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Die vorliegende Erfindung betrifft
Hörprothesen.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren und ein
System zur Kalibrierung eines Schallfeldes zur Verwendung während der
Feineinstellung einer Hörprothese.
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Eine Hörprothese wie etwa ein Hörgerät wird typischerweise
auf einen individuellen Benutzer fein eingestellt durch Plazieren
des Benutzers mit der Hörprothese
in einem akustischen Testraum, in dem verschiedene Schallfelder
von einer Schallquelle erzeugt werden. Jedes der Schallfelder entspricht
einem Schallfeld, das in einer tatsächlichen Schallumgebung wie
in einer Konzerthalle, einer Umgebung mit Partygeräuschen,
mit Verkehrgeräuschen,
ohne Hintergrundlärm
usw. usw. auftreten. Es ist eine Aufgabe des Feineinstellungsvertahrens,
die Hörprothese
so einzustellen, daß die
Hörbeeinträchtigung
des Benutzers in ähnlichen
tatsächlichen
Schallumgebungen so gut wie möglich
kompensiert wird.
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Um die benötigten Hörmessungen während der
Feineinstellung der Hörprothese
exakt auszuführen,
müssen
der Testraum und die Ausrüstung
zur akustischen Feineinstellung kalibriert werden, um ein festgelegtes
Schallfeld an der Position des Benutzers zu liefern. Es ist wohlbekannt,
daß der
Schalldruck in Schallfeldern, die mit nichtkalibrierten Geräten erzeugt
werden, signifikant variieren kann. Viele Verkaufstellen für Hörgeräte stellen
relativ kleine Einheiten dar, für
die die Investition in Kalibriergeräte eine signifikante Belastung
darstellt.
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Die EP-A-0 341 995 beschreibt eine
Hörprothese
mit einem Mikrofon, einem Signalprozessor, einem Signalausgang und
einem Ausgangswandler. Die Kalibrierungsvorrichtung weist einen
Speicher zum Speichern einer Informationscharakteristik der Information
auf, die intrinsisch bezüglich
der individuellen Hörprothese
ist und entweder einen ausreichenden Satz von Einstellparametern
zur Berechnung der Transferfunktion der Hörprothese oder Herstellungsinformation
repräsentiert.
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Die WO-A-9948323 betrifft ein Hörgerät-Anpaßverfahren
aufweisend die Auswahl von Lautstärkepegeln für mehrere Frequenzen und Vergleich
jedes Lautstärkepegels
für jede
Frequenz bezüglich empfundener
Gleichheit.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und ein System zur Erzeugung eines kalibrierten
Schallfeldes vorzuschlagen, das die Anforderungen an das Kalibriergerät verringert ohne
die Kalibriergenauigkeit wesentlich zu beeinträchtigen.
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Erfindungsgemäß wird die oben erwähnte und
andere Aufgaben erfüllt
durch eine Hörprothese aufweisend
ein Mikrophon zur Umsetzung eines akustischen Eingangssignals in
ein elektronisches Mikrophonsignal, einen Signalprozessor zur Verarbeitung
des Mikrophonsignals, um ein Prozessor-Ausgangssignal zu erzeugen,
und einen Ausgangswandler zur Umsetzung des Prozessor-Ausgangssignals
in ein akustisches Ausgangssignal, wobei die Hörprothese dadurch gekennzeichnet
ist, daß der
Signalprozessor ausgebildet ist, Schalldrücke basierend auf dem Mikrophonsignal
zu bestimmen und an einem Signalausgang einen Satz von Schalldrucksignalen
zu liefern, die die jeweils bestimmten Schalldrücke repräsentieren.
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Hörbeeinträchtigungen
können
typischerweise als Funktion der Frequenz auf eine Art und Weise variieren,
die für
jeden individuellen Benutzer unterschiedlich ist.
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Um dies zu berücksichtigen, kann ein vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Hörprothese
bereitgestellt werden, bei der die Hörprothese ferner eine Filterbank
im Signalprozessor aufweist, die mit dem Mikrophon verbunden ist,
um von diesem das Mikrophonsignal zu empfangen, wobei die Filterbank
Bandpaßfilter
zur Aufteilung des Mikrophonsignals in einen Satz bandpaßgefilterten Mikrophonsignale
aufweist, wobei der Signalprozessor ausgebildet ist, das Prozessor-Ausgangssignal durch
individuelle Verarbeitung jedes der bandpaßgefilterten Mikrophonsignale,
Summieren der Mikrophonsignale, um das Prozessor-Ausgangssignal zu bilden, zu erzeugen
und die Schalldrücke
basierend auf dem Satz der bandpaßgefilterten Mikrophonsignale
zu bestimmen.
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Dabei wird die selektive Kalibrierung
der Geräte
zur Schallfelderzeugung in jedem der Frequenzbänder der Hörprothese vereinfacht. Ferner
wird die Notwendigkeit eines zugeordneten Frequenzanalysators beseitigt.
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Die Hörprothese kann mehr als ein
Mikrophon aufweisen, beispielsweise um Richtungscharakteristik-Fähigkeiten,
Rauschunterdrückungsfähigkeiten
usw. zu bieten.
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Vorzugsweise wird ein Schalldruckpegel
in Übereinstimmung
mit einem akzeptierten Standard wie ISO 131-1979, Akustik-Ausdruck
der physikalischen und subjektiven Größen von Schall oder Geräuschen in
der Luft bestimmt. Der Schalldruckpegel ist der Schalldruck relativ
zu einem Referenzdruck, typischerweise 20 μPa, vorzugsweise in dB.
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Im Folgenden werden die Frequenzbereiche der
Bandpaßfilter
auch als Kanäle
bezeichnet. Es ist ein wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung,
daß in
der Hörprothese
bereits vorhandene Ressourcen zur Kalibrierung von Geräten verwendet
werden, die wiederum zur Erzeugung eines Schallfeldes entsprechend
einer bestimmten Schallumgebung während einer Feineinstellung
verwendet werden.
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So beseitigt die Verwendung einer
Hörprothese
zur Schalldruckbestimmung die Notwendigkeit von dafür bestimmten
Geräten
zur Schalldruckbestimmung wie ein kalibriertes Mikrophon mit einem Meßgerät zur Bestimmung
des Schalldrucks, beispielsweise ein Schallpegelmesser gemäß IEC 651-1979,
Schallpegelmesser.
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Die Hörprothese kann einen Speicher
zum Speichern von Empfindlichkeitswerten des Mikrophons aufweisen.
Die Empfindlichkeit kann die Schalldruckpegel-Empfindlichkeit sein. Die Empfindlichkeit
ist definiert als das Verhältnis
der erzeugten elektronischen Mikrophonsignalgröße zu dem eingegebenen Schalldruck.
Die Größe kann
die Amplitude, der RMS-Wert usw. sein. Typischerweise ist ein Satz von
Empfindlichkeitswerten für
einen Satz zugehöriger
Frequenzbereiche gespeichert und die gespeicherten Empfindlichkeitswerte
werden bei der Bestimmung des Schalldrucks verwendet.
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Die auf dem vom Hersteller des Mikrophons bereitgestellten
Datenblatt angegebenen Empfindlichkeitswerte können in dem Speicher abgespeichert
werden.
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Typischerweise variieren durch die
Hörprothese
gemachte Schalldruckbestimmungen um 1–2 dB, so daß die Kalibrierung
des Schallfelderzeugungsgeräts
mit einer erfindungsgemäßen Hörprothese
die Schalldruckvariationen beispielsweise von ungefähr 20 dB
auf ungefähr
2 dB verringert. Typischerweise ist eine Schalldruckunbestimmtheit
von 2 dB für
den Zweck der Ausführung
einer optimalen Feineinstellung einer Hörprothese genügend genau.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird eine Kalibrierung des Mikrophons der
Hörprothese
zur Bestimmung von Empfindlichkeitswerten des Mikrophons ausgeführt und
die bestimmten Empfindlichkeitswerte werden im Speicher abgespeichert.
Die Kalibrierung des Schallfeldes mit einer erfindungsgemäßen Hörprothese
ist ungefähr
so genau wie die Kalibrierungsgenauigkeit des Mikrophons.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung eines kalibrierten Schallfeldes
vorgeschlagen, welches gekennzeichnet ist durch die Schritte der
Positionierung einer Hörprothese
in einem Testraum, welche Hörprothese
ein Mikrophon, einen Signalprozessor, einen Signalausgang und einen
Ausgangswandler aufweist, wobei die Hörprothese ausgebildet ist,
an einem Signalausgang einen Satz von Schalldrucksignalen zu liefern, der
bestimmt ist auf der Basis des Mikrophonsignals der Hörprothese,
durch die Erzeugung eines Schallfeldes in dem Testraum, Bereitstellen
eines Satzes von durch die Hörprothese
gelieferten Schalldrucksignalen an einen Controller, und Modifizierung
des erzeugten Schallfeldes basierend auf dem Satz Schalldrucksignalen,
um ein kalibriertes Schallfeld zu erzeugen.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiels
des Verfahrens weist der Schritt der Positionierung ferner den Schritt
der Positionierung der Hörprothese
in dem Ohr eines in dem Testraum befindlichen Nutzers auf.
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Wenn die Hörprothese in dem Ohr des Benutzers
angeordnet ist, der sich in dem Testraum während einer Schallfeldkalibrierung
befindet, ist die Notwendigkeit eines Testhörers oder eines Test-Dummys,
eines geschlossenen Ohr-Simulators oder dergleichen beseitigt.
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Das Verfahren kann ferner den Schritt
der Modifizierung des erzeugten Schallfeldes basierend auf einem
Satz von Schalldrucksignalen aufweisen, wobei ein kalibriertes Schallfeld
erzeugt wird. So kann das Verfahren den Schritt der Erzeugung eines Schallfeldes
den Schritt der Bereitstellung eines Schallsignals, der Modifizierung
des Schallsignals gemäß einem
Satz von Steuerparametern zur Bereitstellung eines modifizierten
Schallsignals, und der Umsetzung des modifizierten Schallsignals
in ein Schallfeld in dem Testraum umfassen. Das Verfahren kann ferner
die Schritte der Bereitstellung des Satzes von Schalldrucksignalen
an einen Controller zur Berechnung von neuen Werten des Satzes von
Steuerparametern zur Modifizierung des Schallsignals aufweisen.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt
der Erfindung wird ein System zur Erzeugung eines kalibrierten Schallfeldes
bereitgestellt, welches System einen Schallsignalgenerator zur Erzeugung
eines Schallsignals, einen Schallsignalmodifizierer, der ausgebildet
ist, das Schallsignal in Übereinstimmung mit
einem Satz von Steuerparametern zur Bereitstellung eines modifizierten
Schallsignals zu empfangen und zu modifizieren, einen Satz von Schallwandlern zum
Umsetzung des modifizierten Schallsignals in ein Schallfeld in einem
Testraum, eine Hörprothese, die
ausgebildet ist, einen Satz von Schalldrucksignalen bestimmt auf
der Basis des Mikrophonsignals zu erzeugen, und einen Controller
aufweist, der ausgebildet ist, den Satz von Schalldrucksignalen
von der Hörprothese
zu empfangen und neue Werte des Satzes von Steuerparametern basierend
auf dem Satz von Schalldrucksignalen zu berechnen. Es ist nicht erforderlich,
die Schallfelderzeugungsausrüstung
vor jeder Feineinstellung einer Hörprothese für einen Benutzer zu kalibrieren.
Typischerweise ist es ausreichend, in regulären Intervallen beispielsweise
während
des ersten Feineinstellens eines Werktages zu kalibrieren. Wenn
jedoch das Schallfeld mit der Gehörprothese kalibriert wird,
die von dem Benutzer getragen wird, für den die Hörprothese anschließend feineingestellt
wird, erhält
man den zusätzlichen
Vorteil, daß das
Schallfeld an der Position der Hörprothese
während
der Feineinstellung kalibriert wird, wobei eine Unbestimmtheit des
Schalldrucks an der Hörprothese
während
der Feineinstellung minimiert wird.
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Die Hörprothese kann ein Hörgerät sein,
das zur Programmierung durch eine externe Programmiervorrichtung
und zur Verbindung mit der Programmiervorrichtung über ein
Programmierkabel ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Signalausgang
auch ausgebildet, mit dem Programmierkabel verbunden zu werden,
so daß der
Satz von Schallpegelsignalen über
das Programmierkabel dem Controller zugeführt werden kann.
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Die Hörprothese kann ferner eine
schnurlose Kommunikationsverbindung zum Empfang der Schalldrucksignale
von dem Signalprozessor und zum Senden der jeweils entsprechenden
Signale aufweisen.
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Das Schallsignal kann durch Wiedergabe
eines auf einem Speichermedium aufgezeichneten Signals erzeugt werden.
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Der Controller kann in einem Personalcomputer
enthalten sein aufweisend einen Speicher zum Speichern der Steuerparameter
zusammen mit einem Computerprogramm zur Berechnung der Steuerparameter,
wobei der Computer ferner Eingabemittel zum Empfang des Satzes von
Schalldrucksignalen aufweist.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen weiter erläutert, in
denen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Systems gemäß dem Stand
der Technik zur Erzeugung eines kalibrierten Schallfeldes ist,
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2 ein
Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung ist,
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3 ein
Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung ist,
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4 ein
Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Hörgeräts ist,
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5 ein
Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des Signalprozessors eines erfindungsgemäßen Hörgeräts ist,
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6 ein
Blockdiagramm eines Signalprozessors des in den 2 oder 3 gezeigten
Hörgeräts ist,
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7 ein
Blockdiagramm eines anderen Signalprozessors des in den 2 oder 3 gezeigten Hörgeräts ist, und
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8 ein
Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Hörgeräts ist, welches einen Mehrkanal-Signalprozessor
aufweist.
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Ein Schallfeldkalibrierungssystem
nach dem Stand der Technik ist in 1 gezeigt.
Ein Schallsignal- oder Tonsignalgenerator 1 erzeugt ein
Tonsignal, das einem Tonsignalmodifizierer 2 zugeführt wird, wobei
der Pegel des Tonsignals als Funktion der Frequenz in Übereinstimmung
mit einem Satz von in einem nicht gezeigten Speicher gespeicherten
Steuerparametern in dem Tonsignalmodifizierer 2 modifiziert
wird. Das von dem Signalmodifizierer 2 erhaltene modifizierte
Tonsignal wird durch einen Lautsprecher 3 in ein Schallfeld
in einem Testraum T umgesetzt.
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Das Schallfeld wird an wenigstens
einem Überwachungspunkt
innerhalb des Testraums T durch eine Meßeinrichtung 4 überwacht,
die ein kalibriertes Präzisionsmikrophon
aufweist.
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Das von der Meßeinrichtung 4 erhaltene Meßsignal
umfassend Pegel und/oder Frequenzspektrumsinformation wird einer
Steuereinrichtung aufweisend ein Signal analysieren 5 zur
Ableitung von Daten repräsentierend
die Schaltkreischarakteristik des Schallfeldes in dem Testfeld zugeführt, von wo
die Daten einer Steuerparameter-Berechnungseinrichtung 6 zur
Berechnung eines neuen Satzes von Steuerparametern zur Benutzung
in dem Signalmodifizierer 2 zugeführt werden.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung sind der Tonsignalgenerator 1, der Signalmodifizierer 2,
die Steuereinrichtung umfassend den Meßsignalanalysierer 5 und die
Steuersignal-Berechnungseinrichtung 6 des in 1 illustrierten Systems
in einer Computereinrichtung 7 wie einem Personalcomputer
kombiniert aufweisend eine Speichereinrichtung 8 wie eine
Festplatte, eine Tastatur 9, ein Anzeigeschirm 10 und
eine Schallschnittstelle, die mit Lautsprechern 12 zur
Umwandlung des Tonsignals in ein Schallfeld im Testraum T verbunden
ist.
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Wie ferner in 2 gezeigt ist und gemäß der Erfindung wird die Überwachung
des Schallfeldes in dem Testraum T durch ein Mikrophon ausgeführt, das
in einem Hörgerät angeordnet
ist, das durch einen Benutzer 13 getragen wird, der sich
in dem Testraum T befindet. Das von einem oder beiden der Hörgeräte 14 erhaltene
Meßsignal
wird über ein
Kabel 15 an den Computer 7 gesendet, vorzugsweise über das
Programmierkabel 15, das mit einer Programmiereinrichtung 11 zur
Programmierung des Hörgeräts verbunden
ist zur Anpassung an verschiedene Schallumgebungen oder Hörsituationen
durch ein computerunterstütztes
Feinabstimmungsverfahren.
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So kann die Schallfeldkalibrierung
des Testraumes T und das Feinabstimmungsverfahren in einen einzigen
sequentiellen Vorgang unter Verwendung des gleichen Computersystems 7 für die Schallfeldkalibrierung
des Testraumes und für
das Feineinstellverfahren kombiniert werden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, das in 3 gezeigt
ist, wird das durch die Hörgeräte 14 erhaltene
Meßsignal dem
Computer 7 über
schnurlose Übertragungsmittel wie
IR- oder Funkt-Übertragung
von nicht dar gestellten Sendern, die in jedes Hörgerät 14 integriert sind, über eine
mit dem Empfänger 17 verbundene
Antenne 16 zugeführt,
die auch mit dem Kabel 15 verbunden ist.
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Um mögliche Unannehmlichkeiten für einen Benutzer 13 während des
Kalibrierverfahrens zu vermeiden, kann eine Voranpassung des Tonsignals
vor der Kalibrierung ausgeführt
werden. Während
der Voranpassung wird das Hörgerät an dem Überwachungspunkt
im Testraum T positioniert, ohne daß es durch den Benutzer getragen
wird, wobei die Notwendigkeit für
eine Anpassung des Tonsignals während
der Kalibrierung minimiert ist, um mögliche Unannehmlichkeiten für den Benutzer
zu minimieren.
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In dem in 4 gezeigten vereinfachten Blockdiagramm
weist ein Hörgerät 14 zur
Verwendung bei der Implementierung des Kalibrierverfahrens und -systems
gemäß der Erfindung
wenigstens ein Mikrophon 18, verbunden mit einem Signalprozessor 19 auf,
welches vorzugsweise programmierbare Signalverarbeitungsbauteile
wie Bandpassfilter und Verstärker
aufweist, von welchen ein Prozessor-Ausgangssignal einem Ausgangswandler 20 wie einem
Hörgeräte-Empfänger zugeführt wird.
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Es ist für den Fachmann offensichtlich,
daß die
in 4 gezeigten Schaltungen
durch digitale oder analoge Schaltungen oder eine beliebige Kombination
dieser realisiert werden können.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird eine Digitalsignalverarbeitung eingesetzt und so weist der
Prozessor 19 Digitalsignalverarbeitungs-Schaltungen auf. Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
können alle
Digitalschaltungen des Hörgeräts auf einem
einzigen Digitalsignal-Verarbeitungschip realisiert sein, oder die
Schaltungen können
auf mehreren Chips integrierter Schaltungen auf jegliche geeignete
Art und Weise verteilt sein.
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Erfindungsgemäß weist das Hörgerät 14 auch
eine mit dem Signalprozessor 19 verbundene Schnittstelle
zur Ausgabe des Prozessor-Ausgangssignals auf. Die Schnittstelle
kann einen Kopplungsanschluß 21 zur
Verbindung mit einem Kabel 15 wie in 2 gezeigt aufweisen, und die Schnittstelle kann
eine schnurlose Schnittstelle enthalten wie in 3 illustriert ist.
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Bei einem erfindungsgemäßen programmierbaren
Hörgerät kann eine
bidirektionale Kommunikationsverbindung zwischen dem Signalprozessor 19 und
dem Computer 7 wie in den 2 und 3 gezeigt vorgesehen sein.
So können
Daten in beiden Richtungen in der in den 2 und 3 gezeigten
Signalleitung 15 fließen.
Für ein
nicht-programmierbares Hörgerät ist es
ausreichend, eine eindirektionale Kommunikationsverbindung zwischen
dem Prozessor 19 und dem Computer 7 zur Übertragung
des Meßsignals
an den Computer 7 zur Verwendung bei der Berechnung der
Kalibrierungs-Steuerparameter vorzusehen.
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Wie in 5 gezeigt
ist, weist der Signalprozessor 19 einen Schalldruckpegel-Signalgenerator 22 auf,
der mit dem Kopplungsanschluß 21 zur
Erzeugung des Meßsignals
verbunden ist. Bei dem programmierbaren Hörgerät kann der Schalldruckpegel-Signalgenerator
auch als Eingangs/Ausgangs-Schnittstelle für die Kommunikation von Programmierdaten
zwischen dem Signalprozessor 19 und dem Programmiercomputer
dienen.
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Wie ferner in 6 illustriert ist, kann der Schalldruckpegel-Signalgenerator 22 einen A/D-Wandler 23 zur
Bereitstellung eines Digitalmeßsignals
zur Verwendung bei der weiteren Signalverarbeitung in dem Prozessor 19,
wie durch Linie 24 angedeutet ist, und zur Verwendung bei
der Kalibrierung des Schallfeldes aufweisen.
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Das Meßsignal kann direkt von dem A/D-Wandler 23 an
die Schnittstelle, d. h. den Kopplungsanschluß 21 geliefert werden,
wie durch die durchgezogene Linie 25 gezeigt ist, oder
es kann weiterverarbeitet werden, beispielsweise können Mittelwerte
berechnet und der Schnittstelle zugeführt werden. Bei einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird ein digitales RMS-gemitteltes Signal in einem
RMS-Detektor 26 erzeugt und der Schnittstelle, d. h. dem
Koppelanschluß 21 über die
gestrichelte Leitung 27 zugeführt.
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Wie in 7 gezeigt
ist, kann der Meßsignalprozessor 22 auch
eine Voreinstellschaltung 28 enthalten, die zwischen dem
A/D-Wandler 23 und dem RMS-Detektor 26 zwischengeschaltet
ist, um eine Voreinstellung des Digitalmikrophonsignals an das kalibrierte
Mikrophonsignal zu liefern. Die Voreinstellschaltung 28 weist
einen Speicher zur Speicherung von Empfindlichkeitswerten wie Schalldruck-Empfindlichkeits-werten
des Mikrophons auf, die die Verhältnisse
der elektronischen Mikrophonsignalamplitude zum Schalldruck am Mikrophon
definiert. Typischerweise wird ein Satz von Empfindlichkeitswerten für einen
Satz zugehöriger
Frequenzbereiche gespeichert, und die gespeicherten Empfindlichkeitswerte
werden bei der Bestimmung des Schalldrucks verwendet. Die auf dem
von dem Hersteller des Mikrophons gelieferten Datenblatt angegebenen
Empfindlichkeitswerte des Mikrophons können in einem Speicher gespeichert
werden, oder es können
die durch eine Kalibrierungsmessung des Mikrophons 18 bestimmten
Empfindlichkeitswerte in dem Speicher gespeichert werden.
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In dem in 7 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung wird das von dem RMS-Detektor 26 erhaltene Meßsignal
einem Sender 27 zugeführt,
der eine Antenne 30 versorgt, die am Hörgerät 14, 14' zur schnurlosen Übertragung
des Meßsignals
an die Antenne 16 und den Empfänger 17, die in 3 gezeigt sind, angeordnet
ist.
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Obwohl das Hörgerät 14, 14' in den 4 bis 7 als Einkanal-Hörgerät illustriert ist, ist es so
zu verstehen, daß das
erfindungsgemäße Hörgerät 14, 14' jede angemessene
Anzahl von Kanälen
aufweisen kann.
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Ein erfindungsgemäßes Mehrkanal-Hörgerät wie in 8 gezeigt weist einen Mehrkanal-Prozessor 31 auf,
wobei ein von dem A/D-Wandler 32 geliefertes Digital-Mikrophonsignal
durch einstellbare Bandpaßfilter 33, 34 und 35 beispielsweise
in ein Hochfrequenzsignal, ein Mittenfrequenzsignal und ein Niedrigfrequenzsignal
gefiltert wird. Die gefilterten Digitalsignale werden in separaten
Verarbeitungskanälen
des Signalprozessors 31 weiter verarbeitet. Offensichtlich
kann jede Anzahl von Kanälen in
dem Hörgerät 14, 14' vorgesehen
sein. Das Hörgerät kann einen RMS-Detektor 36 aufweisen,
der auch in separate Verarbeitungskanäle zur individuellen Verarbeitung
der Ausgangssignale von den Bandpaßfiltern aufgeteilt ist.
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Die individuell verarbeiteten Signale
werden zu dem Computer 7 zur Einstellung der Steuerparameter übermittelt.