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Gebiet der Erfindung:
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Die
Erfindung betrifft die Bestimmung von Analytencharakteristika basierend
auf Bindungseigenschaften unter Verwendung von Massenanalyse und
unterschiedlichen Markierungsreagenzien.
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Stand der Technik:
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Bonenfant,
D. et al., PNAS, 100: 880-885 (2003), beschreiben die Quantifizierung
von Veränderungen der
Proteinphosphorylierung unter Verwendung eines Verfahrens, das auf
einer Markierung mit stabilen Isotopen und Massenspektrometrie basiert.
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Beschreibung der Erfindung:
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1. Erfindungsgemäßer Gegenstand:
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Analysieren, umfassend:
- i) Auswählen
von mehr als einer zu analysierenden Probe, wobei die Proben jeweils
einen oder mehrere Analyten umfassen, von denen einige eine Modifikation
von Interesse umfassen können,
- ii) gegebenenfalls Prozessieren einer oder mehrerer der Proben
oder einer Fraktion davon,
- iii) gegebenenfalls Behandeln einer oder mehrerer der Proben
oder einer Fraktion davon mit einem Enzym oder einer Chemikalie
unter Bedingungen, die die Modifikation von Interesse von so modifizierten
Analyten entfernt, mit der Maßgabe,
dass nicht alle Proben oder Fraktionen davon mit dem Enzym oder
der Chemikalie behandelt werden,
- iv) Auftragen jeder Probe oder einer Fraktion davon auf einen
Affinitätsträger, wobei
der Affinitätsträger fähig ist,
modifizierte von nicht modifizierten Analyten abzutrennen, und alle
Affinitätsträger die
gleiche stationäre
Phase umfassen, aber wobei jede Probe oder Fraktion davon auf einen
unterschiedlichen Affinitätsträger aufgetragen
wird,
- v) gegebenenfalls getrenntes Sammeln als eine Fraktion der Analyten,
die durch jeden Affinitätsträger fließen,
- vi) getrenntes Sammeln als eine Fraktion von Analyten, die an
jeden Affinitätsträger binden,
durch Eluieren der gebundenen Analyten unter geeigneten Bedingungen,
- vii) Kodieren jeder Fraktion von Interesse mit dem einen oder
mehreren Analyten, die an den Affinitätsträger binden, durch Reaktion
mit einem einzigartigen isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenz
eines Satzes von isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien,
- viii) gegebenenfalls Kodieren jeder Fraktion von Interesse mit
dem einen oder mehreren Analyten, die durch den Affinitätsträger flossen,
durch Reaktion mit einem einzigartigen isobaren und/oder isomeren
Markierungsreagenz des Satzes von isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien,
- ix) Mischen zweier oder mehrerer Fraktionen, die mit isobaren
und/oder isomeren Markierungsreagenzien kodiert sind,
- x) gegebenenfalls Zusetzen einer bekannten Menge eines oder
mehrerer Kalibrierungsstandards zu dem Gemisch,
- xi) Behandeln des Gemisches mit einem Enzym oder einer Chemikalie
unter Bedingungen, die die Modifikation von Interesse von so modifizierten
Analyten entfernen,
- xii) gegebenenfalls Auftrennen des Gemisches und
- xiii) Analysieren des Gemisches oder einer oder mehrerer Fraktionen
davon durch Massenspektrometrie, um dadurch Tochter-Ionen-Fragmente
für einen
oder mehrere Analyten des Gemisches und Signatur-Ionen, die mit
jedem einzigartigen Markierungsreagenz assoziiert sind, zu erhalten.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Ansprüchen
2 bis 26 dargelegt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verwendet isobare und/oder isomere Markierungsreagenzien als unterschiedliche
Markierungsreagenzien, um dadurch markierte Analyten oder markierte
Fragmente der Analyten zu erzeugen. Der Affinitätsträger wird zum Zweck eines Auftrennens
bestimmter Probenkomponenten basierend auf einem oder mehreren Charakteristika
von Interesse verwendet. Die aus den Auftrennungen erhaltenen Fraktionen
werden in einer vernünftig
ausgewählten
Weise mit unterschiedlichen Reagenzien eines Satzes von isobaren
und/oder isomeren Markierungsreagenzien markiert, um dadurch einige
oder alle der Fraktionen für
eine nachfolgende Analyse zu kodieren. Fraktionen, die markierte
Analyten oder markierte Fragmente der Analyten umfassen, werden
gemischt und in einem Multiplexmodus analysiert. Fraktionen oder
Gemische, die die markierten Analyten umfassen, können gegebenenfalls
weiter aufgetrennt und sodann durch Massenspektrometrie analysiert
werden. Tochterfragment-Ionen der Analyten können verwendet werden, um jeden
Analyten der Probe zu identifizieren. Eine Analyse der Markierungen
oder Fragment-Ionen davon der markierten Analyten kann dazu verwendet
werden, den Analyten in jeder der Proben oder Probenfraktionen, die
zum Erzeugen eines Probengemisches verwendet werden (relativ oder
absolut), zu quantifizieren. In dieser Weise kann eine Information über die
Komponenten der Proben von Interesse (einschließlich komplexer Proben) für Komponenten
mit dem Charakteristikum oder den Charakteristika von Interesse
abgefragt werden. Dieses Verfahren kann für die Analyse von post-translationalen
Modifikationen von Proteinen und Peptiden in komplexen Proben, wie
denjenigen, die analysiert werden, wenn eine Proteomanalyse durchgeführt wird,
besonders verwendbar sein.
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2. Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
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1a veranschaulicht
den Ablaufplan für
eine Ausführungsform
der Analyse einer theoretischen Probe 1 und Probe 2 hinsichtlich
des Vorhandenseins von Phosphopeptiden.
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1b veranschaulicht
die theoretischen Ergebnisse von Signatur-Ionen-Peaks in einem (MS/MS)-Massenspektrum
für die
Analyse, die durch den Ablaufplan von 1a dargestellt
ist.
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2a veranschaulicht
den Ablaufplan für
eine Ausführungsform
der Analyse einer Probe hinsichtlich des Vorhandenseins von Phosphopeptiden,
wobei ein spezifisches und nicht spezifisches Binden des Analyten an
den Affinitätsträger bestimmt
werden kann.
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2b veranschaulicht
die theoretischen Ergebnisse von Signatur-Ionen-Peaks in einem (MS/MS)-Massenspektrum
für die
Analyse, die durch den Ablaufplan von 2a dargestellt
ist.
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3a veranschaulicht
den Ablaufplan für
eine Ausführungsform
der Analyse von Probe 1 und Probe 2 hinsichtlich des Vorhandenseins
von Phosphopeptiden, wobei ein spezifisches und nicht spezifisches
Binden des Analyten an den Affinitätsträger gleichzeitig bestimmt werden
kann.
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3b veranschaulicht
die theoretischen Ergebnisse von Signatur-Ionen-Peaks in einem (MS/MS)-Massenspektrum
für die
Analyse, die durch den Ablaufplan von 3a dargestellt
ist.
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4 veranschaulicht
einen möglichen
Satz von vier isobaren Markierungsreagenzien, der für eine Verwendung
mit den erfindungsgemäßen Ausführungsformen
geeignet ist.
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5a veranschaulicht
ein Schema für
die Synthese von verschiedenen Aktivestern.
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5b veranschaulicht
ein weiteres Schema für
die Synthese von verschiedenen Aktivestern.
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5c veranschaulicht
ein noch weiteres Schema für
die Synthese von verschiedenen Aktivestern.
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5d veranschaulicht
ein noch weiteres Schema für
die Synthese von verschiedenen Aktivestern.
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6a veranschaulicht
ein Duplex-Phosphopeptid-Screening und einige assoziierte Daten.
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6b ist
eine Tabelle von experimentellen gegenüber veröffentlichten Daten, die mit
der Analyse eines Modellphosphoproteins assoziiert sind.
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3. Definitionen:
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Für Interpretierungszwecke
dieser Beschreibung werden die nachstehenden Definitionen verwendet werden
und, wann immer geeignet, werden im Singular verwendete Begriffe
auch den Plural einschließen
und umgekehrt. In dem Fall, dass eine jegliche nachstehend dargelegte
Definition mit einem jeglichen Referenzdokument in Konflikt steht,
soll die nachstehend dargelegte Definition führen.
- a.
Wie hierin verwendet, betrifft „Analyt" ein Molekül von Interesse, das bestimmt
werden kann. Nicht begrenzende Beispiele von Analyten können in
nicht begrenzender Weise Proteine, Peptide, Antikörper, Nukleinsäuren (beide
DNA oder RNA), Kohlenhydrate, Lipide, Steroide und/oder andere kleine
Moleküle
mit einem Molekulargewicht von weniger als 1500 Dalton beinhalten.
Nicht begrenzende Beispiele von Quellen für den Analyten oder die Probe,
die den Analyten umfasst, beinhalten in nicht begrenzender Weise
Zellen oder Gewebe oder Kulturen (oder Subkulturen) davon. Nicht
begrenzende Beispiele für
zelluläre
Analytenquellen beinhalten in nicht begrenzender Weise nicht aufgereinigte
oder prozessierte Zelllysate (einschließlich Ganzzelllysaten), Körperflüssigkeiten,
Gewebeextrakte oder Zellextrakte. Noch andere nicht begrenzende
Beispiele für
Quellen für
den Analyten beinhalten in nicht begrenzender Weise Fraktionen aus
einem Auftrennungsverfahren wie einer chromatographischen Auftrennung
oder einer elektrophoretischen Auftrennung. Körperflüssigkeiten beinhalten in nicht
begrenzender Weise Blut, Urin, Fäzes,
Spinalflüssigkeit, Cerebralflüssigkeit,
Fruchtwasser, Lymphflüssigkeit
oder eine Flüssigkeit
von einer Drüsensekretion.
Unter einem prozessierten Zelllysat verste hen wir, dass das Zelllysat
zusätzlich
zu den Behandlungen, die zum Lysieren der Zellen benötigt werden,
behandelt wird, um dadurch ein zusätzliches Prozessieren des gesammelten
Materials durchzuführen.
Zum Beispiel kann die Probe ein Zelllysat oder eine Fraktion davon sein,
das/die einen oder mehrere Analyten umfasst, die Peptide sind, die
durch Behandlung der Gesamtproteinkomponente eines unbehandelten
Zelllysats mit einem proteolytischen Enzym gebildet werden, um dadurch
Vorläuferprotein-
oder Proteine zu verdauen. Um Zweifel auszuräumen, kann der Begriff Analyt den
ursprünglichen
Analyten und Verbindungen, die sich davon ableiten, einschließen, wenn
nicht aus dem Kontext eine klar gegenteilige Bedeutung vorgesehen
ist. Zum Beispiel kann in einigen Ausführungsformen der Begriff Analyt
auf ein Protein als auch auf die Peptide, die sich davon durch Verdau
des Proteins ableiten, zutreffen.
- b. Wie hierin verwendet, ist „ein zellulärer Analyt" ein Analyt mit zellulärem Ursprung.
- c. Wie hierin verwendet, betrifft „Fragmentierung" das Aufbrechen einer
kovalenten Bindung.
- d. Wie hierin verwendet, betrifft „Fragment/fragmentieren" ein Produkt einer
Fragmentierung (Substantiv) oder die Handlung eines Bewirkens einer
Fragmentierung (Verb).
- e. Es ist anerkannt, dass die Masse eines Atoms oder Moleküls oft auf
die nächste
ganze Zahlatommasseneinheit oder das nächste Zehntel oder Hundertstel
einer Atommasseneinheit angeglichen werden kann. Wie hierin verwendet,
betrifft „Bruttomasse" die absolute Masse
als auch die überschlägige Masse
innerhalb eines Bereichs, bei dem verwendete Isotope von unterschiedlichen
Atomtypen hinsichtlich der Masse so nah beieinander liegen, dass
sie das funktionelle Äquivalent
sind, ungeachtet, ob der sehr kleine Massenunterschied der verwendeten
unterschiedlichen Isotoptypen nachgewiesen werden kann oder nicht.
Zum
Beispiel weisen die üblichen
Sauerstoffisotope eine Bruttomasse von 16,0 (tatsächliche
Masse von 15,9949) und 18,0 (tatsächliche Masse von 17,9992)
auf, die üblichen
Kohlenstoffisotope weisen eine Bruttomasse von 12,0 (tatsächliche
Masse von 12,00000) und 13,0 (tatsächliche Masse von 13,00336)
auf, und die üblichen
Stickstoffisotope weisen eine Bruttomasse von 14,0 (tatsächliche
Masse von 14,0031) und 15,0 (tatsächliche Masse von 15,0001)
auf. Während
diese Werte überschlägig sind,
wird ein Fachmann anerkennen, dass, falls man das 18O-Isotop
in einem Reporter eines Satzes verwendet, die zwei zusätzlichen
Masseneinheiten (über
dem Sauerstoffisotop mit einer Bruttomasse von 16,0) z.B. in einem
unterschiedlichen Reporter des Satzes, der ein 16O-Atom
umfasst, dadurch kompensiert werden kann, das an anderer Stelle
in dem Reporter zwei Kohlenstoff-13C-Atome
anstelle von zwei 12C-Atomen, zwei 15N-Atome anstelle von zwei 14N-Atomen
oder sogar ein 13C-Atom und ein 15N-Atom anstelle eines 12C-Atoms
und eines 14N-Atoms eingebaut werden, um
das 18O-Atom zu kompensieren. In dieser
Weise sind die zwei unterschiedlichen Reporter des Satzes das funktionelle
Massenäquivalent
(d.h. sie weisen die gleiche Bruttomasse auf), da die sehr kleinen
tatsächlichen
Massenunterschiede zwischen der Verwendung von zwei 13C-Atomen
(anstelle von zwei 12C-Atomen), zwei 15N-Atomen
(anstelle von zwei 14N-Atomen), eines 13C-Atoms und eines 15N-Atoms
(anstelle eines 12C-Atoms und eines 14N-Atoms) oder eines 18O-Atoms (anstelle eines 16O-Atoms), um dadurch eine Massenzunahme
von zwei Dalton zu erreichen, in allen der Markierungen des Satzes
oder Kits kein Hindernis für
die Analyseart sind.
- f. Wie hierin verwendet, betrifft „Markierungsreagenz" eine Gruppe, die
zum Markieren eines Analyten für eine
Bestimmung geeignet ist. Der Begriff Markierung ist synonym mit
den Begriffen Tag und Macker und anderen äquivalenten Begriffen und Ausdrücken. Zum
Beispiel kann ein markierter Analyt auch als ein getaggter Analyt
oder Markeranalyt bezeichnet werden. Dementsprechend sind die Begriffe „Markierung", „Tag", „Marker" und Abwandlungen
dieser Begriffe austauschbar und betreffen eine Gruppe, die geeignet ist,
einen Analyten für
eine Bestimmung zu markieren, oder die diesen markiert hat.
- g. Wie hierin verwendet, betrifft „Träger", „Festträger" oder „fester
Carrier" ein jegliches
Festphasenmaterial. Festträger
umfasst Begriffe wie „Harz", „Syntheseträger", „Festphase", „Oberfläche", „Membran" und/oder „Träger". Ein Festträger kann
aus organischen Polymeren wie Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen,
Polyfluorethylen, Polyethylenoxy und Polyacrylamid als auch aus
Copolymeren und Pfropfungen davon zusammengesetzt sein. Ein Festträger kann
auch anorganisch wie Glas, Silica, kontrolliertes Porenglas (CPG)
oder Silica mit reverser Phase sein. Die Konfiguration eines Festträgers kann
in der Form von Kügelchen,
Kugeln, Partikeln, Granula, eines Gels, einer Membran oder einer
Oberfläche
sein. Oberflächen können planar,
im Wesentlichen planar oder nicht planar sein. Festträger können porös oder nicht
porös sein
und können
Quell- oder Nichtquelleigenschaften aufweisen. Ein Festträger kann
in der Form eines Wells, einer Vertiefung oder eines anderen Behälters, Gefäßes, Merkmals
oder einer Lage konfiguriert sein. Eine Vielzahl von Festträgern kann
in einer Anordnung bei verschiedenen Lagen konfiguriert sein, die
für ein
Roboterzuführen
von Reagenzien oder durch Nachweisverfahren und/oder -instrumente
adressierbar sind.
- h. Wie hierin verwendet, betrifft „stationäre Phase" einen Träger, der zum unterschiedlichen
Binden eines oder mehrerer Komponentenanalyten einer Probe oder
Fraktion davon verwendet wird. Ein nicht begrenzendes Beispiel einer
stationären
Phase ist ein chromatographisches Packungsmaterial. Quellen für chromatographische
Packungsmaterialien sind bekannt. Die Funktion und Verfahren zum
Verwenden von chromatographischen Packungsmaterialien, um Auftrennungen
zu bewirken, sind bekannt.
- i. Wie hierin verwendet, betrifft „natürliche Isotopenhäufigkeit" die Menge (oder
Verteilung) eines oder mehrerer Isotope, die in einer Verbindung
gefunden werden, basierend auf der natürlichen Verbreitung eines Isotops
oder von Isotopen in der Natur. Zum Beispiel wird eine natürliche Verbindung,
die aus Material einer lebenden Pflanze erhalten wurde, typischerweise
etwa 1,08% 13C relativ zu 12C
enthalten.
- j. Wie hierin verwendet, betrifft „Probe oder eine Fraktion
davon" oder „Probenfraktion" eine Fraktion einer Probe.
Die Fraktion einer Probe kann entweder durch einfaches Entnehmen
einer Fraktion einer Probe erzeugt werden oder sie kann anderweitig
durch Durchführen
eines Auftrennverfahrens erzeugt werden, das dazu führt, dass
die Probe in zwei oder mehrere Fraktionen fraktioniert wird. Wenn
der Inhalt der Beschreibung es nicht anders angibt, sind diese Bezugnahmen
austauschbar und betreffen eine jegliche Art einer Erzeugung einer
Fraktion (oder eines Teils) einer Probe.
- k. Wie hierin verwendet, betrifft „Signatur-Ion" das einzigartige
Ion, das durch ein Fragment (d.h. den Reporter) eines jeglichen
einzigartigen Markierungsreagenzes eines Satzes von isomeren und/oder
isobaren Markierungsreagenzien erzeugt wird. Das Signatur-Ion oder
der Reporter (oder das Reporter-Ion) identifiziert das einzigartige
Markierungsreagenz und dessen Peakidentität korreliert mit der Menge
an markiertem Analyten, der in der Probe vorhanden ist, die analysiert
wird. Das Signatur-Ion wird manchmal auch als ein Reporter oder
Reporter-Ion und umgekehrt bezeichnet.
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4. Allgemeines:
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Markierungsreagenzien:
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In
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
verwendete Markierungsreagenzien sind isobar und/oder isomer. Typischerweise
kann ein Satz von isomeren oder isobaren Markierungsreagenzien verwendet
werden. Markierungsreagenzien eines Satzes können ausgewählt werden, um einen Reporter
zu umfassen, der einzigartig ist und z.B. in einer MS/MS-Analyse
unabhängig
bestimmt werden kann. Die isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien
können
diejenigen sein, die in der
WO
2004/070352 beschrieben sind. Die isobaren und/oder isomeren
Markierungsreagenzien können
diejenigen sein, die in den ebenfalls anhängigen und gemeinschaftlich
gehaltenen
US-Patentanmeldungen
10/765,458 ,
10/765,264 ,
10/765,267 und
10/765,458 beschrieben
sind. Die isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien können Markierungsreagenzien auf
Polymerbasis sein, wie diejenigen, die in der
WO 02/14867 oder in der veröffentlichten
US-Patentanmeldung
US
2003-0045694 A1 beschrieben
sind. Die Markierungsreagenzien können diejenigen isobaren oder isomeren
Markierungsreagenzien sein, die in der
WO 01/68664 beschrieben sind. Ein
Beispiel eines Satzes von vier geeigneten isobaren Reagenzien ist
in
4 veranschaulicht. Sätze von isobaren Markierungsreagenzien
sind von Applied Biosystems käuflich
erhältlich
und werden als iTRAQ
TM-Markierungsreagenzien
verkauft (vgl. Beispiel 4).
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Isobare
Markierungsreagenzien können
nützlich
sein, da sie mit Ausnahme ihrer nachweisbaren Differenz bei einer
MS/MS-Analyse strukturell und chemisch ununterscheidbar sind (ausgenommen
wenn eine nachweisbare Differenz bei der absoluten Masse im Vergleich
mit der Bruttomasse auftritt). Dementsprechend wird der gleiche
Analyt, der mit zwei unterschiedlichen isobaren Markierungsreagenzien
eines Satzes markiert ist, strukturell und chemisch ununterscheidbar
sein. Dementsprechend sollte jeder der zwei identischen Analyten,
die jeweils eine einzigartige isobare Markierung tragen, hinsichtlich
ihrer Reaktivität
als auch hinsichtlich ihrer Auftrennungseigenschaften ununterscheidbar
sein.
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Die
einzigartigen Reporter der Markierungsreagenzien können verwendet
werden, um Analyten der Proben oder Probenfraktionen, den Umständen entsprechend,
zu kodieren. Ein Kodieren kann durch Behandlung der Probe oder Probenfraktion
mit dem Markierungsreagenz erfolgen, um dadurch einen markierten
Analyten oder markierte Analyten zu erzeugen, und schließlich kann
ein Probengemisch aus den Proben oder Probenfraktionen erzeugt werden.
Wenn das Probengemisch analysiert wird, können die Reporter verwendet
werden, um die relative und/oder absolute Menge (oft als Konzentration
oder Quantität
angegeben) eines jeglichen Analyten in den unterschiedlichen Proben
oder Probenfraktionen, die zum Formulieren des Probengemisches verwendet
wurden, zu dekodieren. Die Analyten selbst können auch aus einer Tochter-Ionen-Analyse bestimmt
werden. In dieser Weise werden Komponenten des komplexen Probengemisches
in einer Multiplexweise bestimmt und die Analyse stellt eine Information
(d.h. Analytenidentität
und -quantität)
bereit, die sich auf die Originalproben und/oder Fraktionen davon
zurückbezieht.
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Markierung der Analyten einer Probe:
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Die
Markierungsreagenzien werden eine reaktive Gruppe umfassen. Die
reaktive Gruppe des Markierungsreagenzes oder -reagenzien, das/die
in den erfindungsgemäßen Ausführungsformen
verwendet wird/werden, kann entweder ein Elektrophil oder ein Nukleophil
sein, das zum Umsetzen mit einem oder mehreren reaktiven Analyten
einer Probe fähig
ist. Die reaktive Gruppe kann vorher vorhanden sein oder sie kann in
situ hergestellt werden. In einigen Ausführungsformen kann die Herstellung
der reaktiven Gruppe in situ in Abwesenheit des reaktiven Analyten
stattfinden. Zum Beispiel kann eine Carbonsäuregruppe in situ mit wasserlöslichem
Carbodiimid (z.B. 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid,
EDC) modifiziert werden, um dadurch eine elektrophile Gruppe herzustellen,
die mit einem Nukleophil wie einer Amingruppe (einschließlich einer
Arylamingruppe) umgesetzt werden kann. In einigen Ausführungsformen
kann eine Aktivierung der Carbonsäuregruppe eines Markierungsreagenzes
mit EDC in Gegenwart eines aminhaltigen (nukleophilhaltigen) Analyten
erfolgen. Alternativ dazu kann der aminhaltige (nukleophilhaltige)
Analyt auch zugesetzt werden, nachdem die anfängliche Umsetzung mit EDC erfolgt.
In anderen Ausführungsformen
kann die reaktive Gruppe in situ durch die Entfernung einer Schutzgruppe
in situ entfernt werden. Folglich ist ein jegliches bestehendes
oder neu erzeugtes Reagenz oder sind jegliche bestehende oder neu
erzeugte Reagenzien, das/die die Derivatisierung von Analyten durch
die Umsetzung von Nukleophilen und/oder Elektrophilen bewirken kann/können, in
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
vorgesehen.
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In
dem Fall, dass die reaktive Gruppe des Markierungsreagenzes ein
Elektrophil ist, kann sie mit einer geeigneten nukleophilen Gruppe
des Analyten oder der Analyten umgesetzt werden. In dem Fall, dass
die reaktive Gruppe des Markierungsreagenzes ein Nukleophil ist,
kann sie mit einer geeigneten elektrophilen Gruppe des Analyten
oder der Analyten umgesetzt werden. Viele Paare von geeigneten nukleophilen
Gruppen und elektrophilen Gruppen sind bekannt und werden oft in
den chemischen und biochemischen Wissenschaften verwendet. Nicht
begrenzende Beispiele von Reagenzien, die geeignete nukleophile
oder elektrophile Gruppen umfassen, die an Analyten (z.B. Proteine,
Peptide, Nukleinsäuren,
Kohlenhydrate, Lipide, Steroide oder andere kleine Moleküle von weniger
als 1500 Dalton) gekoppelt werden können, um deren Derivatisierung
zu bewirken, sind in den Pierce Life Science & Analytical Research Products Catalog & Handbook (eine
Perstorp Biotec Company), Rockford, IL 61105, USA, beschrieben.
Andere geeignete Reagenzien sind bekannt und sind von vielen anderen
Anbietern wie Sigma-Aldrich käuflich
erhältlich.
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Die
reaktive Gruppe eines Markierungsreagenzes kann eine aminreaktive
Gruppe sein. Zum Beispiel kann die aminreaktive Gruppe ein Aktivester
sein. Aktivester sind in der Peptidsynthese bekannt und betreffen bestimmte
Ester, die leicht mit der N-α-Amingruppe
einer Aminosäure
unter Bedingungen, die üblicherweise in
der Peptidsynthese verwendet werden, umgesetzt werden. Der aminreaktive
Aktivester kann ein N-Hydroxysuccinimidylester, ein N-Hydroxysulfosuccinimidylester,
ein Pentafluorphenylester, ein 2-Nitrophenylester, ein 4-Nitrophenylester,
ein 2,4-Dinitrophenylester oder ein 2,4-Dihalogenphenylester sein.
Zum Beispiel kann die Alkohol- oder Thiolgruppe eines Aktivesters
die Formel:
aufweisen,
worin X ein O- oder S-, aber vorzugsweise ein O-Atom ist. Alle der
Vorstehenden sind Alkohol- oder Thiolgruppen, von denen bekannt
ist, dass sie Aktivester auf dem Peptidchemiegebiet ausbilden, wobei
die Alkohol- oder Thiolgruppe durch die Umsetzung der N-α-Amingruppe
der Aminosäure
mit dem Carbonylkohlenstoff des Esters ersetzt wird. Es sollte ersichtlich
sein, dass der Aktivester (z.B. N-Hydroxysuccinimidylester) eines
jeglichen geeigneten hierin beschriebenen Markierungs-/Tagging-Reagenzes
unter Verwendung bekannter Verfahren hergestellt werden könnte (vgl.:
Greg T. Hermanson (1996). „The
Chemistry of Reactive Groups" in „Bioconjugate
Techniques", Kapitel
2, Seiten 137-165, Academic Press (New York); vgl. auch: Innovation
And Perspectives In Solid Phase Synthesis, Herausgeber: Roger Epton,
SPCC (UK) Ltd., Birmingham, 1990). Verfahren zur Ausbildung von
Aktivestern von N-substituierten Piperazinessigsäure-Verbindungen, die repräsentative
Beispiele von Markierungsreagenzien der allgemeinen Formel: RP-X-LK-Y-RG sind, sind
in der ebenfalls anhängigen
und gemeinschaftlich gehaltenen
US-Patentanmeldung
10/751,354 beschrieben. Die
5a,
5b,
5c und
5d sind
Darstellungen von verschiedenen Verfahren zum Herstellen von Aktivestern
von N-Methylpiperazin.
Unter Verwendung von nicht mehr als Routineexperimentieren können solche
allgemeinen Verfahren auf das Herstellen anderer Arten von Aktivestern
als auch die Herstellung von Aktivestern anderer Markierungsreagenzien
angewendet werden. Verfahren zum Markieren von Peptid- und Proteinanalyten
wurden für
die von Applied Biosystems erhältlichen
iTRAQ
TM-Reagenzien beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die reaktive Gruppe des Markierungsreagenzes ein gemischtes
Anhydrid sein, da gemischte Anhydride dafür bekannt sind, sich effizient
mit Amingruppen umzusetzen, um dabei Amidbindungen zu erzeugen.
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Die
reaktive Gruppe eines Markierungsreagenzes kann eine thiolreaktive
Gruppe sein. Zum Beispiel kann die thiolreaktive Gruppe eine Maleimid-,
eine Alkylhalogenid-, eine Arylhalogenid- oder eine α-Halogenacylgruppe
sein. Unter Halogenid oder Halogen verstehen wir Atome von Fluor,
Chlor, Brom oder Iod.
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Die
reaktive Gruppe eines Markierungsreagenzes kann eine hydroxylreaktive
Gruppe sein. Zum Beispiel kann die hydroxylreaktive Gruppe eine
tritylhalogenid- oder silylhalogenidreaktive Gruppe sein. Die tritylhalogenidreaktiven
Gruppen können
substituiert (z.B. Y-Methoxytrityl-, Y-Dimethoxytrityl-, Y-Trimethoxytritylgruppe,
etc.) oder nicht substituiert sein, wobei Y nachstehend definiert
ist. Die silylreaktiven Gruppen können alkylsubstituierte Silylhalogenide
(wie Y-Dimethylsilyl-, Y-Ditriethylsilyl-,
Y-Dipropylsilyl-, Y-Diisopropylsilylgruppe, etc.) sein, wobei Y
nachstehend definiert ist.
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Die
reaktive Gruppe des Markierungsreagenzes kann ein Nukleophil wie
eine Amingruppe, eine Hydroxylgruppe oder eine Thiolgruppe sein.
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Massenspektrometer/Massenspektrometrie:
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können
unter Verwendung von Tandem-Massenspektrometern
oder anderen Massenspektrometern durchgeführt werden, die die Fähigkeit
aufweisen, Molekül-Ionen auszuwählen und
zu fragmentieren. Tandem-Massenspektrometer (und zu einem geringeren
Grad einzelstufige Massenspektrometer wie diejenigen, die einen
Zerfall nach der Quelle zeigen) weisen die Fähigkeit auf, Molekül-Ionen
gemäß ihrem
Masse-zu-Ladung (m/z)-Verhältnis
auszuwählen
und zu fragmentieren, und zeichnen sodann die sich ergebenden Fragment
(Tochter)-Ionen-Spektren auf. Insbesondere können Tochterfragment-Ionen-Spektren
dadurch erzeugt werden, dass ausgewählte Ionen dissoziativen Energieniveaus (z.B.
durch kollisionsinduzierte Dissoziation (CID)) unterzogen werden.
Zum Beispiel können
Ionen, die markierten Peptiden eines spezifischen m/z-Verhältnisses
entsprechen, aus einer ersten Massenanalyse ausgewählt, fragmentiert
und in einer zweiten (MS/MS)-Massenanalyse erneut analysiert werden.
Beispielhafte Instrumente, die eine solche Tandem-Massenanalyse
durchführen
können,
beinhalten in nicht begrenzender Weise Vier-Magnetsektoren-, Tandem-Flugzeit-,
Triple-Quadrupol-, Ionenfalle- und Hybrid-Quadrupol-Flugzeit (Q-TOF)-Massenspektrometer.
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Diese
Arten von Massenspektrometern können
zusammen mit einer Vielzahl von Ionisationsquellen verwendet werden,
einschließlich
in nicht begrenzender Weise Elektrosprayionisation (ESI) und Matrix-unterstützte Laserdesorptionsionisation
(MALDI). Ionisationsquellen können
verwendet werden, um geladene Spezies für die erste Massenanalyse zu
erzeugen, bei der die Analyten nicht bereits eine festgesetzte Ladung
aufweisen. Zusätzliche
Massenspektrometrie-Instrumente und Fragmentierungsverfahren beinhalten
einen Zerfall nach der Quelle bei MALDI-MS-Instrumenten und CID
mit hoher Energie unter Verwendung von MALDI-TOF (Flugzeit)-TOF-MS. Für einen
jüngeren Überblick über Tandem-Massenspektrometer
vgl.: R. Aebersold und D. Goodlett, Mass Spectrometry in Proteomics.
Chem. Rev. 101: 269-295
(2001). Vgl. auch die
US-PS 6,319,476 für eine Diskussion
von TOF-TOF-Massenanalyse-Techniken. Im Allgemeinen gibt es keine Begrenzung
hinsichtlich der Art an Massenspektrometer, die verwendet werden
kann, sofern es möglich
ist, eine erste Massenanalyse zu erhalten, Ionen aus der ersten
Massenanalyse auszuwählen
und zu fragmentieren und sodann das Ergebnis der Fragmentierung
zu analysieren.
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Fragmentierung durch dissoziative Energieniveaus:
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Es
ist anerkannt, dass Bindungen als ein Ergebnis der Prozesse, die
in einem Massenspektrometer auftreten, fragmentieren können. Außerdem kann
eine Bindungsfragmentierung in einem Massenspektrometer dadurch
induziert werden, dass Ionen dissoziativen Energieniveaus unterzogen
werden. Zum Beispiel können
die dissoziativen Energieniveaus in einem Massenspektrometer durch
kollisionsinduzierte Dissoziation (CID) erzeugt werden. Der Fachmann
auf dem Gebiet der Massenspektrometrie wird anerkennen, dass andere
beispielhafte Techniken zum Einbringen von dissoziativen Energieniveaus,
die eine Fragmentierung bewirken, in nicht begrenzender Weise Fotodissoziation,
Elektroneneinfang und oberflächeninduzierte
Dissoziation einschließen.
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Der
Prozess einer Fragmentierung von Bindungen durch kollisionsinduzierte
Dissoziation involviert ein Erhöhen
des kinetischen Energiezustands von ausgewählten Ionen bis zu einem Punkt,
an dem eine Bindungsfragmentierung auftritt. Zum Beispiel kann kinetische
Energie durch Kollision mit einem Inertgas (wie Stickstoff, He lium
oder Argon) in einer Kollisionszelle übertragen werden. Die Menge
an kinetischer Energie, die an die Ionen übertragen werden kann, ist
proportional zu der Anzahl von Gasmolekülen, denen ermöglicht wird,
in die Kollisionszelle einzutreten. Wenn mehr Gasmoleküle vorhanden
sind, kann eine größere Menge
an kinetischer Energie an die ausgewählten Ionen übertragen
werden, und weniger kinetische Energie wird übertragen, wenn weniger Gasmoleküle vorhanden
sind.
-
Es
ist daher klar, dass das dissoziative Energieniveau in einem Massenspektrometer
gesteuert werden kann. Es ist auch anerkannt, dass bestimmte Bindungen
labiler sind als andere Bindungen. Die Labilität der Bindungen in einem Analyten
oder dem Reporter des Markierungsreagenzes hängt von der Art des Analyten
oder des Markierungsreagenzes ab. Dementsprechend können die
dissoziativen Energieniveaus derart angepasst werden, dass die Analyten
und/oder die Markierungen (d.h. die Reporter/Linker-Kombinationen)
in einer einigermaßen
gesteuerten Weise fragmentiert werden können. Ein Fachmann wird verstehen,
wie solche Routineanpassungen an die Komponenten eines Massenspektrometers
gemacht werden, um dadurch das geeignete Niveau an dissoziativer
Energie zu erreichen, um dadurch mindestens einen Teil von Ionen
von markierten Analyten in ionisierte Reportergruppen und Tochterfragment-Ionen
zu fragmentieren.
-
Zum
Beispiel kann dissoziative Energie auf Ionen angewandt werden, die
aus der ersten Massenanalyse ausgewählt/isoliert werden. In einem
Tandem-Massenspektrometer können
die extrahierten Ionen dissoziativen Energieniveaus unterzogen und
sodann an einen zweiten Massenanalysator übertragen werden. Die ausgewählten Ionen
können
ein ausgewähltes
Masse-zu-Ladung-Verhältnis
aufweisen. Das Masse-zu-Ladung-Verhältnis kann innerhalb eines
Bereichs von Masse-zu-Ladung-Verhältnissen liegen, abhängig von
den Charakteristika des Massenspektrometers. Wenn eine kollisionsinduzierte
Dissoziation verwendet wird, können
die Ionen aus dem ersten zu dem zweiten Massenanalysator dadurch übertragen
werden, dass sie durch eine Kollisionszelle, in der die dissoziative
Energie angewendet werden kann, um dadurch Fragment-Ionen zu erzeugen,
geleitet werden. Zum Beispiel können
die Ionen, die zu dem zweiten Massenanalysator für eine Analyse geschickt werden,
alle oder einen Teil der verbleibenden (nicht fragmentierten) ausgewählten Ionen als
auch Reporter-Ionen (Signatur-Ionen) und Tochterfragment-Ionen des
markierten Analyten beinhalten.
-
Analytenbestimmung durch Computer-unterstützte Datenbankanalyse:
-
In
einigen Ausführungsformen
können
Analyten basierend auf Tochter-Ionen-Fragmentmuster bestimmt werden,
wie durch Computer-unterstützten
Vergleich mit den Spektren von bekannten oder „theoretischen" Analyten analysiert
werden. Zum Beispiel kann das Tochterfragment-Ionen-Spektrum eines
Peptid-Ions, das unter Bedingungen einer Niedrigenergie-CID fragmentiert
wurde, als die Summe von vielen einzelnen Fragmentierungsereignissen
betrachtet werden. Die herkömmliche
Nomenklatur unterscheidet Tochterfragment-Ionen gemäß der Amidbindung,
die bricht, und dem Peptidfragment, das nach einer Bindungsspaltung
eine Ladung beibehält.
Eine Beibehaltung von Ladung auf der N-terminalen Seite der gespaltenen
Amidbindung führt
zu der Bildung eines Ions des b-Typs. Falls die Ladung auf der C-terminalen
Seite der aufgebrochenen Amidbindung verbleibt, wird sodann das
Fragment-Ion als ein Ion des y-Typs bezeichnet. Zusätzlich zu
Ionen des b-Typs und y-Typs kann das CID-Massenspektrum andere diagnostische
Fragment-Ionen (Tochterfragment-Ionen) enthalten. Diese beinhalten
Ionen, die durch Neutralverlust von Ammoniak (-17 amu) aus Glutamin,
Lysin und Arginin oder den Verlust von Wasser (-18 amu) aus hydroxylhaltigen
Aminosäuren
wie Serin und Threonin erzeugt werden. Es wurde festgestellt, dass
bestimmte Aminosäuren
leichter unter Bedingungen einer Niedrigenergie-CID fragmentieren
als andere. Dies ist insbesondere für Peptide ersichtlich, die
Prolin- oder Asparaginsäurereste
enthalten, und sogar noch offensichtlicher bei Aspartyl-Prolin-Bindungen
(Mak, M. et al., Rapid Commun. Mass Spectrom., 12: 837-842 (1998)).
Dementsprechend wird die Peptidbindung eines Z-pro-Dimers oder Z-asp-Dimers
(worin Z eine jegliche natürliche
Aminosäure
ist, pro Prolin ist und asp Asparaginsäure ist) dazu neigen, labiler
zu sein im Vergleich zu der Peptidbindung zwischen allen anderen Aminosäure-Dimer-Kombinationen.
-
Für Peptid-
und Proteinproben enthalten daher Niedrigenergie-CID-Spektren eine
redundante sequenzspezifische Information in überlappenden b- und y-Serien-Ionen,
internen Fragment-Ionen aus dem gleichen Peptid und Immonium- und
anderen Neutralverlust-Ionen. Eine Interpretation solcher CID-Spektren,
um die Aminosäuresequenz
des Stammpeptids de novo zusammenzusetzen, ist anspruchsvoll und
zeitintensiv. Die signifikantesten Fortschritte beim Identifizieren
von Peptidsequenzen waren die Entwicklung von Computeralgorithmen,
die Peptid-CID-Spektren mit Peptidsequenzen korrelieren, die bereits
in Protein- und DNA-Sequenzdatenbanken existieren. Solche Ansätze werden
durch Programme wie SEQUEST (Eng, J. et al. J. Am. Soc. Mass Spectrom,
5: 976-989 (1994)) und MASCOT (Perkins, D. et al. Electrophoresis,
20: 3551-3567 (1999)) beispielhaft veranschaulicht.
-
Kurz
gesagt, werden experimentelle Peptid-CID-Spektren (MS/MS-Spektren)
mit „theoretischen" Tochterfragment-Ionen-Spektren
abgestimmt oder korreliert, die mittels eines Computers aus von
Protein- oder Genomsequenzdatenbanken erhaltenen Peptidsequenzen
erzeugt wurden. Die Übereinstimmung
oder Korrelation basiert auf den Ähnlichkeiten der erwarteten
Masse und der festgestellten Masse der Tochterfragment-Ionen im
MS/MS-Modus. Die mögliche Übereinstimmung
oder Korrelation wird danach eingestuft, wie gut sich die experimentellen
und „theoretischen" Fragmentmuster decken.
Die Einschränkungen
hinsichtlich einer Recherche in Datenbanken für eine gegebene Peptidaminosäuresequenz
sind so unterscheidend, dass ein einziges Peptid-CID-Spektrum zum
Identifizieren eines jeglichen gegebenen Proteins in einer Datenbank des
gesamten Genoms oder von exprimierten Sequenztags (EST) hinreichend
sein kann. Für
andere Übersichtsartikel
vgl.: Yates, J. R. Trends Genet., 16: 5-8 (2000) und Yates, J. R.,
Electrophoresis 19: 893-900 (1998).
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Dementsprechend
kann eine Tochterfragment-Ionen-Analyse von MS/MS-Spektren nicht
nur zum Bestimmen des Analyten eines markierten Analyten verwendet
werden, sondern sie kann auch dazu verwendet werden, Analyten zu
bestimmen, aus denen der bestimmte Analyt herrührt. Zum Beispiel kann eine
Identifizierung eines Peptids in der MS/MS-Analyse zum Bestimmen
des Proteins verwendet werden, von dem das Peptid als eine Folge
eines enzymatischen Verdaus des Proteins abgespalten wurde. Es ist
vorgesehen, dass eine ähnliche
Analyse auf die Bestimmung anderer Analyten wie Nukleinsäuren, Kohlenhydrate,
Lipide und Steroide angewendet werden kann.
-
Probenprozessierung:
-
In
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann eine Probe vor als auch nach einem Markieren der Analyten prozessiert
werden. Ein Prozessieren kann auf die gesamte Probe oder eine Fraktion davon
angewendet werden. Ein Prozessieren kann auf Probengemische oder
eine Fraktion davon angewendet werden. Ein Prozessieren kann verwendet
werden, um die Komplexität
der Probe zu vermindern, oder kann verwendet werden, um die Probe
in eine bessere Form für
eine Analyse zu bringen. Das Prozessieren kann das Markieren der
Analyten erleichtern.
-
Das
Prozessieren kann die Analyse der Probenkomponenten erleichtern.
Das Prozessieren kann die Handhabung der Proben vereinfachen. Das
Prozessieren kann zwei oder mehrere der Vorstehenden erleichtern.
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Zum
Beispiel kann eine Probe oder ein Probengemisch mit einem Enzym
behandelt werden. Das Enzym kann eine Protease (zum Verdauen von
Proteinen und Peptiden), eine Nuklease (zum Verdauen von Nukleinsäuren) oder
ein anderes abbauendes Enzym sein. Das Enzym kann ausgewählt werden,
um ein sehr vorhersehbares Abbaumuster aufzuweisen. Zwei oder mehrere
Proteasen und/oder zwei oder mehrere Nukleaseenzyme können auch
zusammen oder mit anderen Enzymen verwendet werden, um dadurch Probenkomponenten
abzubauen.
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Zum
Beispiel ist das proteolytische Enzym Trypsin eine Serinprotease,
die Peptidbindungen zwischen Lysin oder Arginin und einer unspezifischen
Aminosäure
spaltet, um dadurch Peptide zu erzeugen, die einen Aminterminus
(N-Terminus) und eine Lysin- oder Arginin-Carboxyl-terminale Aminosäure (C-Terminus)
umfassen. In dieser Weise sind die Peptide aus der Spaltung des
Proteins vorhersehbar und deren Vorhandensein und/oder Quantität in einer
Probe aus einem Trypsinverdau kann für das Vorhandensein und/oder
die Quantität des
Proteins ihres Ursprungs indikativ sein. Außerdem können die freien Amintermini
eines Peptids ein gutes Nukleophil sein, das dessen Markierung erleichtert.
Andere beispielhafte proteolytische Enzyme beinhalten Papain, Pepsin,
ArgC, LysC, V8-Protease, AspN, Pronase, Chymotrypsin und Carboxypeptidase
C.
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Zum
Beispiel kann ein Protein (z.B. Protein Z) drei Peptide (z.B. Peptide
B, C und D) erzeugen, wenn es mit einer Protease wie Trypsin verdaut
wird. Dementsprechend kann gelten, dass eine Probe, die mit einem proteolytischen
Enzym wie Trypsin verdaut wurde und bei der, wenn analysiert, bestätigt wurde,
dass sie die Peptide B, C und D enthält, ursprünglich das Protein Z umfasst
hat (vgl. die vorstehende Beschreibung unter der Überschrift: „Analytenbestimmung
durch Computer-unterstützte
Datenbankanalyse").
Die Quantität
an Peptiden B, C und D wird auch mit der Quantität an Protein Z in der Probe,
die verdaut wurde, korrelieren. In dieser Weise kann eine jegliche
Bestimmung der Identität
und/oder Quantität
eines oder mehrerer der Peptide B, C und D in einer Probe (oder
einer Fraktion davon) verwendet werden, um das Protein Z in der
ursprünglichen
Probe (oder einer Fraktion davon) zu identifizieren und/oder zu
quantifizieren.
-
Da
eine Aktivität
der Enzyme voraussagbar ist, kann die Sequenz von Peptiden, die
aus einem Abbau eines Proteins bekannter Sequenz erzeugt werden,
vorausgesagt werden. Mit dieser Information kann eine „theoretische
Peptidinformation" erzeugt
werden. Eine Bestimmung der „theoretischen" Peptidfragmente
in einer Computer-unterstützten Analyse
von Tochterfragment-Ionen (wie vorstehend beschrieben) aus einer
Massenspektrometrieanalyse einer tatsächlichen Probe kann daher verwendet
werden, um ein oder mehrere Peptide oder Proteine in einer oder
mehreren unbekannten Proben zu bestimmen. Es ist vorgesehen, dass
eine ähnliche
Analyse auf die Bestimmung anderer Analyten wie Nukleinsäuren, Kohlenhydrate,
Lipide und Steroide angewendet werden kann.
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In
einigen anderen Ausführungsformen
kann ein Prozessieren eine Behandlung mit einem Enzym, das von denjenigen
verschieden ist, die Probenkomponenten abbauen, umfassen. Zum Beispiel
kann das Enzym eine Phosphatase, Glykosidase oder ein anderes Enzym
sein, das eine Modifikation von dem Analyten wie diejenigen, die
durch post-translationale Modifikation bewirkt werden, entfernt.
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In
einigen anderen Ausführungsformen
involviert ein Probenprozessieren eine chemische Behandlung. Die
chemische Behandlung kann als eine Alternative zu oder zusammen
mit einer Enzymbehandlung, wie vorstehend beschrieben, verwendet
werden. Die chemische Behandlung kann ausgewählt werden, um eine Modifikation
des Analyten zu entfernen. Zum Beispiel kann die chemische Behandlung
ausgewählt
werden, um eine Modifikation von dem Analyten wie diejenigen, die
durch post-translationale Modifikation bewirkt werden, zu entfernen.
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Obwohl
nicht typisch, kann die enzymatische und/oder chemische Behandlung
verwendet werden, um eine oder mehrere Gruppen an den Analyten anstelle
eines Entfernens einer Modifikation anzubringen. Für eine Einfachheit
der Beschreibung werden alle Bezugnahmen hierin auf eine Entfernung
der Modifikation des Analyten gerichtet sein, aber es soll verstanden
werden, dass diese Bezugnahmen die Möglichkeit einer Anfügung einer
oder mehrerer Gruppen an den Analyten beinhalten sollen. Was wichtig
ist, ist, dass eine Veränderung
des Analyten auftritt, die mit einzigartigen Markierungsreagenzien
kodiert werden kann, abhängig
davon, wann in dem Prozess die Veränderung des Analyten auftritt.
-
Auftrennungen:
-
In
einigen Ausführungsformen
kann das Prozessieren einer Probe oder eines Probengemisches, die/das
Analyten (ob markiert oder nicht) umfasst, eine Auftrennung einbeziehen.
In einigen Ausführungsformen
kann die Auftrennung die Fraktionierung einer Probe (oder einer
Fraktion davon) zwischen denjenigen Komponenten der Probe, die an
eine stationäre
Phase binden, und denjenigen Komponenten, die dies nicht tun, einbeziehen.
Ein solcher Prozess wird oft als Affinitätschromatographie bezeichnet.
In einigen Ausführungsformen
kann die Auftrennung die Fraktionierung der Probe oder des Probengemisches
basierend auf relativen Affinitäten
der Komponenten der Probe oder des Probengemisches (oder einer Fraktion
oder Fraktionen davon) einbeziehen.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann eine Auftrennung erfolgen, um diejenigen Komponenten einer Probe
oder eines Probengemisches, die an eine bestimmte stationäre Phase
binden, von denjenigen, die dies nicht tun, zu unterscheiden. Zum
Beispiel sind Phosphopeptide dafür
bekannt, dass sie an immobilisierte Metallaffinitätschromatographie
(IMAC)-Säulen
binden. In dieser Weise können
phosphorylierte Peptide einer Probe von nicht phosphorylierten Peptiden
abgetrennt werden. Andere Arten von Trägern können verwendet werden, um die
Auftrennung von Analyten einer komplexen Probe basierend auf anderen
Arten von Affinitätscharakteristika
zu bewirken.
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In
einigen Ausführungsformen
kann ein Probengemisch, das unterschiedlich markierte Analyten aus der
gleichen oder unterschiedlichen Proben umfasst, hergestellt werden.
Unter unterschiedlich markiert verstehen wir, dass jede der Markierungen
eine einzigartige Eigenschaft umfasst, die identifiziert werden
kann (z.B. umfasst sie eine einzigartige Reportergruppe, die ein
einzigartiges „Signatur-Ion" in einer MS/MS-Analyse erzeugt).
Um das Probengemisch zu analysieren, können Komponenten des Probengemisches
aufgetrennt und eine Massenanalyse auf das Probengemisch oder eine
Fraktion davon durchgeführt
werden. In dieser Weise kann die Komplexität der Analyse wesentlich vermindert
werden, da aufgetrennte Analyten individuell hinsichtlich der Masse
analysiert werden können,
um dadurch die Empfindlichkeit des Analyseprozesses zu erhöhen. Die
Analyse kann ein oder mehrere Male auf eine oder mehrere zusätzliche
Fraktionen des Probengemisches wiederholt werden, um die Analyse
aller Fraktionen des Probengemisches zu ermöglichen.
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Auftrennbedingungen,
unter denen identische Analyten, die unterschiedlich markiert sind,
zusammen bei einer Konzentration und in einer Quantität, die proportional
zu deren Häufigkeit
in der Probe ist, eluieren, können
verwendet werden, um die Menge eines jeglichen markierten Analyten
in einer jeglichen der Proben, die das Probengemisch umfassen, zu
bestimmen, mit der Maßgabe,
dass die Menge einer jeglichen Probe, die zu dem Probengemisch hinzugefügt wurde,
bekannt ist. Dementsprechend kann in einigen Ausführungsformen
eine Auftrennung des Probengemisches die Analyse vereinfachen, während die
Korrelation zwischen Signalen, die in der Massenanalyse (z.B. MS/MS-Analyse)
bestimmt wurden, mit der Menge der unterschiedlich markierten Analyten
in dem Probengemisch beibehalten wird.
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Auftrennungen
können
durch Chromatographie erfolgen. Zum Beispiel kann Flüssigchromatographie/Massenspektrometrie
(LC/MS) verwendet werden, um eine solche Probenauftrennung und Massenanalyse
zu bewirken. Außerdem
kann ein jegliches chromatographisches Auftrennverfahren, das zum
Auftrennen der Analyten von Interesse geeignet ist, verwendet werden.
Zum Beispiel kann die chromatographische Auftrennung Chromatographie
mit normaler Phase, Chromatographie mit reverser Phase, Ionenaustauschchromatographie,
Größenausschlusschromatographie
oder Affinitätschromatographie
sein.
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Auftrennungen
können
elektrophoretisch erfolgen. Nicht begrenzende Beispiele von elektrophoretischen
Auftrenntechniken, die verwendet werden können, beinhalten in nicht begrenzender
Weise 1D-elektrophoretische Auftrennung, 2D-elektrophoretische Auftrennung
und/oder kapillarelektrophoretische Auftrennung.
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Ein
isobares Markierungsreagenz oder ein Satz von Reagenzien kann verwendet
werden, um die Analyten einer Probe zu markieren. Isobare Markierungsreagenzien
sind insbesondere nützlich,
wenn ein Auftrennschritt erfolgt, da die isobaren Markierungen eines
Satzes von Markierungsreagenzien strukturell und chemisch ununterscheidbar
sind (und hinsichtlich Bruttomasse ununterscheidbar sein können, bis
eine Fragmentierung den Reporter von dem Analyten entfernt). Daher
können
alle Analyten einer identischen Zusammensetzung, die mit unterschiedlichen
isobaren Markierungen markiert sind, in exakt der gleichen Weise
chromatographisch aufgetrennt werden (d.h. sie eluieren zusammen).
Da sie strukturell und chemisch ununterscheidbar sind, kann der
Eluent aus dem Auftrennverfahren eine Menge eines jeweils isobar
markierten Analyten umfassen, die proportional zu der Menge des
markierten Analyten in dem Probengemisch ist. Ferner ist es aus
dem Wissen, wie das Probengemisch hergestellt wurde (Anteile von
Proben und anderen optionalen Komponenten (z.B. Kalibrierungsstandards),
die zugegeben wurden, um das Probengemisch herzustellen) möglich, die
Menge an markierten Analyten in dem Probengemisch zurück auf die
Menge dieses markierten Analyten in der Probe oder Probenfraktion,
von der er herrührt,
zu beziehen (z.B. zurückzurechnen).
-
Die
Markierungsreagenzien können
auch isomer sein. Obwohl Isomere manchmal chromatographisch aufgetrennt
werden, gibt es Umstände,
die zustandsabhängig
sind, bei denen das Auftrennverfahren derart betrieben werden kann,
dass alle identischen Analyten, die unterschiedlich markiert sind,
zusammen eluieren, wobei die Menge aller markierten Analyten, die
in dem Eluenten vorhanden sind, proportional zu deren Konzentration
und/oder Quantität
in dem Probengemisch ist.
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Wie
hierin verwendet, unterscheiden sich Isobare von Isomeren in der
Weise, dass Isobare strukturell und chemisch ununterscheidbare Verbindungen
(mit der Ausnahme des Isotopengehalts und/oder -verteilung) der
gleichen nominellen Bruttomasse sind, während Isomere strukturell und/oder
chemisch unterscheidbare Verbindungen der gleichen nominellen Bruttomasse
sind.
-
Relative und absolute Quantifizierung
von Analyten:
-
Die
relative Quantifizierung von unterschiedlich markierten identischen
Analyten eines Probengemisches ist unter Verwendung von Sätzen von
isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien möglich. Eine
relative Quantifizierung von unterschiedlich markierten identischen
Analyten ist durch Vergleich der relativen Mengen an Reporter (z.B.
Fläche
oder Höhe
des aufgezeichneten Peaks) möglich,
die in der zweiten (MS/MS)-Massenanalyse für einen ausgewählten markierten
Analyten, der in einer ersten (MS)-Massenanalyse festgestellt wurde,
bestimmt werden. In anderen Worten ist, wenn jeder Reporter mit
einer Information für eine
spezifische Probe (oder Probenfraktion), die zum Erzeugen eines
Probengemisches verwendet wurde, korreliert werden kann, die relative
Menge dieses Reporters hinsichtlich anderer Reporter, die in der
zweiten Massenanalyse festgestellt werden, die relative Menge dieses
Analyten in dem Probengemisch. Wenn die Menge einer jeden Probe
oder Fraktion davon, die zum Zusammensetzen des Probengemisches
verwendet wurde, bekannt ist, kann die relative Menge des Analyten
in jeder Probe, die zum Herstellen des Probengemisches verwendet
wurde, basierend auf der relativen Menge des Reporters, der für die Ionen
des aus der ersten Massenanalyse ausgewählten markierten Analyten festgestellt
wurde, zurückgerechnet
werden. Dieser Prozess kann für
alle verschiedenen markierten Analyten, die in der ersten Massenanalyse
festgestellt wurden, wiederholt werden. In dieser Weise ist es möglich, dass
die relative Menge (oft als Konzentration und/oder Quantität ausgedrückt) eines
jeglichen reaktiven Analyten in jeder der verschiedenen Proben (oder
Probenfraktionen), die zum Herstellen des Probengemisches verwendet
wurden, bestimmt werden kann.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann eine absolute Quantifizierung von Analyten bestimmt werden.
Für diese
Ausführungsformen
kann eine bekannte Menge eines oder mehrerer unterschiedlich markierter
Analyten (der Kalibrierungsstandard oder die Kalibrierungsstandards)
zu dem Probengemisch gegeben werden. Ein Kalibrierungsstandard kann
ein erwarteter Analyt sein, der mit einer isomeren oder isobaren
Markierung des Satzes von Markierungen markiert ist, der zum Markieren
der Analyten des Probengemisches verwendet wird, mit der Maßgabe, dass
der Reporter für
den Kalibrierungsstandard einzigartig ist im Vergleich mit einer
jeglichen der Proben, die zum Ausbilden des Probengemisches verwendet
wurden. Sobald die relative Menge an Reporter (d.h. Signatur-Ion)
für den
Kalibrierungsstandard oder die Kalibrierungsstandards in Bezug auf
die relativen Mengen des Reporters für die unterschiedlich markierten
Analyten des Probengemisches bestimmt ist, ist es möglich, die
absolute Menge (oft in Konzentration und/oder Quantität ausgedrückt) aller
unterschiedlich markierter Analyten in dem Probengemisch zu berechnen.
In dieser Weise kann die absolute Menge eines jeglichen unterschiedlich
markierten Analyten (für
den es einen Kalibrierungsstandard in der Probe gibt, von der der
Analyt herrührt)
auch basierend auf dem Wissen, wie das Probengemisch hergestellt
wurde, bestimmt werden.
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Ungeachtet
des Vorstehenden können
Korrekturen hinsichtlich der Intensität der Reporter (Signatur-Ionen),
wie geeignet, für
eine jegliche natürlich
auftretende oder künstlich
erzeugte Isotopenhäufgkeit
innerhalb der Reporter erfolgen. Ein Beispiel einer solchen Korrekturmethodik
kann in der ebenfalls anhängigen und
gemeinschaftlich gehaltenen
US-Patentanmeldung
10/916,629 mit dem Titel „Method and Apparatus For De-Convoluting
A Convoluted Spectrum",
eingereicht am 12. August 2004, gefunden werden. Je mehr Sorgfalt auf
eine korrekte Quantifizierung der Intensität eines jeglichen Reporters
aufgewendet wird, desto genauer wird die relative und absolute Quantifizierung
der Analyten in den ursprünglichen
Proben oder Probenfraktionen, die zum Zusammensetzen des Probengemisches
verwendet wurden, sein.
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Kurz
gesagt, kann unter Verwendung dieser Verfahren die Intensität von Isotopenpeaks
höherer
Masse und niedriger Masse, die mit einem spezifischen Signatur-Ion
assoziiert sind, zu dem Hauptintensitätspeak, der mit dem Signatur-Ion
(d.h. dem Reporter) assoziiert ist, hinzugerechnet werden, so dass
der Beitrag aller Intensitäten
ordnungsgemäß dem richtigen
Reporter zugeordnet wird. Peak-Intensitäten, die nicht mit einem spezifischen
Signatur-Ion assoziiert sind, werden wie geeignet abgeleitet. Durch
vollständige
Zuordnung aller Peak-Intensitäten
zu den richtigen Signatur-Ionen kann die relative und absolute Quantifizierungsinformation, die
mit einem Signatur-Ion assoziiert ist, sehr genau sein.
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Proteomische Analyse:
-
Proben
können
multiplexiert sein (d.h. durch Erzeugung von Probengemischen), analysiert
und erneut in einer schnellen und sich wiederholenden Weise unter
Verwendung von Massenanalysetechniken analysiert werden. Zum Beispiel
können
Probengemische hinsichtlich der Menge von individuellen Analyten
in einer oder mehreren Proben analysiert werden. Die Menge (oft
in Konzentration und/oder Quantität ausgedrückt) dieser Analyten kann für die Proben
(oder Probenfraktionen), aus denen das Probengemisch zusammengesetzt
war, bestimmt werden. Da das Probenprozessieren und die Massenanalysen
schnell erfolgen können,
können
diese Verfahren viele Male wiederholt werden, so dass die Menge
vieler unterschiedlich markierter Analyten des Probengemisches hinsichtlich
ihrer relativen und/oder absoluten Mengen in der Probe, von der
der Analyt herrührt,
bestimmt werden kann.
-
Eine
Anwendung, bei der eine solche schnelle Multiplexanalyse verwendbar
ist, liegt in dem Gebiet einer proteomischen Analyse. Proteomics
kann als ein experimenteller Ansatz angesehen werden, um die Information
zu beschreiben, die in genomischen Sequenzen hinsichtlich Struktur,
Funktion und Regulation von biologischen Prozessen kodiert ist.
Dies kann durch systematische Analyse der Gesamtproteinkomponente, die
von einer Zelle oder einem Gewebe exprimiert wird, erreicht werden.
Massenspektrometrie, die zusammen mit erfindungsgemäßen Ausführungsformen
verwendet wird, ist ein mögliches
Werkzeug für
eine solche globale Proteinanalyse, einschließlich der Analyse post-translationaler
Modifikationen, Pulldown-Tests
oder anderer solcher komplexer Analysen. Die Verfahren können auch
für eine
Biomarkeranalyse oder für
eine Zeitverlaufsanalyse verwendet werden.
-
5. Verschiedene Arten zum Durchführen der
Erfindung:
-
Erfindungsgemäße Ausführungsformen
erlauben die Analyse der Proben von Interesse hinsichtlich des Vorhandenseins
und/oder Fehlens von modifizierten und nicht modifizierten Analyten,
wobei die Modifikation von Interesse sein kann. Affinitätschromatographie
kann zum Auftrennen von modifizierten Analyten von den nicht modifizierten
Analyten verwendet werden. In einigen Ausführungsformen kann das Vorhandensein der
Modifikation unabhängig
durch Unterscheiden zwischen spezifischen und nicht spezifischen
Wechselwirkungen mit einem Affinitätsträger bestätigt werden. Isobare und/oder
isomere Markierungsreagenzien eines Satzes können verwendet werden, um die
Analyten der verschiedenen Proben oder Probenfraktionen zu kodieren.
Die relativen Mengen der modifizierten und nicht modifizierten Analyten
in den verschiedenen Proben können
aus den Verhältnissen
der Reporter (Signatur-Ionen), die mit den verschiedenen Markierungsreagenzien
assoziiert sind, bestimmt werden, und gegebenenfalls ist eine absolute
Quantifizierung möglich,
falls markierte (Kalibrierungs)standards verwendet werden. Im Allgemeinen
können
die modifizierten und nicht modifizierten Analyten einer oder mehrerer
Proben gemäß dem nachstehenden
allgemeinen Verfahren bestimmt werden.
-
Zu
bestimmende Proben werden ausgewählt
und können
gegebenenfalls, wenn erwünscht,
prozessiert werden. Beispielhafte Ausführungsformen eines Probenprozessierens
wurden vorstehend unter der Überschrift „Probenprozessierung" beschrieben. Zum
Beispiel kann, falls die zu bestimmenden Analyten Proteine sind,
es wünschenswert
sein, die Proteine zu Peptiden unter Verwendung eines oder mehrerer
Proteaseenzyme zu verdauen. Alternativ oder zusätzlich können Proben durch Abtrennen
bestimmter Komponenten, bevor sie einer weiteren Handhabung unterzogen
werden, prozessiert werden. Beispielhafte Ausführungsformen von Auftrennungen
wurden vorstehend unter der Überschrift „Auftrennungen" beschrieben. Ein
Prozessieren kann nicht notwendig sein, falls der Analyt in einer
für eine
Analyse geeigneten Form vorliegt.
-
Falls
eine Bestimmung erfolgen soll, ob eine Modikation von Interesse
eine spezifische Wechselwirkung der Analyten einer Probe oder Probenfraktion
mit einer ausgewählten
stationären
Phase (d.h. Affinitätsträger) bewirkt
oder nicht, kann eine Fraktion einer jeglichen Probe oder Probenfraktion
(die „Spezifizitätskontrolle") mit einem Enzym
(oder Enzymen) und/oder einer Chemikalie (oder Chemikalien) behandelt
werden, das/die diese Modifikation von Analyten der Probe, die die
Modifi kation umfassen, entfernt. Wenn zwei oder mehrere Proben gleichzeitig
analysiert werden, können
die behandelten Fraktionen alle gemischt werden, um ein Gemisch
auszubilden (das „Spezifizitätskontrollgemisch" oder „SCM"). Ungeachtet des
Vorstehenden wird mindestens eine Probe oder Fraktion davon mit
dem Enzym und/oder der Chemikalie, das/die die Modifikation entfernt,
unbehandelt bleiben, da es sonst nicht möglich sein wird, nicht modifizierte
und modifizierte Analyten durch dieses Verfahren zu vergleichen.
-
Um
die Analyse zu vereinfachen, kann das SCM dadurch hergestellt werden,
dass eine Menge einer jeglichen Probe oder Probenfraktion, die untersucht
werden soll, derart vereinigt wird, dass eine Proportionalität von Signaturpeaks
in der Analyse von komplexen Gemischen eine einfach zu analysierende
Verhältnisinformation
bereitstellt. Zum Beispiel kann, falls vier Proben analysiert werden
sollen, 1/5 jeder der vier Proben gemischt werden, um die Probe
auszubilden, die mit dem Enzym oder der Chemikalie umgesetzt werden
soll. Dementsprechend entspricht jede der verbleibenden Proben 4/5
der ursprünglichen
Probe und das SCM wird ungefähr äquivalent
sein (1/5 + 1/5 + 1/5 + 1/5 = 4/5). Als eine Daumenregel kann daher
die Menge, die von jeder Probe vereinigt werden soll, um das SCM
auszubilden, gemäß der Formel:
1/Anzahl von Proben (oder Probenfraktionen) + 1 = die Fraktion,
die von jeder Probe (oder Probenfraktion entnommen wird, um das
SCM herzustellen) ausgewählt
werden. Es sollte beachtet werden, dass dies keine Begrenzung darstellt,
da eine jegliche Menge von den Proben für diese Analyse entnommen werden
kann. Jedoch vereinfacht das Befolgen dieses Verfahrens die Analyse
basierend auf den relativen Intensitäten der Peaks, die für die Signatur-Ionen festgestellt
werden.
-
Sobald
die zu analysierenden Proben ausgewählt wurden, gegebenenfalls,
wie gewünscht,
prozessiert, gegebenenfalls fraktioniert (z.B. aufgetrennt) wurden,
und gegebenenfalls ein Aliquot entnommen wurde und für eine spezifische
Bindungsanalyse behandelt wurde, wird jede Probe oder Fraktion davon
(einschließlich
des SCM) auf einen Affinitätsträger aufgetragen
und in eine Fraktion von Analyten, die durch den Träger fließen, und
eine Fraktion von Analyten, die an den Affinitätsträger binden, aufgetrennt. Jede
Probe oder Fraktion davon wird auf einen unterschiedlichen Affinitätsträger aufgetragen.
Die Analyten, die an den Träger
binden, werden unter Bedingungen eluiert, die sich von denjenigen
der Durchflussanalyten unterscheiden. Die Analyten, die durch den
Affinitätsträger fließen, können getrennt
als eine Fraktion von denjenigen, die an den Affinitätsträger binden,
gesammelt werden. Verfahren zum Durchführen solcher Auftrennungen
von modifizierten und nicht modifizierten Analyten sind bekannt.
Zum Beispiel wird verstanden, dass eine IMAC-Säule selektiv Phosphopeptide
bindet, um dadurch die Abtrennung der Phosphopeptide von der assoziierten
nicht modifizierten Version der Peptide zu ermöglichen.
-
An
diesem Punkt können
die Fraktionen von Interesse durch Reaktion der Analyten jeder Fraktion
mit den isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien eines Satzes
kodiert werden. Abhängig
von der Analyse kann es sein, dass bestimmte Fraktionen nicht kodiert
werden müssen,
und sie können
verworfen werden. Fraktionen, die Analyten umfassen, die an den
Affinitätsträger binden,
werden typischerweise mit einem einzigartigen Markierungsreagenz
eines Satzes von isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien
kodiert. In einigen Ausführungsformen
werden die Fraktionen, die Analyten umfassen, die durch den Affinitätsträger fließen, kodiert
und in einigen Ausführungsformen
können
diese verworfen werden.
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Eine
Beschreibung von Ausführungsformen
solcher Markierungsreagenzien und Markierungsverfahren wurde vorstehend
unter den Überschriften „Markierungsreagenzien" bzw. „Markierung
der Analyten einer Probe" beschrieben.
Mit der Ausnahme der Spezifizitätskontrolle
oder des SCM kann eine jegliche der gebundenen und Durchflussprobenfraktionen
mit einem unterschiedlichen Markierungsreagenz kodiert werden. Für die Spezifizitätskontrolle
oder SCM wird lediglich die Fraktion mit Komponenten, die an den
Affinitätsträger banden,
typischerweise mit einem einzigartigen Markierungsreagenz aus dem
Satz kodiert, obwohl der Durchfluss mit einem einzigartigen Markierungsreagenz
kodiert werden kann, falls gewünscht.
Sobald die Markierung abgeschlossen ist, wird eine jegliche der
kodierten Fraktionen (oder einer Subfraktion davon) zusammengemischt.
Durch Zusammenmischen aller Proben (oder Probenfraktionen) kann
eine Multiplexanalyse in einer Zeit- und Ressourcen-effizienten
Weise erfolgen, wodurch direkte Vergleiche zwischen den Zusammensetzungen
der unterschiedlichen Proben (oder Probenfraktionen) gemacht werden
können,
ohne den Bedarf, Korrekturen basierend auf Variationen von Probe
zu Probe oder Lauf zu Lauf einzusetzen. Falls eine absolute Quantifizierung
erwünscht
ist, kann eine bekannte Menge eines Kalibrierungsstandards für Analyten
von Interesse zu dem Gemisch gegeben werden, wie vorstehend unter
der Überschrift „Relative
und absolute Quantifizierung von Analyten" beschrieben.
-
Sobald
gemischt, wird das Gemisch chemisch oder enzymatisch behandelt,
um die Modifikation von Interesse von den Analyten zu entfernen.
Dementsprechend sind alle Analytenkomponenten des Gemisches nicht
modifiziert, aber basierend auf Bindungseigenschaften, die damit
assoziiert sind, ob sie die Modifikation von Interesse bei vorbestimmten
Schritten in dem Verfahren enthielten oder nicht, kodiert. Dementsprechend ist
eine relevante Information über
die Analytenmodifikationen in dem Gemisch nach der chemischen oder
enzymatischen Behandlung vorhanden, obwohl die Modifikationen an
allen Analyten des Gemisches entfernt wurden. In anderen Worten
sollten alle Analyten an diesem Punkt nicht modifiziert sein, aber
sie sollten in einer Weise kodiert sein, die das Vorhandensein oder
Fehlen der Modifikation der Analyten in den ursprünglichen Proben,
die ausgewählt
wurden, verfolgt.
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Nach
einer chemischen oder enzymatischen Behandlung kann das Probengemisch
gegebenenfalls vor einer Massenspektralanalyse aufgetrennt werden.
Eine Auftrennung kann verwendet werden, um die Komplexizität des Gemisches
zu vermindern. Zum Beispiel kann eine Auftrennung verwendet werden,
um unterschiedliche Analyten des Probengemisches aufzutrennen, um
dadurch eine vereinfachte und vollständigere Massenspektralanalyse
zu erleichtern. Je komplexer das Probengemisch ist, desto vorteilhafter
wird die Durchführung
einer oder mehrerer Schritte eines Auftrennens vor der Massenspektralanalyse
sein. Wenn alle Markierungsreagenzien isobar sind, werden unterschiedlich
markierte aber ansonsten identische Analyten durch die Auftrennungstechnik
nicht unterscheidbar sein. Einige oder alle der so erhaltenen Fraktionen
werden in einem Massenspektrometer analysiert, um so viel Information über die
Komponentenanalyten einer jeden der ursprünglichen Proben wie möglich zu
sammeln. Eine beispielhafte Analyse durch ein Massenspektrometer
wurde vorstehend unter den Überschriften „Massenspektrometer/Massenspektrometrie", „Fragmentierung durch
dissoziative Energieniveaus" und „Analytenbestimmung
durch Computer-unterstützte
Datenbankanalyse" beschrieben.
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Zum
Beispiel kann das Probengemisch (oder Fraktionen davon) durch Massenspektralanalyse,
einschließlich
MS/MS-Analyse, analysiert werden. Bei der MS/MS-Analyse können Signatur-Ionen für unterschiedliche
markierte Analyten des Probengemisches bestimmt werden, wobei jedes
Signatur-Ion mit dem einzigartigen Markierungsreagenz einer kodierten
Probenfraktion korreliert und die Peak-Intensität des Signatur-Ions mit der
relativen Quantität
dieses Analyten in dem Probengemisch korreliert. Aus der relativen
Intensitätsinformation
von Signatur-Ionen für
jeden Analyten ist es möglich,
relative Mengen von modifizierten und nicht modifizierten Analyten
in jeder der ursprünglichen
Proben und gegebenenfalls (wenn eine Spezifizitätskontrolle oder SCM hergestellt
wurde) zu bestimmen, ob der Analyt eine spezifische oder nicht spezifische
Bindung an den Affinitätsträger aufwies.
Eine Tochterfragment-Ionen-Analyse kann weiter verwendet werden,
um die Analyten (z.B. Peptide) als auch Vorläufermoleküle (z.B. Proteine) zu bestimmen,
wenn die in der Massenanalyse identifizierten Analyten aus Vorläufermolekülen erhalten
wurden.
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Spezifisch
ist es, falls eine Spezifizitätskontrolle
oder SCM getrennt auf einen Affinitätsträger aufgetragen wurde und mindestens
die Fraktion von Analyten, die an den Affinitätsträger binden, getrennt mit einem einzigartigen
Markierungsreagenz markiert wurde, es möglich, zu bestimmen, ob Analyten,
die die Modifikation umfassen, spezifisch mit dem Affinitätsträger Wechselwirken
oder nicht. Diese Information ist dadurch möglich, dass bestimmt wird,
ob das Signatur-Ion für
das einzigartige Markierungsreagenz, das mit einer Spezifizitätskontrolle
oder SCM assoziiert ist, festgestellt wird oder nicht. Falls das
Signatur-Ion festgestellt wird, ist die Wechselwirkung mit dem Affinitätsträger nicht
spezifisch. Falls das Signatur-Ion für die Spezifizitätskontrolle oder
SCM nicht festgestellt wird, ist die Wechselwirkung mit dem Affinitätsträger spezifisch.
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Wie
unter der Überschrift „Analytenbestimmung
durch Computer-unterstützte
Datenbankanalyse" beschrieben,
ist es aus der Tochter-Ionen-Analyse möglich, einen oder mehrere Analyten
in dem Gemisch zu identifizieren. Falls die Analyten aus Vorläufermolekülen erhalten
werden, kann es möglich
sein, die Identität eines
oder mehrerer der Vorläufermoleküle zu erhalten.
Zum Beispiel kann es, falls die Tochter-Ionen-Analyse einen oder
mehrere Peptidanalyten in der Probe identifiziert, möglich sein,
einen oder mehrere Proteinanalyten in der Probe zu identifizieren,
wenn die Proteine verdaut wurden, um die Peptidanalyten herzustellen.
Die nachstehende Beschreibung und nachstehenden Beispiele sind beispielhaft
dafür,
wie diese Analyse durchgeführt
werden kann.
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Ferner
kann, da die Proben und Probenfraktionen kodiert wurden, die relative
Intensität
der Signatur-Ionen in dem Gemisch mit der relativen Menge an modifizierten
und nicht modifizierten Versionen des identifizierten Analyten in
dem Gemisch, das analysiert wird, korreliert werden. Diese Information
bezieht sich auf die ursprünglichen
Proben derart zurück,
dass es möglich
ist, die relative und/oder absolute Menge eines spezifischen modifizierten
Analyten und dessen entsprechenden nicht modifizierten Analyten
in jeder der ursprünglichen
Proben zu bestimmen. Wenn die Analyten von Vorläufermolekülen erhalten werden, ist es
möglich,
die re lative und/oder absolute Menge eines spezifischen modifizierten
Vorläufermoleküls (selbst
ein Analyt) und seines entsprechenden nicht modifizierten Vorläufermoleküls (selbst
ein Analyt) in jeder der ursprünglichen
Proben zu bestimmen. Die nachstehende Beschreibung und nachstehenden
Beispiele sind beispielhaft dafür,
wie diese Analyse durchgeführt
werden kann.
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6. Beispielhafte Ausführungsformen:
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Die
nachstehend dargelegten Beschreibungen konzentrieren sich auf eine
Bestimmung der relativen und/oder absoluten Quantifizierung von
Phosphopeptiden in mehr als einer Probe oder Fraktion davon. Phosphopeptide
können
in einer Zelle als eine Folge einer post-translationalen Modifikation
(PTM) erzeugt werden. Das Vorhandensein der Phosphatgruppe der Phosphopeptide
ist daher ein Charakteristikum von Interesse, das durch erfindungsgemäße Ausführungsformen
bestimmt werden kann. Jedoch können
die spezifischen nachstehend beschriebenen Verfahren angepasst werden,
um eine jegliche Modifikation oder ein anderes Charakteristikum
von Interesse eines Analyten zu bestimmen, wenn die Modifikation
(oder das mit einer Modifikation assoziierte Charakteristikum) durch
ein enzymatisches oder chemisches Mittel entfernt werden kann, um
dadurch den nativen (nicht modifizierten) Analyten zu erzeugen.
Die nachstehend beschriebenen Verfahren können auch in nicht begrenzender
Weise Affinitäts-
(oder Antikörper-)Pulldown-Tests
von spezifischen Proteinen oder Proteinkomplexen beinhalten, bei
denen das Kodieren verwendet werden könnte, um spezifische von nicht
spezifischen Wechselwirkungen zu unterscheiden. Breit betrachtet,
könnte
das Tagging verwendet werden, um Proben in einer jeglichen Situation
zu kodieren, bei der man verlässlich
zwischen experimentellen und Kontrollergebnissen unterscheiden möchte. Durch
Multiplexen könnte
dies ein Experiment und multiple Kontrollen umfassen. Die nachstehenden
Beispiele sollen daher beispielhaft für die Erfindung und in keiner
Weise begrenzend sein.
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Die
Identifizierung von post-translational modifizierten zellulären Analyten
in komplexen Gemischen kann problematisch sein. Dies ist insbesondere
für Phosphopeptide
zutreffend. Nachweisgrenzen für
Phosphopeptide in einem Massenspektrometer können signifikant vermindert
werden, da sie oft in geringer molarer Häufigkeit (oft weniger als 10%)
vorhanden sind, im Vergleich zu einem entsprechenden nativen (nicht
phosphorylierten) Peptid. Zusätzlich
kann die stark negative Phosphatgruppe eine Ionensuppression in
sowohl einer Elektrospray (ES)- als auch Matrix-unter stützten Laserdesorptions-(MALDI)Massenspektralanalyse
bewirken, was dadurch die festgestellte Ionenintensität vermindert.
Es ist daher nicht überraschend,
dass Phosphopeptide kaum erfolgreich in vielen Projekten in Proteommaßstab von
hoher Probenkomplexizität
identifiziert werden, bei denen die relativ schwachen Phosphopeptidsignale
oft durch andere Ionen maskiert oder durch andere Probenkomponenten
unterdrückt
werden. Obwohl eine Probenkomplexizität durch Affinitätschromatographie
oder die Anwendung von reinen MS-Techniken (z.B. als Vorläufer- oder Neutralverlustscanmodus)
vermindert werden kann, schwächen
die geringe molare Häufigkeit
und schlechte Ionisierungseffizienz der phosphorylierten Peptide
einen Nachweis in komplexen Peptidproben ab.
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Dementsprechend
betrifft in einigen Ausführungsformen
die Erfindung Verfahren, die für
die Analyse von post-translationalen Modifikationen (PTMs) von zellulären Analyten
geeignet sind. Alle Arten von post-translationalen Modifikationen
können
bestimmt werden. Zum Beispiel kann die post-translationale Modifikation
Phosphorylierung, Glykosylierung oder Metallmodifikation eines zellulären Analyten
umfassen. Der zelluläre
Analyt kann ein jeglicher zellulärer
Bestandteil wie ein Peptid, Protein, Antikörper (einschließlich Antikörperfragmente),
eine Nukleinsäure,
ein Kohlenhydrat, Lipid oder Steroid sein.
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Beispielhafte
Verfahren werden nachstehend beschrieben. Ausführungsformen von Gemischen
beinhalten das Probengemisch, wobei Analyten mit Markierungsreagenzien
kodiert sind, die die Probenfraktion, von der sie herrühren, identifizieren.
Ausführungsformen
von Kits beinhalten Kits, die zum Durchführen der beschriebenen Verfahren
geeignet sind, als auch diejenigen, die zum Erzeugen der beschriebenen
Probengemische verwendet werden können. Ein Kit könnte z.B.
einen Satz von isobaren Markierungsreagenzien und einen Affinitätsträger umfassen,
der zur Auftrennung von modifizierten und nicht modifizierten Analyten
von Interesse geeignet ist.
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Bestimmung von Analytenmodifikationen
basierend auf charakteristischen Affinitätseigenschaften:
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Mit
Bezug auf die 1a, 1b und
Beispiel 1 wird eine Beschreibung einer Art zum Bestimmen von post-translationalen
Modifikationen oder einer anderen charakteristischen Eigenschaft
eines Analyten veranschaulicht. Gemäß der Darstellung von 1a können zwei
Proben (d.h. Probe 1 und Probe 2), die einen Analyten wie ein Protein
(z.B. von einem Zelllysat) umfassen, durch Behandlung mit einem
pro teolytischen Enzym (z.B. Trypsin) prozessiert werden, um dadurch
Komponentenproteine zu verdauen. Der Verdau kann sowohl nicht modifizierte
als auch modifizierte Peptide (z.B. Phospho-, Glyko- oder Metallopeptide)
umfassen. Für
jedes modifizierte Peptid kann es ein korrelierendes natives (nicht
modifiziertes) Peptid geben, das in größerer oder geringerer Häufigkeit
im Vergleich mit dem modifizierten Peptid vorhanden ist.
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Jede
Probe von verdautem Material wird chromatographisch aufgetrennt,
um dadurch die modifizierten Peptide von den nicht modifizierten
Peptiden zu trennen. Zum Beispiel ist eine immobilisierte Metall-Affinitätschromatographie
(IMAC)-Säule
für die
Immobilisierung von Phosphopeptiden geeignet und dafür bekannt, dass
sie die Immobilisierung von Phosphopeptiden erleichtert. Die stationäre Phase
und chromatographischen Bedingungen können für andere Arten von Modifikationen
optimiert werden. Grundsätzlich
kann die Auftrennung derart erfolgen, dass gebundene Komponenten,
die wahrscheinlich die Eigenschaft von Interesse aufweisen (z.B.
Phosphopeptide sind), von den anderen Komponenten der Probe abgetrennt
werden können.
Die gebundenen Komponenten werden getrennt von Komponenten, die
durch die stationäre
Phase fließen,
eluiert, so dass sowohl die gebundenen als auch die nicht gebundenen
(Durchfluss-)Komponenten jeder Probe getrennt gesammelt werden.
Demzufolge kann es für
ein Zweiprobensystem vier gesammelte Probenfraktionen geben. Die
Anzahl von Fraktionen gemäß dieser
Darstellung wird das Zweifache der Anzahl von zu vergleichenden
Proben betragen.
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Wie
in 1a veranschaulicht, kann jede der vier Probenfraktionen
mit einem unterschiedlichen isobaren oder isomeren Markierungsreagenz
eines Satzes von Markierungsreagenzien umgesetzt werden. Zum Beispiel
könnte
jedes Markierungsreagenz als Reagenz A, Reagenz B, Reagenz C und
Reagenz D bezeichnet werden, wobei z.B. die Reagenzien Fragment-Ionen
von 114, 115, 116 bzw. 117 amu erzeugen, wenn sie einer MS/MS-Analyse
unterzogen werden. An diesem Punkt können die Markierungsreagenzien
mit den modifizierten und nicht modifizierten Peptiden (Analyten)
einer jeden der vier Fraktionen umgesetzt werden.
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Wie
in 1a veranschaulicht, wird jede der vier Fraktionen
(oder eine Fraktion davon), sobald sie mit einem der vier unterschiedlichen
isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien markiert worden
ist, gemischt, um ein Probengemisch (d.h. „Gemisch" in der Figur) auszubilden. Gemäß 1a kann
das Gemisch sowohl modifizierte als auch nicht modifizierte Peptide
aus beiden Proben 1 und 2 enthalten, wobei diese Peptide aus Probe
1 mit Reagenz A (114) oder Reagenz C (116) markiert (kodiert) sein
werden und diejenigen Peptide aus Probe 2 mit Reagenz B (115) oder
Reagenz D (117) markiert (kodiert) sein werden. Ein beispielhafter
Satz von isobaren Markierungsreagenzien, die Signatur-Ionen einer
Masse/Ladung von 114, 115, 116 und 117 erzeugen, ist in 4 veranschaulicht.
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Das
Probengemisch wird sodann mit einem Enzym (oder Enzymen) oder einer
Chemikalie (oder Chemikalien) behandelt, um die Modifikation von
den Analyten des Probengemisches zu entfernen. Zum Beispiel kann
die Phosphogruppe eines Phosphopeptids durch Behandlung mit einer
oder mehreren Phosphataseenzymen (z.B. Serin (S)-, Threonin (T)-
oder Tyrosin (Y)-Phosphatasen) entfernt werden. Nach der Behandlung ist,
was vorher modifizierte und nicht modifizierte Versionen des gleichen
Analyten war, jetzt alles nicht modifiziert. Jedoch umfassen alle
zu bestimmenden Peptidanalyten eine Markierung, die die Probenfraktion
als auch die Probe (d.h. Probe 1 oder Probe 2), von der sie herrühren, kodiert.
Falls die Markierungen isobar sind, können abgesehen von den sich
unterscheidenden Markierungen identische Analyten (z.B. Peptide)
chemisch und strukturell ununterscheidbar sein (mit der Ausnahme
der sich unterscheidenden Verteilung von Isotopen schwerer Atome),
insbesondere bei einem jeglichen Auftrennungsverfahren. Folglich
kann eine anschließende Auftrennung
wie eine multidimensionale Flüssigchromatographie
(LC) gegebenenfalls durchgeführt
werden. Dies ist kein Problem, da Fraktionen des Probengemisches
(die durch das Auftrennverfahren erzeugt wurden) einen jeglichen
markierten Analyten proportional zu seiner Quantität oder Konzentration
in dem Probengemisch umfassen werden.
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Nach
der Behandlung mit der Chemikalie oder dem Enzym, um die Modifikation
(oder das Charakteristikum von Interesse, das mit einer entfernbaren
Modifikation assoziiert ist) zu entfernen, und einer optionalen Auftrennung,
wird das Probengemisch oder eine Fraktion davon in einem Massenspektrometer
analysiert. Wie vorstehend beschrieben, kann in dem MS/MS-Modus
die Tochter-Ionen jedes Analyten verwendet werden, um Peptide und/oder
Proteine der Probe durch Auswahl von Ionen aus der MS-Analyse zu
bestimmen. Ferner kann für
jedes Analytenpeptid die relative Quantität dieses Peptids in jeder der
vier Fraktionen, die zum Erzeugen des Probengemisches verwendet
wurden, basierend auf jedem Signatur-Ionen-Peak des Reporters jedes Markierungsreagenzes
bestimmt werden.
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Mit
Bezug auf 1b kann das für die Signatur-Ionen
festgestellte Muster verwendet werden, um die Ergebnisse der Proben
zu bestimmen, die auf den in 1a veranschaulichten
Ablaufplan angewendet wurden. Wie aus einer Analyse von 1b ersichtlich
ist, wird, falls ein Analyt eine Affinität hinsichtlich der IMAC-Säule aufweist (d.h. er ein Phosphopeptid
ist), er auf der Säule
immobilisiert und mit Reagenz A oder Reagenz B markiert werden.
Folglich werden, falls der Analyt an den Affinitätsträger bindet, Signatur-Ionen
für Reagenz
A und Reagenz B in der MS/MS-Analyse festgestellt werden. Falls
keine Bindung an die Affinitätssäule auftritt,
werden Signatur-Ionen für
lediglich Reagenzien C und D in der MS/MS-Analyse festgestellt werden.
Es sollte beachtet werden, dass die Peak-Intensität für das Signatur-Ion
für ein
jegliches der Markierungsreagenzien proportional zu der Menge des
Analyten in dem Probengemisch ist. Basierend auf dem Wissen über die
Menge (z.B. Volumen) einer jeglichen Probenfraktion, die zugesetzt
wurde, um das Probengemisch auszubilden, ist es möglich, die
Menge (typischerweise in Konzentration oder Quantität angegeben)
des Analyten in einer jeglichen der Probenfraktionen als auch in
jeder von Probe 1 und Probe 2 zurückzurechnen.
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Falls
eine absolute Quantifizierung des Analyten gewünscht ist, ist es möglich, das
Probengemisch mit einer bekannten Menge des Kalibrierungsstandardanalyten,
der mit einer isobaren oder isomeren Markierung des Satzes von Markierungsreagenzien
unterschiedlich markiert ist, zu versetzen. In dieser Weise können die relativen
Mengen von Signatur-Ionen für
den Analyten relativ zu der bekannten Menge des Kalibrierungsstandards
verglichen werden. Durch Bezug auf die Quantität an Kalibrierungsstandard
kann die absolute Menge des Analyten in jeder der Proben, die zum
Ausbilden des Probengemisches verwendet wurden, basierend auf der
relativen Intensität
der Signatur-Ionen bestimmt werden.
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Ein
Vorbehalt zu dem vorstehenden Verfahren ist, ob die Bindung des
Analyten an die stationäre
Phase mit dem Vorhandensein der Modifikation, die bestimmt werden
soll, korreliert werden kann oder nicht. Dies ist so, da die Bindung
eines Analyten an einen Träger
entweder spezifisch oder nicht spezifisch sein kann. Das nachstehende
Beispiel veranschaulicht, wie unter Verwendung der isobaren und/oder
isomeren Markierungsreagenzien bestimmt wird, ob eine festgestellte
Affinität
des Analyten hinsichtlich des Trägers
spezifisch durch die Modifikation (oder das Charakteristikum von
Interesse) verursacht wird oder nicht.
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Bestimmung der Spezifität von Affinitätsbindungseigenschaften:
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Mit
Bezug auf die 2a, 2b und
Beispiel 2 wird eine Beschreibung einer Art zum Bestimmen, ob eine
charakteristische Eigenschaft eines Analyten zu einem spezifischen
Binden an eine stationäre
Phase führt
oder nicht, veranschaulicht. Gemäß diesem
Verfahren kann eine Probe, die einen Analyten oder Analyte (wie
ein Protein aus einem Zelllysat) umfasst, durch Behandlung mit einem
proteolytischen Enzym (z.B. Trypsin) prozessiert werden, um dadurch
Komponenten der Probe zu verdauen. Für ein Protein kann der Verdau sowohl
nicht modifizierte als auch modifizierte Peptide (z.B. Phospho-,
Glyko- oder Metallopeptide) umfassen. Für ein jegliches modifiziertes
Peptid kann es ein korrelierendes natives (nicht modifiziertes)
Peptid geben, das in größerer oder
geringerer Häufigkeit
im Vergleich zu dem modifizierten Peptid vorhanden ist.
-
Mit
Bezug auf 2a kann die verdaute Probe oder
eine Fraktion davon in zwei Probenfraktionen aufgeteilt werden.
Typischerweise werden die zwei Probenfraktionen ein gleiches Volumen
aufweisen, aber dies ist kein Erfordernis, solange die relativen
Mengen bekannt sind. Eine der zwei Probenfraktionen kann chemisch
oder enzymatisch behandelt werden, um die Modifikation zu entfernen,
die hinsichtlich einer spezifischen oder nicht spezifischen Wechselwirkung
mit einer spezifischen stationären
Phase untersucht werden soll. Die andere der zwei Probenfraktionen
kann ohne eine weitere Probenprozessierung aufgenommen werden.
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Jede
der zwei Probenfraktionen wird sodann auf die stationäre Phase
von Interesse aufgetragen. Zum Beispiel ist eine immobilisierte
Metall-Affinitätschromatographie
(IMAC)-Säule
für die
Immobilisierung von Phosphopeptiden geeignet und dafür bekannt,
dass sie die Immobilisierung von Phosphopeptiden erleichtert. Die
stationäre
Phase und chromatographischen Bedingungen können für andere Arten von Modifikationen
optimiert werden. Grundsätzlich
kann die Auftrennung derart erfolgen, dass gebundene Komponenten,
die wahrscheinlich die Eigenschaft von Interesse aufweisen (z.B.
Phosphopeptide sind), von den anderen Komponenten der Probe abgetrennt
werden können.
Die gebundenen Komponenten werden getrennt von Komponenten, die
durch die stationäre
Phase fließen,
eluiert, so dass sowohl die gebundenen als auch nicht gebundenen (Durchfluss-)Komponenten
getrennt gesammelt werden.
-
Wie
in 2a veranschaulicht, müssen lediglich die Fraktionen
mit Komponenten, die an die stationäre Phase gebunden haben können, mit
einem unterschiedlichen isobaren oder isomeren Markierungsreagenz eines
Satzes von Markierungsreagenzien umgesetzt werden. Obwohl die „Durchfluss"-Fraktionen markiert und
analysiert werden können,
ist dies zum Bestimmen, ob die Wechselwirkungen der Komponenten
mit der stationären
Phase spezifisch oder nicht spezifisch sind, nicht essenziell.
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Wie
in 2a veranschaulicht, werden, sobald jede der zu
markierenden Fraktionen tatsächlich
mit einem der unterschiedlichen isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien
markiert ist, sie (oder eine Fraktion davon) gemischt, um ein Probengemisch
auszubilden. Das Probengemisch kann sowohl modifizierte als auch
nicht modifizierte Peptide enthalten. Gemäß 2a wird
das Probengemisch sodann mit einem Enzym oder einer Chemikalie behandelt,
um die Modifikation von dem Analyten zu entfernen. Zum Beispiel
kann die Phosphogruppe eines Phosphopeptids durch Behandlung mit
einem oder mehreren Phosphataseenzymen entfernt werden. Nach Behandlung
ist alles, was vorher modifizierte oder nicht modifizierte Versionen
des gleichen Analyten war, jetzt nicht modifiziert.
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Jedoch
umfassen alle zu bestimmenden Analyten eine Markierung, die die
Probenfraktion und möglicherweise
die Probe (d.h. Probe 1 oder Probe 2), von der sie herrühren, kodiert.
Falls die Markierungen isobar sind, können, abgesehen von den sich
unterscheidenden Markierungen, identische Analyten (z.B. Peptide) chemisch
und strukturell ununterscheidbar sein (mit der Ausnahme der sich
unterscheidenden Verteilung von Isotopen schwerer Atome), insbesondere
bei einem jeglichen Auftrennungsverfahren. Folglich kann eine nachfolgende
Auftrennung wie eine multidimensionale Flüssigchromatographie (LC) gegebenenfalls
durchgeführt werden.
Dies ist kein Problem, da Fraktionen des Probengemisches (die durch
das Auftrennverfahren erzeugt wurden) jeden markierten Analyten
proportional zu seiner Quantität
oder Konzentration in dem Probengemisch umfassen werden.
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Nach
der Behandlung mit der Chemikalie oder dem Enzym, um die Modifikation
(oder das Charakteristikum von Interesse, das mit einer entfernbaren
Modifikation assoziiert ist) zu entfernen und einer optionalen Auftrennung
wird das Probengemisch oder eine Fraktion davon in einem Massenspektrometer
analysiert. Wie vorstehend beschrieben, können in dem MS/MS-Modus die
Tochter-Ionen jedes Analyten verwendet werden, um Peptide und/oder
Proteine der Probe durch Auswahl von Ionen aus der MS-Analyse zu
bestimmen. Ferner kann für
ein jegliches Analytenpeptid die relative Quantität dieses
Peptids in jeder der Fraktionen, die zum Erzeugen des Probengemisches
verwendet wurden, basierend auf einem jeglichen Signatur-Ionen-Peak
des Reporters eines jeglichen Markierungsreagenzes bestimmt werden.
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Mit
Bezug auf 2b kann das für die Signatur-Ionen
festgestellte Muster verwendet werden, um die Ergebnisse der Proben,
die auf den in 2a veranschaulichten Ablaufplan
angewendet wurden, zu bestimmen. Wie durch eine Analyse von 2b ersichtlich
ist, kann, falls ein Analyt eine Affinität hinsichtlich der IMAC-Säule aufweist (d.h. er ein Phosphopeptid
ist), er auf der Säule
immobilisiert, von der Säule
eluiert und mit Reagenz A oder Reagenz B markiert werden. Mit Bezug
auf 2b sollte, falls der Analyt spezifisch an die
stationäre
Phase bindet, es einen geringen oder keinen Signaturpeak geben,
der für
Markierungsreagenz A festgestellt wird, da die Entfernung der Modifikation
vor dem Kontakt mit der stationären
Phase eine spezifische Bindung der Analyten an die stationäre Phase
ausschließen
sollte. Jedoch wird, falls die Wechselwirkung mit der stationären Phase
nicht spezifisch ist, mindestens ein gewisser Signaturpeak für Markierungsreagenz
A festgestellt werden, da eine Entfernung der Modifikation eine
geringe oder keine Wirkung auf die Wechselwirkung der Modifikation
mit der stationären
Phase haben wird.
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Es
sollte beachtet werden, dass die Peak-Intensität für das Signatur-Ion für ein jegliches
der Markierungsreagenzien proportional zu der Menge des Analyten
in dem Probengemisch ist. Basierend auf dem Wissen der Menge (z.B.
Volumen oder Konzentration) jeder Probenfraktion, die zugesetzt
wurde, um das Probengemisch auszubilden, ist es möglich, die
Menge (typischerweise in Konzentration oder Quantität angegeben) des
Analyten in einer jeglichen der Probenfraktionen und, falls geeignet,
in einer jeglichen der in einem Test verwendeten Proben zurückzurechnen.
-
Falls
eine absolute Quantifizierung des Analyten erwünscht ist, ist es möglich, das
Probengemisch mit einer bekannten Menge des Kalibrierungsstandardanalyten,
der mit einer isobaren oder isomeren Markierung des Satzes von Markierungsreagenzien
unterschiedlich markiert ist, zu versetzen. In dieser Weise können die relativen
Mengen von Signatur-Ionen für
den Analyten relativ zu der bekannten Menge des Kalibrierungsstandards
verglichen werden. Durch Bezug auf die Quantität an Kalibrierungsstandard
kann die absolute Menge des Analyten in einer jeglichen der Proben,
die zum Ausbilden des Probengemisches verwendet wurden, basierend
auf der relativen Intensität
der Signatur-Ionen bestimmt werden.
-
Bestimmung von Analytenmodifikationen
und der Spezifizität
einer Bindungsaffinität
der Modifikation an einen Träger:
-
Mit
Bezug auf die 3a, 3b und
Beispiel 3 wird eine Beschreibung einer Art zum Bestimmen von sowohl
dem Vorhandensein einer Modifikation in Probenkomponenten als auch,
ob die Modifikation zu einem spezifischen Binden an eine stationäre Phase
führt oder
nicht, veranschaulicht. Gemäß dem Verfahren können zwei
Proben, die einen Analyten oder Analyten (wie ein Protein von einem
Zelllysat) umfassen, durch Behandlung mit einem proteolytischen
Enzym (z.B. Trypsin) prozessiert werden, um dadurch Komponenten der
Probe zu verdauen. Für
ein Protein kann der Verdau sowohl nicht modifizierte als auch modifizierte
Peptide (z.B. Phospho-, Glyco- oder Metallopeptide) umfassen. Für ein jegliches
modifiziertes Peptid kann es ein korrelierendes natives (nicht modifiziertes)
Peptid geben, das in einer größeren oder
geringeren Häufigkeit
im Vergleich mit dem modifizierten Peptid vorhanden ist.
-
Mit
Bezug auf 3a kann eine jegliche verdaute
Probe oder eine Fraktion davon in zwei Probenfraktionen aufgeteilt
werden. Gemäß der Abbildung
kann jede Probe in Aliquots von 2/3 und 1/3 aufgeteilt werden, aber
dies ist kein Erfordernis, sofern die relativen Mengen bekannt sind.
Gemäß der Abbildung
kann eine jegliche der 1/3-Probenfraktionen vereinigt (1/3 + 1/3
= 2/3) und chemisch oder enzymatisch behandelt werden, um die Modifikation
zu entfernen, die hinsichtlich einer spezifischen oder nicht spezifischen
Wechselwirkung mit einer spezifischen stationären Phase untersucht werden
soll. Durch Vereinigen der zwei Fraktionen von 1/3 sind alle Mengen
der auf die IMAC-Säulen
aufgetragenen Proben identisch (d.h. 2/3). Dieser Ansatz kann die relative
Quantifizierungsanalyse basierend auf einer Reportersignalanalyse
vereinfachen. Die verbleibenden 2/3 jeder Probe können ohne
eine weitere Probenprozessierung übernommen werden.
-
Eine
jegliche der drei Probenfraktionen wird sodann auf die stationäre Phase
von Interesse aufgetragen. Zum Beispiel ist eine immobilisierte
Metall-Affinitätschromatographie
(IMAC)-Säule
für die
Immobilisierung von Phosphopeptiden geeignet und bekannt dafür, dass
sie die Immobilisierung von Phosphopeptiden vereinfacht. Die stationäre Phase
und chromatographischen Bedingungen können für andere Arten von Modifikationen
optimiert werden. Grundsätzlich
kann die Auftrennung derart ausgeführt werden, dass gebundene Komponenten,
die wahrscheinlich die Eigenschaft von Interesse aufweisen (z.B.
Phosphopeptide sind), von den anderen Komponenten der Probe abgetrennt
werden. Die gebundenen Komponenten werden getrennt von Komponenten,
die durch die stationäre
Phase fließen,
eluiert, so dass sowohl die gebundenen als auch nicht gebundenen
(Durchfluss-)Komponenten jeder Probe getrennt gesammelt werden.
-
Wie
in 3a veranschaulicht, müssen lediglich die Fraktionen
mit Komponenten, die an die stationäre Phase gebunden haben können, mit
einem isobaren oder isomeren Markierungsreagenz eines Satzes von Markierungsreagenzien
für die
Probe umgesetzt werden, die enzymatisch oder chemisch behandelt
wurde, um die Modifikation von Interesse zu entfernen (d.h. Reagenz
C in der Abbildung). Für
die Proben, die nicht behandelt wurden, um die Modifikation zu entfernen,
sollten sowohl die gebundenen als auch Durchflussfraktionen jeweils
mit einem unterschiedlichen isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenz
eines Satzes von Reagenzien markiert werden. Wie dargestellt, könnte ein
jegliches Markierungsreagenz als Reagenz A, Reagenz B, Reagenz C,
Reagenz D und Reagenz E bezeichnet werden, wobei z.B. die Reagenzien
Fragment-Ionen von 113, 114, 115, 116 bzw. 117 amu erzeugen, wenn
sie einer MS/MS-Analyse unterzogen werden. An diesem Punkt können die
Markierungsreagenzien mit den modifizierten und nicht modifizierten
Peptiden (Analyten) einer jeglichen der zwei oder vier Fraktionen,
wie gewünscht,
umgesetzt werden, um dadurch die Komponenten jeder Fraktion zu kodieren.
-
Wie
in 3a veranschaulicht, werden, sobald eine jegliche
der zu markierenden Fraktionen tatsächlich mit einem der unterschiedlichen
isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien markiert wird,
sie (oder eine Fraktion davon) gemischt, um ein Probengemisch auszubilden.
Das Gemisch kann sowohl modifizierte als auch nicht modifizierte
Analyten (z.B. Peptide) enthalten. Gemäß 3a wird
das Probengemisch sodann mit einem Enzym oder einer Chemikalie behandelt,
um die Modifikation von dem Analyten zu entfernen. Zum Beispiel
kann die Phosphogruppe eines Phosphopeptids durch Behandlung mit
einem oder mehreren Phosphataseenzymen dephosphoryliert werden.
Nach Behandlung wird alles, was vorher modifizierte und nicht modifizierte
Versionen des gleichen Analyten war, nun nicht modifiziert sein.
-
Jedoch
umfassen alle zu bestimmenden Analyten eine Markierung, die die
Probenfraktion und möglicherweise
die Probe, von der sie herrühren,
kodiert. Falls die Markierungen isobar sind, können abgesehen von den sich
unterscheidenden Markierungen identische Analyten (z.B. Peptide)
chemisch und strukturell ununterscheidbar sein (mit der Ausnahme
der sich unterscheidenden Verteilung von Isotopen schwerer Atome), insbesondere
bei einem jeglichen Auftrennverfahren. Folglich kann eine anschließende Auftrennung
wie eine multidimensionale Flüssigchromatographie
(LC) gegebenenfalls durchgeführt
werden. Dies ist kein Problem, da Fraktionen des Probengemisches
(die durch das Auftrennverfahren erzeugt wurden) einen jeglichen
markierten Analyten proportional zu seiner Quantität oder Konzentration
in dem Probengemisch umfassen werden.
-
Nach
der Behandlung mit der Chemikalie oder dem Enzym, um die Modifikation
(oder das Charakteristikum von Interesse, das mit einer entfernbaren
Modifikation assoziiert ist) zu entfernen, und einer optionalen Auftrennung
wird das Probengemisch oder eine Fraktion davon in einem Massenspektrometer
analysiert. Wie vorstehend beschrieben, können in dem MS/MS-Modus die
Tochter-Ionen eines jeglichen Analyten verwendet werden, um Peptide
und/oder Proteine der Probe durch Auswahl von Ionen aus der MS-Analyse
zu bestimmen. Ferner kann für
einen jeglichen Analyten (z.B. Peptid) die relative Quantität dieses
Peptids in einer jeglichen der Fraktionen, die zum Herstellen des
Probengemisches verwendet wurden, basierend auf einem jeglichen
Signatur-Ionen-Peak des Reporters eines jeglichen Markierungsreagenzes
bestimmt werden.
-
Mit
Bezug auf 3b kann das für die Signatur-Ionen
festgestellte Muster verwendet werden, um die Ergebnisse der Proben,
die auf den in 3a dargestellten Ablaufplan
angewendet wurden, zu bestimmen. Wie aus einer Analyse von 3b ersichtlich
ist, können
für Analyten,
die eine Affinität
hinsichtlich der IMAC-Säule
aufweisen und daher daran binden (d.h. Phosphopeptide sind), diese
mit Reagenzien A und B markiert werden. Dementsprechend zeigt die
Intensität
von Peaks für
Reagenzien A und B die Menge an modifiziertem Analyt (z.B. Phosphopeptid)
in den ursprünglichen
Proben an. In ähnlicher
Weise kann die Menge von nicht modifiziertem Analyt in den ursprünglichen
Proben aus den Fraktionen, die mit Reagenzien D und E markiert wurden,
bestimmt werden. Dementsprechend können Verhältnisse für die Menge von modifiziertem und
nicht modifiziertem Analyten in einer jeglichen der ursprünglichen
Proben basierend auf den Verhältnissen von
Reportern für
Reagenzien A, B, D und E in der MS/MS-Analyse bestimmt werden.
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Mit
Bezug auf 3b sollte, falls der Analyt
spezifisch an die stationäre
Phase bindet, es einen kleinen oder keinen Signaturpeak geben, der
für das
Markierungsreagenz C festgestellt wird, da die Entfernung der Modifikation
vor dem Kontakt mit der stationären
Phase ein spezifisches Binden der Analyten an die stationäre Phase
verhindern sollte. Jedoch wird, wenn die Wechselwirkung mit der
stationären
Phase nicht spezifisch ist, mindestens ein gewisser Signaturpeak
für das
Markierungsreagenz C festgestellt werden, da eine Entfernung der
Modifikation eine geringe oder keine Wirkung auf die Wechselwirkung
der Modifikation mit der stationären Phase
haben wird. Dementsprechend kann eine Bestimmung, ob die Modifikation
zu einer spezifischen Wechselwirkung mit der stationären Phase
führte
oder nicht, auch durch diesen Ablaufplan bestimmt werden.
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Es
sollte beachtet werden, dass aufgrund der Weise, wie die Proben
prozessiert wurden, die Peak-Intensität des Signatur-Ions für ein jegliches
der Markierungsreagenzien proportional zu der Menge des Analyten in
dem Probengemisch sein sollte. Basierend auf dem Wissen der Menge
(z.B. Volumen oder Konzentration) einer jeglichen Probenfraktion,
die zugesetzt wurde, um das Probengemisch auszubilden, ist es möglich, die Menge
(typischerweise in Konzentration oder Quantität angegeben) des Analyten in
einer jeglichen der Probenfraktionen und, falls geeignet, in einer
jeglichen der in einem Test verwendeten Proben zurückzurechnen.
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Falls
eine absolute Quantifizierung des Analyten erwünscht ist, ist es möglich, das
Probengemisch mit einer bekannten Menge des Kalibrierungsstandardanalyten,
der mit einer isobaren oder isomeren Markierung des Satzes von Markierungsreagenzien
unterschiedlich markiert ist, zu versetzen. In dieser Weise können die relativen
Mengen von Signatur-Ionen für
den Analyten relativ zu der bekannten Menge des Kalibrierungsstandards
verglichen werden. Durch Bezug auf die Quantität an Kalibrierungsstandard
kann die absolute Menge des Analyten in einer jeglichen der Proben,
die zum Ausbilden des Probengemisches verwendet wurden, basierend
auf der relativen Intensität
der Signatur-Ionen bestimmt werden.
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Allgemeine Bemerkungen zu verschiedenen
beschriebenen Ausführungsformen:
-
In
einer jeglichen der vorstehenden beschriebenen Ausführungsformen
kann eine absolute Quantifizierung von Analyten basierend auf der
relativen Quantifizierung bestimmt werden, falls ein Standard für den Analyten
zu dem Probengemisch gegeben wird.
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Arten zum Durchführen der Erfindung:
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Beispiel 1: (prophetisch)
-
Einfache Multiplexanalyse von PTMs unter
Verwendung von Affinitätschromatographie
(1a & 1b):
-
Dieses
Beispiel wird mit Bezug auf die 1a und 1b veranschaulicht.
Mit Bezug auf die 1a sind Probe 1 und Probe 2
Gesamtproteinlysate aus Zellen oder Geweben, die für einen
Vergleich ausgewählt wurden.
Nicht begrenzende Beispiele davon würden normale gegenüber erkrankten
Zellen oder Geweben, Zellen oder Gewebe, die mit Arzneimitteln oder
anderen kleinen Molekülen
behandelt wurden (oder nicht) und Proben einer biologischen Flüssigkeit
(Serum, Urin, Spinalflüssigkeit),
die aus dem gleichen oder unterschiedlichen Patienten während des
Verlaufs einer Fortschreitung einer Erkrankung oder einer Erkrankungsbehandlung
entnommen werden.
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Die
Proteinlysate werden getrennt mit einer Protease (z.B. Trypsin)
verdaut und die sich ergebenden Peptide werden einer Affinitätschromatographie
mit einer IMAC-Säule unterzogen,
um dadurch selektiv diejenigen Peptide mit einer Phosphatgruppe
zu binden. Die Durchflussfraktionen (z.B. nicht phosphorylierte
Peptide) werden gesammelt und sodann werden die gebundenen (phosphorylierten)
Peptide getrennt desorbiert und von jeder IMAC-Säule gesammelt.
-
Jede
der vier Vereinigungen von Peptiden (gebundene und Durchflussfraktionen
von den zwei IMAC-Säulen)
wird einzeln mit einem Mitglied eines Vierfachsatzes der isobaren
Markierungsreagenzien (d.h. Reagenzien A, B, C und D) umgesetzt.
Die vier Vereinigungen werden sodann gemischt und mit einem Cocktail
von Serin-, Threonin- und Tyrosin-(S, T und Y) Phosphatasen behandelt,
um alle gebundenen Phosphatgruppen zu entfernen. Das Gemisch von
Peptiden wird sodann durch 1D-, 2D- oder multidimensionale LC chromatographisch
aufgetrennt und die Peptide durch MS analysiert, durch dissoziative
Energie fragmentiert und ausgewählte
Ionen werden durch MS/MS-Analyse analysiert. Die isobaren Markierungsreagenzien
sind chemisch identisch, es gibt daher keine chromatographische
Auftrennung von entsprechenden Peptiden und identische Peptide aus
den vier Vereinigungen sind hinsichtlich der Masse isobar. Die Strategie
an diesem Punkt besteht darin, so viele Daten über die vielen Peptide wie
möglich
innerhalb der zeit- oder probenbegrenzenden Einschränkungen
zu sammeln. Ein Überprüfen der
gesammelten MS/MS-Kollisionsspektren kann nun verwendet werden,
um eine relative Häufigkeit
von Peptid (und daher Protein) zwischen Proben 1 und 2 zu quantifizieren
und zur gleichen Zeit die spezifische Identifizierung (basierend
auf einer Tochterfragment-Ionen-Analyse) und Quantifizierung von
Phosphopeptiden (basierend auf einer relativen Signatur-Ionen-Analyse der
Reporter) innerhalb des Gemisches zu ermöglichen.
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Die 1b veranschaulicht
ein theoretisches Muster der „Signatur"-Ionen-Peaks der
isobaren Markierungsreagenzien nach CID von einzelnen Peptiden.
In diesem Beispiel sind die Signatur-Ionen-Peaks (d.h. Markierungsreagenzien
A, B, C und D) ein Dalton voneinander getrennt, aber diese Beabstandung
kann 2, 3, 4 oder mehr betragen. Für ein jegliches gegebenes Peptid
kann die nachstehende Information durch Überprüfung des Signatur-Ionen-Bereichs
des CID-Spektrums abgeleitet werden:
- 1) Lediglich
Peptide, die in den Anfangsproben phosphoryliert waren, werden ein
Signatur-Ion für
das Reagenz A und/oder B aufweisen. Das Fehlen von Peaks A und B
zeigt an, dass die Peptide in den ursprünglichen Proben nicht phosphoryliert
waren.
- 2) Falls vorhanden (lediglich Phosphopeptide), kann das relative
Intensitätsverhältnis von
Peak A zu Peak B verwendet werden, um den relativen Phosphorylierungszustand
des Peptids in Probe 1 im Vergleich zu Probe 2 zu bestimmen (gleiche
Intensität
bedeutet keine Veränderung;
diese Aussage nimmt ähnliche
Behandlungen für
Proben 1 und 2 an, einschließlich,
dass ähnliche
Mengen von Proben oder Probenfraktionen auf die IMAC-Säulen aufgetragen
wurden).
- 3) Die relativen Intensitäten
von Peaks C und D können
verwendet werden, um die relative Konzentration eines gegebenen
Peptids in Probe 1 und Probe 2 zu bestimmen (alle Peptide; diese
Aussage nimmt ähnliche
Behandlungen für
Proben 1 und 2 an, einschließlich,
dass ähnliche
Mengen von Proben oder Probenfraktionen auf die IMAC-Säulen aufgetragen
wurden).
- 4) Die relativen Verhältnisse
von Peak A zu Peak C und Peak B zu Peak D können verwendet werden, um die
relative Stöchiometrie
einer Phosphorylierung eines jeglichen gegebenen Peptids in Probe
1 und Probe 2 zu bestimmen (z.B. 5%, 10%, 25%; diese Aussage nimmt ähnliche
Behandlungen für
Proben 1 und 2 an, einschließlich,
dass ähnliche
Mengen von Proben oder Probenfraktionen auf die IMAC-Säulen aufgetragen wurden).
-
Das
Nachstehende sind allgemein festgestellte Vorteile dieses Verfahrens:
- 1) Das Verfahren ermöglicht eine gleichzeitige Identifizierung
und Quantifizierung von Phosphopeptiden in komplexen Probengemischen.
Es ist sehr effizient hinsichtlich eines Zeit- und Probenverbrauchs,
da diese Daten parallel ebenso mit Daten, die eine relative Peptidkonzentration
aller (nicht phosphorylierter) Peptide betreffen, gesammelt werden.
- 2) Eine Behandlung mit den Phosphatasen weist mehrere vorteilhafte
Folgen auf. Eine Entfernung der Phosphatgruppe vermindert die Gesamtprobenkomplexizität, da alle
Peptide zu der gleichen nativen Form reduziert werden. Dies ist
sowohl für
eine chromatographische als auch eine MS-Auflösung gut. Eine Entfernung der
Phosphatgruppe erhöht
die Ionisierungseffizienz (und daher die Signalintensität) der Peptide, was
die Nachweisempfindlichkeit erhöht.
In der Tat haben wir das Signal von einer geringeren (5-10%) phosphorylierten
Form eines jeglichen bestimmten Peptids zu dem Signal aus der Hauptkomponente
des nativen Peptids zugesetzt. Die Identifizierungs- und Quantifizierungsinformation
ist nun in dem gleichen einzigen Satz von CID-Spektren vorhanden.
- 3) Das Verfahren verbessert eine Fähigkeit zum Identifizieren
von Phosphopeptiden durch CID und Recherche von Sequenzdatenbanken
mit Programmen wie SEQUEST und MASCOT. Das beschriebene Verfahren
weist die Wirkung eines Zusetzens schlecht ionisierbarer Phosphopeptidsignale
mit niedriger Ausbeute zu der gleichen Hauptsignalkomponente des
nicht modifizierten Stammpeptids auf.
- 4) Das Verfahren eignet sich für proteomische Ablaufpläne auf Peptidbasis.
Für eine
geringe zusätzliche Probenzubereitung
(IMAC-Säulen)
können
die Daten, die aus einem einzigen multidimensionalen LC-Exeriment
gesammelt wer den, analysiert werden, um ein jegliches gegebenes
Peptid zwischen theoretischen Proben 1 und 2 zu identifizieren und
zu quantifizieren und gleichzeitig jegliche Phosphopeptide, die
vorhanden waren, zu identifizieren und zu quantifizieren.
-
Ein
Vorbehalt zu diesem Ablaufplanansatz ist, dass keine Bestimmung
erfolgen kann, ob die Bindung des Analyten an die stationäre Phase
spezifisch oder nicht spezifisch war. Das heißt, nur weil der Analyt an die
IMAC-Säule
band, ist er nicht notwendigerweise ein Phosphopeptid, da bekannt
ist, dass einige nicht phosphorylierte Peptide an IMAC-Säulen binden.
Das nachstehende Beispiel beschreibt, wie bestimmt wird, ob ein Analyt
spezifische oder nicht spezifische Wechselwirkungen mit der stationären Phase
zeigt oder nicht.
-
Beispiel 2: (prophetisch)
-
Unterscheidung zwischen spezifischem und
nicht spezifischem Affinitätsbinden
(2a, 2b):
-
Eine
Probe eines Phosphoproteins/von Phosphoproteinen wird mit einer
Protease (z.B. Trypsin) verdaut und die verdaute Vereinigung von
Peptiden wird in zwei Fraktionen aufgeteilt (vgl. 2a).
Es ist nicht wichtig, dass die Fraktionen gleiches Volumen aufweisen,
sofern eine jegliche Volumendifferenz bekannt ist und mit der Peak-Intensität des Reporters
in der MS/MS-Analyse korreliert werden kann. Eine Fraktion wird enzymatisch
mit einer Phosphatase (oder chemisch) behandelt, um alles kovalent
gebundenes Phosphat der Komponenten der Probenfraktion zu entfernen.
Diese Fraktion soll folglich als die Kontrollprobe fungieren. Die zwei
Proben werden sodann jeweils einer chromatographischen Auftrennung
unter Verwendung einer IMAC-Säule
unterzogen, um selektiv diejenigen Peptide mit einer Phosphatgruppe
zu binden. Die Durchfluss- (nicht phosphorylierten) Peptide werden
gesammelt und sodann werden die gebundenen (potentiell phosphorylierten
oder nicht spezifisch bindenden) Peptide selektiv desorbiert und
von jeder IMAC-Säule gesammelt. Dies
erzeugt möglicherweise
vier einzelne Probenfraktionen (vgl. 2a).
-
Eine
jede dieser selektiv desorbierten (gebundenen) Fraktionen wird einzeln
mit einem Mitglied eines isobaren Reagenziensatzes (A oder B) umgesetzt,
mit der Maßgabe,
dass Probenfraktionen, die sich von einer spezifischen IMAC-Säule ableiten,
beide mit der gleichen isobaren Markierung umgesetzt werden. Die
markierten Peptid vereinigungen werden sodann gemischt und enzymatisch
(z.B. mit Phosphatasen) oder chemisch behandelt, um gebundenes Phosphat
zu entfernen. Alle Peptide wurden nun in ihre nativen nicht phosphorylierten
Formen umgewandelt.
-
Das
Gemisch von Peptiden wird sodann einer chromatographischen Auftrennung
(z.B. 1D-, 2D- oder multidimensionaler LC) unterzogen und die Peptide
werden durch MS und Tandem-MS/MS analysiert. Die isobaren Reagenzientags
sind chemisch identisch, es gibt daher keine chromatographische
Auftrennung von markierten Peptiden, und identische Peptide von
den zwei Vereinigungen werden hinsichtlich der Masse isobar sein
(MS). Nach MS/MS wird eine Überprüfung der
Signatur-Ionen-Peaks, die von einer CID der isobar getaggten Peptide
herrühren,
eine Unterscheidung einer spezifischen oder nicht spezifischen Bindung
von Peptiden an den IMAC-Affinitätsträger und
folglich eine Unterscheidung einer tatsächlichen Phosphopeptid-Bindung
im Vergleich zu einer nicht spezifischen Bindung ermöglichen.
-
Mit
Bezug auf 2b wird ein theoretisches Muster
von Signatur-Ionen-Peaks von den isobaren Reagenzientags nach CID
von einzelnen Peptiden veranschaulicht. In diesem Experiment wurde
Reagenz A zum Markieren der Kontrollprobe verwendet, die vor einer
Immobilisierung an die IMAC-Säule
dephosphoryliert wurde. Folglich sollten tatsächlich bindende Phosphopeptide
im Wesentlichen lediglich Tag B zeigen, da es keinen modifizierten
Analyten geben sollte, der in dem Material verblieb, das auf die
IMAC-Säule
aufgetragen worden war. Jedoch sollten Peptide, die nicht spezifisch
an den IMAC-Träger
binden, Signale von beiden Reagenzien A und B zeigen, da ein Binden
nicht von dem Vorhandensein oder Fehlen der Phosphatmodifikation abhängt. Das
Markierungsreagenz „A" wird folglich als
ein „Kennzeichen"-Signal verwendet, das anzeigt, dass dieses
Peptid wahrscheinlich kein spezifisches Bindungsmolekül ist und
nicht als ein Phosphopeptid betrachtet werden sollte. Es sollte
beachtet werden, dass das Verhältnis
von Peaks für
Markierungsreagenzien A und B etwa proportional zu dem Verhältnis der
Menge der zwei Fraktionen, die auf die IMAC-Säulen aufgetragen wurden, sein
sollte, falls die Phosphatmodifikation keine Affinität hinsichtlich
der stationären
Phase aufweist.
-
Beispiel 3: (prophetisch)
-
Analyse der Bindungsaffinität von vielen
Analyten (3a & 3b):
-
Dieses
Konzept eines Verwendens eines der Mitglieder des isobaren Reagenziensatzes,
um als ein „Kennzeichen" zu fungieren, damit
eine tatsächliche
von einer nicht spezifischen Phosphorylierung unterschieden wird,
kann von einer Analyse eines einzigen Phosphoproteins, wie vorstehend
beschrieben, zu einer vollständigen
Proteomanalyse (3a, 3b) ausgedehnt
werden.
-
Zelllysate
1 und 2 (3a) können Gesamtproteinlysate von
Zellen oder Geweben, die für
einen Vergleich ausgewählt
wurden, sein. Nicht begrenzende Beispiele dieser Art könnten normale
gegenüber
erkrankten Geweben, Zellen, die mit Arzneimitteln oder anderen kleinen
Molekülen
behandelt wurden (oder nicht), und/oder Proben einer biologischen
Flüssigkeit
(Serum, Urin, Spinalflüssigkeit),
die von dem gleichen oder unterschiedlichen Patienten während des
Verlaufs einer Erkrankungsfortschreitung oder einer Erkrankungsbehandlung
entnommen wird, sein.
-
Die
Proteinlysate werden mit einer Protease (z.B. Trypsin) getrennt
verdaut. Die verdauten Lysate werden sodann gemäß den in der 3a gezeigten
Verhältnissen
(2/3- und 1/3-Aliquots von jedem Lysat) aufgeteilt. Die 2/3-Aliquots
werden IMAC unterzogen, um selektiv diejenigen Peptide mit einer
Phosphatgruppe zu binden. Die Durchfluss- (mögliche nicht phosphorylierte)
Peptide werden gesammelt und sodann werden die gebundenen (möglichen
phosphorylierten oder nicht spezifisch bindenden) Peptide selektiv
desorbiert und gesammelt. Die 1/3-Fraktionen eines jeglichen der
Zelllysate 1 und 2 werden gemischt, chemisch oder enzymatisch behandelt,
um Phosphat zu entfernen, und auch IMAC unterzogen. Dies stellt
die Kontrollprobe für
ein nicht spezifisches Binden dar. Gebundene Peptide werden nach
einer selektiven Desorption gesammelt, und in diesem Fall können die
Durchflussfraktionen verworfen werden. Die hier gezeigte proportionale
Aufteilung (2/3 und 1/3) wird ausgewählt, so dass im Wesentlichen
gleiche Mengen an Gesamtprotein durch jede IMAC-Säule geleitet
werden.
-
Gebundene
und Durchflussfraktionen werden individuell mit Mitgliedern eines
Multiplexsatzes von isobaren Reagenzien (A, B, C, D und E: diese
können
in einer jeglichen Reihenfolge zum Markieren verwendet werden, und
die nachfolgende Beschreibung wird lediglich für Veranschaulichungszwecke
verwendet und soll in keiner Weise begrenzend sein) umgesetzt, wie
in 3a gezeigt. Alle markierten Pep tidvereinigungen
werden sodann vereinigt und enzymatisch oder chemisch behandelt,
um gebundenes Phosphat zu entfernen. Das vereinigte Gemisch wird
sodann durch 1D-, 2D- oder multidimensionale LC analysiert und die
Peptide werden durch MS analysiert und dissoziativer Energie unterzogen,
gefolgt von MS/MS-Analyse von ausgewählten Ionen. Eine Untersuchung
der gesammelten MS/MS-Kollisionsspektren kann nun verwendet werden,
um eine relative Peptidhäufigkeit
zu quantifizieren und gleichzeitig die spezifische Identifizierung
und Quantifizierung von Phosphopeptiden in dem Gemisch zu ermöglichen.
Als eine zusätzliche
Messung kann das Vorhandensein oder Fehlen des „Kennzeichen"-Peaks C verwendet
werden, um zwischen tatsächlicher
und nicht spezifischer Bindung an IMAC-Medien zu unterscheiden (und
folglich tatsächliche
Phosphopeptide zu unterscheiden). Falls signifikante Mengen an Peak
C in dem MS/MS-Spektrum vorhanden sind, ist das Peptid kein Bindungsmolekül und folglich
kein echtes Phosphopeptid.
-
Unter
Anwendung dieser Logik kann die nachfolgende Art von Information
aus einem solchen Experiment (3b) abgeleitet
werden:
- 1) Echte Phosphopeptide werden Peaks
A und/oder B zeigen. Das Fehlen von Peaks A und B zeigt an, dass
die Peptide nicht phosphoryliert waren. Die relativen Intensitäten von
Peaks A und B zeigen die relative Konzentration der phosphorylierten
Form des Peaks in den Zelllysaten 1 bzw. 2 an (diese Aussage nimmt ähnliche
Behandlungen für
die Zelllysate 1 und 2 an, einschließlich, dass ähnliche
Mengen an Proben oder Probenfraktionen auf die IMAC-Säulen aufgetragen
wurden).
- 2) Die relativen Intensitäten
von Peaks D und E können
verwendet werden, um die relative Konzentration eines jeglichen
gegebenen Peptids (und daher Proteins) in den Zelllysaten 1 und
2 (alle Peptide) zu bestimmen.
- 3) Die relativen Verhältnisse
von Peak A zu Peak D und Peak B zu Peak E können verwendet werden, um die
relative Stöchiometrie
einer Phosphorylierung eines jeglichen gegebenen Peptids in den
Zelllysaten 1 und 2 zu bestimmen (z.B. 5%, 10%, 25%; diese Aussage
nimmt ähnliche
Behandlungen für
die Zelllysate 1 und 2 an, einschließlich, dass ähnliche
Mengen an Proben oder Probenfraktionen auf die IMAC-Säulen aufgetragen
wurden).
- 4) Das Fehlen oder im Wesentlichen Vorhandensein eines jeglichen
Signals von Peak C kann verwendet werden, um zu bestimmen, ob das
Peptid ein echtes oder nicht spezifisches Bindungsmolekül war. Ein
Fehlen von Peak C zeigt an, dass das Peptid ein echtes Phosphopeptid
ist. Ein wesentliches Vorhandenseins eines Signals bei Peak C würde anzeigen,
dass das Peptid nicht spezifisch an die IMAC-Säule binden könnte und
es kein Phosphopeptid war.
-
Das
vorstehende Verfahren könnte
auf die Analyse von zusätzlichen
Proben mit einem größeren Satz von
isobaren und/oder isomeren Markierungsreagenzien ausgedehnt werden.
Dementsprechend könnte
das Verfahren für
die Analyse von drei, vier, fünf,
sechs oder mehr unterschiedlichen Proben (z.B. Zelllysaten) verwendet
werden.
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Beispiel 4: Analyse unter Verwendung eines
Modellphosphoproteins (6a & 6b)
-
Ein
Modellphosphoprotein (Rinder-α-Casein)
wurde reduziert (TCEP, 37°C)
alkyliert (MMTS, 2 Stunden, Raumtemperatur) und Trypsin verdaut
(1:20 w/w, 37°C,
16 Stunden).
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IMAC-Bedingungen:
Eine IMAC-Chromatographie erfolgte unter Verwendung einer Schutzsäule (5 cm × 1 mm)
gepackt mit Poros MC-Harz, geladen mit Fe3+,
angeschlossen an eine Spritzenpumpe. Proben wurden in 0,1 M Essigsäure aufgetragen
und die Säule
mit 2 ml 0,1 M Essigsäure
gewaschen, bis jegliche nicht phosphorylierten Peptide eluierten.
Die gebundenen Phosphopeptide wurden sodann spezifisch in 1,5 ml
Triethylammoniumbicarbonat/75% v/v Ethanol (pH-Wert von 8,5) eluiert.
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iTRAQTM-Markierung: Die gesammelten Peptidfraktionen,
die aus den getrennten gebundenen und Durchflussfraktionen der IMAC-Säule wiedergewonnen
wurden, wurden sodann getrocknet und in iTRAQ-Markierungspuffer
wieder aufgenommen, der aus 75% Ethanol/0,25 M Triethylammoniumbicarbonat
bestand. 1 mg jedes Reagenzes (114 oder 115) wurde zu dem entsprechenden
Peptidgemisch gegeben und ihm wurde ermöglicht, sich 30 Minuten bei
Raumtemperatur umzusetzen. Abhängig
von dem verwendeten Ablaufplan wurden markierte Proben sodann mit
alkalischer Phosphatase (1% w/w, 1 Stunde, RT) behandelt, um die Phosphatgrup pen
zu entfernen, und die Peptidfraktionen wurden sodann für eine LC-MS/MS-Analyse vereinigt.
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LC-MALDI-MS/MS:
Sich ergebende Peptidgemische wurden durch Kapillar-RP-HPLC unter Verwendung
eines LC-Packings UltiMateTM-Systems aufgetrennt
und mit α-Cyanhydroxyzimtsäure-Matrix
auf MALDI-Platten punktförmig
aufgetragen, die nachfolgend auf einem ABI 4700 Proteomics-Analysegerät analysiert wurden.
Peptide wurden aus LC-MS/MS-Daten unter Verwendung von GPS-ExplorerTM-2-Software
identifiziert. Peakflächen
von iTRAQTM-Reagenz-Signatur-Ionen wurden
direkt aus der Massenspektrometerdatenbank extrahiert.
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6a und 6b:
Duplex-Phosphopeptid-Screening. 6a veranschaulicht
die einfachste Implementierung dieses Ansatzes. Dementsprechend
kann ein Proteinverdaugemisch hinsichtlich sowohl Phospho- als auch
Nicht-Phosphopeptiden analysiert werden. In diesem Experiment wurde
das Vorhandensein von Phosphat durch Auftreten eines 115 m/z-Signatur-Ions
(gebunden an die IMAC-Säule)
gekennzeichnet, während
ein Nicht-Phosphopeptid mit einer Reportergruppe mit einem m/z-Wert
von 114 (Durchfluss) kodiert wurde. Obwohl dieses Verfahren keine
Bestimmung der spezifischen Stelle einer Phosphorylierung erlaubt,
haben unsere Ergebnisse nahe gelegt, dass ein größerer Anteil von phosphorylierten
Peptiden identifiziert werden kann. Dies ist hauptsächlich darauf
zurückzuführen, dass
das Phosphat vor einer Analyse entfernt wird (was die MS-Empfindlichkeit
verbessert) und ein isobares Tagging verwendet wird, um eine definitive
MS/MS-Signatur bereitzustellen, um das Vorhandensein oder Fehlen
einer Phosphatgruppe anzuzeigen. Wir verglichen die Phosphopeptide,
die in unserem Experiment identifiziert wurden, mit anderen Berichten
für α-Casein (6b).
Am meisten bemerkenswert ist, dass mehrere der längeren Phosphopeptide beständiger unter
Verwendung dieser Methodik nachgewiesen werden.
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