DE69115420T2

DE69115420T2 - Verfahren zum Schützen und Verfestigen von Steinmaterial

Info

Publication number: DE69115420T2
Application number: DE69115420T
Authority: DE
Inventors: Desiderata Ingoglia; Liberato Mascia; Giovanni Moggi
Original assignee: Ausimont SpA
Current assignee: Solvay Specialty Polymers Italy SpA
Priority date: 1990-10-01
Filing date: 1991-10-01
Publication date: 1996-08-08
Anticipated expiration: 2011-10-02
Also published as: IT1243431B; IT9021613A0; JPH082981A; IT9021613A1; EP0479240B1; EP0479240A1; US5212016A; DE69115420D1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfestigung und zum Schutz von Steinmaterialien, Marmor, Sandstein und Beton und Erzeugnissen hieraus, die einer durch atmosphärische Agentien und Verunreinigungen herbeigeführten Abbauwirkung unterliegen.

Hintergrund der Erfindung

Bekanntermaßen wird der Verfall von Baumaterialien (Marmor, Sandstein, Ziegel, ect.) und dekorativen und Kunstgegenständen aus diesen Materialien durch verschiedenartige Phänomene sowohl physikalischer als auch chemischer Natur bestimmt, die vorwiegend in Anwesenheit von Wasser auftreten. Um effektiv als Konsolidierungs/Schutzmittel zu wirken, muß dieses vor allem das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Eindringens von Wasser in das Innere des zu schützenden Materials merklich reduzieren. Andererseits muß man verhindern, daß die Schutzschicht während der Ausübung dieser Wirkung gleichzeitig zu Zerfallsnebenphänomen oder unerwünschten Nebenwirkungen führt. Die wesentlichen Merkmale eines guten Konsolidierungs/Schutzmittels können daher wie folgt zusammengefaßt werden:
(1) Die Befähigung zur Wiederherstellung der Kohäsion zwischen den Teilchen der Oberflächenschicht des zerfallenen Materials und des darunterliegenden, unversehrten Teils
(2) Das Aufweisen einer adäquaten mechanischen Festigkeit der so konsolidierten Oberflächenschicht.
(3) Die Beibehaltung von Elastizitätseigenschaften innerhalb der konsolidierten Oberflächenschicht, um die Bildung einer steifen Oberflächenschicht mit vom Substrat verschiedenen mechanischen Eigenschaften zu verhindern.
(4) Chemische Inertheit gegenüber dem zu schützenden und zu konsolidierenden Material.
(5) Geringe Flüchtigkeit.
(6) Stabilität gegenüber der Wirkung atmosphärischer Agentien, von Licht und von Wärme.
(7) Keine Veränderung des Farbtons des Materials.
(3) Lange anhaltende Beibehaltung seiner Löslichkeitseigenschaften, um die Reversibilität der Behandlung sicherzustellen.
(9) Die Beibehaltung einer ausreichenden Permeabilität der behandelten Oberfläche gegenüber Luft und Wasserdampf, um Phänomene einer Veränderung unterhalb des undurchlässigen Films aufgrund von im Inneren dieser Materialien kondensierten Wasserdampf zu verhindern.
Es ist die Verwendung von Perfluorpolyethern als Schutzmittel für Erzeugnisse aus Stein und Beton bekannt, wie beispielsweise in US-Psen 4 499 146 und 4 745 009 beschrieben. Diese Produkte üben, während sie das Problem des Schutzes lösen, jedoch keine Konsolidierungsfunktion aus wegen ihrer flüssigen Natur. Eine Konsolidierungswirkung wurde erreicht, indem man Polymere auf Basis von Vinylidenfluorid verwendete, die wirksam sowohl eine Schutzfunktion als auch vorwiegend eine Konsolidierungswirkung ausüben. Wie in US-PS 4 764 431 beschrieben, wird dieses Ergebnis erzielt, indem man auf das zu schützende und zu konsolidierende Material eine Lösung in flüchtigen Lösungsmitteln von einem Polymeren auf Basis von Vinylidenfluorid, vorzugsweise copolymerisiert mit Hexafluorpropen, aufbringt.
Darüber hinaus offenbart die JP 59041257 einen vernetzten, thermoplastischen Kautschuk, der eine Elastomerenkomponente aus Vinyliden/Fluorpropylen-Copolymerem und einer nichtelastomeren Komponente aus z.B. Vinylidenfluorid umfaßt,sowie dessen Verwendung als Baumaterial.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Der Anmelder hat nun überraschenderweise gefunden, daß die Anwendung einer Zusammensetzung, gebildet aus (b) einem Fluorelastomeren auf Basis von Vinylidenfluorid, und (a) einem nicht-elastomeren (Co)Polymeren, basierend auf Polyvinylidenfluorid oder einem Polyalkylmethacrylat, zu einer überlegenen Leistungsfähigkeit sowohl hinsichtlich Schutz als auch Konsolidierung führt, verglichen mit der Leistungsfähigkeit, die erreichbar ist durch Anwendung des Fluorelastomeren allein.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Konsolidierung und zum Schutz von Steinmaterialien, Marmor, Sandstein und Beton und Erzeugnissen hieraus vor der abbauenden Wirkung, verursacht durch atmosphärische Agentien und Verunreinigungen, bereitzustellen, welches die Verwendung als Schutz- und Konsolidierungsmittel einer Zusammensetzung umfaßt, gebildet aus einer Mischung von
(a) 2 bis 40 Gew.% eines nicht-elastomeren (Co)Polymeren, basierend auf Vinylidenfluorid (PVDF), oder 1 bis 20 Gew.% eines Polyalkylmethacrylats, worin die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist; und
(b) einem elastomeren Copolymeren von Vinylidenfluorid (VDF), welches die Differenz zu 100 Gew.% ausmacht und,in Mol, gebildet ist aus 55 bis 85% VDF, 15 bis 45% Hexafluorpropen (HFP) und 0 bis 30% Tetrafluorethylen (TFE).
Die Zusammensetzung wird hergestellt, indem man die Komponenten (a) und (b) in Form einer Lösung in organischen Lösungsmitteln oder einer wäßrigen Emulsion mischt und sie auf das zu schützende Material nach irgendeiner der bekannten Techniken aufbringt, wie z.B. durch Bürsten, unter Verwendung einer Druckluftpistole, durch Sprühen oder durch Eintauchen. Die Aufbürstmethode ist im allgemeinen bevorzugt, wenn Emulsionen verwendet werden. Die nicht-elastomeren Copolymeren (a), basierend auf VDF, sind vorzugsweise diejenigen, worin VDF ≥ 65 Mol-%, TFE ≤ 35 Mol-%, HFP ≤ 5 Mol-% und/oder CTFE ≤ 5 Mol-%. Im allgemeinen besitzt die auf VDF basierende Komponente (a) einen Schmelzpunkt ≥ 100ºC. Das PVDF, das als Komponente (a) verwendet werden kann, kann z.B. ein Handelsprodukt mit hohem Molekulargewicht, wie KYNAR 301 von Pennwalt ( n ≥ 10&sup5;), sein, welches in Lösungsmitteln, wie Cyclohexanon, Pinacolon, Methylethylketon (MEK), Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder Dimethylacetamid, löslich ist. Die auf VDF basierende Komponente (a) in Mengen von nicht größer als 15 Gew.%, bezogen auf die trockenen Bestandteile, ist bevorzugt bei speziellen Anwendungen, die eine raschere Verdampfung des Lösungsmittels erfordern. Ein anderes, geeignetes PVDF ist ein Homopolymeres von VDF mit geringem Molekulargewicht ( n 2000-6000), hergestellt gemäß US-PS 4 739 024 und löslich in niedrigsiedenden Lösungsmitteln, wie Methylacetat, Ethylacetat, Aceton, Methylethylketon, was ein rascheres Trocknen der behandelten Oberfläche erlaubt. Andere Copolymere (a), die verwendbar sind sind die Handelsprodukte KYNAR SL und KYNAR FLEX 2800 , löslich z.B. in MEK.
Die Polyalkylmethacrylate der Komponente (a), worin die Alkylgrrppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, sind Produkte, die gewöhnlich auf dem Markt unter verschiedenen Handelsbezeichnungen erhältlich sind, und unter diesen kann man z.B. DIAKON von I.C.I. erwähnen. Diese Polyalkylmethacrylate sind z.B. insbesondere in chlorierten Lösungsmitteln (z.B. Chloroform, Trichlorethylen), Ketonen (Aceton), aromatischen Kohlenwasserstoffen (Toluol), Estern (Ethylacetat), cyclischen Ethern (Tetrahydrofuran) löslich.
Polyalkylmethacrylat-Konzentrationen von nicht größer als 10 Gew.% sind allgemein bevorzugt, um die bekannten Nachteile zu verhindern, die mit der Verwendung dieses Harztyps verknüpft sind, wenn sie allein verwendet werden (Vergilbung während des Alterns, geringer Permeabilität gegenüber Luft und Wasserdampf, geringe Wirksamkeit des Schutzes gegenüber. SO&sub2;).
Bevorzugte Polyalkylmethacrylat-Konzentrationen liegen daher zwischen 2 und 10 Gew.%. Elastomere Copolymere von VDF sind in großem Umfang aus dem Stand der Technik bekannt, siehe z.B. Kirk-Othmer, "Encyclopaedia of Chemical Technology", Band 8, Seiten 500ff (Ed.1979).Diese sind nicht-vulkanisierte Fluerelastomere, die auf dem Markt unter verschiedenen Handeisbezeichnungen erhältlich sind [TEONOFLON , VITON , FLUOREL , DAIEL ]. Unter diesen Fluorelastomeren sind Copolymere mit hohem Molekulargewicht, d.h. mit n ≥ 10&sup5;, wie TECNOFLON NH und TECNOFLON TN , bevorzugt.
Allgemein für Fluorelastomere auf Basis von VDF verwendete Lösungsmittel werden unter Estern (C&sub1;&submin;&sub4;-Alkylformiate und -acetate), Ketonen (Aceton, Methylethylketon), Ethern (Tetrahydrofuran, Methyl-tert.-butylether) ausgewählt.
Die Herstellung wäßriger Emulsionen von Fluorelastomeren auf Basis von VDF, Homopolymeren von VDF oder dessen nicht-elastomere Copolymere wird z.B. in Polymer, 27, 905 (1986), beschrieben, wo das durch Emulsions-Polymerisation erhaltene Produkt direkt eingesetzt wird, gegebenenfalls mit einem Stabilisator, wie TRITON x100 , stabilisiert und verdünnt mit entionisiertem Wasserc Während des Zeitpunkts der Anwendung liegt die Gesamtkonzentration, basierend auf den trockenen Bestandteilen der polymeren Mischung in der organischen Lösungsmittellösung oder in der wäßrigen Emulsion, im allgemeinen zwischen 1 und 20 g je 100 ml Lösungsmittel oder Wasser, vorzugsweise zwischen 2 und 5.
Werden Lösungen verwendet, ist es zweckmäßig, geeignete Maßnahmen anzuwenden, um eine mögliche Ausfällung von PVDF zu verhindern. Hierzu ist es im allgemeinen ratsam, die Lösungen kurz vor der Verwendung herzustellen.
Die Menge an Schutz- und Konsolidierungsmittel, die je Oberflächeneinheit des zu konsolidierenden/schützenden Materials aufgebracht werden soll, hängt von den physikalischen Eigenschaften der Oberfläche, wie z.B. der Porosität und dem Auflösungszustand des Materials, ab. Je höher die Porosität und der Auflösungszustand, desto höher muß die Menge an Schutz, Konsolidierungsmittel sein. Diese Menge liegt im allgemeinen zwischen 5 und 100 g/m², vorzugsweise zwischen 10 und 50 g/m².
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung und sollen in keiner Weise Ziel und Umfang der Erfindung beschränken.

Beispiele 1 bis 5 (Tabelle I)

Eine Betonprobe (CL57/10) mit einem Wasser/gewöhnlicher Portlandzement/Sand (0-5 mm)/Aggregate (5-20 mm)-Verhältnis von 0,7/1/2,8/4 wurde hergestellt. Würfelproben (5x5x5 cm) wurden aus dem Material heraus geschnitten und dann 3 Monate gealtert, 2 Tage bei 100ºC ofengealtert und hiernach gewogen.
Man stellte die folgenden Lösungen her:
Lösung 1: 2,4 g KYNR 301 (PVDF mit n = 10&sup5; circa) in 100 ml Cyclohexanon;
Lösung 2: 7,2 g TECNOFLON NH (Fluorelastomeres von Montefluos, gebildet aus 79% VDF und 21% HFP, in Mol, mit n = 2x10&sup5; circa) in 100 ml Methylethylketon;
Lösung 3: die Lösung wurde unmittelbar vor der Verwendung hergestellt, indem man Lösung 1 mit Lösung 2 derart mischte, daß das TECNOFLON NH/PVDF-Gewichtsverhältnis, basierend auf trockenen Bestandteile, 90/10 betrug;
Lösung 4: die Lösung wurde wie Lösung 3 hergestellt, jedoch unter Verwendung eines TECNOFLON/PVDF-Gewichtsverhältnisses von 80/20.
Jede Lösung wurde durch Bürsten auf eine Probe des vorstehenden Betons in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen aufgebracht. Nach Verdampfen des Lösungsmittels wurden Tests im Hinblick auf die Wasserpenetrationsbeständigkeit durchgeführt, indem man die Probe 48 Stunden in Wasser eingetaucht hielt. Die Gewichtszunahme wurde gemessen, indem man jede Probe vor und nach dem Eintauchen wog. Die gleichen Tests wurden an unbehandelten Proben durchgeführt.
Die Schutzwirkung (E.P.) einer jeden Lösung konnte hieraus nach der folgenden Formel berechnet werden.
E.P.% = A - B/A x 100
worin A die Gew.% Zunahme der unbehandelten Probe und B diejenige der behandelten Probe ist.
Jeder Wert der in Tabelle I angegebenen % Gewichts zunahme ist der Durchschnitt der aus zwei gleichen Proben erhaltenen Ergebnisse.
Es kann aus den in Tabelle 1 angegebenen Daten entnommen werden, daß E.P.% merklich verbessert wird, indem man Mischungen aus TECNOFLON NH und PVDF verwendet, verglichen mit der Verwendung von TECNOFLON NH allein oder PVDF allein. Tabelle I Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmittel Gesamtmenge an angewandtem Produkt (g/m²) Menge an angewandtem PVDF (g/cm²) Menge an angewandtem TECNOFLON NH (g/cm²) Gewichszunahme (%) Lösung

Beispiele 6 bis 11 (Tabelle II)

Die folgenden Lösungen wurden hergestellt:
Lösung 5: 2,5 g PVDF ( n = 3000), hergestellt gemäß US-PS 4 739 024, in 100 ml Methylacetat;
Lösung 6: 2,5 g KYNAR FLEX 2800 (nicht-elastomeres Copolymeres auf Basis von VDF, enthaltend etwa 2 Mol-% HFP) in 100 ml MEK;
Lösung 7: 14 g TECNOFLON TN (Fluorelastomeres von Montefluos, bestehend aus 65% VDF, 20% HFP, 15% TFE, in Mol, mit n = 5x10&sup4; circa) in 100 ml Aceton;
Lösung 8: die Lösung wurde hergestellt durch Mischen von Lösung 5 und Lösung 7 derart, daß das PVDF/TECNOFLON TN-Gewichtsverhältnis 15/85 betrug;
Lösung 9: sie wurde hergestellt durch Mischen von Losung 6 und 7 in einem KYNAR FLEX 2800/TECNOFLON TN-Gewichtsverhältnis von 15/85.
Diese Lösungen wurden auf eine einzige Fläche der Würfelproben (5x5x5 cm) aus Lecce Stein (Kalkstein mit einer Porosität zwischen 33 und 37%) aufgebracht. Die Schutzwirkung wurde nach der in den US-PSen 4 499 146 und 4 764 431 beschriebenen Methode bestimmt, die darin besteht, die Menge an sorbiertem Wasser je Oberflächeneinheit des Materials unter Verwendung einer mit der Fläche der Probe verbundenen Mikropipette zu messenc E.P.% wurde exakt in Analogie zur Eintauchmethode berechnet:
E.P. % = Z - Y/Z x 100
worin Z und Y die Menge an absorbiertem Wasser je cm² der unbehandelten bzw. behandelten Probe bedeuten.
Die so erzielten, in Tabelle II angegebenen Ergebnisse zeigen auch in diesem Fall die bessere Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, verglichen mit den Einzelkomponenten als Schutzmittel. Tabelle II Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmittel Gesamtmenge an angew. Produkt (g/m²) Menge an angew. KYNAR (g/cm²) Menge an angew. TECNOFLON TN (g/cm²) Absorbiertes Wasser (g/cm²) Lecce Stein Lösung

Beispiele 12 bis 15 (Tabelle III)

Die Konsolidierungswirkung (E.A. %) wurde an den gleichen Proben wie in den Beispielen 6 bis 9, die mit den gleichen Lösungen wie in den Beispielen 6 bis 9 behandelt wurden, bestimmt, wobei man die in der US-PS 4 764 431 beschriebene Methode verwendete, die in einer Messung des Gewichtsverlustes der Proben nach Abriebbehandlung besteht.
E.A.% wurde wie folgt berechnet:
E.A. % = P - Q/P x 100
worin P und Q den Gewichtsverlust je Oberflächeneinheit der unbehandelten bzw. behandelten Probe angeben.
Die in Tabelle III angegebenen Daten zeigen klar, daß die Zusammensetzung aus PVDF und TECNOFLON TN ein wirksameres Konsolidierungsmittel darstellt als die getrennt verwendeten Komponenten. Tabelle III Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmittel Gesamtmenge an angew. Produkt (g/m²) Menge an angew. PVDF (g/cm²) Menge an angew. TECNOFLON NH (g/cm²) Gewichtsverlust (g/cm²) Lecce-Stein Lösung

Beispiele 16 bis 29 (Tabelle IV)

Die folgenden wäßrigen Emulsionen wurden entsprechend Polymer, 27, 905 (1986), hergestellt:
Emulsion 1 (EMI): wäßrige Dispersion von 10 g PVDF/100 ml Wasser, direkt erhalten aus der Emulsionspolymerisation von VDF, stabilisiert mit 0,8 Gew.% TRITON X100 ;
Emulsion 2: wäßrige Dispersion von 30 g je 100 ml Wasser eines Terpolymeren einer Zusammensetzung, äquivalent TECNOFLON TN (65% VDF, 15% TFE, 20% HFP, in Mol, mit n = 6x10&sup4; circa), direkt erhalten aus der Emulsionspolymerisation der vorstehend genannten Monomeren und stabilisiert mit 2 Gew.% TRITON X100 ;
Emulsion 3: Mischung von Emulsion 1 und Emulsion 2, verdünnt auf ein VDF/Terpolymer-Gewichtsverhältnis von 10/90;
Emulsion 4: Mischung von Emulsion 1 und Emulsion 2 mit einem PVDF/Terpolymer-Gewichtsverhältnis von 20/80.
Jede Emulsion wurde durch Bürsten auf eine Würfelprobe (5x5x5 cm) von Vicenza Stein (Biocalcarenit mit einer Porosität von etwa 30%) aufgebracht. Die Menge an je Oberflächeneinheit absorbiertem Wasser wurde an den so erhaltenen Proben bestimmt, indem man die bereits in den Beispielen 6 bis 9 verwendete Pipettentechnik anwandte.
E.P.% wurde aus diesen Daten berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse (Durchschnitt von 4 Proben) sind in Tabelle IV angegeben und zeigen, daß die durch die Mischung ausgeübte Schutzwirkung derjenigen der Einzelkomponenten überlegen ist. Tabelle IV Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmittel Gesamtmenge an angew. Produkt (g/m²) Menge an angew. PVDF (g/cm²) Menge an angew. TECNOFLON TN (g/cm²) Absorbiertes Wasser (g/cm²) Vincenza Stein Emulsion

Beispiele 21 bis 25 (Tabelle V)

Tests für die Konsolidierungswirkung, wie in den Beispielen 12 bis 15, an dem gleichen Lecce Stein, einem hochporösen Material, wurden unter Verwendung der gleichen, in den Beispielen 16 bis 20 angewandten Emulsionen durchgeführt. Die in Tabelle V angegebenen Ergebnisse zeigen, daß die Verwendung der Zusammensetzung zu besseren Ergebnissen führt als die Einzelkomponenten. Tabelle V Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmitel Gesamtmenge an angew. Produkt (g/m²) Menge an angew. PVDF (g/cm²) Menge an angew. TECNOFLON TN (g/cm²) Gewichtsverlust (g/cm²) Lecce Stein Emulsion

Beispiele 26 bis 29 (Tabelle VI)

Die folgenden Lösungen wurden hergestellt:
Lösung 10: 3,2 g DIAKON MG (Handelsbezeichnung für das I.C.I. Polymethylmethacrylat (PMMA)) in200 ml Chloroform;
Lösung 11: 14,4 g TECNOFLON NM (Fluorelastomeres von Montefluos, bestehend aus 79% VDF und 21% HFP, in Mol n = 5x10&sup4;) in 250 ml Aceton;
Lösung 12: die Lösung wurde hergestellt durch Mischen von Lösung 10 und Lösung 11 derart, daß das PMMA/TECNOFLON NM- Gewichtsverhältnis 10/90 betrug;
Lösung 13: die Lösung wurde wie Lösung 12, jedoch unter Verwendung eines PMMA/TECNOFLON NM-Gewichtsverhältnisses von 5/95 hergestellt.
Die Lösungen wurden auf Proben des gleichen Vicenza Steins aufgebracht, wie in den Beispielen 16 bis 20 verwendet. Die Schutzwirkung wurde unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Pipettenmethode bestimmt. Die Permeabilität gegenüber Wasser wurde ebenfalls bestimmt, wie in US-PS 4 764 431 beschrieben.
Die in Tabelle VI angegebenen, erzielten Daten zeigen die überlegene Schutzwirkung von PMMA/Fluorelastomer-Zusammensetzungen, verglichen mit den Einzelkomponenten, und zeigen die hohe Permeabilität gegenüber Wasserdampf der Mischungen trotz der Anwesenheit von PMMA an. Daten, die PMMA allein betreffen, wurden nicht angegeben wegen ihrer geringen Signifikanz: mit Lösung 10 behandelte Proben haben in der Tat eine Permeabilität gegenüber Wasserdampf von lediglich 10% gezeigt, ein für eine gute Schutzwirkung nicht annehmbarer Wert. Tabelle IV Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmittel Gesamtmenge an angew. Produkt (g/m²) Menge an angew. PVDF (g/cm²) Menge an angew. TECNOFLON NM (g/cm²) Absorb. Wasser (g/cm²) Permeabilität gegenüber Wasserdampf (%) Vinceza Stein Lösung

Beispiele 30 bis 33 (Tabelle VII)

Die Konsolidierungswirkung (E.A.) der gleichen Lösungen, wie sie in den Beispielen 26 bis 29 verwendet wurden, wurde an dem gleichen Lecce Stein. wie in den Beispielen 6 bis 9 bestimmt. Die in Tabelle VII angegebenen Daten bestätigen die bessere Konsolidierungsbefähigung der erfindungsgemäßen Mischungen. Tabelle VI Behandeltes Material Schutz- und Konsolidierungsmittel Gesamtmenge an angew. Produkt (g/m²) Menge an angew. PMMA (g/cm²) Menge an angew. TECNOFLON NM (g/cm²) Gewichtsverlust (g/cm²) Permeabilität gegenüber Wasserdampf (%) Lecce Stein Lösung

Claims

1. Verfahren zur Konsolidierung und zum Schutz von Steinmaterialien, Marmor, Ziegeln, Beton und Erzeugnissen hieraus vor einer Abbauwirkung, verursacht durch atmosphärische Agentien und Verunreinigungen, welches die Verwendung als Schutzund Konsolidierungsmittel einer Zusammensetzung umfaßt, gebildet aus einer Mischung von

(a) 2 bis 40 Gew.% eines nicht-elastomeren (Co)Polymeren auf Basis von Vinylidenfluorid, oder 1 bis 20 Gew.% eines Polyalkylmethacrylats, worin die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, und

(b) einem elastomeren Copolymeren von Vinylidenfluorid, das die Differenz auf 100 Gew.% ausmacht und gebildet ist, in Mol, aus 55 bis 85% Vinylidenfluorid, 15 bis 45% Hexafluorpropen und 0 bis 30% Tetrafluorethylen.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Polyalkylmethacrylat-Konzentration zwischen 2 und 10 Gew.% liegt.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Komponente (a) ein Copolymeres von VDF mit 2 Mol-% HFP ist.

4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, worin die Zusammensetzung in Form einer Lösung in organischen Lösungsmitteln aufgebracht wird.

5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, worin die Zusammensetzung in Form einer wäßrigen Emulsion aufgebracht wird.

6. Steinmaterialien, Marmor, Sandstein, Ziegel und Beton, konsolidiert und geschützt vor der abbauenden Wirkung, verursacht durch atmosphärische Agentien und Verunreinigungen, unter Anwendung des Verfahrens gemäß den vorhergehenden Ansprüchen.