Polysiliciumfilm mit einer Dicke von ungefähr 300 nm hergestellt und dann
so strukturiert, wie es durch Photolithographie spezifiziert wird, um
dadurch eine Gateelektrode 15 zu erhalten, wie es in Fig. 8d dargestellt ist.
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Wie es in Fig. 8e, werden in die sich ergebende Struktur durch ihre gesamte
Oberfläche hindurch P-Ionen mit einer Menge von ungefähr 2 · 10¹&sup5; Ionen/cm²
implantiert und es wird ein Tempern bei 600ºC für ungefähr 20 Stunden
ausgeführt. So werden die Widerstände der Gateelektrode 15 und von
Abschnitten 16a und 16b der Polysiliciumschicht 13 herabgesetzt, wobei die
Abschnitte 16a und 16b als Source bzw. Drain wirken.
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Wie es in den Fig. 8f und 7 dargestellt ist, werden im Gateisolierfilm 14
Kontaktlöcher 17 hergestellt, um sowohl die Source 16a als auch den Drain
16b mit einer Aluminiumelektrode 18 zu verbinden, die auf dem
Gateisolierfilm 14 herzustellen ist. Die Aluminiumelektrode 18 wird mit einer Dicke
von ungefähr 300 nm so hergestellt, dass sie die Gateelektrode 15 bedeckt,
und dann wird sie so strukturiert, wie es durch Photolithographie
spezifiziert wird. Die sich ergebende Struktur wird bei 440ºC für ungefähr 30
Minuten getempert, um zwischen der Gateelektrode 15 und der
Aluminiumelektrode 18, zwischen der Source 16a und der Aluminiumelektrode 18 sowie
zwischen dem Drain 16b und der Aluminiumelektrode 18 ohmschen Kontakt zu
erzielen.
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Ein Gas, das SiH&sub4; mit eingemischtem NH&sub3; enthält, wird durch Plasma bei
einer Substrattemperatur von 300ºC zersetzt, um dadurch mittels eines
Plasma-CVD-Verfahrens eine Siliciumnitridschicht 19 mit einer Dicke von
ungefähr 400 nm herzustellen, wie es in den Fig. 8g und 7 dargestellt ist.
Die Siliciumnitridschicht 19 enthält Wasserstoff mit einer Atomprozentmenge
von 1% bis 30%. Die sich ergebende Struktur wird bei einer Temperatur im
Bereich von 400ºC bis 550ºC getempert, um dadurch Wasserstoff in der
Siliciumnitridschicht 19 in die Polysiliciumschicht 13 und die
Gateelektrode 15 einzudiffundieren, die in Kombination als aktive Schicht wirken. Ein
derartiges Tempern wird als "Wasserstoffdiffusionstempern" bezeichnet. In
der Siliciumnitridschicht 19 werden Kontaktlöcher 20 zum elektrischen
Verbinden der Aluminiumelektrode 18 und einer auf ihr herzustellenden
leitenden Schicht (nicht dargestellt) hergestellt. So wird der in Fig. 7
dargestellte Dünnfilmtransistor hergestellt.
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Als Vergleichsbeispiele werden Dünnfilmtransistoren auf identische Weise
wie oben beschrieben mit der Ausnahme hergestellt, dass für ihre Substrate
Quarz bzw. kristallines Silicium verwendet werden. Der für das Substrat
verwendete Quarz hat einen Verformungspunkt von 1.000ºC und einen
Wärmeexpansionskoeffizienten von 5 · 10&supmin;&sup7; Grad&supmin;¹.
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Die Fig. 9 bis 13 zeigen Eigenschaften der Dünnfilmtransistoren gemäß dem
zweiten Beispiel der Erfindung sowie der Dünnfilmtransistoren als
Vergleichsbeispielen mit Substraten aus Quarz und Silicium. Wie oben
angegeben, umfassen die Dünnfilmtransistoren beim zweiten Beispiel Substrate aus
den Glastypen A, B bzw. C. Alle diese Dünnfilmtransistoren wurden auf
identische Weise hergestellt, bei der das Wasserstoffdiffusionstempern bei 490
ºC ausgeführt wurde.
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Fig. 9 zeigt die Abhängigkeit der Schwellenspannung von der Zeitdauer des
Wasserstoffdiffusionstemperns betreffend die Dünnfilmtransistoren gemäß dem
zweiten Beispiel der Erfindung sowie die Dünnfilmtransistoren als
Vergleichsbeispielen. Fig. 10 zeigt die Beziehung zwischen dem.
Wärmeexpansionskoeffizienten des Substrats und der Schwellenspannung, wie sie
erhalten wurde, nachdem das Wasserstoffdiffusionstempern für 0,5 Stunden
ausgeführt wurde, und zwar betreffend den Dünnfilmtransistor gemäß dem zweiten
Beispiel sowie die Dünnfilmtransistoren als Vergleichsbeispielen. Fig. 11
zeigt den Diffusionszustand von Wasserstoff im Bereich aus Polysilicium,
mit zugesetzten P-Ionen, beim Dünnfilmtransistor gemäß dem zweiten
Beispiel, nachdem das Wasserstoffdiffusionstempern für 0,5 Stunden ausgeführt
wurde. Fig. 12 zeigt die Abhängigkeit des Drainstroms von der Gatespannung
betreffend den Dünnfilmtransistor mit einem Substrat aus Glas A beim
zweiten Beispiel der Erfindung, und Fig. 13 zeigt eine derartige Abhängigkeit
des Dünnfilmtransistors mit einem Substrat aus Quarz als
Vergleichsbeispiel. Jeder Dünnfilmtransistor verfügt über eine Kanallänge von 50 um,
eine Kanalbreite von 50 um und eine Spannung von 0,5 V zwischen dem Drain
16b und
der Source 16a. Jeder Transistor wurde erhalten, nachdem das
Wasserstoffdiffusionstempern für 0,5 Stunden ausgeführt wurde. Wie oben
angegeben, zeigt die Tabelle 1 den Wärmeexpansionskoeffizienten der drei
Glastypen A, B und C, wie für die Dünnfilmtransistoren beim zweiten Beispiel
verwendet, und auch von Quarz und kristallinem Silicium, wie für die
Dünnfilmtransistoren als Vergleichsbeispielen verwendet.
Tabelle 1
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Substrat Wärmeexpansionskoeffizient (· 10&supmin;&sup7; Grad&supmin;¹)
-
Glas A 42
-
Glas B 37
-
Glas C 49
-
Quarz 6
-
kristallines Silicium 26
-
Aus den Fig. 9 bis 13 ist es erkennbar, dass bei Dünnfilmtransistoren gemäß
dem zweiten Beispiel der Erfindung mit einem Substrat mit einem
Wärmeexpansionskoeffizienten von 2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ oder mehr zufriedenstellende
Eigenschaften innerhalb einer kürzeren Zeitspanne des
Wasserstoffdiffusionstemperns als bei den Dünnfilmtransistoren mit einem Substrat mit einem
Wärmeexpansionskoeffizienten von weniger als 2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ erhalten
werden können. Ferner ist es aus Fig. 11 erkennbar, dass der Unterschied
der Eigenschaften, wie vom Substrattyp abhängend, durch den Unterschied der
Geschwindigkeiten zum Liefern von Wasserstoff in der SiN : H-Schicht an die
aktive Schicht verursacht ist.
-
Beim Dünnfilmtransistor mit einem Substrat aus Quarz werden selbst bei
einer Wasserstoffpassivierung, bei der Wasserstoff aus der SiN : H-Schicht
durch Erwärmung in die aktive Schicht diffundiert wird, keine ausreichend
guten Eigenschaften erhalten. Es wird davon ausgegangen, dass das Folgende
ein Grund hierfür ist: während das Tempern durch Erwärmen zum
Eindiffundieren von Wasserstoff in der SiN : H-Schicht in die aktive Schicht ausgeführt
wird, werden in der SiN : H-Schicht Defekte wie Leerstellen erzeugt. In den
Leerstellen werden Wasserstoffmoleküle eingefangen, und so ist der Anteil
der in die aktive Schicht eingeführten Wasserstoffmoleküle gering.
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Die Spannungen in
der SiN : H-Schicht hängen von verschiedenen Parametern bei
der Schichtherstellung ab. Im Allgemeinen wird eine SiN : H-Schicht mit
Kompressionsspannungen hinsichtlich des kristallinen Siliciumsubstrats
(Wärmeexpansionskoeffizient: 2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹) bei Raumtemperatur mit höherem
Wirkungsgrad mit Wasserstoff versehen, als eine SiN : H-Schicht mit
Zugspannungen bei Raumtemperatur. Dies, da die erstere SiN : H-Schicht
Wasserstoffmoleküle mit höherem Wirkungsgrad einfängt und es so ermöglicht, dass
Wasserstoffmoleküle mit niedrigerem Anteil als aus der letzteren SiN : H-Schicht
in die Atmosphäre ausgegeben werden.
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Wenn z. B. ein aus Quarz mit einem Wärmeexpansionskoeffizienten von ungefähr
5 · 10&supmin;&sup7; Grad&supmin;¹ bestehendes Substrat verwendet wird, weist die SiN : H-
Schicht höhere Zugspannungen bezüglich eines derartigen Substrats als
bezüglich eines Siliciumsubstrats bei Raumtemperatur auf. Jedoch wird das
Wasserstoffdiffusionstempern im Allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich
von 400ºC bis 550ºC ausgeführt. In einem derartigen Temperaturbereich hat
die SiN : H-Schicht höhere Kompressionsspannungen als bei Raumtemperatur.
Dieser Effekt verursacht in der SiN : H-Schicht Defekte wie Leerstellen, und
er verursacht ein Abschälen der SiN : H-Schicht.
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Demgegenüber weist ein isolierendes Substrat mit einem Verformungspunkt von
850ºC oder weniger einen Wärmeexpansionskoeffizienten von 3 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹
bis 6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ auf. Wenn ein derartiges Substrat verwendet wird, hat
die SiN : H-Schicht im Wesentlichen gleiche Zugspannungen wie dann, wenn ein
Siliciumsubstrat verwendet wird, oder sie verfügt über
Kompressionsspannungen, was bei Raumtemperatur gilt. Nach dem Wassserstoffdiffusionstempern
behält die SiN : H-Schicht dieselben Zugspannungen wie bei Raumtemperatur,
oder sie weist höhere Zugspannungen auf. Demgemäß existiert, solange kein
Leerstellen erzeugt werden oder kein Abschälen bei Raumtemperatur auftritt,
kein Problem hinsichtlich des Eindiffundierens von Wasserstoff in die
aktive Schicht durch Erwärmen. Im Ergebnis können hervorragende Eigenschaften
innerhalb einer kurzen Zeitspanne erzielt werden, nachdem die Passivierung
durch Wasserstoff begonnen hat.
-
Selbst im Fall eines Dünnfilmtransistors mit einem Substrat mit einem
Wärmeexpansionskoeffizienten von 2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ oder mehr wird Wasserstoff
in der SiN : H-Schicht schneller an die aktive Schicht geliefert, und so
erreicht die Ladungsträger-Beweglichkeit im Transistor innerhalb einer
kürzeren Zeitspanne den Sättigungszustand als bei einem Dünnfilmtransistor
mit einem Substrat mit einem Wärmeexpansionskoeffizienten von weniger als
2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹.
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Wie insoweit beschrieben, werden gemäß der Erfindung unter Verwendung eines
Glassubstrats mit einem Verformungspunkt von 850ºC oder weniger in einem
Dünnfilmtransistor die Erzeugung von Defekten wie Leerstellen in der SiN : H-
Schicht, das Auftreten von Abschälen der SiN : H-Schicht sowie andere Mängel
während des Wasserstoffdiffusionstemperns verhindert. Im Ergebnis können
innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach Beginn der Passivierung durch
Wasserstoff, bei der Wasserstoff in der SiN : H-Schicht in eine aktive Schicht
diffundiert, zufriedenstellende Transistoreigenschaften erzielt werden.
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Ferner können unter Verwendung eines Substrats mit einem
Wärmeexpansionskoeffizienten von 2,6 · 10&supmin;&sup6; Grad&supmin;¹ oder mehr zufriedenstellende
Transistoreigenschaften innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach dem Beginn der
Passivierung durch Wasserstoff erzielt werden.