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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue von Bacillus licheniformis
stammende Aminopeptidase, ein Gen, das für die Aminopeptidase codiert,
einen Expressionsvektor, der das Gen enthält, eine Zelltransformante,
die mit dem Expressionsvektor transfiziert ist, und ein Verfahren
zur Herstellung eines Proteins vom natürlichen Typ, wobei diese verwendet
wird/werden. Spezieller betrifft die Erfindung ein Gen, codierend
für Aminopeptidase,
welches/welche kloniert und unter Verwendung der DNA-Rekombinationstechnik
hergestellt wird/werden, einen Expressionsvektor, der das Gen enthält, eine
Zelltransformante, die mit dem Expressionsvektor transfiziert ist
und eine rekombinante Aminopeptidase, die nötig ist, um rekombinantes humanes Wachstumshormon
in einem bzw. als ein Protein vom natürlichen Typ zu produzieren
und die bei hoher Ausbeute stabiler und vorteilhafter, verglichen
mit herkömmlichen
Verfahren zur Aufreinigung, exprimiert werden kann.
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STAND DER TECHNIK
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Allgemein
werden rekombinante Proteine als nicht natürliche Typen bzw. Arten hergestellt,
wenn sie in großem
Maßstab
durch die genetische Manipulation von Mikroben exprimiert werden.
Im Detail werden die meisten der rekombinanten Proteine mit einem
Initiator, Methionin (MET), am Aminoterminus hergestellt, wobei
eine unzweckdienliche Behandlung erfolgt. Die rekombinanten Proteine,
die Methionin am Aminoterminus enthalten, können immunogene Reaktionen
induzieren oder instabil werden, so dass sie, in dem Fall, dass
sie an Menschen oder andere Tiere verabreicht werden, nicht die
intrinsische Rolle des Proteins spielen. Daher ist es sehr wichtig,
ein neues Verfahren zur Herstellung eines derartigen rekombinanten
Proteins als sein Protein vom natürlichen Typ zu entwickeln (siehe
Nature, 1987, 326, 315; J. Bacteriol., 1987, 169, 751–757; Bio/Technology,
1990, 8, 1036–1040;
Appl. Microbiol. Biotechnol., 1991, 36, 211–215).
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Humanes
Wachstumshormon ist ein Polypeptid-Hormon, welches ein Molekulargewicht
von 22.125 Da aufweist, eine Sequenz Phe-Pro-Thr am Aminoterminus
enthält
und aus 191 Aminosäuren
besteht, sezerniert wird aus der menschlichen Hypophyse und hauptsächlich dazu
verwendet wurde, um hypophysären Zwergwuchs
zu behandeln (siehe Raben, M. S., J. Clin. Endocr., 1958, 18, 901).
Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist humanes Wachstumshormon aus Hypophysen
von Toten extrahiert und gereinigt worden, jedoch ist eine Bereitstellung
für alle
Patienten aufgrund der einschränkten
Versorgung kaum möglich.
Vor kurzem sind mehrere Studien hinsichtlich der Expression und
Abtrennung des humanen Wachstumshormons aus Escherichia coli, Hefe
und dergleichen mittels Genmanipulation durchgeführt worden. Tatsächlich ist
das mittels DNA-Technologie hergestellte humane Wachstumshormon
für klinische
Anwendungen eingesetzt worden (im Falle von Escherichia coli siehe
koreanische Patentveröffentlichungen
Nr. 89-1244 und Nr.
87-701 ;
offengelegte
koreanische Patente
Nr. 87-2258 und Nr.
84-8695 ;
im Falle von Hefe siehe
koreanische
Patentveröffentlichung
Nr. 92-99 ; offengelegte
koreanische
Patente Nr. 90-9973 und Nr.
90-9976 ).
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Jedoch
ist, falls humanes Wachstumshormon mittels Anwendung der oben beschriebenen
DNA-Rekombinationstechnologie hergestellt wird, ein Methioninrest,
ein Startcodon für
die Proteinsynthese, zusätzlich an
den Aminoterminus gebunden, abgesehen von den 191 Aminosäureresten,
die in humanem Wachstumshormon vom natürlichen Typ vorhanden sind.
Somit wird ein hu manes Methionylwachstumshormon hergestellt, das
ausgehend von der Sequenz Met-Phe-Pro-Thr des Aminoterminus begonnen
wird und aus 192 Aminosäureresten
besteht. Das humane Methionylwachstumshormon weist die gleichen
biologischen Aktivitäten auf
wie das humane Wachstumshormon vom natürlichen Typ (Moore, J. A.,
Endocrinology, 1988, 122, 2920–2926)
und es wurde noch nicht berichtet, dass Nebenwirkungen durch das
Vorhandensein des Methionins am Aminoterminus hervorgerufen werden.
Jedoch könnten
in seltenen Fällen
aufgrund des Methionins Antikörper
gebildet werden und es wird berichtet, dass sie in einem höheren Verhältnis gebildet
werden als jene, ausgehend vom Hormon vom natürlichen Typ (Lancet, 29. März 1986,
697).
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Folglich
gibt es mehrere Ansätze
zur Produktion eines Hormons vom natürlichen Typ, welches das Methionin
nicht enthält.
Konkret ist humanes Wachstumshormon mittels eines Verfahrens produziert
worden, indem der Aminoterminus mit dem Carboxyterminus eines weiteren
Proteins fusioniert wird; dann erfolgt ein Verdau unter Verwendung
einer spezifischen Protease (siehe internationale PCT-Anmeldung
WO 89/12678 ; europäische Patentanmeldung
EP 20209 ; europäisches Patent
EP 321940 ); und mittels eines
weiteren Verfahrens, welches (1) Exprimieren des Wachstumshormons
in Zellen; (2) Verdauen bzw. Abbau des Methioninrests während der
Sekretion bzw. Sezernierung aus den Wirtszellen und (3) Erhalten
eines humanen Wachstumshormons vom natürlichen Typ aus dem Kulturmedium
umfasst (siehe europäisches
Patent
EP 008832 ;
US-Patent USP 4755465 ; japanisches
Patent
JP 01273591 ;
europäische
Patentanmeldung
EP 306673 ;
koreanische Patentanmeldung Nr.
92-10932 ). Jedoch bestehen bei den oben dargelegten Verfahren
einige Nachteile. Genauer gesagt ist eine komplizierte Konstruktion
neuer Expressionsvektoren und sind Stufen der Transformation von
Wirtszellen und gleichzeitig das Optimieren der Expressionsbedingungen
mit zusätzlichen
Versuchen nötig.
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Andererseits
kann die Aminopeptidase, im Falle dass das exogene Protein, produziert
mittels Anwendung von DNA-Rekombinationstechnologien,
eine zusätzliche
Aminosäure
am Aminoterminus einschließt,
genutzt werden, um die zusätzliche
Aminosäure
zu entfernen. Als Ergebnis kann das exogene Protein, das die gleiche
Struktur wie das Protein vom natürlichen
Typ aufweist, leicht erhalten werden. Konkret kann eine spezifische
Aminopeptidase, welche nur einen Methioninrest, vorhanden am Aminoterminus
des humanen Methionylwachstumshormons, aufgereinigt mittels konventioneller
Verfahren, abschneidet bzw. entfernt, verwendet werden, um ein humanes
Wachstumshormon vom natürlichen
Typ zu produzieren (siehe internationale PCT-Anmeldungen
WO 86/04609 und
WO 86/204527 A1 ).
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Gegenwärtig ist
gezeigt worden, dass verschiedene Arten von Aminopeptidasen zu einem
humanen Wachstumshormon vom natürlichen
Typ führen.
Im Detail wurden beschrieben: Die aus Aeromonas proteolytica gereinigte
Aminopeptidase (siehe internationale PCT-Anmeldung
WO 86/01229 ; europäisches Patent
EP 0489711 , A3, BTG Company;
Prescott und Willks, Method in Enzymology, 1976, 44, 530–543), die
aus Schweineniere gereinigte Aminopeptidase (siehe internationale
PCT-Anmeldung
WO
86/204527 A1 ; Bio/Technology, 1987, 5, 824–827, Takeda
Company), die aus Dictyostelium discoidium gereinigte Dipeptidylaminopeptidase (siehe
europäisches
Patent
EP 557076 ;
US-Patent USP 5126249 , A1,
Eli Lilly Company) und die Aminopeptidase aus Streptomyces thermonitripican.
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Um
die oben genannte Aufgabe zu lösen,
sollte die Aminopeptidase nicht auf die Aminosäuresequenz eines Proteins vom
natürlichen
Typ einwirken, obgleich sie unnötige
Aminosäurereste
entfernt, die am Aminoterminus des rekombinanten Proteins vorhanden
sind. Insbesondere sollte die Aminopeptidase, wenn das ursprüngliche
Protein eine Aminosäuresequenz,
beginnend am X-Y-Z am Aminoterminus aufweist und das rekombinante
Protein die Aminosäuresequenz
Met-X-Y-Z-, enthaltend ein zusätzliches
Methionin am Aminoterminus, aufweist, nur den Methioninrest entfernen
und danach nicht auf weitere Aminosäuren (X-Y-Z-) einwirken, so
dass das rekombinante Protein produziert wird, das die gleiche Aminosäuresequenz
aufweist, wie das Protein vom natürlichen Typ. Daher sollte die
Aminopeptidase, die eine derartige Aufgabe erfüllt, hinsichtlich ihrer Substratspezifität, abhängig vom
Zielprotein, für
industrielle Anwendungen kompatibel sein. Obgleich das Enzym ein
derartiges Merkmal aufweist, ist es vorteilhaft, wenn es selbst
höhere
intrinsische Aktivitäten
aufweist.
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Gegenwärtig sind
mehrere zehn Aminopeptidasen aus Mikroben und dergleichen extrahiert
und offenbart worden. Allgemein benötigen die meisten Enzyme Metallionen,
wie Calcium, Zink oder dergleichen, zur Aktivierung. Diese Aminopeptidasen
weisen verschiedene Merkmale hinsichtlich des Molekulargewichts,
essentieller Metallionen, optimaler Bedingungen für die Reaktion,
Substratspezifität
usw. entsprechend der Mikroben auf, obgleich sie gemeinsame Aktivitäten hinsichtlich
des Verdaus bzw. Abbaus von Aminosäureresten am Aminoterminus
des Proteins aufweisen (siehe FEMS Microbiol. Rev., 1996, 18, 319–344). Eine
derartige Aminopeptidase wird als Exopeptidase klassifiziert und
weist die Eigenschaft, eine Aminosäure aus dem Aminoterminus eines
Substratproteins in Reihe zu isolieren, auf.
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Genauer
gesagt sind diese Aminopeptidasen beschrieben und abgetrennt worden,
insbesondere ausgehend von: Bacillus sp., zum Beispiel Bacillus
subtilis (siehe Arch. Biochem. Biophys., 1979, 197, 63–77; Arch.
Biochem. Biophys., 202, 540–545,
1980; J. Biochem., 1994, 107, 603–607; japanisches Patent
JP 03285684 , Diacel-Chem
Company), Bacillus stearothermophilus (siehe Meth. Enzymol., 1970,
19, 544–552; Biochem.
Bi ophys. Acta, 1976, 438, 212–220;
europäisches
Patent
EP 101653 , Unitika
Company), Bacillus thuringensis (Biokhimiya, 1984, 49, 1899–1907),
Bacillus licheniformis (Arch. Biochem. Biophys., 1978, 186, 383–391; Mikrobiol.
Zh., 1989, 51, 49–52)
und so weiter.
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In
den oben genannten Referenzen wurden die Aminopeptidasen gereinigt
und auf ihre enzymatischen Eigenschaften unter Verwendung von Leucin-p-nitroanilid
und mehreren Dipeptiden oder dergleichen als Substrat untersucht.
Jedoch wurden Oligopeptide, beginnend mit der Sequenz Met-X-Pro
an den Aminotermini, oder Proteine, beginnend mit Met-X-Pro an den
Aminotermini, nicht als Substrat verwendet, um enzymatische Aktivitäten zu messen.
Es ist daher noch nicht verifiziert, ob diese Aminopeptidasen zur
Methioninentfernung bei rekombinanten Proteinen, enthaltend eine
Met-X-Pro-Sequenz an ihren Aminotermini, eingesetzt werden könnten.
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Ferner
sind von Bacillus licheniformis stammende Aminopeptidasen wie folgt
beschrieben worden. Rodriguez et al. haben die Aminopeptidase, stammend
von Bacillus licheniformis ATCC 12759, gereinigt und deren enzymatische
Eigenschaften untersucht. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben auch das Verfahren zur Herstellung eines humanen Wachstumshormons
vom natürlichen
Typ unter Verwendung der von Bacillus licheniformis stammenden Aminopeptidase,
die Charakterisierung der gereinigten Aminopeptidase hinsichtlich
ihrer enzymatischen Eigenschaften und ihrer Aminosäuresequenz
am Aminoterminus offenbart (offengelegtes
koreanisches Patent Nr. 1998-071239 ).
In dieser Erfindung haben die Erfinder zur Herstellung eines Proteins
vom natürlichen
Typ in großem
Maßstab
durch DNA-Rekombinationstechnologien
beschrieben, dass die Aminopeptidase nur den Methioninrest in synthetischen
Substraten, Oligopeptiden, Proteinen und dergleichen entfernen kann
und die spezifische Aminosäuresequenz
Met-X-Pro erkennt (im Folgenden bezeichnet X eine beliebige Aminosäure, ungeachtet
ihrer Art) und somit für
die Produktion des humanen Wachstumshormons vom natürlichen
Typ geeignet ist (offengelegtes
koreanisches
Patent Nr. 1998-071239 ). Diese konventionellen Verfahren
haben gezeigt, dass die Aminopeptidase ausgehend von Bacillus licheniformis
produziert und zur Produktion eines rekombinanten Proteins vom natürlichen
Typ genutzt werden kann. Daneben haben sie nur die Information über die
partielle Aminosäuresequenz
des Aminoterminus bereitgestellt und das gesamte Gen der Aminopeptidase
ist noch nicht bestimmt worden.
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Folglich
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung versucht, eine neue
Aminopeptidase zur Herstellung eines rekombinanten Proteins vom
natürlichen
Typ zu erhalten. Konkret haben die Erfinder ein Gen für Aminopeptidase,
stammend von Bacillus licheniformis, kloniert, dessen/deren Nucleotidsequenz
und Aminosäuresequenz
bestimmt und das klonierte Aminopeptidasegen in rekombinanten Bakterienstämmen exprimiert.
Dann wurde das rekombinante Protein als Aminopeptidaseaktivitäten aufweisend,
als nützlich
für die einfache
Verwendung in anderen enzymatischen Reaktionen sowie für die Herstellung
von Proteinen vom natürlichen
Typ identifiziert. Folglich ist die vorliegende Erfindung erfolgreich
abgeschlossen worden.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue von Bacillus
licheniformis stammende Aminopeptidase, ein Gen, das für die Aminopeptidase
codiert, einen Expressionsvektor, der das Gen enthält, eine Zelltransformante,
die mit dem Expressionsvektor transfiziert ist, und ein Verfahren
zur Herstellung eines Proteins vom natürlichen Typ, wobei diese verwendet
wird/werden, bereitzustellen, welche(s) zur Herstellung eines rekombinanten
Proteins verwendet sowie nützlich
auf andere enzymatische Reaktionen angewendet werden kann. Um die
oben beschriebene Aufgabe zu lösen,
stellt die vorliegende Erfindung eine von Bacillus licheniformis
stammende Aminopeptidase bereit.
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Genauer
enthält
die Aminopeptidase eine Aminosäuresequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend die Aminosäuresequenz mit der Vollänge von
SEQ ID NO: 1 und die Aminopeptidase nach Anspruch 2, welche eine
Aminosäuresequenz
enthält,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend die Aminosäuresequenzen, die partiell
am Aminoterminus der Aminosequenz mit der Volllänge von SEQ ID NO: 1 zwischen
Alanin 30 und Alanin 31 („in
between 30th alanine and 31st alanine"), zwischen Lysin 39 und Asparagin 40,
zwischen Asparagin 40 und Valin 41, zwischen Valin 41 und Glutamin
42 oder zwischen Glutamin 42 und Lysin 43 deletiert sind.
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Daneben
enthält
die Aminopeptidase eine Aminosäuresequenz,
die am Carboxyterminus partiell zwischen Serin 443 und Thyrosin
444 von SEQ ID NO: 1 deletiert ist.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Gen bereit, codierend für die von
Bacillus licheniformis stammende Aminopeptidase.
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Genauer
enthält
das für
die Aminopeptidase codierende Gen eine Nucleotidsequenz, ausgewählt aus der
Gruppe, umfassend die Nucleotidsequenz mit der Volllänge von
SEQ ID NO: 2, oder eine Nucleotidsequenz, ausgewählt aus der Sequenzgruppe,
die die Nucleotidsequenzen umfasst, deletiert auf einer oder mehreren
der Nucleotidsequenz mit der Volllänge von SEQ ID NO: 2.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung den Expressionsvektor pLAP132 bereit,
der das Gen, das für
die Aminopeptidase codiert, mit der Nucleotidsequenz in der Volllänge von
SEQ ID NO: 2 enthält.
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Daneben
stellt die vorliegende Erfindung die Escherichia coli-Transformante
XLOLR/LAP132 bereit, die mit dem Expressionsvektor pLAP132 transformiert
ist (Eingangsnummer: KCTC 1000 BP).
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Ferner
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Proteins vom natürlichen Typ
bereit, das die folgenden Stufen umfasst: (1) Stufe der Reinigung
des rekombinanten Proteins, das eine Met-X-Pro-Sequenz am Aminoterminus
enthält;
(2) Stufe der Zugabe der Aminopeptidase nach Anspruch 1, 2 oder
3 zu dem Reinigungsgemisch; und (3) Stufe des Verdaus der Met-X-Pro-Sequenz
am Aminoterminus des rekombinanten Proteins durch Anwendung der
Aminopeptidase.
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Hierbei
kann das X von Met-X-Pro eine beliebige Art von Aminosäure sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
oben beschriebenen und andere Aufgaben, Merkmale und andere Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden ausgehend von der folgenden detaillierten
Beschreibung klarer verstanden werden, wenn sie im Zusammenhang
mit den begleitenden Figuren gesehen werden, in denen:
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1 die
Bestimmung von Aminosäuresequenzen
in Peptidfragmenten der Aminopeptidase, erhalten nach Behandlung
mit Trypsin, darstellt;
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2 die
Analyse der Aminopeptidase, stammend bzw. abgeleitet von Bacillus
licheniformis und exprimiert von einer Escherichia coli-Transformante,
mittels Durchführung
von SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
darstellt;
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3 die
Analyse der Aminopeptidase, stammend bzw. abgeleitet von Bacillus
licheniformis und exprimiert von einer Bacillus subtilis-Transformante,
mittels Durchführung
von SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
darstellt;
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4 die
Untersuchung von enzymatischen Aktivitäten der Aminopeptidase, stammend
bzw. abgeleitet von Bacillus licheniformis und exprimiert durch
eine Bacillus subtilis-Transformante,
schematisch darstellt.
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BESTE WEISE ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung wie folgt deutlicher erläutert.
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Es
wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße Aminopeptidase enzymatische
Aktivitäten
in einem Polypeptidzustand vor Nicht-Deletion des Signalpeptids
(die Sequenz, bestehend aus der 1. Aminosäure bis zur 30. Aminosäure in SEQ
ID NO: 1) und nach Deletion des Signalpeptids besitzt. Obgleich
einige Aminosäuren
am Aminoterminus und am Carboxyterminus zusätzlich zur Deletion des Signalpeptids
entfernt sind, bleiben die enzymatischen Aktivitäten erhalten. Daher liegen
die Aminopeptidase, enthaltend die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 1,
sowie die Aminopeptidasen, die partiell am Aminoterminus oder am
Carboxyterminus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 deletiert sind, innerhalb des Rahmens der vorliegenden
Erfindung.
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Vorzugsweise
enthält
die erfindungsgemäße Aminopeptidase
die Aminosäuresequenz,
die partiell am Aminoterminus deletiert ist, zwischen Alanin 30
und Alanin 31, zwischen Lysin 39 und Asparagin 40, zwischen Asparagin
40 und Valin 41, zwischen Valin 41 und Glutamin 42 oder zwischen
Glutamin 42 und Lysin 43 von SEQ ID NO: 1. Stärker bevorzugt enthält die Aminopeptidase
die Aminosäuresequenz,
die partiell am Aminoterminus zwischen Alanin 30 und Alanin 31,
zwischen Glutamin 42 und Lysin 43 deletiert ist.
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Vorzugsweise
enthält
die erfindungsgemäße Aminopeptidase
die Aminosäuresequenz,
die partiell am Carboxyterminus zwischen Serin 443 und Tyrosin 444
von SEQ ID NO: 1 deletiert ist.
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Stärker bevorzugt
enthält
die Aminopeptidase die Aminosäuresequenz,
die partiell am Aminoterminus zwischen Glutamin 42 und Lysin 43
von SEQ ID NO: 1 und am Carboxyterminus zwischen Serin 443 und Tyrosin
444 von SEQ ID NO: 1 deletiert ist.
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Indessen
können
die erfindungsgemäßen Gene,
codierend für
die von Bacillus licheniformis stammende bzw. abgeleitete Aminopeptidase,
das Gen, codierend für
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1, das Gen, codierend für die gesamte deletierte Form
der Aminopeptidase, wie oben genannt, und das Gen von SEQ ID NO:
2 umfassen.
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Um
Funktionen und enzymatische Aktivitäten der Aminopeptidase zu untersuchen,
wird die folgende Verfahrensweise bewerkstelligt, wobei das Protein,
enthaltend die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1, dessen Gene bzw. dessen Polypeptide in einer deletierten
Form verwendet werden. Um aufzuklären, ob Polypeptide enzymatische
Aktivitäten
der von Bacillus licheniformis stammenden Aminopeptidase aufweisen, wird
ein Gen, das für
die Aminopeptidase codiert, aus der chromosomalen DNA von Bacillus
licheniformis kloniert. Konkret werden zum Klonieren von Genen Polypeptide
mit den enzymatischen Aktivitäten
der Aminopeptidase, stammend von Bacillus licheniformis, gereinigt,
mit Trypsin verdaut, um so eine Anzahl von Peptidfragmenten zu gewinnen,
und dann werden die Aminosäuresequenzen
bestimmt. Die Information der Aminosäuresequenzen wird genutzt,
um Oligonucleotide zur Verwendung als Primer zu synthetisieren und
dann DNA-Fragmente, die einem Teil des Aminopeptidasegens entsprechen,
amplifiziert. Danach kann, durch Einsatz dieser DNA-Fragmente als
Sonden, das Aminopeptidasegen ausgehend von der von Bacillus licheniformis
abgeleiteten chromosomalen Bibliothek gefunden werden.
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Die
Gene der Aminopeptidase, die oben betrachtet wurden, werden mittels
eines DNA-Sequenzanalysengeräts
untersucht, um die Nucleotidsequenz festzustellen, wie sie in SEQ
ID NO: 2 gezeigt ist. Es wurde festgestellt, dass die aus der genetischen
Information von SEQ ID NO: 1 abgeleitete DNA-Sequenz genau die gleiche
Aminosäuresequenz
aufweist, wie die aus natürlichen
Wirtszellen gereinigte Aminopeptidase. Im Ergebnis wurde das gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltene Aminopeptidasepolypeptid unter Verwendung einer
Datenbank für
genetische Informationen durchmustert. Dieses Gen wurde als neue
DNA-Sequenz identifiziert, die nie zuvor beschrieben wurde und die
enzymatischen Aktivitäten
der Aminopeptidase aufweist, wenn es in rekombinanten Mikroben exprimiert
wird.
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Dann
wurde festgestellt, dass die reife bzw. gereifte Aminopeptidase
partiell verdaut ist. Um die Zusammensetzung der Aminopeptidase
am Carboxyterminus festzustellen, wurden die Aminopeptidase, gereinigt
aus der rekombinanten bakteriellen Transformante, und die Aminopeptidase,
gereinigt aus natürlichen Wirtszellen,
Bacillus licheniformis, untersucht, um die Molekulargewichte mittels
Massenspektrometrie zu bestimmen. In der Folge wurde in beiden Fällen festgestellt,
dass sechs Aminosäurereste
am Carboxyterminus fehlten.
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Es
wurde bestätigt,
dass die erfindungsgemäße Aminopeptidase
reift bzw. reif wird, dass die Aminopeptidase in den Zellen exprimiert
wurde und dann das Signalpeptid am Aminoterminus während der
extrazellulären
Sekretion deletiert wurde. Daneben ist die reife Aminopeptidase
auch partiell verdaut.
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Folglich
behält
das erfindungsgemäße Aminopeptidasepolypeptid
enzymatische Aktivitäten
bei Vorhandensein des Signalpeptids und selbst bei partieller Verkürzung am
Aminoterminus oder am Carboxyterminus bei Fehlen des Signalpeptids
bei.
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BEISPIELE
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Praktische
und gegenwärtig
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind, wie in den folgenden Beispielen
gezeigt, erläuternd.
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Jedoch
wird verstanden werden, dass Fachleute bei Betrachtung dieser Offenbarung
Modifikationen und Verbesserungen innerhalb des Gedankens und Rahmens
der vorliegenden Erfindung machen können.
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<Beispiel
1> Klonierung des
von Bacillus licheniformis stammenden Aminopeptidasegens
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(1-1) Partielle Bestimmung der Aminosäuresequenz
in aus Bacillus licheniformis gereinigter Aminopeptidase
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Die
vorliegenden Erfinder haben die folgende Verfahrensweise durchgeführt, um
Aminopeptidaseprotein aus Bacillus licheniformis zu reinigen.
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Sterilisierte
Medien, enthaltend 10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 10 g NaCl pro
1 l wurden in Kolben hergestellt und der Bacillus licheniformis-Stamm
KCTC 3058 wurde inokuliert, um für
eine Impfkultur bei 40°C, 120
U/min für
etwa 16 kultiviert zu werden. Die oben erhaltene Impfkulturbrühe wurde
wiederum in neue Medien inokuliert und bei 40°C, 200–400 U/min Bewegung, mehr als
30 gelöster
Sauerstoff, kultiviert. Dann wurden die Glucosekonzentrationen bei
einem stündlichen
Intervall gemessen und die Kultivierung war abgeschlossen, als die
Aktivität
von Aminopeptidase mehr als 35 U/ml erreichte. Um Zellen zu kultivieren,
wurde eine Kulturbouillon, enthaltend 2 kg Pepton, 6 kg Hefeextrakt,
4 kg Kaliumphosphat, 1 kg NaCl, SAG, 15 g MgSO4·7H2O, 1,53 g FeSO4·7H2O, 1,53 g ZnSO4·7H2O, 1,53 g MnSO4 und
10 kg Glucose pro 200 l destilliertes Wasser, in einem 400 l Fermentor
in sterilisiertem Zustand hergestellt. Nachdem die Kultivierung
abgeschlossen war, wurde eine kontinuierliche Zentrifuge zur Entfernung
von Zelldebris eingesetzt und die Überstände wurden gewonnen. Der oben
erhaltene Überstand
wurde mit einem Konzentrator konzentriert bzw. eingeengt und ZnSO4 wurde bis zum Erreichen von etwa 0,3 mM
zugegeben. Durch drei Stufen der Säulenchromatographie wurde Aminopeptidase
aus der konzentrierten Lösung
gereinigt. Zur Chromatographie wurden SP-Sepharose FF, Sephacryl
S-200 und DEAE-Sepharose FF im Wechsel verwendet. Es wurde festgestellt,
dass die unter Anwendung der obigen Verfahrensweise gereinigte Aminopeptidase
mehr als 95 Prozent Reinheit aufwies, als mit Umkehrphasen-Hochdruckchromatographie
analysiert wurde.
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Die
erhaltene Aminopeptidase wurde unter Verwendung von 10% Trichloressigsäure (TCA)
präzipitiert,
mit Aceton gewaschen und getrocknet. Das getrocknete Proteinpräzipitat
wurde mit 8 M Harnstoff und 0,4 M Ammoniumbicarbonat gelöst und mit
Dithiothreitol (DTT) und Iodacetamid im Wechsel behandelt, so dass die
Disulfidbindungen in der Aminopeptidase gespalten wurden. Die behandelte
Probe wurde wiederum in destilliertem Wasser gelöst, es wurden etwa 0,05 mg
Trypsin pro 2 mg Amino peptidase zugegeben und die Behandlung erfolgte
für etwa
8 Stunden bei 37°C.
Die mit Trypsin behandelte Probe wurde in die Umkehrphase-Hochdruckchromatographie
(RP-HPLC) injiziert und Fraktionen der größeren bzw. Hauptpeptidpeaks
gesammelt. In der Umkehrphasenchromatographie wurde eine Umkehrphasensäule vom
Typ Vydac C18 eingesetzt und ein linearer Konzentrationsgradient
unter Verwendung von Lösungsmittel
A (hochgradig gereinigtes Wasser, enthaltend 0,05% Trifluoressigsäure (TFA))
und Lösungsmittel
B (hochgereinigtes Wasser, enthaltend 0,05% TFA und 80% Acetonitril),
wurde angewendet. Dabei wurde die Analyse bei einer Fließgeschwindigkeit von
0,5 ml/min durchgeführt
und das Chromatogramm wurde mittels UV-Absorption bei 214 nm erhalten. Durch
diese Verfahrensweise wurden mehr als 10 Peaks erhalten. Die erhaltenen
Peptidproben wurden jeweils mit einem Massenspektrometer analysiert
und Peptide, die aus mehr als 15 Aminosäuren bestanden, wurden ausgewählt. Die
Aminosäuresequenz
der ausgewählten
Probe(n) wurde mittels eines Aminosäuresequenzanalysengeräts bestimmt. 1 stellt
die Aminosäuresequenz
ausgewählter
Peptide unter Verwendung eines Buchstabens zur Bezeichnung einer
Aminosäure
dar. Jedes Peptid wurde in der Reihenfolge willkürlich gemäß der Elutionszeit in der Umkehrphasenchromatographie
nummeriert und der mit einem Pfeil in 1 dargestellte
Teil wurde als Information zum Synthetisieren der Primer aus Ribonucleotiden
verwendet. Es wurde gefolgert, dass die Probe, die innerhalb dieser
Peptidproben als T4 bezeichnet wurde, zwei verschiedene Peptide
gleichzeitig enthielt, da zwei Aminosäuren gleichzeitig in jedem
Zyklus bei der Durchführung
der Aminosäuresequenzanalyse
auftraten. Daneben ist die gleiche Aminosäuresequenz innerhalb dieser
Peptidproben zwischen T6 und T9, T11 und T13 und T16 und T17 enthalten.
Genauer ist T4 in SEQ ID NO: 4 und 5, T6 in SEQ ID NO: 6, T7 in
SEQ ID NO: 7, T9 in SEQ ID NO: 8, T11 in SEQ ID NO: 9, T13 in SEQ
ID NO: 10, T16 in SEQ ID NO: 11, T17 in SEQ ID NO: 12 beschrieben,
die jeweils unabhängig
im Sequenzprotokoll offenbart sind.
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(1-2) Klonierung des Aminopeptidasegens
und Bestimmung der Nucleotidsequenz
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Unter
Verwendung der in Beispiel 1 (1-1) aufgeklärten Peptiddaten wurden Oligonucleotidprimer
für die
PCR von Aminopeptidasegenen synthetisiert. Genauer wurden der 5'-stromaufwärtige Primer (LAP-5), beschrieben
in SEQ ID NO: 13, und der 3'-stromabwärtige Primer
(LAP-3), beschrieben in SEQ ID NO: 14, eingesetzt, wobei diese unter
Verwendung der Aminosäuresequenzen,
die in SEQ ID NO: 15 und SEQ ID NO: 16 beschrieben sind, aus den
in Beispiel 1 (1-1) bestimmten Aminosäuresequenzen hergestellt wurden.
Eine PCR wurde unter 32-facher
Wiederholung mit einem DNA-Thermocycler durchgeführt; Denaturierung bei 94°C für 30 Sekunden,
Annealing bei 40°C
für 45
Sekunden und Verlängerung
bei 72°C
für 1 Minute.
Dabei wurde chromosomale DNA vom Bacillus licheniformis als Matrize
verwendet. Im Ergebnis wurde ein DNA-Fragment mit einer Größe von etwa
390 bp erhalten.
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Währenddessen
wurde genomische DNA von Bacillus licheniformis unter Anwendung
des Verfahrens nach Murray und Thompson hergestellt und partiell
mit dem Restriktionsenzym Sau3A verdaut und durch ein 0,8%iges Agarosegel
aufgetrennt. Dann wurden die 2∼3
kb entsprechenden DNA-Fragmente isoliert. Die DNA-Fragmente wurden
ligiert in den Expressionsvektor λ ZAP
(Stratagene, LaJolla, USA), verdaut mit BamHI, und dem Verpackungsextrakt
(„packaging
extract") zugegeben.
Dann wurde das Verpackungsgemisch auf E. coli XL-1 Blue MRF' transferiert. Der
oben hergestellte Bibliotheksfilter („library filter") wurde unter Verwendung
des 32P-markierten PCR-Fragments durchmustert
und es wurden Klone, die das Aminopeptidasegen enthielten, detektiert.
Im Ergebnis wurde verifiziert, dass der ausgewählte Klon das DNA-Insert mit
einer Größe von etwa
2,6 kb umfasst und er wurde als „LAP 132"-Klon bezeichnet.
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Die
Nucleotidsequenz von LAP 132 wurde analysiert und das Ergebnis wurde
in SEQ ID NO: 2 beschrieben. Im Detail bestand es aus dem ATG-Startcodon,
beginnend am Nucleotid 192, und dem TAA-Stoppcodon bei 1539 und
enthielt ein ORF (offenes Leseraster) von 1.347 bp, wie in SEQ ID
NO: 2 und in SEQ ID NO: 3 gezeigt. Es wurde festgestellt, dass Nucleotid(sequenz)
449 Aminosäuren
codiert. Die Aminosäuresequenz,
codiert durch die oben aufgeklärte
Nucleotidsequenzinformation, war vollständig identisch zu dem Ergebnis,
das mittels der Aminosäuresequenzanalyse
von Peptidfragmenten, die von der oben gereinigten Aminopeptidase
stammten, erhalten wurde. Die Domäne des Aminoterminus der Aminopeptidase
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthielt hydrophobe Aminosäurereste, benachbart zu kationischen
Aminosäureresten, was ähnlich zu
der zur Sekretion benötigten
Signalsequenz war. Somit wurde gefolgert, dass die Aminopeptidase
bei der Sekretion zwischen Alanin 30 und Alanin 31 verdaut bzw.
gespalten wurde. Im offengelegten
koreanischen
Patent Nr. 1998-071239 wurde eine Aminopeptidase offenbart,
deren Aminoterminus hauptsächlich
bei bzw. ab Aminosäuresequenzen
beginnt, die in SEQ ID NO: 17 beschrieben sind, und Aminopeptidaseformen
heterogenen Typs, deren Spaltstellen bzw. gespaltete Stellen („cleaved
sites") in gewissem
Umfang zur vorliegenden Erfindung verschieden sind. Es wurde gefolgert,
dass dieser Unterschied durch Verdau mit einer anderen extrazellulären Protease
hervorgerufen wurde, nachdem die Aminopeptidase von den ursprünglichen
Stämmen
sekretiert worden war. Die erfindungsgemäße Aminopeptidase wurde hinsichtlich
der Aminosäuresequenz
mit anderen Aminopeptidasen, die in Genebank aufgezeichnet sind,
verglichen, indem eine BLAST-Recherche angewendet wurde. Im Ergebnis
wurde gezeigt, dass sie eine 62%ige Homologie mit der von Bacillus
subtilis stammenden Aminopeptidase und eine 58% Homologie mit der
von Bacillus halodurans stammenden Aminopeptidase aufweist. Die
erfindungsgemäße Aminopeptidase
wurde als eine neue Aminopeptidase, die zuvor nicht beschrieben
worden war, identifiziert.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben den E. coli-Stamm XLOLR mit dem
Aminopeptidasegen „LAP
132", das aus Bacillus
licheniformis stammt, transformiert und ihn als „E. coli XLOLR/LAP 132" bezeichnet. Die
Hinterlegung erfolgte bei der Internationalen Hinterlegungsstelle,
der Korean Collection for Type Cultures (KCTC) des Korean Research
Institute of Bioscience and Biotechnology (KRIBB), Republik Korea, am
26. April 2001, wobei die Eingangsnummer KCTC 1000 BP vergeben wurde.
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<Beispiel
2> Genexpression von
Aminopeptidase in einer Escherichia coli-Transformante
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Das
klonierte Aminopeptidasegen gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde in den Expressionsvektor pBK-CMV (Stratagene, USA)
subkloniert und (dieser) als Expressionsvektor „pLAP32" bezeichnet, um als Quelle des Aminopeptidasegens
verwendet zu werden. Dann wurde das PCR-Fragment mit einer Größe von etwa
1,2 kb, enthaltend eine Region, die für Aminopeptidase codiert, in
den Vektor pET11a (Stratagene, USA) subkloniert und (dieser) wurde
als Expressionsvektor pETLAP45 bezeichnet. E. coli BL21(DE3) wurde
mit dem Expressionsvektor transformiert und zur Expression eines
fusionierten Proteins unter Anheftung eines His-tag-Peptids genutzt.
Die Expression der Aminopeptidase im oben beschriebenen Expressionssystem
wurde mittels Durchführung
von SDS-PAGE verifiziert. Wie in 2 erläutert, wurde
festgestellt, dass das Molekulargewicht der Aminopeptidase etwa
45 kDa bei SDS-PAGE erreichte und iden tisch zu dem war, das von seinem
Gen abgeleitet wurde. In 2 stellt die Bahn M einen Standardmarker
für Molekulargewichte
dar; Bahn 1, E. coli, transformiert mit dem Expressionsvektor pET11a
(die Expression nicht induzierend); Bahn 2, E. coli, transformiert
mit dem Expressionsvektor pET11a (die Aktivierung des T7-Promotors
induzierend); Bahn 3, E. coli, transformiert mit dem Expressionsvektor
pETLAP45 (die Expression nicht eingeschlossen); und Bahn 4, E. coli,
transformiert mit dem Expressionsvektor pETLAP45 (die Aktivierung
des T7-Promotors induzierend). Der in 2 dargestellte
Pfeil bezeichnet die Aminopeptidase.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben versucht, Enzymaktivitäten der
Aminopeptidase, sekretiert aus einer E. coli-Transformante, nach
Expression des Gens zu detektieren. Insgesamt wurden, wenn die E.
coli-Transformante (ultra)schallbehandelt und analysiert wurde,
die Enzymaktivitäten
der Aminopeptidase aus der E. coli-Transformante in löslichen
Fraktionen gefunden. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße Aminopeptidase
die gleiche Größe aufweist,
wie sie aus dem Gen abgeleitet wurde, und Enzymaktivitäten zeigt.
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<Beispiel
3> Genexpression einer
Aminopeptidase in einer Bacillus subtilis-Transformante, Sequenzanalyse der
gereinigten Aminopeptidase am Aminoterminus und Bestimmung ihres
Molekulargewichts
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(3-1) Genexpression einer Aminopeptidase
in einer Bacillus licheniformis-Transformante
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In
der vorliegenden Erfindung wies ein mit HindIII-SacI verdautes DNA-Fragment,
enthaltend eine Region, die für
Aminopeptidase codiert, sowie einen Promotor, eine 3'- untranslatierte Region, eine Größe von etwa
2,6 kb auf und wurde in den Bacillus-Vektor pRB373 subkloniert und
der resultierende Expressionsvektor wurde mit pRB373-LAP bezeichnet.
Bacillus subtilis wurde mit dem Expressionsvektor transformiert
und kultiviert und die Kulturbrühe
wurde dann unter Verwendung von SDS-PAGE analysiert. Ausgehend von
der Kulturlösung
wurde beobachtet, dass die Aminopeptidase sekretiert wurde und ein
Molekulargewicht von etwa 45 kDa aufwies, was mit dem von bzw. aus
Bacillus licheniformis kompatibel war (siehe 3). In 3 stellt
die Bahn M einen Standardmarker für das Molekulargewicht dar;
Bahn 1, Bacillus subtilis, transformiert mit dem Expressionsvektor
pRB373; Bahn 2, Bacillus subtilis, transformiert mit dem Expressionsvektor
pRB373-LAP; und Bahn 3, Aminopeptidase, gereinigt aus Bacillus licheniformis.
Der in 3 dargestellte Pfeil bezeichnet die Aminopeptidase.
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(3-2) Sequenzanalyse des Aminopeptidasepolypeptids
am Aminoterminus, exprimiert durch eine Bacillus subtilis-Transformante
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Um
die Aminopeptidase aufzureinigen, wurde eine rekombinante Bacillus
subtilis-Transformante, enthaltend das erfindungsgemäße Gen,
kultiviert und die Kulturbrühe
wurde unter Durchführung
einer SP-Sepharose-Chromatographie aufgetrennt. Die Aminosäuresequenz
am Aminoterminus der gereinigten Aminopeptidase wurde mittels des
Aminosäureanalysengeräts bestimmt.
Als Ergebnis wurde verifiziert, dass die Sequenz der Aminopeptidase
am Aminoterminus heterogen war, wie in der von natürlichen
Wirtszellen stammenden Aminopeptidase gefunden, und begann mit SEQ
ID NO: 17 hauptsächlich
unter jenen mit SEQ ID NO: 18. Auch die mit Asn, Val und Glu begonnene
bzw. beginnende Aminopeptidase existierte.
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(3-3) Bestimmung des Molekulargewichts
des durch die rekombinante Bacillus subtilis-Transformante exprimierten
Aminopeptidasepolypeptids
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Die
rekombinante Bacillus subtilis-Transformante, die das Aminopeptidasegen
enthielt, wurde kultiviert und die Kulturbrühe wurde zur Aufreinigung der
Aminopeptidase unter Anwendung einer SP-Sepharose-Chromatographie
genutzt. Das Molekulargewicht der Aminopeptidase wurde mit Massenspektrometrie
untersucht und als Ergebnis wurde das Vorliegen von Substanzen,
entsprechend einem Molekulargewicht von 42.956 Da, 43.241 Da und
43.468 Da, festgestellt. Dieses Ergebnis wurde mit dem aus der Sequenzanalyse von
Aminosäuren
in Beispiel 3 (3-2) erhaltenen verglichen und es wurde gefolgert,
dass zusätzliche
sechs Aminosäuren
am Carboxyterminus entfernt waren. Das heißt, das in SEQ ID NO: 1 beschriebene
Polypeptid, (wobei) der Aminoterminus ab SEQ ID NO: 17 beginnt und
der Carboxyterminus bei bzw. auf SEQ ID NO: 19 endet, wies ein theoretisches
Molekulargewicht auf, das etwa 43.241 Da entsprach. Dann wies ein
weiteres Polypeptid, dem ausgehend von den obigen zwei Aminosäuren hinzugefügt waren,
ein Molekulargewicht auf, das 43.468 Da entsprach und das andere
Polypeptid, das in 2 Aminosäuren
deletiert war, wies ein Molekulargewicht auf, das 42.965 Da entsprach,
was identisch war zu den exakt aus der Massenspektrometrie erhaltenen Ergebnissen.
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Unterdessen
wurde die aus einer natürlichen
Wirtszelle, Bacillus licheniformis, gereinigte Aminopeptidase unter
Verwendung von Massenspektrometrie durch die gleiche Verfahrensweise
wie in Beispiel 1 (1-1) untersucht und das gleiche Ergebnis wie
bei der rekombinanten Transformante wurde erhalten.
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<Beispiel
4> Aktivitätsmessung
(an) der Aminopeptidase und ihren deletierten Formen, exprimiert
in einer rekombinanten E. coli-Transformante und Bacillus subtilis-Transformante
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben die Aminopeptidaseaktivität gemessen,
wobei eine Zelllysatlösung,
ultraschallbehandelt, im Falle der rekombinanten E. coli-Transformante verwendet
wurde und eine in Beispiel 3 (3-1) erhaltene Kulturlösung im
Falle der rekombinanten Bacillus subtilis-Transformante verwendet
wurde.
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Konkret
wurde die Methode nach Pfleiderer eingesetzt, um die Enzymaktivitäten bzw.
enzymatischen Aktivitäten
der in Beispiel 2 und Beispiel 3 produzierten Aminopeptidase abzuschätzen (Pfleiderer,
Meth. Enzymol., 1970, 19, 514–521).
50 μl Kulturlösung wurden
einem Gemisch aus 1 M Tris (pH 8,5) (950 μl) und 0,1 M Leucin-p-nitroanilid
(20 μl)
in DMSO zugesetzt, für
3 Minuten bei 60°C
umgesetzt, es wurden 100 μl
70%ige Essigsäure
zugesetzt, die Reaktion beendet und die Absorption bei 405 nm detektiert.
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Wie
in 4 gezeigt, gab es einen klaren Unterschied zwischen
dem Bacillus subtilis-Stamm, der mit dem Aminopeptidasegen transformiert
war, und dem Bacillus subtilis-Stamm, der den Expressionsvektor
enthielt. Zusätzlich
bestand die aus rekombinanten Bacillus subtilis gereinigte Aminopeptidase
gleichzeitig aus am Aminoterminus oder am Carboxyterminus deletierten
Formen, wie in Beispiel 3 (3-2) und (3-3) gezeigt, und es wurde
auch festgestellt, dass die Proben Enzymaktivitäten aufweisen. 4 ist
eine Darstellung von pRB373-LAP, Bacillus subtilis, der mit dem
Expressionsvektor, der das Aminopeptidasegen enthält, transformiert
ist; darin stellt Δ LG,
Bacillus subtilis, kultiviert in LB-Kulturbouillon, dar und ⧫ stellt
pRB373, Bacillus subtilis, transformiert mit dem Expressionsvektor,
der kein Aminopeptidasegen enthält,
dar.
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GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Wie
deutlich gezeigt und oben bestätigt,
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung das für
die aus Bacillus licheniformis stammende Aminopeptidase codierende
Gen kloniert und durch Verwendung einer rekombinanten bakteriellen
Transformante exprimiert und es wird als neues nicht zuvor beschriebenes
Gen identifiziert. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung gereinigte und aufgeklärte
Aminopeptidase kann in nützlicher Weise
benutzt werden, um rekombinante Proteine vom natürlichen Typ herzustellen, sowie
weithin für
andere Enzymreaktionen angewendet werden.
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