DE69058C

DE69058C - Vorrichtung zur Gewinnung von Butter aus Milch oder Rahm

Info

Publication number: DE69058C
Application number: DENDAT69058D
Authority: DE
Original assignee: J. H. H. DUNCAN in London, 39 I Coleman Street
Anticipated expiration: 1911-12-13

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an Buttermaschinen, welche entsprechend dem D. R. P. Nr. 65025 derart eingerichtet sind, dafs der Rahm der Einwirkung . von sich drehenden oder sich hin- und herbewegenden, theilweise in den Rahm eintauchenden Scheiben oder Platten ausgesetzt ist.

Ein zur vorliegenden Erfindung gehörender Apparat ist auf beiliegender Zeichnung im Verticalschnitt und Grundrifs durch Fig. 1 und 2 veranschaulicht, während Fig. 3 und 4 theilweise Querschnitte einer rotirenden Scheibe oder Platte und eines zur Scheibe concentrischen Schutzes darstellen. Fig. 5 und 6 zeigen im Längs- und Querschnitt eine Maschine mit mehreren rotirenden Platten.

Der Apparat ist entsprechend dem Haupt-Patent mit einem Behälter 1 für den Rahm ausgestattet, in welchem eine oder mehrere Scheiben, Platten oder dergl. aus Blech, Metall, Holz oder einem anderen Material in verticaler Ebene sich bewegen.

Nach vorliegender Erfindung kann man nun concentrisch zu den sich bewegenden Theilen Schutzvorrichtungen für dieselben bezw. für jeden derselben anordnen. Eine solche Schutzvorrichtung, welche aus .Metallplatten oder Blech hergestellt sein kann, besitzt einen concav-convexen Querschnitt/ der z. B. halbrund (Fig. 3) oder halb - hexagonal (Fig. 4) sein kann. Diese Schutzvorrichtung ist mit ihrer hohlen Seite gegen die Scheibe gekehrt, um den von letzterer durch die Centrifugalkraft herausgeschleuderten Rahm wieder in den Behälter ι zurückzuführen.

Um die Regelung der Rahmtemperatur zu erleichtern, kann der Rahmbehälter 1 mit einem doppelten Boden 4 (Fig. 1, 5 und 6) ausgestattet sein zur Aufnahme des Heizmittels, wie bei den Apparaten des Haupt-Patentes bereits gezeigt.

Bei Anordnung mehrerer Scheiben (Fig. 5 und 6) sitzen dieselben zweckmäfsig sämmtlich auf einer einzigen Welle in dem Milch- oder Rahmbehälter 1 , innerhalb dessen auch die Schutz- oder Fangvorrichtungen 3 angebracht sind Man kann diesen Behälter mit einem um Zapfen i^b beweglichen Deckel i^a ausstatten, welcher nach seinem Oeffnen einen bequemen Zugang zu dem Innern des Behälters gestattet, um etwa die Butter in demselben auswaschen zu können. Zur Beobachtung des Betriebes kann man den Deckel mit Schauglas i^c versehen. Der Behälter 1 ruht mit Drehzapfen 6 in den Ständern 7. Um bei der Bewegung der Scheiben 2 ein Drehen des Behälters zu verhindern, kann einer der Drehzapfen 6 mit einem Arm 8 ausgestattet sein, welcher mit einem Federstift oder Federstöpsel 9 in den entsprechenden Ständer 7 eingreift, so dafs der Arm 8 und damit zugleich der Behälter 1 in ihrer Lage festgehalten werden. Mit Hülfe eines Handrades 10 kann der Behälter gewünschtenfalls, z.B. beim Waschen der Butter,

gedreht werden; der Federstift 9 wird dabei zurückgezogen und z. B. mittelst einer am Arm 8 angeordneten Klinke 11 festgehalten, welche in einen Einschnitt des Federstiftes greift.

Die Geschwindigkeit der Drehung bezw. der Hin- und Herbewegung der Scheibe kann am Anfang so grofs sein, dafs der Rahm vermöge der Centrifugalkraft in die concentrische Schutzvorrichtung mit mehr oder weniger Gewalt entsprechend der jeweilig erreichten Reife des Rahms hineingeschleudert wird, aber bei Beginn der Butterabsonderung wird die Geschwindigkeit zweckmäfsig vermindert. In gewissen Fällen kann man nach Angabe des Erfinders mit solchen Apparaten Butter auch aus frischem Rahm und bei den für das Buttern gewöhnlich angewendeten Wärmegraden erzeugen, ohne dafs der Erfinder sich auf diese gewöhnlichen Grenzen beschränkt. In gewissen Fällen kann es für vortheilhaft erachtet werden, die Rahmtemperatur entweder vor dem Anfang oder während des Butterns durch Vermittelung eines doppelten Bodens bis auf etwa 24⁰ zu steigern. Im allgemeinen wird es vorzuziehen sein, den anzuwendenden Rahm reifen zu lassen, da alsdann der Wohlgeschmack und Wohlgeruch der Butter besser und die zum Buttern nöthige Zeit verringert wird.

Die Maschine kann von Hand betrieben werden. Es ist jedoch vortheilhaft, die Maschine mit einem Uhrwerkmotor 5 (Fig. 2) zu verbinden und die Geschwindigkeit des Motors derartig durch eine Bremsvorrichtung zu regeln, dafs zwar im Anfange der Rahm in die Schutzvorrichtung 3 hineingeworfen, dann aber infolge des der Butterabscheidung vorhergehenden Dickerwerdens des Rahms die Bewegung selbstthä'tig verlangsamt wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 65025 geschützten Vorrichtung zur Gewinnung von Butter, gekennzeichnet durch mehrere rotirende Scheiben 2 an Stelle der einen des Haupt-Patentes.
Eine weitere · Ausführungsform der durch Patent Nr. 65025 bezw. durch Patent-Anspruch ι. geschützten Vorrichtung, bei welcher die Scheibe 2 bezw. die Scheiben 2 mit concentrischen Auffangrinnen 3 versehen sind, zum Zwecke, den von den rotirenden Scheiben durch die Centrifugalkraft weggeschleuderten Rahm aufzufangen und in den Rahmbehälter zurückzuführen.
Eine weitere Ausführungsform der durch Patent Nr. 65025 bezw. durch Patent-Anspruch i. oder 2. geschützten Vorrichtung, bei welcher der Rahmbehälter 1 durch einen beweglichen Deckel i^a verschlossen und um Zapfen 6 drehbar ist, um beim Auswaschen der Butter gedreht werden zu können, während der Behälter beim Buttern festgehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.