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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Tissuepapierprodukte, und insbesondere
Tücher
für das
Gesicht bzw. Kosmetiktücher
und Einwegtaschentücher.
Genauer betrifft die Erfindung ein mit einer Lotion versehenes Tissuepapierprodukt,
das ein Tissuepapiersubstrat mit verbesserter Qualität umfasst.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Papierbahnen
oder -bögen,
manchmal als gekreppte oder Tissuepapierbahnen oder -bögen bezeichnet,
und aus diesen hergestellte Produkte, wie Papiertaschentücher, manchmal
auch als Gesichts- bzw. Kosmetiktücher bezeichnet, finden in
der modernen Gesellschaft häufig
Verwendung. Solche Artikel wie Taschen- bzw. Gesichtstücher und
Toiletten- und Küchenpapier
sind Massenwaren, die hierin sämtlich
als Tissuepapierprodukte bezeichnet werden. Es ist seit langem anerkannt,
dass wichtige physikalische Merkmale dieser Produkte ihre Festigkeit
und ihre Dicke/ihre Dickenabmessung, ihre Weichheit und Glätte, ihr
Absorptionsvermögen
und ihre Zerfaserungsbeständigkeit
sind. Anstrengungen in Forschung und Entwicklung wurden darauf gerichtet,
jeweils eines dieser Merkmale zu verbessern, ohne die anderen Merkmale
ernstlich zu beeinträchtigen,
sowie auf die gleichzeitige Verbesserung von zweien oder dreien
dieser Merkmale.
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Weichheit
und Glätte
beziehen sich auf die taktile Empfindung, die ein Verbraucher wahrnimmt,
wenn er ein bestimmtes Produkt hält,
mit ihm über
die Haut streicht, oder es in der Hand zerknüllt. Die taktile Empfindung
beruht auf einer Kombination mehrerer physikalischer Eigenschaften.
Die taktile Empfindung kann durch den objektiven Parameter der physiologischen
Oberflächenglätte (PSS),
wie z. B. aus
US 5,855,738 bekannt,
gut erfasst werden. Ebenso wichtig für die taktile Empfindung von
Verbrauchern ist die Dicke eines Zellstoffprodukts.
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Festigkeit
ist das Vermögen
des Produkts, seine physikalische Integrität zu erhalten und einem Zerreißen, Durchreißen und
Zerfasern unter Einsatzbedingungen zu widerstehen.
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Absorptionsvermögen ist
das Maß des
Vermögens
eines Produkts, Mengen an Flüssigkeit,
insbesondere wässrige
Lösungen
oder Dispersionen, zu absorbieren. Das Gesamt-Absorptionsvermögen, wie
es vom Verbraucher wahrgenommen wird, wird in der Regel als eine
Kombination aus der Gesamtmenge einer Flüssigkeit, die eine bestimmte
Masse an Tissuepapier bis zur Sättigung
absorbiert, und der Geschwindigkeit, mit der die Masse die Flüssigkeit
absorbiert, betrachtet.
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Zerfaserungsbeständigkeit
ist das Vermögen
des Faserprodukts und der Bahnen, aus denen es besteht, unter Einsatzbedingungen
zusammenzuhalten, auch wenn sie nass sind. Mit anderen Worten: Je
höher die
Zerfaserungsbeständigkeit,
desto weniger wird die Bahn zum Zerfasern neigen.
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Produkte
mit einer hohen Nassreißfestigkeit
und einer typischerweise relativ hohen Dickenabmessung sind diejenigen,
die mittels Durchlufttrocknung hergestellt werden. Durchlufttrocknungseinrichtungen
stehen jedoch bei herkömmlichen
Papierherstellungsmaschinen nicht zur Verfügung, und die Bereitstellung
einer solchen Ausrüstung
bedeutet eine erhebliche finanzielle Investition. Als weiterer Gesichtspunkt
weisen Durchlufttrocknungseinrichtungen im Vergleich zu gebräuchlicheren
Trocknungseinrichtungen einen höheren
Energieverbrauch auf. Daher besteht nach wie vor Interesse daran,
hochwertige Papierqualitäten
unter Einsatz herkömmlicher
Papiermaschinen herzustellen.
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Der
folgende Stand der Technik steht stellvertretend für Verbesserungen
von mindestens einigen der vorstehend erörterten Papierqualitäten durch
Schritte, die in der Technik bekannt sind, wie Veredelungsschritte,
wobei die beschriebenen Veredelungsschritte für konventionell hergestelltes
Papier besonders nützlich sind.
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WO 98/58124 , veröffentlicht
am 23. Dezember 1998, offenbart ein Prägeverfahren, bei dem Prägeelemente
mit einer Höhe
von mindestens 1 mm eingesetzt werden.
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EP 0 408 248 , veröffentlicht
am 16. Januar 1991, offenbart ein Bearbeitungsverfahren, bei dem
ein Prägeschritt
mit einem gleichzeitigen Kalandrierschritt kombiniert wird.
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EP 0 668 152 , veröffentlicht
am 23. Dezember 1998, offenbart ein Prägeverfahren, das unpaarige
positive und negative Prägeelemente
mit mindestens 15 gesonderten Prägeelementen
pro Quadratzentimeter einsetzt.
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EP 0 696 334 , veröffentlicht
am 10. März
1999, offenbart einen Prägeschritt,
der eine Volumenzunahme vermeidet.
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US 702 571 offenbart Zellstoffbahnen
mit feinen Prägemustern,
die mindestens 15 Prägungen
pro Quadratzentimeter enthalten.
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US 5,855,738 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung von glattem Tissuepapier, das einen Kalandrierschritt
umfasst.
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Es
ist in der Technik bekannt, Gesichtstücher und Papiertaschentücher mit
Zusatzstoffen zu versehen, um Hautpflege- oder pharmazeutische Vorteile
zu erreichen, z.B. in der Form von Lotionen.
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Technische
Beispiele für
diese Errungenschaften sind die folgenden:
US 5 525 345 , erteilt am 11. Juni
1996, offenbart eine Lotion, die für ein weiches, geschmeidiges
Gefühl
sorgt. Das Patent enthält
eine Beschreibung einiger der nachteiligen Wirkungen von Mineralölen, die
in der Technik allgemein verwendet werden, um für ein beruhigendes Gefühl zu sorgen.
Eine wichtige dieser nachteiligen Wirkungen besteht darin, dass
Mineralöl
leicht wandert und zum Beispiel leicht auf das Verpackungs- oder
Hüllenmaterial
des Zellstoffprodukts übergeht
und diese Materialien verschmutzt, so dass eine Notwendigkeit besteht,
spezielle Hüllen-
oder Verpackungsmaterialien zu verwenden, wie teure Sperr materialien.
Um dieser nachteiligen Wirkung zu begegnen, offenbart das Patent
eine Lotionszusammensetzung, die bis zu 80 % Immobilisierungsmittel
umfasst.
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WO 96/19204 beschreibt ein
mit einer medizinischen Lotion versehenes Tissuepapier.
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EP 0 808 157 , erteilt am
9. Juni 1999, offenbart ein medizinisch behandeltes Tissuepapierprodukt,
das eine Lotion mit sowohl festen als auch flüssigen Bestandteilen umfasst.
Das Patent betrifft eine sparsame Lotionsabgabe, die durch eine
verbesserte Lotionszusammensetzung erreichbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, die nachteiligen Wirkungen von stark übertragbaren
Lotionen abzuschwächen,
indem eine Papierqualität
und -struktur bereitgestellt werden, die für mit einer Lotion versehenes
Tissuepapier, das trotzdem auf sehr wirtschaftliche Weise hergestellt
werden kann, besonders geeignet ist.
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Angesichts
des Standes der Technik und der oben dargelegten Überlegungen
besteht nach wie vor Bedarf an einem Zellstoffprodukt, insbesondere
einem Taschentuch, welches
- – optimale Festigkeit, nämlich Nassreißfestigkeit,
Absorptionsvermögen
und Zerfaserungsbeständigkeit miteinander
verbindet
- – ferner
eine ideale taktile Empfindung von Weichheit, Glätte und Dicke vermittelt
- – kosteneffizient
herzustellen ist und vorzugsweise auf herkömmlichen Papiermaschinen hergestellt
werden kann
- – hautpflegende
Vorteile bietet
- – sparsames
Auftragen einer Lotion erlaubt
- – unerwünschten
vorzeitigen Lotionsübergang
verhindert, während
bei Bedarf ein guter Lotionsübergang an
einen Benutzer sichergestellt wird
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Tissuepapier, insbesondere Gesichtstücher und
Einwegtaschentücher.
Beansprucht und beschrieben wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Tissuepapierprodukts aus einer Tissuepapierbahn, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- – Führen der
Tissuepapierbahn durch einen Prägespalt,
gebildet zwischen einer ersten und einer zweiten Prägewalze,
wobei mindestens eine der Prägewalzen
mindestens 30 Prägeelemente
pro Quadratzentimeter umfasst.
- – Auftragen
einer übertragbaren
Lotion zumindest auf Abschnitte der Tissuepapierbahn.
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Ferner
beansprucht werden Tissuepapierprodukte, die in Übereinstimmung mit dem obigen
Verfahren hergestellt werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Geeignete Papierherstellungsschritte
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Erfindungsgemäß wird eine
Cellulosefaserstruktur mittels Verfahren und Maschinen, die dem
Stand der Technik in der Papierherstellung entsprechen, nass gelegt.
Ein geeigneter Breieintrag für
das Verfahren zur Herstellung des Tissuepapiersubstrats enthält vorzugsweise
Papierherstellungsfasern, die im Wesentlichen aus Cellulosefasern
(allgemein bekannt als „Holzstofffasern") oder aus von Cellulose
stammenden Fasern (einschließlich
zum Beispiel von Rayon, Viskose) bestehen. Von Weichhölzern (nacktsamigen
oder Nadelbäumen)
und von Harthölzern
(bedecktsamigen oder Laubbäumen)
stammende Fasern kommen zum Gebrauch in dieser Erfindung in Betracht.
Die spezielle Baumart, aus der die Fasern gewonnen werden, ist unwesentlich.
Die Holzstofffasern können
durch jedes geeignete Papiermasseherstellungsverfahren aus dem nativen
Holz hergestellt werden. Chemi sche Verfahren, wie Sulfit-, Sulfat-
(einschließlich
Kraft-) und Sodaverfahren sind geeignet. Mechanische Verfahren,
wie thermochemische (oder Asplund-) Verfahren sind ebenfalls geeignet.
Außerdem
können
die diversen halbchemischen und chemisch-mechanischen Verfahren
angewendet werden. Zur Verwendung kommen gebleichte sowie ungebleichte
Fasern in Betracht. Vorzugsweise werden keine Nicht-Cellulosefasern,
wie Latex, verwendet.
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Das
erfindungsgemäße Tissuepapier
kann als einen stark bevorzugten Bestandteil einen chemische Nassfestigkeitsvermittler
enthalten. Vorzugsweise sind, bezogen auf das Trockenfasergewicht,
bis ungefähr 3,0
Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-%, und mehr bevorzugt mindestens
0,8 Gew.-% an chemischem Nassfestigkeitsvermittler, wie wasserlösliches,
anhaltend oder vorübergehend
nassfestes Harz, enthalten.
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Hierin
geeignete nassfeste Harze können
unterschiedlicher Art sein. Zum Beispiel hat Westfelt eine Reihe
solcher Materialien beschrieben und ihre chemische Zusammensetzung
dargelegt in Cellulose Chemistry and Technology, Band 13, auf den
Seiten 813-825 (1979).
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In
der Regel sind die nassfesten Harze wasserlösliche, kationische Materialien.
Das heißt,
die Harze sind zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie dem Papierherstellungseintrag
zugegeben werden, wasserlöslich.
Es ist gut möglich,
und sogar zu erwarten, dass nachfolgende Ereignisse, wie eine Vernetzung,
die Harze in Wasser unlöslich
machen. Ferner sind manche Harze nur unter speziellen Bedingungen
löslich,
z.B. über
einen begrenzten pH-Bereich. Es wird in der Regel angenommen, dass
nassfeste Harze eine Vernetzungs- oder andere Aushärtungsreaktion
durchlaufen, nachdem sie an, in oder unter den Papierherstellungsfasern
aufgebracht wurden. Ein Vernetzen oder Aushärten findet in der Regel nicht
statt, solange erhebliche Mengen Wasser vorhanden sind.
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Besonders
nützlich
sind die verschiedenen Polyamid-Epichlorhydrin-Harze. Diese Materialien
sind niedermolekulare Polymere mit reaktionsfreudigen funktionellen
Gruppen wie Amino-, Epoxy- und Azetidin-Gruppen. Die Patentliteratur
enthält
zahlreiche Beschreibungen der Verfahren zur Herstellung solcher
Materialien, einschließlich
US-A-3 700 623 ,
erteilt an Keim am 24. Oktober 1972, und
US-A-3 772 076 , erteilt an Keim
am 13. November 1973.
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Polyamid-Epichlorhydrinharze,
verkauft unter den Handelsnamen Kymene 557H und Kymene LX von Hercules
Inc., Wilmington, Delaware, sind besonders nützlich für diese Erfindung. Diese Harze
sind in den oben erwähnten
Patenten an Keim allgemein beschrieben.
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Für die vorliegende
Erfindung nützliche
basenaktivierte Polyamid-Epichlorhydrinharze werden unter den Handelsnamen
der Santo Res verkauft, wie Santo Re 31, von der Monsanto Company,
St. Louis, Missouri, USA, erhältlich
ist. Diese Materialtypen sind allgemein beschrieben in
US-A-3 855 158 , erteilt an
Petrovich am 17. Dezember 1974,
US-A-3 899 388 , erteilt an Petrovich am 12.
August 1975,
US-A-4
129 528 , erteilt an Petrovich am 12. Dezember 1978,
US-A-4 147 586 ,
erteilt an Petrovich am 3. April 1979 und
US-A-4 222 921 , erteilt an
Van Eenam am 16. September 1980.
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Andere
hierin nützliche
wasserlösliche
kationische Harze sind die Polyacrylamidharze, wie diejenigen, die
unter dem Handelsnamen Parez verkauft werden, wie Parez 631NC, von
der American Cyanamid Company, Sandford, Connecticut. Diese Materialien
sind allgemein beschrieben in
US-A-3 556 932 , erteilt an Coscia et al. am
19. Januar 1971 und
US-A
3 556 933 , erteilt an Williams et al. am 19. Januar 1971.
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Andere
für die
vorliegende Erfindung nützliche
Typen wasserlöslicher
Harze schließen
Acrylemulsionen und ansionische Styrol-Butadien-Latizes ein. Zahlreiche
Beispiele dieser Arten von Harzen sind in
US-A 3 844 880 , Meisel Jr.
et al., erteilt am 29. Oktober 1974, bereitgestellt. Noch andere
wasserlösliche
kationische Harze, die in dieser Erfindung Verwendung finden, sind
die Harnstoffformaldehyd- und Melaminformaldehydharze. Diese polyfunktionellen,
reaktionsfreudigen Polymere verfügen über Molekulargewichte
in der Größenordnung
von einigen Tausend. Die gebräuchlicheren
funktionellen Gruppen schließen
Stickstoff enthaltende Gruppen ein, wie Aminogruppen und Methylolgruppen,
die an den Stickstoff gebunden sind. Obwohl weniger bevorzugt, können Harze
des Polyethylenimintyps in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Vollständigere
Beschreibungen der oben erwähnten
wasserlöslichen
Harze, einschließlich
ihrer Herstellung, finden sich in TAPPI Monograph Series No. 29, „Wet Strength
in paper and Paperboard, Technical Association of the Pulp and Paper
Industry" (New York,
1965).
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Vermittler
einer vorübergehenden
Nassfestigkeit, wie modifizierte Stärke, können wahlweise ebenfalls verwendet
werden. Es können
Kombinationen aus Vermittlern von anhaltender und vorübergehender
Nassfestigkeit verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann chemische Trockenfestigkeitsvermittler
enthalten, vorzugsweise in Mengen von bis zu 3 Gew.-%, basierend
auf dem Trockenfasergewicht. Bin stark bevorzugter chemischer Trockenfestigkeitsvermittler
ist Carboxymethylcellulose. Andere geeignete chemische Trockenfestigkeitsvermittler
schließen
Polyacrylamid (wie Kombinationen von CyproTM 514
und AccostrengthTM 711, produziert von American
Cyanamid, Wayne, N.J.), Stärke
(wie Maisstärke
oder Kartoffelstärke),
Polyvinylalkohol (wie AirvolTM 540, produziert
von Air Products Inc., Allentown, PA), Guargummi oder Johannisbrotgummi
und Polyacrylatlatizes ein. Geeignete Stärkematerialien können auch
modifizierte kationische Stärken
einschließen,
wie diejenigen, die so modifiziert wurden, dass sie Stickstoffenthaltende
Gruppen aufweisen, wie Aminogruppen und Methylolgruppen, die an
den Stickstoff gebunden sind, erhältlich von der National Starch
and Chemical Company (Bridgewater, NJ).
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Chemische
Weichmacher-Zusammensetzungen, die chemische Bindungslösungsmittel
umfassen, sind wahlweise Bestandteile der vorliegenden Erfindung.
US-A-3 821 068 , erteilt am 28. Juni
1974, lehrt, dass chemische Bindungslösungsmittel verwendet werden
können,
um die Steifheit einer Tissuepapierbahn zu verringern, und auf diese
Weise ihre Weichheit zu erhöhen.
US-A-3 554 862 ,
erteilt am 12. Januar 1971, offenbart geeignete chemische Bindungslösungsmittel.
Diese chemischen Bindungslösungsmittel
schließen
quartäre Ammoniumsalze
ein.
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Bevorzugte
chemische Weichmacherzusammensetzungen umfassen zu ungefähr 0,01
% bis ungefähr
3,0 % eine quartäre
Ammoniumverbindung, vorzugsweise eine biologisch abbaubare quartäre Ammoniumverbindung;
und zu ungefähr
0,01 % bis ungefähr
3,0 % eine Polyhydroxyverbindung; vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Glycerol, Sorbiten, Polyglycerolen mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ungefähr 150 bis
ungefähr
800 und Polyoxyethylenglycolen und Polyoxypropylenglycolen mit einem
Molekulargewicht-Gewichtsmittel von ungefähr 200 bis 4000. Vorzugsweise
liegt das Gewichtsverhältnis
der quartären
Ammoniumverbindung zu der Polyhydroxyverbindung im Bereich von ungefähr 1,0:0,1 bis
0,1:1,0. Es hat sich gezeigt, dass die chemische Weichmacherzusammensetzung
wirksamer ist, wenn die Polyhydroxyverbindung und die quartäre Ammoniumverbindung
zuerst zusammen vorgemischt werden, vorzugsweise bei einer Temperatur
von mindestens 40 °C,
bevor sie zu der Papierherstellungsbeschickung gegeben werden. Entweder
zusätzlich
oder als Alternative können
chemische Weichmacherzusammensetzungen auf die im Wesentlichen trockene
Tissuepapierbahn aufgebracht werden, zum Beispiel mittels eines Druckverfahrens
(NB: Alle Prozentangaben hierin beziehen sich auf das Gewicht der
trockenen Fasern, sofern nicht anders angegeben).
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Beispiele
für quartäre Ammoniumverbindungen,
die für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind
zum Beispiel entweder nicht-modifizierte oder Mono- oder Diester-Varianten
von: bekannten Dialkyldimethyl ammoniumsalzen und Alkyltrimethylammoniumsalzen.
Beispiele sind auch die Diester-Varianten von Di(hydrogenated tallow)dimethylammoniummethylsulfat
und Diester-Varianten von Di(hydrogenated tallow)dimethylammoniumchlorid.
Ohne sich an eine Theorie binden zu wollen, wird angenommen, dass die
Estereinheit(en) diese Verbindungen biologisch abbaubar machen.
Im Handel erhältliche
Materialien sind erhältlich
von der Witco Chemical Company Inc., Dublin, Ohio, unter der Handelsbezeichnung „Rewoquat V3512". Einzelheiten der
Analyse- und Prüfverfahren
sind aufgeführt
in
WO 95/11343 , veröffentlicht
am 27. April 1995.
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Beispiele
für Polyhydroxyverbindungen,
die für
die vorliegende Erfindung nützlich
sind, sind Polyoxyethlyenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von ungefähr
200 bis ungefähr
600, besonders bevorzugt ist „PEG-400".
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Obwohl
der Zusatz bestimmter chemischer Mittel, die oben als bevorzugte
Mittel aufgeführt
sind, sehr vorteilhafte Auswirkungen auf die erhaltenen Papierprodukte,
nämlich
ihre Weichheit, haben kann, können
Tissuepapierbahnen, die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, mit jedem gebräuchlichen
Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist, hergestellt werden.
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Solche
Papierherstellungsverfahren umfassen die Entwässerung von geeignetem Papierbrei
unter Verwendung von zum Beispiel einem oder mehreren Papierherstellerfilzen
und/oder -bändern.
Für die
vorliegende Erfindung werden herkömmliche Papierherstellungsverfahren
bevorzugt. Jedes Verfahren, das hierin als herkömmlich bezeichnet wird, ist
ein Papierherstellungsverfahren, welches keinen Durchlufttrocknungsschritt
umfasst. Als Alternative können
Papierherstellungsverfahren angewendet werden, die einen Durchlufttrocknungsschritt
aufweisen.
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Streckprägeschritt
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Die
vorliegende Erfindung ist speziell befasst mit Schritten, die im
Fachgebiet als Bearbeitungsschritte bekannt sind.
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Ein
wichtiger, gemäß der vorliegenden
Erfindung auszuführender
Bearbeitungsschritt ist ein Prägeschritt,
bei dem mittels eines niedrigen Drucks ein sehr feines Muster eingeprägt wird.
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Das
Prägen
einer Tissuepapierbahn wird in der Regel erreicht, indem die Bahn
durch den Spalt geführt wird,
der zwischen zwei Prägewalzen
ausbildet ist, wobei mindestens eine Prägewalze Prägeelemente umfasst. Eine Prägewalze
umfasst typischerweise eine gebogene, jedoch ansonsten flache Oberfläche. Prägeelemente
sind Erhebungen, die über
diese Oberfläche
hinausragen, und eine bestimmte Höhe aufweisen, gemessen im rechten
Winkel zur Achse der Prägewalze
in Richtung von der gebogenen flachen Oberfläche der Walze bis zum äußersten
Punkt der Erhebung. Prägeelemente
weisen eine bestimmte Breite auf, zu messen in der Ebene der im
Wesentlichen flachen Walzenoberfläche. Der Ausdruck „Breite", wie hier verwendet,
bezieht sich auf den Durchmesser eines runden Prägeelements, gemessen in der
oben angegebenen Ebene (d.h. am Fuß des Prägeelements), oder auf die größte Breite,
gemessen in der Ebene, wenn das Prägeelement nicht rund ist.
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Erfindungsgemäß können die
Prägeelemente
eine beliebige Form haben, zum Beispiel eine Pyramiden- oder Halbkugelform,
und der Querschnitt der Prägeelemente
kann rund, oval oder eckig sein. Die Prägeelemente können ein
durchgehendes Muster bilden, sind vorzugsweise jedoch voneinander
abgegrenzt.
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Erfindungsgemäß sind die
Prägeelemente
auf mindestens einer Prägewalze
in einem sehr feinen Muster angeordnet, das mindestens 30 Prägeelemente,
vorzugsweise mindestens 50, mehr bevorzugt mindestens 60, noch mehr
bevorzugt mindestens 70, am meisten bevorzugt mindestens 80 Prägeelemente
pro Quadratzentimeter Prägewalzenoberfläche umfasst.
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Erfindungsgemäß sind die
Prägeelemente
nicht hoch, vorzugsweise weisen sie eine Höhe von weniger als 1 mm auf,
mehr bevorzugt von weniger als 0,8 mm, noch mehr bevorzugt von weniger
als 0,6 mm, sogar noch mehr bevorzugt von weniger als 0,5 mm oder
weniger als 0,4 mm und am meisten bevorzugt von weniger als 0,3
mm.
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Vorzugsweise
sorgt das Streckprägen
für ein
Verhältnis
von geprägten
Bereichen zu nicht geprägten Bereichen
von 5 % bis 95 %, mehr bevorzugt von 20 % bis 80 % und am meisten
bevorzugt von 40 % bis 60 %, d.h. bei dem am meisten bevorzugten
Fall sind 40 % bis 60 % der gesamten Oberfläche der Tissuepapierbahn geprägt.
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Jeder
bekannte Prägewalzentyp
und jede bekannte Betriebsart einer solchen Walze liegen innerhalb des
Bereichs der vorliegenden Erfindung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden zwei Walzen aus Hartmetall, z.B.
Stahl, verwendet, wobei eine erste Walze, welche erhabene Prägeelemente
umfasst, als „Prägewalze" und eine zweite
Walze, welche passende Vertiefungen umfasst, als „Prägegegenwalze" bezeichnet wird.
Die Vertiefungen können
Spiegelbilder der erhabenen Prägeelemente
sein, oder sie können
so angepasst sein, dass sie etwas kleiner als genaue Spiegelbilder
sind, z.B. aufgrund eines kleinen Unterschieds in der Größe oder
Form (z.B. einer Abschrägung)
der Vertiefungen in der Prägegegenwalze.
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In
einem anderen, sehr bevorzugten erfindungsgemäßen Prägeschritt umfasst eine erste
Prägewalze eine
Bahnkontaktfläche,
gebildet aus einem Hartmetall, die erhabene Prägeelemente aufweist, und eine
zweite Walze umfasst eine Bahnkontaktfläche, die ein weicheres Material
aufweist, z.B. Gummi, vorzugsweise ein Material der Shore-Härte A 40
bis 70, in dem bei ausreichend engem Kontakt mit den erhabenen Prägeelementen
Vertiefungen gebildet werden.
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Die
Größe des zwischen
den beiden Prägewalzen
geformten Spalts muss abhängig
von z.B. der zu verarbeitenden Tissuepapierbahn und abhängig von
dem verwendeten Prägemuster
angepasst werden. Ebenfalls abhängig
von diesen Überlegungen
kann kein Druck oder ein gewisser Druck aufgewendet werden, um die
erste Prägewalze
und die zweite Prägewalze
aufeinander zu drücken.
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Wenn
in dem Verfahren zwei Hartmetallwalzen, eine Prägewalze und eine Prägegegenwalze,
eingesetzt werden, sollten die Walzen so betrieben werden, dass
zwischen den erhabenen Prägeelementen
der Prägewalze
und dem Fuß der
Vertiefungen der Prägegegenwalze
ein Spalt verbleibt, der 60 % bis 140 %, vorzugsweise 80 % bis 120
%, der Dickenabmessung des ungeprägten Tissuepapiers entspricht.
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Wenn
eine harte Metallwalze in Kombination mit einer Gummiwalze verwendet
wird, sollten die Walzen mit einem Druck von 0,1 MPa (10 N/Quadratzentimeter)
bis 10 MPa (1000 N/Quadratzentimeter), vorzugsweise 0,2 MPa (20
N/Quadratzentimeter) bis 2 MPa (200 N/Quadratzentimeter) und am
meisten bevorzugt 0,5 MPa (50 N/Quadratzentimeter) bis 1 MPa (100
N/Quadratzentimeter) gegeneinander gedrückt werden.
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Bekannte
Betriebsarten sind für
die vorliegende Erfindung geeignet, vorzugsweise werden die Prägewalzen
nicht beheizt und laufen mit der gleichen Geschwindigkeit, in alternativen
Betriebsarten kann jedoch mindestens eine Walze beheizt sein, und
die Walzen können
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen.
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Das
oben beschriebene Prägen
mit einem feinen Muster dient in einem wichtigen Aspekt dem Erhöhen der
Dickenabmessung oder, anders ausgedrückt, des Volumens der Tissuepapierbahn.
Daher wird bei einer sehr bevorzugten Durchführungsart der vorliegenden
Erfindung eine einzelne Bahn oder eine einzelne Lage Tissuepapier
durch den Prägespalt
geführt.
In alternativen Betriebsarten kann eine Vielzahl von Papierlagen gleichzeitig
durch den Spalt geführt
werden. Der Antragsteller nimmt jedoch an, ohne sich an eine Theorie
binden zu wollen, dass die hierin beschriebene Formänderungsprägung eine
Streckung des Tissuepapiers erreicht, die zwar zu einer Formänderung,
jedoch nicht zu einer wesentlichen Verdichtung des Tissuepapiers führt. Daher
betrachtet der Antragsteller das oben beschriebene Prägeverfahren
nicht als gut geeignet zum Verbinden von übereinander liegenden Lagen.
Vielmehr wird überlegt,
einen separaten und eigenen Verbindungsschritt einzusetzen, um ein
aus mehreren Lagen bestehendes Papierprodukt zu erhalten, wobei
der Verbindungsschritt vorzugsweise einen Prägeschritt umfasst, wie das
nachstehend beschriebene „Haftungsprägen".
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Auftragen der Lotion
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird vor oder nach dem Streckprägen, jedoch vorzugsweise nach dem
Streckprägen,
eine Lotion auf das Tissuepapier aufgetragen. Die Lotion kann durch
jedes geeignete Mittel, wie Aufdrucken oder Aufsprühen, aufgetragen
werden. Die Lotion kann entweder auf die Papierbahn oder ein Tissuepapierprodukt
aufgetragen werden, entweder auf die gesamte Oberfläche der
Bahn oder des Produkts, oder nur auf einen Teil davon. Für ein mehrlagiges
Tissuepapierprodukt kann die Lotion auf alle Lagen oder nur auf
ausgewählte
Lagen und nur auf eine Oberfläche
oder auf beide Oberflächen
der Lagen aufgetragen werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Lotion auf beide äußeren Oberflächen des
Tissuepapierprodukts aufgetragen.
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Es
wurde festgestellt, dass eine Lotion zur Glätte des Tissuepapiers beiträgt, und
daher dessen PSS-Parameter herabsetzt. Darüber hinaus verfügt die Lotion über hautpflegende
Vorteile.
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Die
Lotion kann lockernde/bindungsauflösende Mittel, Weichmacher,
fixierende Mittel und Mischungen davon enthalten. Geeignete weich
machende/bindungsauflösende
Mittel schließen
quartäre
Ammoniumverbindungen, Polysiloxane und Mischungen davon ein. Geeignete
Weichmacher sind zum Beispiel Propylenglycol, Glycerin, Triethylenglycol,
Walrat oder andere Wachse, Rohvaseline, Fettsäuren, Fettalkohole und Fettalkoholether
mit 12 bis 28 Kohlenstoffatomen in ihrer Fettsäurekette, Mineralöl, nämlich Silikonöl, z.B.
Dimethicon und Isopropylpalmitat, und Mischungen davon. Geeignete
fixierende Mittel sind zum Beispiel Ceresin, Stearylalkohol und
Paraffine, Polyhydroxyfettsäureester,
Polyhydroxyfettsäureamide
und Mischungen davon.
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Weitere
optionale Bestandteile schließen
Duftstoffe, antibakterielle Wirkstoffe, antivirale Wirkstoffe, Desinfektionsmittel,
pharmazeutische Wirkstoffe, Filmbildner, Deodorantien, Trübungsmittel,
Adstringentien, Lösemittel
und dergleichen ein. Bestimmte Beispiele von Lotionsbestandteilen
sind Kampfer, Thymol, Menthol, Kamillenextrakt, Aloe vera, Calendula
officinalis.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind übertragbare
Lotionen aufzutragen, die am meisten bevorzugt die vorstehend aufgeführten Bestandteile
umfassen, da Übertragbarkeit überlegene
Hautpflege und pharmazeutische Vorteile sicherstellt. Der Fachmann
weiß,
wie die aufgeführten
Bestandteile die Übertragbarkeit der
Lotion beeinflussen, wobei natürlich
die Menge an enthaltenem Mineralöl
ein entscheidender Parameter ist.
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Der
Begriff „übertragbare
Lotion", wie hier
verwendet, bezieht sich auf jede Lotion, die eine Übergangsrate
von mehr als 0,25 % gemäß dem hierin
beschriebenen stationären
Lotionsübergangstest
auf ungeprägtem
Papier erreicht. Bevorzugte übertragbare
Lotionen erreichen eine Übergangsrate
von mehr als 0,5 %, mehr bevorzugt mehr als 1 %, 2 % oder 5 % gemäß dem hierin
beschriebenen stationären
Lotionsübergangstest
auf ungeprägtem
Papier. Der Grad der Übertragbarkeit
kann relativ hoch sein, um die mit der Lotion verbundenen Vorteile
optimal zu erreichen, da die meisten der Nachteile, die bislang
mit der Verwendung hoher Mengen einer stark übertragbaren Lotion verbunden
waren, von der vorliegenden Erfindung überwunden werden.
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Daten
zu streckgeprägtem
und ungeprägtem
Tissuepapier sind mit dem nachstehend beschriebenen Testverfahren
unter stationären
und unter dynamischen Bedingungen erhalten worden:
| Ungeprägtes Produkt | Gleiches
Produkt, streckgeprägt vor
dem Auftragen der Lotion |
Stationärer Übergang | 5,14
% | 2,25
% |
Dynamischer Übergang | 21,83
% | 21,12
% |
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Die
mit dem nachstehend beschriebenen Lotionsübergangstest erhaltenen Daten
bestätigen
einige der vorteilhaften Wirkungen von erfindungsgemäß hergestellten
Produkten. Das Produkt, das erfindungsgemäß streckgeprägt wurde,
gibt eine sehr geringe Lotionsmenge ab, wenn es in stationärem Kontakt
mit einer Oberfläche
ist, gibt jedoch eine viel höhere
Lotionsmenge ab, wenn es über
eine Oberfläche
gerieben wird.
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Stationärer Kontakt
mit einer Oberfläche
steht stellvertretend für
den Kontakt eines Tissuepapierprodukts mit dem Verpackungsmaterial,
wenn das Produkt verpackt ist. Eine geringe Lotionsübergangsrate
vermeidet die Notwendigkeit nach teurem Verpackungsmaterial. Stationärer Kontakt
mit einer Oberfläche
steht weiter stellvertretend für
den Kontakt eines Tissuepapierprodukts mit den Fingerspitzen eines
Benutzers beim Entnehmen eines solchen Tissuepapierprodukts aus
der Verpackung und bei dessen Vorbereitung für den Gebrauch z.B. im Nasenbereich.
Während
die vorteilhaften Wirkungen einer Lotion im Nasenbereich in der
Regel gewünscht
werden, ist der Übergang
der Lotion auf die Fingerspitzen eines Benutzers in der Regel unerwünscht und
wird als ein unerwünschtes
Gefühl
von Fettigkeit empfunden, das sogar ein Bedürfnis zum Händewaschen auslösen kann.
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Das
Reiben über
eine Oberfläche
steht stellvertretend für
den Gebrauch eines mit einer Lotion versehenen Tissuepapierprodukts
im Zielbereich, der meist der Nasenbereich ist. Eine leichte Reibbewegung
im Nasenbereich ist eine häufig
anzutreffende Gewohnheit beim Gebrauch, die natürlich verbessert werden kann, indem
Benutzern geeignete Gebrauchsanweisungen bereitgestellt werden.
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Im
Vergleich zu einem ungeprägten
Produkt gibt das Produkt, das erfindungsgemäß streckgeprägt wurde,
erheblich weniger Lotion ab, wenn es in stationärem Kontakt mit einer Oberfläche ist,
als das streckgeprägte
Produkt. Jedoch ist die Lotionsabgabe bei einer Reibwirkung nicht
schlechter als bei einem ungeprägten
Tissuepapierprodukt.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Tissuepapierprodukte
erreichen, mit den nachstehend beschriebenen Testverfahren gemessen,
einen Lotionsübergang
bei Reibung, der mindestens 1,1 mal, vorzugsweise 1,5 mal, mehr
bevorzugt 2 mal, 5 mal oder 7 mal und am meisten bevorzugt mindestens
8 mal so hoch ist wie der stationäre Lotionsübergang.
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Optionale Verfahrensschritte
-
Das
Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Tissuepapierprodukts kann
eine Reihe von weiteren optionalen Schritten umfassen:
Jedes
bekannte Kalandrierverfahren kann in dem Bearbeitungsverfahren eingesetzt
werden, jedoch werden erfindungsgemäß ungewöhnlich hohe Kalandrierdrücke eingesetzt.
Vorzugsweise wird der Kalandrierschritt nach dem Streckprägen und
vor dem Auftragen von Lotion durchgeführt.
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Ein
erfindungsgemäßer Kalandrierschritt
umfasst das Führen
einer oder mehrerer Tissuepapierbahnen durch einen Kalandrierspalt,
der zwischen einer ersten und einer zweiten Kalanderwalze ausgebildet
ist. Typischerweise berühren
beide Kalanderwalzen die Bahn über
eine bestimmte Länge,
hierin als „Kontaktstrecke" bezeichnet, gemessen
parallel zur Richtung der Achse der ersten Kalanderwalze. Die Kalanderwalzen üben einen
Druck auf die Bahn aus von mindestens 30 N pro Zentimeter der Kontaktstrecke,
und werden dazu mit einem solchen Druck aneinander gepresst. Mehr
bevorzugt liegt der Druck pro Zentimeter der Kontaktstrecke bei
50 N bis 300 N, mehr bevorzugt 60 N bis 250 N, noch mehr bevorzugt
70 N bis 200 N und am meisten bevorzugt 120 N bis 150 N. Erfindungsgemäß werden
bevorzugt so viele Tissuepapierbahnen kalandriert, wie das Tissuepapierprodukt Lagen
umfasst, zum Beispiel können
zwei, drei oder vier Bahnen übereinander
gelegt und in einem Schritt kalandriert werden.
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Bekannte
Anlagen und Betriebsarten sind geeignet für die vorliegende Erfindung,
vorzugsweise werden die Kalanderwalzen nicht beheizt und laufen
mit der gleichen Geschwindigkeit, in alternativen Betriebsarten
kann jedoch mindestens eine Walze beheizt sein, und die Walzen können mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen.
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Kalandrieren
wird dem Stand der Technik entsprechend zum Verringern der Dickenabmessung
einer Tissuepapierbahn verwendet, und typischerweise eingesetzt,
um sicherzustellen, dass die Dickenabmessung des Tissuepapierprodukts
den erforderlichen Spezifikationen entspricht.
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Aufgrund
des eingesetzten Drucks, der zu einer Verdichtung der Papierbahn
führt,
verringert Kalandrieren bekanntlich die wahrgenommene Weichheit
eines Tissuepapierprodukts. Kalandrieren wird daher, zumindest im
Bereich der Hygienepapiere, wie bei Papiertaschentüchern, mit
einem nicht zu hohen Druck durchgeführt, typischerweise werden
für eine
geprägte
Papierbahn 10 N/cm bis 20 N/cm gewählt.
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Beim
Betrachten der vorliegenden Erfindung ist überraschenderweise festgestellt
worden, dass der spezielle Prägeschritt,
der in Verbindung mit dem speziellen beanspruchten Kalandrierschritt
beansprucht wurde, zu einem ziemlich dicken und voluminösen und
dennoch sehr weichen Papierprodukt führt.
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Genauer
ist festgestellt worden, dass die Tissuepapierbahn nach einem Streckprägeschritt
und einem Kalandrierschritt im Vergleich zur nicht behandelten Bahn über eine
erhöhte
Dickenabmessung verfügt.
(Wenn z.B. drei Bahnen in einem Schritt kalandriert werden, hat
der Vergleich zu erfolgen zwischen drei Lagen einer unbehandelter
Bahn und drei Lagen einer geprägten
und kalandrierten Bahn.) Dieser Effekt ist besonders überraschend,
da bekannt ist, dass Kalandrieren mit einem hohen Druck die Dickenabmessung
einer Papierbahn erheblich verringert, wie zum Beispiel in der deutschen
Patentanmeldung
DE O
44 14 238.2 angegeben.
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Es
wurde festgestellt, dass das in der vorliegenden Erfindung beanspruchte
Verfahren die Dickenabmessung einer Tissuepapierbahn um 10 % erhöht, manchmal
sogar um 30 % und sogar um bis zu 40 %, 60 %, 80 % oder 100 % wenn
man die Dickenabmessung der unbehandelten Bahn mit der Dickenabmessung
der behandelten Bahn vergleicht. Der Streckprägeschritt allein erzielt Dickenabmessungszunahmen
von typischerweise 50 % bis 200 %.
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Ein
erfindungsgemäßes Tissuepapier
verfügt über eine
erste und eine zweite Oberfläche,
wobei die Oberflächen
einander gegenüberliegen,
sowie eine zur ersten und zweiten Oberfläche orthogonale Dicke. Die Dicke
wird auch als Dickenabmessung bzw. Calliper des Zellstoffs bezeichnet.
Die Dickenabmessung eines erfindungsgemäßen 3-lagigen Tissuepapierprodukts
liegt vorzugsweise bei 0,1 mm bis 1 mm, mehr bevorzugt bei 0,2 mm
bis 0,5 mm.
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Darüber hinaus
verfügt
ein erfindungsgemäßes Tissuepapier
vorzugsweise über
eine Nassreißfestigkeit
von über
50 g, mehr bevorzugt von über
100 g, vorzugsweise von 150 g bis 500 g, mehr bevorzugt von 250
g bis 400 g.
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Es
wurde festgestellt, dass das hierin beanspruchte Verfahren zu einer
erheblichen Verringerung der Trockenzugfestigkeit des Tissuepapiers
führt,
ohne die Nasszugfestigkeit des Tissuepapiers ernsthaft zu beeinflussen.
Mit dem beanspruchten Verfahren behandelte Tissuepapiers erreichen
typischerweise eine Trockenzugfestigkeit von 1000 g bis 2500 g und
eine Nassreißfestigkeit
von 100 g bis 300 g, und erreichen vorzugsweise ein Verhältnis von
Trockenzugfestigkeit zu Nassreißfestigkeit
von 0,1 bis 0,3, vorzugsweise 0,125 bis 0,25 und am meisten bevorzugt
von 0,15 bis 0,2.
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Als
weiterer Gesichtspunkt weist ein erfindungsgemäßes Tissuepapierprodukt vorzugsweise
einen Parameter der physiologischen Oberflächenglätte von weni ger als 1000 Mikrometer,
vorzugsweise von 650 Mikrometer bis 50 Mikrometer, mehr bevorzugt
von 650 Mikrometer bis 300 Mikrometer auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Tissuepapierprodukt von zwei
Lagen bis vier Lagen bereitgestellt, am meisten bevorzugt von drei
Lagen. Vorzugsweise umfassen alle Lagen ein Streckprägemuster,
das sich über
mindestens 50 %, jedoch vorzugsweise 80 %, der gesamten Oberfläche des
Tissuepapierprodukts und am meisten bevorzugt über die gesamte Oberfläche des
Tissuepapierprodukts erstreckt.
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Gegenüberliegende
Lagen der Tissuepapierbahn können
verbunden werden, um ein aus mehreren Lagen bestehendes Tissuepapierprodukt
zu bilden, vorzugsweise durch Haftungsprägen. „Haftungsprägen", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Prägen,
bei dem alle Lagen eines aus mehreren Lagen bestehenden erfindungsgemäßen Zellstoffs
in einem Verfahrensschritt geprägt
werden. Vorzugsweise beeinflusst das Haftungsprägen nicht oder zumindest nicht
in großem
Ausmaß die
Glätte
irgendeiner kalandrierten Lage. Daher wird ein Großteil der
Oberfläche
des Zellstoffs vorzugsweise nicht geprägt, vorzugsweise auf der ersten
und der zweiten Oberfläche.
Wie hier verwendet, bedeutet dies, dass das Zellstoff einen oder
mehrere Bereiche ohne Haftungsprägung
aufweist, und optional einen oder mehrere Bereiche mit Haftungsprägung, und
dass der Bereich, der nicht haftungsgeprägt ist, mindestens 50 %, vorzugsweise
mindestens 80 % und in einigen bevorzugten Ausführungsformen sogar 99 % der
Oberfläche
des Zellstoffs betrifft. Meistens liegen die haftungsgeprägten Bereiche
dicht am Rand des Zellstoffs (zum Beispiel entlang von zwei oder
vier Rändern);
und haftungsgeprägte
Bereiche können
auch dekorativen Zwecken dienen (zum Beispiel zum Erstellen eines
Musters oder um ein Logo oder einen Markennamen darzustellen). Der
Bereich, der nicht haftungsgeprägt
ist, ist der durchgehende Bereich zwischen dem Bereich und/oder
um den Bereich herum, der haftungsgeprägt ist. Haftungsprägen wird
vorzugsweise durchgeführt
durch Stahl-auf-Stahl/Stift-auf-Stift-Prägen und mit 10 bis 40 Prägeelementen
pro Quadratzentimeter mit einer Höhe von 0,01 mm bis 1 mm, vorzugsweise
0,05 mm bis 0,2 mm. Das prozentuale Verhältnis von haftungsgeprägten Bereichen
zu nicht geprägten
oder fein geprägten
Bereichen der Gesamtoberfläche
eines Tissuepapierprodukts beträgt
vorzugsweise 0,01 % bis 5 %. Haftungsprägen umfasst eine substanzielle
Verdichtung der Tissuepapierprodukte zum Erzielen der Haftung. Daher
ist der Abstand zwischen einem Prägeelement und seinem Gegenstück, z.B.
zwei Stiften beim Einsatz des Stift-auf-Stift-Prägen, geringer als die Dickenabmessung
des zu prägenden
Tissuepapiers, typischerweise 5 % bis 50 %, vorzugsweise 10 % bis
20 % des Dickenmaßes
des zu prägenden
Tissuepapiers, was zu Prägedrücken von
100 MPa (10.000 N/cm2) bis 500 MPa (50.000
N/Quadratzentimeter) führt.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ferner einen Schritt zur
Herstellung von Bögen
umfassen, die für
Tissuepapierprodukte, wie Papiertaschentücher, geeignet sind. Solch
ein Schritt umfasst typischerweise das Schneiden der Tissuepapierbahn
in Teile.
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Falls
gewünscht,
können
die erfindungsgemäßen Tissuepapierprodukte
mit funktionalen oder ästhetischen
Zeichen versehen werden. Die Zeichen können entweder auf eine oder
auf beide Oberflächen
des Tissuepapierprodukts aufgebracht werden. Die Zeichen können die
gesamte Oberfläche
oder Teile der Oberfläche
der Tissuepapierprodukte bedecken und in einem durchgehenden oder
unterbrochenen Muster aufgetragen werden.
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Die
Zeichen können
auf die Tissuepapierprodukte durch jedes im Stand der Technik bekannte
Mittel, wie Sprühen,
Extrudieren und vorzugsweise Drucken, aufgetragen werden. Entweder
Gravurdruck oder Flexographiedruck können angewendet werden. Wenn
Drucken das Mittel der Wahl zum Auftragen der Zeichen ist, kann
das Drucksystem nach den Lehren des gemeinsam übertragenen
U.S.-Patents 5,213,037 , erteilt am 25.
Mai 1993 an Leopardi, II., konstruiert werden. Falls gewünscht, kann
die Vorrichtung Reservoir-Trennbleche aufweisen, wie im gemeinschaftlich übertragenen
US-Patent Nr. 5,255,603 ,
erteilt am 26. Oktober 1993 an Sonneville et al., offenbart. Falls
gewünscht,
können
die Zeichen mit Perforationen oder vorgestanzten Ausschnitten erforderlich
sein, wie im gemeinschaftlich übertragenen
US-Patent Nr. 5,802,974 ,
erteilt am 8. Sept. 1998 an McNeil, offenbart. Die Offenbarungen
der oben erwähnten
Patente sind hierin durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Testverfahren
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Lotionsübergangstest
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Der
Test wird in einem konditionierten Raum durchgeführt, wo die Temperatur 22 °C + 2,2 °C beträgt und die
relative Feuchtigkeit 50 % + 10 % beträgt.
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a) Aufgabe
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Die
Aufgabe des Tests ist das Messen der Lotionsmenge, die unter stationären Bedingungen
und/oder unter reibenden Bedingungen an eine Glasoberfläche übertragen
wird.
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b) Liste von Vorrichtung/Materialien
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- 1. Glasplatte mit den Maßen 20 cm × 30 cm oder bekanntem Gewicht.
- 2. Metallgewicht mit einer quadratischen Oberfläche, die
das Tissuepapier berührt,
von 2 cm × 3
cm.
- 3. 5 mm dicke Hartgummiplatte mit den gleichen Abmessungen wie
die Glasplatte.
- 4. Analysenwaage (0,0001 g Auflösung).
-
c) Probenherstellung
-
Man
verwendet eine Tissuepapierprobe mit der groben Abmessung von 20
cm × 20
cm. Man trägt
die Lotion gleichmäßig durch
Besprühen
der Probe auf, wobei eine solche Lotionsmenge gewählt wird,
dass eine Auftragung von 10 g Lotion pro Quadratmeter erreicht wird.
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d)
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i) Stationärer Test
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Man
legt die mit der Lotion versehene Probe über die Glasplatte. Man bedeckt
sie mit der Hartgummiplatte und legt das Metallgewicht darauf. Das
Metallgewicht sollte 9 kPa an die Papier-/Glasoberfläche anlegen.
-
Man
wartet 15 Sekunden und nimmt vorsichtig das Metallgewicht, die Hartgummiplatte
und das Papier ab. Nun misst man das Gewicht der Glasplatte. Durch
Subtraktion der zwei Gewichte (mit der Lotion versehenes Glas – nicht
mit der Lotion versehenes Glas) erhält man die Menge an übertragener
Lotion.
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ii) Dynamischer Test (Reibungstest)
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Man
nimmt die mit der Lotion versehene Probe und wickelt sie um die
Papierkontaktflache des Metallgewichts. Das Metallgewicht sollte
9 kPa an die Papieroberfläche
anlegen (man passt das Gewicht gegebenenfalls an).
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Man
gibt das Metallstück/Papier
auf eine Glasoberfläche
mit bekanntem Gewicht und mit Oberflächenmaßen von 100 × 30 mm.
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Man
reibt mit 50 mm/s 10 Mal über
eine Länge
von 15 cm der Glasoberfläche
vor und zurück.
Dann entfernt man das Metallstück
mit dem daran befestigen Papier und misst die Gewichtsdifferenz
der Glasplatte.
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f) Ergebnisse
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Man
wiederholt den Test 10 Mal und nimmt das arithmetische Mittel als
Ergebnis. Man gibt die durchschnittliche Menge an übertragener
Lotion in % der Menge an Lotion an, die das Tissuepapierprodukt
umfasst.
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Die
Dickenabmessung wird nach folgendem Verfahren gemessen: Das Tissuepapier
wird bei 21 °C
bis 24 °C
und 48 bis 52 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit zwei Stunden vor
der Dickenmessung vorkonditioniert. Wenn die Dicke von Toilettenpapier
gemessen wird, werden zunächst
15 bis 20 Blätter
entfernt und weggeworfen. Wenn die Dicke von Gesichts- bzw. Taschentüchern gemessen
wird, wird die Probe aus der Nähe
des Zentrums des Pakets entnommen. Die Probe wird ausgewählt und
anschließend
für weitere
15 Minuten konditioniert.
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Die
Dickenabmessung des aus mehreren Lagen bestehenden Tissuepapiers,
wie hier verwendet, ist die Dicke des Papiers, das einer Drucklast
von 14,7 g/cm2 unterworfen ist. Vorzugsweise
wird die Dickenabmessung gemessen mit einer Thwing-Albert-Niedriglast-Mikrometerschraube,
Modell 89-11, erhältlich
von der Thwing-Albert Instrument Company, Philadelphia, Pa. Die
Dickenabmessung pro Lage ist die Gesamt-Dickenabmessung des aus mehreren Lagen
bestehenden Tissuepapiers, geteilt durch die Anzahl der Lagen, die es
umfasst. Für
einen einlagigen Zellstoff sind Dicke pro Lage und Dicke identisch.
Dekorierte Bereiche, Perforationen, Randeffekte usw. des Zellstoffes
sollten möglichst
vermieden werden.
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Die
Nassreißfestigkeit
wird mit einem elektronischen Burst Tester unter den folgenden Prüfbedingungen
gemessen. Der Burst Tester ist ein Gerät von Thwing-Albert, Kat.-Nr.
177, ausgestattet mit einer 2000 g Last-Zelle. Der Burst Tester
wird von der Thwing-Albert Instrument Company, Philadelphia, PA
19154, USA, geliefert.
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Man
nimmt acht Papiertücher
und legt diese paarweise übereinander.
Mit einer Schere schneidet man die Proben so zu, dass sie in der
Maschinenlaufrichtung ungefähr
228 mm lang und quer zur Maschinenlaufrichtung ungefähr 114 mm
lang sind, jede so dick wie zwei fertige Produkteinheiten.
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Man
lässt die
Proben zunächst
eine bis zwei Stunden lang altern, indem man den Probenstapel mit einer
kleinen Büroklammer
zusammenhält
und das andere Ende des Probenstapels auseinander fächert, um die
Blätter
zu trennen und eine Luftzirkulation zwischen ihnen zu ermöglichen.
Man hängt
jeden Probenstapel mit einer Klemme 5 Minuten lang (±10 Sekunden)
bei 107 °C
in einen Gebläseofen.
Man entfernt nach der Erwärmungsphase
den Probenstapel aus dem Ofen und lässt ihn mindestens 3 Minuten
lang abkühlen,
bevor man ihn prüft.
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Man
nimmt einen Probestreifen, hält
die Probe an den schmalen Querränder
fest, und taucht die Mitte der Probe in eine ungefähr 25 mm
hoch mit destilliertem Wasser gefüllte Schale. Man lässt die
Probe ungefähr vier
(4,0 ± 0,5)
Sekunden lang im Wasser. Man nimmt die Probe aus dem Wasser, und
lässt sie
drei (3,0 ± 0,5) Sekunden
lang ablaufen, wobei man die Probe so hält, dass das Wasser in Querrichtung
abläuft.
Man fährt unmittelbar
nach dem Ablaufschritt mit der Prüfung fort. Man legt die feuchte
Probe so auf den unteren Ring der Probenhaltevorrichtung, dass die äußere Oberfläche des
Produkts nach oben zeigt, so dass der feuchte Bereich der Probe
die offene Oberfläche
des Probenhalterings vollständig
bedeckt. Falls sich Falten zeigen, verwirft man die Probe und wiederholt
den Vorgang mit einer neuen Probe. Nachdem die Probe ordnungsgemäß auf dem
unteren Ring platziert ist, dreht man den Schalter zum Absenken
des oberen Rings. Die zu prüfende
Probe ist nun sicher in der Probenhalteeinheit fixiert. An diesem
Punkt beginnt man sofort mit der Reißfestigkeitsprüfung, indem
man die Start-Taste
drückt.
Der Stössel
beginnt, sich zu heben. An dem Punkt, an dem die Probe reißt oder
durchreißt,
liest man den maximalen Messwert ab. Die Bewegungsrichtung des Stössels kehrt
sich automatisch um, und der Stössel
kehrt in seine Ausgangsstellung zurück. Man wiederholt diesen Vorgang
für drei
weitere Proben, so dass die Gesamtzahl der Prüfungen vier beträgt, d.h.
4 Wiederholungen. Man gibt die Ergebnisse als Durchschnitt der vier
Wiederholungen, gerundet auf Gramm, wieder.
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Die
Trockenzugfestigkeit wird anhand des folgenden Verfahrens gemessen:
Die Prüfung
wird an einem ein Zoll bis fünf
Zoll (etwa 2,5 cm × 12,7
cm) großen
Pa pierstreifen (einschließlich
von Handtüchern,
wie im Folgenden beschrieben, und anderen Papiertüchern) in
einem klimatisierten Raum durchgeführt, in dem die Temperatur
28 °C +
2,2 °C beträgt und die
relative Luftfeuchtigkeit 50 % + 10 %. Eine elektronische Zugfestigkeitsprüfmaschine
(Model 1122, Instron Corp., Canton, Mass.) wird verwendet und bei
einer Querhauptgeschwindigkeit von 2,0 Zoll pro Minute (ungefähr 5,1 cm
pro min) und einer Messlänge
von 4,0 Zoll (ungefähr 10,2
cm) betrieben. Mit Maschinenlaufrichtung ist gemeint, dass die geprüfte Probe
so vorbereitet wird, dass die Abmessung von 12,7 cm (5'') dieser Richtung entspricht. Für eine Prüfung der
Trockenzugfestigkeit in Maschinenlaufrichtung (MD) werden die Streifen
also so geschnitten, dass die Abmessung von 12,7 cm (5'') parallel zur Machinenlaufrichtung
bei der Herstellung des Papierprodukts liegt. Für eine Prüfung der Trockenzugfestigkeit
in Querrichtung (CD) werden die Streifen so geschnitten, dass die
Abmessung von 12,7 cm (5'') parallel zur Querrichtung
bei der Herstellung des Papierprodukts liegt. In der Papierherstellung
sind Maschinenlaufrichtung und Richtung quer zur Maschinenlaufrichtung
bekannte Ausdrücke.
Die MD- und CD-Zugfestigkeiten werden mithilfe der oben erwähnten Geräte sowie
Berechnungen der herkömmlichen
Art ermittelt, bei denen das arithmetische Mittel von mindestens
sechs geprüften
Streifen für
jede Festigkeitsrichtung ermittelt wird. Die Trockenzugfestigkeit,
wie hier verwendet, ist das arithmetische Mittel der durchschnittlichen
MD- und CD-Zugfestigkeiten.
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Für die Messung
der physiologischen Oberflächenglätte, welche
den Parameter für
die physiologische Oberflächenglätte wiedergibt,
wird eine Probe des Tissuepapiers ausgewählt, welche keine Falten, Risse,
Perforationen oder große
Abweichungen von der makroskopischen Monoplanarität aufweist.
Die Probe wird mindestens zwei Stunden vor der Prüfung bei
22 bis 24 °C
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 48 bis 52 % konditioniert.
Die Probe wird auf einen motorisierten Tisch gelegt und magnetisch
fixiert. Für
die Messung kann jede Seite der Probe ausgewählt werden, vorausgesetzt,
alle Abtastungen erfolgen auf derselben Seite.
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Die
physiologische Oberflächenglätte wird
gemessen, indem die Tissuepapierprobe in jeder Richtung mit einem
Profilometer abgetastet wird, um die Auslenkung in Z-Richtung als
Funktion des Abstands zu erhalten. Die Auslenkung in Z-Richtung wird mittels
einer Fourier-Transformierten in ein Amplitude/Frequenz-Spektrum umgewandelt.
Das Spektrum wird dann mithilfe einer Reihe von Filtern an die menschliche
taktile Reaktion angepasst. Die Peakhöhen der gefilterten Amplitude/Frequenz-Kurve
werden von 0 bis 10 Zyklen pro Millimeter addiert, um das Ergebnis
zu erhalten.
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Die
Tissuepapier-Probe hat eine Größe von ungefähr 100 Millimeter × 100 Millimeter
und ist auf einem motorisierten Tisch befestigt. Es würde zwar
jeder geeignete Tisch ausreichen, ein Tisch mit einem Oberflächenprüfer Modell
KES-FB-4NKES-SE,
erhältlich
von der Kato Tech Company Limited, Koyota, Japan, oder ein CP3-22-01 DCI Mini Precision-Tisch
mit einem NuStep 2C NuLogic-Zweiachsen-Schrittmotor-Controller im geschlossenen
Regelkreis hat sich jedoch als geeignet erwiesen. Der Tisch verfügt über einen
Motor mit konstanter Drehzahl, der sich mit einer Geschwindigkeit
von 1 mm pro Sekunde bewegt. Die Probe wird 30 Millimeter in Vorwärtsrichtung
abgetastet, um Einmillimeter-Schritte in Querrichtung versetzt,
und dann in umgekehrter Richtung. Daten werden von den mittleren
26 Millimetern des Abtastvorgangs in sowohl Vorwärts- als auch Rückwärtsrichtung
gesammelt. Die ersten und letzten 2 Millimeter jedes Abtastvorgangs
werden ignoriert und für
die Berechnungen nicht verwendet.
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Das
Profilometer verfügt über eine
Prüfspitze
mit einem Spitzenradius von 2,54 Mikrometern und einer Aktionskraft
von 0,20 Gramm. Der Messbereich des Profilometers ist in Z-Richtung
für eine
Gesamtauslenkung von 3,5 Millimetern kalibriert. Über den
Abtastweg der Probe erfasst das Profilometer die Auslenkung der Abtastnadel
in Z-Richtung in Millimetern. Die Ausgangsspannung des Messgerät-Controllers
wird mit einer Rate von mindestens 20 Punkten pro Sekunde digitalisiert. Über den
gesamten Abtastbereich von 26 Millimetern ergeben sich 512 Paare
von Datenpunkten für
Zeit/Oberflächenhöhe für sowohl
die Vorwärtsrichtung
als auch die Rückwärtsrichtung
eines Abtastvorgangs. Das Profilometer ist über dem Probentisch montiert,
so dass die Oberflächentopographie
gemessen werden kann. Ein geeignetes Profilometer ist ein EMD 4320
WI Vertical Displacement Transducer mit einer EPT 010409-Abtastnadelspitze
und einem EAS 2351 Analog Amplifier. Diese Geräte sind erhältlich von Federal Products,
Providence, Rhode Island.
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Die
digitalisierten Datenpaare werden zur weiteren Analyse in ein Standardpaket
zur statistischen Analyse importiert. Geeignete Analysesoftwarepakete
waren zum Beispiel SAS, Cary, North Carolina, und vorzugsweise LabVIEW
Instrument Control Software 3.1, erhältlich von National Instruments,
Austin, Texas. Bei Verwendung der LabVIEW-Software werden Rohdatenpaare,
die Oberflächenhöhe und Zeit
der einzelnen Abtastvorgänge
miteinander verbinden, mithilfe des Analysetools Mean.vi der LabVIEW-Software
um den Mittelwert herum angeordnet. Die 512 Datenpunkte jedes der
16 Abtastvorgänge
werden mithilfe des Tools Amplitude and Phase Spectrum.vi in 16
Amplitudenspektren umgewandelt. Jedes Spektrum wird dann mithilfe
des Verfahrens PROC Spectra der SAS-Software geglättet. Es
werden LabVIEW-Glättungsfilterwerte
von 0,000246, 0,000485, 0,00756, 0,062997, 0,00756, 0,000485 und
0,000246 eingesetzt. Die Ausgabe dieses Tools wird als Größe des Amplitudenspektrums
(Virus) verwendet.
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Die
Amplitudendaten werden dann mithilfe einer Reihe von Frequenzfiltern
an die menschliche taktile Reaktion angepasst, welche auf der Grundlage
der Daten von Verillo zu vibrotaktilen Schwellenwerten als Funktion
der Vibrationsfrequenz konzipiert sind, wie im Journal of Acoustical
Society of America, im Artikel mit dem Titel „Effect Of Contactor Area
On The Vibrotactile Threshold",
Bd. 35,1962 (1963) dargelegt. Die oben erwähnten Daten werden in einem
Zeitbereich als Zyklen pro Sekunde erfasst und als Zyklen pro Millimeter
in den räumlichen
Bereich umgewandelt. Der Umrechnungsfaktor und die Filterwerte finden sich
in dem Verfahren, das auf der International Paper Physics Conference,
TAPPI Book 1, 1991, genauer im Artikel mit dem Titel „Methods
For The Measurement Of The Mechanical Properties Of Paper tissue" von Ampulski, et
al., auf Seite 19 ausgeführt
ist, wobei das spezielle Verfahren, das auf Seite 22 ausgeführt wird,
mit dem Titel „Physiological Surface
Smoothness" angewandt
wird. Die Reaktion der Filter wird unterhalb des unteren Schwellenwertes und
oberhalb der maximalen Reaktionsfrequenzen auf 0 gesetzt und variiert
von 0 bis 1 zwischen diesen Werten, wie im oben erwähnten Artikel
von Ampulski et al. beschrieben.
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Die
physiologisch angepassten Frequenzamplitudendaten werden erhalten,
indem die oben beschriebenen Amplitudenspektren mit den entsprechenden
Filterwerten der einzelnen Frequenzen multipliziert werden. Ein
typisches Amplitudenspektrum und ein gefiltertes Amplitudenspektrum
sind in 5 des oben erwähnten Artikels
von Ampulski et al. dargestellt. Die nach Verrillo angepasste Frequenzamplitudenkurve
wird zwischen 0 und 10 Zyklen pro Millimeter Punkt für Punkt
summiert. Diese Summierung wird als die physiologische Oberflächenglätte betrachtet.
Aus den auf diese Weise erzielten acht Vorwärts- und acht Rückwärtswerten
der physiologischen Oberflächenglätte wird
anschließend
der Durchschnittswert ermittelt und in Mikrometern aufgezeichnet.
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Messungen
der physiologischen Oberflächenglätte mit
der SAS-Software sind in den gemeinschaftlich übertragenen
US-Patenten Nr. 4,959,125 , erteilt
am 25. Sept. 1990 an Spendel; 5,059,282, erteilt am 22. Okt. 1991
an Ampulski et al.; 5,855,738, erteilt am 5. Jan. 1999 an Weisman
et al., und 5,980,691, erteilt am 9. Nov. 1999 an Weisman et al.,
beschrieben.
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Jede
Seite des Zellstoffs kann für
die Messung der Glätte
ausgewählt
werden, vorausgesetzt, alle Abtastungen erfolgen auf derselben Seite.
Wenn eine der beiden Seiten des Zellstoffs eines der hier dargelegten Glättekriterien
erfüllt,
gilt die gesamte Probe des Zellstoffs als dieses Kriterium erfüllend. Vorzugsweise
erfüllen beide
Seiten des Zellstoffs die oben aufgeführten Kriterien.