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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft in der Umwelt abbaubare Fasern, die
Stärke
und biologisch abbaubare Polymere umfassen, Verfahren zur Herstellung
der Fasern und spezifische Konfigurationen der Fasern, einschließlich Mikrofibrillen.
Die Fasern werden verwendet, um Vliesbahnen und Einwegartikel herzustellen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
wurden viele Versuche unternommen, in der Umwelt abbaubare Artikel
herzustellen. Diese haben jedoch aufgrund von Kosten, Schwierigkeiten
bei der Verarbeitung und Endanwendungseigenschaften wenig kommerziellen
Erfolg gehabt. Viele Zusammensetzungen, die eine hervorragende Abbaubarkeit
aufweisen, sind nur begrenzt verarbeitbar. Umgekehrt weisen Zusammensetzungen,
die leichter zu verarbeiten sind, eine verringerte biologische Abbaubarkeit,
Dispergierbarkeit und Spülbarkeit
auf.
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Nützliche
Fasern mit hervorragender Umwelt-Abbaubarkeit für Vliesartikel sind schwer
herzustellen und stellen im Vergleich zu Folien und Laminaten zusätzliche
Herausforderungen dar. Dies liegt daran, dass das Material und die
Verarbeitungseigenschaften für
Fasern viel strikter sind als für
die Herstellung von Folien, Blasformartikeln und Spritzgussartikeln.
Für die
Herstellung von Fasern ist die Verarbeitungszeit während der Strukturbildung
in der Regel viel kürzer
und die Fließeigenschaften
sind im Hinblick auf die physikalischen und rheologischen Eigenschaften
des Materials anspruchsvoller. Die lokale Beanspruchungsrate und
Scherrate sind bei der Faserherstellung viel größer als bei anderen Verfahren.
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Außerdem ist
zum Faserspinnen eine homogene Zusammensetzung erforderlich. Zum
Spinnen sehr feiner Fasern sind kleine Defekte, leichte Unregelmäßigkeiten
oder eine Nichthomogenität
in der Schmelze für ein
kommerziell durchführbares Verfahren
nicht akzeptabel. Je gestreckter die Fasern sind, desto kritischer sind
die Verarbeitungsbedingungen und die Auswahl der Materialien.
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Zur
Herstellung von in der Umwelt abbaubaren Artikeln wurden Versuche
unternommen, natürliche Stärke mittels
Standardvorrichtungen und vorhandener Technik, die in der Kunststoffindustrie
bekannt sind, zu verarbeiten. Da natürliche Stärke im Allgemeinen eine granulöse Struktur
aufweist, muss sie „destrukturiert" werden, bevor sie
zu Filamenten mit feinem Denier schmelzverarbeitet werden kann.
Es hat sich herausgestellt, dass modifizierte Stärke (allein oder als Hauptbestandteil
einer Mischung) eine geringe Schmelzdehnbarkeit aufweist, die eine
erfolgreiche Herstellung von Fasern, Folien, Schäumen oder dergleichen erschwert. Außerdem sind
Stärkefasern
schwierig zu spinnen und sind aufgrund der geringen Zugfestigkeit,
Klebrigkeit und Unfähigkeit,
zur Bildung von Vliesen miteinander verbunden zu werden, zur Herstellung
von Vliesen praktisch unbrauchbar.
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US-Patent Nr. 6,218,321 (Biotec
Biologische) beschreibt Herstellungsartikel, die durch Extrudieren
einer Zusammensetzung hergestellt werden, umfassend:
- a) thermoplastische Stärke,
bestehend aus mit Weichmachern gemischter natürlicher Stärke, und b) einem zusätzlichen
polymeren Bestandteil, der wahlweise biologisch abbaubar ist. Die
Zusammensetzung wird vorzugsweise als eine Folie extrudiert, die
in Fäden
oder Fasern geschnitten werden kann.
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US-Patent Nr. 5,516,815 (EMS-Inventa
AG) beschreibt eine durch ein Schmelzspinnverfahren hergestellte
Stärkefaser,
wobei die Faser mindestens eine modifizierte oder nicht modifizierte
Stärke,
ein Destrukturierungsmittel, mindestens einen Zusatzstoff und wahlweise
ein schmelzspinnbares Polymer umfasst. Wenn die Stärke modifiziert
wird, erfordert dies die Umsetzung der Hydroxylgruppen dieser Spezies
mit Alkylenoxiden oder anderen ether-, ester-, urethan-, carbamat- und/oder isocyanatbildenden
Substanzen. Alle Beispiele dieses Patentdokuments erfordern die
Verwendung von Harnstoff als Zusatzstoff, wobei der Zusatzstoff
zur Bildung der Schmelze bei einer geeigneten Temperatur beiträgt.
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Zur
Herstellung von Fasern, die eine akzeptablere Verarbeitbarkeit und
akzeptablere Endanwendungseigenschaften aufweisen, müssen biologisch
abbaubare Polymere mit Stärke
kombiniert werden. Die Auswahl eines geeigneten biologisch abbaubaren
Polymers, das zum Mischen mit Stärke
akzeptabel ist, stellt eine Herausforderung dar. Das biologisch
abbaubare Polymer muss gute Spinneigenschaften und eine geeignete
Schmelztemperatur aufweisen. Die Schmelztemperatur muss für die Endanwendungsstabilität hoch genug
sein, um Schmelzen oder strukturelle Verformung zu verhindern, jedoch
darf sie nicht zu hoch sein, damit eine Verarbeitung mit Stärke möglich ist,
ohne die Stärke
zu verbrennen. Diese Anforderungen machen die Auswahl eines biologisch
abbaubaren Polymers zur Herstellung von stärkehaltigen Fasern sehr schwierig.
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Folglich
besteht eine Notwendigkeit für
eine kostengünstige
und leicht zu verarbeitende Zusammensetzung aus natürlichen
Stärken
und biologisch abbaubaren Polymeren. Darüber hinaus sollte die Zusammensetzung
aus Stärke
und Polymer zum Gebrauch in einer herkömmlichen Verarbeitungsvorrichtung
geeignet sein. Außerdem
besteht eine Notwendigkeit für
aus diesen Fasern hergestellte Einwegvliesartikel, die in der Umwelt
abbaubar sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf stark gestreckte Fasern ausgerichtet,
die durch Schmelzspinnen einer Zusammensetzung hergestellt werden,
die destrukturierte Stärke,
ein biologisch abbaubares thermoplastisches Polymer und einen Weichmacher
umfasst. Außerdem
ist die vorliegende Erfindung auf Fasern ausgerichtet, die zwei
oder mehr biologisch abbaubare thermoplastische Polymere enthält. Vorzugsweise
ist eines der biologisch abbaubaren thermoplastischen Polymere kristallisierbare
Polymilchsäure.
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Ferner
ist die vorliegende Erfindung auf stark gestreckte Fasern ausgerichtet,
die Mikrofibrillen aus thermoplastischem Polymer enthalten, die
innerhalb der Stärkematrix
der stark gestreckten Faser ausgebildet sind. Außerdem ist die vorlie gende
Erfindung auf Vliesbahnen und Einwegartikel ausgerichtet, welche
die stark gestreckten Fasern umfassen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Diese
und andere Merkmale, Gesichtspunkte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden mit Bezug auf die folgende Beschreibung, die beigefügten Ansprüche und
die begleitende Zeichnung besser verständlich, wobei:
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1 eine
Faser veranschaulicht, die Mikrofibrillen enthält.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Alle
hierin verwendeten Prozentangaben, Verhältnisse und Anteile sind in
Gewichtsprozent der Zusammensetzung ausgedrückt, sofern nichts anderes
angegeben wurde. Beispiele in der vorliegenden Anmeldung sind in
Teilen der Gesamtzusammensetzung aufgeführt.
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Die
Patentschrift enthält
eine ausführliche
Beschreibung von (1) Materialien der vorliegenden Erfindung, (2)
Konfiguration der Fasern, (3) Materialeigenschaften der Fasern,
(4) Verfahren und (5) Artikeln.
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(1) Materialien
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Stärke
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Stärke, einem
kostengünstigen
natürlich
vorkommenden Polymer. Die in der vorliegenden Erfindung verwendete
Stärke
ist destrukturierte Stärke,
die für ein
angemessenes Spinnverhalten und angemessene Fasereigenschaften notwendig
ist. Der Ausdruck „thermoplastische
Stärke" bedeutet destrukturierte
Stärke
mit einem Weichmacher.
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Da
natürliche
Stärke
im Allgemeinen eine granulöse
Struktur aufweist, muss sie destrukturiert werden, bevor sie wie
ein thermoplastisches Material schmelzverarbeitet und gesponnen
werden kann. Zur Gelatinisierung kann die Stärke in Gegenwart eines Lösungsmittels,
das als Weichmacher wirkt, destrukturiert werden.
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Die
Mischung aus Lösungsmittel
und Stärke
wird erwärmt,
in der Regel unter Druckbedingungen und Scherung, um den Gelatinisierungsprozess
zu beschleunigen. Chemische oder enzymatische Mittel können ebenfalls
verwendet werden, um die Stärke
zu destrukturieren, zu oxidieren oder zu derivatisieren. Gewöhnlich wird
Stärke
durch Auflösen
der Stärke
in Wasser destrukturiert. Vollständig
destrukturierte Stärke
resultiert, wenn keine Klumpen vorhanden sind, die das Faserspinnverfahren
beeinflussen.
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Geeignete
natürlich
vorkommende Stärken
können,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Süßkartoffelstärke, Weizenstärke, Sagopalmenstärke, Tapiokastärke, Reisstärke, Sojabohnenstärke, Pfeilwurzelstärke, Farnkrautstarke,
Lotusstärke,
Maniokstrauchstärke,
Wachsmaisstärke, Maisstärke mit
hohem Amylosegehalt und im Handel erhältliches Amylosepulver einschließen. Stärkemischungen
können
ebenfalls verwendet werden. Obwohl alle Stärken hierin nützlich sind,
wird die vorliegende Erfindung zumeist mit natürlichen Stärken ausgeführt, die aus landwirtschaftlichen
Quellen stammen und die Vorteile bieten, dass sie reichlich angeboten
werden, leicht wiederaufgefüllt
werden können
und kostengünstig sind.
Natürlich
vorkommende Stärken,
insbesondere Maisstärke,
Weizenstärke
und Wachsmaisstärke,
sind aufgrund ihrer Preisgünstigkeit
und Verfügbarkeit
die bevorzugten ausgewählten
Stärkepolymere.
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Modifizierte
Stärke
kann ebenfalls verwendet werden. Modifizierte Stärke ist definiert als nichtsubstituierte
oder substituierte Stärke,
deren native Molekulargewichtseigenschaften verändert wurden (d. h. das Molekulargewicht
wird verändert,
jedoch werden nicht notwendigerweise andere Veränderungen an der Stärke vorgenommen).
Wenn modifizierte Stärke
gewünscht
wird, schließen
chemische Modifikationen von Stärke
in der Regel Säure-
oder Alkalihydrolyse und oxidative Kettenspaltung ein, um das Molekulargewicht
und die Molekulargewichtsverteilung zu verringern. Natürliche,
nicht modifizierte Stärke
weist im Allgemeinen ein sehr hohes durchschnittliches Molekulargewicht
und eine breite Molekulargewichtsverteilung auf (z. B. weist natürliche Maisstärke ein
durchschnittliches Molekulargewicht von bis zu etwa 60.000.000 Gramm/mol
(g/mol) auf). Das durchschnittliche Molekulargewicht von Stärke kann
für die
vorliegende Erfindung durch Säurereduktion, Oxidationsreduktion,
enzymatische Reduktion, Hydrolyse (säurekatalysiert oder alkalisch
katalysiert), physikalischen/mechanischen Abbau (z. B. durch den
thermomechanischen Energieeintrag der Verarbeitungsvorrichtung)
oder Kombinationen davon auf den gewünschten Bereich verringert
werden. Das thermomechanische Verfahren und das Oxidationsverfahren
bieten einen zusätzlichen
Vorteil, wenn sie in situ ausgeführt
werden. Die genaue chemische Beschaffenheit der Stärke und
das Verfahren zur Verringerung des Molekulargewichts sind nicht
kritisch, solange das durchschnittliche Molekulargewicht in einem
akzeptablen Bereich liegt. Molekulargewichtsbereiche für Stärke oder
Stärkemischungen,
die zu der Schmelze hinzugegeben werden, betragen von 10.000 g/mol
bis 1.000.000 g/mol und vorzugsweise von etwa 20.000 g/mol bis etwa
700.000 g/mol.
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Obwohl
nicht erforderlich, kann substituierte Stärke verwendet werden. Wenn
substituierte Stärke
gewünscht
wird, schließen
chemische Modifikationen von Stärke
in der Regel Veretherung und Veresterung ein. Substituierte Stärken können für eine bessere
Kompatibilität
oder Mischbarkeit mit dem thermoplastischen Polymer und dem Weichmacher
gewünscht
werden. Dies muss jedoch mit der Verringerung ihrer Abbaubarkeitsrate
abgewogen werden. Der Substitutionsgrad der chemisch substituierten
Stärke
beträgt
von etwa 0,01 bis 3,0. Ein niedriger Substitutionsgrad von 0,01
bis 0,06 kann bevorzugt sein.
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In
der Regel umfasst die Zusammensetzung von etwa 5% bis etwa 85%,
vorzugsweise von etwa 20% bis etwa 80%, mehr bevorzugt von etwa
30% bis etwa 70% und am meisten bevorzugt von etwa 40% bis etwa 60%
Stärke.
Das Gewicht der Stärke
in der Zusammensetzung schließt
Stärke
und ihren natürlich
vorkommenden Gehalt an gebundenem Wasser ein. Der Ausdruck „gebundenes
Wasser" bedeutet
das Wasser, das in Stärke
natürlich
vorkommt und vor dem Mischen von Stärke mit anderen Bestandteilen
zur Herstellung der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung zu
finden ist. Der Ausdruck „freies
Wasser" bedeutet
das Wasser, das bei der Herstellung der Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung hinzugefügt
wird. Ein Fachmann würde
erkennen, dass nach dem Mischen der Bestandteile in einer Zusammensetzung
Wasser nicht mehr nach seiner Herkunft unterschieden werden kann.
Die Stärke
weist in der Regel einen Gehalt an gebundenem Wasser von etwa 5
Gew.-% bis 16 Gew.-% der Stärke
auf. Bekanntermaßen
kann zusätzliches
freies Wasser als das polare Lösungsmittel
oder der polare Weichmacher eingeschlossen werden und nicht in dem
Gewicht der Stärke
enthalten sein.
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Biologisch abbaubare thermoplastische
Polymere
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Biologisch
abbaubare thermoplastische Polymere, die im Wesentlichen mit Stärke kompatibel
sind, sind in der vorliegenden Erfindung ebenfalls erforderlich.
Wie hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „im Wesentlichen kompatibel", dass das Polymer
bei Erwärmung
auf eine Temperatur über
der Erweichungs- und/oder der Schmelztemperatur der Zusammensetzung
in der Lage ist, nach dem Mischen mit Scherung oder Ausdehnung eine
im Wesentlichen homogene Mischung mit der Stärke zu bilden. Das verwendete
thermoplastische Polymer muss in der Lage sein, bei Erwärmung zu
fließen,
um eine verarbeitbare Schmelze zu bilden, und sich infolge von Kristallisation
oder Glasumwandlung wieder zu verfestigen.
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Das
Polymer muss eine Schmelztemperatur aufweisen, die niedrig genug
ist, um einen erheblichen Abbau der Stärke während des Verbindens zu verhindern,
und dennoch für
die thermische Stabilität
während der
Verwendung der Faser hoch genug ist. Geeignete Schmelztemperaturen
von biologisch abbaubaren Polymeren betragen von etwa 80°C bis etwa
190°C und
vorzugsweise von etwa 90°C
bis etwa 180°C.
Thermoplastische Polymere mit einer Schmelztemperatur von über 190°C können verwendet
werden, wenn Weichmacher oder Verdünnungsmittel verwendet werden,
um die beobachtete Schmelztemperatur zu senken. Das Polymer muss
rheologische Eigenschaften aufweisen, die zum Schmelzspinnen geeignet
sind. Das Molekulargewicht des abbaubaren Polymers muss hoch genug sein,
um eine Verfestigung zwischen Polymermolekülen zu ermöglichen, und dennoch niedrig
genug, um schmelzspinnbar zu sein. Zum Schmelzspinnen können biologisch
abbaubare thermoplastische Polymere Molekulargewichte von unter
500.000 g/mol, vorzugsweise von etwa 10.000 g/mol bis etwa 400.000
g/mol, mehr bevorzugt von etwa 50.000 g/mol bis etwa 300.000 g/mol und
am meisten bevorzugt von etwa 100.000 g/mol bis etwa 200.000 g/mol
aufweisen.
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Die
biologisch abbaubaren thermoplastischen Polymere müssen in
der Lage sein, sich recht schnell zu verfestigen, vorzugsweise unter
Dehnungsfluss, und eine thermisch stabile Faserstruktur zu bilden,
die in der Regel in bekannten Verfahren als Stapelfasern (Spinnziehverfahren)
oder in einem Spinnvliesverfahren mit Endlosfäden zu finden ist.
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Die
zum diesbezüglichen
Gebrauch geeigneten biologisch abbaubaren Polymere sind diejenigen
biologisch abbaubaren Materialien, die dafür anfällig sind, von Mikroorganismen
wie Schimmel, Pilzen und Bakterien assimiliert zu werden, wenn das
biologisch abbaubare Material in der Erde vergraben wird oder anderweitig
mit den Mikroorganismen in Kontakt kommt, einschließlich Kontakt
unter Umweltbedingungen, die für das
Wachstum der Mikroorganismen förderlich
sind. Geeignete biologisch abbaubare Polymere schließen auch
diejenigen biologisch abbaubaren Materialien ein, die mittels aerober
oder anaerober Abbauverfahren oder dadurch, dass sie Umweltelementen
wie Sonnenlicht, Regen, Feuchtigkeit, Wind, Temperatur und dergleichen
ausgesetzt werden, in der Umwelt abbaubar sind. Die biologisch abbaubaren
thermoplastischen Polymere können
einzeln oder als eine Kombination von Polymeren verwendet werden,
mit der Maßgabe,
dass die biologisch abbaubaren thermoplastischen Polymere durch
biologische und in der Umwelt vorkommende Mittel abbaubar sind.
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Nichteinschränkende Beispiele
für biologisch
abbaubare thermoplastische Polymere, die zum Gebrauch in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, umfassen aliphatische Polyesteramide; aliphatische
Polyester von zweibasigen Säuren/Di olen;
modifizierte aromatische Polyester, einschließlich modifizierter Polyethylenterephthalate,
modifizierter Polybutylenterephthalate; aliphatische/aromatische
Copolyester; Polycaprolactone; Poly(3-hydroxyalkanoate), einschließlich Poly(3-hydroxybutyraten),
Poly(3-hydroxyhexanoaten)
und Poly(3-hydroxyvaleraten); Poly(3-hydroxyalkanoat)-Copolymere, Poly(hydroxybutyrat-co-hydroxyvalerat),
Poly(hydroxybutyrat-cohexanoat) oder andere höhere Poly(hydroxybutyrat-co-alkanoate),
wie in
US-Patent 5,498,692 an
Noda referenziert, Polyester und Polyurethane, die von aliphatischen
Polyolen abgeleitet sind (d. h. Dialkanoylpolymere); Polyamide,
einschließlich
Polyethylen/Vinylalkohol-Copolymeren; Milchsäurepolymere, einschließlich Milchsäurehomopolymeren
und Milchsäurecopolymeren;
Lactidpolymere, einschließlich
Lactidhomopolymeren und Lactidcopolymeren; Glycolidpolymere, einschließlich Glycolidhomopolymeren
und Glycolidcopolymeren; und Mischungen davon. Bevorzugt sind aliphatische
Polyesteramide, aliphatische Polyester von zweibasigen Säuren/Diolen,
aliphatische/aromatische Copolyester, Milchsäurepolymere und Lactidpolymere.
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Spezifische
Beispiele für
aliphatische Polyesteramide, die zum Gebrauch als biologisch abbaubares thermoplastisches
Polymer hierin geeignet sind, umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
aliphatische Polyesteramide, die Reaktionsprodukte einer Synthesereaktion
von Diolen, Dicarbonsäuren
und Aminocarbonsäuren
sind; aliphatische Polyesteramide, die aus der Umsetzung von Milchsäure mit
Diaminen und Dicarbonsäuredichloriden
gebildet werden; aliphatische Polyesteramide, die aus Caprolacton
und Caprolactam gebildet werden; aliphatische Polyesteramide, die
durch Umsetzen von säureterminierten
aliphatischen Estervorpolymeren mit aromatischen Diisocyanaten gebildet
werden; aliphatische Polyesteramide, die durch Umsetzen von aliphatischen
Ester mit aliphatischen Amiden gebildet werden; und Mischungen davon.
Aliphatische Polyesteramide, die durch Umsetzen von aliphatischen
Ester mit aliphatischen Amiden gebildet werden, sind am meisten
bevorzugt. Ebenfalls in der vorliegenden Erfindung geeignet sind
Polyvinylalkohol und seine Copolymere.
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Aliphatische
Polyesteramide, die Copolymere von aliphatischen Ester und aliphatischen
Amiden sind, können
dadurch gekennzeichnet sein, dass diese Copolymere im Allgemeinen
von etwa 30 Gew.-% bis etwa 70 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 40
Gew.-% bis etwa 80 Gew.-% aliphatische Ester und von etwa 30 Gew.-%
bis etwa 70 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 20 Gew.-% bis etwa 60
Gew.-% aliphatische Amide enthalten. Das durchschnittliche Molekulargewicht
(Gewichtsmittel) dieser Copolymere liegt im Bereich von etwa 10.000
g/mol bis etwa 300.000 g/mol, vorzugsweise von etwa 20.000 g/mol
bis etwa 150.000 g/mol, wie durch das bekannte Gelchromatographieverfahren
gemessen, das bei der Bestimmung des Molekulargewichts von Polymeren
angewendet wird.
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Die
aliphatischen Ester- und aliphatischen Amidcopolymere der bevorzugten
aliphatischen Polyesteramide werden abgeleitet aus Monomeren wie
Dialkoholen, einschließlich
Ethylenglycol, Diethylenglycol, 1,4-Butandiol, 1,3-Propandiol, 1,6-Hexandiol
und dergleichen; Dicarbonsäuren,
einschließlich
Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Oxalsäureestern,
Bernsteinsäureestern,
Adipinsäureestern
und dergleichen; Hydroxycarbonsäure
und Lactonen, einschließlich
Caprolacton und dergleichen; Aminoalkoholen, einschließlich Ethanolamin,
Propanolamin und dergleichen; cyclischen Lactamen, einschließlich ε-Caprolactam,
Laurinlactam und dergleichen; ω-Aminocarbonsäuren, einschließlich Aminocapronsäure und
dergleichen; 1:1-Salzen von Dicarbonsäuren und Diaminen, einschließlich 1:1-Salzmischungen
von Dicarbonsäuren
wie Adipinsäure, Bernsteinsäure und
dergleichen, und Diaminen wie Hexamethylendiamin, Diaminobutan und
dergleichen; und Mischungen davon. Hydroxyterminierte oder säureterminierte
Polyester wie säureterminierte
Oligoester können
ebenfalls als die esterbildende Verbindung verwendet werden. Die
hydroxyterminierten oder säureterminierten
Polyester weisen in der Regel durchschnittliche Molekulargewichte (Gewichtsmittel)
oder mittlere Molmassen von etwa 200 g/mol bis etwa 10.000 g/mol
auf.
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Die
aliphatischen Polyesteramide können
durch ein beliebiges geeignetes, dem Stand der Technik entsprechendes
Syntheseverfahren oder stöchiometrisches
Verfahren zur Bildung von aliphatischen Polyesteramiden, die aliphatische
Ester- und aliphatische
Amidmonomere aufweisen, hergestellt werden. Eine typische Synthese
umfasst das stöchiometrische
Mischen der Ausgangsmonomere, wahlweise das Hinzugeben von Wasser
zu der Reaktionsmischung, das Polymerisieren der Monomere bei einer
erhöhten
Temperatur von etwa 220°C
und anschließend
das Entfernen des Wassers und überschüssiger Monomere
durch Destillation mittels Vakuum und erhöhter Temperatur, was zu einem
Endcopolymer eines aliphatischen Polyesteramids führt. Andere
geeignete Verfahren umfassen Umesterungs- und Umamidierungsreaktionsverfahren.
Wie für den
Fachmann offensichtlich, kann in den vorstehend beschriebenen Synthesereaktions-
und Umesterungs- oder Umamidierungsverfahren ein Katalysator verwendet
werden, wobei geeignete Katalysatoren Phosphorverbindungen, Säurekatalysatoren,
Magnesiumacetate, Zinkacetate, Calciumacetate, Lysin, Lysinderivate
und dergleichen einschließen.
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Die
bevorzugten aliphatischen Polyesteramide umfassen Copolymerkombinationen
von Adipinsäure, 1,4-Butandiol
und 6-Aminocapronsäure
mit einem Esteranteil von 45%; Adipinsäure, 1,4-Butandiol und ε-Caprolactam
mit einem Esteranteil von 50%; Adipinsäure, 1,4-Butandiol und ein
1:1-Salz von Adipinsäure
und 1,6-Hexamethylendiamin; und einen säureterminierten Oligoester
aus Adipinsäure,
1,4-Butandiol, 1,6-Hexamethylendiamin und ε-Caprolactam. Diese bevorzugten
aliphatischen Polyesteramide weisen Schmelzpunkte von etwa 115°C bis etwa
155°C und
relative Viskositäten
(1 Gew.-% in m-Cresol bei 25°C)
von etwa 2,0 bis etwa 3,0 auf und sind im Handel von der Bayer Aktiengesellschaft
mit Sitz in Leverkusen, Deutschland, unter der Handelsbezeichnung
BAK® erhält lich.
Ein spezifisches Beispiel für
ein im Handel erhältliches
Polyesteramid ist BAK® 404-004.
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Spezifische
Beispiele für
bevorzugte aliphatische Polyester von zweibasigen Sauren/Diolen,
die zum Gebrauch als ein biologisch abbaubares thermoplastisches
Polymer hierin geeignet sind, umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
aliphatische Polyester, die entweder aus Ringöffnungsreaktionen oder aus
der Kondensationspolymerisation von Säuren und Alkoholen hergestellt
werden, wobei die mittlere Molmasse dieser aliphatischen Polyester
typischerweise im Bereich von etwa 30.000 g/mol bis etwa 50.000
g/mol liegt. Die bevorzugten aliphatischen Polyester von zweibasigen
Säuren/Diolen
sind Reaktionsprodukte eines C2-C10-Diols,
das mit Oxalsäure,
Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Suberinsäure,
Sebacinsäure,
Copolymeren davon oder Mischungen davon umgesetzt wird. Nichteinschränkende Beispiele
für bevorzugte
zweibasige Säuren/Diole umfassen
Polyalkylensuccinate wie Polyethylensuccinat und Polybutylensuccinat;
Polyalkylensuccinat-Copolymere wie Polyethylensuccinat/-adipat-Copolymer
und Polybuylensuccinat/-adipat-Copolymer; Polypentamethylsuccinate;
Polyhexamethylsuccinate; Polyheptamethylsuccinate; Polyoctamethylsuccinate;
Polyalkylenoxalate wie Polyethylenoxalat und Polybutylenoxalat;
Polyalkylenoxalat-Copolymere wie Polybutylenoxalat/-succinat-Copolymer
und Polybutylenoxalat/-adipat-Copolymer; Polybutylenoxalat/-succinat/-adipat-Terpolymere; und
Mischungen davon. Ein Beispiel für
einen geeigneten im Handel erhältlichen
aliphatischen Polyester einer zweibasigen Säure/eines Diols ist das Polyeuylensuccinat/-adipat-Copolymer,
das als die BIONOLLE 1000-Serie und die BIONOLLE 3000-Serie von
der Showa Highpolymer Company, Ltd., mit Sitz in Tokio, Japan, vertrieben
wird.
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Spezifische
Beispiele für
bevorzugte aliphatische/aromatische Copolyester, die zum Gebrauch
als ein biologisch abbaubares thermoplastisches Polymer hierin geeignet
sind, umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, diejenigen aliphatischen/aromatischen
Copolyester, die statistische Copolymere sind, die aus einer Kondensationsreaktion
von Dicarbonsäuren
oder Derivaten davon und Diolen gebildet werden. Geeignete Dicarbonsäuren umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Malon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-, Azelain-,
Sebacin-, Fumar-, 2,2-Dimethylglutar-, Suberin-, 1,3-Cyclopentandicarbon-,
1,4-Cyclohexandicarbon-, 1,3-Cyclohexandicarbon-, Diglycol-, Itacon-,
Malein-, 2,5-Norbornandicarbon-, 1,4-Terephthal-, 1,3-Terephthal-,
2,6-Naphthoe-, 1,5-Naphthoesäure,
esterbildende Derivate davon und Kombinationen davon. Geeignete
Diole umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Ethylenglycol,
Diethylenglycol, Triethylenglycol, Tetraethylenglycol, Propylenglycol,
1,3-Propandiol, 2,2-Dimethyl- 1,3 -propandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol,
1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,6-hexandiol, Thiodiethanol,
1,3-Cyclohexandimethanol, 1,4-Cyclohexandimethanol, 2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol
und Kombinationen davon. Nichteinschränkende Beispiele für solche
aliphatischen/aromatischen Copolyester schließen eine 50/50-Mischung von
Poly(tetramethylenglutarat-co-terephthalat), eine 60/40-Mischung
von Poly(tetramethylenglutarat-co-terephthalat), eine 70/30-Mischung
von Poly(tetramethylenglutarat-co-terephthalat), eine 85/15-Mischung
von Poly(tetramethylenglutarat-co-terephthalat), eine 50/45/5-Mischung
von Poly(tetramethylenglutarat-co-terephthalat-co-diglycolat), eine
70/30-Mischung von Poly(ethylenglutarat-co-terephthalat), eine 85/15-Mischung
von Poly(tetramethylenadipatco-terephthalat), eine 85/15-Mischung
von Poly(tetramethylensuccinat-co-terephthalat), eine 50/50-Mischung
von Poly(tetramethylen-co-ethylenglutarat-co-terephthalat) und eine
70/30-Mischung von Poly(tetramethylen-co-ethylenglutaratco-terephthalat)
ein. Diese aliphatischen/aromatischen Copolyester sind neben anderen
geeigneten aliphatischen/aromatischen Polyestern in
US-Patent Nr. 5,292,783 , erteilt an
Buchanan et al. am 8. März
1994, weiter beschrieben. Ein Beispiel für einen geeigneten im Handel
erhältlichen
aliphatischen/aromatischen Copolyester ist das Poly(tetramethylenadipat-co-terephthalat),
das als EASTAR BIO Copolyester von Eastman Chemical oder als ECOFLEX
von BASF vertrieben wird.
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Spezifische
Beispiele für
bevorzugte Milchsäurepolymere
und Lactidpolymere, die zum Gebrauch als ein biologisch abbaubares
thermoplastisches Polymer hierin geeignet sind, umfassen, ohne jedoch
darauf beschränkt
zu sein, diejenigen polymilchsäurebasierten
Polymere und polylactidbasierten Polymere, die in der Industrie
im Allgemeinen als „PLA" bezeichnet werden.
Daher werden die Ausdrücke „Polymilchsäure", „Polylactid" und „PLA" austauschbar verwendet,
um Homopolymere und Copolymere von Milchsäure und Lactid basierend auf
der Polymercharakterisierung der Polymere einzuschließen, die
aus einem spezifischen Monomer oder aus den Polymeren gebildet werden,
die aus den kleinsten sich wiederholenden Monomereinheiten bestehen.
Mit anderen Worten ist Polylactid ein dimerer Ester von Milchsäure und
kann so gebildet werden, dass es kleine sich wiederholende Monomereinheiten
von Milchsäure
(tatsächlich
Reste von Milchsäure)
enthält, oder
durch Polymerisation eines Lactidmonomers hergestellt werden, so
dass Polylactid sowohl als ein milchsäureresthaltiges Polymer als
auch als ein lactidresthaltiges Polymer bezeichnet wird. Es sei
jedoch klargestellt, dass die Ausdrücke „Polymilchsäure", „Polylactid" und „PLA" im Hinblick auf
die Art und Weise der Bildung des Polymers nicht einschränkend sein
sollen.
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Die
Polymilchsäurepolymere
weisen im Allgemeinen eine sich wiederholende Milchsäurerest-Monomereinheit
auf, die der folgenden Formel entspricht:
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Die
Polylactidpolymere weisen im Allgemeinen sich wiederholende Milchsäurerest-Monomereinheiten wie
vorstehend beschrieben oder sich wiederholende Lactidrest-Monomereinheiten
auf, die der folgenden Formel entsprechen:
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In
der Regel führt
eine Polymerisation von Milchsäure
und Lactid zu Polymeren, die zu mindestens etwa 50 Gew.-% sich wiederholende
Milchsäureresteinheiten,
sich wiederholende Lactidresteinheiten oder Kombinationen davon
umfassen. Diese Milchsäure-
und Lactidpolymere schließen
Homopolymere und Copolymere wie statistische Copolymere und/oder
Blockcopolymere von Milchsäure
und/oder Lactid ein. Die sich wiederholenden Milchsäurerest-Monomereinheiten
können
aus L-Milchsäure
und D-Milchsäure
gewonnen werden. Die sich wiederholenden Lactidrest-Monomereinheiten
können
aus L-Lactid, D-Lactid und meso-Lactid gewonnen werden.
-
Geeignete
Milchsäure-
und Lactidpolymere schließen
diejenigen Homopolymere und Copolymere von Milchsäure und/oder
Lactid ein, die ein durchschnittliches Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
aufweisen, das im Allgemeinen im Bereich von etwa 10.000 g/mol bis
etwa 600.000 g/mol, vorzugsweise von etwa 30.000 g/mol bis etwa
400.000 g/mol, mehr bevorzugt von etwa 50.000 g/mol bis etwa 200.000
g/mol liegt. Ein Beispiel für
im Handel erhältliche
Polymilchsäurepolymere
schließt
eine Vielfalt an Polymilchsäuren,
die von der Chronopol Incorporation mit Sitz in Golden, Colorado,
erhältlich
sind, und die Polylactide, die unter der Handelsbezeichnung EcoPLA® vertrieben
werden, ein. Beispiele für
geeignete im Handel erhältliche
Polymilchsäuren sind
NATURE WORKS von Cargill Dow und LACEA von Mitsui Chemical. Bevorzugt
ist ein Homopolymer oder Copolymer von Polymilchsäure mit
einer Schmelztemperatur von etwa 160°C bis etwa 175°C. Modifizierte
Polymilchsäure
und unterschiedliche Stereokonfigurationen können ebenfalls verwendet werden,
wie Poly-L-Milchsäure
und Poly-D,L-Milchsäure
mit D-Isomer-Anteilen von bis zu 75%.
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Je
nach dem verwendeten spezifischen Polymer, dem Verfahren und der
Endanwendung der Faser kann mehr als ein Polymer gewünscht werden.
Es wird bevorzugt, dass zwei unterschiedliche Polymere verwendet
werden. Wenn zum Beispiel eine kristallisierbare Polymilchsäure mit
einer Schmelztemperatur von etwa 160°C bis etwa 175°C verwendet
wird, kann eine zweite Polymilchsäure mit einem niedrigeren Schmelzpunkt
und einer niedrigeren Kristallinität als die andere Polymilchsäure und/oder
eine höhere
Copolymermenge verwendet werden. Als Alternative kann ein aliphatischer
aromatischer Polyester mit kristallisierbarer Polymilchsäure verwendet
werden. Wenn zwei Polymere gewünscht
werden, müssen
sich die Polymere nur durch die chemische Stereospezifität oder durch
das Molekulargewicht unterscheiden.
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In
einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann es wünschenswert
sein, ein biologisch abbaubares thermoplastisches Polymer zu verwenden,
das eine Glasumwandlungstemperatur von weniger als 0°C aufweist.
Polymere mit dieser niedrigen Glasumwandlungstemperatur schließen EASTAR
BIO und BIONOLLE ein.
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Die
biologisch abbaubaren thermoplastischen Polymere der vorliegenden
Erfindung sind in einer Menge vorhanden, um die mechanischen Eigenschaften
der Faser zu verbessern, die Verarbeitbarkeit der Schmelze zu verbessern
und die Streckung der Faser zu verbessern. Die Auswahl des Polymers
und die Polymermenge bestimmen auch, ob die Faser thermisch gebunden
werden kann, und bewirken die Weichheit und Struktur des Endprodukts.
In der Regel sind biologisch abbaubare thermoplastische Polymere
in einer Menge von etwa 1 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-%, vorzugsweise von
etwa 10 Gew.-% bis etwa 80 Gew.-%, mehr bevorzugt von etwa 30 Gew.-%
bis etwa 70 Gew.-% und am meisten bevorzugt von etwa 40 Gew.-% bis
etwa 60 Gew.-% der Faser vorhanden.
-
Weichmacher
-
Ein
Weichmacher kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
um die Stärke
zu destrukturieren und zu ermöglichen,
dass die Stärke
fließt,
d. h. eine thermoplastische Stärke
zu erzeugen. Derselbe Weichmacher kann verwendet werden, um die
Schmelzverarbeitbarkeit zu erhöhen,
oder zwei getrennte Weichmacher können verwendet werden. Die
Weichmacher können
auch die Flexibilität
der Endprodukte verbessern, wobei angenommen wird, dass dies auf
der Senkung der Glasumwandlungstemperatur der Zusammensetzung durch
den Weichmacher beruht. Die Weichmacher sind im Wesentlichen mit
den polymeren Bestandteilen der vorliegenden Erfindung kompatibel,
so dass die Weichmacher die Eigenschaften der Zusammensetzung wirksam
modifizieren können.
Wie hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „im Wesentlichen kompatibel", dass der Weichmacher
bei Erwärmung
auf eine Temperatur über
der Erweichungs- und/oder der Schmelztemperatur der Zusammensetzung
in der Lage ist, eine im Wesentlichen homogene Mischung mit Stärke zu bilden.
-
Ein
zusätzlicher
Weichmacher oder ein zusätzliches
Verdünnungsmittel
für das
biologisch abbaubare thermoplastische Polymer kann vorhanden sein,
um die Schmelztemperatur des Polymers zu verringern und die Gesamtkompatibilität mit der
thermoplastischen Stärkemischung
zu verbessern. Darüber
hinaus können biologisch
abbaubare thermoplastische Polymere mit höheren Schmelztemperaturen verwendet
werden, wenn Weichmacher oder Verdünnungsmittel vorhanden sind,
welche die Schmelztemperatur des Polymers herabsetzen. Der Weichmacher
weist in der Regel ein Molekulargewicht von weniger als etwa 100.000
g/mol auf und kann vorzugsweise ein Blockcopolymer oder -terpolymer
oder ein statistisches Copolymer oder Terpolymer sein, wobei eine
oder mehrere der chemischen Spezies mit einem anderen Weichmacher,
Stärke,
Polymer oder Kombinationen davon kompatibel sind.
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Nichteinschränkende Beispiele
für nützliche
Hydroxylweichmacher umfassen Zucker wie Glucose, Saccharose, Fructose,
Raffinose, Maltodextrose, Galactose, Xy lose, Maltose, Lactose, Mannose,
Erythrose, Glycerin und Pentaerythrit; Zuckeralkohole wie Erythrit,
Xylit, Malit, Mannit und Sorbit; Polyole wie Ethylenglycol, Propylenglycol,
Dipropylenglycol, Butylenglycol, Hexantriol und dergleichen und
Polymere davon; und Mischungen davon. Ebenfalls als Hydroxylweichmacher
hierin geeignet sind Poloxamere und Poloxamine. Ebenfalls zum diesbezüglichen
Gebrauch geeignet sind wasserstoffbrückenbildende organische Verbindungen,
die keine Hydroxylgruppe besitzen, einschließlich Harnstoff und Harnstoffderivaten;
Anhydriden von Zuckeralkoholen wie Sorbitan; tierischer Proteine
wie Gelatine; pflanzlicher Proteine wie Sonnenblumenprotein, Sojabohnenproteine,
Baumwollsamenproteine; und Mischungen davon. Andere geeignete Weichmacher
sind Phthalatester, Dimethyl- und Diethylsuccinat und verwandte
Ester, Glycerintriacetat, Glycerinmono- und -diacetate, Glycerinmono-,
-di- und -tripropionate, Butanoate, Stearate, Milchsäureester,
Citronensäureester,
Adipinsäureester,
Stearinsäureester, Ölsäureester
und andere Ester von erzeugenden Säuren, die biologisch abbaubar sind.
Aliphatische Säuren
wie Ethylenacrylsäure,
Ethylenmaleinsäure,
Butadienacrylsäure,
Butadienmaleinsäure,
Propylenacrylsäure,
Propylenmaleinsäure
und andere kohlenwasserstoffbasierte Säuren. Alle Weichmacher können allein
oder in Mischungen davon verwendet werden. Ein niedermolekularer
Weichmacher wird bevorzugt. Geeignete Molekulargewichte betragen
weniger als etwa 20.000 g/mol, vorzugsweise weniger als etwa 5.000
g/mol und mehr bevorzugt weniger als etwa 1.000 g/mol.
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Bevorzugte
Weichmacher schließen
Glycerin, Mannit und Sorbit ein. Die Weichmachermenge hängt von
dem Molekulargewicht und der Stärkemenge
und von der Affinität
des Weichmachers gegenüber
der Stärke
ab. Im Allgemeinen nimmt die Weichmachermenge mit zunehmendem Molekulargewicht
der Stärke
zu. In der Regel macht der in der endgültigen Faserzusammensetzung
vorhandene Weichmacher von etwa 2% bis etwa 70%, mehr bevorzugt
von etwa 5% bis etwa 55%, am meisten bevorzugt von etwa 10% bis
etwa 50% aus.
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Fakultative Materialien
-
Wahlweise
können
andere Bestandteile in die spinnbare Stärkezusammensetzung einbezogen
werden. Diese fakultativen Bestandteile können in Mengen von weniger
als etwa 50 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 20
Gew.-% und mehr bevorzugt von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 12 Gew.-%
der Zusammensetzung vorhanden sein. Die fakultativen Materialien
können
verwendet werden, um die Verarbeitbarkeit zu modifizieren und/oder
um physikalische Eigenschaften wie Elastizität, Zugfestigkeit und Modul
des Endprodukts zu modifizieren. Andere Vorteile umfassen, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Stabilität,
einschließlich
Oxidationsstabilität,
Leuchtkraft, Farbstoff, Flexibilität, Elastizität, Verarbeitbarkeit,
Verarbeitungshilfsmittel, Viskositätsregler und Geruchsbekämpfung.
Nichteinschränkende
Beispiele schließen
Salze, Gleitmittel, Kristallisationsbeschleuniger oder-emmer, Geruchsmaskierungsmittel,
Vernetzungsmittel, Emulgatoren, Tenside, Cyclodextrine, Schmiermittel,
andere Verarbeitungshilfsmittel, optische Aufheller, Antioxidationsmittel,
Flammenhemmstoffe, Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe, Proteine und ihre
Alkalisalze, Wachse, Klebeharze, Streckmittel und Mischungen davon
ein. Gleitmittel können
verwendet werden, um zur Verringerung der Klebrigkeit oder des Reibungskoeffizienten
in der Faser beizutragen. Außerdem
können
Gleitmittel dazu verwendet werden, die Faserstabilität, insbesondere
bei hoher Feuchtigkeit oder hohen Temperaturen, zu verbessern. Ein
geeignetes Gleitmittel ist Polyethylen. Ein Salz kann ebenfalls
zu der Schmelze hinzugefügt
werden. Das Salz kann dazu beitragen, die Stärke löslich zu machen, die Entfärbung zu
verringern, die Faser wassersensitiver zu machen, oder als ein Verarbeitungshilfsmittel
verwendet werden. Ein Salz hat auch die Funktion, zur Verringerung
der Löslichkeit
eines Bindemittels beizutragen, damit es sich nicht auflöst, jedoch
wird sich das Salz auflösen,
wenn es in Wasser gegeben oder gespült wird, wodurch dann die Auflösung des
Bindemittels ermöglicht
und ein wassersensitiveres Produkt erzeugt wird.
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Nichteinschränkende Beispiele
für Salze
schließen
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat, Ammoniumsulfat und
Mischungen davon ein.
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Andere
Zusatzstoffe sind in der Regel mit dem Stärkepolymer als ein Verarbeitungshilfsmittel
und zur Modifizierung physikalischer Eigenschaften wie Elastizität, Trockenzugfestigkeit
und Nassfestigkeit der extrudierten Fasern enthalten. Geeignete
Streckmittel zum diesbezüglichen
Gebrauch umfassen Gelatine, pflanzliche Proteine wie Sonnenblumenprotein,
Sojabohnenproteine, Baumwollsamenproteine, und wasserlösliche Polysaccharide
wie Alginate, Carrageenane, Guargummi, Agar-Agar, Gummiarabikum
und verwandte Gummistoffe, Pektin, wasserlösliche Derivate von Cellulose,
wie Alkylcellulosen, Hydroxyalkylcellulosen und Carboxymethylcellulose.
Wasserlösliche
synthetische Polymere, wie Polyacrylsäuren, Polyacrylsäureester,
Polyvinylacetate, Polyvinylalkohole und Polyvinylpyrrolidon, können ebenfalls
verwendet werden.
-
Ferner
können
Schmiermittelverbindungen hinzugefügt werden, um die Fließeigenschaften
des Stärkematerials
während
der Verfahren, die zur Herstellung der vorliegenden Erfindung angewendet
werden, zu verbessern. Die Schmiermittelverbindungen können tierische
oder pflanzliche Fette, vorzugsweise in ihrer gehärteten Form,
einschließen,
insbesondere diejenigen, die bei Raumtemperatur fest sind. Weitere
Schmiermittelmaterialien schließen
Monoglyceride und Diglyceride und Phosphatide, insbesondere Lecithin,
ein. Für
die vorliegende Erfindung schließt eine bevorzugte Schmiermittelverbindung
das Monoglycerid Glycerinmonostearat ein.
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Weitere
Zusatzstoffe, die anorganische Füllstoffe
wie die Oxide von Magnesium, Aluminium, Silizium und Titan einschließen, können als
kostengünstige
Füllstoffe
oder Verarbeitungshilfsmittel hinzugefügt werden. Andere anorganische
Materialien schließen
wasserhaltiges Magnesiumsilikat, Titandioxid, Calciumcarbonat, Ton,
Kalk, Bornitrid, Kalkstein, Kieselgur, Glimmerglasquarz und Keramiken
ein. Außerdem
können
anorganische Salze, einschließlich
Alkalimetallsalzen, Erdalkalimetallsalzen, Phosphatsalzen, als Verarbeitungshilfsmittel
verwendet werden. Andere fakultative Materialien, welche die Wassersensitivität der Faser
aus thermoplastischer Stärkemischung
modifizieren, sind stearatbasierte Salze, wie Natrium-, Magnesium-,
Calcium- und andere Stearate, und Kolophoniumbestandteile, einschließlich Ankerbalsamkolophonium.
Ein anderes Material, das hinzugegeben werden kann, ist eine chemische
Zusammensetzung, die formuliert ist, um den Abbauprozess in der
Umwelt weiter zu beschleunigen, wie Colbaltstearat, Citronensäure, Calciumoxid
und andere chemische Zusammensetzungen, die in
US-Patent 5,854,304 an Garcia et al.,
in seiner Gesamtheit durch Bezugnahme hierin eingeschlossen, zu
finden sind.
-
Andere
Zusatzstoffe können
in Abhängigkeit
von der jeweiligen Endanwendung des beabsichtigten Produkts wünschenswert
sein. Beispielsweise ist in Produkten wie Toilettenpapier, Einwegtüchern, Gesichtstüchern und
anderen ähnlichen
Produkten Nassfestigkeit ein wünschenswertes
Merkmal. Daher ist es häufig wünschenswert,
zu dem Stärkepolymer
Vernetzungsmittel hinzuzufügen,
die im Stand der Technik als „nassfeste" Harze bekannt sind.
Eine allgemeine Abhandlung über
die Arten von nassfesten Harzen, die auf dem Papierfachgebiet eingesetzt
werden, ist in TAPPI-Monografiereihe
Nr. 29, Wet Strength in Paper and Paperboard, Technical Association
of the Pulp and Paper Industry (New York, 1965), zu finden. Die
nützlichsten nassfesten
Harze haben im Allgemeinen einen kationischen Charakter. Polyamid-Epichlorhydrin-Harze
sind kationische nassfeste Polyamidamin-Epichlorhydrin-Harze, die sich als
besonders nützlich
erwiesen haben. Glyoxylierte Polyacrylamidharze haben sich ebenfalls
als nassfeste Harze als nützlich
erwiesen.
-
Es
hat sich herausgestellt, dass bei Zugabe eines geeigneten Vernetzungsmittels
wie Parez® zu
der Stärkezusammensetzung
der vorliegenden Erfindung unter saurer Bedingung die Zusammensetzung
wasserunlöslich
gemacht wird. Wiederum andere wasserlösliche kationische Harze, die
in dieser Erfindung Verwendung finden, sind Harnstoffformaldehyd-
und Melaminformaldehydharze. Die üblicheren funktionellen Gruppen dieser
polyfunktionellen Harze sind stickstoffhaltige Gruppen wie Aminogruppen
und Methylgruppen, die an Stickstoffgebunden sind. Har ze des Polyethylenimintyps
können
in der vorliegenden Erfindung ebenfalls Verwendung finden. Für die vorliegende
Erfindung wird ein geeignetes Vernetzungsmittel in Mengen im Bereich von
etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%, mehr bevorzugt von etwa 0,1
Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% zu der Zusammensetzung hinzugegeben. Die
Stärke
und die Polymere in den Fasern der vorliegenden Erfindung können chemisch
verbunden sein. Die chemische Verbindung kann eine natürliche Folge
der Polymerchemie sein oder durch Auswahl bestimmter Materialien
bewirkt werden. Dies tritt höchstwahrscheinlich
ein, wenn ein Vernetzungsmittel vorhanden ist. Die chemische Verbindung
kann durch Änderungen
des Molekulargewichts, NMR-Signale oder andere dem Stand der Technik
entsprechende Verfahren beobachtet werden. Vorteile der chemischen
Verbindung schließen
unter anderem eine verbesserte Wasserempfindlichkeit, eine verringerte Klebrigkeit
und verbesserte mechanische Eigenschaften ein.
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Andere
Polymere, wie nicht abbaubare Polymere, können je nach der erforderlichen
Endanwendung der Faser, Verarbeitung und Zersetzung oder Spülbarkeit
ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Häufig verwendete
thermoplastische Polymere schließen Polypropylen und Copolymere
von Polypropylen, Polyethylen und Copolymere von Polyethylen, Polyamide
und Copolymere von Polyamiden, Polyester und Copolymere von Polyester
und Mischungen davon ein. Die Menge an nicht abbaubaren Polymeren
beträgt von
etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-% der Faser. Andere Polymere, wie
hochmolekulare Polymere mit Molekulargewichten von über 500.000
g/mol, können
ebenfalls verwendet werden.
-
Obwohl
Stärke
das bevorzugte natürliche
Polymer in der vorliegenden Erfindung ist, könnte auch ein proteinbasiertes
Polymer verwendet werden. Geeignete proteinbasierte Polymere schließen Sojaprotein,
Zeinprotein und Kombinationen davon ein. Das proteinbasierte Polymer
kann in einer Menge von etwa 0,1% bis etwa 80% und vorzugsweise
von etwa 1% bis etwa 60% vorhanden sein.
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Nach
der Bildung der Faser kann die Faser weiter behandelt werden, oder
der gebundene Stoff kann behandelt werden. Eine hydrophile oder
hydrophobe Oberflächenbehandlung
kann hinzugefügt
werden, um die Oberflächenenergie
und die chemische Beschaffenheit des Stoffs einzustellen. Beispielsweise
können
hydrophobe Fasern mit Benetzungsmitteln behandelt werden, um die
Absorption von wässrigen
Flüssigkeiten
zu erleichtern. Ein gebundener Stoff kann auch mit einer topischen
Lösung
behandelt werden, die Tenside, Pigmente, Gleitmittel, Salz oder
andere Materialien enthält,
um die Oberflächeneigenschaften
der Faser weiter einzustellen.
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(2) Konfiguration
-
Die
aus mehreren Bestandteilen bestehenden Fasern der vorliegenden Erfindung
können
in vielen verschiedenen Konfigurationen vorliegen. Bestandteil,
wie hier verwendet, bedeutet definitionsgemäß die chemische Stoffspezies
oder das Material. Fasern können
eine Monokomponenten- oder Mehrkomponentenkonfiguration aufweisen.
Komponente, wie hier verwendet, ist definiert als ein separater
Teil der Faser, der in einer räumlichen
Beziehung zu einem anderen Teil der Faser steht.
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Spinnvliesstrukturen,
Stapelfasern, hohle Fasern, geformte Fasern wie multilobale Fasern
und Mehrkomponentenfasern können
alle mittels der Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden. Mehrkomponentenfasern, üblicherweise
eine Bikomponentenfaser, können
in einer Seite-an-Seite-, Mantel-Kern-, Segmented-Pie-, Band- oder
Matrix-Fibrillen-Konfiguration vorliegen. Der Mantel kann um den
Kern herum kontinuierlich oder nichtkontinuierlich sein. Das Verhältnis des
Gewichts des Mantels zum Kern beträgt von etwa 5:95 bis etwa 95:5.
Die Fasern der vorliegenden Erfindung können unterschiedliche Geometrien
aufweisen, die runde, elliptische, sternförmige, rechteckige und andere
verschiedene Exzentrizitäten
einschließen.
Die Fasern der vorliegenden Erfindung können auch spaltbare Fasern
sein. Das Spalten kann durch rheologische Unterschiede in den Polymeren
erfolgen, oder das Spalten kann durch ein mechanisches Mittel und/oder
durch fluidinduzierte Verzerrung erfolgen.
-
Für eine Bikomponente
kann die Stärke/Polymer-Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung sowohl der Mantel als auch der Kern sein,
wobei eine der Komponenten mehr Stärke oder Polymer enthält als die
andere Komponente. Als Alternative kann die Stärke/Polymer-Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung der Mantel sein, wobei der Kern reines
Polymer oder reine Stärke
ist. Die Stärke/Polymer-Zusammensetzung
könnte
auch der Kern sein, wobei der Mantel reines Polymer oder reine Stärke ist.
Die gewünschte genaue
Konfiguration der Faser hängt
von der Verwendung der Faser ab.
-
Eine
Mehrzahl von Mikrofibrillen kann ebenfalls aus der vorliegenden
Erfindung resultieren. Die Mikrofibrillen sind sehr feine Fasern,
die in einem mehrteiligen Monokomponenten- oder Mehrkomponentenextrudat enthalten
sind. Die Mehrzahl von Polymermikrofibrillen weist eine kabelähnliche
morphologische Struktur auf und erstreckt sich längs innerhalb der Faser, also
entlang der Faserachse. Die Mikrofibrillen können kontinuierlich oder diskontinuierlich
sein. Um die Bildung der Mikrofibrillen in der vorliegenden Erfindung
zu ermöglichen,
ist eine ausreichende Polymermenge erforderlich, um eine co-kontinuierliche
Phasenmorphologie zu erzeugen, so dass die Polymermikrofibrillen
in der Stärkematrix
gebildet werden. In der Regel werden mehr als 15%, vorzugsweise
von etwa 15% bis etwa 90%, mehr bevorzugt von etwa 25% bis etwa
80% und mehr bevorzugt von etwa 35% bis etwa 70% Polymer gewünscht. Eine „co-kontinuierliche
Phasenmorphologie" liegt vor,
wenn die Mikrofibrillen im Wesentlichen länger als der Durchmesser der
Faser sind. Mikrofibrillen besitzen in der Regel einen Durchmesser
von etwa 0,1 Mikrometern bis etwa 10 Mikrometern, während die
Faser in der Regel einen Durchmesser von etwa (dem 10-Fachen der
Mikrofibrille) 10 Mikrometern bis etwa 50 Mikrometern besitzt. Neben
der Polymermenge muss das Molekulargewicht des thermoplastischen
Polymers hoch genug sein, um eine ausreichende Verfestigung zur
Bildung von Mikrofibrillen zu bewirken. Das bevorzugte Molekulargewicht
beträgt
von etwa 10.000 bis etwa 500.000 g/mol. Die Bildung der Mi krofibrillen
zeigt auch, dass die resultierende Faser nicht homogen ist, sondern
vielmehr, dass Polymermikrofibrillen innerhalb der Stärkematrix
gebildet werden. Die Mikrofibrillen, die aus dem biologisch abbaubaren
Polymer bestehen, verstärken die
Faser mechanisch, um die Gesamtzugfestigkeit zu verbessern und die
Faser thermisch bindungsfähig
zu machen.
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1 ist
eine perspektivische Querschnittsansicht einer stark gestreckten
Faser 10, die eine Vielzahl von Mikrofibrillen 12 enthält. Die
biologisch abbaubaren Mikrofibrillen aus thermoplastischem Polymer 12 sind innerhalb
der Stärkematrix 14 der
Faser 10 enthalten.
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Als
Alternative können
Mikrofibrillen durch gemeinsames Spinnen der Stärkeund Polymerschmelze ohne
Phasenvermischung erhalten werden, wie in einer Matrix/Fibrillen-Bikomponentenkonfiguration.
In einer Matrix/Fibrillen-Konfiguration können mehrere hundert feine
Fasern vorhanden sein.
-
Die
Monokomponentenfaser, welche die Mikrofibrillen enthält, kann
als eine typische Faser verwendet werden, oder die Stärke kann
entfernt werden, um nur die Mikrofibrillen zu verwenden. Die Stärke kann
durch Bindeverfahren, hydrodynamische Verfestigung, Nachbehandlung
wie mechanische Verformung oder durch Auflösen in Wasser entfernt werden.
Die Mikrofibrillen können
in Vliesartikeln verwendet werden, die besonders weich sein und/oder
bessere Sperreigenschaften aufweisen sollen.
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(3) Materialeigenschaften
-
Die
in der vorliegenden Erfindung hergestellten Fasern sind in der Umwelt
abbaubar. „In
der Umwelt abbaubar" ist
definiert als biologisch abbaubar, auflösbar, dispergierbar, spülbar oder
kompostierbar oder eine Kombination davon. In der vorliegenden Erfindung
sind die Fasern, Vliesbahnen und Artikel in der Umwelt abbaubar.
Folglich können
die Fasern ohne weiteres und sicher entweder in bestehenden Kompostiereinrichtungen
entsorgt werden oder können
spülbar
sein und sicher und ohne schädliche
Folgen für
bestehende Abwasserinfrastruktursys teme den Abfluss hinuntergespült werden.
Die Umwelt-Abbaubarkeit der Fasern der vorliegenden Erfindung bietet
eine Lösung
für das
Problem der Anhäufung
solcher Materialien in der Umwelt nach ihrer Verwendung in Einwegartikeln.
Die Spülbarkeit
der Fasern der vorliegenden Erfindung bei Gebrauch in Einwegprodukten,
wie Tüchern
und Artikeln für
die weibliche Hygiene, bietet zusätzliche Bequemlichkeit und Diskretion
für den
Verbraucher. Obwohl biologische Abbaubarkeit, Auflösbarkeit,
Dispergierbarkeit, Kompostierbarkeit und Spülbarkeit jeweils unterschiedliche
Kriterien haben und durch unterschiedliche Prüfungen gemessen werden, erfüllen die
Fasern der vorliegenden Erfindung im Allgemeinen mehrere dieser
Kriterien.
-
Biologisch
abbaubar ist mit der Bedeutung definiert, dass die Materie letztlich
aufgrund von mikrobiellen, hydrolytischen und/oder chemischen Vorgängen auf
monomere Bestandteile reduziert wird, wenn sie einer aeroben und/oder
anaeroben Umgebung ausgesetzt wird. Unter aeroben Bedingungen führt der
biologische Abbau zur Umwandlung des Materials in Endprodukte wie
Kohlendioxid und Wasser. Unter anaeroben Bedingungen führt der
biologische Abbau zur Umwandlung der Materialien in Kohlendioxid,
Wasser und Methan. Der Prozess der biologischen Abbaubarkeit wird
oft als Mineralisierung beschrieben. Biologische Abbaubarkeit bedeutet,
dass alle organischen Bestandteile der Fasern schließlich durch
biologische Aktivität
dem Abbau unterliegen.
-
Es
gibt eine Vielzahl unterschiedlicher standardisierter Verfahren
für biologische
Abbaubarkeit, die im Laufe der Zeit durch verschiedene Organisationen
und in verschiedenen Ländern
eingerichtet wurden. Obwohl die Prüfungen hinsichtlich der gewünschten
spezifischen Prüfbedingungen,
Bewertungsverfahren und Kriterien unterschiedlich sind, besteht
eine akzeptable Übereinstimmung
zwischen unterschiedlichen Protokollen, so dass sie wahrscheinlich
zu ähnlichen
Schlussfolgerungen für
die meisten Materialien führen.
Für die
aerobe biologische Abbaubarkeit hat die American Society for Testing
and Materials (ASTM) ASTM D 5338-92: Test methods for Determining
Aerobic Biodegradation of Plastic Materials Under Controlled Composting
Conditions eingerichtet. Bei der Prüfung wird der Prozentsatz an
Prüfmaterial
gemessen, das als Funktion der Zeit mineralisiert, indem die Menge
an Kohlendioxid überwacht
wird, die als Folge der Assimilation durch Mikroorganismen in Gegenwart
von aktivem Kompost, der bei einer thermophilen Temperatur von 58°C gehalten
wird, freigesetzt wird. Die Prüfung
der Kohlendioxiderzeugung kann durch elektrolytische Respirometrie
durchgeführt werden.
Andere Standardprotokolle, wie 301B der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), können ebenfalls angewendet werden.
Standardprüfungen
zum biologischen Abbau in Abwesenheit von Sauerstoff sind in verschiedenen
Protokollen wie ASTM D 5511-94 beschrieben. Diese Prüfungen werden
angewendet, um die biologische Abbaubarkeit von Materialien in einer
Anlage oder einer geordneten Mülldeponie
für anaerobe
Feststoffabfallbehandlung zu simulieren. Diese Bedingungen sind
jedoch für die
Art von Einweganwendungen, die für
die Fasern und Vliese in der vorliegenden Erfindung beschrieben
werden, weniger relevant.
-
Die
Fasern der vorliegenden Erfindung bauen sich wahrscheinlich schnell
ab. Mengenmäßig ist
dies als der Prozentsatz an Material definiert, das nach einer gegebenen
Zeit in Kohlendioxid umgewandelt wird. Die Fasern der vorliegenden
Erfindung, die x% Stärke
und y% biologisch abbaubares thermoplastisches Polymer und wahlweise
andere Bestandteile enthalten, bauen sich unter Standardbedingungen
aerob biologisch ab, so dass sie Folgendes aufweisen: eine Umwandlung
von x/2% in Kohlendioxid in weniger als 10 Tagen und eine Umwandlung
von (x + y)/2% in Kohlendioxid in weniger als 60 Tagen. Auflösung tritt
ein, wenn das faserige Substrat die Fähigkeit besitzt, schnell zu
fragmentieren und in Fraktionen zu zerfallen, die klein genug sind, um
nach Absieben nicht unterscheidbar zu sein, wenn sie kompostiert
werden, oder eine Abflussrohrverstopfung zu verursachen, wenn sie
gespült
werden. Ein auflösbares
Material ist auch spülbar.
Bei den meisten Protokollen für
Auflösbarkeit
wird der Gewichtsverlust von Prüfmaterialien über die
Zeit gemessen, wenn diese verschiedenen Matrizes ausgesetzt werden.
Sowohl aerobe als auch anaerobe Auflösungsprüfungen werden angewendet. Der
Gewichtsverlust wird durch die Menge an faserigem Prüfmaterial
bestimmt, das nicht mehr auf einem 18-maschigen Sieb mit 1-Millimeter-Öffnungen
gesammelt wird, nachdem die Materialien Abwasser und Schlamm ausgesetzt
wurden. Hinsichtlich der Auflösung
bestimmt die Differenz zwischen dem Gewicht der Anfangsprobe und
dem Trockengewicht der auf einem Sieb wiedergewonnenen Probe die
Geschwindigkeit und den Grad der Auflösung. Die Prüfungen auf
biologische Abbaubarkeit und Auflösung sind ähnlich, da sie in einer sehr ähnlichen
oder in derselben Umgebung ausgeführt werden. Zur Bestimmung
der Auflösung wird
das Gewicht des übrig
bleibenden Materials gemessen, während
für die
biologische Abbaubarkeit die abgegebenen Gase gemessen werden.
-
Die
Fasern der vorliegenden Erfindung lösen sich schnell auf. Mengenmäßig ist
dies definiert als der relative Gewichtsverlust jedes Bestandteils
nach einer gegebenen Zeit. Die Fasern der vorliegenden Erfindung,
die x% Stärke
und y% biologisch abbaubares thermoplastisches Polymer und wahlweise
andere Bestandteile enthalten, lösen
sich aerob auf, wenn sie unter Standardbedingungen aktiviertem Schlamm
in Gegenwart von Sauerstoff ausgesetzt werden, so dass sie Folgendes
aufweisen: einen Gewichtsverlust von x/2% in weniger als 10 Tagen
und einen Gewichtsverlust von (x + y)/2% in weniger als 60 Tagen.
Vorzugsweise weisen die Fasern einen Gewichtsverlust von x/2% in
weniger als 5 Tagen und einen Gewichtsverlust von (x + y)/2% in
weniger als 28 Tagen, mehr bevorzugt einen Gewichtsverlust von x/2%
in weniger als 3 Tagen und einen Gewichtsverlust von (x + y)/2%
in weniger als 21 Tagen, noch mehr bevorzugt einen Gewichtsverlust
von (x/1,5)% in weniger als 5 Tagen und einen Gewichtsverlust von
(x + y)/1,5% in weniger als 21 Tagen und am meisten bevorzugt einen
Gewichtsverlust von x/1,2% in weniger als 5 Tagen und einen Gewichtsverlust
von (x + y)/1,2% in weniger als 21 Tagen auf.
-
Die
Fasern der vorliegenden Erfindung sind auch kompostierbar. ASTM
hat Prüfverfahren
und Spezifikationen zur Kompostierbarkeit entwickelt. Bei der Prüfung werden
drei Merkmale gemessen: biologische Abbaubarkeit, Auflösung und
Nichtvorhandensein von Ökotoxizität. Prüfungen zur
Messung der biologischen Abbaubarkeit und Auflösung sind vorstehend beschrieben.
Zur Erfüllung
der Kriterien für
biologische Abbaubarkeit im Hinblick auf Kompostierbarkeit muss
das Material mindestens etwa eine 60%ige Umwandlung in Kohlendioxid
innerhalb von 40 Tagen erreichen. Für die Auflösungskriterien muss das Material
einen Rest von weniger als 10% des Prüfmaterials auf einem 2-Millimeter-Sieb
in der tatsächlichen
Form und Dicke aufweisen, die es in dem entsorgten Produkt hätte. Zur
Bestimmung des letzten Kriteriums, des Nichtvorhandenseins von Ökotoxizität, dürfen die
Nebenprodukte des biologischen Abbaus keine negative Auswirkung
auf Samenkeimung und Pflanzenwachstum haben. Eine Prüfung dieses
Kriteriums ist in OECD 208 ausführlich
beschrieben. Das International Biodegradable Products Institute
erteilt ein Abzeichen für
Kompostierbarkeit, sobald bestätigt wurde,
dass ein Produkt die Spezifikationen von ASTM 6400-99 erfüllt. Das
Protokoll folgt der deutschen Norm DIN 54900, mit der die maximale
Dicke eines beliebigen Materials festgelegt wird, das eine vollständige Zersetzung
innerhalb eines Kompostierzyklus ermöglicht.
-
Die
hierin beschriebenen Fasern werden in der Regel zur Herstellung
von Einwegvliesartikeln verwendet. Die Artikel sind gewöhnlich spülbar. Der
Ausdruck „spülbar", wie hier verwendet,
bezieht sich auf Materialien, die in einem Abwasserentsorgungssystem
wie einer Toilette sich auflösen,
dispergieren, zerfallen und/oder sich zersetzen können, um
beseitigt zu werden, wenn sie die Toilette hinuntergespült werden,
ohne die Toilette oder ein anderes Abwasserrohr zu verstopfen. Die
Fasern und die resultierenden Artikel können auch wassersensitiv sein.
Der Ausdruck wassersensitiv, wie hier verwendet, bedeutet, dass
beim Legen in Wasser oder beim Spülen eine beobachtbare und messbare
Veränderung
eintreten wird. Typische Beobachtungen schließen die Feststellung von Quellung,
Auseinanderziehen, Auflösung
des Artikels oder die Beobachtung einer allgemein geschwächten Struktur
ein.
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Die
Zugfestigkeit einer Stärkefaser
beträgt
etwa 15 Megapascal (MPa). Die Fasern der vorliegenden Erfindung
weisen eine Zugfestigkeit von mehr als etwa 20 MPa, vorzugsweise
mehr als etwa 35 MPa und mehr bevorzugt mehr als etwa 50 MPa auf.
Die Zugfestigkeit wird mit Hilfe einer Instron-Prüfmaschine
gemäß einem Verfahren,
das in dem ASTM-Standard D 3822-91 beschrieben ist, oder einer äquivalenten
Prüfung
gemessen.
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Die
Fasern der vorliegenden Erfindung sind nicht spröde und weisen eine Zähigkeit
von mehr als 2 MPa auf. Die Zähigkeit
ist definiert als der Bereich unter der Spannungs-Dehnungskurve,
in dem die Messlänge
der Probe 25 mm bei einer Beanspruchungsrate von 50 mm pro Minute
beträgt.
Elastizität
oder Dehnbarkeit der Fasern kann ebenfalls erwünscht sein.
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Die
Fasern der vorliegenden Erfindung können thermisch bindungsfähig sein,
wenn genug Polymer in der Monokomponentenfaser oder in der äußeren Komponente
einer Mehrkomponentenfaser (d. h. im Mantel einer Bikomponente)
vorhanden ist. Thermisch bindungsmhige Fasern sind für das Druck-Wärme-Verfahren und
das Durchluft-Wärmebindungsverfahren
erforderlich. Thermische Bindungsfähigkeit wird in der Regel erreicht,
wenn das Polymer in einer Menge von mehr als etwa 15 Gew.-%, vorzugsweise
mehr als etwa 30 Gew.-%, am meisten bevorzugt mehr als etwa 40 Gew.-%
und am meisten bevorzugt mehr als etwa 50 Gew.-% der Faser vorhanden
ist. Folglich kann die Faser bei sehr hohem Starkegehalt in der
Monokomponente oder im Mantel eine verringerte Neigung zu thermischer
Bindungsfähigkeit
aufweisen.
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Eine „stark
gestreckte Faser" ist
als eine Faser mit einem hohen Streckverhältnis definiert. Das Fasergesamtstreckverhältnis ist
definiert als das Verhältnis
der Faser bei ihrem maximalen Durchmesser (der sich in der Regel
unmittelbar nach dem Austreten aus der Kapillare ergibt) zu dem
Enddurchmesser der Faser bei ihrer Endanwendung. Das Fasergesamtstreckverhältnis über entweder
Stapel-, Spinnvlies- oder
Schmelzblasverfahren ist größer als
1,5, vorzugsweise größer als
5, mehr bevorzugt größer als
10 und am meisten bevorzugt größer als
12. Dies ist notwendig, um die taktilen Eigenschaften und nützliche
mechanische Eigenschaften zu erreichen.
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Vorzugsweise
weist die stark gestreckte Faser einen Durchmesser von weniger als
200 Mikrometern auf. Mehr bevorzugt beträgt der Faserdurchmesser 100
Mikrometer oder weniger, noch mehr bevorzugt 50 Mikrometer oder
weniger und am meisten bevorzugt weniger als 30 Mikrometer. Fasern,
die gewöhnlich
zur Herstellung von Vliesen verwendet werden, weisen einen Durchmesser
von etwa 5 Mikrometern bis etwa 30 Mikrometern auf. Der Faserdurchmesser
wird durch die Spinngeschwindigkeit, den Massedurchsatz und die
Mischungszusammensetzung gesteuert.
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Die
aus den Fasern hergestellten Vliesprodukte weisen auch gewisse mechanische
Eigenschaften, besonders Festigkeit, Flexibilität, Weichheit und Absorptionsvermögen, auf.
Maße der
Festigkeit schließen
die Trocken- und/oder Nasszugfestigkeit ein. Flexibilität hängt mit
Steifheit zusammen und kann zur Weichheit beitragen. Weichheit ist
im Allgemeinen als ein physiologisch wahrgenommenes Merkmal beschrieben,
das sowohl mit Flexibilität
als auch mit Struktur zusammenhängt.
Das Absorptionsvermögen
betrifft die Fähigkeit
der Produkte, Flüssigkeiten
aufzunehmen, sowie die Fähigkeit,
sie zurückzuhalten.
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(4) Verfahren
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Der
erste Schritt bei der Herstellung einer Faser ist der Verbindungs-
oder Mischschritt. Im Verbindungsschritt werden die Rohmaterialien
erwärmt,
in der Regel unter Scherung. Das Scheren in Gegenwart von Wärme führt bei
richtiger Auswahl der Zusammensetzung zu einer homogenen Schmelze.
Anschließend
wird die Schmelze in einen Extruder gegeben, in dem Fasern gebildet
werden. Eine Ansammlung von Fasern wird mittels Wärme, Druck,
chemischem Binde mittel, mechanischer Verfestigung und Kombinationen
davon miteinander kombiniert, was zur Bildung einer Vliesbahn führt. Anschließend wird
das Vlies in einen Artikel umgesetzt.
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Verbinden
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Das
Ziel des Verbindungsschritts ist die Herstellung einer homogenen
Schmelzzusammensetzung, welche die Stärke, das Polymer und den Weichmacher
umfasst. Vorzugsweise ist die Schmelzzusammensetzung homogen, was
bedeutet, dass eine gleichmäßige Verteilung
in großem
Umfang vorliegt und dass keine getrennten Bereiche beobachtet werden.
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Die
resultierende Schmelzzusammensetzung sollte im Wesentlichen frei
von Wasser sein, um Fasern zu spinnen. Im Wesentlichen frei ist
so definiert, dass keine wesentlichen Probleme, wie die Bildung
von Blasen, welche die Faser schließlich beim Spinnen zerbrechen
können,
hervorgerufen werden. Vorzugsweise beträgt der Gehalt an freiem Wasser
der Schmelzzusammensetzung weniger als etwa 1%, mehr bevorzugt weniger
als etwa 0,5% und am meisten bevorzugt weniger als 0,1%. Der Gesamtwassergehalt
schließt
das gebundene und das freie Wasser ein. Um diesen geringen Wassergehalt
zu erreichen, müssen
die Stärke
und die Polymere möglicherweise
vor der Verarbeitung getrocknet werden, und/oder es wird ein Vakuum
während der
Verarbeitung angelegt, um freies Wasser zu entfernen. Vorzugsweise
wird die thermoplastische Stärke
vor dem Spinnen bei 60°C
getrocknet.
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Im
Allgemeinen kann ein beliebiges Verfahren unter Anwendung von Wärme, Mischen
und Druck angewendet werden, um das biologisch abbaubare Polymer,
die Stärke
und den Weichmacher zu kombinieren. Mischreihenfolge, Temperaturen,
Mischgeschwindigkeiten oder -dauer und Vorrichtung sind im Einzelnen
nicht kritisch, solange die Stärke
nicht erheblich abgebaut wird und die resultierende Schmelze homogen
ist.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Mischen einer Mischung aus Stärke und
zwei Polymeren ist wie folgt:
- 1. Das Polymer
mit höherer
Schmelztemperatur wird über
seinen Schmelzpunkt erwärmt
und gemischt. In der Regel ist dies 30–70°C über seiner Schmelztemperatur.
Die Mischzeit beträgt
von etwa 2 bis etwa 10 Minuten, vorzugsweise um 5 Minuten. Anschließend wird
das Polymer abgekühlt,
in der Regel auf 120–140°C.
- 2. Die Stärke
wird vollständig
destrukturiert. Die Stärke
kann durch Auflösen
in Wasser bei 70–100°C bei einer
Konzentration von 10–90%
Stärke
je nach dem Molekulargewicht der Stärke, der gewünschten
Viskosität
der destrukturierten Stärke
und der Zeit, die zum Destrukturieren gestattet ist, destrukturiert
werden. Im Allgemeinen sind etwa 15 Minuten ausreichend, um die
Stärke
zu destrukturieren, jedoch können
je nach Bedingungen 10 Minuten bis 30 Minuten notwendig sein. Falls
gewünscht,
kann ein Weichmacher zu der destrukturierten Stärke hinzugefügt werden.
- 3. Das abgekühlte
Polymer aus Schritt 1 und die destrukturierte Stärke aus Schritt 2 werden anschließend kombiniert.
Das Polymer und die Stärke
können
in einem Extruder oder einem Chargenmischer mit Scherung kombiniert
werden. Die Mischung wird erwärmt,
in der Regel auf etwa 120–140°C. Dies führt zur
Verdampfung von Wasser. Wenn das gesamte Wasser abgedunstet werden
soll, sollte die Mischung gemischt werden, bis das gesamte Wasser
entfernt ist. In der Regel dauert das Mischen in diesem Schritt
von etwa 2 bis etwa 15 Minuten, in der Regel etwa 5 Minuten. Eine
homogene Mischung aus Stärke
und Polymer wird gebildet.
- 4. Anschließend
wird ein zweites Polymer zu der homogenen Mischung aus Schritt 3
hinzugefügt.
Dieses zweite Polymer kann bei Raumtemperatur oder nach seinem Schmelzen
und Mischen hinzugefügt
werden. Die homogene Mischung aus Schritt 3 wird weiter bei Temperaturen
von etwa 100°C
bis etwa 170°C
gemischt. Die Temperaturen von über
100°C sind
nötig,
um die Bildung von Feuchtigkeit zu verhindern. Wenn der Weichmacher
nicht in Schritt 2 hinzugefügt
wurde, kann er nun hinzugefügt
werden. Die Mischung wird weiter gemischt, bis sie homogen ist.
Dies wird dadurch beobachtet, dass keine getrennten Bereiche festgestellt
werden. Die Mischzeit beträgt
im Allgemeinen von etwa 2 bis etwa 10 Minuten, gewöhnlich um
5 Minuten.
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Die
am meisten bevorzugte Mischvorrichtung ist ein Doppelschneckenextruder
mit mehreren Mischzonen und Injektionsstellen. Die mehreren Injektionsstellen
können
verwendet werden, um die destrukturierte Stärke und das Polymer hinzuzufügen. Ein
Doppelschnecken-Chargenmischer oder ein Einschnecken-Extrusionssystem
können
ebenfalls verwendet werden. Solange ausreichendes Mischen und Erwärmen erfolgt,
ist die genaue verwendete Vorrichtung nicht kritisch.
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Bei
einem alternativen Verfahren zum Verbinden der Materialien werden
Weichmacher, Stärke
und Polymer in ein Extrusionssystem gegeben, in dem sie bei schrittweise
ansteigenden Temperaturen gemischt werden. Beispielsweise können in
einem Doppelschneckenextruder mit sechs Heizzonen die ersten drei
Zonen auf 90°C,
120°C und
130°C erwärmt werden
und die letzten drei Zonen werden über den Schmelzpunkt des Polymers
erwärmt.
Diese Vorgehensweise führt
zu einem minimalen thermischen Abbau der Stärke und dazu, dass die Stärke vollständig destrukturiert
wird, bevor sie innig mit den thermoplastischen Materialien gemischt wird.
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Ein
anderes Verfahren ist die Verwendung eines Polymers, das bei einer
höheren
Temperatur schmilzt, und die Injektion der Stärke ganz am Ende des Verfahrens.
Die Stärke
befindet sich nur für
sehr kurze Zeit auf einer höheren
Temperatur, die nicht ausreicht, um sie zu verbrennen.
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Spinnen
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In
der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren des Schmelzspinnens
angewendet. Beim Schmelzspinnen liegt kein Masseverlust im Extrudat
vor. Schmelzspinnen unterscheidet sich von anderen Spinnarten wie
Nass- oder Trockenspinnen aus einer Lösung, wobei ein Lösungsmittel
eliminiert wird, indem es aus dem Extrudat verdampft oder herausdiffundiert,
was zu einem Masseverlust führt.
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Das
Spinnen erfolgt bei 120°C
bis etwa 230°C,
vorzugsweise 185°C
bis etwa 19°C.
Faserspinngeschwindigkeiten von mehr als 100 Metern/Minute sind
erforderlich. Vorzugsweise beträgt
die Faserspinngeschwindigkeit von etwa 1.000 bis etwa 10.000 Meter/Minute,
mehr bevorzugt von etwa 2.000 bis etwa 7.000 Meter/Minute und am
meisten bevorzugt von etwa 2.500 bis etwa 5.000 Meter/Minute. Die
Polymerzusammensetzung muss schnell gesponnen werden, um Sprödigkeit
in der Faser zu vermeiden.
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Endlosfasern
können
durch Spinnvliesverfahren oder Schmelzblasverfahren hergestellt
werden oder nichtkontinuierliche Fasern (Stapelfasern) können hergestellt
werden. Die verschiedenen Verfahren der Faserherstellung können auch
kombiniert werden, um ein Kombinationsverfahren zu schaffen.
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Die
homogene Mischung kann auf einer herkömmlichen Schmelzspinnvorrichtung
zu Fasern schmelzgesponnen werden. Die Temperatur zum Spinnen liegt
im Bereich von etwa 100°C
bis etwa 230°C.
Die Verarbeitungstemperatur wird durch die chemische Beschaffenheit,
die Molekulargewichte und die Konzentration der einzelnen Bestandteile
bestimmt. Die gesponnenen Fasern können mit Hilfe herkömmlicher
Galettenwickelsysteme oder durch Luftstrom-Zug-Streck-Vorrichtungen gesammelt
werden. Wenn das Galettensystem verwendet wird, können die
Fasern durch Ziehen nach dem Extrudieren bei Temperaturen von etwa
50 bis etwa 140°C
weiter ausgerichtet werden. Anschließend können die gezogenen Fasern gekräuselt und/oder
geschnitten werden, um nichtkontinuierliche Fasern (Stapelfasern)
zu bilden, die in einem Kardier-, Luftlege- oder Fluidlegeverfahren
verwendet werden.
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(5) Artikel
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Die
Fasern können
durch unterschiedliche Bindeverfahren in Vliese umgewandelt werden.
Endlosfasern können
mittels Spinnvliestechniken nach Industriestandard zu einer Bahn
geformt werden, während
Stapelfasern mittels Kardier-, Luftlege- oder Nasslegetechniken nach Industriestandard
zu einer Bahn geformt werden können.
Typische Bindeverfahren umfassen: Kalandrieren (Druck und Wärme), Durchluftwärme, mechanische
Verfestigung, hydrodynamische Verfestigung, Nadelfilzen und chemisches
Binden und/oder Harzbinden. Kalandrieren, Durchluftwärme und
chemisches Binden sind die bevorzugten Bindeverfahren für die Stärke-Polymer-Fasern.
Thermisch bindungsfähige
Fasern sind für
das Druck-Wärme- und
das Durchluftwärme-Bindungsverfahren
erforderlich.
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Die
Fasern der vorliegenden Erfindung können auch mit anderen synthetischen
oder natürlichen
Fasern verbunden oder kombiniert werden, um Vliesartikel herzustellen.
Die synthetischen oder natürlichen
Fasern können
in dem Bildungsverfahren miteinander vermischt werden oder in getrennten
Schichten verwendet werden. Geeignete synthetische Fasern schließen Fasern
aus Polypropylen, Polyethylen, Polyester, Polyacrylaten und Copolymeren
davon und Mischungen davon ein. Natürliche Fasern schließen Cellulosefasern
und Derivate davon ein. Geeignete Cellulosefasern schließen diejenigen
ein, die aus beliebigen Bäumen
oder Pflanzen gewonnen werden, einschließlich Hartholzfasern, Weichholzfasern,
Hanf und Baumwolle. Ebenfalls eingeschlossen sind Fasern, die aus
verarbeiteten natürlichen
Celluloseressourcen wie Rayon hergestellt sind.
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Die
Fasern der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um Vliese,
unter anderen geeigneten Artikeln, herzustellen. Vliesartikel sind
definiert als Artikel, die zu mehr als 15% eine Mehrzahl von Fasern enthalten,
die kontinuierlich oder nichtkontinuierlich sind und physikalisch
und/oder chemisch aneinander gebunden sind. Das Vlies kann mit zusätzlichen
Vliesen oder Folien kombiniert werden, um ein geschichtetes Produkt
zu erzeugen, das entweder einzeln oder als ein Bestandteil in einer
komplexen Kombination anderer Materialien, wie eine Babywindel oder
eine Damenbinde, verwendet wird. Bevorzugte Artikel sind Einwegvliesartikel.
Die resultierenden Produkte können
Verwendung finden in Filtern für
Luft, Öl
und Wasser; Staubsaugerfiltern; Ofenfiltern; Gesichtsmasken; Kaffeefiltern,
Tee- oder Kaffeebeuteln; Wärmedämmungsmaterialien und
Geräuschdämmungsmaterialien;
Vliesen für
Einweghygieneprodukte wie Windeln, Damenbinden und Inkontinenzartikel;
biologisch abbaubaren textilen Stoffen für verbesserte Feuchtigkeitsabsorption
und Weichheit beim Tragen, wie Mikrofaserstoffen oder atmungsaktiven
Stoffen; einer elektrostatisch geladenen, strukturierten Bahn zur
Sammlung und Entfernung von Staub; Verstärkungen und Bahnen für Papier
harter Qualität,
wie Einwickelpapier, Schreibpapier, Zeitungspapier, Wellpappe, und
Bahnen für
Papier in Tissue-Qualität,
wie Toilettenpapier, Papierhandtücher,
Servietten und Tissue-Papier zur Anwendung im Gesicht; medizinischen
Anwendungen wie chirurgischen Tüchern,
Wundauflagen, Bandagen, Hautpflastern und selbstauflösenden Nähten; und
Dentalanwendungen wie Zahnseide und Borsten von Zahnbürsten. Die
Faserbahn kann auch Geruchsabsorptionsmittel, Termitenabwehrmittel,
Insektizide, Rodentizide und dergleichen für spezifische Anwendungen einschließen. Das
resultierende Produkt absorbiert Wasser und Öl und kann bei der Reinigung
von Öl-
oder Wasserflecken oder bei der gesteuerten Wasserretention und
-freisetzung für
landwirtschaftliche Anwendungen oder Gartenbauanwendungen Verwendung
finden. Die resultierenden Stärkefasern
oder Faserbahnen können
auch in andere Materialien eingeschlossen werden, wie Sägemehl,
Holzfaserstoff, Kunststoffe und Beton, um Verbundmaterialien zu
bilden, die als Baumaterialien wie Wände, Stützbalken, Pressspäne, Trockenmauern
und Hintermauerungsmaterialien sowie Dachpfannen verwendet werden
können;
andere medizinische Anwendungen wie Gipsverbände, Schienen und Zungendepressorien;
und Kaminholzscheite für Dekorations-
und/oder Brennzwecke. Bevorzugte Artikel der vorliegenden Erfindung
schließen
Einwegvliese für
Hygieneanwendungen und medizinische Anwendungen ein. Hygieneanwendungen
umfassen solche Artikel wie Tücher,
Windeln, insbesondere die Oberschicht oder Unterschicht, und Damenbinden
oder Produkte für
die weibliche Hygiene, insbesondere die Oberschicht.
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Beispiele
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Durch
die nachstehenden Beispiele wird die vorliegende Erfindung weiter
veranschaulicht. Die in den nachstehenden Beispielen verwendeten
Stärken
sind StarDri 100, StaDex 10, StaDex 15, StaDex 65, alle von Staley.
Das kristalline PLA weist eine intrinsische Viskosität von 0,97
dl/g mit einer optischen Rotation von –14,2 auf. Das amorphe PLA
weist eine intrinsische Viskosität
von 1,09 dl/g mit einer optischen Rotation von –12,7 auf. Das Poly(3-hydroxybutyrat-co-alkanoat),
PHA, weist vor dem Verbinden ein Molekulargewicht von 1.000.00 g/mol
auf. Das Polyhydroxybutyrat (PHB) wurde von Goodfellow als BU 396010
erworben. Das Polyvinylalkohol-Copolymer (PVOH) wurde von Air Products
Inc. erworben und ist ein Polymer der 2000er-Serie.
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Vergleichsbeispiel
1 Das folgende Beispiel würde
Eigenschaften ergeben, die typisch für eine thermoplastische Stärkemischung
sind. Die Mischung enthält
60 Teile StarDri 100, 38 Teile Wasser und 2 Teile Glycerin. Die
Mischung wird in einem Extruder bei 90°C 5 Minuten lang gemischt und
kann anschließend
bei 90°C zu
Fasern schmelzgesponnen werden. Die Mischung und die Fasern sind
homogen, wobei die Stärke
vollständig
destrukturiert ist. Typische Fasereigenschaften für diese
Fasern wären
eine Spitzenzugfestigkeit von 15,8 MPa und eine Reißdehnung
von 3,2%. Aufgrund der geringen Spitzenzugfestigkeit sind diese
Stärkefasern
für eine
spätere
Verwendung nicht geeignet.
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Vergleichsbeispiel
2 Dieses Beispiel dient zur Veranschaulichung der Bedeutung der
Stärkedestrukturierung.
Die Mischung bestand aus der Zugabe von 30 Teilen amorphem PLA und
30 Teilen StarDri 100 mit 3 Teilen Glycerin. Alle drei Be standteile
werden zusammengemischt und bei 80°C in den Mischer gegeben. Anschließend wird
die Mischung einer Scherung unterzogen und in 3-Minuten-Intervallen
auf 150°C
und dann auf 180°C
erhöht.
Nach der Entnahme aus dem Mischer sieht die Mischung vermischt aus,
jedoch mit kleinen Granalien. Anschließend wurde die Mischung in
einen Kolbenextruder mit beheiztem Mantel gegeben. Eine Einzelloch-Spinndüse wurde
verwendet, um die geschmolzene Mischung hindurchzuextrudieren. Anschließend konnten
die Fasern mit Hilfe einer Galetten-Aufwickelvorrichtung mit Hülsen unter
Verwendung eines Rheostats zur Kontrolle der Radialgeschwindigkeit
gesammelt werden. Als Alternative könnte eine druckinduzierte, in
der Spinnindustrie für
synthetische Vliese gebräuchliche
Zugvorrichtung zur Streckung des Filaments verwendet werden.
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Das
Spinnen dieser Mischung wurde bei 180°C nach einer Haltezeit von 10
Minuten durchgeführt,
um ein richtiges und gleichmäßiges Erwärmen der
Polymermischung zu ermöglichen.
Anschließend
wurde die Mischung mit 1,0 g/min extrudiert und die Fasern wurden
durch die Luftstrom-Zugvorrichtung gesammelt. Die Fasern waren weich
und besaßen
einen sehr kleinen Durchmesser.
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Beim
Reinigen des Systems für
den nächsten
Durchlauf wurde festgestellt, dass der Rückstand eine äußerst granulös aussehende
Substanz enthielt, ähnlich
der ursprünglichen
Stärkeverbindung.
Zu diesem Zeitpunkt schien der größte Teil der Stärke von
dem Filter für
den Schutz der Spinndüse
gesammelt worden zu sein, was bedeutet, dass das PLA größtenteils
extrudiert worden war, obwohl die genaue Menge nicht bekannt ist.
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Vergleichsbeispiel
3 Angesichts der Ergebnisse in Vergleichsbeispiel 2 wurde ein anderes
Verfahren zum Verbinden der Mischung angewendet. In diesem Fall
wurde eine 50/50-Lösung
von Stärke
in Wasser bei 90°C
verwendet. Die Stärke
wurde in dem Wasser wässern
gelassen, bis sie vollständig
aufgelöst
war und die Lösung
klar war. Anschließend
wurde diese Stärkelösung in
einer Menge, die äquivalent
zu 75 Teilen fester StarDri 100 war, zusammen mit 25 Teilen amorphem
PLA und 10 Teilen Glycerin gemischt. Es wurde festgestellt, dass diese
Mischung keinerlei granulöse
Struktur aufwies, die mit vollständig
destrukturierter Stärke übereinstimmte.
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Die
Mischung schien bei 170°C
und einem Durchsatz von 1,0 g/min mit geringen bis keinen Problemen gesponnen
zu werden. Die Fasern machten einen schwachen und spröden Eindruck.
Dieses Beispiel verdeutlicht die schlechten mechanischen Eigenschaften,
die aus PLA resultieren, das nicht kristallisiert.
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Beispiel
4 Angesichts der Ergebnisse in Vergleichsbeispiel 3 und der Schwäche dieser
Fasern wurde eine andere Mischungszusammensetzung für das Verbinden
verwendet. Eine 50/50-Lösung
von Stärke
in Wasser bei 90°C
wurde verwendet. Die Stärke
wurde in dem Wasser wässern
gelassen, bis sie vollständig aufgelöst war und
die Lösung
klar war. Diese Stärkelösung wurde
in einer Menge, die äquivalent
zu 50 Teilen fester StarDri 100 war, zusammen mit 12 Teilen amorphem
PLA, 37 Teilen semikristallinem PLA und 10 Teilen Glycerin gemischt.
Es wurde festgestellt, dass diese Mischung keinerlei granulöse Struktur
aufwies, die mit Stärke übereinstimmte,
die nicht vollständig
destrukturiert wurde. Die Mischung wurde folgendermaßen verbunden:
Das semikristalline PLA mit hoher Schmelztemperatur (Tm ≈ 170°C) wurde
bei 210°C
5 Minuten lang in den Doppelschneckenmischer gegeben, bis es vollständig vermischt
war. Anschließend
wurde die Temperatur auf 130°C
gesenkt, und zu diesem Zeitpunkt wurden die Stärkelösung und das Glycerin hinzugegeben und
der Wasserdampf abgedunstet. Nach Abdunstung des Dampfs wurde das
amorphe PLA hinzugegeben und die Mischung 5 Minuten lang gemischt.
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Die
Mischung schien bei 180°C
und einem Durchsatz von 1,0 g/min mit geringen bis keinen Problemen sehr
gut gesponnen zu werden. Die Fasern machten bei großen Faserdurchmessern
oder niedrigen Spinngeschwindigkeiten einen schwachen und spröden Eindruck.
Bei kleinen Durchmessern und hohen Spinngeschwindigkeiten waren
die Fasern jedoch weich, kräftig
und zeigten ein gewisses Dehnverhalten. Das übrig gebliebene Polymer im
Extrusionssystem wurde optisch geprüft, wobei keine Stärkekörner erkennbar
waren.
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Dieses
Zugabeverfahren zeigt auf, dass die Zugabe der Stärke in vollständig destrukturiertem
Zustand wichtig ist und dass PLA bei Kristallisation in einer Mischung
bedeutende Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften gegenüber amorphem
PLA bewirken kann. Beispiel 4a bezieht sich auf die Fasern mit großem Durchmesser,
die einen Durchmesser von 410 Mikrometern und ein Streckverhältnis von
1 aufweisen, und Beispiel 4b bezieht sich auf die Fasern mit kleinem
Durchmesser, die einen Durchmesser von 23 Mikrometern und ein Streckverhältnis von
etwa 20 aufweisen.
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Beispiel
5 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 74 Teilen amorphem PLA,
24 Teilen StarDri 100 und 6 Teilen Glycerin verbunden. Die Eigenschaften
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
6 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 27 Teilen PLA, 64 Teilen
StarDri 100 und 9 Teilen Glycerin verbunden. Die Eigenschaften sind
in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
7 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 45 Teilen Eastar Bio,
45 Teilen StarDri 100 und 10 Teilen Glycerin verbunden. Die Eigenschaften
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
8 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 45 Teilen Bionolle 1020,
45 Teilen StarDri 100 und 10 Teilen Glycerin verbunden. Die Eigenschaften
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
9 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 23 Teilen amorphem PLA,
24 Teilen PLA, 45 Teilen StarDri 100 und 10 Teilen Glycerin verbunden.
Die Eigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
10 Nachfolgend wird eine Auflösungsprüfung der
in Beispiel 9 hergestellten Fasern ausführlich beschrieben. Aerobe
Auflösungsprüfung: Die
Proben wurden in 1-Liter-Flaschen gegeben, die 800 ml unverarbeitetes
Abwasser enthielten. Ein Schüttelapparat
mit Rotationsplattform, eingestellt auf 10,5 rad/s (100 Umdr./min),
und drei kleine Aquariumpumpen wurden für konstantes Schütteln und
Belüften
des Abwassers und der Proben verwendet. An den Tagen 3, 7, 10, 14,
21 und 28 wurde jeweils eine Flasche durch ein 18-maschiges Sieb
(1-mm-Öffnungen)
gegossen und die auf dem Sieb zurückgehaltene Probe wurde gespült, getrocknet
und gewogen, um den prozentualen Gewichtsverlust zu bestimmen.
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Etwas
weniger als 2 Gramm der Fasern wurden in einem einzelnen großen Klumpen
erhalten. Dieser wurde in 6 Klumpen von jeweils etwa 300 mg geteilt.
Die Fasern wurden über
Nacht bei 40°C
getrocknet, anschließend
gekühlt
und gewogen, bevor sie in die sechs Flaschen gegeben wurden. Zufließendes Abwasser wurde
vor der Abgabe in die 1-Liter-Glasflaschen durch ein 18-maschiges
Sieb gegossen.
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Die
Proben wurden in biologisch aktivem Abwasser inkubiert, jedoch wird
das Ergebnis als prozentuale Auflösung und nicht als prozentualer
biologischer Abbau ausgedrückt,
da abgegebene Gase nicht gemessen werden. Auflösungsgeschwindigkeit und -grad
werden anhand der Differenz zwischen dem Gewicht der Anfangsprobe
und dem Trockengewicht der auf einem Sieb mit 1-mm-Öffnungen
wiedergewonnenen Probe bestimmt. Da die Fasern dünn waren, sind möglicherweise
Teile durch die 1-mm-Maschenöffnungen
hindurchgetreten, ohne sich weitgehend aufgelöst zu haben.
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Auflösungsgeschwindigkeit
und -grad sind für
die einzelnen Probennahmezeitpunkte in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefasst.
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Durchschnittlicher
prozentualer Gewichtsverlust im Laufe der Zeit und optische Beschreibung
des wiedergewonnenen Rückstands:
Probentag | Gewichtsverlust
in % (Masche < 1
mm) | Optische
Beobachtung von Fasern, die auf Sieb Nr. 18 zurückbleiben |
3 | 75% | Der
Faserklumpen erscheint überwiegend
intakt, wobei nur wenige lose Stränge (überwiegend mit der dickeren
Größe) wiedergewonnen
wurden. |
7 | 81% | Klumpen
weiterhin überwiegend
intakt, wobei auch einige lose Fasern mit einer Länge von
etwa 0,635 cm (¼'') wiedergewonnen wurden. |
10 | 88% | Klumpen
und einige lose Fasern auf dem Sieb wiedergewonnen. |
14 | 88% | Überwiegend
lose Fasern wiedergewonnen, besonders die dickeren. |
21 | 85%
(*) | (*)
In diesem Fall wurde der gesamte Inhalt der Flasche mit einem Sieb
aus 125-μ-Maschen
in dem Versuch gefiltert, Faserstückchen und -teile wiederzugewinnen,
die durch die Masche mit 1-mm-Öffnung
hindurchgetreten sein konnten. Als Ergebnis wurden einige Abwasserfeststoffe
auf dem Sieb wiedergewonnen und mit der Probe getrocknet, wodurch
die Zahl für
den prozentualen Gewichtsverlust verzerrt wurde. Dennoch deutet
das Ergebnis auf ein hohes Maß an
biologischem Abbau der Fasern und/oder Zerfall der Fasern in äußerst kleine
Teilchen hin. |
28 | 95% | Gesiebt
auf Sieb Nr. 18 (1-mm-Öffnungen).
1 großer dicker
Strang und einige kleinere Faserteile wurden wiedergewonnen. |
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Wie
durch anaerobe Auflösung
gezeigt, haben sich etwa 95% des Gewichts der Faser aufgelöst. Dies wird
daraus ersichtlich, dass weniger als 5% des Ausgangsmaterials auf
einem Sieb mit 1-Millimeter-Öffnungen
wiedergewonnen werden. Innerhalb von 3 Tagen tritt ein hoher Gewichtsverlust
ein.
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Anaerobe
Auflösung:
Die Prüfmaterialien
und die Kontrollprodukte wurden getrocknet, gewogen und in 2-1-Glasreaktorflaschen
gegeben, die 1,5 1 anaeroben Faulschlamm enthielten. Die Flaschen
wurden mit Stöpseln
mit einem Loch verschlossen, um den Auslass von abgegebenen Gasen
zu ermöglichen.
Sechs Reaktoren wurden vorbereitet und jeweils mit etwa 0,73 g an
Fasern gefüllt.
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Die
Reaktoren wurden in einen auf 35°C
eingestellten Inkubator gegeben. An den Tagen 2, 3, 7, 21, 28, 43
und 63 wurde eine der Flaschen entleert. Der Inhalt jedes Reaktors
wurde auf ein Sieb mit einer Maschengröße von 1 mm gegossen. Der Schlamm
wurde vorsichtig von dem übrigen
Material abgespült.
Diese wurden bei 40°C
getrocknet und gewogen, um den prozentualen Gewichtsverlust zu berechnen.
Sechs Reaktoren, die mit Tampax-Tampons mit normalem Absorptionsvermögen gefüllt waren,
wurden als Kontrolle verwendet, um die Schlammaktivität zu überprüfen. Sie
wurden in derselben zeitlichen Abfolge entleert wie die Prüfproben.
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Der
anaerobe Faulschlamm wurde aus dem Faulraum einer Kläranlage
erhalten. Nach der Lieferung wurde der Schlamm umgehend durch ein
Sieb mit 1-mm-Maschen gesiebt und zum Mischen in eine 114-1-(30-Gal.-)Trommel
geschüttet.
Von dort wurde er in die Reaktorflaschen übertragen. Während seiner Behandlung
wurde der Schlamm mit Stickstoffgas bedeckt. Vor der Verwendung
wurde die Gesamtzahl an Feststoffen des Schlamms in Übereinstimmung
mit der Standardarbeitsmethode des Paper Environmental Lab gemessen.
Die Gesamtzahl an Feststoffen von Faulschlamm muss mehr als 15.000
mg/l betragen. Die Gesamtzahl an Feststoffen des in diesem Experiment
verwendeten Faulschlamms betrug 21.200 mg/l. Die Qualitätskriterien
für die
Aktivität
des Schlamms erfordern, dass das Kontroll-Tamponmaterial nach 28-tägiger Einwirkung
mindestens 95% seines anfänglichen
Trockengewichts verliert.
-
Die
Proben wurden in biologisch aktivem anaerobem Faulschlamm inkubiert,
jedoch wird das Ergebnis als prozentuale Auflösung und nicht als prozentualer
biologischer Abbau protokolliert, da abgegebene Gase nicht gemessen
werden. Auflösungsgeschwindigkeit
und -grad werden anhand der Differenz zwischen dem Gewicht der Anfangsprobe
und dem Trockengewicht der auf einem Sieb mit 1-mm-Öffnungen
wiedergewonnenen Probe bestimmt. Da die Fasern dünn waren, sind möglicherweise
Teile durch die 1-mm-Maschenöffnungen
hindurchgetreten, ohne sich weitgehend aufgelöst zu haben. Die Probe von
Tag 7 schien ungefähr
mit der Probe von Tag 3 identisch zu sein, so dass Probe und Schlamm
wieder in die Flasche gegeben und für eine spätere Probennahme wieder in
den Inkubator gegeben wurden. Dieselbe Flasche wurde an Tag 63 erneut entleert.
Auflösungsgeschwindigkeit
und -grad sind für
die einzelnen Probennahmezeitpunkte in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefasst.
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Durchschnittlicher
prozentualer Gewichtsverlust im Laufe der Zeit und optische Beschreibung
des wiedergewonnenen Rückstands:
Probentag | Gewichtsverlust
in % (Masche < 1
mm) | Optische
Beobachtung |
2 | 51% | Faserklumpen
erscheint intakt. |
3 | 53% | Faserklumpen
erscheint überwiegend
intakt, jedoch sind einige lose Faserteile vorhanden. |
7 | - | Probe
schien mit der Probe von Tag 3 identisch zu sein und wurde daher
für eine
spätere
Probennahme wieder in den Reaktor gegeben. |
21 | 56% | Faserklumpen
erscheint intakt. |
28 | 64% | Faserklumpen
erscheint intakt. |
43 | 61% | Der
größte Teil
der wiedergewonnenen Probe befindet sich noch in einem Klumpen,
jedoch wurden einige lose Fasern wiedergewonnen. |
63 | 70% | Dies
war die Probe von Tag 7, die wieder in den Inkubator gegeben wurde.
Die Fasern befanden sich nicht mehr in einem Klumpen, sondern waren
alle lose Faserteile unterschiedlicher Größe. |
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Beispiel
11 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 23 Teilen PLA, 45 Teilen
StarDri 100, 23 Teilen Esstar Bio und 10 Teilen Glycerin verbunden.
Die Eigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
12 Die Mischung wurde in einem einzigen Schritt mittels eines Doppelschneckenextruders verbunden.
Feste Polymerpellets, Stärkepulver
und Sorbitpulver werden gleichzeitig in einen gleich schnell rotierenden
Extruder gefüllt.
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Die
Mischung wird in jeder Zone, vom Einlass zum Auslass fortschreitend,
in der folgenden Weise schrittweise erwärmt: Zone A: 75°C, Zone B:
75°C, Zone
1: 150°C,
Zone 2: 155°C,
Zone 3: 155°C,
Zone 4: 160°C,
Zone 5: 160°C.
Die Schmelztemperatur betrug 185°C,
gemessen am Auslass bei einer Schneckengeschwindigkeit von 26 rad/s
(250 Umdr./min). Ein Vakuum wurde angewendet, um restlichen Wasserdampf
in der letzten Heizzone unter Anwendung eines Drucks von 13,5 kPa
(4'' Hg) zu entfernen.
Das Extrudat wurde mittels aus Luftrakeln geblasener kühler Luft
gekühlt
und direkt paletiert. Die Mischung enthielt 43 Teile Esstar Bio,
27 Teile StarDri 100, 18 Teile PLA und 12 Teile Sorbit. Die Fasern
wurden durch ein Schmelzspinnverfahren hergestellt. Die Eigenschaften
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
13 Die Mischung wurde wie in Beispiel 12 mit 37 Teilen Esstar Bio,
33 Teilen StarDri 100, 16 Teilen PLA und 14 Teilen Sorbit verbunden.
Die Eigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel
14 Die Mischung wurde wie in Beispiel 12 mit 20 Teilen Dow Primacor
5980I, 70 Teilen StarDri 100 und 30 Teilen Sorbit verbunden. Die
Eigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Tabelle 1: Daten für die Beispiele 1–14
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In
den nachstehenden Beispielen wird das Spinnverhalten als schlecht,
akzeptabel oder gut beschrieben. Schlechtes Spinnen bezieht sich
auf ein Gesamtstreckverhältnis
von weniger als etwa 1,5, akzeptables Spinnen bezieht sich auf ein
Streckverhältnis
von etwa 1,5 bis etwa 10, und gutes Spinnverhalten bezieht sich auf
ein Streckverhältnis
von mehr als etwa 10.
Beispiel | Zugfestigkeit | Reißdehnung | Spinnverhalten |
| (MPa) | (%) | |
1 | 15,6 | 3,3 | Schlecht |
2 | 211 | 14,4 | Gut |
3 | 0,5 | 1,3 | Akzeptabel |
4a | 26 | 1,8 | Gut |
4b | 264 | 161 | Gut |
5 | 68 | 12 | Gut |
6 | 34 | 2 | Akzeptabel |
7 | 115 | 33 | Akzeptabel |
8 | 21 | 12 | Akzeptabel |
9 | 103 | 14 | Gut |
11 | 35 | 52 | Gut |
12 | 44 | 21 | Gut |
13 | 49 | 14 | Gut |
14 | 69 | 4 | Gut |
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Beispiel
15 Die Mischung wurde mittels 70 Teilen StarDri 100, 10 Teilen Esstar
Bio und 30 Teilen Sorbit verbunden. Alle Bestandteile werden gleichzeitig
in ein Extrusionssystem gegeben, in dem sie bei schrittweise ansteigenden
Temperaturen vermischt werden. Durch diese Vorgehensweise wird der
thermische Abbau der Stärke
minimiert, der eintritt, wenn die Stärke für erhebliche Zeiträume auf über 180°C erwärmt wird.
Außerdem
ermöglicht
diese Vorgehensweise, dass die Stärke vor dem innigen Mischen
mit den thermoplastischen Materialien vollständig destrukturiert wird. Ein
gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
16 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 60 Teilen StarDri 100,
10 Teilen Esstar Bio und 40 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables
Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
17 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen StarDri 100,
50 Teilen Esstar Bio und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten
wurde beobachtet.
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Beispiel
18 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 23 Teilen PLA, 45 Teilen
StarDri 100, 23 Teilen Esstar Bio und 10 Teilen Sorbit verbunden.
Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
19 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 23 Teilen amorphem PLA,
24 Teilen PLA, 45 Teilen StarDri 100 und 10 Teilen Glycerin verbunden.
Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
20 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 8 Teilen amorphem PLA,
23 Teilen PLA, 31 Teilen StarDri 100 und 15 Teilen Sorbit verbunden.
Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
21 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 23 Teilen amorphem PLA,
24 Teilen PLA, 45 Teilen StarDri 100 und 10 Teilen Glycerin verbunden.
Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
22 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 40 Teilen Bionolle 1020,
60 Teilen StarDri 100, 5 Teilen Polycaprolacton, 5 Teilen Sorbit
und 10 Teilen Glycerin verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten
wurde beobachtet.
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Beispiel
23 Die Mischung wurde wie in Beispiel 3 mit 50 Teilen Bastar Bio,
50 Teilen StarDri 100, 5 Teilen Polycaprolacton und 10 Teilen Glycerin
verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
24 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen StarDri 100,
50 Teilen Bastar Bio, 8 Teilen Mannit und 7 Teilen Sorbit verbunden.
Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
25 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen StarDri 100,
50 Teilen Bastar Bio, 8 Teilen Mannit, 7 Teilen Sorbit und 3 Teilen
Glycerin verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
26 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen Staley StaDex
10, 25 Teilen Esstar Bio und 50 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables
Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
27 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen Staley StaDex
10, 25 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und 50 Teilen
Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
28 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen Staley StaDex
15, 25 Teilen Bastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und 50 Teilen
Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
29 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 60 Teilen Staley StaDex
15, 25 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und 40 Teilen
Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
30 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 30 Teilen Staley StaDex
15, 30 Teilen StaDex 65, 25 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat
und 40 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
31 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen Staley StaDex
15, 35 Teilen StaDex 65, 25 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat
und 30 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
32 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 5 Teilen StaDex 10,
20 Teilen Staley StaDex 15, 35 Teilen StaDex 65, 25 Teilen Bastar
Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und 40 Teilen Sorbit verbunden.
Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
33 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen Staley StaDex
15, 35 Teilen StarDri 100, 25 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat
und 30 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde
beobachtet.
-
Beispiel
34 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
60 Teilen Poly(3-hydroxybutyrat-co-alkanoat), 3 Teilen Polyhydroxybutyrat,
0,2 Teilen Magnesiumstearat und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein
akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
35 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Poly(3-hydroxybutyrat), 30 Teilen kristallinem PLA, 0,2
Teilen Magnesiumstearat und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten
wurde beobachtet.
-
Beispiel
36 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Poly(3-hydroxybutyrat), 30 Teilen Bionolle 1020, 0,2 Teilen
Magnesiumstearat und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables
Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
37 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Poly(3-hydroxybutyrat), 30 Teilen Esstar Bio, 0,2 Teilen
Magnesiumstearat und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten
wurde beobachtet.
-
Beispiel
37 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Dow Primacore 5980I, 30 Teilen Esstar Bio, 0,2 Teilen
Magnesiumstearat und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten
wurde beobachtet.
-
Beispiel
38 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Dow Primacore 5990I, 30 Teilen Esstar Bio, 0,2 Teilen
Magnesiumstearat und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten
wurde beobachtet.
-
Beispiel
39 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen Staley StaDex
10, 25 Teilen Esstar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und 50 Teilen
Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
40 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen Staley StaDex
15, 25 Teilen Esstar Bio, 15 Teilen Polycaprolacton, 10 Teilen Magnesiumstearat
und 50 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde
beobachtet.
-
Beispiel
41 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 60 Teilen Staley StaDex
15, 25 Teilen Eastar Bio, 10 Teilen Magnesiumstearat und 40 Teilen
Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
42 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 30 Teilen Staley StaDex
15, 30 Teilen StaDex 65, 25 Teilen Eastar Bio, 10 Teilen Magnesiumstearat
und 40 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
42 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen Staley StaDex
15, 35 Teilen StaDex 65, 25 Teilen Eastar Bio, 10 Teilen Magnesiumstearat
und 30 Teilen Sorbit verbunden. Ein gutes Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
43 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 5 Teilen StaDex 10,
20 Teilen Staley StaDex 15, 35 Teilen StaDex 65, 25 Teilen Bastar
Bio, 10 Teilen Magnesiumstearat und 40 Teilen Sorbit verbunden.
Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
-
Beispiel
44 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 35 Teilen Staley StaDex
15, 35 Teilen StarDri 100, 25 Teilen Eastar Bio, 10 Teilen Magnesiumstearat
und 30 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde
beobachtet.
-
Beispiel
45 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Polyvinylalkohol, 30 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat
und 15 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde
beobachtet.
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Beispiel
46 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 40 Teilen StarDri 100,
60 Teilen Polyvinylalkohol, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und 15 Teilen
Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde beobachtet.
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Beispiel
47 Die Mischung wurde wie in Beispiel 15 mit 60 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Polyvinylalkohol, 30 Teilen Eastar Bio, 0,2 Teilen Magnesiumstearat und
20 Teilen Sorbit verbunden. Ein akzeptables Spinnverhalten wurde
beobachtet.
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Beispiel
48 Die Mischung kann wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen StarDri100,
30 Teilen Polyvinylalkohol, 3 Teilen Magnesiumsulfat, 0,2 Teilen
Magnesiumstearat und 18 Teilen Sorbit verbunden werden.
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Beispiel
49 Die Mischung kann wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen StarDri 100,
30 Teilen kristallinem PLA, 10 Teilen amorphem PLA, 3 Teilen Magnesiumsulfat,
0,2 Teilen Magnesiumstearaten, 7 Teilen Balsamkolophonium und 18
Teilen Sorbit verbunden werden.
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Beispiel
50 Die Mischung kann wie in Beispiel 15 mit 50 Teilen StarDri 100,
30 Teilen Poly(3-hydroxybutyrat), 3 Teilen Magnesiumsulfat, 0,2
Teilen Magnesiumstearaten, 7 Teilen Balsamkolophonium und 18 Teilen
Sorbit verbunden werden.
-
Obwohl
spezielle Beispiele angegeben wurden, könnten auch andere Materialkombinationen,
Verhältnisse
und Vorrichtungen, wie gegenläufige
Doppelschnecken oder Hochschereinzelschnecken mit Belüftung, verwendet
werden.
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Obwohl
spezielle Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dargestellt und beschrieben wurden, ist
es für
den Fachmann offensichtlich, dass verschiedene weitere Änderungen
und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Schutzumfang
der Erfindung abzuweichen. In den beiliegenden Ansprüchen sollen
alle Änderungen
und Modifikationen, die innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung
liegen, abgedeckt sein.