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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein den Bereich von Scheren.
Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf Scheren, die mit einer
Federvorrichtung versehen sind, die deren erneutes öffnen im Sinne
des Auseinanderspreizens der beiden Klingen nach einer Benutzung,
bei der die beiden Klingen zusammengeführt wurden, vereinfacht.
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Um
die Benutzung von Scheren in der Praxis zu verbessern, werden diese
bekanntermaßen
mit einer Federvorrichtung versehen, die das erneute öffnen der
Klingen unterstützt.
Eine derartige Vorrichtung vereinfacht insbesondere die Verwendung
von Scheren durch Kinder. Insbesondere wurden bereits Vorrichtungen
mit metallischer Spiralfeder vorgeschlagen, die um die Gelenkachse
der beiden Schenkel gewickelt ist, und die zwischen diesen beiden Schenkeln
wirken – siehe
beispielsweise die Dokumente
GB
428590 A und
DE
801320 C .
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Der
Einbau einer derartigen Öffnungsvorrichtung
mit Feder an Scheren erfordert allerdings die Herstellung und Hinzufügung von
zusätzlichen
mechanischen Teilen, was derzeit die Kosten für Scheren, die mit einer derartigen
Vorrichtung versehen sind, erhöht.
Nun sollen aber Scheren, insbesondere diejenigen, die für Kinder
bestimmt sind, einfache und preisgünstige Artikel bleiben. Außerdem sind
alle bekannten Öffnungsvorrichtungen
permanent wirksam und lassen sich nicht unwirksam machen, falls ihr
Einsatz nicht gewünscht
wird.
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Das
oberste Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine
technische Lösung
bereitzustellen, mit der sich Scheren mit Öffnungsvorrichtung mit Feder
auf besondere einfache und wenig kostspielige Weise herstellen lassen.
Ein weiteres Ziel dieser Erfindung besteht darin, eine solche Öffnungsvorrichtung
mit Feder vorzuschlagen, die je nach Wahl des Benutzers der Schere
auf einfache Weise in Betrieb genommen werden kann oder ganz im
Gegenteil außer
Betrieb gesetzt werden kann, ganz nach Belieben.
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Zu
diesem Zweck ist Gegenstand der Erfindung eine Schere mit Öffnungsfeder,
wobei die Schere auf allgemein bekannte Weise aus zwei Schenkeln besteht,
jeder mit einer Klinge und einem Griff, wobei die Schenkel durch
eine Achse aneinander angelenkt sind, wobei diese Schere mit einer Öffnungsvorrichtung
mit Feder versehen ist, die in Richtung des Auseinanderspreizens
der beiden Klingen wirkt, und wobei die Öffnungsvorrichtung mit Feder
aus einem elastisch verformbaren länglichen Organ besteht, das
mit einem ersten Ende an der Gelenkachse der beiden Schenkel befestigt
ist, wobei dieses erste Ende auch drehfest mit einem der Schenkel
verbunden ist, während
das entgegengesetzte freie Ende des elastisch verformbaren länglichen
Organs dafür vorgesehen
ist, gegen den anderen der beiden Schenkel der Schere in Auflage
zu kommen.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Idee besteht somit in der Realisierung
der Funktion einer Öffnungsfeder,
indem sie einem vorhandenen Teil zugeordnet wird, im vorliegenden
Fall der Gelenkachse, die bereits eine andere Funktion hat, nämlich die der
Gelenkverbindung der beiden Schenkel.
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Insbesondere
besteht das erste Ende des elastisch verformbaren länglichen
Organs aus einem Element, wie einer Kappe oder einem Nietkopf, das sich
auf der Gelenkachse der beiden Schenkel anordnet. Dieses Element,
wie eine Kappe oder ein Nietkopf, wird vorteilhafterweise von einem
rohrförmigen
Ansatz verlängert,
der durch einen metallischen Hohlniet eingeführt wird, der die beide Schenkel
der Schere im Gelenkpunkt verbindet, wobei Mittel vorgesehen sind,
um den rohrförmigen
Ansatz, also auch das Element, wie eine Kappe oder ein Nietkopf,
zu verriegeln.
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Die
drehfeste Verbindung zwischen dem ersten Ende des elastisch verformbaren
länglichen
Organs und einem der Schenkel der Schere ist herstellbar, indem
in diesem Schenkel in der Nähe
der Gelenkachse eine vertiefte Zone vorgesehen wird, die das längliche
Organ durchläßt, wobei
das Profil dieser vertieften Zone an den Querschnitt des länglichen Organs
angepasst ist.
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Das
andere freie Ende des elastisch verformbaren länglichen Organs ist vorteilhafterweise
als verbreiterter Kopf von abgerundeter Form ausgebildet, der vorgesehen
ist, mit Gleitmöglichkeit
auf einem Teil des anderen Schenkels der Schere aufzuliegen.
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Zwischen
seinen beiden Enden „spannt„ sich das
elastisch verformbare längliche
Organ mehr oder weniger, indem es sich bei der Bewegung zum Schließen der
Schere, d. h. beim Zusammenführen der
beiden Klingen, stärker
biegt. Auf diese Weise kann sich dieses Organ entspannen, indem
es sich aus der Schließstellung
der Schere heraus entfaltet, um die Öffnungsbewegung zu unterstützen, indem
es einen der Schenkel relativ zu dem anderen in der Richtung des
Auseinanderspreizens der beiden Klingen zurückdrückt.
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Das
erwähnte
längliche
Organ wirkt somit wie ein elastischer Hebel; die Wahl seines Materials sowie
seine Form und seine Dimensionierung müssen sorgfältig ausgeführt werden, um diesem Organ zwar
die für
seine Federfunktion benötigte
Flexibilität und
Elastizität
zu verleihen, bei seinem in die Gelenkachse integrierten Teil aber
dennoch eine ausreichende Steifigkeit beizubehalten.
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Im
einfachsten Fall kommt das freie Ende des elastisch verformbaren
länglichen
Organs permanent auf einer Schulter in Auflage, die auf einem der
Schenkel der Schere ausgebildet ist, insbesondere in dem Bereich
dieses Schenkels, der sich zwischen seinem Griff und der Gelenkachse
befindet. Auf diese Weise ist die durch das längliche Organ bewirkte Auflage
permanent, so dass die Federkraft, also somit die Kraft für das Rückstellen
der Schere in die Öffnungsstellung,
permanent sichergestellt wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Möglichkeit
ist auf einem der Schenkel der Schere für die Auflage des freien Endes
des elastisch verformbaren länglichen
Organs allerdings ein Element vorgesehen, das zwischen zwei Stellungen
beweglich montiert ist, einer ersten aktiven ausgefahrenen Stellung, in
der das freie Ende des länglichen
Organs tatsächlich
auf einem Teil dieses beweglichen Elements in Auflage kommt, und
einer eingezogenen inaktiven Stellung, in der das freie Ende des
länglichen
Organs nicht auf diesem beweglichen Element in Auflage kommen kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist das bewegliche Element von einer Nocke gebildet, die auf einem
der Schenkel der Schere um eine Achse parallel zur Gelenkachse der
beiden Schenkel zwischen einer ersten Winkelstellung, die ihre aktive
ausge fahrene Stellung ist, in der die Nocke mit dem freien Ende
des elastisch verformbaren länglichen
Organs zusammenwirkt, und einer zweiten Winkelposition schwenkbar
montiert ist, die ihre inaktive eingezogene Stellung ist.
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Indem
manuell die Stellung des beweglichen Elements, wie eine Nocke, gewählt wird,
kann der Benutzer somit die Funktion der Öffnungsfeder auf Wunsch auslösen oder
sie im Gegenteil auch nicht auslösen,
falls er dies für
unnötig
befindet.
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Die
Erfindung lässt
sich besser mit Hilfe der nachfolgenden Beschreibung verstehen,
die auf die beigefügte
schematische Zeichnung Bezug nimmt, in der beispielhaft einige Ausführungsformen
dieser Schere mit Öffnungsfeder
dargestellt sind.
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1 ist
eine Gesamtvorderansicht der Schere entsprechend der vorliegenden
Erfindung mit Öffnungsvorrichtung
mit Feder, die in die aktive Position gebracht wurde;
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2 ist
eine Vorderansicht ähnlich
zu 1 und zeigt dieselbe Schere mit der Öffnungsvorrichtung
mit Feder, die in die inaktive Position gebracht wurde;
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3 veranschaulicht
perspektivisch ein Detail der Öffnungsvorrichtung
mit Feder dieser Schere;
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4 ist
eine Detailschnittansicht durch die Gelenkachse der Schenkel gemäß IV-IV
aus 1 in einer ersten Ausführungsform;
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5 ist
eine Schnittansicht ähnlich
zu 4, die einer zweiten Ausführungsform entspricht;
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6 ist
eine Schnittansicht ähnlich
zu den 4 und 5, die einer dritten Ausführungsform entsprechen.
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Die 1 und 2 veranschaulichen
eine Schere, die auf allgemein bekannte Art und Weise aus zwei Schenkeln 1 und 2 besteht,
die über
ein Gelenk um eine Achse 3 verbunden sind. Der erste Schenkel 1 weist
eine Schneidklinge 4 auf, die sich im Wesentlichen auf
einer Seite der Achse 3 erstreckt, und einen Griff 5,
der sich im Wesentlichen auf der anderen Seite der Achse 3 erstreckt.
Der zweite Schenkel 2 weist eine Schneidklinge 6 auf,
die sich im Wesentlichen auf einer Seite der Achse 3 der obigen
Klinge 4 gegenüber
erstreckt, und einen Griff 7, der sich im Wesentlichen
auf der anderen Seite der Achse 3 erstreckt. In dem veranschaulichten
Beispiel handelt es sich bei den beiden Griffen 5 und 7 um
Teile aus geformtem Kunststoff, die sich bis zum Bereich der Gelenkachse 3 fortsetzen.
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Die
in der Zeichnung dargestellte Schere ist mit einer Öffnungsvorrichtung
mit Feder versehen, wobei diese Öffnungsvorrichtung
insgesamt mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet ist.
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Die Öffnungsvorrichtung 8 weist
ein elastisch verformbares längliches
Organ 9 auf, das über
ein erstes Ende mit einem Element 10 verbunden ist, das der
Gelenkachse 3 der beiden Schenkel 1 und 2 zugehörig ist.
Das längliche
Organ 9 erstreckt sich in einer im Wesentlichen relativ
zu der Gelenkachse 3 radialen Richtung und endet an seinem
freien Ende, das von der Achse 3 entfernt ist, über einen
verbreiterten Kopf 11 von abgerundeter Form.
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Eine
drehfeste Verbindung ist zwischen dem ersten Ende des länglichen
Organs 9 einerseits und dem ersten Schenkel 1 der Schere
andererseits hergestellt. Wie insbesondere in 3 veranschaulicht, ist
in dem ersten Schenkel 1 nahe der Gelenkachse 3 die
vertiefte Zone 12 vorgesehen, deren Profil an den Querschnitt
des länglichen
Organs 9 angepasst ist, wobei die vertiefte Zone 12 gerade
eben das längliche
Organ 9 durchläßt. Da der
Griff 5 des Schenkels 1 sich bis zur Achse 3 verlängert, ist
die vertiefte Zone 12 in diesem Griff 5 ausgespart
und lässt
sich auf einfache Weise direkt durch Formen mit dem Griff 5 erhalten.
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In
dem in den 1 und 2 veranschaulichten
Beispiel weist die Öffnungsvorrichtung 8 ferner
auf ihrem zweiten Schenkel 2 eine Nocke 13 auf, die
um eine Achse 14 schwenkbar montiert ist, die zu der Gelenkachse 3 der
beiden Schenkel 1 und 2 parallel ist. Die Schwenkachse 14 der
Nocke 13 befindet sich auf dem Griff 7 des zweiten
Schenkels 2 zwischen dem Öhr 15 dieses Griffs 7 und
der Gelenkachse 3 der beiden Schenkel 1 und 2.
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Auf
diese Weise ist die Nocke 13 relativ zu dem Griff 7 des
zweiten Schenkels 2 beweglich zwischen zwei äußersten
Winkelstellungen, die in 1 bzw. 2 dargestellt
sind.
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In
der ersten Stellung (1), der sogenannten aktiven
Stellung, ist die Nocke 13 in Richtung des Griffs 5 des
ersten Schenkels 1 ausgefahren. Das elastisch verformbare
längliche
Organ 9 kommt über seinen
verbreiterten Kopf 11 auf dem äußeren Teil, hier in Form einer
Spitze, der Nocke 13 in Auflage, so dass das längliche
Organ 9 gebogen und gespannt gehalten wird. Auf diese Weise
neigt das längliche Organ 9,
dessen erstes Ende drehfest mit dem ersten Schenkel 1 verbunden
ist, dazu, den Griff 7 des zweiten Schenkels 2 zurückzudrücken, derart,
dass der Griff 5 von dem ersten Schenkel 1 abgespreizt
wird. Selbstverständlich
wird das Auseinanderspreizen der beiden Griffe 5 und 7 von
dem Auseinanderspreizen der beiden entsprechenden Klingen 4 und 6 in
Richtung des Pfeils F begleitet. Das längliche Organ 9 erfüllt somit
die Aufgabe einer Öffnungsfeder,
die dazu neigt, die beiden Klingen 4 und 6 auseinanderzuspreizen,
nachdem diese zusammengeführt
wurden, um einen Schnitt auszuführen.
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In
der zweiten Stellung (2), der sogenannten inaktiven
Stellung, ist die Nocke 13 in das Innere der Kontur des
Griffs 7 zurückgezogen,
so dass das längliche
Organ 9 nicht in Kontakt mit der Nocke 13 kommen
kann und somit frei bleibt. Auf diese Weise erfüllt das längliche Organ 9 nicht
mehr seine Aufgabe als Öffnungsfeder,
und die Schere verhält
sich wie eine gewöhnliche
Schere, die mit keinerlei Öffnungsfeder
versehen ist.
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Die
schwenkende Nocke 13 ist in Form eines Pfeils oder eines
Läufers
hergestellt, vorzugsweise in einer anderen Farbe als die der Griffe 5 und 7,
so dass ihr Vorhandensein und ihre Stellung selbst von kleinen Kindern
visuell leicht zu erkennen ist.
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Da
die Verbindung, die zwischen dem elastisch verformbaren länglichen
Organ 9 und der Gelenkachse 3 der beiden Schenkel 1 und 2 der
Schere hergestellt ist, ein wesentlichen Merkmal der Erfindung darstellt,
veranschaulichen die 4, 5 und 6 (als
Schnittansichten des Bereichs der Gelenkachse 3) mehrere
mögliche
Ausführungsformen
dieser Verbindung im Detail.
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Unter
Einbeziehung zunächst
von 4 sind die beiden Schenkel 1 und 2 der
Schere im Gelenkpunkt durch einen metal lischen Hohlniet 16 verbunden,
der die beiden Klingen 4 und 6 gegeneinander klemmt,
indem er ihre relative Schwenkbewegung gestattet. Das Element 10,
mit dem das (hier nicht sichtbare) längliche Organ 9 verbunden
ist, weist im Wesentlichen die Form einer Halbkugel analog zu einem
Nietkopf auf und setzt sich über
einen rohrförmigen
Ansatz 17 vom Typ Spreizniet fort, der durch die metallische
Hohlniet 16 eingeführt
wird. Um die Anordnung zu verriegeln, wird eine Zierkappe 18,
die mit einem zentralen Zapfen 19 versehen ist, auf der dem
Element 10 gegenüberliegenden
Seite angeordnet, wobei der Zapfen 19 in den rohrförmigen Ansatz 17 eingeführt und
dort zurückgehalten
wird.
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5,
in der diejenigen Bauteile, die den zuvor beschriebenen entsprechen,
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, veranschaulicht eine
Variante, bei der wiederum ein metallischer Hohlniet 16 verwendet
wird, der die beiden Klingen 1 und 2 zusammenfügt. Die
Zierkappe 18 ist hier mit Hilfe einer Verschweißung, insbesondere
vom Typ Ultraschallverschweißung,
die den Zapfen 19 und den Ansatz 17 miteinander
verbindet, fest mit dem Element 10 verbunden.
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In
der Ausführungsform
gemäß 6 ist auch
ein metallischer Hohlniet 16 vorgesehen, der die beiden
Klingen 1 und 2 zusammenfügt. Das Element 10,
mit dem das (hier nicht sichtbare) längliche Organ 9 verbunden
ist, setzt sich wiederum über
einen rohrförmigen
Absatz 17 fort, der durch den metallischen Hohlniet 16 eingeführt wird.
Im Gegensatz zu den beiden obigen Ausführungsformen ist das Element 10 hier
mit Hilfe einer elastischen gekerbten Unterlegscheibe 20 verriegelt,
die mit Formschluss um den rohrförmigen
Ansatz 17 des Elements 10 herum montiert ist und
gegen ein Ende des metallischen Hohlniets 16 anliegt. Die
Zierkappe 18, die durch Ein führung ihres Zapfens 19 in
den Ansatz 17 zurückgehalten
wird, verbirgt hier die von der gekerbten Unterlegscheibe 20 gebildete
Quetschvorrichtung. Diese letzte Lösung kann bevorzugt werden,
da sie den Verschleiß der
Bauteile mit dem Lauf der Zeit minimiert.
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Die
Schere mit Öffnungsfeder
gemäß der Erfindung
ist im Wesentlichen für
Kinder bestimmt, kann jedoch auch für jeden beliebigen Benutzer
geeignet sein, wobei die beschriebene Öffnungsvorrichtung an Scheren
jeder Art und Größe vorgesehen werden
kann.
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Man
würde sich
nicht von dem in den beigefügten
Ansprüchen
festgelegten Schutzbereich der Erfindung durch Änderungen entfernen, welche
die formbezogenen Details des elastisch verformbaren länglichen
Organs 9 oder der Nocke 13 oder auch der Griffe 5 und 7 betreffen.