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Regelkondensator aus anorganischem, insbesondere keramischem Isolierstoff
mit geringen dielektrischen Verlusten Die Erfindung bezieht sieh auf regelbare Kondensatoren,
wie sie in der Hochfrequenz-und insbesondere Rundfunktechnik benötigt werden. Das
Dielektrikum ,dieser Kondensatoren besteht aus anorganischem oder keramischem Werkstoff
geringer diel.ektrischer Verluste. Keramische Werkstoffe dieser Art sind z. B. unter
dem Handelsnamen »Calit« und »Calan« bekannt. Die Erfindung bezieht sich aber auch
auf solche Kondensatoren, deren Dielektrikum aus dünnen Gl:immerfolien hergestellt
ist. Die Belegungen. der Kondensatoren werden auf die anorganischen oder keramischen
Träger zweckmäßig durch Aufschmelzen von Edelmetall#belegungen (z. B. Silber oder
Gold) aufgebracht. Die Regelbarkeit des Kondensators wird gemäß der Erfindung durch
eine Unterteilung der äußeren Belegung in aufeinanderfolgende, durch Isolierstrecken
voneinander getrennte Teilbelegungen und durch ein verschiebbares oder verschraubbares
Schaltorgan, z. B. einer Kappe oder Hülse, herbeigeführt, die über die unterteilte
äußere Belegung greift und je nach ihrer Regenstellung mehr oder weniger Teilbewegungenn
dieses ,äußeren Belags parallel schaltet.
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Es sind zwar bereits Regelkondensatoren röhrenförmiger und paketförmiger
Bauart be-' kanntgeworden, bei denen die Größe der kapazitiv wirksamen Bel.agteile
durch Regelorgane verändert werden kann. Bei den bekannten Kondensatoren dieser
Art liegt jedoch nur die eine Elektrode fest an- dem Dielektrikum des Kondensators
an, während sich zwischen ,der regelbaren (drehbaren bzw. verschiebbaren) anderen
Elektrode und dem Dielektrikum unvermeidliche Lufträume befinden, die die Größe
und die Konstanz der Kapazität beeinträchtigen und - namentlich bei Verwendung für
Hochfrequenz.zwecke -die Verluste erhöhen. Bei dem Kondensator gemäß der Erfindung
sind diese Nachteile dadurch vermieden, daß die für die Bildung der Kapazität wirksamen
Beläge beider Pole unmittelbar durch Aufschmelzen auf die Oberfläche des Dielektrikums
mit diesem ohne Lufteinschlüsse verbunden werden, und daß durch das Regelorgan:
im wesentlichen nur :die zuverlässige Parallelschaltung einer größeren oder kleineren
Anzahl von Teilbelegungen, je mach der Regelstellung, erfolgt.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen nach
den Fig. i bis 7 erläutert.
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Fig. i zeigt teils im Schnitt und teils in Ansicht und Fig. z im Querschnitt
einen solchem röhrenförmigen Kondensator, dessen Dielektrikum durch ein Röhrchen
verlustarmen keramischen Werkstoffes gebildet wird. Der aufgeschmelzte Innenbelag
13 ist bis zu der aufgeschrumpften oder in sonstiger zweckmäßiger Weise auf .dann
Rohr i i befestigten- metallenen Anschlußkappe 16 geführt
und ist
mit dieser leitend verbunden, Auf der Außenseite trägt das Röhrchen r i rillenartige
Vertiefungen, die ebenfalls .finit einem aufgeschmelzten Edelmetallbelag versehen
werden. Dieser Belag 12 wird sodann auf galvanischem Wege oder in sonstiger Weise
so weit verstärkt, daß er mit der Außenoberfläche des Röhrchens i i genau abschneidet.
Es entstehen auf diese Weise eine ganze Reihe, in Fib. i z. B. fünf durch b:elagfreie
Isolationsstrecken unterbrochene, ringförmige Teilbelegungen, über die die Gewindehülse
14 greift. Diese Gewindehülse ist auf der metallenen Anschlußkappe 15 am anderen
Ende des Röhrchens i i verschraubbar angeordnet. Je nachdem die metallene Gewindehülse
15 höher oder tiefer geschraubt wird, schaltet sie mehr oder weniger ringförmige
Teilbelegungen 12 des Kondensators parallel, und es wird auf diese Weise die erforderliche
Regelbarkeit der Kapazitätswerte in sehr einfacher Weise herbeigeführt.
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Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
röhrenförmigen Kondensators in seitlichem Schnitt, Ansicht und Ouerschnitt. Der
Innenbelag 23 des aus verlustarmem keramischem Werkstoff hergestellten Röhrchens
21 ist leitend mit der Anschlußkappe 26 verbunden. Die äußeren ringförmigen Teilbelegungen
22 sind durch Aufschmelzen eines Edelmetalls aufgebracht. Über sie greift die axial
verschiebbare federnde Schleifhülse z4 aus Metall, die leitend mit der Anschlußkappe,
25 des Kondensators verbunden ist. Die Regelung der Kapazitätswerte .dieses röhrenförmigen
Kondensators erfolgt durch Verschieben der Schleifhülse und damit Parallelschalten
einer größeren oder geringeren Anzahl der äußeren ringförmigen Teilbelegungen des
Kondensators.
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Fig.5 stellt in Längsschnitt und Ansicht einen röhrenförmigen Regelkondensator
aus verlustarmem keramischem Werkstoff dar, dessen äußere Oberfläche mit einem Gewinde
versehen ist. Der Innenbelag 33 dieses Rohres 31 ist leitend mit der einen
Anschlußkappe 34 verbunden. Die äußeren Gewindegänge dieses Rohres 31 sind mit einem
aufgeschmelzten Edelmetallbelag 32 versehen, der jedoch streckenweise in diesem
Gewinde unterbrochen ist, d. h. ein Teil der Gewindegänge besitzt leitenden Belag,
woran sich eine Gewindestrecke ohne Belag anschließt, worauf wieder eine leitend
belegte Gewindestrecke folgt usf. Auf dieses mit Teilbelegungen versehene Gewinde
des Rohres 31 wird nun eine metallene Anschlußhülse 35 geschraubt. Je nachdem :diese
Gewindehülse 35 höher oder tiefer geschraubt wird, erfolgt wieder die Parallelschaltung
einer größeren oder geringeren Anzahl der Teilbelegungen 32 und damit die Regelung
der Kondensatorkapazität.
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Fig. 6 stellt einen erfindungsgemäßen paketförmigen Regelkondensator
dar, dessen Dielektrikum, durch beiderseits reit aufgeschmelzten Edelmetallbelegungen
versehene Glimmerblättchen 41 gebildet wird. Die Belegungen der äußeren Glimmerblättchen
dieses Kondensators sind in Teilbelegungen 42 unterteilt, wie die aus Fig. 7 ersichtlich
ist. Die übrigen Belegungen 43 und 47 der Glimmerblättchen sind in der Fig. 6 .durch
Punktierung und starke Striche dargestellt. Die Belegungen 43 sind nach der einen
Seite des Glimmerblättchenpaketes herausgeführt und mit der Anschlußkappe 45 leitend
verbunden. Die anderen- durch starke Striche angedeuteten Belegungen 47 sind bis
über den entgegengesetzten Rand der Glimmerblättchen herausgefiihrt und mittels
einer angelöteten biegsamer. Litze 4.6 mit der Schiebehülse 44 leitend verbunden.
Diese Schiebehülse 44 greift federnd über das Glimmerblättchenpaket und schaltet
je nach ihrer Stellung eine größere oder geringere Anzahl ,der Teilbelegungen 42
parallel, wodurch wiederum eine Regelung der Kapazitätswerte des Kondensators herbeigeführt
wird.
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Die verschiebbaren Regelorgane (in Fig. 3 die Schiebehülse 24 und
in Fig. 6 Teil 4.4) werden zweckmäßig aus federndem Metallblech hergestellt. Die
Schraubhülsen 14 nach Fig. i und 35 nach Fig. 5 können entweder aus Metall oder
auch aus keramischem Werkstoff hergestellt werden, wobei sie im letzteren Falle
durch Aufschmelzen von Edelmetallbelegungen auf den Schleif- bzw. Schraubflächen
leitend zu machen sind.