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Verfahren zum Herstellen von Papiertuben mit schmiegsamen Schutzauskleidungen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Papiertuben, die mit Auskleidungen
aus Stoffen versehen sind, durch die der eigentliche Tubenwerkstoff gegen vorzeitIge
Zerstörung durch das Füllgut geschützt werden soll und irn Aussehen wie auch in
der Festigkeit verbessert wird.
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Papiertuben und ähnliche durch Ausdrükken entleerbare Behälter aus
Papier, Karton und anderen Fasergebilden mit Schutzüb:erzügen :auf den inneren Nutzflächen
und neben oder an Stelle dessen mit äußeren Schutzanstrichen verschiedenster Art
sind an sich bekannt.
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Insbesondere verwendet .man für Innenauskleidungen Harze, vor allem.
künstliche-Harze oder solche, enthaltende Gemische, mit Lösungsmitteln, Weichmachern
u. dgl., während man :als Schutzanstriche Farben und Lacke oder auch Metallfolien
aus filmbildenden Lösungen u. dgl. benutzt.
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Man hat aber bisher den Zeitpunkt der Anbringung äußerer Schutzschichten,
da, sie im :allgemeinen nur der Verbesserung des Aussehens oder dem zusätzlichen
Schutz gegen Feuchtigkeit, schädliche Strahlung u. dgl. dienen sollten, keine Bedeutung
beigemessen und deshalb im Regelfall, abgesehen von völlig nach den jeweiligen Umständen
:abhängig gemachter Wahl des überzugs, den äußeren Schutz ferst nach Fertigstellung
des Tubenkörpers, mitunter sogar erst nach erfolgter Füllung, vorgenommen, um hierdurch
gleichzeitig auch den Klemmverschluß der Tube besser abzudichten.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch derartige äußere Überzüge häufig
die Tuben eine unerwünschte Starrheit erlangen , so daß sie nach längerem Lagern
leicht brüchig-werden und verschiedene der erwähnten äußeren Schichtbekleidungen
umständlich in der Handhabung sind oder nach längerem Gebrauch unerwünschte Veränderungen
von Aussehen und Festigkeit .erlangen.
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Dagegen hat sich gezeigt, daß man durch Verwendung von Nitrocelluloselack
als überzugs:mittel für die äußeren Hüllflächen besondere Vorteile bei der Herstellung
der Tuben erzielt, wenn man den zweckmäßig nahtlos gefertigten Tubenrumpf zunächst
mit dieses Außenanstrich versieht und nach dessen Erhärtung die gesamte Innenfläche
mit einem LUberzug aus -, an sich bekannten, zu schmiegsamen Häuten erstarrenden,
ka@utschukähnliehen
Harzen oder harzartigen Körpern überzieht.
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Es wurde nämlich gefunden, daß durch die vor der Innenausrüstung der
Tube vorgenommene Härtung der Tubenaußenhaut mit Hilfe eines Nitrocelluloselackes
der Tubenkörper eine ganz besondere Starrheit erhält, der den weiteren Arbeitsgang
bis zur Tubenschließung wesentlich erleichtert.
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Man ist beispielsweise nicht mehr darauf angewiesen, diesen C;berzug
durch Ausgießen, unter .anschließendem Entleeren des Überschusses .aal Bewehrungsmittel,
durch Auskippen vorzunehmen, wobei leicht die Tubenwände zusammenkleben können,
sondean man kann auch mit geeigneten Spritzdüsen bis tief in dass Innere der Tube
hineingelangen und so nahtlose Innenhäute bis in denTubenhal.s im Gewinde des Kopfstückes
erzielen.
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In vielen Fällen schreitet auch die Befestigung des Innenüberzugs
verhältnismäßig langsam vor sich, so daß dünnere Tuben, besonders wenn sie mit wenig
' konzentrierten Lösungen behandelt werden müßten, dazu neigen, in sich zusammenzusinken
oder runzelig zu werden.
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Auch für den :anschließenden Füllvorgang, besonders wenn er in den
für Metalltuben üblichen Vorrichtungen vorgenommen werden soll, ist eine gewisse
Standfesfigkeit der Tube sehr envünscht, wie endlich der Schließvorgang des freien
Tubenendes, einen starreal Tubenkörper vielfach zur Voraussetzung hat. wenn nicht
weitgehende Änderungen er gebräuchlichen Vorrichtungen vermieden werden sollen.
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LTberrascli#endeiiveise hat sich gezeigt, daß dies:-, an sich erwünschte
Versteifung der Tube sich nicht in der fertigen Tube als nachteilig erweist. Die
gefüllte Tube erlangt vielmehr die gewünschte Nachgiebigkeit, ohne daß die Außenhaut
bricht, was nach älteren Vorschlägen in Kauf genommen wurde in der Ansicht, daß
.eine dichte Außenhaut ausreichen würde, um den Tubeninhalt vor dem Austreten zurückzuhalten.
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Die gemäß der Erfindung vor der Innenausrüstung aufgebrachte zunächst
starre äußere Schicht nimmt alsbald eine vorzügliche Biegsamkeit an, so daß die
Tube beim Rollen nicht faltet und ohne bleibende Formveränderung gedrückt !und geknetet
werden kann, so daß sie sich in dieser Hinsicht vorteilhafter verhält als Weichmetalltuben,
die nicht bis zur letzten Ausfüllung vollkommen prall bleiben. In manchen Fällen
hat es sich als vorteilhaft ,erwiesen, die Innenschicht noch zusätzlich, mit Ausnahme
des Hals- und Kopfstücks, mit Gummimilch oder solche enthaltenden Emulsionen zu
überziehen.
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Hierdurch wird mit Sicherheit verhindert, daß insbesondere bei größeren
Tuben die dehnbare Innenhaut, selbst bei Verletzung der äußeren Tube, z. B. durch
unsachgemäße Verpackung, auf Reisen o. dgl., nicht gesprengt werden kann.
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Auch für verschiedene Füllgüter hat sich ein derartiger Gummiüberzug
als vorzüglicher Schutz bewährt.
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In Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann man z. B. derart
vorgehen, daß meinem ,einzigen Stück gezogene, z. B. mit sog. Injektionsspitzen
:aus Papier hergestellte Rohlinge äußerlich in Nitrocellul.oscl.ack getaucht oder
mit solchen gespritzt werden, hierauf über einen Dorn gesetzt und getrocknet werden.
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Der Tub.enli#örp.er, der nach Verlauf von etwa 24. Stunden verhältnismäßig
starr w:rd, kann nunmehr ohne Dornfüllung auch mit dünnen, filmbildenden Auskleidungen
an sich bekannter Art, z. B. k.autsclrukälanlichen Harzen, wie Polyvinyl- und Polyacrylde.rivaten,
ausgespritzt oder in sonstiger bekannter Weise bewehrt werden. Nach mehrstündigem
Trocknen ist die Tube füllfertig, sofern sie nicht noch mit einem Gummimilchinnenüberzug
zusätzlich versehen wird, was beispielsweise durch Auspins.eln oder Ausstreichen
erfolgt.
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Die füllfertige Tube kann nach Art einer Weichmetalltube gefüllt und
fertiggemacht werden.