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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Titanlegierung, die aufgrund
ihrer geringen Fließspannung
bei höheren
Temperaturen hohe Festigkeit im Verarbeitungs-Temperaturbereich
aufweist und in der Warmverarbeitbarkeit ausgezeichnet ist. Die
Titanlegierung kann weitestgehend auf den Gebieten von z.B. der
Luftfahrtindustrie, der Kraftfahrzeugindustrie und der Schiffsindustrie
verwendet werden, wobei von ihrer hohen Festigkeit und ausgezeichneten
Warmverarbeitbarkeit profitiert wird.
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Titanlegierungen
vom α-β-Typ, vertreten
durch eine Ti-6Al-4V-Legierung, weisen ein geringes Gewicht auf
und haben eine hohe Festigkeit und ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit.
Aus diesem Grund wurden die Legierungen positiv als Konstruktionsmaterialien,
Mantelbleche und dergleichen verwendet, wobei sie auf verschiedenen
Gebieten der Luftfahrt-, Kraftfahrzeug- und Schiffsindustrie und
anderen Industrien als Alternativen für Stahlmaterialien dienen.
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Die
Titanlegierungen mit hoher Festigkeit sind allerdings aufgrund ihrer
hohen Fließspannung
im α-β-Temperaturbereich,
d.h. in dem Warmverarbeitungsbereich, in ihrer Schmiedbarkeit und
ihrer sekundären Verarbeitbarkeit
nachteilig, was eine große
Hürde für ihre weitere
Verbreitung darstellt. Aus diesem Grund wird die Zahl der Verarbeitungsschritte
und die Zahl der Erwärmungsschritte
während
der Warmverarbeitung erhöht,
sodass bei Einbuße
an Produktausbeute ein genügender
Metallüberschuss
vorliegt. Unter solchen Umständen
wird Warmverarbeitung tatsächlich
ausgeführt.
Selbst wenn Warmpressformen ausgeführt wird, wird die begrenzte
Höhe des
anwendbaren Pressvermögens
akzeptiert. Auch wenn eine Legierung zu einer Stabform oder einer
linearen Form warmgewalzt wird, tritt, wenn Hochgeschwindigkeitswalzen
ausgeführt
wird, außerdem
aufgrund der hohen Fließspannung
eine hohe Arbeitswärmeerzeugung
auf, die Strukturmängel
hervorruft. Daher muss man die Legierung bei geringer Geschwindigkeit
walzen, was eine hohe Hürde
bei der Produktivitätssteigerung
darstellt.
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EP 0 969 109 A1 beschreibt
eine Titanlegierung vom α-β-Typ mit
hoher Festigkeit und Duktilität,
umfassend mindestens ein isomorphes, β-stabilisierendes Element in
einer Mo-Äquivalenz
von 2,0–4,5
Masse-%, mindestens ein eutektisches β in einer Fe-Äquivalenz
von 0,3–2,0
Masse-% und Si in einer Menge von 0,1–1,5 Masse-% und gegebenenfalls
umfassend C in einer Menge von 0,01–0,15 Masse-%.
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Im
Hinblick auf die vorstehend genannten Umstände wurde die vorliegende Erfindung
ausgeführt.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Titanlegierung
bereitzustellen, die bei gewöhnlicher Temperatur
eine Festigkeit äquivalent
zu oder jene einer Ti-6Al-4V-Legierung übersteigend, die weitestgehend als
hochfeste Titanlegierung derzeit verwendet wird, aufweist und in
der Warmverarbeitung einschließlich Warmschmiedbarkeit
und der anschließenden
sekundären
Verarbeitbarkeit ausgezeichnet ist und folglich in der Lage ist,
Warmverarbeiten zu einer gewünschten
Form bei geringen Kosten und mit Effizienz unterzogen zu werden.
Daher stellt die vorliegende Erfindung eine Titanlegierung vom α-β-Typ bereit,
bestehend aus Al in einer Menge von 3,0 bis 7,0 Masse-%, C in einer
Menge von 0,08 bis 0,25 Masse-% und als ein β-Stabilisator, Cr in einer Menge
von 2,0 bis 6,0 Masse-% und Fe in einer Menge von 0,3 bis 2,0 Masse-%,
mit der Maßgabe einer
Mo-Äquivalenz
von 3,25 bis 10 Masse-%, wobei Mo-Äquivalenz = Mo (Masse-%) +
(1/1,5) V (Masse-%) + 1,25 Cr (Masse-%) + 2,5 Fe (Masse-%) und gegebenenfalls
Sn in einer Menge von 1 bis 5 Masse-%, Zr in einer Menge von 1 bis
5 Masse-% und Si in einer Menge von 0,2 bis 0,5 Masse-%, wobei der
Rest Ti und übliche
Verunreinigungen sind, wobei die maximale Teilchengröße von TiC,
welches in der Titanlegierungsmatrix vorliegt, nicht mehr als 15 μm beträgt und das
Flächenverhältnis des
TiC nicht mehr als 3% beträgt.
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Das
Verhältnis
zwischen der Zugfestigkeit bei 25°C
nach Rühren
bei 700°C
und die Fließspannung nach
einem Greeble-Test bei 850°C
ist nicht geringer als 9.
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In
der erfindungsgemäßen Titanlegierung
vom α-β-Typ ist
es erwünscht,
dass die Zugfestigkeit 500°C nach
Glühen
bei 700°C
nicht geringer als 45% der Zugfestigkeit bei Raumtemperatur von
25°C ist.
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Eine
wünschenswerte
Zusammensetzung der Titanlegierung vom α-β-Typ der vorliegenden Erfindung schließt außerdem zusätzlich zu
0,08 bis 0,25 Masse-% C, Al in einer Menge von 4 bis 5,5 Masse-%
und einen β-Stabilisator
in einer für
eine Zugfestigkeit bei 25°C
nach Glühen
bei 700°C
von nicht weniger als 895 MPa ausreichenden Menge ein.
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Wenn
die gewünschte
Ausführungsform
der Titanlegierung vom α-β-Typ der
vorliegenden Erfindung von einem anderen Gesichtspunkt definiert
wird, ist die peritektische Reaktionstemperatur in einem pseudobinären System-Phasendiagramm
der Titanlegierung als ein Grundmaterial und C mehr als 900°C.
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In
der Titanlegierung vom α-β-Typ der
vorliegenden Erfindung ist es erwünscht, dass die Menge an C, die
in der Legierung enthalten ist, nicht weniger als die Löslichkeitsgrenze
in der β-Phase
bei der peritektischen Reaktionstemperatur in dem pseudobinären System-Phasendiagramm
der Titanlegierung als ein Grundmaterial und C und weniger als die
Menge an C in der peritektischen Zusammensetzung beträgt.
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Mit
der vorstehend genannten Konfiguration ist es möglich, eine Titanlegierung
zu implementieren, die sowohl hohe Festigkeit bei üblicher
Temperatur als auch ausgezeichnete Warmverarbeitbarkeit aufweist.
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Gemäß der Erfindung
ist die maximale Teilchengröße von TiC,
das in einer Titanlegierungsmatrix vorliegt, nicht mehr als 15 μm und das
Flächenverhältnis von
dem TiC ist nicht mehr als 3%. Im Ergebnis ist es möglich, günstige Ermüdungseigenschaften
zu verleihen.
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Eine
solche Titanlegierung vom α-β-Typ mit
günstigen
Ermüdungseigenschaften
kann in nachstehender Weise implementiert werden. Beispielsweise
wird vor dem Glühen
bei 700 bis 900°C
Warmverarbeitung derart ausgeführt,
dass die gesamte Erwärmungszeit
bei 900°C
für die
peritektische Reaktionstemperatur nicht weniger als 4 Stunden beträgt und derart,
dass die Gesamtverringerung nicht weniger als 30% ist.
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Andere
und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
aus der nachstehenden Beschreibung verständlicher.
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1 ist
eine Kurve, die das Verhältnis
zwischen der Testtemperatur und der Zugfestigkeit (und der Fließspannung)
von Titanlegierung hoher Festigkeit der vorliegenden Erfindung und
einer üblichen
Legierung zeigt.
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2 ist
ein erläuterndes
Schema, das die Geometrie eines Teststücks zum Messen der Fließspannung
bei einem hohen Temperaturbereich zeigt.
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3 ist
eine Kurve, die die Wirkung des C-Gehalts auf das Verhältnis (A/B)
zwischen der Festigkeit bei Raumtemperatur und der Fließspannung
bei hoher Temperatur nach Verstrecken in der Titanlegierung hoher
Festigkeit gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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4 ist
eine Querschnitts-EPMA-Photographie einer Titanlegierung hoher Festigkeit
mit einem TiC Flächenverhältnis von
0%.
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5 ist
eine Querschnitts-EPMA-Photographie einer Titanlegierung hoher Festigkeit
mit einem TiC-Flächenverhältnis von
3%.
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6A und 6B sind
Kurven, die jeweils das Verhältnis
zwischen der Menge eines zuzugebenden β-Stabilisators und der Zugfestigkeit
zeigt.
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7 ist
ein Diagramm, das schematisch das binäre System-Phasendiagramm einer
Titanlegierung und C zeigt.
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8 ist
ein Diagramm, das schematisch das Verhältnis zwischen der Menge von
C in einer festen Lösung,
in der Titanlegierung und der Zugfestigkeit zeigt.
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Im
Hinblick auf die bereits ausgeführten
Probleme auf dem Fachgebiet haben die Erfinder Untersuchungen in
nachstehender Weise ausgeführt,
die insbesondere auf die Titanlegierungszusammensetzung zur Entwicklung
einer Titanlegierung gerichtet sind, die sowohl in der Festigkeit
als auch in der Warmverarbeitung ausgezeichnet ist. Während die
Legierung eine Festigkeit bei üblicher
Temperatur äquivalent
oder übersteigend
jene einer Ti-6Al-4V-Legierung, die weitestgehend als Titanlegierung
hoher Festigkeit derzeit verwendet wird, aufweist und ausreichende
Festigkeit auch in der Nähe
von etwa 500°C
gewährleistet,
welches die allgemeine obere Arbeitstemperaturgrenze ist, wird die
Fließspannung
bei hohen Temperaturen von nicht weniger als etwa 800°C, bei der
Warmverarbeitung für
eine allgemeine Titanlegierung vom α-β-Typ schwierig auszuführen ist,
vermindert, sodass die Warmverarbeitbarkeit verbessert ist.
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Im
Ergebnis fanden sie Nachstehendes. Wenn die Art und der Gehalt von
jedem der Legierungselemente günstig,
wie nachstehend beschrieben, kontrolliert wird, ist es möglich, eine
Titanlegierung zu erhalten, die eine ausgezeichnete Warmverarbeitbarkeit
aufweist, während
sie einer Festigkeit äquivalent,
gleich oder übersteigend
jene von der Ti-6Al-4V-Legierung in dem Betriebstemperaturbereich
von gewöhnlicher
Temperatur bis etwa 500°C
aufweist. Folglich haben sie die vorliegende Erfindung ausgeführt.
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Eine
solche Titanlegierung mit sowohl hoher Festigkeit als auch ausgezeichneter
Warmverarbeitung kann hauptsächlich
durch geeignetes Auswählen
und Kontrollieren der Art und der Menge von jedem der Legierungselemente,
wie nachstehend beschrieben, erhalten werden. Die Unterscheidbarkeit
der Titanlegierung der vorliegenden Erfindung, die bei den bereits
bestehenden Titanlegierungen nicht beobachtbar ist, wird als das
Verhältnis
der Festigkeit bei üblicher
Temperatur und der Fließspannung
nach einem Greeble-Test unter Hochtemperaturbedingungen ausgedrückt. Die
Titanlegierung der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekenn zeichnet,
dass das Verhältnis
von A/B 9 oder mehr ist, wobei A die Zugfestigkeit bedeutet (der
Wert ermittelt gemäß ASTM E8)
bei Raumtemperatur (25°C)
der Legierung, die erhitzt und für
2 Stunden bei 700°C geglüht wurde,
gefolgt von natürlichem
Luftkühlen
und B die Fließspannung
bedeutet (der Wert erhalten durch Division der maximalen Belastung
in einem Greeble-Test bei einer Verformungsgeschwindigkeit bzw.
Strain-rate von 100/s für
eine Fläche
des Parallelteils vor dem Zugtest, unter der Annahme, dass ein Zugtestteil
in einer solchen Weise verformt wird, dass die Länge des parallelen Teils davon
gleichförmig
verändert
wird), wenn die Titanlegierung unter einer Luftatmosphäre für 5 Minuten
auf 850°C
erhitzt wurde, sofort gefolgt von einem Greeble-Test bei einer Verformungsgeschwindigkeit
von 100/s.
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1.
ist eine Kurve zur Darstellung des Verhältnisses zwischen der Testtemperatur
und der Zugfestigkeit und der Fließspannung nach einem Greeble-Test
für jede
der Titanlegierungen (1) und (2), erhalten in den nachstehenden
Versuchsbeispielen, eine Ti-6Al-4V-Legierung (übliche Legierung) (4), die
eine typische, übliche
Titanlegierung hoher Festigkeit ist und eine Legierung vom JIS Typ
2 (reines Titan) (5). Es wird angemerkt, dass die Zugfestigkeit
bei Temperaturen zwischen gewöhnlicher
Temperatur (25°C)
und 500°C
gemäß ASTM E8
ermittelt werden und dass der Fließspannungswert bei Temperaturen
zwischen 700°C
und 950°C den
Wert bedeutet, der durch einen Greeble-Test bei einer Verformungsgeschwindigkeit
von 100/s bestimmt wird.
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Wie
aus dieser Figur hervorgeht, sind alle Titanlegierungen (1) und
(2), die übliche
Legierung (4) und reines Titan (5) nicht unterschiedlich voneinander,
indem sie bei einem Anstieg in der Testtemperatur in der Festigkeit
vermindert werden (Fließspannung).
Außerdem
wird keine hohe Differenz in der Festigkeitsverminderungsneigung
bei einem Temperaturbereich von gewöhnlicher Temperatur bis etwa
500°C (d.h.,
der tatsächliche
Betriebstemperaturbereich) zwischen der üblichen Legierung (4), hergestellt
aus Ti-6Al-4V, welche eine typische Titanlegierung hoher Festigkeit
ist, und den Titanlegierungen (1) und (2) beobachtet.
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Der
Vergleich in der Fließspannung
bei dem Warmverarbeitungstemperaturbereich, insbesondere in dem α-β-Temperaturbereich
von 800–950°C, zeigt
allerdings da zwischen Nachstehendes an. Die übliche Legierung (4) hält eine
beträchtlich
hohe Festigkeit (Fließspannung).
Im Gegensatz dazu zeigen die Titanlegierungen (1) und (2) jeweils
eine stark verminderte Festigkeit (Fließspannung). Dies zeigt Nachstehendes
an. Die Titanlegierungen (1) und (2) zeigen hohe Festigkeit bei
dem Betriebstemperaturbereich von gewöhnlicher Temperatur bis etwa
500°C und
zeigen ausgezeichnete Warmverarbeitbarkeit, aufgrund ihrer beträchtlich
verminderten Fließspannung,
wegen einer deutlichen Verminderung in der Festigkeit in dem Warmverarbeitungstemperaturbereich.
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In
der vorliegenden Erfindung werden die Eigenschaften der ausgezeichneten
Hochtemperaturfestigkeit mit Temperaturen von gewöhnlicher
Temperatur bis etwa 500°C
und der geringen Fließspannung
in dem Warmverarbeitungstemperaturbereich (d.h. ausgezeichnete Warmverarbeitung)
zum Quantifizieren als die Eigenschaften, die bei bestehenden Titanlegierungen
nicht beobachtet werden, sind wie nachstehend definiert. Die Legierung
mit solchen Eigenschaften ist jene mit einem Verhältnis von „A/B ≥ 9 oder mehr", wobei A bedeutet
[die Zugfestigkeit bei Raumtemperatur (25°C) der Legierung, die erhitzt
wurde und bei 700°C
für zwei Stunden
gekühlt
wurde, gefolgt von natürlicher
Luftkühlung]
und B bedeutet [Fließspannung,
wenn die Legierung in einer Luftatmosphäre 850°C für 5 Minuten erhitzt wurde und
unmittelbar danach einem Greeble-Test mit einer Verformungsgeschwindigkeit
von 100/s unterzogen wurde]. In der vorliegenden Erfindung hat die
Legierung ein A/B von vorzugsweise 10 oder mehr und bevorzugter
12 oder mehr.
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Der
Wert von A/B, ermittelt durch die vorangehende Messmethode von der
Ti-6Al-4V-Legierung
(übliche
Legierung) (4), welche eine typische Hochfestigkeitstitanlegierung
vom α-β-Typ ist,
ist [994/319 = 3,1], wie aus Tabelle 3 hervorgeht und unterschreitet
größtenteils
das Erfordernis von „A/B ≥ 9", das in dieser Erfindung definiert
ist.
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Es
wird angemerkt, dass die Eigenschaften von reinem Titan vom JIS
Typ 2 (5), welches einfacher warm zu verarbeiten ist, verglichen
mit der üblichen
Titanlegierung, auch zusammen in 1 und Tabellen
1 bis 3 zu Vergleichszwecken dargestellt sind.
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Die
erfindungsgemäße Titanlegierung
hoher Festigkeit wird daher durch die Festigkeitseigenschaft von „A/B ≥ 9" gegenüber vorhandenen
Titanlegierungen gekennzeichnet und ist somit eine neue Titanlegierung
hoher Festigkeit, die von bekannten Titanlegierungen deutlich unterscheidbar
ist. In Anbetracht der ausgezeichneten Festigkeitseigenschaft und
Warmverarbeitbarkeit hat die erfindungsgemäße Titanlegierung außer der
Stabilität
in der Strukturkontrolle während
der Warmverarbeitung oder dergleichen hohe Festigkeit zusätzlich zu
den vorstehend genannten Festigkeitseigenschaften von „A/B ≥ 9" nachstehende Eigenschaften:
- (1) Die Zugfestigkeit bei Raumtemperatur (25°C) nach Glühen bei
700°C ist
895 MPa oder mehr. Diese Eigenschaft ist die gewünschte Eigenschaft zur deutlicheren
Definition des Rangs als Titanlegierung hoher Festigkeit. Sie wird
als die Bedingung definiert, die den Eigenschaften äquivalent
jenen der vorhandenen Legierungen genügt, aufgrund der Tatsache,
dass der untere Grenzwert der Festigkeit, spezifiziert unter dem
ASTM-Standard der Ti-6Al-4V-Legierung, die die vorstehend genannte
typische Titanlegierung hoher Festigkeit darstellt, 895 MPa ist.
Die erfindungsgemäße Titanlegierung
hoher Festigkeit, die in den nachstehend beschriebenen Beispielen
zu erwähnen
ist, zeigt einen Wert der Festigkeit bei gewöhnlicher Temperatur in der
Nähe von
1000 MPa äquivalent
jener eines allgemeinen geglühten
Ti-6Al-4V-Materials.
- (2) Die Fließspannung
beim Greeble-Test bei 850°C
ist 200 MPa oder weniger. Diese Eigenschaft ist der Wert, erhalten
durch spezielle Umwandlung der ausgezeichneten Warmverarbeitung,
die bei vorhandenen Titanlegierungen hoher Festigkeit nicht beobachtbar
ist, in einen numerischen Wert. Zur stabilen Gewährleistung der ausgezeichneten
Verarbeitbarkeit, basierend auf der ausreichend geringen Fließspannung
unter einer solchen Temperaturbedingung, welche als allgemeine Schmiedetemperatur
angenommen wird, ist die Fließspannung
unter der Temperaturbedingung wünschenswerterweise
200 MPa oder weniger, bevorzugter 150 MPa oder weniger und vor allem
100 MPa oder weniger. Alle Fließspannungswerte
der erfindungsgemäßen Legierungen,
die in den nachstehend beschriebenen Beispielen gezeigt werden,
sind 100 MPa oder weniger.
- (3) Die Zugfestigkeit bei 500°C
nach Glühen
bei 700°C
ist nicht weniger als 45% der Zugfestigkeit bei Raumtemperatur (25°C). Diese
Festigkeitseigenschaft wird als ein Index zum Anzeigen der Festigkeitsretentivität unter
den Hochtemperaturbedingungen, denen die erfindungsgemäße Legierung
ausgesetzt wird, definiert, damit sie praktikabel wird, d.h. die
praktische Wärmebeständigkeitseigenschaft
hat. Die Legierung mit dieser Eigenschaft bedeutet jene, welche
auch unter Hochtemperaturbedingungen von 500°C relativ zur Festigkeit bei
jeglicher Temperatur weniger in der Festigkeit vermindert ist und
folglich in der wärmebeständigen Festigkeitseigenschaft
ausgezeichnet ist. Damit die wärmebeständige Festigkeitseigenschaft von
höherem
Maß gewährleistet
ist, werden wünschenswerterweise
50% oder mehr, bevorzugter 55% oder mehr zurückgehalten. Die Legierungen
(1) und (2), die in den nachstehenden Beispielen genannt werden, weisen
beide nicht weniger als 55% davon auf.
- (4) Die Legierung ist vom α-β-Typ. Die
Titanlegierung der vorliegenden Erfindung gehört wünschenswerterweise zum α-β-Typ als
ein Erfordernis zur Gewährleistung
eines Festigkeits-Duktilitätsausgleichs
und Wärmebeständigkeit.
Für die
Struktur, die zu einer Titanlegierung vom α-Typ führt, neigt somit die Warmflussspannung
dazu, anzusteigen. Für
die Struktur, die zu einer Titanlegierung vom β-Typ führt, neigt die Wärmebeständigkeit
dagegen dazu, verschlechtert zu werden. Beide Fälle sind schwierig mit den
Eigenschaften, die für
eine Titanlegierung hoher Festigkeit und hoher Verarbeitbarkeit
erforderlich sind, in Einklang zu bringen, was gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehen ist.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Titanlegierung hoher Festigkeit, das
die vorstehend genannte Festigkeitseigenschaft zeigt, weist keine
besondere Beschränkung
auf. Wie aus Versuchen durch die Erfinder allerdings bestätigt, scheint
die Art und der Gehalt von jedem der Legierungselemente von Bedeutung
zu sein. Es ist nicht möglich,
die Art und den Gehalt eines speziellen Legierungselements derzeit
zu ermitteln. Es hat sich allerdings bestätigt, dass die Titanlegierung,
die der nachstehend gezeigten Zusammensetzung genügt, eine
Legierung mit hoher Leistungsfähigkeit
ist, welche den Festigkeitseigenschaften, die in der vorliegenden Erfindung
definiert werden, genügt.
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Die
Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Titanlegierung enthält somit
Al in einer Menge von 3 bis 7 Masse-% (bevorzugter 3,5 bis 5,5 Masse-%)
und C in einer Menge von 0,08 bis 0,25 Masse-% (bevorzugter 0,10
bis 0,22 Masse-% und besonders bevorzugt 0,15 bis 0,20 Masse-%)
als α-Stabilisator
und als einen β-Stabilisator
Cr in einer Menge von 2,0 bis 6,0 Masse-% (bevorzugter 3 bis 5 Masse-%)
und Fe in einer Menge von 0,3 bis 2,0 Masse-% (bevorzugter 0,5 bis
1,5 Masse-%), mit der Maßgabe
einer Mo-Äquivalenz von
3,25 bis 10 Masse-% (bevorzugter 3,5 bis 8 Masse-%), wobei Mo-Äquivalenz
= Mo (Masse-%) + (1/1,5) V (Masse-%) + 1,25 Cr (Masse-%) + 2,5 Fe
(Masse-%) und gegebenenfalls Sn in einer Menge von 1 bis 5 Masse-%,
Zr in einer Menge von 1 bis 5 Masse-% und Si in einer Menge von
0,2 bis 0,5 Masse-%, wobei der Rest die üblichen Verunreinigungen sind.
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Der
Grund zum Definieren des Gehalts von jedem Bestandteil des Elements,
das vorstehend empfohlen wird, ist wie nachstehend. Zunächst wird
für den
Al-Gehalt der untere Grenzwert zur Gewährleistung der Festigkeit äquivalent
jenem von Ti-6Al-4V
empfohlen. Wohingegen der obere Grenzwert als jener empfohlen wird,
der einen Anstieg an Fließspannung
und eine Verminderung in der Warmverarbeitbarkeit unter den Warmverarbeitungsbedingungen
unterdrücken
kann. Auch für
den C-Gehalt wird
der untere Grenzwert zur Gewährleistung
der Festigkeit äquivalent
jenem von Ti-6Al-4V empfohlen. Wohingegen der obere Grenzwert als eine
solche zulässige
Grenze empfohlen wird, dass aufgrund Ausscheidung einer großen Menge
von TiC die Warmduktilität
nicht abbaut.
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Der
Grund zum Definieren der jeweiligen unteren Grenzen der Mo-Äquivalenz
und der Anteile von Cr und Fe ist ähnlich der Festigkeit äquivalent
jener von Ti-6Al-4V zu gewährleisten.
Der obere Grenzwert wird als Erfordernis empfohlen, nicht die Fließspannung,
während
der Warmverarbeitung zu erhöhen
und nicht den β-Transformationspunkt
zu stark zu vermindern.
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Außerdem wird
für Sn,
Zr und Si der untere Grenzwert als solcher als Menge definiert,
die in der Lage ist, den festigkeitserhöhenden Effekt in dem Temperaturbereich
von üblicher
Temperatur bis zu einer Höhe
von 500°C
auszuüben.
Der obere Grenzwert wird andererseits als eine solche Menge empfohlen,
die nicht die Warmduktilität
für Sn
und Zr bzw. die Duktilität
bei gewöhnlicher
Temperatur für
Si beeinträchtigt.
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Somit
ist es auch möglich,
dass andere β-Stabilisatoren,
wie V und Mo, darin in einer geeigneten Menge in einem solchen Bereich
enthalten sind, dass der β-Transformationspunkt
nicht geringer als 850°C
ist. Die Wirkungen von diesen Legierungselementen variieren beträchtlich
gemäß der Art
von jedem der Legierungselemente und der Zugabe von zwei oder mehr
Elementen in Kombination und außerdem
der Menge von diesen Elementen, die zugegeben werden. Daher kann
die Art von jedem der Legierungselemente, die kombinierte Addition
davon oder die bevorzugte Additionsmenge oder dergleichen geeignet
ausgewählt
und gemäß den zu
verwendeten Legierungselementen bestimmt werden.
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Die
chemischen Komponenten, die den Titanlegierungen der vorstehend
genannten Zusammensetzungen, die in der vorliegenden Erfindung empfohlen
werden, gemeinsam sind, werden allerdings durch die nachfolgenden
jeweiligen Anteile charakterisiert. Der Al Anteil ist in Bezug auf
jenen der Ti-6Al-4V-Legierung, die eine typische Titanlegierung
mit hoher Festigkeit ist, etwas geringer und C ist in einer geringen
Menge enthalten. Die Wirkungen von solchem Al und C werden dann
wie nachstehend angenommen. Al und C sind nämlich als α-Stabilisatoren bekannt. Im
Allgemeinen tragen sie zur Erhöhung
der hohen Temperaturfestigkeit bei. Wenn allerdings die Zugabemenge
geeignet gesteuert wird, rufen sie keine starke Verminderung in
der Festigkeit einhergehend mit einem Anstieg in der Temperatur
bis zu Temperaturen von Raumtemperatur auf eine Höhe von 500°C hervor.
Sie unterdrücken
allerdings den Anstieg in der Festigkeit und vermindern größtenteils die
Fließspannung
bei einem höheren
Warmverarbeitungstemperaturbereich. Insbesondere trägt C zu
der festen Lösungshärtung bis
zu dem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zu einer Höhe von 500°C bei, trägt allerdings
nur zur Verbesserung der Festigkeit bei dem Warmverarbeitungstemperaturbereich
bei. C bewirkt auch größtenteils
ein Ansteigen des β-Transformationspunkts,
wenn es in Spurenmengen zugegeben wird. Somit wird C als ein sehr
nützliches
Element für
die vorliegende Erfindung angesehen.
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Ein
zweites Merkmal der Titanlegierung vom Blickwinkel seiner Zusammensetzung
hier liegt außerdem
darin, dass geeignete Mengen von Cr und Fe darin als β-Stabilisatoren enthalten
sind. Die Wirkungen von solchem Cr und Fe werden wie nachstehend
angenommen.
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Es
ist bekannt, dass Cr und Fe β-Stabilisatoren
sind. Die β-Stabilisatoren
erhöhen
im Allgemeinen die Festigkeit und die Fließspannung. Cr und Fe, die Übergangselemente
sind, unterliegen allerdings Hochgeschwindigkeitsdiffusion in Ti
und folglich tragen sie zum Festigen bei hohen Temperaturen nicht
sehr viel bei. Daher ist es denkbar, dass eine geeignete Steuerung
der Mengen dieser zuzugebenden Elemente ausgezeichnete Warmverarbeitbarkeit
bei geringer Fließspannung
unter Hochtemperatur-Schmiede- oder Warmwalzbedingungen bereitstellt,
während
eine hohe Festigkeit bei dem Betriebstemperaturbereich von Raumtemperatur
bis zu einer Höhe
von 500°C
beibehalten wird.
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In
der Titanlegierung der vorliegenden Erfindung vom α-β-Typ ist
es bevorzugt, dass 0,08 bis 0,25 Masse-% C und 4 bis 5,5 Masse-%
Al als α-Stabilisatoren
enthalten sind und dass der β-Stabilisator
in einer Menge enthalten ist, die ausreichend ist, damit die Zugfestigkeit
bei 25°C
nach Glühen
bei 700°C
nicht weniger als 895 MPa ist. Die Bedeutung des Begriffs „der β-Stabilisator
in einer Menge ausreichend für
die Zugfestigkeit bei 25°C
nach Glühen
bei 700°C
von nicht weniger als 895 MPa" wird
nachstehend beschrieben. 6A zeigt
in einer Titanlegierung, enthaltend 0,2 Masse-% C und 5 Masse-%
Al als α-Stabilisatoren,
die durch Versuche ermittelten Ergebnisse des Verhältnisses
zwischen der Menge von Cr, das außerdem zuzugeben ist, und der
Zugfestigkeit nach Glühen
bei 700°C.
Hierbei wird nur Cr als β-Stabilisator
zugegeben. Wie in 6A gezeigt, ist, wenn die Cr-Menge
nicht geringer als 2,75 Masse-% ist, die Festigkeit nicht weniger
als 895 MPa. Daher „der β-Stabilisator in einer
Menge ausreichend für
die Zugfestigkeit bei 25°C
nach Glühen
bei 700°C, der
nicht weniger als 895 MPa ist",
wenn 0,2 Masse-% C und 5 Masse-% Al darin als α-Stabilisatoren enthalten sind
und nur Cr als β-Stabilisator
enthalten ist, ist Cr in einer Menge von nicht weniger als 2,75
Masse-%. 6B zeigt in einer Ti tanlegierung,
enthaltend 0,2 Masse-% C und 4,5 Masse-% Al als α-Stabilisatoren und 0,5 Masse-%
Fe als β-Stabilisator,
die durch Versuche ermittelten Ergebnisse der Beziehung zwischen
der Menge von Cr, das außerdem
zuzugeben ist, und der Zugfestigkeit nach Glühen bei 700°C. In Anbetracht der Ähnlichkeit
zum Fall von 6A „der β-Stabilisatoren in einer Menge,
ausreichend für
die Zugfestigkeit bei 25°C
nach Glühen
bei 700°C
von nicht weniger als 895 MPa" ist
in diesem Fall Fe in einer Menge von 0,5 Masse-% und Cr in einer
Menge von nicht weniger als 0,75 Masse-%.
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Die
erfindungsgemäße Titanlegierung
vom α-β-Typ ist
gekennzeichnet durch die peritektische Reaktionstemperatur in dem
pseudobinären
System-Phasendiagramm der Titanlegierung als Grundmaterial und C ist
mehr als 900°C.
Die 7 zeigt das pseudobinäre System-Phasendiagramm der
Titanlegierung als Grundmaterial und C. In dem Diagramm wird die
Position der peritektischen Reaktionstemperatur dargestellt. Das binäre System-Phasendiagramm
der Titanlegierung und C schwankt gemäß der Zusammensetzung der Titanlegierung.
Das Grundmuster ist allerdings dasselbe. Es wird in diesem Diagramm
folglich schematisch dargestellt. Die peritektische Reaktionstemperatur
der Titanlegierung wird im Allgemeinen durch den Anteil an α-Stabilisator
und β-Stabilisator
ermittelt. Daher ist es für
die erfindungsgemäße Titanlegierung
vom α-β-Typ möglich, die
peritektische Reaktionstemperatur von mehr als 900°C durch Einstellen
der Anteile von Al, C, Mo, V, Cr und Fe zu implementieren. Die peritektische
Reaktionstemperatur von mehr als 900°C wird zur Prämisse zur Übernahme
eines solchen warmen Handlungsverfahrens (später beschrieben) hinsichtlich
der Unterdrückung
der Ausscheidung von TiC und zur Verbesserung der Erfindungseigenschaften.
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Der
in der vorliegenden Erfindung erwünschte C-Gehalt kann wie nachstehend
charakterisiert werden. In der erfindungsgemäßen Titanlegierung wird eine
geeignete Menge an C positiv als Bestandteilselement, wie vorstehend
beschrieben, zugelassen. Insbesondere gibt es, wie schematisch in 8 dargestellt,
eine Beziehung, indem die Zugfestigkeit bei Raumtemperatur von etwa
500°C mit
einem Anstieg im C-Gehalt ansteigt, d.h. bei einem Anstieg einer
festgelösten
Menge C und dass die Zugfestigkeit konstant wird, wenn der C-Gehalt
die Löslichkeitsgrenze
von C über steigt,
da die Menge an festgelöstem
C die Sättigung
erreicht. Die vorliegende Erfindung strebt die vollständige Nutzung
der Festlösungshärtung bei
Raumtemperatur bis etwa 500°C
durch C bei Zugabe von C in einer Menge von nicht weniger als der
Löslichkeitsgrenze
an. Umgekehrt gibt es Bedenken, dass TiC in einer Legierungsmatrix
gebildet wird, das von der positiven Zugabe von C stammt und dass
dieses unter Verschlechterung der Ermüdungseigenschaften der Titanlegierung
zu einer Ausscheidung wird. Somit erfolgt eine Untersuchung hinsichtlich
der Wirkung der TiC-Ausscheidung, die in der Titanlegierung gebildet
werden kann, welche sich auf die Ermüdungseigenschaften auswirkt.
Diese Untersuchung hat gezeigt, dass je geringerer die Menge an
TiC-Ausscheidung in der Titanlegierungsmatrix ist, desto mehr sind
die Ermüdungseigenschaften
verbessert, wie aus den nachstehend beschriebenen Beispielen ersichtlich.
Es wurde gezeigt, dass, insbesondere wenn die Legierung so konfiguriert
ist, dass TiC, welches die TiC-Ausscheidung in der Titanlegierungsmatrix
ist, eine maximale Teilchengröße von nicht
mehr als 15 μm
aufweist und dass das Flächenverhältnis davon
nicht mehr als 3% beträgt,
sie für
die Titanlegierung der vorliegenden Erfindung wesentlich ist.
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Aus
den Beispielen, die nachstehend beschrieben werden, wird auch ersichtlich,
dass von der Titanlegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung diejenige mit einem TiC-Flächenverhältnis von mehr als 3% nur Ermüdungseigenschaften
mit demselben Niveau von jenem einer Ti-6Al-4V-Legierung aufweist,
welche eine typische übliche
Titanlegierung hoher Festigkeit ist. Es wurde außerdem bestätigt, dass diejenige mit einem Ti-Flächenverhältnis von
nicht mehr als 3%, bevorzugter nicht mehr als 1,0%, ihre Eigenschaften
ausüben kann,
die jene der üblichen
Ti-6Al-4V-Legierung übertreffen.
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Es
wurde gezeigt, dass, um C in einer ausreichenden Menge zuzugeben
und die Ausscheidung von TiC klein zu halten, solche wie nachstehend
beschriebene Warmverarbeitung wünschenswerterweise
ausgeführt
wird. Es wurde daher gezeigt, dass Erwärmungsbehandlung und Warmverarbeitung
einer Titanlegierung, die geeigneten Komponenten einschließt, Warmverarbeitung
wünschenswerterweise
derart ausgeführt
wird, dass die Gesamterwärmungstemperatur
bei 900°C
bis weniger als die peritektische Reaktionstemperatur nicht weniger
als 4 Stunden ist und sodass die Gesamtverminderung nicht weniger
als 30% (vorzugsweise nicht weniger als 50%) vor dem Glühen bei
Temperaturen von 700°C
bis 900°C
(vorzugsweise 700 bis 850°C)
ist. Wenn eine geeignete Menge C zugegeben wird, ruft Erhitzen bis
auf nicht weniger als die peritektische Reaktionstemperatur β + TiC hervor,
sodass TiC ausgeschieden wird. Beim Erhitzen auf weniger als die
peritektische Reaktionstemperatur kann jedoch TiC verschwinden.
Eine solche Menge an C liegt im Bereich von nicht weniger als der
Kohlenstofflöslichkeitsgrenze
in der β-Phase
bei der peritektischen Reaktionstemperatur bis weniger als die Menge
von C in der Zusammensetzung beim peritektischen Reaktionspunkt
(peritektische Zusammensetzung). Sie liegt daher zwischen C1 und
C2, wie in der 7 dargestellt. In der Titanlegierung,
die C in einer Menge in einem solchen Bereich enthält, ist
es möglich,
das Gesamt-C zu einem festen Lösungszustand
zu gestalten, durch ausreichendes Erhitzen und Halten einer Temperatur
von weniger als der peritektischen Reaktionstemperatur, die in der
Lage ist, TiC verschwinden zu lassen und nicht weniger als 900°C zum Hervorrufen
einer schnelleren Diffusion. Der Grund, warum die Gesamtreduktion
nicht weniger als 30% betragen soll, besteht darin, dass die erforderliche
Reduktion zur Gewinnung einer äquiaxialen
Struktur nicht weniger als 30% ist. Wie vorstehend beschrieben,
ist es möglich,
den Bereich der wünschenswerten
C-Menge der vorliegenden Erfindung als nicht weniger als die Kohlenstofflöslichkeitsgrenze
der β-Phase
bei der peritektischen Reaktionstemperatur und weniger als die C-Menge
in der Zusammensetzung beim peritektischen Reaktionspunkt (peritektische
Zusammensetzung) zu definieren.
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Da
eine relativ hohe Menge von C absichtlich zu der erfindungsgemäßen Titanlegierung
zugegeben wurde, auch wenn C die Übersättigung erreicht, kann es als
TiC bei der peritektischen Reaktionstemperatur oder weniger gemäß den Erwärmungsbedingungen
vorliegen. Wenn die vorstehend genannten Erwärmungsbehandlungsbedingungen übernommen
werden, ist es jedoch möglich,
den Überschuss
an TiC in einen thermisch stabilen Zustand zu gestalten, d.h. C
in einer Menge von nicht mehr als der Löslichkeitsgrenze vollständig in
eine feste Lösung
zu bringen. Folglich ist es möglich,
die Menge an C, die in Form von TiC vorliegt, klein zu halten.
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[Beispiele]
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend genauer mit Hilfe von Beispielen
beschrieben, die allerdings nicht als Begrenzung des Umfangs der
vorliegenden Erfindung aufzufassen sind. Die vorliegende Erfindung
kann auch mit Änderung
und Modifizierungen ausgeführt
werden, die in geeigneter Weise innerhalb des Bereichs liegen, der
für die
vorstehend genannten und nachstehend genannten Erfindungsgedanken
anwendbar ist. Solche Änderungen
und Modifizierungen sind alle im technischen Umfang der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen.
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Beispiel 1
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Titanlegierungen
(1) und (2) sind Bezugsbeispiele, die außerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung liegen. Titanlegierung (3) ist eine Legierung innerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung. Eine Ti-5Al-6,25Cr-0,2C-Legierung
(1) (peritektische Reaktionstemperatur: 915°C), eine Ti-5Al-0,5Mo-2,4V-2Fe-0,2C-Legierung (2) (peritektische
Reaktionstemperatur: 967°C)
und eine Ti-4,5Al-4Cr-0,5Fe-0,2C-Legierung
(3) (peritektische Reaktionstemperatur: 970°C) wurden schmelzerzeugt und
durch ein Kalttiegel-Induktionsschmelzverfahren (CCIM) zu 25 kg
Rohlingen gegossen. Jeder der erhaltenen Rohlinge der Legierungen
(1) und (2) wurden auf 1000°C,
als bevorzugte Heiztemperatur etwas unterhalb als normal erhitzt,
gefolgt von Vorschmieden bei einem Verarbeitungsverhältnis von
80%. Dann wurden die Rohlinge auf 850°C erhitzt, gefolgt von Fertigschmieden
bei einem Bearbeitungsverhältnis
von 75%. Wohingegen jeder der erhaltenen Rohlinge von der Legierung
(3) auf 850°C
für 2 Stunden
erhitzt wurde, gefolgt von Schmieden bei einem Bearbeitungsverhältnis von
92%. Anschließend
wurden alle Rohlinge der Legierungen (1) bis (3) auf 700°C für 2 Stunden
erhitzt, gefolgt von Luftkühlung,
um so geglüht
zu werden. Folglich wurden geschmiedete, runde Stäbe hergestellt.
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Durch
Verwendung der geschmiedeten Materialien wurde ihre jeweilige Zugfestigkeit
bei Raumtemperatur bis 500°C
(gemäß ASTM E8)
ermittelt. Ein Prüfstück mit einer
wie in 2 dargestellten Geometrie wurde außerdem aus
jedem der Rohlinge ausgeschnitten. Jedes Prüfstück wurde unter Luftatmosphäre auf 700 bis
950°C für 5 Minuten
erhitzt. Unmittelbar danach wurde ein Greeble-Test bei einer Verformungsgeschwindigkeit
von 100/s mit einem Greeble-Tester (Handelsmarke: „Thermecmaster-Z" hergestellt von
Fuji Electronic Industrial Co., Ltd.) zur Ermittlung der Fließspannung
ausgeführt.
Es ist anzumerken, dass der Fließspannungswert durch Division
der maximalen Belastung, erhalten aus dem Greeble-Test, durch die
Fläche
des parallelen Bereichs vor dem Test berechnet wird. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 1 dargestellt.
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Außerdem wurde
unter Verwendung der Rohlingsstücke
(1) und (2), die vorstehend erhalten wurden, Glühen zum Vorschmieden, Fertigschmieden
und äquiaxiale
Kristallisation unter den vorstehend genannten Bedingungen ausgeführt. Wohingegen
durch Verwendung der Rohlingstücke
(3) Schmieden unter denselben vorstehend beschriebenen Bedingungen
ausgeführt
wurde. Jedes der erhaltenen Stücke
wurde erhitzt und bei 700°C
für 2 Stunden
gekühlt,
gefolgt von Kühlen
bei einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 0,2°C/s. Dann wurde es hinsichtlich
seiner Zugfestigkeit bei Raumtemperatur (25°C) bis 500°C mit Hilfe eines Zugtesters
(Handelsmarke: „AG-E230 kN Autograph
Zugtester), hergestellt von Shimadzu Corp. gemäß ASTM E8, gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 dargestellt.
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1 gibt
graphisch die Ergebnisse von Tabellen 1 und 2, die vorstehend beschrieben
wurden, als Verhältnis
zwischen der Testtemperatur (°C)
und der Zugfestigkeit (übliche
Temperaturen bis 500°C)
und der Fließspannung
(700 bis 950°C)
wieder. Für
die Ergebnisse der Legierung (3) wird der graphische Ausdruck davon
fortgelassen. In Tabellen 1 und 2 und 1 werden
die Messergebnisse einer Ti-6Al-4V-Legierung (übliche Legierung (4)), die
eine typische übliche
Titanlegierung darstellt und einer Legierung vom JIS Typ 2 (reines
Titan (5)) zusammen dargestellt.
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Wie
auch aus Tabellen 1 und 2 und 1 hervorgeht,
weist die übliche
Legierung (4), die eine typische Titanlegierung mit hoher Festigkeit
darstellt, eine hohe Festigkeit bei dem Betriebstemperaturbereich
von üblicher
Temperatur bis 500°C
auf. Andererseits behält
sie sehr hohe Festigkeit auch in einem Hochtemperaturbereich von
700 bis 950°C
bei und ihr fehlt folglich Warmbearbeitbarkeit aufgrund ihrer hohen
Fließspannung.
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Im
Gegensatz dazu haben die Titanlegierungen (1) bis (3) bei dem Betriebstemperaturbereich
von üblicher
Temperatur bis 500°C
eine hohe Festigkeit, die jene der üblichen Legierung (4) übersteigt.
Außerdem
ist die Fließspannung
bei einem hohen Temperaturbereich von 800°C bis 950°C, vorgesehen für Warmbearbeitung,
so gering wie von dem leicht bearbeitbaren Reintitan (5). Somit
wird angezeigt, dass sie auch in der Warmbearbeitbarkeit sehr gut
sind.
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Die
Titanlegierungen (1) bis (3) werden mit der üblichen Legierung (4) und dem
reinen Titan (5) hinsichtlich der Festigkeit bei dem Betriebstemperaturbereich
unter Fließspannung
in dem Warmverarbeitungstemperaturbereich verglichen. Die Ergebnisse
des Vergleichs werden in der nachstehenden Tabelle 3 dargestellt,
die anzeigt, dass alle Titanlegierungen (1) bis (3) sowohl hohe
Festigkeit als auch ausgezeichnete Warmbearbeitbarkeit aufweisen.
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Beispiel 2
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Unter
Verwendung der Titanlegierungen mit ihren entsprechenden, in der
nachstehenden Tabelle 4 dargestellten Zusammensetzungen wurden 25
kg Rohlinge durch Übernahme
des Kalttiegel-Induktionsschmelzverfahrens hergestellt. Jeder der
erhaltenen Rohlinge wurde auf 850°C
erhitzt und dann zu einem geschmiedeten Rundstab mit einem Durchmesser
von 25 mm gefertigt. Der erhaltene Rundstab wurde bei 700°C für 2 Stunden
geglüht.
Anschließend
wurde das geglühte
Material hinsichtlich seiner Zugfestigkeit bei Raumtemperatur (gemäß ASTM E8)
und seine Fließspannung
bei 850°C
durch dasselbe Verfahren gemessen. Die Ergebnisse sind zusammen
in Tabelle 4 dargestellt.
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Wie
aus Tabelle 4 hervorgeht, sind alle Titanlegierungen, ausgenommen
der Legierung, angezeigt durch die Bezugsnummer 1 und 6, Titanlegierungen,
die den ausgewiesenen Erfordernissen der vorliegenden Erfindung
genügen.
Es wird angezeigt, dass diese Legierungen nicht nur eine hohe Zugfestigkeit
bei 25°C
und 500°C
aufweisen, sondern auch eine relativ geringe Fließspannung
nach dem Greeble-Test bei 850°C
aufweisen und folglich ausgezeichnete Warmbearbeitbarkeit aufweisen.
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3 ist
eine Kurve zur systematischen Darstellung hinsichtlich der Titanlegierungen,
die in der vorstehenden Tabelle 4 gezeigt sind, der Wirkung, die
der C-Gehalt auf das Verhältnis
(A/B) zwischen der Festigkeit bei Raumtemperatur (25°C) und der
Fließspannung
bei 850°C
für jede
der Titanlegierungen ausübt.
Wie auch aus dieser Figur hervorgeht, ist der C-Gehalt zum Anheben
des (A/B)-Verhältnisses
und zum Herstellen der Verträglichkeit
zwischen der hohen Festigkeit bei Raumtemperatur und der ausgezeichneten
Warmbearbeitbarkeit von großer
Bedeutung. Wie ausge wiesen, ist es möglich, das (A/B)-Verhältnis durch
vorzugsweise Einstellen des C-Gehalts
im Bereich von 0,08 bis 0,25% wirksam anzuheben.
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Beispiel 3
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Schmelzerzeugung,
Gießen,
Schmieden und Glühen
wurden in genau derselben Weise wie in Beispiel 1 ausgeführt, mit
der Abweichung, dass die Legierung, angegeben durch die Bezugsbuchstaben
a und b, gezeigt in der Tabelle 5, als Beispiele der Titanlegierungen,
hauptsächlich
vorgesehen zur Erhöhung
der Festigkeit von Raumtemperatur bis 500°C verwendet wurden. Jedes der
erhaltenen geglühten
Materialien wurde in derselben Weise wie für die Zugfestigkeit bei gewöhnlicher
Temperatur (25°C)
und hoher Temperatur (500°C) und
der Fließspannung
nach dem Greeble-Test bei 850°C
gemessen. Folglich wurden die in Tabelle 5 gemeinsam dargestellten
Ergebnisse erhalten. In Tabelle 5 wurden die Werte in dem Fall,
wenn Ti-6Al-4V-Legierung als typische übliche Legierung verwendet
wurde, gemeinsam zum Vergleich dargestellt.
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Wie
aus Tabelle 5 hervorgeht, haben die durch Bezugsbuchstaben a und
b ausgewiesenen Legierungen, die den speziellen Erfordernissen der
vorliegenden Erfindung genügen,
deutlich ausgezeichnete Zugfestigkeit, verglichen mit üblicher
Legierung, die durch den Bezugsbuchstaben c ausgewiesen ist, welche
eine typische Titanlegierung hoher Festigkeit ist. Trotzdem wird
angezeigt, dass sie eine geringe Fließspannung bei 850°C zeigen
und folglich eine ausgezeichnete Warmbearbeitbarkeit aufweisen.
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Beispiel 4
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Die
Ti-4,5Al-4Cr-0,5Fe-0,2C-Legierung (auf peritektische Reaktionstemperatur
970°C) aus
den in Beispiel 2 gezeigten Legierungen wurde auf 940°C für 4 Stunden
erhitzt, gefolgt von Schmieden bei einem Bearbeitungsverhältnis von
92%. Das erhaltene geschmiedete Material wurde Glühen durch
2-stündiges
Erhitzen-Luftkühlen
bei 700°C
zur Herstellung eines geschmiedeten Rundstabs unterzogen. Die erhaltenen
fünf Rundstäbe gemäß dem vorstehend
genannten Herstellungsverfahren und die vier geschmiedeten Rundstäbe derselben
Zusammensetzung, erhalten in vorstehend genanntem Beispiel 1 (die
Erwärmungsbedingungen
vor dem Schmieden für
beide Stäbe
sind 850°C
und 2 Stunden) wurden hinsichtlich des Verhältnisses zwischen dem Flächenverhältnis von
TiC, das auf dem Querschnitt vorkommt, und der Ermüdungsfestigkeit
(gemäß ASTM E466:
Spannungsverhältnis
0,1) geprüft.
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Das
Verfahren zum Messen des TiC-Flächenverhältnisses
und der Ermüdungsfestigkeit
ist wie nachstehend.
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[TiC-Flächenverhältnis (%)]
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Fünf Punkte
auf dem Querschnitt von jeder testenden Titanlegierung wurden Oberflächenanalyse
für einen
10000 μm2 Bereich bei einer Verstärkung von 300fach oder mehr
durch EPMA zur Ermittlung der Konzentrationsverteilung von C und
Al unterzogen. Das Flächenverhältnis (A)
des konzentrierten C-Bereichs und das Flächenverhältnis (B) des konzentrierten
Al-Bereichs in dem erhaltenen Konzentrationsverteilungsdiagramm
werden durch Bildanalyse ermittelt. Die Differenz zwischen den Flächenverhältnissen
(A – B)
wird als das Flächenverhältnis von
TiC definiert. Die Photographien, bereitgestellt als 4 und 5,
sind Querschnitts-EPMA- Photographien
der Titanlegierungen. 4 und 5 sind die
EPMA-Photographien für
die Titanlegierung mit einem TiC-Flächenverhältnis von 0% bzw. der Titanlegierung
mit einem TiC Flächenverhältnis von
3%.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt. Die Ermüdungsfestigkeit
der Titanlegierung gemäß vorliegender
Erfindung schwankt stark gemäß dem TiC-Flächenverhältnis, das
in dem Querschnitt vorkommt. Die Ermüdungsgrenze zeigt dann anscheinend
einen abnehmenden Trend bei Erhöhung
des TiC-Flächenverhältnisses.
Es ist ausgewiesen, dass eine hochgradige Ermüdungseigenschaft mit Stabilität gewährleistet
werden kann, wenn das Flächenverhältnis auf
nicht mehr als 3% gesteuert wird.
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Hinsichtlich
der Ermüdungsfestigkeit
wurden Zyklen bis zum Versagen, d.h. Zahl der Tests bis ein Bruch
stattfindet, durch einen Ermüdungstest
(Spannungsverhältnis:
0,1, maximale Spannung: 800 MPa) gemessen. Die Ermüdungsbelastung
wurde durch die Zyklen zum Versagen bewertet. Bei dem Ermüdungstest wurde
geschätzt,
wenn ein Bruch nicht nach 107 Zyklen des
Tests stattfand, dass mehr Zyklen als Test nicht zum Bruch führen würden, es
wurde als „Runout" (kein Bruch) bezeichnet.
In der Tabelle 6 waren die Nummern 1 bis 4 Runout und jenes von
Nummer 5 war eines, bei dem ein Bruch nicht nach etwa 107 Zyklen des Tests stattfand. Somit sind
die Ermüdungsfestigkeiten
in den Proben Nr. 1 bis 5, die in dem durch die vorliegende Erfindung
definierten Bereich liegen, günstig.
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[Tabelle
6] Maximale
Spannung = 800 MPa, Spannungsverhältnis = 0,1