DE651775C - Verfahren und Einrichtung zum Bleichen von Zellstoff in Bahnen- oder Bogenform - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Bleichen von Zellstoff in Bahnen- oder BogenformInfo
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- DE651775C DE651775C DEM132083D DEM0132083D DE651775C DE 651775 C DE651775 C DE 651775C DE M132083 D DEM132083 D DE M132083D DE M0132083 D DEM0132083 D DE M0132083D DE 651775 C DE651775 C DE 651775C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/1026—Other features in bleaching processes
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- Cleaning Implements For Floors, Carpets, Furniture, Walls, And The Like (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bleichen
von Zellstoff, Holzstoff o. dgl. in Bahnenoder Bogenform bei der Papier- und Kunstseidefabrikation
mit flüssigen oder gasförmigen Behandlungsmitteln (Lauge, Chlorgas u. dgl.). Bekanntlich 'werden bisher in der
Praxis zu diesem Zwecke Stoffbögen in eine Lauge getaucht. Die Lauge soll diese Bögen
durchdringen. Je gleichmäßiger das Behandlungsmittel' auf alle ihre Bestandteile zur
Einwirkung kommt, um so wertvoller ist der Stoff. Bisher stand dem Eindringen der
Lauge oder des Gases die natürliche Porositat der Stoffschicht zur Verfügung. Jedoch
sind die Bahnen und Bogen teilweise so ungleichmäßig gepreßt, daß eine gleichmäßige
Durchdringung derselben durch das flüssige oder luftförmige Behandlungsmittel nicht
eintreten kann.
Erfindungsgemäß wird das Durchdringen der Bahn mit dem Behandlungsmittel dadurch
beschleunigt und yergleichmäßigt, daß die Stoffbahnen oder -bögen vor dem Bleichen
durch eine dichte Lochung, insbesondere mittels Stechstifte, die die Fasern nur verdrängen,
über ihre ganze Breite und Länge aufgeschlossen werden und so dem Behandlungsmittel
eine viel größere Angriffsfläche zur Verfügung stellen. Die Stoffschicht löst sich zunächst schon unter dem Einfluß der
Flüssigkeit viel besser auf. Vorteilhaft werden die Löcher in einem Abstande voneinander
angeordnet, der etwa der Dicke der Stoffbahnen entspricht. Eine noch größere Angriffsfläche erreicht man, wenn man die
Lochung schräg zur Ebene der Bahn oder Bogen vornimmt. - Die Bahn wird dadurch
noch mehr gelockert und aufnahmefähig, weil das verdrängte Material eine Bewegungskomponente
nach den Bahnoberflächen hin erhält.
Die Lochung der Bahnen oder Bogen erfolgt durch eine Lochvorrichtung unter Benutzung
spitzer Stechstifte. Diese läßt sich für die dichte Lochung der Stoff schicht einfacher
und billiger halten, wenn mehrere Lochvorrichtungen hintereinander angeordnet werden.
Wird eine solche durch dichte Lochung aufgeschlossene gelockerte Bahn 'in den
Bleichbehälter gebracht, so ist leicht verständlich, daß das flüssige oder gasförmige
Behandlungsmittel auch in alle Löcher und von dort her in das Innere der Stoffschicht,
also von mehreren Stellen zugleich, eindringt und nun an allen Teilen der Bahn ungefähr
denselben Weg zurückzulegen hat, demnach also von ihr schneller und gleichmäßiger
durchdrungen wird als eine ungelochte Bahn. Es ist noch zu bemerken, daß eine solche
Bahn sich auch bei der Weiterverarbeitung leichter wieder auflösen läßt, weil dann auch
später die Auflöseflüssigkeit die Bahn viel schneller und gleichmäßiger durchdringen
kann.
Man hat früher auch schon versucht, den Stoff auch unter Beibehaltung der Bahnform
zu bleichen, aber diese Versuche haben niemals zur praktischen Anwendung geführt,
weil das Bleichmittel, insbesondere dig
Lauge, nicht in die inneren Schichten dfisf
Bahns'tärke vordrang. Die Bahn war dor-tzu·:
fest geworden, um das Bleichmittel heranzjji>„,
-lassen. Es ergab sich dann, daß zwar -die Oberfläche genügend, aber die Innenfläche
"gar nicht oder ungenügend gebleicht waren. ίο Infolgedessen hat man in der Praxis bisher
die Bahnen im Bleichholländer in ihre Bestandteile zerrissen, in Flüssigkeit aufgelöst,
so daß die Stoffdichte nur etwa 8 bis to °/0
beträgt, und dann erst das Bleichmittel auf den Stoff einwirken lassen. Durch die Erfindung
wird aber die Bahn mit ihrer um ein Vielfaches höheren Stoffdichte in ihrer Bahnform
erhalten und trotzdem ganz gleichmäßig von dem Bleichmittel bearbeitet, dadurch aber- auch wesentlich an Bleichmitteln gespart,
weil dieses besser ausgenutzt wird. Während man nach der Behandlung der in
ihre Bestandteile aufgelösten Cellulose im Bleichholländer die Bahn neu bilden mußte,
fällt diese Maßnahme als Folge der Erfindung fort. Man kann also dieselbe Bahn - sofort
zum üblichen Nachbleichen in Rollenform wickeln.
Die Erfindung wirkt sich aber auch auf die
Gestaltung der Bleichvorrichtungen selbst ,aus. Der Bleichholländer mit seinen erheblichen
Anschaffungskosten, seinem hohen Bedarf an Antrieb- und Bleichmitteln und die
Vorrichtungen zur nochmaligen Bahnbildung kommen in Fortfall. Es genügt ein einfacher
Behälter, der mit der Bleichlauge, oder eine Kammer, die mit dem Bleichgas be"
schickt ist, durch die die gelochte Bahn entsprechend lange hindurchgeführt wird.
Die Erfindung erlaubt auch die Behandlung der Bahn auf einem langen Wege mit
einem gasförmigen Bleichmittel unter Benutzung einer Bleichkammer, in der die Stoffhahnea schlangenlinienförmig mehrere
übereinanderliegende' Abteilungen durchlaufen.
Erfindungsgemäß werden zu beiden Seiten der Bahn Leitwände für das Bleichmittel derart angeordnet, daß dieses die
Löcher der Bahn abwechselnd in verschiedener Richtung durchströmt. Wesentlich ist
demnach, daß diesem Kanal (Bleichkammer) öder einer sonstigen Bleichvorrichtung eine
entsprechende Lochvorrichtung für die zu
bearbeitenden, Bahnen oder Bogen vorgeschaltet
ist. ■
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß für das Trocknen von Zellstoffbahnen
bereits bekanntgeworden ist, diese Bahnen
oder Bögen mittels spitzer Stechstifte über ihre ganze Länge und Breite dicht zu lochen
und durch diese Löcher einen Trockenluftstrom hindurchzuschicken, wohingegen es
sich hier um ein Bleichverfahren handelt. -?,. Es ist ferner bekannt, bei Papierbahnen,
S&ae auf beiden Seiten mit einem Kunstharz-Aüilerzug
versehen bzw. aus mehreren Schichten vereinigt werden sollen, Löcher auszu-'rstanzen,
damit die Kunstharzmasse durch diese Löcher hindurch eine stegartige Verbindung
zwischen "beiden Kunstharzbelägen bildet und auch irr die Wandung der Löcher,
also in das Innere der Bahn, eindringt. Dieses Verfahren gibt-ebenfalls keine Lehre für ein
Bleichverfahren.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. ι zeigt die Aufsicht auf eine Bahn.
Fig. 2 und 3 zeigen Querschnitte der Bahn mit Senkrecht- und SchräglochungJ ' ■ -..
Fig. 4, 5. und 6 verschiedene Stechstiftformen.
Fig. 7 zeigt eine Bleichvorrichtung mit
einem Behälter zur Bleichung mittels einer Lauge, also einem flüssigen Behandlungsmittel,
Fig. 8 die Behandlung einer Bahn in einer · Bleichkammer.
' Die Bahnen oder Bogen 1 gehen hier z. B.
durch eine Naßpresse 2 hindurch und werden anschließend hieran durch eine Lochvorrichtüng
3 hindurchgeführt, die sie mittels spitzer, zweckmäßig, mehrkantiger Stifte 4,
wie sie in Fig./4 bis 6 dargestellt sind, ganz, dicht locht, so daß eine Bahn gemäß Fig. 1
bis 3 entsteht. Die Lochabstände entsprechen ungefähr der Bahndicke. Hler ist die Lochvorrichtung
als Stiftwalze 3 ausgebildet. Die Gegenwalze 3° trägt an ihrem Umfange gestrichelt
angedeutete Ausnehmungen, die den Stechstiftspitzen erlauben, ganz durch die
Bahn ι hindurchzugehen. Die gelochte Bahn geht im Anschluß hieran durch die Bleichvorrichtung
5 hindurch, z. B. einen Behälter, der mit Lauge gefüllt ist. In diesem Behälter
wird die Bahn, ohne daß sie ihre Bahnform
aufgibt, -gleichmäßig mit dem Bleichmittel
durchtränkt, und nun wird die Bahn zu einer Rolle 8 gewickelt. Dies geschah auch beim
Bleichholländer,1 jedoch erst, nachdem man dort aus dem fein verteilten gebleichten Stoff
wieder mit teueren Entwässerungsvorrichtungen eine Bahn gebildet hatte.
Es ist zweckmäßig, zur Bildung der Lochung mehrere Lochvorrichtungen 3, 3a
nacheinander anzuordnen, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.
Gemäß Fig. 8 läuft die gelochte Bahn 1 in
Windungen durch eine Bleichkämmer 6, die in waagerechte Abteile geteilt ist. In diesen
Abteilen sind schräge Leitwände 7 derart angeordnet, daß das gasförmige Bleichmittel
abwechselnd in verschiedenen Richtungen
t durch die Löcher der zu bleichenden Bahn
hindurchgeht, also auch selbst einen schlangenförmigen Weg nimmt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Bleichen von Zellstoff in Bahnen- oder Bogenform, dadurch
gekennzeichnet, daß - die Bahnen oder. Bogen vor dem Bleichen durch eine
dichte, insbesondere mittels spitzer Stechstifte erzeugte Lochung über ihre ganze
Breite und Länge aufgeschlossen werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher in einem
Abstand voneinander angeordnet werden, der etwa der Dicke der Stoffbahn entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1·, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lochung schräg zur Ebene der Bahnen oder Bogen erfolgt.
4. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine oder mehrerehintereinander angeordnete, der Bleichvorrichtung
(5 bzw. 6) vorgeschaltete Lochvorrichtungen (3) für die zu bleichenden Bahnen oder Bogen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4 unter Verwendung eines gasförmigen Bleichmittels,
bei der die Bahnen oder Bogen schlangenlinienförmig mehrere übereinanderliegende
Abteile einer Bleichkammer durchlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten der Bahn oder der Bogen
Leitwände (7) für das Bleichmittel derart angeordnet sind, daß dieses die Löcher
der Bahn oder Bogen abwechselnd in verschiedener Richtung durchströmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM132083D DE651775C (de) | 1935-09-15 | 1935-09-15 | Verfahren und Einrichtung zum Bleichen von Zellstoff in Bahnen- oder Bogenform |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM132083D DE651775C (de) | 1935-09-15 | 1935-09-15 | Verfahren und Einrichtung zum Bleichen von Zellstoff in Bahnen- oder Bogenform |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE651775C true DE651775C (de) | 1937-10-19 |
Family
ID=7332411
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM132083D Expired DE651775C (de) | 1935-09-15 | 1935-09-15 | Verfahren und Einrichtung zum Bleichen von Zellstoff in Bahnen- oder Bogenform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE651775C (de) |
-
1935
- 1935-09-15 DE DEM132083D patent/DE651775C/de not_active Expired
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