DE638014C

DE638014C - Elektrische Isolier- und Kabelmasse

Info

Publication number: DE638014C
Application number: DEI51993D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Fikentscher; Dr Fritz Schmidt
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1935-03-29
Filing date: 1935-03-29
Publication date: 1936-11-07

Description

Elektrische Isolier- und Kabelmasse Es ist bekannt, daß P,olyacrylsäureester und Vinylchloridpolymerisate als elektrische IsolierstofM verwendet werden können.
Es wurde nun gefunden, daß die Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Acrylsäureestern der höheren aliphatischen Alkohole mit mindestens vier KohlenstofFatomen im Molekül oder von hydroaromatischen oder gemischt aliphatisch-aromatischen Alkoholen als elektrische Isolier- und Kabelmassen ganz besonders gut geeignet sind. Es kommen vor allem die Acrylsäureester der aliphatischen Alkohole in Frage, z. B. die Ester des Butylalkohols, des Oktylalkohols oder des Dodecyl-und Oktodecylalkohols, ferner aber auch die Ester des Cyclohexylalkohols und des Benzylalkohols.
Die besondere Eignung dieser Mischpolymerisate beruht auf ihrer überlegenen Isolierfähigkeit und Wasserbeständigkeit gegenüber den Mischpolymerisaten mit Acrylsäureestern der niederen Alkohole. .DarübDarüber er hinaus besitzen sie auch in den Fällen, in denen sie nur zur Erzielung eines mechanischen Schutzes für Kabel verwendet werden, vor den bekannten Mischpolymerisaten mit Acrylsäureestern der niedrigen Alkohole den Vorteil einer besonderen Weichheit und Geschmeidigkeitauch bei tiefen Temperaturen und einer besseren Verarbeitbarkeit. Ferner zeigen einige dieser Mischpolymerisate gegenüber den bekannten eine verbesserte Löslichkeit. Die Zusammensetzung der Mischpolymerisate kann je nach dem Verwendungszweck in weiten Grenzen schwanken. Sie zeigen bei gleichem Vinylchloridgehalt eine mit steigender Länge der Kohlenstoffkette des Alkohols verbesserte Wasserbeständigkeit, Schmelzbarkeit und Verarbeitbarkeit durch Verpressenoder Verspritzen. So kann z. B. ein Mischpolymerisat aus 8o Teilen Vinylchlorid .und 2o Teilen Acrylsäureoktylester im Gegensatz zu einem entsprechenden Mischpolymerisat aus 8o#Teilen Vinylchlorid und 2o Teilen Acrylsäuremethylester schon ohne weitere Zusätze gut verspritzt werden. Die Spritzfähigkeit und Weichheit wird verbessert durch Erhöhung des Acrylsäureesteranteiles, während umgekehrt durch Erhöhung des Vinylchloridanteiles eine größere Härte, höhere Wärmebeständigkeit und erhöhte Untrennbarkeit erreicht wird.
Zur Verbesserung der Hitze- rund Lichtbeständigkeit der Mischpolymeris.ate können zweckmäßig einige Prozente Acry1säuremethylester bei der Polymerisation zugesetzt und die Produkte nachträglich mit verdünntem Alkali in der Wärme behandelt werden. Auch Zusätze von Verbindungen, welche die aus den Polymerisaten mit der Zeit in geringen Mengen abgespaltene Salzsäure zu binden imstande sind, z. B. Verbindungen, welche eine freie Doppelbindung oder eine basische Gruppe oder die Äthylenoxydgruppe enthalten, verbessern die Stabilität der Massen in der Hitze und im Licht.
Die härter eingestellten- Mischpolymerisa,te# werden'zweckmäßig in Verbindung mit Weich-", verwendet, vor allem daiJ@@" !nische wenn der oder Isolier- anorganische bzw. Kabelmasse Pigmente noch als orb'ä' Füllstoffe zugesetzt werden sollen. Als Weichmacher kommen außer den bekannten Phosphorsäure-, Phthalsäure- und Milchsäureestern auch die höheren Kohlenwasserstoffe' und Chlorkohlenwasserstofe sowie Teere, Wachse, Bitumen und verwandte Pmdükbe in Betracht. Als anorganische Füllstoffe -eignen sich besonders Kaolin, , Graphit, Talkum, Ruß, Glimmer.
Die Mischpolymerisate können für sich -a-dlein Moder mit den erwähnten Zusätzen von Weichmachern und Farbstoffen oder Farbstoffpigmenten und Füllstoffen ohne Verwendung von Lösungsmitteln in der Wärme und unter Druck direkt zum Umspritzen von Drähten- und Kabeln verwendet werden. Sie eignen sich aber auch, soweit sie löslich sind, in Form ihrer Lösungen zum Umgießen und Lackieren von elektrischen Leitungen und -Isolatoren: Auch ' kann man zunächst ausihren Lösungen Filme und dünne Folien her-;stellen und mit ihnen Drähte und Kabel durch Umwickeln isolieren.
Als Beispiel eines weichen Mischpolymeri Bates, das ohne Mitverwendung von Weichmachungsmitteln, also für sich allein, gegebenenfalls unter Zusatz von Farbstoffen zum Umspritzen von Kabeln und Drähten und ebenso zum Lackieren oder zur Herstellung von Folien zum Umwickeln der Drähte geist, sei ein Mischpolymerisat aus 25 % '.:Llchlorid und 75 % Acrylsäurebutylester 'A`"t ähnt. Das Produkt kann aber auch bis :''-m Doppelten seines Gewichtes mit einem weichen Teer versetzt werden und liefert dabei eine elastische, gut isolierende, wasserbeständige, mechanisch feste Kabelmasse.
Eine vorzügliche mechanische Festigkeit bei guter Verspritzbarkeit und relativ hoher Wärmebeständigkeit (Martensgrad 5q.) besitzt ein Mischpolymerisat aus 8o Teilen Vinylchlorid und 2o Teilen Aery1säureoktylester, das ebenfalls, z. B. mit weichen Teeren verschnitten, zum Isolieren von Kabeln verwendet werden kann.
Zum Umhüllen von elastischen Kabeln unter Mitverwendung von Füllstoffen, wie Graphit oder Talkum, ist es zweckmäßig, ein Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Acrylsäureoktylester im Verhältnis i : i zu verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektrische Isolier- und Kabelmasse, bestehend aus Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Acrylsäureestern der höheren aliphatischen Alkohole mit ` mindestens vier Kohlenstoffatomen im Molekül. oder von hydroaromatischen oder gemischt aliphatsseh-aromatischen Alkoholen, für sich allein oder im Gemisch mit anderen Zusatzstoffen.