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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Telekommunikations-Ringnetzwerke und
betrifft insbesondere Netzwerke mit einer Vier-Faser Ringtopologie,
deren Verkehr durch einen verteilten Mechanismus eine MS-SPRING
Typs geschützt
ist. Noch genauer betrifft sie einen Weg, um mögliche Szenarien mehrfacher
Fehler verschiedenen Typs in solchen Netzwerken zu beherrschen.
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Auf
dem Gebiet der Telekommunikation sind faseroptische Netzwerke mit
Ringtopologie bekannt, wobei die Netzwerke eine Anzahl von Knoten
oder Netzwerkelemente umfassen, die miteinander über Faserspannen verbunden
sind, um einen Ring zu bilden. Der Verkehr in solchen Netzwerken
wird über
so genannte Pfade abgewickelt, d.h. Circuits, die zwei oder mehr
Netzwerkelemente des Rings verbinden.
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Mechanismen
für den
Schutz des Verkehrs in solchen Netzwerken sind ebenfalls bekannt.
Von diesen ist eine Art von verteiltem Mechanismus, MS-SPRING (Multiplexed
Section-Shared Protection Ring) genannt, wohl bekannt.
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Bei
den ozeanüberquerenden
SDH Kommunikationsnetzwerken mit einer Vier-Faser Ringtopologie,
bei denen der Schutz vom Typ MS-SPRING ist, wird das zur Verfügung stehende
Band in zwei Bereiche aufgeteilt: die Kanäle mit hoher Priorität (die im Falle
eines Fehlers im Ring zu schützen
sind) und die Kanäle
mit niedriger Priorität
(die ungeschützt
sind und im Falle eines Fehlers stummgeschaltet werden). Entlang
der Übertragungsrichtung
werden zwei benachbarte Knoten durch vier Fasern miteinander verbunden
(zwei in einer Richtung und zwei in der Gegenrichtung); die Kanäle mit hoher
Priorität
(als HP bezeichnet) belegen im fehlerfreien Betrieb die Betriebsfaser, während die
Kanäle
mit niedriger Priorität
(LP) die Schutzfaser belegen, bis letztere benötigt wird, um Schutzfunktionen
im Ring durchzuführen.
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In
solchen Netzwerken wird als ein Spannenfehler bezeichnet der Ausfall
(oder die Beeinträchtigung)
einer oder beider Betriebsfasern, die zwei Knoten verbinden, oder
die Unterbrechung einer oder beider Schutzfasern; im ersten Fall
(Betriebsfasern von der Unterbrechung betroffen) bemüht sich
der Spannenschutz, den gesamten HP Verkehr wieder herzustellen durch
dessen Rerouten über
die Schutzfaser der gleichen Spanne. Dahingegen wird als ein Ringfehler
bezeichnet die Unterbrechung (oder die Beeinträchtigung) von sowohl Betriebs- als auch Schutzfasern
zwischen zwei benachbarten Knoten. In diesem Fall wird Ringschutz
angestrebt, der Rerouting bereitstellt für den HP Verkehr, der auf Grund des
Ausfalls verloren gehen würde,
entgegen der Fehlerrichtung durch Benutzen der LP Kanäle.
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Das
allen Schutzmechanismen gemeinsame Problem besteht darin, die größtmögliche Menge
an HP Verkehr zu schützen
und zu erhalten.
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Die
Ringtopologie stellt sicher, dass im Falle eines einzelnen Fehlers
der gesamte Verkehr hoher Priorität wieder hergestellt wird.
Die Situation wird jedoch kritisch, wenn eine Vielzahl von Fehlern
im Ring auftritt: um den geschützten
Verkehr zu maximieren, müsste
jeder Knoten in der Lage sein, alle lokalen Fehler und Befehle zu
signalisieren, um seine Anforderungen dem gesamten Ring mitzuteilen.
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Das
Schutzmanagement in Ringnetzwerken ist genormt durch die internationalen
Organisationen ITU (ITU-T Empfehlung G. 841, Anhang A) und ETSI. In
beiden Spezifikationen basiert das Schutzprotokoll auf einem Paar
von Bytes K1, K2 des SDH (oder SONET) Rahmens, insbesondere in dessen
MSOH Abschnitt. Das Byte K1 ist codiert auf die folgende Art: dessen
erste 4 Bits enthalten Anforderungscodes, während die nächsten 4 Bits die Zielknotenidentifikationen
(ID) für
die in den ersten vier Bits angezeigten Anforderungscodes. Die Funktionen
des Bytes K2 sind folgende: die ersten 4 Bits enthalten Quellenknotenidentifikationen,
die letzten drei Bits definieren den Status, während das fünfte Bit einen Pfadlängencode
repräsentiert
(0 = kurzer Pfad, 1 = langer Pfad).
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In
das Feld der Anforderungen wird ein Fehler- oder Befehlscode eingefügt, für den eine
koordinierte Aktion der Ringknoten erforderlich ist.
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Im
Falle des Ringschutzes intervenieren die Knoten direkt, was der
Signalisierung ermöglicht, durch
den ganzen Ring geleitet zur werden und möglicherweise einige Aktionen
am Verkehr durchzuführen.
Eine notwendige Bedingung, die der Ringschutz managen muss, ist,
dass die Signalisierung alle Knoten erreicht (Signalisierung über den
langen Pfad), die alle in einen Durchleitungsstatus gehen (ausgenommen
der Abschlussknoten, der in einem Bridge & Switch Status ist).
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Andererseits
ist es im Falle von Spannenschutz nicht erforderlich, dass die Signalisierung
alle Knoten erreicht: die einzigen in den Schutz einbezogenen sind
die, die benachbart zu der Spanne liegen, die durch den Spannenfehler
betroffen ist. In diesem Falle wird davon gesprochen, dass der Spannenschutz
durch Signalisierung über
den kurzen Pfad gemanagt wird. Der Statuscode synchronisiert die Aktionen,
die durchgeführt
werden müssen,
um Fehlverbindungen auf den Pfaden zu vermeiden.
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Die
ITU-T Empfehlung G. 841 geht davon aus, dass mehrere Spannenanforderungen
oder mehrere Ringanforderungen, aber nicht Ringanforderungen und
Spannenanforderungen zusammen gleichzeitig auf dem Ring bedient
werden müssen;
in solchen Umständen
ist der Verkehr, der durch die Spanne, der von dem Spannenfehler
betroffen ist, geschützt,
aber nicht der, der durch die Spanne geleitet wird, die von dem
Ringfehler betroffen ist.
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Darüber hinaus
existieren einige Befehle, die nicht über die K-Bytes zu den anderen
Knoten übertragen
werden, diese bleiben lokal; wohingegen von anderen (LP, alle Spanne),
selbst wenn sie nicht signalisiert werden, verlangt wird, dass sie
globale Wirkung haben: sie laufen nicht mit den K-Bytes um und müssen vom
Managementzentrum einzeln an jeden Knoten gegeben werden.
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EP 0 456 206 (A2) offenbart
ein erstes Paar von Bytes für
die Anzeige der Anforderung von Ringschutz; diese Bytes werden als
Benutzerbytes (UB (von User Bytes)) bezeichnet und im Overheadrahmen übertragen,
wie F1, Z1 oder Z2, um eine oder mehrere Ringschutzereignisse zu
verwalten (die mit „Loopback" anstelle von „Ring") bezeichnet werden. In
12A–
12B–
12C werden beispielsweise zwei Anforderungen
von Ringschutz dargestellt (Fehler zwischen den Knoten A-B und B-C),
und der Ringschutz wird dargestellt mit einer Schleife am Knoten C
von
12B–
12C und
am Knoten A von
12C. Das Dokument
offenbart auch wenigstens ein zusätzliches Paar von Bytes, das
benutzt wird für
ein Punkt- zu Punkt Multiplexabschnitts-Schutzschema (MSP (von Multiplex Section
Protection)) (mit K1 und K2 Bytes), dies ist ein Schutzschema für eine lineare
Topologie und nicht für
einen Ring.
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Im
Hinblick auf die Nachteile und Lücken
der bekannten und genormten Lösungen,
wie oben beschrieben, ist es die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren anzugeben zum Verwalten einer Vielzahl von Fehlern
verschiedenen Typs (Ring- und Spannen) in ozeanüberquerenden Telekommunikationsnetzwerken
mit einer Ringtopologie.
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Diese
und weitere Aufgaben werden gelöst durch
ein Verfahren, das die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 aufweist,
durch eine Rahmenstruktur entsprechend Anspruch 4 und ein Netzwerkelement
nach Anspruch 5. Weitere vorteilhafte Merkmale werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die
Grundidee der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine zusätzliche
Signalisierung für
den Schutz bereitzustellen, wobei ein zweites Paar von Bytes K1
und K2 benutzt wird, ausgesucht aus bisher in den SDH (oder SONET)
Rahmen nicht benutzten Bytes. Auf diese Weise gibt es eine Möglichkeit,
ein Paar für
Spannensignalisierung und das zweite für Ringsignalisierung zuzuordnen.
Auf diese Weise ist es möglich,
verschiedene Spannenanforderungen (auch mit verschiedenen Prioritäten) und
Ringanforderungen gleichzeitig zu managen.
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Die
Erfindung wird sicher verständlich
aus der folgenden detaillierten Beschreibung, die lediglich beispielhaft
und nicht beschränkend
gegeben wird, die in Bezug auf die anhängenden Zeichnungen zu lesen
ist, wobei:
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1 ein
Telekommunikationsnetzwerk mit einer Vier-Faser Ringtopologie zeigt,
das von keinem Fehler betroffen ist;
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2 das
gleiche Netzwerk von 1 zeigt, das gleichzeitig von
einem Ringfehler und einem Spannenfehler betroffen ist;
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3 das
gleiche Netzwerk von 2 zeigt, das auch von einer
Faserverschlechterung betroffen ist;
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4 das
gleiche Netzwerk von 2 zeigt, das aber von zwei verschiedenen
Fehlern betroffen ist;
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5 das
Netzwerk von 2 zeigt, in dem die Fehler entsprechend
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt werden.
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Vor
dem Einstieg in die detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung
erscheint es nützlich,
darauf hinzuweisen, dass sie gut anwendbar ist bei allen Arten von
synchronen Übertragungen,
gewöhnlich
SDH und SONET. Es wird jedoch im Sinne der Verständlichkeit vorgezogen, sich
nur auf die SDH Umgebung zu beziehen. Somit ist jeder Bezug in dieser
Beschreibung und in den Ansprüchen
auf synchrone SDH Übertragungen
als auch SONET Übertragungen
einschließend
anzusehen, es sei denn, es wird ausdrücklich auf etwas anderes hingewiesen.
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1 zeigt
ein Ringnetzwerk mit einer Vielzahl von Knoten (A, B, ..., G), die
durch Vierfaser-Spannen verbunden sind, die schematisch durch Pfeile
dargestellt werden: ein Paar von Pfeilen repräsentiert die Betriebskanäle (HP)
und das andere Paar repräsentiert
die Schutzkanäle
(LP). Im Ring ist wenigstens ein geschützter Pfad für die Übertragung von
Information von einem Knoten zu einem anderen installiert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist nur ein Pfad zwischen D und F (Abschlussknoten) dargestellt,
der durch die Zwischenknoten C, B, A und G verläuft.
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Mit
Bezug auf 2 (in der der Pfad aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht mehr gezeigt wird) wird ein Spannenfehler (SF-S, Signal Failure Span)
in einer Spanne (C-D)
einfach dadurch bearbeitet, indem der Verkehr über die entsprechende Schutzfaser
(LP) geleitet wird. Analog dazu wird ein Ringfehler (SF-R, Signal
Failure Ring) in einer Spanne (G-F) dadurch bearbeitet, indem der
nicht betroffene Ringabschnitt benutzt wird, d.h. der, bei dem der Knoten
E ein Zwischenknoten ist.
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Weil
im Protokoll der ITU-T G.841 die Koexistenz von Ringschutz und Spannenschutz
nicht vorgesehen ist, und nachdem die vom Spannenschutz betroffenen
Knoten nur Spannenanforderungen und keine Ringanforderungen senden
können, ist
es nicht möglich,
den Pfad in dem Fall aufrechtzuerhalten, wenn er von zwei Fehlern
unterschiedlichen Typs (Ring und Spanne) betroffen ist.
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Im
gleiche Szenario (3) wird die Existenz einer Spannenbeeinträchtigung
(SD-S, Signale Degrade Span) nicht signalisiert, weil sie eine niedrigere
Priorität
hat als Ringsignalisierung (die ohnehin nicht bedient wird).
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Es
kann passieren, dass ein Knoten, beispielsweise Knoten C von 4,
weitgehend isoliert wird, weil er, auf einer Seite von einem Spannenfehler
betroffen und auf der anderen von einem Ringfehler, dem Ring seine
gesamte Alarmsituation nicht mitteilen kann.
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Die
oben mit Bezug auf 2 bis 4 beschriebenen
Situationen sind nur einige der Situationen, in denen die gegenwärtigen Spezifikationen nicht
die Maximierung der HP Verkehrswiederherstellung erlaubt.
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Ausgehend
von der Überlegung,
dass die vier Bits des Felds „Anforderung" für das Byte
K1 die Codierung von nur sechzehn verschiedenen Anforderungen (für Befehle
oder Alarmsignale) erlaubt, wurde daraus geschlossen, dass es einen
Bedarf gibt, die Anzahl der für
Signalisierung zur Verfügung stehenden
Bits zu erhöhen.
Auf diese Weise wäre
es auch möglich, über die
K Bytes auch solche Befehle zu kommunizieren, die allen Knoten des
Rings bekannt gegeben werden müssen
(siehe „LP
all span").
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Die
Grundidee der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine zusätzliche
Signalisierung für Schutzzwecke
vorzusehen, indem ein zweites Paar von Bytes K1 und K2 benutzt wird,
das aus bisher nicht genutzten Bytes im SDH (oder SONET) Rahmen
ausgewählt
wird. Auf diese Weise entsteht die Möglichkeit, ein Paar der Spannensignalisierung
und das zweite der Ringsignalisierung zuzuordnen. Dabei wird es
möglich,
verschiedene Spannenanforderungen (auch mit unterschiedlichen Prioritäten) und
Ringanforderungen gleichzeitig zu behandeln.
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Wie
in der Zeichnung von 5 gezeigt, behandelt, übereinstimmend
mit der vorliegenden Erfindung, jeder Knoten beim Empfangen und
Senden zwei Paare von Bytes K1 und K2 für jede Seite, das erste Paar
ist bestimmt für
einen ersten Signalisierungstyp, beispielsweise der Spannensignalisierung, und
das zweite Paar für
einen zweiten Signalisierungstyp, beispielsweise der Ringsignalisierung.
Jeder Knoten analysiert seine Anforderungen und entscheidet, welche
von diesen Spannenanforderungen die höhere Priorität hat und
die Ringanforderung mit höherer
Priorität.
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Vorzugsweise
bleiben die Codierungen der Bytes K1 und K2 die oben erwähnten und
genormten: auf diese Weise wird die zusätzliche Bearbeitungskomplexität im Vergleich
zu konventionellen Mechanismen reduziert.
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In
der Praxis wird das Schutzprotokoll auf zwei Ebenen aufgeteilt,
von denen jede formal unabhängig
von der anderen ist, insoweit als die Signalisierung betroffen ist;
weil bei beiden der Schutz nach den Standardregeln durchgeführt wird;
d.h. der Spannenschutz wird weiterhin auf dem kurzen Pfad aufgebaut,
während
der Ringschutz über
den langen Pfad abgewickelt wird. Es ist die Aufgabe jedes Knotens,
die Spanneninformation mit der Ringinformation zusammenzuführen, um
die Aktionen am Verkehr korrekt auszuführen: tatsächlich müssen die Aktionen, die durch
die prioritätsbehafteten
Anforderungen zwischen Spanne und Ring diktiert sind, durchgeführt werden,
und danach muss ausgewertet werden, ob die Vorgänge, die von Anforderungen
mit geringerer Priorität
diktiert werden, möglich
sind. Auf diese Weise wird maximaler Schutz für den Verkehr hoher Priorität bereitgestellt.
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Wie
in 5 gezeigt, ermöglicht
die Idee der Zweifachsignalisierung das gleichzeitige Management
von Spannen- und Ringschutzvorgängen
(was gegenwärtig
von den Empfehlungen nicht erlaubt wird). Obwohl die bereits eingerichtete
Priorität
erhalten bleibt, wäre
es möglich,
die Ringsignalisierung abzuschließen und dann einige der Pfade
zu schützen,
die durch den Ringfehler verlaufen. Noch immer mit Bezug auf 5 könnte nicht
nur der Ringschutz durchgeführt
werden, auch die Spannenbeeinträchtigung
würde signalisiert.
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Entsprechend
den Prioritäten
der verschiedenen Signalisierungen könnte auch der Pfad von 1 geschützt und
im Fall eines Ringfehlers zwischen G und F, eines Spannenfehlers
zwischen C und D und von Leistungsabfall (Beeinträchtigung) zwischen
E und F aufrechterhalten werden. Darüber hinaus wäre es möglich, einige
Befehle, die momentan lokal sind (LP all span), zu kommunizieren
und somit den gesamten Ring über
die komplette Situation jedes Knotens zu informieren.
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Die
Idee des Verdoppelns der Signalisierungspaare bedingt ein komplexeres
Verkehrsmanagement an jedem Knoten; es müssen tatsächlich die Folgeaktionen (AIS
einfügen,
Bridge & Switch-Aktionen) durchgeführt werden
durch Integration der Information der beiden Paare von K-Bytes und
darauf aufbauend das Ermitteln, welche Pfade zu schützen sind,
und welche andererseits nicht geschützt werden können.
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Die
zusätzlichen
Signalisierungsbytes (K1' und
K2') können aus
dem Overheadabschnitt des SDH (oder SONET) Rahmens genommen werden. Grundsätzlich können zwei
beliebige Bytes des Rahmens, die nicht für andere Zwecke reserviert
sind, d.h. solche, die in ITU-T G.841 für „nationale Anwendungen" definiert wurden,
benutzt werden.
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Schließlich ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren
das Management von Mehrfachfehlersituationen verschiedenen Typs
in ozeanüberquerenden
Telekommunikationsnetzwerken mit einer Ringtopologie, in denen Signale übertragen
werden, die als Rahmen von Bytes organisiert sind, und in denen die übertragenen
Rahmen ein Paar von Bytes (K1, K2) enthalten für das Signalisieren von Ereignissen (Fehler
oder Befehle). Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass in
den übertragenen
Rahmen wenigstens ein weiteres Paar von Bytes (K1', K2') bereitgestellt
wird, wobei das erste Paar von Bytes (K1, K2) für das Signalisieren von Ereignissen
eines ersten Typs benutzt wird, während das wenigstens eine zusätzliche
Paar von Bytes (K1',
K2') benutzt wird, um
Ereignisse eines zweiten Typs zu signalisieren. Der erste Ereignistyp
umfasst entweder nur Spannenereignisse (SF-S, SD-S) oder nur Ringereignisse (SF-R,
SD-R), entsprechend umfasst der zweite Ereignistyp nur Ringereignisse
(SF-R, SD-R) oder Spannenereignisse (SF-S, SD-S).
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Genau
das oben erwähnte
MS-SPRING Managementverfahren kann definiert werden mit Begriffen
für die
Aktionen, die von den Knoten oder Netzwerkelementen durchgeführt werden.
Das somit definierte Verfahren umfasst den Schritt des Empfangens
der Signalrahmen, die die ersten Signalisierungsbytes (K1, K2) enthalten
und ist gekennzeichnet durch den Schritt des Empfangens wenigstens
eines zusätzlichen
Paars von Bytes (K1',
K2'), wobei das
erste Paar von Bytes (K1, K2) für
das Signalisieren von Ereignissen eines ersten Typs benutzt wird und
wobei das wenigstens eine zusätzliche
Paar von Signalisierungsbytes (K1', K2')
für das
Signalisieren von Ereignissen eines zweiten Typs benutzt wird. Das
Verfahren umfasst den zusätzlichen
Schritt der Verarbeitung der Information, die von dem ersten Paar
von Bytes (K1, K2) und dem wenigstens einen zusätzlichen Paar von Signalisierungsbytes
(K1', K2') übertragen
wird, um Aktionen (Bridge & Switch
oder Durchleiten) durchzuführen,
die so eingerichtet sind, dass im Falle mehrerer Ereignisse verschiedenen Typs
so viel Verkehr wie möglich
aufrechterhalten wird. Solche Aktionen basieren auf prioritätsbehafteten
Anforderungen zwischen Spanne und Ring und umfassen den Schritt
des Auswertens, ob Betrieb auf den Pfaden, die von den Anforderungen
niedrigerer Priorität
diktiert werden, möglich
ist. Auf diese Weise wird der maximale Schutz für den Verkehr hoher Priorität sichergestellt.
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Der
Schutzbereich der vorliegenden Erfindung erstreckt sich natürlich auch
auf eine Telekommunikations-Rahmenstruktur, die ein erstes Paar
von Bytes (K1, K2) für
Ereignissignalisierung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das
erste Paar von Bytes (K1, K2) für
das Signalisieren von Ereignissen eines ersten Typs benutzt, wird
während
das wenigstens eine zusätzliche
Paar von Bytes (K1',
K2') für das Signalisieren
von Ereignissen eines zweiten Typs benutzt wird.
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Schließlich erstreckt
sich der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung auch auf einen
Knoten oder ein Netzwerkelement zur Bearbeitung von Telekommunikationsrahmen
des obigen Typs, die in der Lage sind, die Schritte des Verfahrens
auszuführen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann sowohl hardwaremäßig als
auch softwaremäßig ausgeführt werden,
und deshalb erstreckt sich der Schutzbereich auch auf ein Softwareprogramm,
das in der Lage ist, das Verfahren auszuführen, und auf ein Speichermedium,
auf dem das Softwareprogramm gespeichert ist.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung aus Übersichtlichkeitsgründen mit
Bezug auf die Situation von Ringnetzwerken, die von Mehrfachfehlern
betroffen sind, beschrieben worden ist, ist offensichtlich, dass der
Begriff „Fehler" verstanden werden
soll als Fehler an der Faser selbst, in den Netzwerkelementen oder deren
Komponenten, aber auch als Signalbeeinträchtigungen oder Operatorbefehle,
die insgesamt als „Ereignisse" bezeichnet werden
können.
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Somit
umfassen Spannenereignisse:
- – Signal
Fail-Span (SF-S): es wird in einem Vier-Faser-Ring ein Fehler auf dem Betriebskanal einer
Spanne erkannt, und der Verkehr kann wieder hergestellt werden durch
Switching auf den Schutzkanal der gleichen Spanne;
- – Signal
Degrade-Span (SD-S): es wird in einem Vier-Faser-Ring eine Beeinträchtigung
auf dem Betriebskanal einer Spanne erkannt, und der Verkehr kann
wieder hergestellt werden durch Switching auf den Schutzkanal der
gleichen Spanne;
- – Signal
Fail-Protection (SF-P): es wird in einem Vier-Faser-Ring ein Fehler auf dem Schutzkanal einer
Spanne erkannt;
- – Signal
Degrade-Protection (SD-P): es wird in einem Vier-Faser-Ring eine
Beeinträchtigung
auf dem Schutzkanal einer Spanne erkannt,
- – Manual
Switch-Span (MS-S): dieser Befehl schaltet den Verkehr von den Betriebskanälen auf die
Schutzkanäle
auf der gleichen Spanne, über der
der Befehl ausgelöst
wurde. Das tritt ein, wenn die Schutzkanäle nicht in einem SD Zustand sind
und keine Anforderungen mit gleicher oder höherer Priorität erfüllen;
- – Forced
Switch-Span (FS-S): dieser Befehl schaltet den Verkehr von den Betriebskanälen auf die
Schutzkanäle
auf der gleichen Spanne, über der
der Befehl ausgelöst
wurde. Das tritt ein, wenn die Schutzkanäle nicht in einem SF Zustand sind
und keine Anforderungen mit gleicher oder höherer Priorität erfüllen;
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Ringereignisse
umfassen:
- – Signal
Fail-Ring (SF-R): es wird ein Fehler erkannt an beiden, den Betriebskanälen und
den Schutzkanälen
einer Spanne, und der Verkehr kann wieder hergestellt werden durch
Umschalten auf die Schutzkanäle
des Rings in der Gegenrichtung der Spanne;
- – Signal
Degrade-Ring (SD-R): es wird eine Signalbeeinträchtigung erkannt an beiden,
den Betriebskanälen
und den Schutzkanälen
einer Spanne, und der Verkehr kann wieder hergestellt werden durch Umschalten
auf die Schutzkanäle
des Rings in der Gegenrichtung der Spanne;
- – Manual
Switch-Ring (MS-R): dieser Befehl schaltet den Verkehr von den Betriebskanälen auf die
Schutzkanäle
in der Gegenrichtung der Spanne, über der der Befehl ausgelöst wurde.
Das tritt ein, wenn die Schutzkanäle nicht in einem SD Zustand
sind und keine Anforderungen mit gleicher oder höherer Priorität erfüllen;
- – Forced
Switch-Ring (FS-R): dieser Befehl schaltet den Verkehr von den Betriebskanälen auf
die Schutzkanäle
in der Gegenrichtung der Spanne, über der der Befehl ausgelöst wurde.
Das tritt ein, wenn die Schutzkanäle nicht in einem SF Zustand sind
und keine Anforderungen mit gleicher oder höherer Priorität erfüllen.
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Es
ist offensichtlich, dass mehrere Modifikationen, Anpassungen und
Varianten an dem Verfahren, dem Rahmen und dem Knoten nach der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden können, ohne
von dem Schutzbereich abzuweichen, der von den folgenden Ansprüchen definiert
wird, die alle als integraler Bestandteil der vorliegenden Beschreibung anzusehen
sind.