DE60126499T2

DE60126499T2 - Schneidevorrichtung für folien

Info

Publication number: DE60126499T2
Application number: DE60126499T
Authority: DE
Inventors: Mattias Myrman; Herbert GRÄSSL
Original assignee: Mederio AG
Current assignee: Mederio AG
Priority date: 2000-09-25
Filing date: 2001-09-19
Publication date: 2007-11-15
Anticipated expiration: 2021-09-20
Also published as: AU2001288187B2; EP1322360B1; JP2004508901A; ATE415995T1; DK1322360T3; SE0003410D0; CA2422967A1; DE60136874D1; HK1098399A1; SE517227C2; CY1106625T1; DE60126499D1; ATE353230T1; EP1790368B1; EP1790368A1; US6651341B1; ES2282288T3; PT1322360E; EP1322360A1; SE0003410L

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft Trockenpulverinhalatoren und genauer eine Folienschneidevorrichtung zum Zugreifen auf eine versiegelte Dosis auf einem Dosierelement, das eine oder mehrere vorabgemessene Pulverdosen für eine Trockenpulverinhalator trägt.
Stand der Technik
Heutzutage findet die Zufuhr und Verteilung von Medikationspulver auf viele verschiedene Arten statt. In der Gesundheitspflege fokussiert man sich immer mehr auf die Möglichkeit, Pulver direkt in die Lungen eines Anwenders unter Verwendung eines Inhalators zu dosieren und zu verteilen, um eine effiziente, schnelle und anwenderfreundliche Verabreichung der bestimmten Medikationssubstanz zu erreichen.
Inhalatoren wurden entwickelt, von sehr einfachen bis zu den aktuellen, relativ komplizierten Geräten. Bei den aktuellen Inhalatoren wird mancher Dosiervorgang fast vollständig für die Vorbereitung der zu inhalierenden Dosis verwendet. Sehr häufig findet die Bildung der Dosis mit der zu inhalierenden Menge im voraus industriell in einer Dosisverpackung statt, die eine Größenordnung von 10 bis 50 Dosen enthält. Der Inhalator wird dann mit dieser Dosisverpackung als die Quelle jeder Dosis bestückt. Einige Inhalatoren haben ein Magazin, aus dem das Pulver durch eine Vorrichtung zum Verteilen in die Einatemluft dosiert wird. In beiden Fällen klumpt das Pulver im Allgemeinen stark zusammen und muss deshalb gelöst werden.
Wenn man von einem Trockenpulverinhalator (DPI) spricht, ist ein sehr wichtiger Aspekt, dass die Medikationssubstanz frei von Luftfeuchtigkeit, Schmutz oder irgendeiner Art von Verunreinigung ist. Um dies zu erreichen, muss die Pulverdosis während der Lagerung in einem abgedichteten Raum gehalten werden und vorzugsweise so lange wie möglich, bis die Dosis auf einem Trägerelement inhaliert werden soll. Das Material, das für die Versiegelung der Dosis verwendet wird, kann zum Beispiel Aluminium oder eine Polymerfolie sein. Solch eine Folie sollte jede Art von Eindringen von der Außenumgebung verhindern, sowohl im Hinblick auf eine Durchdringung der Folie als solche als auch ein Durchdringen zwischen der Folie und den Randwänden des Trägerelements, an denen die Folie befestigt ist, z. B. durch einen Schweiß- oder Klebevorgang.
In einer internationalen Veröffentlichung WO99/47099, wird eine Schneideanordnung mit einer Schneidklinge und zwei weiteren planen Stoßklingen beschrieben, die mittels einer axialen Bewegung in eine Blisterverpackung, die eine Dosis enthält, eingeführt wird. Diese schneidende und stanzende Wirkung faltet die zerrissenen Folienstücke nach innen in Richtung zum Medikationspulver, wodurch ein Teil der Dosis nicht freigegeben werden kann.
Ein weiteres Dokument EP 467 172 A1 offenbart ebenfalls ein sofortiges Durchstoßen einer Blisterschutzbedeckung, im allgemeinen eine gewisse Zeit vor einer Inhalation des Inhalts der Blisterverpackung. Auch hier ist die Bewegung des Durchstoßwerkzeugs axial in Bezug auf die Blisterverpackung.
Ein drittes Dokument EP 0 768 094 A2 offenbart in ähnlicher Weise ein Durchstoßen einer Kapsel. Ein erster Durchstoß wird am Boden der Kapsel vorgenommen, wenn die Kapsel in die Vorrichtung gelegt wird, und dann wird ein zweiter Durchstoß am Oberteil der Kapsel vorgenommen.
Deshalb besteht eine Nachfrage nach einer Vorrichtung, welche das Dosierelement für einen sofortigen Zugriff auf eine ausgewählte vorabgemessene Dosis des Medikationspulvers zum richtigen Zeitpunkt vorbereitet, in Verbindung mit einem Inhalationsvorgang zum Freisetzen der ausgewählten Dosis des Medikationspulvers durch den DPI an einen Anwender.
Zusammenfassung
Eine Dosierkassette oder dergleichen trägt in einem typischen Ausführungsbeispiel eine Anzahl von vorbereiteten Dosen, die zum Schutz des Medikationspulvers z. B. mit einer Metall- oder Kunststofffolie bedeckt und versiegelt sind. Die Folienschneidevorrichtung der vorliegenden Erfindung bietet ein Werkzeug zum Zugreifen auf eine versiegelte Dosis des Medikationspulvers der Kassette, die in einen Trockenpulverinhalator (DPI) eingelegt ist. Wenn ein Anwender durch den DPI inhaliert, öffnet der Folienschneider die Folie für einen Zugriff auf eine vorabgemessene Pulverdosis. Die Folienschneider-Anordnung stellt sicher, dass während anderer Umstände kein Zugriff auf die vorabgemessene Dosis ermöglicht wird. Insbesondere ist die vorliegende Erfindung geeignet, in einem erfindungsgemäßen Dauerinhalator angewandt zu werden, der die Freisetzung einer Pulverdosis während einer Inhalation steuert.
Eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung für einen Trockenpulverinhalator zum Aufschneiden einer Folie, die eine Dosis eines Medikationspulvers schützt, ist im unabhängigen Anspruch 1 dargelegt. Weitere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 dargelegt.
Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird in Form eines bevorzugten und erläuternden Ausführungsbeispiel und mittels der beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Teile bezeichnen und wobei:
1 eine Seitenansicht des Mundstück-Ansaugrohrs, des Folienschneiders und des Kassettenelements mit seinen vorabgemessenen Dosen zeigt;
2 eine Draufsicht auf das Mundstück, den Folienschneider in einer Anfangsposition am Kassettenelement zeigt, wobei eine Folie die vorabgemessene Dosis umgibt;
3 einen Querschnitt der Kassette und des Folienschneiders, der die Folie zum Zugreifen auf die Pulverdosis schneidet, darstellt;
4 die Kassette darstellt, wobei ihre vorabgemessenen Dosen in Bewegung sind, wobei der Folienschneider die Pulverdosis für die Ansaugrohrdüse, die während der Inhalation über das Dosisbett streift, freisetzt.
Beschreibung eines erläuternden Ausführungsbeispiels
In 1 wird ein erläuterndes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Eine Kassette 4 dient als Träger für eine oder mehrere Dosen eines Medikationsmittels, das in der Form von feinem Pulver verabreicht werden soll, das vom Anwender mit Hilfe eines Trockenpulverinhalators, auch als DPI (nicht gezeigt) bezeichnet, inhaliert werden soll. Jede Dosis 31 ist auf einem getrennten Dosisbett 6 in Dosis tragenden Vertiefungen 7 der Kassette 4 angeordnet. Jede Dosis 31 wurde dann einzeln durch einen geeigneten Folienstreifen 24 versiegelt.
Diese Pulverdosis 31 wurde vorabgemessen und auf die Kassette 4 in der Form eines Streifens 5 oder einer Reihe von Pulverpunkten auf dem Dosisbett 6 aufgebracht, was auch in 2 gezeigt ist, welche die Anordnung in einer Draufsicht zeigt. Die Folie 24 bedeckt den gesamten Streifen 5 des Pulvers, so dass ein geschlossener und versiegelter Raum für jede Pulverdosis 31 gebildet wird, wie in 1 angezeigt. Wenn eine zu verwendende Kassette 4 in den DPI eingelegt wird, ist sie auf diese Weise im voraus vorbereitet worden.
Wenn eine Inhalation durchgeführt wird, wird die Kassette 4 zum Beginn der Inhalation aus ihrem gebrauchsfertigen Zustand durch einen Riegelmechanismus freigegeben. Die Kassette wird dann mit einer geeigneten Bewegung, zum Beispiel durch eine Feder (nicht gezeigt), vorwärts bewegt. Die Kassette 4 mit der zu verabreichenden Dosis 31 bewegt sich in Richtung zum Folienschneider 11 und zur Düse 1 des Ansaugrohrs 33, welches neben der Düse 1 einen Verteiler 2 und ein poröses Rohr 3 umfasst, die alle auf dem Mundstück angeordnet sind (nicht gezeigt). An dem Punkt, an dem die scharfe Kante des Folienschneiders 11 mit der Folie 24, die die Dosis 31 in dem Dosisbett 6 der Kassette versiegelt, in Kontakt kommt, wird die Folie aufgeschnitten, wie in 3 angezeigt. Es sei angemerkt, dass der Folienschneider 11 das Pulver auf dem Pulverbett 6 nicht berühren darf, sondern nur die Folie öffnen soll, so dass die Düse 1 ohne Einschränkungen auf das Pulver zugreifen kann.
Während der ständigen Bewegung der Kassette 4, die in 3 gezeigt ist, hat der Folienschneider 11 zwei Funktionen; eine ist, die Folie 24 aufzuschneiden, ein ständiger Vorgang während der Kassettenbewegung, und die andere ist, die Folie aus dem Weg zu falten, so dass sie die Düse 1 während des Inhalationsvorgangs nicht stört. Während der Dosisstreifen 5 ständig von der Kassette 4 unter der Düse 1 weiterbewegt wird, wird das Pulver durch den Luftstrom, der durch die Inhalation entsteht, vom Dosisbett 31 in die Düse 1 entnommen, wie weiter in 3 und 4 gezeigt.
Das Pulver wird in der Luft verteilt, während es sich durch den Verteiler 2 und das poröse Rohr 3 des Ansaugrohrs 33 nach oben in das Mundstück 19 bewegt, und die Geschwindigkeit der Luft wird in geeigneter Weise verringert, um die Abgabe der Dosis 31 in die obere oder tiefe Lunge durchzuführen, wobei so wenig wie möglich in den Mundstückteilen oder den Atemwegen des Anwenders zurückbleiben soll. Das Mundstück-Ansaugrohr 33 ist direkt hinter dem Folienschneider 11 angeordnet.
Es ist für die Fachleute auf dem Gebiet selbstverständlich, dass verschiedene Modifikationen und Änderungen an der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können, ohne vom Umfang derselben abzuweisen, der durch die beigefügten Ansprüche definiert ist.

Claims

Vorrichtung für einen Trockenpulver-Inhalator zum Aufschneiden einer Folie, die eine Dosis eines Medikationspulvers, die von einem Dosierelement (4) getragen wird, schützt, welche im Betrieb in den Trockenpulver-Inhalator eingesetzt ist, wobei das Dosierelement mit einer Schicht (31) des Medikationspulvers versehen ist, die von der Schutzfolie bedeckt wird, wobei die Vorrichtung ein dreieckiges Folienschneideelement (11) mit einer scharfen Messerspitze aufweist, gekennzeichnet durch das Folienschneidelement (11), das die Form eines dreieckigen Keils aufweist, um so einen Pflug zu bilden, der vor einer Düse (1) angeordnet ist, und eine Einrichtung zum Freigeben des Dosierelements (4), so ausgelegt, dass bei einem Inhalationsvorgang das Dosierelement (4) in Richtung zum Folienschneideelement (11) angetrieben wird, um eine relative Bewegung des Folienschneideelements entlang der Schutzfolie (24), die die Pulverschicht bedeckt, zu gewährleisten, um somit die Schutzfolie (24) aufzuschneiden und sie für die Düse aus dem Weg zu falten, damit die Düse auf die Pulverschicht zugreifen kann, so dass der Pulverinhalt der Pulverschicht in die Inhalationsluft angesaugt werden kann und während eines gesteuerten Zeitintervalls des Inhalationsvorgangs in die Lungen eines Anwenders transportiert werden kann.
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Überstreichen der Pulverschicht (31) unter der Düse, damit die Düse (1) auf die Pulverschicht (31) zugreifen kann.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Folienschneideelement (11) und die Düse (1) in einer engen Relation zueinander angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Folienschneideelement (11) einen dreieckigen Keil bildet, dessen Unterseite an einer Höhe relativ zum Dosierelement (4) angeordnet ist, um die Pulverschicht (31) nicht zu berühren, sondern nur die Folie (24) zu öffnen, damit die Düse (1) während der Dosierelementbewegung einen freien Zugriff auf die Pulverschicht (31) hat.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Folienschneideelement (11) in Relation zum Dosierelement (4) so angeordnet ist, dass, wenn das Dosierelement (4) in Bewegung gesetzt wird, das Folienschneideelement (11) eine Pulverdosis für einen Zugriff öffnet, indem die Folie, die eine Dosis bedeckt, aufgeschnitten wird, ohne die Schicht des abgemessenen Medikationspulvers (31), die vom Dosierelement (4) getragen wird, zu berühren.