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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Vorrichtungen und Verfahren,
welche die Fälschung
von Vermerken die entweder durch Druck oder manuell auf ein Druckdokument
aufgebracht sind, verhindern.
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Die
Art der durch die Vorrichtung der Erfindung anvisierten Fälschung
ist spezifisch die Veränderung
von ursprünglichen
Angaben, die durch andere Angaben, die den Absichten des Fälschers
dienen, ersetzt werden.
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Solche
Angaben können
entweder „feste" Angaben sein, die
auf identische Weise auf allen Dokumenten einer Serie (Gesichtswert
eines Scheins) anzutreffen sind, oder Angaben, die einem bestimmten
Dokument eigen sind; in diesem Fall werden sie mit dem allgemeinen
Begriff „variable
Angaben" bezeichnet
und können
typischerweise eine Unterschrift, eine Seriennummer, ein Code, usw.
sein.
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Die
durch die vorliegende Schutzvorrichtung anvisierten Dokumente sind
insbesondere authentische oder authentifizierte Dokumente, Schecks,
Reiseschecks, Zertifikate, Personalausweise, Lotterielose, Wertpapiere,
usw. Das Substrat, auf welches diese Dokumente gedruckt sind, reicht
folglich vom Normalpapier über
Spezialpapiere mit Wasserzeichen bis zur Kunststoffkarte, usw.
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Gemäß einer
herkömmlichen
Fälschungstechnik
gehen Fälscher
von einem Dokument ohne Wert (oder von relativem Mindestwert) aus
und verändern
bestimmte ursprüngliche
Angaben, die sie stören
(Nennwert eines Schecks, Lotterienummer, Name eines Nutznießers), durch
Radieren oder Kratzen, um sie durch andere zu ersetzen.
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Um
die Arbeit dieser Fälscher
zu erschweren, kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung, wie
beispielsweise die Benutzung von Papieren mit veränderlicher
Oberfläche
oder der Druck eines darunterliegenden Motivs, wobei die Veränderung
der ursprünglichen
Angaben auch das darunterliegende Motiv verändert, das folglich neu gezeichnet oder
vervollständigt
werden muss.
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Die
EP 0 184 529 beschreibt
die Verwendung eines Substrats, das die durch die variablen Angaben
benutzte Tinte absorbiert.
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Ein
anderes Verfahren besteht darin, der Substratoberfläche ein
Relief zu verleihen, insbesondere durch das Verfahren des feinen
Feilenhiebs (Intaglio), was die Fälscher zwingt, die Oberfläche des Substrats
noch mehr zu verändern.
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Es
versteht sich, dass diese einzelnen Verfahren obendrein miteinander
kombiniert werden können,
wodurch die Arbeit der Fälscher
umso schwieriger gemacht wird.
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Die
Effizienz dieser einzelnen Verfahren wird jedoch durch die von den
Fälschern
angewandten Verfahren, die mehr und mehr undurchsichtig sind, in die
Bresche geschlagen, weshalb ein Bedarf für eine mitunter hochentwickelte
Apparatur zur Erkennung der Fälschungen
besteht.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist, ein Fälschungsversuch
leicht erkennbar zu machen, selbst für ein wenig geübtes Auge.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens
mit relativ niedrigem Kostenaufwand, das leicht auf zahlreiche andere
Arten von Dokumenten erweitert werden kann.
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Der
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Vorrichtung zum Schutz gegen
Fälschung
von Angaben, die in einem Druckdokument eingetragen sind, in welchem
mindestens in einem Bereich, der zum Aufbringen der variablen Angaben
bestimmt ist, das Dokument mindestens ein Reliefmotiv umfasst, das durch
eines der folgenden Verfahren erhalten wird:
Siebdruck, Flexografie,
Tiefdruck, wobei dieses Relief ausschließlich auf der Dicke der zur
Bildung dieses Motivs benutzten Tintenschicht beruht und das Reliefmotiv
entweder oberhalb oder unterhalb der zu schützenden Angaben aufgebracht
wird.
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Die
benutzte Tinte enthält
vorzugsweise Pigmente mit optischem Effekt; der optische Effekt
ist vorteilhafterweise eine Irideszenz oder eine Opaleszenz.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schutz gegen
Fälschung
von Angaben, die in einem Druckdokument eingetragen sind, welches
folgende Vorgänge
umfasst:
- a) Auswählen eines Substrats
- b) Drucken einer zu schützenden
Angabe auf dieses Substrat
- c) Auswählen
einer Tinte die ein polymerisierbares Material und einen Polymerisationsbeschleuniger
enthält
- d) Auswählen
eines Druckverfahrens aus den folgenden Verfahren: Siebdruck, Flexografie,
Tiefdruck
- e) Drucken eines Motivs mit dieser Tinte anhand dieses Verfahrenes
- f) Aktivieren des Polymerisationsbeschleunigers durch Energiezufuhr
eigens zu diesem Zweck
- g) Polymerisieren der dicken Tintenschicht.
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Bei
diesem Verfahren kann der Vorgang b nach dem Vorgang g durchgeführt werden,
wobei die Sequenz folgendermaßen
abläuft:
a, c, d, e, f, g, b.
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Vorteilhafterweise
wird die Polymerisation durch eine Energiezufuhr mittels ektromagnetischer Strahlung
aktiviert, die aus folgenden Techniken gewählt wird: Infrarot-, UV-Strahlung,
Mikrowellen.
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung besonderer Ausführungsformen
der Erfindung hervor, wobei Bezug auf die begleitenden Zeichnungen genommen
wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Perspektivenansicht mit übertriebenem Maßstab, welche
die Fälschung
durch Kratzen eines Dokuments auf einem glatten Substrat darstellt.
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2 eine
schematische Perspektivenansicht, welche die Fälschung durch Kratzen eines
Dokuments auf einem Substrat mit Hochprägungen darstellt.
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3 eine
schematische Perspektivenansicht des Ergebnisses eines Fälschungsversuches der
Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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4 eine
der 3 ähnliche
schematische Perspektivenansicht mit nachträglichem Aufbringen der zu schützenden
Angabe.
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1 zeigt
den Effekt des Kratzens im Fall eines herkömmlichen Druckdokuments auf
einem glatten Substrat 8.
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Das
Kratzen mittels eines beliebigen spitzen Gegenstands 2 einer
zu schützenden
Angabe, beispielsweise einer „variablen
Angabe" 4 (hier
ein Buchstabe A) verändert
auch ein darunterliegendes Druckmotiv 6 indem ein „weißer Bereich" weiter besteht,
den der Fälscher
verändern
muss, um die Fälschung
zu verbergen.
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2 zeigt
den Effekt des Kratzens im Fall eines Substrats mit Hochprägungen,
wobei der Fälscher
während
des Kratzens dazu gebracht wird, die Oberfläche des Substrats mit Hochprägungen 9 zu beeinträchtigen.
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Eine
solche Veränderung
ist normalerweise leicht an der Lichtdurchlässigkeit erkennbar. Manchen
besonders geschickten Übeltätern gelingt
es dennoch diese Charakteristik zu minimieren.
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3 zeigt
das Ergebnis eines Fälschungsversuchs
eines durch die Vorrichtung der Erfindung geschützten Dokuments.
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In
dieser Vorrichtung, wo die Form des Substrats 8 nur wenig
Bedeutung hat, ist der zu schützenden
Angabe ein Motiv 10 überlagert.
Dieses Motiv 10 erscheint als Relief, denn es wird durch
eine Tinte, die in dicker Schicht 12 aufgetragen wird,
gebildet.
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Dementsprechend
ist die zu schützende
Angabe 4 eng an das Motiv 10 gebunden, und ein
selektives Kratzen ist unmöglich.
Jeder Fälschungsversuch
führt automatisch
zu einer dreidimensionalen Zerstörung 14 des
Motivs 10. Für
den Fälscher
ist es unmöglich – selbst
wenn er über
eine Tinte mit Pigmenten, die eine mit der benutzten Tinte vergleichbare
Farbe reproduzieren (was bereits nicht so leicht ist), verfügt – den Effekt,
der durch das Relief der Tintenschicht 12 der Vorrichtung
der Erfindung bewirkt wird, wiederherzustellen.
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Um
das besondere Relief 12 der Vorrichtung der Erfindung zu
erhalten, wird eine Tinte benutzt, die neben den Pigmenten und einer
bestimmten Menge von Lösungsmitteln
polymerisierbare Materialien („Lacke", Monomere) enthält, welche
auf dem geeigneten Substrat anhand eines Druckverfahrens, dass die Übergabe
einer dicken Tintenschicht und die Verwendung von großen Pigmenten
ermöglicht,
aufgetragen wird.
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Zu
diesen Druckverfahren gehören
typischerweise der Siebdruck, die Flexografie, und der Tiefdruck.
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Gemäß der üblichen
Druckereipraxis muss zur Erzielung eines maximal optischen Effektes
der in der Tinte verteilten Pigmente die Tintenschicht so dünn wie möglich und
folglich praktisch zweidimensional sein. Eine dünne Schicht bietet auch den
Vorteil, dass der Kratzvorgang erschwert wird.
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Dieses
Ergebnis wird in der Regel durch einen üblichen Trocknungsvorgang erzielt.
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Ganz
im Widerspruch zu dieser Praxis wird im Verfahren gemäß der Erfindung
ein kurzer Trocknungsvorgang mit starker Energiezufuhr durchgeführt, so
dass eine nahezu sofortige Polymerisation der Tintenschicht, praktisch
ohne Volumenreduzierung, erhalten wird. Dementsprechend erhält man eine
Schicht 12 mit dreidimensionaler Erweiterung (in der Größenordnung
von ungefähr
zehn μm).
Diese Energiezufuhr kann durch Temperaturerhöhung, elektromagnetische Strahlung
oder Elektronenstrahlung realisiert werden.
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Wie
zuvor auf beinahe paradoxe Weise festgestellt, wird dadurch das
Kratzen der Angaben 4 nicht etwa erleichtert, sondern die
Veränderungen 14 werden
im Gegenteil nur noch deutlicher sichtbar.
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Darüber hinaus,
um nicht die Lesbarkeit der zu schützenden Angabe 4 zu
verändern,
soll kein dunkles und lichtundurchlässigen Motiv, sondern vorzugsweise
ein zartes Motiv wie eine Guilloche (typischerweise 0,1 bis 0,2
mm breite Linien mit demselben Abstand) zur Anwendung kommen, die
schwieriger zu reproduzieren ist und mit transparenten oder durchscheinenden
Tinten realisiert wird, welche beispielsweise mit Pigmenten angereichert
sind, die einen besonderen optischen Effekt, beispielsweise eine
Irideszenz oder eine Opaleszenz, erzeugen, wenn sie unter einem
bestimmten Winkel betrachtet werden.
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Im
Beispiel der 3 wurde das Aufbringen der Tintenschicht über die
zu schützende
Angabe 4, deren passendes Aufbringen im Druckverfahren
des Substrats 8 einbezogen ist, realisiert.
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Man
kann sehen, dass die zu schützende Angabe 4 selber
eine Angabe sein kann, die das Dokument authentifiziert, wie ein
holografisches Bild, dessen einzige Anwesenheit (selbst verändert) für einen
mäßig aufmerksamen
Beobachter zur Erkennung der Authentizität eines Dokuments ausreicht.
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Man
kann auch dieselbe Technik anwenden, um eine variable Angabe 4 zu
schützen,
die, so wie in 4 gezeigt, a posteriori auf
die Relief-Tintenschicht 12 aufgebracht wird. Der typischste
Fall ist eine mit der Hand geschriebenen Angabe (Unterschrift, usw.).
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In
diesem Fall werden die Reliefs, die durch die dicke Schicht 12 gebildet
werden, lokal im Augenblick des handschriftlichen Aufbringens, zerdrückt. Das
Ausradieren der zu schützenden
Angabe 4, so sorgfältig
es auch vorgenommen wird, kann die Anwesenheit von „beschädigten" Reliefs nicht verbergen,
so dass ein gefälschten
Dokument ohne Schwierigkeit erkennbar ist.