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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reibschweißen von
dünnwandigen
Strukturen (siehe Anspruch 1).
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Die
Erfindung findet Anwendung in der Fertigung von Gasturbinentriebwerksgehäusen und
Düsen.
Gasturbinentriebwerksgehäuse
sind bisher aus Titan-, Nickel- oder Stahlschmiedeteilen hergestellt worden.
Düsenkomponenten
wie beispielsweise Kanalabschnitte und dgl. werden üblicherweise
aus Blechmaterial unter Anwendung hochgenauer Schmelzschweißverfahren
wie beispielsweise Elektronenstrahlschweißen hergestellt.
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Die
Herstellung dünnwandiger
Komponenten in Gasturbinentriebwerksgehäusen oder Düsenkanälen aus Metallschmiedeteilen
ist besonders teuer im Hinblick auf Materialverschwendung und Bearbeitungszeit.
Typischerweise werden 95% des Schmiedeteilmaterials während der
Bearbeitung eines Triebwerksgehäuseschmiedeteils
abgetragen. Diese geringe Materialausnutzung ist eine Folge des Schmiedeprozesses,
da die Größe der Last
tragenden Verstärkungselemente
wie beispielsweise Noppen und dgl. auf der Gehäuseoberfläche die Wanddicke des Schmiedeteils
bestimmen, die notwendig ist, um den korrekten Materialfluß während des
Schmiedeprozesses zu erhalten. Beispielsweise erfordert ein Schmiedeteil
für ein
Triebwerksgehäuse
mit einer Erhebung von 25 mm (1 Zoll) Durchmesser auf seiner Oberfläche eine
minimale Wanddicke von mindestens 25 mm, um eine korrekten Materialfluß im Bereich
der Erhebung während
des Schmiedens sicherzustellen. Noppen sind übliche Merkmale bei Gasturbinentriebwerkskomponenten
wie beispielsweise Gehäusen,
da sie umfangreich zum Anbringen beispielsweise von Rohren, Schaufelzapfen
und Betätigungsorganen
benutzt werden. Noppen werden auch umfangreich zum Montieren von
Rohren, Betätigungsorganen
und Düsenklappen
usw. an Düsenkanalabschnitten
benutzt. Noppendurchmesser von 25 mm oder mehr sind nicht ungewöhnlich an Gehäusen mit
einer Wanddicke im Bereich von 2 bis 5 mm. Die resultierende Materialverschwendung
und Bearbeitungszeit tragen beide beträchtlich zu den Fertigungskosten
dünnwandiger
Gehäusestrukturen und
zur Bearbeitungszeit der bearbeitenden Komponente bei.
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Ein
Versuch zur Behandlung dieses Problems ist die Fertigung von Gasturbinentriebwerksgehäusen aus
Blechmaterial unter Anwendung hochgenauer Schmelzschweißtechniken
wie beispielsweise Elektronenschweißung. Jedoch haben schmelzgeschweißte Noppen eine
Anzahl von Nachteilen, insbesondere im Hinblick auf Verbindungsfestigkeit,
mechanische Integrität
und die mit zerstörungsfreier
Schweißprüfung (NDI)
verbundenen Kosten. In dieser Hinsicht sind schmelzgeschweißte Noppen
für Gasturbinentriebwerksgehäuseanwendungen
gewöhnlich
ungeeignet, und die Fertigung von Gehäusen aus Schmiedeteilen wird
bisher bevorzugt. Die mit dem Schmelzschweißen von Noppen an dünnwandige
Gehäuse
verbundenen Nachteile sind auch beim Schmelzschweißen von
Düsenkanalabschnitten
relevant.
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Reibschweißen ist
auch schon vorgeschlagen worden zum Verbinden von Noppen mit Triebwerksgehäusen, die
aus dünnem
Blechmaterial hergestellt sind. Reibschweißen ist das Schweißverfahren
der Wahl bei vielen Schweißanwendungen,
da an der Schweißverbindung
die Ausgangsmaterialfestigkeit mit einer geringen oder gar keiner
wärmebeeinträchtigten
Zone erreicht werden kann. Versuche zum Reibschweißen von
Noppen an dünnwandigen Strukturen
wie beispielsweise Triebwerksgehäusen und
Düsenkanälen waren
jedoch nicht vollständig
zufriedenstellend, da die dünnwandigen
Gehäuse
die hohen Presskräfte
nicht leicht aufnehmen können, die
während
dem Schweißen
erzeugt werden, wenn das Gehäusematerial
plastisch wird. Dies resultiert darin, dass das Noppenelement sich
durch das dünnwandige
Gehäuse
hindurchdrückt
in einem als "Durchbrennen" bekannten Prozeß, bevor
eine zufriedenstellende Schweißung
erreicht wird. Bisher war es nur möglich, einen massiven Stab
mit Kreisquerschnitt mit einem Durchmesser von 25 mm an ein Blech
aus dem gleichen oder einem ähnlichen Material
reibzuschweißen,
wenn die Dicke des Blechs 4 mm oder größer war, ohne dass ein "Durchbrennen" auftrat.
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Die
JP-A-2001/287 050 ,
welche den relevantesten Stand der Technik repräsentiert, beschreibt ein Verfahren
zum Reibschweißen
von dünnwandigen
Strukturen, wobei das Verfahren das Reibschweißen eines Verstärkungselements
an einem Endquerschnitt umfasst, wobei Materialien der beiden dünnwandigen
Strukturen in der Schweißung zwischen
den beiden zu verschweißenden
Bauteilen assimiliert werden. Die D1 (
EP
1 206 996 ) [Dokument nach Artikel 54 (3-4) EPÜ] beschreibt
ein Verfahren zum Reibschweißen
von Verstärkungsnoppen
an der Außenfläche eines
Triebwerksgehäuse
(dünnwandige
Struktur). Die Noppen weisen jeweils einen ersten Zapfen auf, der
direkt mit dem Triebwerksgehäuse reibverschweißt wird,
und einen zweiten Zapfen, der in einem separaten Schweißvorgang
am Ende des ersten Zapfens reibverschweißt wird, wobei die Peripherie
einer Öffnung
in einem Verstärkungsverbindungselement
zwischen benachbarten Noppen verläuft und diese verbindet.
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Die
D2 (
JP-53-073,454 )
beschreibt das Reibschweißen
eines Verstärkungselements
an einer Oberfläche
eines dünnwandigen
Bauteils
11. Zuerst wird ein Zwischenstück
12 an der dünnen Metallplatte
11 angeschweißt, und
dann wird in einem separaten Schweißschritt das Zwischenstück an das Element
13 reibgeschweißt. Die
D3 (
US 6 019 272 ) beschreibt
die Befestigung eines elektrischen Anschlusses an einer metallischen
Gegenfläche,
die auf einem Glas- oder Keramiksubstrat gebildet ist. Diese Beschreibung
betrifft die Befestigung eines elektrischen Anschlusses an einer
Fahrzeugwindschutzscheibe zum Herstellen einer elektrischen Verbindung
zu einem integrierten Stromkreis wie beispielsweise einen Windschutzscheibenheizkreis
oder eine Radioantenne. Der elektrische Anschluß
20 wird mit der
auf der Scheibe
50 aufgebrachten Fläche
52 verbunden,
in dem der elektrische Anschluß mit
einer Schicht aus Lötmaterial
30 an
der zu verbindenden Fläche
versehen wird.
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Die
D4 (
EP-A-0 368 642 )
beschreibt das Verbinden ungleicher Metalle wie beispielsweise Stahl und
Titan-Aluminium-Legierungen unter Verwendung eines Zwischenelements
aus kompatiblem Material, so dass das Zwischenelement und das Stahlteil
miteinander reibverschweißt
werden können,
in den zuerst das Zwischenelement mit einem ersten Teil eines Ventilgehäuses und
dann mit dem Ventilschaft
3 verschweißt wird, so dass zwei separate
Schweißverbindungen
gebildet werden. Dieses Verfahren wird bei der Herstellung von Motorventilen
angewendet.
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Die
D5 (
DE-A-24 06 828 )
beschreibt ein Verfahren zum Reibschweißen von Aluminiumlegierungen
an Kupfer durch Beschichten des Endes der Kupferkomponente, beispielsweise
eines Rohrs, mit Silber, und anschließendes Reibschweißen des Rohrs
an eine Aluminiumkomponente an seinem silberbeschichteten Ende.
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Die
D6 (
US-A-5 897 964 )
beschreibt ein Verfahren zum Verbinden eines elektrischen Anschlusses
mit einer metallisierten Oberfläche
einer Glaskomponente wie beispielsweise einer Fahrzeugwindschutzscheibe.
Die Lötmaterialschicht
wird auf dem Basisteil des elektrischen Anschlusses aufgebracht, um
den Anschluß mit
einer metallisierten Fläche
auf der Oberfläche
der Windschutzscheibe zu verbinden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Reibschweißen dünnwandiger
Strukturen vorgesehen, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren
das Reibschweißen
eines Verstärkungselements
mit einem Endquerschnitt desselben an einer Oberfläche eines
dünnwandigen
Bauteils umfasst, wobei ein Zwischenschichtteil zwischen das Verstärkungselement
und die genannte Oberfläche so
zwischengelegt wird, dass das Verstärkungselement mit dem dünnwandigen
Bauteil verschweißt wird,
wobei Material der Zwischenschicht in der Schweißung zwischen dem Verstärkungselement und
dem dünnwandigen
Bauteil assimiliert wird, wobei das Verstärkungselement, das dünnwandige Bauteil
und/oder das Zwischenschichtteil aus dem gleichen oder ähnlichem
Material ist, und wobei die Dicke des dünnwandigen Bauteils im wesentlichen gleich
wie die Dicke des genannten Zwischenschichtteils ist, wobei das
dünnwandige
Bauteil einen Abschnitt eines Gasturbinentriebwerksgehäuses oder einer
Gasturbinentriebwerksdüse
umfasst, und wobei das Zwischenschichtteil eine äußere Abmessung hat, die größer als
der Durchmesser der Verstärkungsteils
ist.
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Der
obige Aspekt der Erfindung ermöglicht eine
leichte Anwendung des Reibschweißens zur Herstellung dünnwandiger
Strukturen ohne "Durchbrennen", z. B. bei der Fertigung
von Noppen an dünnwandigen
Strukturen zur Bildung von örtlichen Verstärkungsbereichen.
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Die
vorliegenden Erfinder haben herausgefunden, dass die zum Reibschweißen eines
Verstärkungselements
wie beispielsweise einer Noppe an der Oberfläche eines dünnwandigen Bauteils notwendige
Presskraft leichter durch das dünnwandige Bauteil
aufgenommen werden kann, wenn eine Zwischenschicht zwischen den
Schweißkomponenten vorgesehen
wird. Die Zwischenschicht vergrößert die örtliche
Dicke des dünnwandigen
Bauteils an der Schweißstelle
und ermöglicht
daher die Aufnahme einer größeren Presskraft
durch das dünnwandige Bauteil
während
des Reibschweißens.
Auf diese Weise kann eine Bearbeitung der hergestellten Struktur
minimiert werden.
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Das
Verstärkungselement,
das dünnwandige Bauteil
und/oder die Zwischenschicht sind aus dem gleichen oder einem ähnlichen
Material. Dies verbessert die Festigkeit der Schweißverbindung.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung versteht es sich,
dass der Begriff "ähnliches
Material" Materialien
bedeutet, die zum Reibschweißen
kom patibel sind, d. h. Materialien, die keine brüchigen intermetallischen Legierungen
an der Schweißgrenzfläche bilden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist/werden das/die Material(ien) des genannten Verstärkungselements,
der Zwischenschicht und des dünnwandigen
Bauteils aus der Gruppe ausgewählt,
die umfasst: Titanlegierungen, Aluminiumlegierungen, Nickellegierungen,
Kobaltlegierungen und Stahl.
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Die
Dicke des dünnwandigen
Bauteils ist im wesentlichen die gleiche wie die Dicke der Zwischenschicht.
Die Erfinder haben festgestellt, dass zufriedenstellende Schweißungen leichter
erreicht werden können,
wenn die Dicke der Zwischenschicht gleich oder ähnlich der Dicke des dünnwandigen
Bauteils ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Dicke des dünnwandigen
Bauteils kleiner oder gleich 6 mm. Vorzugsweise liegt die Dicke
des genannten dünnwandigen
Bauteils im wesentlichen im Bereich von 0,5 bis 2 mm. Das Verfahren
befasst sich daher mit der Verbindung von Verstärkungsbauteilen wie beispielsweise
Noppen an relativ dünnem
Blechmaterial.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Verstärkungselement
im allgemeinen zylindrisch, und es wird bevorzugt, dass das zylindrische
Verstärkungselement
einen im allgemeinen kreisförmigen Querschnitt
hat. Dies ermöglicht
in leichter Weise das Reibschweißen von im Querschnitt kreisförmigen zylindrischen
Noppen unter Anwendung drehender Trägheits-Reibschweißverfahren.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren des weiteren Schritt des Fixierens des genannten
Zwischenschichtteils an dem dünnwandigen
Bauteil vor dem Reibschweißschritt.
Auf diese Weise ist es möglich,
das Verstärkungselement
an der Zwischenschicht und dem dünnwandigen
Bauteil durch bekannte Reibschweißverfahren so zu verschweißen, dass
die Zwischenschicht in der zwischen den Schweißkomponenten gebildeten Schweißung assimiliert
wird.
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Das
Verstärkungselement
kann an einer gekrümmten
Oberfläche
des dünnwandigen
Bauteils reibgeschweißt
werden. Dies ermöglicht
in leichter Weise die Anwendung dieses As pekts der Erfindung an
gekrümmten
dünnwandigen
Strukturen wie beispielsweise kreiszylindrischen Flugzeugtriebwerksgehäusen.
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Das
Verstärkungselement
kann mit einer konvexen Oberfläche
des dünnwandigen
Bauteils verschweißt
werden. Dies ermöglicht
auf leichte Weise die Verbindung des Verstärkungselements an der Außenoberfläche einer
Struktur wie beispielsweise kreiszylindrischen Flugzeugtriebwerksgehäusen.
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Die
vorliegenden Erfinder haben festgestellt, dass es möglich ist,
erfolgreich ein massives Bauteil mit kreiszylindrischem Querschnitt
mit einem Durchmesser von 24 mm an einem Blech aus dem gleichen oder
einem ähnlichen
Material reibzuschweißen,
wo die Wanddicke des Blechmaterials 1 mm oder weniger beträgt.
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Die
Erfindung wird nunmehr beispielshalber unter Bezugnahme auf die
anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben, in denen:
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1 eine
Schnittdarstellung durch einen Verstärkungsnoppen, eine Zwischenschicht
und einen Abschnitt eines dünnwandigen
Bauteils zeigt, die miteinander reibzuverschweißen sind, und
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2 die
Schweißkomponenten
nach 1 in perspektivischer Darstellung zeigt.
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Gemäß 1 ist
eine Schweißvorbereitung zum
Reibschweißen
eines im Querschnitt kreisförmigen
zylindrischen Noppens 10 an die Oberfläche eines dünnwandigen Bauteils 12 dargestellt.
Die Schweißvorbereitung
umfasst weiter eine Zwischenschicht 14, die zwischen das
dünnwandige
Bauteil 12 und den Noppen 10 zwischengelegt ist.
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Das
dünnwandige
Bauteil 12 ist ein Abschnitt eines Gasturbinentriebwerksgehäuses oder
einer Gasturbinentriebwerksdüse,
wobei der Noppen 10 mit dem dünnwandigen Bauteil 12 reibverschweißt wird,
um ein Verstärkungselement
herzustellen, beispielsweise in Form eines Rohrhalters oder zum
Abstützen
einer Verdichterschaufel oder Düsenklappe mit
Montage eines Zapfens in einer Durchgangsbohrung (nicht dargestellt),
die durch den Noppen und das dünnwandige
Bauteil verläuft.
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Der
Noppen 10, das dünnwandige
Gehäuse 12,
und die Zwischenschicht 14 bestehen aus dem gleichen Material
wie das dünnwandige
Bauteil, jedoch können
auch verschiedene, aber kompatible Materialien verwendet werden,
beispielsweise kann der Noppen aus Stahl und das dünnwandige
Bauteil aus einer Nickellegierung sein, während das Zwischenschichtmaterial
das gleiche Material wie entweder der Noppen oder das dünnwandige
Bauteil ist. In einem weiteren Beispiel können der Noppen, die Zwischenschicht
und das dünnwandige
Bauteil aus Titan oder einer Titanlegierung bestehen.
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Reibschweißen von
Materialien aus der Gruppe, die Titanlegierungen, Aluminiumlegierungen,
Nickellegierungen, Kobaltlegierungen und Stahl umfasst.
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Es
kann irgendein Reibschweißverfahren
zur Verbindung des Noppens und der Zwischenschicht mit dem dünnwandigen
Bauteil Anwendung finden, obwohl das Rotationsträgheitsschweißen wegen
der Drehsymmetrie des zylindrischen Noppens bevorzugt wird. Andere
Reibschweißverfahren
können
angewendet werden, z. B. das lineare oder kontinuierlich angetriebene
Reibschweißen.
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Vor
dem Reibschweißen
wird das dünnwandige
Bauteil in einer Reibschweißhalterung
(nicht dargestellt) gehalten, wie es bekannter Stand der Technik
ist, und die Zwischenschicht 14 wird mit Bezug auf das
dünnwandige
Bauteil durch Klemmen, Schweißen
oder auf andere Weise fixiert. Wenn die Zwischenschicht 14 angeschweißt wird,
wird es bevorzugt, die Schicht an von der Schweißgrenzfläche entfernten Positionen punktzuschweißen. Der
Noppen 10, der die Form eines zylindrischen Metallzapfens
hat, wird mit seinem Endquerschnitt an das dünnwandige Bauteil durch die
Zwischenschicht 14 reibverschweißt, um ein aufstehendes zylindrisches noppenartiges
Teil auf der Oberfläche
des dünnwandigen
Gehäuses
zu bilden.
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Wegen
der beim Reibschweißen
angewendeten hohen Kräfte
ist es notwendig, das dünnwandige
Bauteil durch Positionieren einer relativ großen Abstützung in Gestalt einer Stützplatte 16 auf
der mit Bezug auf den Noppen und die Zwischenschicht entgegengesetzten
Seite des dünnwandigen
Bauteils abzustützen.
Die Stützplatte
funktioniert auch als Wärmesumpf
während
des Reibschweißens,
und, obwohl in der Zeichnung nach 1 nicht
dargestellt, kann die Stützplatte
gekühlt
werden, um Wärme
aus der Schweißzone
abzuführen.
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Während des
Prozesses des Reibschweißens
des Endes des Noppens oder Zapfens 10 an das dünnwandige
Gehäuse
findet ein Reibkontakt zwischen den einander berührenden Oberflächen des
Noppens und der Zwischenschicht statt. Während sich die Schweißgrenzfläche aufheizt,
werden die aneinanderliegenden Oberflächen des Noppens, der Zwischenschicht
und des dünnwandigen
Bauteils plastisch und es tritt ein Materialfluß auf, derart, dass der Noppen
mit dem dünnwandigen
Gehäuse
verschweißt
wird, wobei das Material der Zwischenschicht in der Schweißung zwischen
dem Noppen und dem dünnwandigen
Bauteil assimiliert wird. Es versteht sich, dass im Zusammenhang
des Reibschweißens
der Begriff "Materialfluß" die Reduktion der
Abmessung der reibgeschweißten
Komponenten in der Richtung der auf die Komponenten ausgeübten Presskraft
gemeint ist, wenn diese zusammengedrückt werden.
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Wenn
die Schweißkomponenten
zusammengedrückt
werden, wird die von dem Noppen auf das dünnwandige Bauteil ausgeübte Presskraft durch
die Stützplatte
aufgenommen, die unmittelbar unter der Schweißzone an dem dünnwandigen
Bauteil anliegt. Die Stützplatte
wirkt als Wärmesumpf
und hält
eine gleichmäßige Temperatur
an der inneren Oberfläche
des dünnwandigen
Bauteils aufrecht. Durch Sicherstellen, dass die Temperatur der Schweißung ein
vorgegebenes Maximum für
die verschweißten
Komponenten nicht überschreitet,
durchdringt der Noppen das dünnwandige
Bauteil nicht vollständig,
und die wärmebeeinträchtigte
Zone der Schweißung
wird innerhalb des Schweißbereichs
gehalten.
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Wenn
die Schweißung
stattgefunden hat, kann verdrängtes
Material (nicht dargestellt) vom äußeren Bereich der Schweißung an
der Grenzfläche zwischen
dem Noppen und dem dünnwandigen
Bauteil entfernt werden. Der zylindrische Noppen kann bearbeitet
werden, nachdem er angeschweißt
worden ist, um entweder einen lokalisierten Verdickungsbereich des
dünnwandigen
Bauteils von beispielsweise zwischen 1 oder 2 mm herzustellen, oder
kann bearbeitet werden, um einen Noppen zur Montage eines Rohrs
oder eines anderen Bauteils wie beispielsweise eines Schaufelzapfens
oder eines Düsenklappenzapfens
zu bilden.
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Bei
dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung haben das dünnwandige
Bauteil und die Zwischenschicht die gleiche Dicke und sind aus dem gleichen
Material, obwohl auch Ausführungsformen in
Betracht gezogen werden, bei welchen die Materialien verschieden
sind.
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Bei
einem Beispiel der vorliegenden Erfindung wurde ein kreiszylindrischer
Zapfen mit einem Durchmesser von 23,8 mm an einer dünnwandigen Platte
mit einer Dicke von 1 mm unter Verwendung einer Zwischenschicht
aus dem gleichen Material wie die Platte mit der Zwischenschicht,
nämlich
6/4-Titanlegierung, ebenfalls mit einer Dicke von 1 mm, reibverschweißt. Der
Schweißschub
bzw. die Anpresskraft betrug 15 kN. Die Schweißung wurde unter Anwendung
der Rotationsträgheitsschweißung mit
einer Drehzahl von 4500 U/min und einem Trägheitsmoment von 0,161 kgm2 (3,81 lb ft2) gebildet.
Obwohl die Erfindung nicht auf die obigen Schweißparameter begrenzt ist, werden
bevorzugte Ausführungsformen in
Betracht gezogen, wo das dünnwandige
Bauteil eine Dicke im Bereich von 0,25 bis 6 mm hat, die Zwischenschicht
eine Dicke von 0,25 bis 6 mm hat, der Noppen mit kreiszylindrischem
Querschnitt einen Durchmesser von 3 bis 100 mm hat, die Anpresskraft im
Bereich von 1 bis 4.000 kN liegt, die Drehzahl der Rotationsträgheitsschweißung zwischen
10 und 10.000 U/min liegt, und das Trägheitsmoment der Rotationsträgheitsschweißvorrichtung
zwischen 0,0424 und 10.535 kgm2 (1 und 250.000
lb ft2) beträgt, je nach den zu verschweißenden Komponenten.
Die Erfindung zieht auch das Reibschweißen rohrförmiger Noppen an dünnwandigen
Bauteilen unter Verwendung einer Zwischenschicht in Betracht und
Rohrdurchmesser von 3 bis 200 mm und Rohrwanddicken von 0,25 bis
30 mm werden bevorzugt.
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In
der obigen Beschreibung bildet das dünnwandige Bauteil einen Teil
eines Gasturbinentriebwerksgehäuses
oder einer Düsenstruktur.
In dieser Hinsicht versteht es sich, dass der Noppen an die Oberfläche gekrümmter dünnwandiger
Bauteile wie beispielsweise einem zylindrischen Triebwerksgehäuseabschnitt
großen
Durchmessers reibgeschweißt
werden kann.
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Obwohl
Aspekte der Erfindung mit Bezug auf die in den anliegenden Zeichnungen
gezeigten Ausführungsformen
beschrieben worden sind, versteht es sich, dass die Erfindung nicht
auf diese genauen Ausführungsformen
beschränkt
ist, und dass verschiedene Veränderungen
und Modifikationen gemacht werden können, ohne erfinderische Tätigkeit aufzuwen den,
beispielsweise kann das Noppenteil einen anderen als kreisförmigen Querschnitt
haben. Des weiteren, obwohl es zweckmäßig ist, Noppen mit Kreisquerschnitt
für das
Rotationsreibschweißen
zu benutzen, zieht die Erfindung auch andere Reibschweißverfahren
in Betracht, beispielsweise kann das Reibrührschweißen benutzt werden, falls die Noppen
andere Formen als Kreisquerschnitte haben.