DE682591C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Stoffen aus ligninhaltigem Gut - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Stoffen aus ligninhaltigem Gut

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DE682591C
DE682591C DEI53328D DEI0053328D DE682591C DE 682591 C DE682591 C DE 682591C DE I53328 D DEI53328 D DE I53328D DE I0053328 D DEI0053328 D DE I0053328D DE 682591 C DE682591 C DE 682591C
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DE
Germany
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water
weight
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lignin
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Expired
Application number
DEI53328D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Dachlauer
Dr Ernst Koch
Dr Christoph Thomsen
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Stoffen aus ligninhaltigem Gut Es wurde gefunden, daß man wasserlösliche Stoffe ,aus rezentem, ligninhaltigem Gut erhalten.' kann, wenn man mit Halogen oder Halogen abgebenden Mitteln behandelte, rezentes Lignin enthaltende Stoffe durch Behandlung mit Salzen .der schwefligen: Säure in An- oder Abwesenheit von Aldehyden wasserlöslich macht.
  • Als rezente, ligninhaltige Stoffe kommen z. B. in Frage: Holz, Baumrinde und die Rückstände von der Holz- und Torfverzuckerung. Die Behandlung dieser Stoffe mit Halogen erfolgt zweckmäßigerweiseentweder in wäßriger, schwach alkalischer, neutraler oder saurer Aufschlämmung oder in einer :organischen, mit Halogen unter den Versuchsbedingungen nicht reagierenden Flüssigkeit. Man kann -das ligninhaltige Gurt aber auch mit Wasser oder Wasserdampf anfeuchten und dann mit gasförmigem, gegeben.enfalls durch ein inertes Gas verdünntem Halogen behandeln.
  • Das erschöpfend oder unvollständig mit Halogen behandelte Gut wird, gegebenenfalls nach Abtrennung vom Suspensionsmittel und genügendem Auswaschen, in wäßriger Aufschlämmung mit einem Salz der schwefligen Säure, wie Natriumsulfit, Ammoniumbisulfit usw., behandelt. Durch Erwärmen wird idie Umsetzung beschleunigt. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, etwa vorhandene Halogenwasserstoffsäure vorher zu neutralisieren. Wird hierbei überschüssiges Alkali zugegeben, so kann das achwefligsaure Salz durch Einleiten von gasförmiger, schwefliger Säure erhalten werden. Weiter ist beim Wasserlöslichmachen des halogenierten Gutes oft ein Zusatz von Aldehyden, wie Formaldehyd oder Acetaldehyd, vorteilhaft.
  • Die erhaltenen Erzeugnisse bleiben auch nach dem Ansäuern wasserlöslich und sind in saurem Zustand gute Gerbmittel. Man erhält mit ihnen hellbraune Leder von guter Fülle und vorzüglichem Stand. Man kann sie als Alleingerbstoffe oder in Verbindung mit anderen Gerbstoffen verwenden.
  • Man hat bereits Holz mit Calciumbisulfitlauge unter Druck bei erhöhter Temperatur aufgeschlossen und nach Abtrennung der Cellulose idie alle anderen Bestandteile des Holzes, dazu noch den entstandenen Zucker, Kalk, schweflige Säure usw: enthaltenden Ablauge eingedampft, gepulvert und chloriert. Das so erhaltene Gemisch ergibt jedoch bei ,der Verwendung als Gerbstoff oft fleckige Leder, die außerdem dunkler sind als Leder, welche mit Hilfe der erfindungsgemäß erhaltenen Gerbstoffe erzielt werden. Beispiele i. In eine Aufschlämmung von 25o Gewichtsteilen Verzuckerungsrückstand, von der Behandlung von Fichtenholzspänen mit konzentrierter Salzsäure herrührend, in 5oo Gf=., wichtsteilen Wasser wird bei i o bis 15°.' gä-' förmiges Chlor bis zur Sättigung eingelei: `t* Dann wird abfiltriert, ausgewaschen und de: Rückstand getrocknet. Man erhält rund 28o Gewichtsteile Chlorlignin.
  • ioo Gewichtsteile :dieses Chlorlignins werden in 25o Gewichtsteilen Wasser zunächst mit 5 Gewichtsteilen Ätznatron versetzt. Dann gilt man 2o Gewichtsteile 3oo'oige Formaldehydlösung zu und erhitzt innerhalb i Stunde auf 95°. Man versetzt .darauf mit 5o Gewichtsteilen Natriumsulfit und rührt 6 Stunden bei 95°. Das Produkt ist dann klar wasserlöslich, auch nach dem Ansäuern mit Essigsäure.
  • Gerbt man Kalbsblöße mit dieser angesäuerten Lösung, so erhält man ein hellbraunes, gut gefülltes Leder.
  • 2. 5o Gewichtsteile des nach Beispiel i erhaltenen Chlorlignins werden in i 5o Gewichtsteilen Wasser 8 Stunden mit 30 Gewichtsteilen Natriwmsulfit auf 105° erhitzt. Man erhält eine bräune Lösung ohne Rückstand. Säuert man sie mit Schwefelsäure bis zu einem PH von 3,5 an und gerbt mit dieser Brühe, so erhält man ein Leder von gutem Stand und hellbrauner Farbe.
  • 3. 25 Gewichtsteile des nach Beispiel i erhaltenen Chlorlignins werden in 7 5 Gewichtsteilen Wasser mit 1,5 Gewichtsteilen Ät7siatron versetzt. Dann gibt man 2o Gewichtsteile 3o%ige Formaldehydlösung und 15 Gewichtsteile Natriumsulfit zu, erhitzt langsam auf 95° und rührt so lange nach, bis sich alles gelöst hat. Nach dem Ansäuern mit Oxalsäure erhält man mit dieser Lösung beim Gerben von Rindsblö@ßen .ein Leder von den- in Beispiel i beschriebenen Eigenschaften.
  • :- 4. 5oo Gewichtsteile lufttrockene FichtenrInde werden durch Ausziehen mit kaltem und warmem Wasser vom Gerbstoff befreit. Es bleiben etwa 39o Gewichtsteile Rückstand (getrocknet). In eine Aufschlämmung von ioo Gewichtsteilen dieses Rückstandes in Zoo Gewichtsteilen Wasser wird bei 5° Chlor bis zur Sättigung eingeleitet. Man filtriert ab und versetzt den ausgewaschenen Rückstand in 25o Gewichtsteilen Wasser mit 5o Gewichtsteilen Natriumsulfit und 6o Gewichtsteilen 30% Formaldehydlösung. Man erhitzt im Verlauf i Stunde auf ioo° und rührt bei derselben Temperatur 8 Stunden nach. Dann wird vom ungelösten Zellstoff abfiltriert und das Filtrat mit Schivefels,äure bis zu ,einem pH von 3,o angesäuert. Gerbt man Kalbsblöße mit dieser Gerbbrühe, so erhält man ein hellbraunes Leder von Quebrachocharakter.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Stoffen aus ligninhaltigem Gut, dadurch gekerinzeichnet" daß man mit Halogen behandeltes rezentes, ligninhaltiges Gut durch Behandlung mit Salzen der schwefligen Säure in An- oder Abwesenheit von Aldehyden wasserlöslich macht.
DEI53328D 1935-10-04 1935-10-04 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Stoffen aus ligninhaltigem Gut Expired DE682591C (de)

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