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Feineinstellvorrichtung Es ist eine Feineinstellvorrichtung für Aufzüge
vorgeschlagen worden, bei der ein Hilfsmotor mit um seinen Anker schwingendem umpolbarem
Gehäuse vorgesehen ist, dessen Anker mit dem Hauptmotor gekuppelt ist und dessen
schwingendes Gehäuse die Bremse für die normale Fahrt lüftet, für die Feineinstellfahrt
infolge der beim Beginn der Feineinstellfahrt durch den Steuerhebel oder durch einen
anderen Teil der Steuerung vorgenommenen Umpolung reguliert. Der Vorteil einer derartigen
Feineinstellvorrichtung besteht darin, daß weder eine besondere Haltebremse noch
ein besonderer Bremslüfter, sondern lediglich eine Regulierbremse benötigt wird.
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Die Erfindung bezweckt, eine Verbesserung und wesentliche Vereinfachung
der Gesamtanlage eines diese Feineinstellung verwendenden Windwerkes zu erzielen,
was erfindungsgemäß dadurch .erreicht wird, daß durch die Bewegung des Ständers
des Hilfsmotors nicht nur die Bremse geregelt wird, sondern außerdem noch mechanisch
das Einschalten des Ständers des Hauptmotors bewirkt wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i stellt die Gesamtanordnung des Antriebes dar. Abb.2 zeigt schematisch, wie
die in Abb. i dargestellten Teile zueinander geschaltet sind. In Abb. i ist a der
Hauptmotor der Winde, b ist Bremslüftmotor, c die Bremsscheibe, d eine Bremsbacke.
Zur Lüftung der Bremsbacken d ist ;ein zweiarmiger Bremshebel g vorgesehen, der
auf dem Lagerblock,o gelagert ist und von einem auf dem drehbaren Gehäuse des Hilfsmotors
b angeordneten Bremslüftnocken e1 sowie einem auf der Zeichnung nicht sichtbaren,
symmetrisch zu e1 sitzenden Nockene. gesteuert wird. Die auf die Bremsbacken einwirkenden,
in der Zeichnung nicht sichtbaren, im Gehäuse in untergebrachten Bremsfedern suchen
der. Brem.slüfthebel g dauernd so zu drehen, daß dieser gegen die Bremslüftnocken
gedrückt wird. In der dargestellten Stellung ist die Bremse angezogen, und wenn
das Gehäuse des Hilfsmotors in dem einen oder anderen Sinne gedreht wird, wird entweder
durch den Bremslüftnocken e1 Moder durch den Bremslüftnocken e2 die Bremse gelüftet.
Bis hierher handelt es sich um die Anordnung nach ,dem Patent 6o9 084. Erfindungsgemäß
ist nun auf dem drehbaren Gehäuse des Bremslüftmotors b ein zweites Nockenpaar
hl, 112 angebracht, das zur Steuerung der Ständerschalter f 1 und f
2 dient. Zu diesem Zweck ist auf der Grundplatte ein Rollenhebel f gelagert,
der mit seiner Rolle s, die an dem einen Ende des Rollenhebels l sitzt, gegen das
Nockenpaar hl, 7t. anliegt. Durch die
Drehung des Bremslüftmotorg
ehäuses würde jedoch zunächst noch keime Steuerung eiii: s Ständerschalters erfolgen,
da zwischen der in dem anderen Ende des Rollenhebels L gelager:-. ten Roller keiiae
kraftschlüssige Verbinduii mit den an den _Ständerschalbern gelagerten Rollen hl,h,
besteht. Diege kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Rollenbtcebel und einem Ständerschalter,
beispielsweise dem Ständerschalter f1, wird erst herbestellt, wenn das Hilfsschütz
g 1 erregt ist, welches zwischen die Rollen ein Kupplungsstück fit einschiebt, das
bei aberregtam Hilfsschütz finit seinem unteren verbreiteten Ende auf der Grundplatte
.aufliegt und in dieser Stellung durch die in der Grundplatte befestigte Feder a
gehalten wird. In entsprechender Weisse kann durch ein zweites Hilfsschütz und durch
das auf Abb. i nicht sichtbare Kupplungsstück 4 die kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Rolle h.# am StänderschaIter f@ und dein Rollenhebsel hergestellt werden.
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An Hand der in Abb. z dargestellten elektrischen Schaltung soll die
Wirkungsweisse der Anlage beschrieben werden. Zum Zwecke der Fahrt wird der Steuerhebel
St nach rechts oder links ausgelegt. Bei Auslage nach links wird der Stromkreis
für die Schutzspulen von cl und Lt geschlossen. Die beiden Schütze ziehen also an.
Hierdurch wird der Motorbremslüfter b so erregt, daß stein beweglicher Teil eine
Drehung nach rechts .ausführt. Durch die Einschaltung des Schützes gi wird gleichzeitig
der Kupplungsteil il etwas angehoben, so daß er eine kraftschlüssi:g,e Verbindung
zwischen dem Rollenhebell und der Rolle k bewirkt. Über diese Verbindung erfolgt
von dem Drehständer des Bremslüftmobors aus die mechanische Einschaltung des Ständerschalters
f1, das den Aufzugmotor A so an Spannung legt, daß er sich im gleichen Simie wie
der drehbare Teil des Bremsmotors dreht. Durch die Drehbewegung des Ankers des Aufzugmotors
-wird auch der Anker des Bremslüftmobors gedreht, und zwar entgegen dem Umlaufsinne
seines Drehfeldes. Das vom Anker auf den drehbaren Ständer ausgeübte Bremsmoment
steigt daher mit zunehmender Drehzahl noch an und hält während der gesamten Pahrperiodc
die Bremse gelüftet.
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Bei Annäherung an die gewünschte Haltestelle wird der Steuerhebel
St in die Nullstellung gestellt, und hierdurch -werden die beiden Schütze g, und
u aberregt. g1 öffnet und schaltet den Bremslüftmotor ab, der durch die Rücklaufbewegung
seines drehbaren Außenteiles der- Ständeschalter f des Aufzugmotors A öffnet, wodurch
auch der Motor abgeschaltet wird. Durch die öffnungsbewegung des Schützes g 1 wird
gleichzeitig das liupplungsstüclc 11 zurückgezogen und die kraftschlüssige
Verbindung zwischen Bremslüftmobor und Ständerschütz gelöst. Die Bremsfeder preßt
nun die Bremsbackend an dir Bremsscheibe c und bringt den Antrieb zum Stehen. Ist
dies nicht bündig mit der Haltestelle geschehen, so läuft eine der Rollen der Abstellvorrichtung
Av auf die Stellschiene auf und schließt ihren Kontakt, nehmen wir an, den für .das
Schütz g1, das dadurch erneut eingeschaltet wird, den Bremslüfter an Spannteig legt,
die Kupplung zwischen ihm und dem Ständerschütz fi -wieder herstellt und den Motor
im gleichen Sinne wie vorher seinschaltet. Dadurch, daß aber das Umkehrschütz ca
jetzt nicht mehr erregt wird, erhält der Bremslüftmotor b in umgekehrter Richtung
wie vorher zur Niormalfahrt Spannung, wie es bereits in dem Patent 6o9 084. angegeben
ist. Bei der Drehbewegung des Motors A wird der Bremslü'ftmsotor als.3 nicht mehr
im Gegenstromsinne, ssondean im gleichen Sinne mit seinem Drehfelde durchgezogen.
Der Bremslüftmotor ist nun so bemessen, daß sein Drehmoment im Stillstand den Höchstwert
erreicht und im Synchronismus Null ist. Bei langsamem Lauf des Aufzugmotors, also
großem Drehmoment des Bremslüfrinotors, überwindet dieser daher die Kraft der Bremsfeder
und hält die Bremse gelüftet. Mit zunehmender Drehzahl wird sein Drehmoment geringer,
bis dieses der Federkraft nur noch das Gleichgewicht hält. Bei weiterer Drehzahlzunahme
überwiegt die Federkraft und preßt die Bremse fest. Durch geeignete Bemessung kann
somit die Drehzahl des Motors auf dem gewünschten niedrigen Wert, .wie @er zur Feineinstellung
geeignet ist, gehalten werden. Bei Erreichen der Bündigstellung gleitet die Rolle
von der Stellschiene ab, öffnet den Kontakt für das Schütz g1, und die Stillsetzung
des Antriebes erfolgt wie bereits vorher beschrieben.
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Die geschilderte Ausführung ergibt eine mechanisch auf elektrisch
äußerst einfache Gesamtanordnung für eine Windenanlage mit niedriger Einfahrgeschwindigkeit,
also beispielsweise eine Aufzuganlage mit selbsttätiger Feineinstellung, die Anlage
-einer Dreh- oder Hubbrücke mit niedriger Endstreckengeschwindigkeit o. dgl. An
Starkstromkontakten ist lediglich die unbedingt notwendige Zahl, nämlich insgesamt
vier feste und vier bewegliche Kontakte, vorhanden. Alle übrigen vorhandenen Kontakte
sind für eine im Vergleich zur Leistung des -Hauptmotors äußerst niedrige Schaltleistung
bemessen.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich außer in der oben näher beschriebenen
Art auch noch in anderen Ausführungsformen verwirklichen.
Beispielsweise
kann dile Kupplung des von dem N ockenpaar betätigten Hebels mit dem jeweils gewünschten
Hauptschalter für eine bestimmte Drehrichtung in der Weise ierfolgen, daß die beiden
Hilfsrelais einen T-förmigen Hebel bewegen. Brei Erregung des einen Magnetankers
wird die Rolle am oberen Ende des Hebels nach links bewegt und kuppelt hierdurch
den linken Hauptschalter mit dem Rollenhebel. Umgekehrt wird durch Einschaltung
des linken Relais die Rolle des Hebels nach rechts bewegt und kuppelt den rechten
Hauptschalter.
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Ferner kann mit dem Ständer dies Hilfsmotors eine Schaltwalze gekuppelt
sein, auf der Kontaktsegmente angebracht sind, die mittels auf ihnen schleifender
Kontaktfinger die Einschaltung des Hauptmotors bewirken. Hierbei werden die beiden
Drehrichtungen des Hauptmbbors bei der gleichen Drehrichtung des Ständers des Hilfsmotors
dadurch hervorgebracht, daß die Fingerleiste bei Einfahrt um eine Fingerteilung
senkrecht zu den Segmenten der Hilfswalze verschoben wird.