DE640955C - Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Metallrohren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Metallrohren

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DE640955C
DE640955C DEA74455D DEA0074455D DE640955C DE 640955 C DE640955 C DE 640955C DE A74455 D DEA74455 D DE A74455D DE A0074455 D DEA0074455 D DE A0074455D DE 640955 C DE640955 C DE 640955C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B17/00Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling
    • B21B17/02Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling with mandrel, i.e. the mandrel rod contacts the rolled tube over the rod length
    • B21B17/04Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling with mandrel, i.e. the mandrel rod contacts the rolled tube over the rod length in a continuous process

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Reduction Rolling/Reduction Stand/Operation Of Reduction Machine (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung-von nahtlosen Metallrohren Es ist vielfach angestrebt worden, nahtlose Metallrohre durch Ziehen oder Walzen auf einem Dorn. von der Luppe ausgehend in einer Hitze mit einer geringen Wandstärke unter einer Werkstoffquerschnittsverminderung bis zu 1/15, mindestens aber 1/5 des Querschnittes der Luppe herzustellen, doch gelang es bisher- bei harten Metallen, wie Eisen, nicht, brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
  • Da eine so weitgehende Querschnittsverminderung eine verhältnismäßig große, den Nenner des Querschnittsverminderungsbruches übersteigende Anzahl von hintereinandergeschalteten Streckwerkzeugen erfordert, so ist die im Werkstoff hervorgerufene Beanspruchung eine sehr bedeutende. Der in den gewöhnlichen starren Ziehringen auftretende hohe Reibungswiderstand, der durch ,den Druck des am Boden der Rohrluppe angreifenden Zieh- oder Stoßdornes überwunden werden -muß, darf im kleinsten Querschnitt des Werkstückes, also in der Nähe des Werkstückbodens, nicht die Bruchgrenze erreichen, was der in einem Arbeitsgang erreichbaren größten Querschnittsverminderung eine enge Grenze setzt.
  • Es ist bekannt, zur Verminderung der Reibung die Ziehkaliber aus losen Rollen zusammenzusetzen, aber auch dabei sollte das auf dem Dorn sitzende Werkstück in einem Arbeitsgang bloß- eine einzige Ziehstufe durchsetzen, so daß ein dünnwandiges Rohr nur durch wiederholte Bearbeitung auf der Ziehbank hergestellt werden konnte.
  • Ferner ist es bekannt, das Werkstück auf der gleichen Ziehbank zwei aus losen Rollen gebildete Ziehkaliber hintereinander in einem Arbeitsgang durchsetzen zu lassen, doch erhält dabei das zweite Kaliber eine derartige Form, daß hier bloß die im ersten Kaliber entstandenen Rippen abgeflacht werden und das Rohr ohne weitere Wandstärkenverminde= rung vom Dorn gelockert wird.
  • Um den Widerstand der aus Rollen gebildeten Ziehkaliber herabzusetzen, werden gemäß einem weiter bekanntgewordenen Vorschlag die Rollen der Kaliber durch Abrollen dei- durch das Werkstück mitgenommenen Streckkaliber auf Laufbahnen der Streckbank in Drehung versetzt. - Da aber die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen durch den Vorschub des Werkstückes gegeben ist, so darf der Unterschied der lichten Durchmesser der verschiedenen Kaliber nur gering sein. Es läßt sich auch in dieser Weise keine große Querschnittsverminderung in einem Arbeitsgang erreichen.
  • Es ist ferner bekanntgeworden, die Rollen der Streckkaliber, durch die das Werkstück mittels des Dornes hindurchgezogen wird, durch ein Zahnradgetriebe zwangläufig anzutreiben, so daß der Vorschub des Werkstückes sowohl durch den angetriebenen Dorn als auch durch- die angetriebenen Rollen der Streckkaliber- bewirkt wurde, weshalb man annahm, daß- es gelingen müßte, in einem Arbeitsgang eine weit größere Streckung zu erzielen als bis dahin. Dabei tritt jedoch im Kaliber ein so hoher Druck auf, daß das Metall tief in die Spalte zwischen den Rollen "gedrückt wird und die infolgedessen auftretende Rippenbildung neue Schwierigkeiten auftauchen läßt. Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten sind eine Anzahl der verschiedensten Vorschläge gemacht worden. Nunmehr gelangte die Erkenntnis zum Ausdruck, daß. es unmöglich sei, in einem einzigen Streckkaliber eine weitgehende Querschnittsverminderung durchzuführen, selbst wenn das Kaliber aus Rollen gebildet ist, die einen möglichst kleinen Diuchmesser erhalten, und sowohl die Rollen als auch der Dorn besonders zwangläufig angetrieben werden, sondern daß es nötig sei, eine größere Anzahl von Streckkalibern hintereinanderzuschalten, deren zwangläufiger Antrieb -jedoch beibehalten worden ist. Dabei ergibt sich aber die Schwierigkeit, daß die Rdllen der verschiedensten Streckkaliber mit verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben werden müssen, die der jeweiligen Kalibergröße und dem in den verschiedenen Kalibern, auftretenden Streckungsgraden angepaßt werden müssen, so daß für ein jedes der in großer Zahl anzuwendenden Streckkaliber besondere Wechselgetriebe einzubauen wären, was zu weitgehenden baulichen Verwicklungen führen würde, die die praktische Verwendung dieses Vorschlages ausschließen.
  • Deshalb sollte versucht werden, ob man den zwangläufigen Antrieb der Rollen der Streckkaliber nicht umgehen kann. Gemäß einem bekanntgewordenen dahingehenden Vorschlag sollten nur die Rollen eines jeden zweiten Ziehkalibers einen zwangläufigen Antrieb erhalten, die Rollen der dazwischenliegenden Leeren jedoch durch das Werkstück mitgenommen werden.
  • Zuletzt finden sich auch gänzlich antriebslose Rollen mehrerer hintereinandergeschalteter Streckleeren - vor. Die Anordnung gemäß diesem Vorschlag ist jedoch eine solche, daß während des Hauptstreckungsvorganges das Werkstück strangpressenartig durch einen besonderen-Preßkolben aus einem geschlossenen Zylinder um den in bezug auf den vorwärts getriebenen Werkstoff ruhenden Dorn durch das Kaliber gepreßt wird. Außerdem sind die Rollen mit ihren äußeren Flächen gegen feste Ziehringe gestützt, so daß sie sich während des Pressens nicht frei bewegen können, also im Streckkaliber keine rollende Reibung entstehen kann. Im übrigen sind die Verhältnisse der Rollendurchmesser zu den Kaliberöffnungen nicht derart gewählt, daß die angestrebte Wirkung erzielt werden könnte, auch wenn eine Bremsung der Rollen durch die festen Ziehringe nicht stattfinden würde.
  • Es sollte also die Aufgabe gelöst werden, nahtlose Rohre aus Hartmetallen, insbesondere Eisen, von der Rohrluppe ausgehend bis zur üblichen Gasrohrwandstärke in einem Arbeitsgang zu strecken, indem das von einem Dorn getragene glühende Werkstück durch eine größere Anzahl hintereinandergeschalteter, aus antriebslosen Rollen gebildeter Streckkaliber hindurchgezwängt wird. Da nun hierbei die für das Strecken beanspruchte Kraft allein durch den am Boden der Rohrluppe angreifenden Dorn auf das Werkstück übermittelt wird, so müßte, in dem Falle, wenn die in einem Arbeitsgang auszuführende Gesamtquerschnittsverminderung eine so große ist, daß die hierzu samt der zur Überwindung des Reibungswiderstandes der StreckkalibererforderlichenKraft imkleinsten Querschnitt des Werkstückes eine die Zerreißgrenze überschreitende Beanspruchung erzeugen würde, ein Reißen des Werkstückes im gefährlichen Querschnitt eintreten. Die Beanspruchung des gefährlichen Querschnitts läßt sich praktisch nicht dadurch beliebig vermindern, daß man die Abstände, in denen die Streckkaliber aufeinander folgen, so weit vergrößert, daß von der zur Ausführung der angestrebten Gesamtquerschnittsverminderung erforderlichen großen Anzahl der Streckkaliber jeweilig nur eines oder nur einige gleichzeitig auf das Werkstück einwirken. Es müßte nämlich dabei die Streckbank eine so große Länge erhalten, daß Ausführungsschwierigkeiten für die Streckbank entstehen würden. Außerdem würde auch, weil die Geschwindigkeit des Werkstückes nicht beliebig gesteigert werden kann, während der für das Durchsetzen der ganzen Streckkaliberreihe beanspruchten Zeit das Werkstück vor der Beendigung der Bearbeitung unter die für die Bearbeitung erforderliche Temperatur abkühlen. Das Mittel, die durch die Streckkaliber dem Durchtritt des Werkstückes entgegengesetzten Widerstände dadurch herunterzudrücken, daß die Streckkaliber aus möglichst kleinen Rollen gebildet werden, genügt allein nicht, um eine so weitgehende Entlastung des gefährlichen Querschnittes des Werkstückes herbeizuführen, daß man auf den äußeren Antrieb der Rollen bzw. eines Teils derselben gänzlich verzichten könnte.
  • Zur gänzlichen Vermeidung von angetriebenen Rollen wurde nur vorgeschlagen, hinter oder zwischen den Ziehkalibern, deren Rollen im engsten Querschnitt höchstens den dol)-pelten Durchmesser besitzen als das betreffende Kaliber, auch solche Kaliber vorzusehen, die eine erhöhte Reibung erzeugen, und zwar dadurch, daß der Durchmesser dieser Kaliberrollen größer als derjenige der übrigen Rollen ist und im engsten Querschnitt etwa -das 1,5- bis 4fache des Kaliberdurchmessers beträgt.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß nicht sämtliche Kaliberanordnungen diesen Zweck erfüllen, deren Rollendurchmesser unterhalb der obigen Grenzwerte von höchstens dem 2fachen des Kaliberdurchmessers' am größten Kaliber und für einzelne sogenannte Reibungskaliber zwischen dem 1,5- bis 4fachen des Kaliberdurchmessers liegen, und daß es nicht gleichgültig ist, in welcher Reihenfolge die Rollen verschiedenen Durchmessers aufeinander folgen.
  • Die Schwierigkeiten, die durch die Zugbeanspruchung des Werkstückes entstehen, und die Notwendigkeit, besondere Maßnahmen zur Verminderung dieser Beanspruchung zu treffen, kommen selbstverständlich nur dann in Betracht, wenn es sich darum handelt, in einem Arbeitsgang eine möglichst weitgehende Werkstoffquerschnittsverminderung, etwa auf mindestens 1/5 bis i/15 und noch darunter, zu erzielen, wobei der reziproke Wert der Querschnittsverminderung Strekkungsfaktor genännt werden soll. Die günstigsten Verhältnisse sowohl bezüglich de,r Baulänge der Stoßbank als auch bezüglich des Kraftbedarfes ergeben sich, wenn man die zu leistende Streckung mit der geringstmöglichen Zahl von Kalibern auszuführen trachtet, also je Kaliber eine Strekkung von etwa 2o °/a bis zu 25 °/o in bezug auf den jeweiligen Eintrittsquerschnitt des Werkstoffes bewirkt.
  • Für eine Gesamtstreckung auf 1/5 des Werkstoffquerschnittes werden mindestens 6, für eine Streckung auf 1/1o mindestens 12 und für eine Streckung auf 1/15 mindestens 15, d. h. mindestens eine dem Streckungsfaktor gleiche Anzahl von hintereinandergeschalteten Rollenkalibern erforderlich sein.
  • Gemäß der Erfindung kommt es nun darauf an, daß der Rollendurchmesser (stets an der tiefsten Stelle der Mulde, also am kleinsten Durchmesser der Rollen gemessen) im größten Kaliber mindestens das o,3fache und im kleinsten Kaliber höchstens das 2,Sfache des betreffenden lichten Kaliberdurchmessers beträgt und das Verhältnis zwischen Rollendurchmesser und Kaliberdurchmesser vom größten Kaliber gegen das kleinste Kaliber zu stufenweise wächst.
  • Bei der Herstellung von Rohren von unter etwa loo mm Durchmesser -mit der üblichen Gasrohrwandstärke (etwa 2 bis 3 mm) soll gemäß der Erfindung der Rollendurchmesser, der innerhalb der obigen Grenzen am größten Kaliber kleiner als der lichte Durchmesser des Kalibers ist, gegen das kleinste Kaliber stufenweise bis auf eine über der lichten Weite dieses Kalibers liegende Größe wachsen. Die tatsächliche Größe der Rollen des kleinsten Kalibers wird innerhalb des Wertes d : D, wobei D der lichte Durchmesser des Kalibers und d der Durchmesser der Rollen dieses Kalibers ist, zweckmäßig möglichst klein, jedoch genügend groß genommen, damit das Verhältnis in Abstufungen, die den weiter unten zu erläuternden Anforderungen .entsprechen müssen, gegen das größte, also erste Streckungskaliber verkleinert werden kann, ohne daß es den praktisch nicht überschreitbaren Grenzwert erreicht, der entsprechend dem Rohrdurchmesser bis zu 0,3 # D gewählt werden kann; d. h. mit wachsendem Rohrdurchmesser kann das Verhältnis sich der Zahl 0,3 nähern.
  • Bei der Streckung einer Rohrluppe von zog mm Durchmesser mit einem Dorn von 49 mm Durchmesser auf 55 mm äußeren Durchmesser wurden mit beispielsweise fünfzehn hintereinandergeschalteten Kalibern, bei denen im kleinsten, also fünfzehnten Kaliber = 1,36 und im ersten, also größten Kaliber = 0,72 betrug, gute Ergebnisse erzielt.
  • Für die Wahl der Größe des Durchmessers der Rollen der einzelnen Kaliber bzw. der Abstufungen der Verkleinerung der Rollendurchmesser sind die auf Grund der Zeichnung erläuterten Erwägungen maßgebend.
  • Fig. i ist ein schematischer Längsschnitt durch die Kaliber einer Stoßbank.
  • Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eines der Kaliber in größerem Maßstab.
  • Der Dorn b mit dem Durchmesser do, welcher die an ihrem einen Ende c geschlossene Rohrluppe a mit dem Anfangsdurchmesser Da trägt, wird mit der Geschwindigkeit v in der Richtung des beigefügten Pfeiles durch die hintereinandergereihten Kaliber K1 bis Kn gestoßen. Dabei soll der ursprüngliche Querschnitt des Werkstückes auf den Querschnitt gestreckt werden. In der Zeichnung sind bloß das erste und die drei letzten Kaliber dargestellt, doch beträgt die Kaliberzahl je nach der Streckung 6 bis 16 und darüber.
  • Die Kaliber K1 bis Kn sind aus losen, also nicht angetriebenen Rollen zusammengestellt, die mit ihren Mulden das Werkstück möglichst vollständig umschließen. Als Rollendurchmesser d gilt der am Boden der Mulde gemessene, also kleinste Durchmesser der Rolle. Der von dem durch die Achsen der Rollen des letzten Kalibers Kn gehenden Querschnitt n-n bis zum geschlossenen Ende c der Rohrluppe reichende Abschnitt wo des Werkstückes bewegt sich mit der Geschwindigkeit V des Dornes in der Vorschubrichturig, so daß im Querschnitt n-n kein Geschwindigkeitsunterschied zwischen Dorn und Werkstoff vorliegt. Da durch eine Steigerung des Rollendurchmessers (bei gleichem Streckungsverhältnis des Querschnittes 0" _ i, mit dem das Werkstück in das Kaliber Kn eintritt, auf den Werkstoffquerschnitt Qn, mit dem es aus diesem Kaliber austritt) der auf das Werkstück senkrechte Druck und damit der Anpressungsdruck des Werkstoffes an den Dorn gesteigert werden kann, läßt sich dadurch die Reibung zwischen Werkstück und Dorn so weit steigern, daß der Boden des Werkstückes vom Druck des Stoßdornes z. T. entlastet und somit nur ein Teil der Zugbeanspruchung des Werkstoffes von dessen Boden auf den Querschnitt n-n übertragen wird. Infolge der durch das Kaliber Kn erzeugten Streckung fließt der Werkstoff mit der Geschwindigkeit s" entgegengesetzt zur Vorschubrichtung des Dornes nach rückwärts, so daß der Werkstoff zwischen dem letzten und vorletzten Kaliber Kn und K"-, sich in der Vorschubrichtung mit der Geschwindigkeit h-s" bewegen wird. Während nun die durch die Rollen des letzten Kalibers Kn erzeugte Anpressung des Werkstoffes an den Dorn beliebig auch so groß sein kann, daß der Werkstoff vollständig an den Dorn gebunden wird, ist dies im vorletzten Kaliber K"-, unzulässig, so daß in diesem die Rollen im Verhältnis zum Kaliberdurchmesser D" _ I einen kleineren Durchmesser erhalten müssen als im- letzten Kaliber, d. h. es muß sein. Dadurch wäre also der Durchmesser der Rollen des vorletzten Kalibers nach oben begrenzt. Die Begrenzung nach unten wird durch die vorhergehenden Kaliber K" _ , bis K1 bestimmt, einerseits dadurch, daß für die Rollen sämtlicher vorhergehenden Kaliber die Forderung besteht, daß das Verhältnis beim jeweils vorhergehenden Kaliber kleiner sei als für das in der Vorschubrichtung nachfolgende Kaliber, daß aber dieses Verhältnis bis zum ersten Kaliber K1 nicht unter o,5 oder im äußersten Fall nicht unter o,3 sinken darf. Andererseits wird der Rollendurchmesser nach unten auch dadurch begrenzt, daß die Reibungskraft zwischen dem Werkstoff und dem Dorn zwar nicht so groß sein darf, daß ein Rückfließen mit der Geschwindigkeit s" verhindert wird, immerhin aber unterhalb dieser Grenze möglichst groß sein soll, um eine teilweise Entlastung des Werkstückes von der durch den Stoßdorn erzeugten Zugbeanspruchung herbeizuführen.
  • In dem Abschnitt w. zwischen den Kalibern K"-, und K"-, wird der Werkstoff infolge der durch das Kaliber' K"-, hervorgerufenen Streckung mit der Geschwindigkeit s"-, nach rückwärts gedrängt, so daß sich der Werkstoff unter den Rollen des Kalibers K,2 mit einer Geschwindigkeit in der Vorschubrichtung bewegt, die um s" + s" _ I geringer ist als die Vorschubgeschwindigkeit V des Dornes. Der Durchmesser d" _2 der Rollen des Kalibers K" _z muß demnach genügend klein sein, damit die durch den Anpressungsdruck des Werkstoffes an den Dorn entstehende Reibung das Rückfließen des Werkstoffes nicht hindert und daß sich die Rollen des Kalibers mit der Umfangsgeschwindigkeit V- (s" + s"_ I) drehen können. Es müssen jedoch die Rollen mit Rücksicht auf die nach rückwärts (entgegengesetzt zur Vorschubrichtung) folgenden größeren Kaliber so groß als möglich gewählt werden, um die durch die Anpressungsreibung am Dorn bewirkte teilweise Entlastung des Werkstoffes von der Zugbeanspruchung herbeizuführen, und um eine- weitere Verminderung des Verhältnisses gegen die nach rückwärts folgenden größeren Kaliber bis zum ersten Kaliber K1 ohne Unterschreitung der unteren Grenze zu ermöglichen.
  • Trotz der stufenweisen Verkleinerung des Verhältnisses - von > i (höchstens 2,5) auf < i (nicht unter 0,3) erfährt die absolute Größe des Rollendurchmessers keine zu weitgehende Verkleinerung, weil ja der Wert D vom kleinsten Kaliber K" gegen das größte Kaliber K1 stufenweise wächst. Ein anderer Umstand, der es ermöglicht, den Rollendurchmesser in bezug auf die Rollen des nächstkleineren Kalibers nicht zu weitgehend verkleinern zu müssen, liegt darin, daß der im Kaliber zugelassene radiale Druck bei größerer Stärke der Werkstoffschicht größer sein kann als in einer dünneren Werkstoffschicht, ohne den Rückfluß des Werksto@ffes unter den Rollen so weit zu bremsen, daß eine Stauung in der dem nächstkleineren Kaliber zugeführten Werkstoffschicht eintritt. Die Steigerung des Anpressungsdruckes mit wachsender Schichtstärke des Werkstoffes ist aber auch erforderlich, um durch eine größere Wandstärke des Werkstoffes hindurch die erwünschte Reibung zwischen Werkstoff und Stoßdorn zu erzeugen.
  • Dadurch, daß für das kleinste Kaliber Kn der Rollendurchmesser nicht so. groß genommen ist, daß durch den Druck der Rollen der Werkstoff in die Spalte zwischen die Rollen gezwängt wird und das Verhältnis zwischen Rollendurchmesser und Kaliberdurchmesser gegen die größeren Kaliber zu stufenweise verkleinert wird, wird in keinem Kaliber ein so hoher Druck entstehen, daß der in die Spalte zwischen den Rollen gedrückte Werkstoff so starke Rippen bilden würde, daß sie im nächsten Kaliber nicht ohne Überwalzung ausgeglichen würden; andererseits aber ist der Anpressungsdruck zwischen Werkstoff und Stoßdorn genügend, damit dieser die Zugbeanspruchung des Werkstoffes, die durch die Kraft erzeugt wird, welche erforderlich ist, um die Streckung - von dem Anfangsquerschnitt (D,'-dä) auf den Endquerschnitt (D'-d,') herbeizuführen, auf sämtliche Kaliber 'verteilt -dem Werkstück vermittelt, damit in keinem Querschnitt des Werkstückes eine die Reißgrenze des Werkstoffes überschreitende Beanspruchung eintreten kann. Für die absolute Größe des Durchmessers der Rollen eines Kalibers liegt aber eine Toleranz vor, die derjenigen Kraft entspricht, die zur Stauung des Werkstoffes in dem Abschnitt erforderlich ist, der zwischen dem betreffenden und dem nächstfolgenden kleineren Kaliber liegt. Innerhalb dieser Toleranz kann man bei einer genügend großen Anzahl von Kalibern in einzelnen Kalibern vom günstigsten . Wert des Verhältnisses abweichen, damit man aus baulichen Rücksichten in zwei oder mehreren nebeneinanderliegenden Kalibern Rollen.isqit gleich großen Durchmessern verwenden° kann.
  • Endlich' ist noch `zu bemerken, daß unter den obenerwähnten ersten und letzten Kalibern stets bloß Streckkaliber zu verstehen sind, d. h. Kaliber, die ein wirkliches Strecken bewirken und nicht anderen Zwecken, wie etwa zum Glätten des Rohres oder dessen Lockern vom Dorn, dienen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Metallrohren, bei dem die auf einem Dom sitzende Rohrluppe mittels aus losen Rollen bestehender Streckkaliber in einem Arbeitsgange auf mindestens 11, des Luppenquerschnittes gestreckt wird,- dadurch gekennzeichnet, daß das Strecken in mindestens einer dem Streckungsfaktor gleichen Anzahl von hintereinanderliegenden Kalibern erfolgt, in denen das Verhältnis zwischen Rollendurchmesser und Kaliberdurchmesser vom größten Streckkaliber gegen das kleinste zu stufenweise wächst, und daß der im kleinsten Querschnitt gemessene Rollendurchmesser des größten Streckkalibers mindestens das o,3fache des kleinsten Streckkalibers, aber höchstens das z,5fache der lichten Weite des betreffenden Kalibers beträgt.
DEA74455D 1934-10-27 1934-11-01 Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Metallrohren Expired DE640955C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE911365C (de) * 1950-02-18 1954-05-13 Reisholz Stahl & Roehrenwerk Stossbank zum Strecken von Lochstuecken zu Rohren und Hohlkoerpern
DE1045953B (de) * 1956-03-23 1958-12-11 Maximilianshuette Eisenwerk Einrichtung zum kontinuierlichen Auswalzen von langen und duennen Rohren
DE976335C (de) * 1941-05-01 1963-07-11 Demag Ag Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Rohren auf einer Stossbank
US6568093B2 (en) 2000-03-28 2003-05-27 Kabushiki Kaisha Tokai Rika Denki Seisakusho Rotation detector
DE102015109092A1 (de) 2015-06-09 2016-12-15 Sms Group Gmbh Verfahren zum Betrieb einer Nahtlosrohranlage sowie Nahtlosrohranlage

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