-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Uhr, insbesondere eine Uhr für Kinder.
-
Derzeitige Kinderuhren geben Kindern, die noch nicht gelernt haben, die auf einer Uhr
angezeigte Uhrzeit abzulesen, nicht die Möglichkeit, einen Bezug zwischen der Uhrzeit
und der Nacht oder der Schlafenszeit und dem Tag oder der Wachzeit herzustellen.
Eine entsprechende Einrichtung wäre nützlich, um Kindern dabei zu helfen, die
Grundprinzipien und den Zweck der Uhrzeit verstehen zu lernen. Außerdem
unterbrechen viele dieser Kinder unabsichtlich die normale Tag- oder Wachzeit ihrer
Familien oder Aufsichtspersonen, indem sie früher aufwachen und den Tag früher
beginnen, weil sie nicht in der Lage sind, einen Bezug zur Zeitmessung mittels Uhren
herzustellen und diese zu verstehen und zwischen Nacht und Tag zu unterscheiden.
-
Ein herkömmlicher Wecker macht mit einem hörbaren Alarm auf einen vorbestimmten
Zeitpunkt aufmerksam, differenziert jedoch nicht so zwischen der Zeit vor und nach
dem Ertönen des Alarms, daß Kinder, die die von einer Uhr angezeigte Zeit nicht
ablesen können, einen Bezug dazu herstellen könnten. Eine Kuckucksuhr zeigt durch
sichtbare Signale bestimmte Zeitpunkte an, dies aber nur vorübergehend. Einem Kind,
das nicht von einer Uhr ablesen kann, vermittelt das Kuckuckssignal wahrscheinlich
keine nützliche Information, und wenn das Signal nicht erzeugt werden würde, wäre
die Uhr sicherlich völlig uninformativ.
-
Die FR-A-177.703 offenbart eine Uhr mit einem Uhrwerk, Anzeigemitteln, die zwischen
einer ersten und einer zweiten Konfiguration verlagerbar sind, wobei sie in zumindest
einer davon zumindest teilweise von außerhalb der Uhr sichtbar sind, sodaß die
Konfigurationen visuell voneinander verschieden sind; sowie Mitteln, mit denen die
Anzeigemittel mit dem Uhrwerk so gekoppelt sind, daß das Uhrwerk zu einem
vorbestimmten Zeitpunkt die Kopplungsmittel betätigt, wodurch es die Anzeigemittel
von der ersten in die zweite Konfiguration drängt; worin die Anzeigemittel in der
zweiten Konfiguration bleiben, bis die Uhr zurückgestellt wird, sodaß sich der Zustand
der Uhr nach dem vorbestimmten Zeitpunkt vom Zustand der Uhr vor dem
vorbestimmten
Zeitpunkt aufgrund der Konfiguration der Anzeigemittel visuell unterscheidet; wobei
die Kopplungsmittel ein Element umfassen, das zwischen der ersten und zweiten
Konfiguration beweglich ist.
-
Gemäß vorliegender Erfindung ist eine Uhr dieses allgemeinen Typs dadurch
gekennzeichnet, daß Drängmittel, die das Element in seine zweite Konfiguration
drängen; und lösbare Verriegelungsmittel zum Zurückhalten des Elements in seiner
ersten Konfiguration vorhanden sind; wobei die Verriegelungsmittel mit dem Uhrwerk
so gekoppelt sind, daß zum vorbestimmten Zeitpunkt das Verriegelungsmittel das
Element losläßt.
-
Im allgemeinen weist eine Uhr, die eine Ausführungsform der Erfindung darstellt, eine
Anordnung aus mechanisch voneinander abhängigen Teilen auf, die einen reversiblen
physischen Wechsel zwischen der Anzeige von Nacht oder Schlafenszeit und jener von
Tag oder Wachzeit erfahren können, der von Kindern, die noch nicht gelernt haben,
von einer herkömmlichen Uhr abzulesen, verstanden und interpretiert werden soll. Das
Uhrwerk ist so ausgebildet, daß es zu einem vorbestimmten Zeitpunkt eine
Veränderung in der mechanischen Beziehung der Teile bewirkt. Diese kann durch
einen allgemein herkömmlichen Mechanismus wie bei einem Wecker ausgelöst
werden. Es sollten Mittel zum Rückgängigmachen der Veränderung zu einem späteren
Zeitpunkt vorhanden sein, die entweder manuell betätigt oder deren automatische
Betätigung vorbestimmt werden kann.
-
Viele Uhrwerke arbeiten mit Hilfe eines Elektromotors, der die Uhrzeiger über eine
Abfolge von Zahnrädern antreibt. Derartige Uhrwerke, die bei Weckern oft verwendet
werden, setzen das Ertönen des Wecksignals mit einem elektrischen Schalter in Gang,
der sich schließt, wenn der Weckzeitzeiger die gleiche Winkelposition ein nimmt wie
der Stundenzeiger. Dadurch wird ein elektrischer Stromkreis geschlossen, der
ermöglicht, daß eine elektrische Vorrichtung einen Ton abgibt.
-
Ein Weckeruhrwerk gemäß vorliegender Erfindung kann so erweitert werden, daß es
eine elektromechanische Vorrichtung, wie z.B. ein Motorsolenoid oder eine andere
Magnetinduktionsvorrichtung, umfaßt, die dazu dient, einen Riegel zu lösen, der den
Wechsel ausgehend von der Schlafens- oder Nachtposition in Gang setzt. Eine solche
Vorrichtung kann als Ergebnis des Schließens eines im Uhrwerk vorgesehenen
Weckschalters aktiviert werden, der ermöglicht, daß mit Hilfe einer geeigneten
Stromquelle Strom an eine solche elektromechanische Vorrichtung abgegeben wird.
-
Nun werden einige Ausführungsformen der Erfindung anhand von Beispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
-
Fig. 1 einen Aufriß von vorne einer ersten Ausführungsform der Uhr in einem
Tag- oder Wachmodus zeigt;
-
Fig. 2 einen Aufriß von vorne der Uhr im Nacht- oder Schlafensmodus zeigt;
-
Fig. 3 in der Perspektive die Beziehung zwischen dem Uhrwerk und einer
Anzahl der mechanisch voneinander abhängigen Teile zeigt;
-
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 3 ist, die aber eine zweite Ausführungsform
zeigt; und
-
Fig. 5 eine Vorderansicht eines Hebelelements der Ausführungsform aus Fig. 4
ist.
-
Wie in den Fig. 1 bis 3 gezeigt, weist eine Uhr einen im wesentlichen herkömmlichen
mechanischen Weckermechanismus 9 auf, der elektrisch oder mittels eines Uhrwerks
betrieben wird. Daher gibt es ein Gehäuse 10, von welchem sich drei konzentrische
Zeiger tragende Wellen 12 nach vorne erstrecken. Diese tragen einen herkömmlichen
Stunden-, Minuten- und Weckzeitzeiger 14. Der Weckzeitzeiger kann in eine Position
bewegt werden, die einer gewünschten Zeit entspricht. Wenn der Stundenzeiger diese
Position erreicht, kommt es zur Betätigung. Es ist auch eine Variante möglich, bei der
der Wecker auf einer 24-Stunden-Uhr funktioniert, sodaß die Betätigung so eingestellt
werden kann, daß sie um 7 Uhr morgens und nicht 7 Uhr abends erfolgt. Details
derartiger Mechanismen sind Fachleuten wohlbekannt. Bei einem herkömmlichen
Wecker führt die Betätigung zum vorübergehenden Betrieb eines Läutwerks. Das kann
bei der vorliegenden Uhr so sein, ist aber nicht wesentlich.
-
Mit dem Uhrwerk 9 ist ein Hebel 16 verbunden, der mit einem sich nach oben
erstreckenden Druckknopf 18 und einer Platte 20 verbunden ist, die sich vor dem
Uhrwerkgehäuse 10 erstreckt. Die Platte 20 weist eine Öffnung auf, durch die sich die
Wellen 12 erstrecken. Der Hebel, der Knopf und die Platte sind gemeinsam vertikal
beweglich. Sie werden von einer Feder 22 innerhalb des Weckermechanismus nach
oben gedrängt. Das Uhrwerk umfaßt auch Feststellmittel, um den Hebel 16 in der
gesenkten Position zu halten (schematisch als Sperrklinke 24 gezeigt, die in eine
Ausnehmung 26 im Hebel eingreift). Der Weckmechanismus ist dazu ausgebildet, das
Feststellmittel bei Betätigung loszulassen, sodaß sich der Hebel 16, der Knopf 18 und
die Platte 20 abrupt nach oben in eine obere Konfiguration bewegen.
-
Die Platte 20 ist allgemein rechteckig mit einem Paar Vorsprünge 28 auf jeder lateralen
Seite, die dazwischen Ausnehmungen 30 definieren. Ein Paar Ohrenführungen 32 ist
jeweils im allgemeinen L-förmig, mit einem kurzen Schenkel 34 und einem gebogenen
langen Schenkel 36. Jeder kurze Schenkel weist angrenzend an sein freies Ende ein
Widerlagerteil 38 auf. Dieses erstreckt sich durch eine Plattenausnehmung 30. Jeder
gebogene lange Schenkel weist einen Schlitz 40 auf, der sich über einen Großteil seiner
Länge erstreckt.
-
Die Uhr besitzt ein zylindrisches Gehäuse, das eine Deckglas-Ausdrehung 42 und eine
Vorderfläche 44 umfaßt. Die Deckglas-Ausdrehung 42 weist Öffnungen 45 auf, die an
die Schlitze 40 in den Ohrenführungen 32 angrenzen. Die Vorderfläche 44 besitzt eine
zentrale Öffnung für die die Zeiger 14 tragenden Wellen. Sie zeigt die Darstellung eines
Tiergesichts 48 (in diesem Beispiel ein Kaninchengesicht) mit Öffnungen 50, 52 in den
Bereichen der Augen und des Mundes. Bewegliche Elemente 54, die hier Ohren
darstellen, sind schwenkbar mit der Vorderfläche/dem Gesicht verbunden und ragen in
der Mitte durch die Schlitze 40 und die Öffnungen 45 der Deckglas-Ausdrehung. Die
Platte 20 trägt Darstellungen 56 vun offenen und geschlossenen Augen, von denen eine
durch jede der Augenöffnungen 50 sichtbar ist. Eine Darstellung einer Zunge 58 ist an
der Mundöffnung 52 sichtbar. Sie kann einfach auf die Platte 20 aufgemalt sein, oder es
kann ein Zungenelement mit der Platte 20 verbunden sein, wie später erklärt wird.
-
Die Ohrenführungen 32 sind lose am Außenrand der Deckglas-Ausdrehung 42
angeordnet und können einen kreisförmigen Weg um die Mittelachse der Vorderfläche
44 der Uhr herum beschreiben.
-
Fig. 1 zeigt die "Tag-Konfiguration, bei der sich der Hebel 16, der Knopf 18 und die
Platte 20 in der oberen Konfiguration befinden. Diese Position der Platte bedeutet, daß
in den Augenöffnungen 50 die Darstellungen offener Augen 56 zu sehen sind und in
der Mundöffnung 52 die Zunge 58 sichtbar ist. Weiters halten die Ohrenführungen 32
die Ohren 54 in der aufgestellten Konfiguration.
-
Um die Uhr von der Wach- oder Tagposition aus Fig. 1 in die Schlaf- oder
Nachtposition aus Fig. 2 zu verändern, wird Druckknopf 18 niedergedrückt, der die
Augenplatte 20 so niederpreßt, daß sie sich relativ zur Vorderseite 44 der Uhr abwärts
bewegt. Somit zeigen die Augenöffnungen 50 nun die graphische Darstellung der
geschlossenen Augen. (Alternativ dazu könnten die Augen mittels einer Platte oder
eines Augenlids, die/das über die graphische Darstellung der offenen Augen gleitet, in
einen geschlossenen Zustand übergehen.) Die Ohrenführungen 32, in denen die Ohren
54 locker angeordnet sind, sind mit der Augenplatte 20 verbunden und werden
niedergepreßt, sodaß sie sich damit abwärts bewegen, wodurch die Augen dazu
gedrängt werden, in ihre gesenkten Positionen zu schwenken. Die Ohrenführungen 32
in der niedergepreßten Position gemeinsam mit den Ohren 54 verschließen den Zugang
durch die Ohrschlitzöffnungen 45 in der Deckglas-Ausdrehung 42 der Uhr. Zunge 58
kann ein Element sein, das permanent an einem Gelenk befestigt ist, das über einem
Zapfen an der Rückseite der Vorderfläche 44 der Uhr verschwenkt wird. Sie dreht sich
dann um den Angelzapfen herum nach oben in eine Schlitzöffnung in der Vorderfläche
44 der Uhr hinein und wird hinter der Vorderfläche 44 der Uhr versteckt. Der
Uhrwerkhebel oder -knopf 18, der mechanisch mit der Augenplatte 1 verbunden ist,
wird gegen die Feder 22 nach unten gedrückt und vom lösbaren Riegel 24 in der
niedergedrückten Position gehalten.
-
Um die Uhr von der Schlaf- oder Nachtposition aus Fig. 2 in die Wach- oder
Tagposition aus Fig. 1 zu bringen, nehmen der Alarmzeiger und der Stundenzeiger 14 die
gleiche Winkelposition um die Mittelachse der Vorderfläche 44 der Uhr ein und lösen
den Weckmechanismus aus, der das Loslassen des Riegels bewirkt. Hebel oder Knopf
18 ist so angeordnet, daß er sich mit der Feder bewegt, und die Augenplatte 20, die
Ohrenführungen 32, die Ohren 54, die Zunge 58 und der Druckknopf 18 werden damit
bewegt, sodaß die Uhr in ihren in Fig. 1 beschriebenen Wach- oder Tagzustand
zurückkehrt.
-
Fig. 4 zeigt Details einer bevorzugten Variante des Mechanismus in der "Nacht"-
Konfiguration. Die Vorderfläche 144 der Uhr und die Augenpiatte 120 sind mit
Ausnahme von Paaren nach hinten gerichteter Vorsprünge 160, 162 die gleichen wie
zuvor beschrieben. Zugfedern 122 erstrecken sich zwischen Vorsprüngen auf Platte und
Vorderfläche und drängen die Platte nach oben. Die Platte trägt wie zuvor einen
Druckknopf 18. Die Hebelanordnung ist eine andere. So wird ein L-förmiger Hebel 116
so zur Platte 120 verschwenkt, daß sich seine Arme 166, 168 im allgemeinen horizontal
und vom Angelzapfen 170 weg nach unten erstrecken. Eine Feder 171 erstreckt sich
von einem Arm 166 weg zur Platte hin und bringt den Hebel dazu, gegen den
Uhrzeigersinn verschwenkt zu werden, sodaß er an einem Anschlag 172 auf der Platte
anliegt. An das freie Ende des abwärts gerichteten Schenkels 168 grenzt ein Vorsprung
174 an, der eine nach oben gerichtete Kontaktfläche 176 bildet.
-
Ein Elektromotor 179 ist so montiert, daß er relativ zur Vorderseite 144 der Uhr fixiert
ist. Er weist eine drehbare Welle 180 auf, die sich so erstreckt, daß sie die Kontaktfläche
176 berühren kann, wie in Fig. 5 gezeigt. Das Ineinandergreifen der Welle 180 und der
Fläche 176 verhindert, daß die Platte 20 durch die Kraft der Zugfedern 122 bewegt
wird. Wenn jedoch der Motor betätigt wird, um die Welle im Uhrzeigersinn zu drehen,
bewegt sie die Widerlagerfläche nach links, wodurch der Hebel im Uhrzeigersinn
verschwenkt wird, bis die Platte durch die Federn 122 frei angehoben werden kann.
Somit ist festzustellen, daß das Uhrwerk so angeordnet ist, daß es den Motor zur
eingestellten Zeit kurz betätigt, um den Wechsel im Zustand der Uhr auszulosen. Wie
schematisch gezeigt, schließt der Mechanismus C kurz einen Schalter S, sodaß der
Motor von einer Batterie B mit Strom versorgt wird, die auch das Uhrwerk C mit Strom
versorgen kann. Da der Motor nur für den Bruchteil einer Sekunde Strom braucht, ist die
Belastung der Batterie gering.
-
Wie bei der ersten Ausführungsform wird die Uhr von "Tag" auf "Nacht" zurückgestellt,
indem der Druckknopf 18 nach unten gedrückt wird. Dadurch wird die Platte nach
unten bewegt und die Kontaktfläche 1 76 unterhalb der (stationären) Motorwelle
verriegelt.