-
Erfindungsgebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von mikromechanischen
Bauelementen und betrifft insbesondere ein Verfahren zum Freisetzen
einer mikromechanischen Struktur von benachbarten Strukturen während der
Herstellung in einem Epitaxiereaktor.
-
Allgemeiner Stand der Technik
-
Ein
Verfahren zum Abscheiden struktureller Schichten während der
Herstellung oberflächenmikrostrukturierter
Bauelemente beinhaltet die Verwendung eines Epitaxiereaktors. Die
Epitaxie ist ein Prozeß zum
Erzeugen von Schichten aus monokristallinen Schichten aus Silizium über einem
Einkristallsubstrat und zum Ausbilden von polykristallinen Siliziumschichten über anderen
Substratmaterialien, wie etwa SiO2-Filmen
auf Siliziumsubstraten. Epitaxiereaktoren können mit präzise gesteuerten Umgebungsbedingungen
hinsichtlich Temperatur und Atmosphäre betrieben werden, um eine
gleichförmige
Abscheidung und chemische Zusammensetzung der Schicht(en), die auf
dem Zielsubstrat abgeschieden werden, sicherzustellen. Zusätzlich zu
einer präzisen Steuerung
kann der Einsatz eines Epitaxiereaktors den Aufbau von Schichten
auf einem Substrat mit signifikant höheren Raten gestatten, als
typischerweise mit LPCVD-Systemen
anzutreffen sind.
-
Aus
dem
US-Patent Nr. 6,318,175 ,
als Beispiel, besteht ein Ansatz zum Herstellen eines mikrostrukturierten
Bauelements wie etwa eines Drehsensors darin, an einer Position,
wo ein oder mehrere mikromechanische Ablenkungsteile ausgebildet
werden sollen, eine SiO
2-Opferschicht auf einem monokristallinen
Siliziumsubstrat aufzubringen. Fenster durch die SiO
2-Schicht
zu dem Siliziumsubstrat können
dann ausgebildet werden, indem eine Schicht aus lichtempfindlichem
Material aufgetragen wird, eine Maskenstruktur über die lichtempfindliche Schicht
gelegt wird und die maskierte Oberfläche Licht ausgesetzt wird und
dann ein Entwickler verwendet wird, um den dem Licht ausgesetzten
Abschnitt des lichtempfindlichen Materials selektiv zu entfernen,
und HF verwendet wird, um die SiO
2-Schicht
zu ätzen,
die direkt unter diesen belichteten Abschnitten liegt. Nach der
Herstellung der gewünschten
Fenster in der SiO
2-Schicht kann dann eine
obere Epitaxialschicht aus Silizium sowohl auf der SiO
2-Schicht als auch
den Kontaktöffnungen
abgeschieden werden. Die obere Epitaxialschicht wächst in
polykristalliner Form auf der SiO
2-Schicht und
in monokristalliner Form auf den Kontaktfensteröffnungen, um eine direkte Verbindung
zu dem Siliziumsubstrat bereitzustellen. Die strukturellen Elemente
des mikromechanischen Bauelements können auf der oberen Siliziumschicht
definiert werden, indem beispielsweise eine anisotrope Plasmaätztechnik verwendet
wird. Das Ätzen
kann durch den polykristallinen Abschnitt der Epitaxialschicht zur SiO
2-Schicht erfolgen, um um die strukturellen
Grenzen der mikromechanischen Teile herum Gräben auszubilden. Schließlich kann
die SiO
2-Schicht von unter den mikromechanischen
Teilen in der oberen Siliziumschicht während eines Ätzprozesses
entfernt werden, um die Ausbildung des mikromechanischen Bauelements
abzuschließen.
-
Der
Endschritt des Freisetzens der in der oberen Siliziumschicht ausgebildeten
mikrostrukturierten Strukturen von der darunterliegenden Opfersiliziumdioxidschicht
kann angesichts der folgenden Punkte problematisch sein: die Geometrie
der mikrostrukturierten Strukturen; die Schwierigkeit beim Sicherstellen
einer vollständigen Ätzmitteldurchdringung
durch die Opferschicht unter den Strukturen und Probleme mit Bauelementverformung
und -haftung während
des Trocknungsprozesses. Die Freisetzung wurde durch Ätzen unter
Verwendung eines HF-Dampfes bewerkstelligt, wie in der
deutschen veröffentlichten Patentanmeldung
Nr. 19704454 und dem
US-Patent
Nr. 5,683,591 erörtert,
oder durch Anwendung von flüssigem
HF in Kombination mit superkritischem Kohlendioxid (CO
2),
um das Opfer-SiO
2 von unterhalb den mikrostrukturierten
strukturellen Teilen freizusetzen und zu evakuieren.
-
Mit
diesen Prozessen können
jedoch Nachteile einhergehen. Die chemisch agressive Natur von HF
kann ihren Einsatz beim Freisetzen von mikrostrukturierten Bauelementen
ausschließen,
die auf Substraten hergestellt werden, auf denen sich auch integrierte
Schaltungsabschnitte befinden. Es kann potentiell zu Schäden kommen,
wenn flüssige Ätzmittel
auf empfindliche mikrostrukturierte Strukturen auftreffen. Es kann
Probleme geben, die durch eine unvollständige Eliminierung von Flüssigen Ätzmitteln hervorgerufen
werden. Mit Prozeßschritten,
die das Entfernen der Bauelemente aus dem Epitaxiereaktor und/oder
das Wiedereinsetzen erfordern, können
erhöhte
Prozeßkomplexität und -aufwand
verbunden sein. Es kann möglicherweise
notwendig sein, die Zufuhr und die Umgebungssteuerung von Materialien
in speziellen Zuständen
in einer Epitaxiereaktorumgebung aufrechtzuerhalten.
-
Deshalb
besteht ein Bedarf an einem weniger komplexen und kosteneffektiveren
Verfahren zum Freisetzen mikrostrukturierter Strukturen aus ihren
darunterliegenden Substraten.
-
Die
deutsche veröffentlichte Patentanmeldung
Nr. 100 17 976 bezieht sich auf eine mikromechanische Komponente
und ein entsprechendes Produktionsverfahren, bei dem eine mikromechanische Funktionsebene
auf einem Substrat bereitgestellt wird, eine Abdeckebene auf der
mikromechanischen Funktionsebene bereitgestellt wird und eine Leiterplattenbahnenebene
auf der Abdeckebene bereitgestellt wird. Hier weist die Abdeckebene
ein monokristallines Gebiet auf, das Epitaxial auf darunterliegenden
monokristallinen Gebieten aufgewachsen wird, und ein polykristallines
Gebiet, das gleichzeitig epitaxial auf einer polykristallinen Ausgangsschicht
aufgewachsen wird.
-
Die
deutsche veröffentlichte Patentanmeldung
Nr. 100 06 035 betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
hermetisch abgedichteten mikromechanischen Komponente und eine gemäß dem Verfahren
hergestellte Komponente, deren Funktionselement das Aufbringen einer
Schutzschicht vor dem Ätzen
der Opferschicht erfordert.
-
Kurze Darstellung der Erfindung
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann ein Verfahren zum Freisetzen einer
mikrostrukturierten Struktur oder eines mikrostrukturierten Bauelements
von seinem tragenden Substrat mit einem teilweise ausgebildeten
mikrostrukturierten Bauelement beginnen, das eine Substratschicht
aus beispielsweise monokristallinem Silizium, eine ein Opferoxid
tragende Schicht aus beispielsweise abgeschiedenem oder aufgewachsenem SiO2 auf der Substratschicht und geätzt, um
eine Struktur von Löchern
oder offenen Bereichen durch zur Substratschicht, und eine Funktionsschicht
aus beispielsweise epitaxial abgeschiedenem Silizium umfassen kann,
das geätzt
werden kann, um mikromechanische Strukturen oder Bauelemente darauf zu
definieren und dadurch die darunterliegende Opferschicht freizulegen.
-
Nachdem
die Elemente der mikromechanischen Struktur oder des mikromechanischen
Bauelements in der Funktionsschicht definiert worden sind, sorgt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung für
eine in situ Reinigung des Bauelements innerhalb des Epitaxiereaktors
sowohl mit Wasserstoff (H2) zum Entfernen
von Oberflächenoxiden
als auch mit Chlorwasserstoffsäure
(HCl) zum Entfernen von Siliziumresten und Oberflächenfehlern,
die sich aus dem Grabenätzprozeß ergeben.
Nach dem Reinigungsschritt können
die Strukturen freigesetzt werden, indem das Bauelement Hochtemperatur-H2 ausgesetzt wird, das sich mit dem oxidtragenden
Material der Oberflächenschicht
verbindet. Das resultierende Gas kann durch den H2-Fluß aus dem
Bauelement ausgespült
werden. Die Exposition zu dem H2-Fluß kann fortgesetzt
werden, bis alles Opferschichtmaterial unter den Elementen der mikromechanischen Struktur
oder dem mikromechanischen Bauelement evakuiert ist.
-
Die
Freisetzung der mikromechanischen Elemente von ihren darunterliegenden
Opferschichtträgern
auf die vorausgegangene Weise kann die folgenden Vorteile liefern:
die Notwendigkeit wird vermieden, starke Kräfte auf empfindliche Elemente auszuüben; das
Haften des mikromechanischen Elements nach dem Freisetzen von der
Opferschicht (d. h. "Ankleben") zu verhindern;
und die Notwendigkeit für
stark agressive Ätzmittel
wie etwa HF oder flüssige
Trennmittel wird reduziert, deren vollständiges Entfernen von der mikromechanischen
Struktur oder dem mikromechanischen Bauelement problematisch sein
kann. H2 auf diese Weise zu verwenden kann
mit dem weiteren Vorteil einer leichten Kompatibilität mit einer
epitaxialen Umgebung und einem relativ zweckmäßigen Handhaben von Materialien
im Vergleich zu anderen Trennsubstanzen wie etwa Säuren verbunden
sein, wodurch Prozeßoperationen
vereinfacht und die Produktion der mikrostrukturierten Bauelemente
im Epitaxiereaktor verbessert wird.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1a bis 1f zeigen
Querschnitte und Draufsichten von verschiedenen Produktionsstadien eines
beispielhaften mikrostrukturierten Bauelements.
-
2a bis 2c veranschaulichen
das Entfernen von Opfermaterial, um ein mikromechanisches Element
gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung freizusetzen.
-
3 ist
ein Flußdiagramm,
das Schritte zum Freisetzen eines mikromechanischen Elements gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
-
4 zeigt
einen Querschnitt durch ein beispielhaftes Bauelement mit mehreren
Schichten einer siliziumtragenden Verbindung.
-
Ausführliche Beschreibung
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beginnt ein Verfahren zum Freisetzen
einer mikrostrukturierten Struktur oder eines mikrostrukturierten
Bauelements von seinem tragenden Substrat mit einem teilweise ausgebildeten
Bauelement, das wie folgt ausgebildet sein kann. Wie in der Querschnittsansicht
in 1a gezeigt, basiert das teilweise ausgebildete
Bauelement auf einer Substratschicht 1 aus Silizium, auf
der eine Opferschicht 2 aus SiO2 abgeschieden
oder aufgewachsen wird. 1b zeigt
eine Querschnittsansicht der Kombination aus Substrat und Opferschicht
von 1a, nachdem ein Muster aus Löchern oder offenen Bereichen 3 unter
Verwendung von Ätztechniken
in der Opferschicht 2 ausgebildet worden sind, wie etwa durch
das Aufbringen eines lichtempfindlichen Materials über der
Opferschicht, Aufbringen einer Maske mit der gewünschten Ätzstruktur über dem lichtempfindlichen
Material, Belichten der maskierten Oberfläche und dann Aufbringen eines Ätzmittels,
um die belichteten Abschnitte des lichtempfindlichen Materials und
des Opfer-SiO2 unter den belichteten Abschnitten
zu entfernen. 1c zeigt eine Draufsicht auf das
teilweise ausgebildete Bauelement von 1b, die
ein durch den Ätzprozeß durch
die Opferschicht 2 definiertes Loch 3 zeigt. Die
Querschnittsansicht in 1b ist entlang der Linie 1B-1B
von 1c genommen.
-
Das
teilweise ausgebildete Bauelement kann dann eine epitaxial abgeschiedene
Funktionsschicht 4 aus Silizium aufnehmen, wie in der Querschnittsansicht 1d gezeigt.
Die auf dem SiO2 ausgebildeten Abschnitte 5 der
Funktionsschicht 4 weisen eine polykristalline Struktur
auf, während
die auf der monokristallinen Siliziumsubstratschicht 1 ausgebildeten
Abschnitte 6 der Funktionsschicht 4 eine monokristalline
Struktur besitzen. Die Funktionsschicht 4 wird dann geätzt, um
die mikromechanischen Strukturen oder Bauelemente in der Funktionsschicht 4 mit
tiefen schmalen Gräben 7 zu
definieren, die durch die freigelegten Abschnitte des lichtempfindlichen
Materials und das darunterliegende polykristalline Silizium der
Funktionsschicht 4 geätzt
sind, wie in 1e gezeigt. 1f ist
eine Draufsicht auf das teilweise ausgebildete Bauelement, die ein
durch geätzte
Gräben 7 definiertes
mikromechanisches Element 8 zeigt. Die Querschnittsansichten
in 1d und 1e sind
beide entlang der Linie 1E-1E genommen, die der Linie 1B-1B von 1c entspricht.
Der Auslenkungsbalkenabschnitt 9 des mikromechanischen
elements 8 ist in 1e so
gezeigt, daß er
sich von dem Basisabschnitt 10 des mikromechanischen Elements 8 aus
erstreckt. Der Basisabschnitt 10 ist an dem Siliziumsubstrat 1 befestigt,
während
der Auslenkungsbalkenabschnitt 9 auf einer darunterliegenden
Säule 11 aus
SiO2 der Opferschicht 2 ruhen kann
und deshalb davon festgehalten werden kann. Diese Säule aus
Opfermaterial muß entfernt
werden, um den Balken 9 zu befreien, damit er sich bei
Betrieb des mikromechanischen Bauelements aus seiner Ruheposition
auslenken kann.
-
Als
nächstes
können
die Oberflächen
des teilweise ausgebildeten Bauelements in situ in dem Epitaxiereaktor
gereinigt werden. Um Oxide auf der Oberfläche des Bauelements zu entfernen,
kann H2 bei erhöhter Temperatur über das
Bauelement geleitet werden, was verursachen kann, daß sich die Oxidmoleküle unter
Bildung von Wasser an das H2 binden und
von der Bauelementoberfläche
verdampfen. Nach dem Entfernen etwaiger restlicher Oberflächenoxide
kann gasförmiges
HCl verwendet werden, um etwaige verbleibende Siliziumreste und
Oberflächenfehler
von der Oberfläche
des Bauelements zu entfernen, wie etwa Siliziumreste, die während des ein
mikromechanisches Element definierenden Grabenätzprozesses auf der Bauelementoberfläche zurückbleiben.
-
Nach
der oder den Reinigungsoperationen kann das Bauelement H2 ausgesetzt werden, das bei Temperaturen
in dem Bereich von 800°C
bis 1400°C strömt, wie
in 2a gezeigt. 2a veranschaulicht,
wie das SiO2 der Operschicht in Kommunikation mit
den das mikromechanische Element 8 definierenden Gräben 7 dem
Hochtemperatur-H2-Gas 12 ausgesetzt
wird, das in die Gräben 7 hinein
und aus diesen herausströmt.
Beim Erreichen der exponierten Oberflächen der SiO2-Opferschicht
um das mikromechanische Element herum und darunter kann sich das
gasförmige
H2 an Sauerstoff in dem sauerstofftragenden
Material an der Oberfläche
der Opferschicht binden, wodurch Wasser (H2O)
und Siliziummonoxid (SiO) entstehen. Das Wasser und das Siliziummonoxid
sind gasförmig
und können
sofort von der exponierten Oberfläche der Opferschicht in das strömende H2-Gas freigegeben werden, das das Wasser
und das Siliziummonoxid aus dem Bauelement spülen kann. Wie in 2b dargestellt,
kann die Freisetzung und das Entfernen des gasförmigen Wassers und gasförmigen Siliziummonoxids
aus den Bauelementgräben 7 zusätzliches
SiO2 in der Opferschicht dem Hochtemperatur-H2-Fluß aussetzen, was bewirkt,
daß zusätzliches
SiO2 aus der Opferschicht freigegeben wird.
Wie in 2c veranschaulicht, kann der
Prozeß fortgesetzt
werden, bis alles unter dem Auslenkungsbalkenabschnitt 9 des
mikromechanischen Elements 8 liegende SiO2 entfernt worden
ist und der Balken freigesetzt worden ist.
-
Das
vorausgegangene Verfahren kann die folgenden Vorteile aufweisen:
es gestattet das Entfernen der unter den mikromechanischen Elementen liegenden
Opferschicht ohne Ausübung
einer signifikanten Schlagkraft auf die mikrostrukturierten Elemente;
es stellt ein vollständiges
Entfernen des Opferschichtmaterials unter den mikromechanischen Elementen
von dem Bauelement sicher. Dieses Verfahren kann Probleme vermeiden,
die mit dem unvollständigen
Trocknen von flüssigen
Mitteln aus innerhalb des Halbleiterbauelements nach dem Entfernen der
Opferschicht assoziiert sind.
-
Bei
einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel
kann ein SOI-Wafer (Silicon on Insulator – Silizium auf Isolator) zum
Konstruieren des Bauelements verwendet werden, wobei die Substratschicht,
die Opferschicht und die Funktionsschicht kollektiv den SOI-Wafer
bilden können.
-
Aus
höheren Ätzraten
können
sich höhere Produktionsraten
und eine reduzierte Handhabung des Wafers ergeben. Die Raten für das Entfernen
der Opferschicht können
weiter verbessert werden, indem beispielsweise die Temperatur des
H2 heraufgesetzt wird, das verwendet wird,
um das SiO2 zu H2O und
SiO umzuwandeln, oder durch das Einleiten von kleinen Mengen von
gasförmiges
Germanium oder gasförmiges
Silizium tragenden Verbindungen. Das Zusetzen von kleinen Mengen
von Siliziumträger während der
H2-Exposition kann sich auch eignen, um
das Ausmaß des
Silizium-Lochfraßes
bei höheren
H2-Gastemperaturen
zu mäßigen. Der
Einsatz von H2 für das Entfernen von SiO2 bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Vorteile
der leichten Kompatibilität
mit existierendem Epitaxialgerät
und Hochtemperaturumgebungen und einer relativ bequemen Handhabung
von Materialien aufweisen. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann dementsprechend vereinfachte Prozeßoperationen gestatten, wodurch
die Epitaxiereaktorproduktion von mikrostrukturierten Bauelementen
weiter verbessert wird.
-
3 ist
ein Flußdiagramm,
das eine detaillierte Implementierung der vorausgegangenen Schritte
zum Freisetzen eines mikromechanischen Elements zeigt. Das Prozeßverfahren
beginnt bei Schritt 100 mit einem Bauelement, in das Gräben geätzt worden
sind, um ein Element einer mikromechanischen Struktur oder eines
mikromechanischen Bauelements zu definieren. In Schritt 110 wird
die Oberfläche
chemisch gereinigt. Dieser Schritt kann beinhalten, Restmaterialien
von dem Grabenätzungsprozeß zu entfernen,
Restoxide von der Oberfläche
des mikromechanischen Bauelements zu entfernen, die nach dem Grabenbildungsprozeß zurückbleiben.
Auf Schritt 110 folgt Schritt 120, wobei das Substrat,
der Wafer und/oder das mikromechansiche Bauelement in einem Epitaxiereaktor
plaziert werden. Auf Schritt 120 folgt Schritt 130,
wobei exponiertes Opferschichtmaterial durch strömendes H2-Gas bei
hohen Temperaturen innerhalb des Bauelements lange genug entfernt
wird, um das Opferschicht-SiO2 in gasförmiges H2O und SiO umzuwandeln und zu gestatten,
daß diese
von der Opferschicht entfernt und aus dem Bauelement herausgetragen
werden. Die Entfernungsoperation kann bei einem Druck zwischen 1
Millitorr und 100 Torr durchgeführt
werden und kann bevorzugt bei einem Druck von etwa 10 Torr durchgeführt werden.
Schritt 140 folgt auf Schritt 130 und markiert
das Ende des Mikromechanisches-Element-Freisetzungsabschnitts eines
Mikrostrukturiertes-Bauelement-Herstellungsprozesses.
-
Bei
einem alternativen Ausführungsbeispiel wird
Schritt 110 möglicherweise
nicht durchgeführt, und
der Prozeß geht
von Schritt 100 direkt zu Schritt 120 weiter.
Bei einem anderen alternativen Ausführungsbeispiel kann ein in
situ-Reinigungsschritt zwischen Schritt 120 und 130 erfolgen.
Der in situ-Reinigungsschritt kann in dem Epitaxiereaktor durchgeführt werden
und kann das Entfernen von Restoxiden von der Oberfläche des
mikomechansichen Bauelements beinhalten, indem die Oberfläche des
Bauelements H2-Gas ausgesetzt wird, und/oder
das Entfernen von Siliziumresten, indem die Oberfläche des Bauelements
HCl ausgesetzt wird. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann ein Schritt
der epitaxialen Abscheidung nach Schritt 130 und vor Schritt 140 durchgeführt werden.
-
Bei
einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel
kann ein SOI-Wafer (Silicon on Insulator) verwendet werden, bei
dem eine obere Siliziumschicht des SOI-Wafers die Funktionsschicht ist und eine
Isolatorschicht des SOI-Wafers die Opferschicht ist.
-
4 zeigt
einen Handle-Wafer 41, bei dem es sich um einen Siliziumwafer
handeln kann, mit einer über
dem Handle-Wafer 41 angeordneten und einen Hohlraum 44a definierenden
Bauelementschicht 42. Der Hohlraum 44a kann einen
Raum darstellen, der zuvor von einer Opferschicht eingenommen wurde.
Eine Verkapselungsschicht 43 ist auf der Bauelementeschicht 42 angeordnet
und enthält
Austrittsöffnungen 45,
die zu einem anderen Hohlraum 44b gehen können. Auf
diese Weise kann das Bauelement 46 von dem Handle-Wafer 41 darunter
und von der Verkapselungsschicht 43 darüber in einem Freisetzungsschritt
freigesetzt werden. Auf diese Weise kann ein beispielhaftes Bauelement
mit mehreren Funktionsschichten und mehreren Opferschichten konstruiert
werden. Bei einer alternativen beispielhaften Ausführungsform
können
mehr Opferschichten und mehr Funktionsschichten über der Verkapselungsschicht 43 angeordnet
sein.
-
In
anderen alternativen Ausführungsbeispielen
kann mehr als eine freizusetzende Siliziumschicht vorliegen. Beispielsweise
zwei vertikal gestapelte Siliziumschichten mit Opferoxidschichten
unter und zwischen ihnen. In diesen komplexeren Strukturen kann
sich das Opferoxid auf und neben sowie am Boden der Strukturen befinden.
-
Wenngleich
die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit der vorausgegangenen
repräsentativen
Ausführungsform
beschrieben worden ist, ergibt sich dem Durchschnittsfachmann ohne
weiteres, daß die
repräsentative
Ausführungsform
von beispielhafter Natur ist und nicht so ausgelegt werden sollte,
als wenn sie den Schutzbereich für
die Erfindung, wie in den beigefügten
Ansprüchen
dargelegt, beschränkt.
-
Die
Funktionsschicht kann ein Material enthalten einschließlich mindestens
eines von Silizium, Silizium/Germanium und Siliziumcarbid.
-
Der
gasförmige
Wasserstoff kann auf eine Temperatur von zwischen etwa 600°C und etwa 1400°C erhitzt
werden.
-
Die
Operation des Freisetzens einer mikromechanischen Struktur in einem
mikromechanischen Element kann weiterhin folgendes beinhalten: Bereitstellen
einer unteren Siliziumschicht, wobei die untere Siliziumschicht
die Substratschicht ist; Abscheiden einer Oxidschicht einschließlich einer
oxidtragenden Verbindung auf der unteren Siliziumschicht, wobei die
Oxidschicht die Opferschicht ist; und Abscheiden einer oberen Siliziumschicht
auf der Oxidschicht, wobei die obere Siliziumschicht die Funktionsschicht
ist.
-
Die
Funktionsschicht kann gegenüber
erhitztem gasförmigen
Wasserstoff chemisch beständig sein.
-
Der
gasförmige
Wasserstoff kann auf eine Temperatur von zwischen etwa 600°C und etwa 1400°C erhitzt
werden.
-
Mindestens
eine einer germaniumtragenden Verbindung und einer siliziumtragenden
Verbindung kann dem gasförmigen
Wasserstoff zugesetzt werden.