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Technische Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft einen Leichtgewichtwulst für Radialreifen, spezieller
einen Schwerlast-Leichtgewichtwulst
für Reifen,
die sehr schweren Belastungen und hohen Drücken unterzogen werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Ringförmige Zugelemente, üblicherweise
als Reifenwulstkerne bezeichnet, sind dazu gestaltet, den Reifen
während
des Gebrauchs sicher auf der Felge festzuhalten.
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Eine
Reifenfelge weist generell ein Felgenhorn und einen Wulstsitz auf,
die spezifisch zum Festhalten des Wulstteils des Reifens an seinem
Platz gestaltet sind.
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Diese
Felgen sind für
spezifische Abmessungen und Toleranzen gestaltet, wie von verschiedenen Branchenverbänden vorgeschrieben.
In den Vereinigten Staaten legt die Tire & Rim Association alle Felgennormen
fest. In Europa legt die European Tire and Rim Technical Organisation
die Felgennormen fest. In Japan legt die J. P. T. O. diese Normen
fest. Zum größten Teil
gewährleisten
diese Felgennormen global, dass gute Reifenpassungen zuverlässig gestaltet
werden können.
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Diese
Standardisierung gestattet es Reifenherstellern, Reifenwülste zu
gestalten, die sicher montiert und auf den Felgen festgehalten werden
können.
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Die
Reifenwülste
sehen einen radial inneren Teil zwischen dem Wulstkern und der Felge
vor, der radial komprimiert wird, und wenn dieser Teil komprimiert
wird, wird der Wulstkern unter Zugspannung gesetzt. Radiale Kompression
findet, wenn der Reifen auf einem verjüngten Felgensitz montiert ist,
durch die Wirkung des Innendrucks des Reifens statt, der den Wulst
axial auswärts
zu dem vertikalen Feigenhorn drückt.
Die Verjüngung
bei Felgen beträgt
typisch etwa 5°,
oder im Fall kommerzieller Lastkraftwagenreifen sogar 15°.
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Was
die Wulstrückhaltekräfte eigentlich
sehr hohe Werte erzielen lässt,
ist der Wulstkern. Typischerweise sind die Wulstkerne aus einem
oder mehreren Stahldrähten
hergestellt, die in einer ringförmigen
Konfiguration gewickelt sind, um ein Wulstbündel in Form eines kreisförmigen Reifs
mit jeder Vielfalt von Querschnitten zu bilden. Manche Wulstkerne
haben einen kreisförmigen
Querschnitt, andere sind viereckig, rechteckig, sechseckig oder
weisen Variationen dieser Formen auf.
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In
der Vergangenheit sind Versuche unternommen worden, synthetische
Wülste
oder Wulstkerne vom Nichteisentyp herzustellen. Diese Wulstkerne
sind auf die Anwendung bei Spielzeug oder Fahrrädern begrenzt gewesen. Die
Anwendung synthetischer Wulstkerne erzielt eine leichtgewichtige
Struktur, generell jedoch auf Kosten niedrigerer Zugfestigkeit oder
von Wulstdraht-Reibverschleiß.
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Rezent
ist in mehreren japanischen Patentanmeldungen die Verwendung einer
Kombination von Stahldraht- und Aramid- Kernen als Leichtgewicht-Wulstkern vorgeschlagen
worden. In
JP 40 78 703 schlägt Yokohama
Rubber Ltd. die Verwendung einer Aramidfaser, die in einem nicht
verdrillten Zustand gezogen ist, als Kernelelement vor, das von
einem Stahldraht in einem spiralförmig aufgerollten Zustand an
der Außenseite des
Aramidkerns umwickelt ist. Das Resultat ist ein kreisförmiger Wulstkern
mit einem geringeren Gewicht als ein Ganzstahl-Wulstkern von gleichartigem
Querschnitt.
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Ähnlich wenden
Sumitomo Rubber Industries Ltd. in
JP
41 83 614 und Toyo Tire in
JP
70 96 720 ebenfalls eine Kombination von Aramidfaser und
Stahldraht an, um einen Wulstkern herzustellen. Die Toyo-Gestaltung
erfordert, dass mindestens eine erste Lage an dem Kerninnendurchmesser
aus Stahldraht besteht. Die darauffolgenden Lagen können aus
Aramidfaserkorden hergestellt werden. Das gewährleistet, dass der Wulst im
Vergleich zu einem ganz synthetischen Wulstkern keine Verringerung
der Hubkraft erfährt.
In dem Sumitomo-Konzept
werden abwechselnde Lagen von Aramidkorden und Stahldrähten verwendet.
In einer Konfiguration sind der Stahldraht und die Aramidkorde in
vertikalen oder radialen Lagen angeordnet, und in einer anderen
Ausführungsform
sind das Aramid und der Stahl horizontal lagenförmig geschichtet, um einen
Wulstkern mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt herzustellen.
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In
jedem Fall wird darauf geachtet, zu gewährleisten, dass die synthetische
Faser in einer nicht verdrillten Konfiguration verwendet wird. Der
hauptsächliche
Kernpunkt bei synthetischen Korden ist, dass, wenn sie in einem
Seil vorgesehen sind, dessen Korde verdrillt sind, mehrere Probleme
hervorgerufen werden. Das erste nennt sich Wandern unter Last. Die
synthetischen Seile oder Korde dehnen sich unter Belastung, und beim
Fließen
des Kunststoffs wird sich die Rückhaltekraft
mit der Zeit tatsächlich
verringern, folglich ist die Verwendung von Stahl in einer radial
innersten Lage essentiell, wenn Wulstrückhaltekräfte zuverlässig konstant sein sollen.
Ein zweites Problem bei solchen Wülsten ist ein Reibverschleiß genanntes
Phänomen.
Insbesondere Aramid und viele andere Kunststoffe haben einen Zustand,
worin kleine Sprödbrüche auftreten,
wenn die Korde in Kompression versetzt werden. Das Verseilen solcher
Korde erhöht
tatsächlich
die Wahrscheinlichkeit des Hervorrufens dieser Brüche. Generell
werden Aramidkorde typischerweise in den Karkassenlagen verwendet,
und da wiederholtes Kompressionsbelastungen Aussetzen Kordbruch
hervorrufen kann, wenn nicht spezielle Gestaltungserwägungen vorliegen.
In einem Wulstkern sind nahezu alle Belastungen in Zugspannung,
außer
wenn der Wulst schraubenförmig
oder spiralförmig
gewickelt ist. In diesen Fällen
wirken die Korde gegeneinander, wobei sie niedrige Biegekräfte erzeugen,
die mit der Zeit zu sehr kleiner Verschleissreibung der nebeneinanderliegenden
Korde führen.
Dies läßt ein als
Reibverschleiß bezeichnetes
Phänomen
auftreten.
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Leichtgewicht-Seilwülste sind
vielversprechend bei kleinen, leichtbelasteten Reifen für Fahrräder, sind bis
dato jedoch noch nicht bei Hochschwerlastbedingungen als praktisch
angesehen worden.
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Bei
Flugzeug-Radialreifen, wo Leichtgewichtthemen sehr wichtig sind,
ist die Verwendung von Stahlwulstkernen die Praxis gewesen. Die
Reifen werden bis auf etwa 200 psi (14,1 kg/cm2)
befüllt
und können Stoßlasten
von 50.000 lbs (22.680 kg) oder mehr erfahren.
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Bei
solchen Reifen werden Prüfungen
durchgeführt,
um sicherzustellen, dass adäquate
Sicherheitsspannen vorliegen. Typischerweise sind die ringförmigen Zugelemente
der Reifen dazu gestaltet, die Stärke der Karkassen- und Gürtelstruktur
des Reifens zu überschreiten.
Hydraulische Berstprüfungen
werden bis zum Versagen durchgeführt,
wobei Wasser in den Reifen eingespritzt wird, bis der Reifen bei
einem sehr hohen Druck versagt. Typischerweise überleben die Wülste diese
Prüfungen,
wobei der Fehlerzustand in den Gürteln oder
den Karkassenlagen auftritt.
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Bei
großen
Geländereifen,
die in Erdbewegungsausrüstung
verwendet werden, sind die Wülste
des Reifens aus zu großen
Bündeln
geformtem Stahldraht konstruiert. Diese Reifen werden auf sehr hohen
Drücken
betrieben, typischerweise 100 psi, und die Wulstbündel können mehr
als ein Zoll (2,54 cm) an Querschnittsdicke messen und können aus
Hunderten von Stahldrähten
bestehen.
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Gleichartig
verwenden kommerzielle Lastkraftwagenreifen Ganzstahl-Wulstkerne.
Diese Reifen laufen auf 95 psi oder höher und müssen sehr große Lasten
tragen. Auf jeden Fall ist die Verwendung von Ganzstahl-Wulstkernen
die akzeptierte Praxis gewesen.
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Während Leichtgewichtreifen
allgemein als kühler
laufend verstanden werden, wurde auch generell verstanden, dass
diese Nutzen von einer Reduzierung von Karkassengummi oder Laufflächengummi
und nicht von einer Reduzierung des Gewichts des Wulstkerns herrühren.
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Aus
diesen Gründen
hat das Interesse an Leichtgewicht-Wulstkernen für Schwerlastreifen wenig Aufmerksamkeit
erhalten. Nur bei Flugzeugreifen ist das Thema Reifengewicht als
wichtig genug angesehen worden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf einen Leichtgewicht-Wulstkern für Schwerlastreifen
gerichtet. Die Erfindung war zuerst für einen weiterentwickelten
Leichtgewicht-Flugzeug-Radialreifen
formuliert. Die Analyse hat gezeigt, dass das Konzept so kosteneffizient
und langlebig ist, dass es in nahezu jeder Schwerlastreifenanwendung
genutzt werden kann.
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BE-A 373 247 beschreibt
einen Reifen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
FR-A 2 232 455 offenbart
einen Stab zur Verwendung als Wulstkern in einem Reifen, wobei der
Stab eine Kern- und Hülle-Konstruktion
aufweist.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung eines leichtgewichtigen, aber
dennoch hochfesten Wulstkerns für
schwere Einsatzanwendungen, wie etwa Flugzeugreifen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines kostengünstigen
Wulstkerns, der im Verhältnis
zu den Ganzstahl-Wulstkernen einen konkurrenzfähigen Preis hatte.
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Diese
Merkmale sowie andere sind in der hierin nachstehend beschriebenen
Erfindung beschrieben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Reifen nach Anspruch 1.
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Die
Hülle ist
aus Korden oder Stahlkord mit mindestens drei Filamenten hergestellt
und der zentrale Kern ist aus einem Wulstdraht aus Stahl oder einer
Legierung von Metall mit einem niedrigeren spezifischen Gewicht
als Stahl hergestellt. Das zentrale Kernmaterial ist aus der Gruppe
von Stahl, Titan, Aluminium, Magnesium oder anderer Metalllegierung,
wie etwa einem Komposit, oder synthetischen Kernen ausgewählt.
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In
einer Ausführungsform
sind die Hülldrähte des
Wulstkerns schraubenförmig
um den zentralen Kern herumgewickelt. Der Wulstkern kann einen kreisförmigen,
rechteckigen, quadratischen oder sechseckigen Querschnitt oder eine
Kombination solcher Querschnittsformen aufweisen.
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Der
zentrale Kern kann ein Einzeldraht oder ein Stab sein, der um 360° oder mehr
gewickelt ist. Alternativ kann der zentrale Kern eine um 360° oder mehr
umgewickelte Vielzahl von Drähten
aufweisen.
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Definitionen
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„Kernprofil" bedeutet ein radial über einem
Wulstkern positioniertes, nicht verstärktes Elastomer.
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„Aspektverhältnis" des Reifens bedeutet
das Verhältnis
seiner Querschnittshöhe
(SH) zu seiner Querschnittsbreite (SW), multipliziert mit 100% zum
Ausdrücken
als Prozentsatz.
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„Axial" bedeutet Linien
oder Richtungen, die parallel zur Drehachse des Reifens verlaufen.
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„Wulst" bedeutet denjenigen
Teil des Reifens, der ein ringförmiges
Zugelement umfasst, das durch Lagenkorde eingeschlagen oder anderweitig
daran befestigt ist und, mit oder ohne andere Verstärkungselemente,
wie etwa Kernfahnen, Wulstverstärker,
Kernprofile, Zehen-Gummistreifen
und Wulstschutzstreifen, dazu geformt ist, auf die Konstruktionsfelge
zu passen.
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„Gürtel- oder
Protektorverstärkungsstruktur" bedeutet mindestens
zwei Schichten von Karkassenlagen paralleler Korde, gewebt oder
nicht gewebt, die unter der Lauffläche liegen, nicht am Wulst
verankert, und sowohl linke als auch rechte Kordwinkel im Bereich
von 17° bis
33° in Bezug
auf die Äquatorebene
des Reifens aufweisen.
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„Diagonalreifen" bedeutet einen Reifen
mit Verstärkungskorden
in der Karkassenlage, die von Wulstkern zu Wulstkern in einem Winkel
von etwa 25°–50° in Bezug
zur Äquatorebene
des Reifens diagonal über den
Reifen verlaufen. Die Korde verlaufen in abwechselnden Lagen in
entgegengesetzten Winkeln.
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„Karkasse" bedeutet die Reifenstruktur
außer
der Gürtelstruktur,
der Lauffläche,
der Unterlauffläche und
dem Seitenwandkautschuk über
den Lagen, jedoch einschließlich
der Wülste.
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„Umfangsgerichtet" oder "in Umfangsrichtung" bedeutet Linien
oder Richtungen, die sich entlang dem Außenumfang der Oberfläche der
ringförmigen
Lauffläche
lotrecht zur axialen Richtung erstrecken.
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„Wulstschutzstreifen" bezieht sich auf
schmale Materialstreifen, die um die Außenseite des Wulsts plaziert
sind, um Kordlagen vor der Felge zu schützen, das Walken über der
Felge zu verteilen und den Reifen abzudichten.
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„Wulstverstärker" bedeutet eine im
Wulstbereich des Reifens befindliche Verstärkungsstruktur.
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„Kord" bedeutet eine der
Verstärkungslitzen,
woraus die Lagen oder der Seilwulstkern in dem Reifen bestehen.
Kord, wie hierin verwendet, bedeutet eine Struktur mit mehrfachen
Filamenten.
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„Äquatorebene
(EP)" bedeutet die
Ebene lotrecht zur Rotationsachse des Reifens und durch das Zentrum
seiner Lauffläche
verlaufend.
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„Kernfahne" bedeutet ein um
den Wulstkern herumgeschlagenes verstärktes Gewebe.
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„Aufstandsfläche" bedeutet die Kontaktstelle
oder den Kontaktbereich der Reifenlauffläche mit einer flachen Oberfläche bei
Nullgeschwindigkeit und unter normaler Last und Druck.
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„Innenisolierung" bedeutet die Lage
oder Lagen von Elastomer oder anderem Material, die die Innenfläche eines
schlauchlosen Reifens bilden und die das Füllfluid innerhalb des Reifens
enthalten.
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„Netto-Brutto-Verhältnis" bedeutet das Verhältnis des
Reifenprofilgummis, der mit der Fahrbahn in Kontakt kommt, während er
in der Aufstandsfläche
ist, dividiert durch die Fläche
des Profils in der Aufstandsfläche,
einschließlich
nicht in Kontakt kommender Teile, wie etwa Rillen.
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„Normalfülldruck" bezieht sich auf
den durch die zuständige
Normenorganisation für
den Betriebszustand des Reifens zugeordneten spezifischen Konstruktionsfülldruck
bzw. Last.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird als Beispiel und unter Verweis auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben, worin:
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1 eine
Querschnittsansicht eines Radial-Luftreifens
ist, der die Wulstkerne der vorliegenden Erfindung einsetzt; die
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2A bis
einschließlich 2D Querschnittsansichten
der vorliegenden Erfindung sind, welche den Wulstkern in kreisförmigem Querschnitt
mit einem zentralen Kern aus einem Einzeldraht oder Stab, der um 360° gewickelt
ist, und einer Hülle
aus Stahlkord zeigt, wobei jeder Kord mindestens
drei Filamente aufweist.
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3 ist
eine Querschnittsansicht eines Wulstkerns der vorliegenden Erfindung,
die den Wulstkern in kreisförmigem
Querschnitt zeigt, mit einem zentralen Kern, der entweder einen
in mehreren Windungen gewickelten Einzeldraht oder eine Mehrzahl
von mindestens um 360° oder
mehr gewickelten Drähten aufweist;
die
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4A und 4B zeigen
jede den Wulstkern der vorliegenden Erfindung in einem sechseckigen Querschnitt
mit einem zentralen Legierungskern. In 4A ist
ein zu einem Reif von 360° gewickelter
Einzeldraht oder Stab gezeigt, und in 4B sind
mehrfache Windungen eines einzelnen oder einer Mehrzahl von Drähten gezeigt;
die
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5A und 5B zeigen
den Wulstkern der vorliegenden Erfindung, der einen quadratischen
oder rechteckigen Wulstkern aufweist, mit einem zentralen Kern aus
einem Einzeldraht in 5A oder mehrfachen Windungen
oder Drähten
in 5B. Die
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6A und 6B zeigen
einen Wulstkern der vorliegenden Erfindung, der einen zentralen
Kern aus einem Einzeldraht in 6A oder
mehreren Windungen oder Drähten
in 6B aufweist, wobei der Wulstkern einen Querschnitt
mit rundem Boden aufweist;
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7 veranschaulicht
einen Querschnitt eines Wulstkerns des Standes der Technik, mit
schraubenförmig
um einen zentralen Kern aus Stahl gewickelten Ganzstahldrähten.
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8 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
eines Kords der vorliegenden Erfindung.
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9 ist
ein Diagramm, das verschiedene Festigkeiten von Stahlkordfilamenten
zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist eine Querschnittsansicht
eines Radialreifens 100 gezeigt. Der Reifen 100,
wie veranschaulicht, ist eine Konstruktion zur Verwendung als Flugzeugreifen.
Der Reifen 100 ist als Beispiel ein Flugzeug-Radialreifen,
der hohen Innendrücken
und enormen Lasten ausgesetzt ist. Andere Reifen, wie etwa Erdbewegungsmaschinen-,
kommerzielle Lastkraftwagen- und Landmaschinenreifen sind ebenfalls ideal
zur Verwendung des Wulstkerns der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Der
Reifen 100 ist ein Radialreifen vom schlauchlosen Konstruktionstyp.
Der Reifen 100 hat eine luftdurchlässige Innenisolierung 22,
die Fluid oder Luft unter Druck enthält. Radial auswärts von
der Innenisolierung 22 befinden sich eine oder mehrere
Radiallagen 20. Jede Lage 20 erstreckt sich von
einem üblicherweise als
Wulstkern bezeichneten ringförmigen
Zugelement 30. Wie gezeigt, sind die Lagen 20 um
den Wulstkern 30 herumgeschlagen, wobei sie entweder axial
nach außen
und nach oben herumgeschlagen sind, wobei sie einen Lagenumschlag
bilden, oder alternativ axial nach innen und unter den Wulstkern 30 umgeschlagen
sind. Radial über
dem Wulstkern 30 befindet sich ein Gummi-Kernprofil 40.
Der Reifenwulst wird durch eine Verstärkungs-Wulstverstärkerlage 60 aus
Textilkorden 61 ergänzt.
Der Wulstverstärker 60 schützt die
Lagen 20 vor Verletzung während der Felgenmontage. Bevorzugt
radial unter dem Wulstverstärker 60 befindet
sich ein Wulstschutzstreifen 11. Axial auswärts von
dem Wulstverstärker 60 und
den Lagen 20 befindet sich ein länglicher Streifen 8 aus
Elastomermaterial, der sich von radial einwärts von dem Wulst benachbart
zu dem Wulstschutzstreifen bis zu einer radialen Stelle an oder
etwas über
einem oder mehreren der Lagenumschläge erstreckt. Dieser Streifen 8 ist
zwischen die Seitenwand 9 und die Lage 20 gesetzt.
Benachbart zu dem Wulstkern 30 und den Lagen befindet sich
in dem beispielhaften Reifen, wie veranschaulicht, eine Kernfahne 31.
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Radial
auswärts
von den Karkassenlagen 20 befindet sich eine Mehrzahl von
Gürtelverstärkungslagen 50;
jede Lage ist mit Korden 51 verstärkt.
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Eine
Gewebelage 53 ist radial auswärts von den Gürtellagen 50 gezeigt.
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Über der
Gewebelage 53 befindet sich eine Lauffläche 18, wie gezeigt;
die Lauffläche 18 weist
eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung durchlaufenden Rillen 17 auf.
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Die
Reifenstruktur 100 ist, wie erwähnt, ein Beispiel eines Typs
von Reifenstrukturen, die den Seilwulstkern 30 der vorliegenden
Erfindung nutzen können.
Obwohl der Reifen 100, wie gezeigt, eine Flugzeugreifenstruktur
ist, ist die Erfindung in jeder hochbelasteten Schwerlast-Reifenstruktur
nutzbar.
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Unter
Bezugnahme auf die 2A bis einschließlich 2D ist
der Seilwulstkern 30 der vorliegenden Erfindung gezeigt.
Wie veranschaulicht, ist der zentrale Kern 33 als ein Einzeldraht
oder Stab 34 gezeigt, der um 360° umgebogen ist. Die Ende des
Drahts 34 sind bevorzugt geschweißt, um einen kontinuierlichen
Reif oder zentralen Kern 33 zu bilden. Der zentrale Kern 33 ist
aus Stahldraht oder einer Legierung von Aluminium oder anderer Leichtgewicht-Metalllegierung,
wie etwa Magnesium, Titan oder jede Metalllegierung mit einem spezifischen
Gewicht, das geringer als das von Stahl ist, hergestellt. Zusätzlich können Kompositmaterialien oder
sogar synthetische Stoffe verwendet werden.
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In
den 2A und 2B hat
der zentrale Kern 33 einen kreisförmigen Querschnitt. In 2C ist
der zentrale Kern 33 länglich
und in 2D ist der zentrale Kern 33 in
einer Dreiecksform dargestellt. Die resultierenden Seilkorde in
der Hülle
zeigen die Form der Kerne, wie veranschaulicht.
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Aluminium
ist dadurch eine ideale Legierung, dass es für eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
sorgt, wenn es mit Stahl verwendet wird, und es ist sehr stark an
der Schweißnaht.
Aluminium kann getempert werden, wodurch die Zugfestigkeit des zentralen
Kerns 33 weiter erhöht
wird. Die Zugfestigkeit von 6061-Aluminiumlegierungen kann im Bereich
von 125 MPa für
6061T0 bis 310 MPa für 6061T6 variieren.
Aluminiumlegierungen im 6061T4-Bereich haben überlegene
Festigkeitsverhältnisse,
während
sie eine ausgezeichnete Duktilität
beibehalten.
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Wie
weiter veranschaulicht, ist der zentrale Kern und 33 durch
eine Hülle
aus zwei oder mehr Hüllschichten 35,
bevorzugt mindestens zwei Hüllschichten 35,
eingeschlagen. Die Korde 36 der Hüllschichten sind Stahlfilamente 37,
die zu Korden 36 geformt sind, die schraubenförmig oder
spiralförmig
um den zentralen Kern 33 herumgewickelt sind.
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Die
Korde 36, wie in 8 veranschaulicht,
sind aus Filamenten 37 hergestellt. Als ein Beispiel sind die
Filamente in einer 3 × 7 × 0,25 mm-Konstruktion
angeordnet, obwohl jede Anzahl von Drahtkordkonstruktionen möglich ist.
Wie gezeigt, hat der 7 × 7 × 0,25 mm-Kord 49 Filamente 37,
wie in 8 gezeigt.
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Der
Seilwulstkern 30 von 3 ist praktisch
der gleiche wie das in 2A gezeigte Beispiel, mit dem angemerkten
Unterschied, dass der Draht 34 des zentralen Kerns 33 aus
einem einzigen Legierungsdraht 34 konstruiert sein kann,
der zahlreiche Male herumgewickelt ist, um ein zentrales Wulstkernbündel 33 zu
bilden, oder der veranschaulichte Wulstkern 30 könnte mehrfache
Drähte 34 sein,
die mehrere Male herumgeschlagen sind, um den zentralen Kern 33 zu
bilden. In jeder Gestaltungskonstruktion mehrfacher Windungen oder Umdrehungen
kann der zentrale Kern 33, wie veranschaulicht, vorgeformt
werden und dann können
die äußeren Stahl-Hüllschichten 35 um
die Drähte 34 des
zentralen Kerns 33 herumgeschlagen werden. Es wird angemerkt,
dass jeder der in den 2A bis einschließlich 2D gezeigten
zentralen Kerne 33 mit mehrfachen Windungen von Draht 34 mit
einem kleineren Durchmesser hergestellt werden könnte, wie in 3 gezeigt.
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In
jedem der Wulstkerne 30 der 2A bis
einschließlich 2D und 3 wird
darauf hingewiesen, dass der Außendurchmesser
D des kreisförmigen
Querschnitts gleich dem der des Wulstkerns 3 des Standes der
Technik von 7 gemacht werden kann. In 7 hat
der Ganzstahl-Wulstkern 3, wie veranschaulicht, eine Konstruktion
von Drähten
1 × 6,0
mm + (10 + 17 + 23 + 29) × 2,2
mm, die einen Außendurchmesser
D von 23,6 mm hat. Als Beispiel ist gezeigt, dass der Seilwulstkern 30 der
vorliegenden Erfindung mit etwa dem gleichen Außendurchmesser D hergestellt
werden kann. Diese resultierende Gestaltung bedeutet, dass die Gesamtkonstruktion
des Rests der Reifengestaltung unverändert bleiben kann. Das bedeutet,
dass die vorliegende Erfindung, falls gewünscht, in bestehende Reifengestaltungen
substituiert werden kann, ohne weitgehende Änderungen der Reifengestaltung
zu erfordern. Dieser Vorteil der vorliegenden Gestaltung bedeutet, dass
Konversionen zu Leichtgewichts-Wulstkernen 30 rasch
und kostengünstig
ausgeführt
werden können.
So kritische Konstruktionserwägungen
wie Lagenlinienkontrolle, Umschlag-Endstandorte und Wulstkernabmessungen
können
unverändert
bleiben. Es wird sehr wohl anerkannt, dass die Passung des Wulsts
an dem Felgenhorn eine komplizierte Gestaltung ist. Ein Spitzendruck
tritt nahezu direkt unter dem Wulstkern zwischen dem Wulstkern und
dem Felgenwulstsitz auf. Auch tritt ein Hochdruck entlang dem Feigenhorn
auf. Folglich wollen Konstrukteure, dass der Wulstkerndurchmesser
D groß genug
ist, um die Druckverteilung über
einen großen
Bereich zu halten. Würde
man versuchen, den Wulstkerndurchmesser zu reduzieren, um einen
leichtgewichtigeren Reifen zu erzielen, so würde der Spitzenkontaktdruck
nahezu notwendigerweise höhere
Drücke unter
dem Wulstkern erfordern, um den gleichen Betrag an Gesamtkräften aufrechtzuerhalten.
Das stimmt, da der Standort eines kleineren Wulstkerns den Spitzenkontaktdruck
radial einwärts
und axial auswärts
bewegen würde.
Dies führt
zu einem kleineren Druckverteilungsprofilgebiet. Die einzige Möglichkeit,
das zu kompensieren, ist durch Erhöhung der Spitzendrücke. All
diese Probleme sind mit den vorgenannten Veränderungen an der Gesamtreifenstruktur
verbunden. Aus diesen Gründen
weist die vorliegende Erfindung große Vorteile zur leichten Implementierung
in bestehende Reifengestaltungen auf. Die einzige kritische Anforderungen
ist das Festlegen des Betrags an Zugfestigkeit, die der Seilwulstkern 30 aufweisen
muss, um die vom Konstrukteur ausgewählten Gestaltungs-Sicherheitsspannen
zu erfüllen.
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Wie
in 7 gezeigt, ergibt der Ganzstahl-Drahtwulstkern 3 des
Standes der Technik, wenn er für
eine Flugzeug-Reifengröße mit dem
Wulstkern der Konstruktion 1 × 6,0
mm + (11 + 17 + 23 + 29) × 2,2
mm hergestellt worden ist, ein Gewicht von 4,587 kg pro Wulstkern,
mit einer theoretischen Zugfestigkeit von etwas weniger als 578
Kilonewton.
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Interessanterweise
verschafft die Verwendung von Stahlkordseil um einen zentralen Kern 33 herum eine
Möglichkeit,
das Gesamtreifengewicht drastisch zu reduzieren. Die Gesamt-Zugfestigkeit
des Wulstkerns 33 der vorliegenden Erfindung kann als gleich
der Hüllen-Zugfestigkeit Ts vereinfacht werden, wobei Ts die Summe
der Drahtzugfestigkeit der Stahlhülle 35 ist. Es kann
angenommen werden, dass der zentrale Kern 33 als Kernreiter
oder Abstandhalter wirkt.
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Unter
Anwendung des erfinderischen Konzepts von Kabelkern
30 mit
einem Stahl- oder anderem Metalllegierungskern
33 bedeutet,
dass erhebliche Gewichtsreduktionen erzielt werden können. Die
Seilwulstkerne
30 der
2A bis
einschließlich
2D haben
die folgenden Festigkeiten und Gewichte, wenn sie in einem Beispiel-Flugzeugreifen
einer Größe 50 × 20R22
verwendet werden. Der Ganzstahl-Drahtwulstkern
3 ist zum Vergleich
nachstehend ebenfalls gezeigt.
Wulstkern | Konstruktion | Zugfestigkeit | Gewicht | Festigkeit % | Gewichtsersparnis % | Gewichtsersparnis pro
Reifen |
Fig
2A | 1 × 5,6 mm
+ (10 + 17 + 23 + 29) × 2,2
mm | 529.000
N | 2.96
kg | 92% | 35% | 7,14
lb |
Fig
7 | 1 × 6,0 mm
+ (11 + 17 + 23 + 29) × 2,2
mm | 578.000
N | 4,58
kg | 100% | 0% | -0- |
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Die
potentiellen Gewichtseinsparungen hängen im Wesentlichen von dem
Betrag an Wulstfestigkeit ab, der geopfert werden kann. In Fällen, wo
die Wulstfestigkeit höher
sein muss, wird empfohlen, Stahldrähte höherer Festigkeit in Erwägung zu
ziehen. In dem Beispiel oben wurde Stahlkord 30 mit Hochzugfestigkeits-Filamenten 37 eingesetzt,
die Filamentdurchmesser von 0,25 mm hatten.
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Das
resultierende Sinken der Zugfestigkeit betrug nur 8%, während die
Wulstgewichtsersparnis 35% betrug. Durch Einsetzen von Super-Zugfestigkeits-Filamenten
oder Ultra-Zugfestigkeits-Filamenten können die Gewichtseinsparungen
konstant gehalten werden, während
die Zugfestigkeit auf die gleiche wie die des Wulsts des Standes
der Technik erhöht
werden oder diese überschreiten
kann. Der einzige Grund, die Filamente mit höherer Festigkeit nicht zu verwenden,
ist rein kostenbasiert. Das oben angeführte Wulstkern 30-Beispiel
unter Verwendung von Super-Zugfestigkeits-Filamenten war von den
Kosten her effektiv gleich. Angenommen, dass weitere Festigkeitsverringerungen
toleriert werden könnten,
dann könnten
Filamente normaler Festigkeit in diesen Anwendungen zu einer Kostenverminderung,
gekoppelt mit tatsächlichen
Gewichtsverminderungen, führen.
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Die
oben angeführte
Wulstkern 3-Konstruktion des Standes der Technik, wie in 7 gezeigt,
besteht tatsächlich
aus einer Komponente relativ leichteren Gewichts als manche der
in Gelände-Bauausrüstungen verwendeten
Wulstkerne, die natürlich
sehr große
Nennwulstdurchmesser haben.
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Die
Wulstkerne 30 von 4A und 4B sind
eine sechseckige Konstruktion, die üblicherweise in kommerziellen
Lastkraftwagenreifen verwendet wird. Solche Reifen werden üblicherweise
mit einem 22,5 Zoll (57,15 cm) oder 24,0 Zoll (60,96 cm) Nennwulstdurchmesser
hergestellt. Die Wülste 30,
die Hüllkorde 36 verwenden,
werden bei diesen Arten von Reifen ebenfalls viel leichter sein.
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Landwirtschaftliche
Radialreifen haben üblicherweise
Wulstdurchmesser von 24,0 Zoll (60,96 cm) bis 54 Zoll (137,16 cm),
wobei sie bis zu etwa 12 Pfund (5,44 kg) pro Wulstkern wiegen. Manche
wenden typischerweise eine quadratische Bandkonstruktion an. Der
Wulst 30 der 5A und 5B könnte für diese Wülste substituiert
werden, und auch hier wäre
eine Gewichtsverringerung möglich.
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Gelände-Erdbewegungsmaschinenreifen
setzen eine Vielfalt von Wulstkernformen ein. Der Querschnitt mit
rundem Boden, wie in 6A und 6B gezeigt,
könnte
leicht für
diese Wulstkernen substituiert werden. Ein typischer Erdbewegungsmaschinen-Radialreifen
setzt diesen Wulstkern mit rundem Boden üblicherweise in einer Ganzstahl-Konstruktion
ein. Dieser Reifen belaufen sich typischerweise von Nennwulstdurchmessern
von 25 Zoll (63,5 cm) bis auf 63 Zoll (160,02 cm) und größer. Beispielsweise
wiegt ein 33.00 R51 Erdbewegungsmaschinen-Reifenwulst etwa 150 lbs
(68 kg). Die Verwendung von zwei Wulstkernen 30 der vorliegenden
Erfindung bedeutet ein Gesamt-Wulstkerngewicht von 300 lbs (136
kg) pro Reifen.
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Ein
Wulstkern 30 der vorliegenden Erfindung könnte 3%
bis 35% dieses Gewichts bei nahezu keinem Kostenaufschlag einsparen,
angenommen, dass normal- oder hochzugfester Stahlkord anstelle des üblicherweise
verwendeten Stahldrahts verwendet würde.