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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Decodieren eines BPSK-codierten gepulsten Signals („Binary
Phase Shift Keying"),
das heißt,
das durch Phasensprünge codiert
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Decodieren von BPSK-codierten
Daten, die von einer berührungsfreien
Chip-Karte gesendet werden und die Herstellung eines Lesekopfes
für berührungsfreie
Chip-Karten mit
einfachem und kostengünstigem
Aufbau.
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Gemäß dem Normprojekt
ISO 14443 sendet eine berührungsfreie
Chip-Karte, die durch elektromagnetische Induktion funktioniert,
Daten in Form eines BPSK-codierten Signals. Das codierte Signal
ist eine Hilfsträgerwelle
mit einer Frequenz von 847 kHz, die durch Teilen der Frequenz von
13,56 MHz des umgebenden magnetischen Felds, das von einem Lesekopf
der Chip-Karte gesendet wird, erzielt wird. Ein Bit wird durch eine
bestimmte Anzahl von Zyklen der Hilfsträgerwelle codiert, und ein Wertwechsel
eines Bits im Vergleich zu dem vorhergehenden Bit wird durch eine
Umkehrung der Phase der Hilfsträgerwelle
codiert. Beim Empfang hat das codierte Signal das Aussehen eines
gepulsten Signals zusammengesetzt aus Impulsen, die ein zyklisches
Verhältnis
von 0,5 haben und Phasensprünge
aufweisen. Das Erfassen der Phasensprünge erlaubt es, den Wert der
Bits abzuleiten, die von der Chip-Karte gesendet wurden.
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Beim
früheren
Stand der Technik ist es üblich,
ein BPSK-codiertes Signal mittels eines Schaltkreises mit Phasenverriegelung
PLL („Phase-Locked Loop"), dessen wesentliches
Element ein spannungsgesteuerter Oszillator VCO („Voltage-Controlled
Oscillator") ist,
zu decodieren. Ein Schaltkreis mit Phasenverriegelung ist jedoch
ein komplexer Schaltkreis mit nicht vernachlässigbaren Kosten im Vergleich
zu den anderen Elementen eines Lesekopf es für berührungsfreie Chip-Karte.
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Ein
Beispiel für
einen Demodulationsschaltkreis mit Phasenverriegelung ist in
4 der
Patentanmeldung
DE 3 424 623 oder
ihrem Äquivalent
US 4 608 540 dargestellt,
wobei der dargestellte Schaltkreis eine Schleife mit Phasenverriegelung
umfasst, die einen Oszillator VCO
10 und ein Schleifenfilter
13 umfasst.
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Eine
andere herkömmliche
Technik zum Decodieren eines BPSK-codierten Signals besteht darin,
ein Abtasten und ein Verarbeiten des Signals mittels eines numerischen
Algorithmus durchzuführen. Das
Abtasten und Verarbeiten eines Signals zu 847 kHz erfordern jedoch
eine hohe Abtastfrequenz und einen schnellen Mikroprozessor, der
auch den Nachteil aufweist, dass seine Kosten nicht vernachlässigbar
sind.
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Verschiedene
Demodulationsschaltkreise durch Abtasten sind auch in der Patentanmeldung
DE 3 424 623 oder ihrem Äquivalent
US 4 608 540 (oben zitiert)
beschrieben, insbesondere in Bezug auf die
5,
7 und
11 dieser
Dokumente.
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Schließlich beschreibt
das Patent
US 5 640 427 in
Verbindung mit seiner
1 einen kohärenten Demodulator
für MDPSK-
oder 2PSK-codierte Signale, der einen Oszillator
16 umfasst,
der zwei Signale LO_I und LO_Q liefert, die um 90° phasenverschoben
sind. Die Signale LO_I und LO_Q sind logisch mit einem zu demodulierenden
Signal IF kombiniert, um zwei Aktivierungssignale von zwei Zählern
32,
34 zu erzeugen,
die von einem Zähltaktgeber
gesteuert werden, dessen Frequenz gleich N Mal der Frequenz F_IF
des zu demodulierenden Signals IF ist. Die Zählerausgänge werden von einem Rechner
36 verarbeitet,
der vorgesehen ist, um verschiedene mathematische Beziehungen, die
in diesem Dokument beschrieben sind, umzusetzen.
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Die
vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe ein BPSK-Decodierungsverfahren
vorzusehen, das mittels einfacher und kostengünstiger Elemente umgesetzt
werden kann, um insbesondere das Herstellen eines Lesekopfs für berührungsfreie
Chip-Karte mit niedrigen Kosten und kleinem Platzbedarf zu erlauben.
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Diese
Zielsetzung wird durch das Vorhersehen eines Verfahrens zum Codieren
eines codierten gepulsten Signals durch Phasensprünge verwirklicht, bei
dem ein Bit durch N Impulse des codierten Signals codiert wird und
ein Wertwechsel eines Bits in Bezug auf das vorhergehende Bit durch
ein Umkehren der Phase des codierten Bits codiert wird, wobei das
Verfahren die Schritte umfasst, die in Folgendem bestehen: Abtasten
des codierten gepulsten Signals mittels eines gepulsten Abtastsignals
mit der gleichen Frequenz wie das codierte Signal, mit einem Abtastfenster
mit einer Dauer kleiner als die Dauer eines Impulses des codierten
Signals, und für
jede Gruppe von N Impulsen des codierten Signals Zählen der
Anzahl abgetasteter Impulse, die aus dem Abtasten des codierten
Signals hervorgehen, und Zuweisen zu dem durch die Gruppe von N
Impulsen codierten Bit eines logischen Werts, der von der Anzahl
gezählter
abgetasteter Impulse abhängt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird ein erster logischer Wert einem Bit zugewiesen, wenn die Anzahl
abgetasteter Impulse größer oder
gleich einer vorausbestimmten Anzahl ist, und ein zweiter logischer
Wert wird einem Bit zugewiesen, wenn die Anzahl abgetasteter Impulse
kleiner ist als die vorausbestimmte Anzahl.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die vorausbestimmte Anzahl gleich der Hälfte der Anzahl N Codierungsimpulse
eines Bits.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird das Abtasten des codierten Signals durch Kombination des codierten
Signals und des Abtastsignals mittels der logischen Funktion UND
durchgeführt,
wobei das Abtastsignal aus Impulsen mit kürzerer Dauer als die Impulse
des codierten Signals, die jeder ein Abtastfenster definieren, besteht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das Verfahren einen Synchronisationsschritt des Abtastsignals,
der darauf abzielt, die Impulse des Abtastsignals auf die Impulse
eines Startbits zu synchronisieren.
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Vorzugsweise
wird der Synchronisationsschritt während des Empfangs mindestens
eines Synchronisationsbits durchgeführt, das dem Startbit vorausgeht,
dessen Wert der umgekehrte Wert des Startbits ist und darin besteht,
die Phase des Abtastsignals so einzustellen, dass kein abgetasteter
Impuls erscheint.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Decodieren
eines codierten gepulsten Signals durch Phasensprünge, wobei
das Codieren darin besteht, ein Bit durch N Impulse des codierten
Signals zu codieren und einen Wechsel des Werts eines Bits in Bezug
auf das vorhergehende Bit durch ein Umkehren der Phase des codierten
Signals zu codieren, wobei die Vorrichtung Decodierungsmittel umfasst,
die eingerichtet sind, um das codierte gepulste Signal mittels eines
gepulsten Abtastsignals mit der gleichen Frequenz wie das codierte
Signal abzutasten, mit einem Abtastfenster mit einer Dauer kleiner
als die Dauer eines Impulses des codierten Signals, das ein abgetastetes
Signal liefert, und für jede
Gruppe von N Impulsen des codierten Signals die Anzahl abgetasteter
Impulse zu zählen,
die aus dem Abtasten des codierten Signals hervorgehen, und dem
von der Gruppe N Impulse codierten Bit einen logischen Wert zuzuweisen,
der von der Anzahl gezählter
abgetasteter Impulse abhängt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Mittel zum Decodieren eingerichtet, um einem Bit, wenn die
Anzahl abgetasteter Impulse größer oder
gleich einer vorausbestimmten Anzahl ist, einen ersten logischen
Wert zuzuweisen, und um einem Bit, wenn die Anzahl abgetasteter
Impulse kleiner ist als die vorausbestimmte Anzahl, einen zweiten
Wert zuzuweisen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die von den Decodierungsmitteln verwendete vorausbestimmte Anzahl
gleich der Hälfte
der Anzahl N Codierimpulse eines Bits.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Decodierungsmittel eingerichtet, um das codierte Signal durch
Kombination des codierten Signals und des Abtastsignals mittels
der logischen Funktion UND abzutasten, wobei das Abtastsignal aus
Impulsen mit kürzerer
Dauer als die Impulse des codierten Signals, die jeder ein Abtastfenster
definieren, besteht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Decodierungsmittel eingerichtet, um einen Synchronisationsschritt
des Abtastsignals auszuführen,
der darauf abzielt, die Impulse des Abtastsignals auf die Impulse
eines Startbits zu synchronisieren.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Decodierungsmittel eingerichtet, um den Synchronisationsschritt
während
des Empfangs mindestens eines Synchronisationsbits durchzuführen, das
dem Startbit vorausgeht, dessen Wert der umgekehrte Wert des Startbits
ist, indem die Phase des Abtastsignals so eingestellt wird, dass
kein abgetasteter Impuls erscheint.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung einen Impulsbreitenmodulator zum Liefern
des Abtastsignals, einen Abtaster, der das codierte Signal und das
Abtastsignal empfängt,
der ein abgetastetes Signal liefert, einen Zähler, der auf seinem Zähleingang
das abgetastete Signal empfängt, um
die Anzahl abgetasteter Impulse zu zählen, die aus dem Abtasten
des codierten Signals hervorgeht, und ein Mittel zum Lesen des Ausgangs
des Zählers und
um einem durch die Gruppe von N Impulsen codierten Bit einen logischen
Wert zuzuweisen, der von der Anzahl abgetasteter Impulse abhängt, die
der Zähler
gesendet hat.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung Mittel zum Empfangen des codierten gepulsten
Signals durch induktives Koppeln.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Lesegerät für berührungsfreie Chip-Karte, das
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst.
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Die
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie weitere werden
genauer in der folgenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und eines Umsetzungsbeispiels des Verfahrens in einem Lesekopf für berührungsfreie
Chip-Karte dargelegt, verbunden mit den anliegenden Figuren, unter
welchen:
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1A, 1B, 1C zeitliche
Abfolgen elektrischer Signale sind, die das erfindungsgemäße Verfahren
darstellen,
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2A, 2B, 2C detaillierter
einen Teil der zeitlichen Abläufe
der 1A, 1B, 1C darstellen
und einen Synchronisationsschritt illustrieren,
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3 in
Form von Blöcken
den Stromlaufplan eines Lesekopfs für berührungsfreie Chip-Karte sowie
den Stromlaufplan eines integrierten Schaltkreises der berührungsfreien
Chip-Karte darstellt, und
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4 das
Organigramm eines Programms darstellt, welches das erfindungsgemäße Verfahren ausführt.
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1A stellt
ein gepulstes Signal S1, durch Phasensprünge codiert, dar, das herkömmlich Impulse
pi umfasst, die ein zyklisches Verhältnis von
0,5 haben. Das Signal S1 ist zum Beispiel ein codiertes Signal,
das von einer berührungsfreien
Chip-Karte gesendet und von einem Kartenlesegerät empfangen wird. Das Signal
S1 ist das Ergebnis der BPSK-Codierung einer Bitfolge, wobei jedes
Bit durch eine bestimmte Anzahl von Impulsen pi,
hier 8 Impulse p1 bis p8,
codiert ist. Das Signal S1 umfasst Synchronisationsbits Bsyj, hier zwei Bits Bsy1,
Bsy2, ein Startbit Bst und Datenbits Bi, die eine Bitfolge B0,
B1, B2, B3... bilden, die decodiert werden muss. In 1A wurden die
ersten Impulse pi der Synchronisationsbits
Bsy1, Bsy2, die
8 Impulse des Startbits Bst und des ersten Datenbits B0 sowie
die ersten Impulse pi des Bits B1 dargestellt. Ein Wertwechsel eines Bits
im Vergleich zum vorhergehenden Bit wird durch ein Phasenumkehren
des Signals S1 codiert, das sich durch einen Phasensprung des Signals
S1 in dem Augenblick auswirkt, in dem das neue Bit gesendet wird.
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Vereinbarungsgemäß sind die
Synchronisationsbits Bsyi auf „1", während das
Startbit Bst auf „0" ist, so dass das
BPSK-codierte Signal S1 einen Phasensprung PS1 zwischen dem Impuls
p8 des zweiten Synchronisationsbits Bsy2 und dem Impuls p1 des Startbits
Bst aufweist. In 1A weist das Signal S1 auch
einen Phasensprung PS2 zwischen dem Impuls p8 des
Startbits Bst und dem Impuls p1 des ersten
Datenbits B0 auf, was bedeutet, dass der
Wert des Bits B0 zu dem des Bits Bst umgekehrt
ist, das heißt
hier der Wert „1".
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Erfindungsgemäß tastet
man das Signal S1 mittels eines Abtastsignals S2 mit der gleichen
Frequenz wie das Signal S1 ab, dargestellt in 2B. Dieses
Signal besteht aus Impulsen s1, s2, s3... mit einer
Dauer, die kleiner ist als die der Impulse pi,
zum Beispiel das Viertel der Dauer der Impulse pi,
wobei Abtastfenster definiert werden. Die Signale S1 und S2 werden
mittels der logischen Funktion UND kombiniert, um ein abgetastetes
Signal S3 zu ergeben, das in 2C dargestellt
ist. Das Signal S3 besteht aus abgetasteten Impulsen qi,
die auftreten, wenn die Impulse si auf die
Impulse pi synchronisiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst einen Synchronisationsschritt des Signals S2 auf dem Startbit
Bst, der während
des Empfangs der Synchronisationsbits Bsyi durchgeführt wird.
Dieser Schritt besteht darin, die Phase des Signals S1 so einzustellen,
dass die Impulse si auf die Impulse pi des Startbits Bst synchronisiert werden,
damit der Empfang des Startbits Bst das Erscheinen abgetasteter
Impulse qi bewirkt. Die zeitlichen Abläufe der 2A, 2B, 2C stellen
den Synchronisationsschritt detaillierter dar. In diesem Beispiel
wird davon ausgegangen, dass der erste Impuls s1 des
Signals S2 auf den ersten Impuls p1 des
Synchronisationsbits Bsy1 synchronisiert
ist, und dass ein abgetasteter Impuls q1 erscheint.
Bei der darauf folgenden Periode verschiebt man daher den darauf
folgenden Impuls s2 um ein Achtel Periode
T. Wenn ein abgetasteter Impuls q2 wieder
auftritt, wie das der Fall in 2C ist,
verschiebt man den darauf folgenden Impuls s3 noch
einmal um ein Achtel Periode und so weiter, bis die abgetasteten Impulse
qi nicht mehr auftreten. Das Abtastsignal
S2 ist daher auf das Signal S1 synchronisiert.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf 1A bis 1C sieht
man daher, dass der Empfang des Startbits Bst das erneute Erscheinen
abgetasteter Impulse qi aufgrund des Phasensprungs
PS1 bewirkt. Der Wert jedes darauf folgenden Bits B0,
B1, B2 im Vergleich
zum vorhergehenden Bit wird durch ein Zählen der Anzahl abgetasteter
Impulse qi bestimmt, die im Laufe der 8
Impulse pi, welche das Bit bilden, erscheinen.
Die Tatsache, dass 8 abgetastete Impulse qi bis
q8 (Σqi=8) während
der Dauer des Bits B0 erscheinen, bestätigt zum
Beispiel, dass das Bit B0 den gleichen Wert
hat wie das Bit Bst, das heißt
den Wert „0". Ebenso erlaubt
es die Tatsache, dass während der
Dauer des Bits B1 kein abgetasteter Impuls
auftritt (Σqi=0), abzuleiten, dass sich die Phase des
Signals S1 geändert
hat, und dass das Bit B1 einen umgekehrten
Wert zu dem des Bits B0 aufweist, das heißt den Wert „1".
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt daher das Erfassen von Phasensprüngen des Signals S1 mittels
eines Abtastsignals S2 mit der gleichen Frequenz wie das Signal
S1 durch ein einfaches Zählen
der abgetasteten Impulse. Es ist nicht erforderlich, eine hohe Abtastfrequenz
und schnelle Rechenmittel vorzusehen, wie das der Fall beim früheren Stand
der Technik ist. Ferner ist der Gebrauch eines Abtastsignals S2
bestehend aus Impulsen si mit einer Dauer
kleiner als die Dauer der Impulse pi ein
optionaler aber vorteilhafter Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens,
der es erlaubt, das abgetastete Signal S3 zu erzeugen, indem die
Signale S1 und S2 mittels eines einfachen UND-Gatters kombiniert werden. Es ist nicht
erforderlich, einen Abtast-Blockiererschaltkreis („sample-hold") mit komplexer und
kostspieliger Struktur zu verwenden, der von den ansteigenden oder
abfallenden Flanken des Signals S2 ausgelöst würde. In der Praxis kann die logische
Funktion UND des Abtasters SMP einfach mittels eines Transistors
des Typs FET oder gleichwertig ausgeführt werden, der von dem Abtastsignal S2
gesteuert wird, dessen Quelle an die Masse und dessen Drain an den
Eingang des Zählers
CMPT und an den Ausgang des Verstärkers AMP angeschlossen sind.
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3 stellt
den Stromlaufplan eines Lesekopfes RDH für eine berührungsfreie Chip-Karte dar, der
das erfindungsgemäße Verfahren
umsetzt. Der Lesekopf RDH umfasst einen Mikroprozessor MP1, einen
Speicher MEM1 zum Speichern eines Programms und von Daten, einen
resonanten Antennenschaltkreis, der eine Spule L1 und eine Kapazität C1 parallel
geschaltet umfasst, einen Schaltkreis TGN zum Erregen des Antennenschaltkreises
L1C1 und einen Taktgebergenerator CKG1, der Taktgebersignale H1
und H2 liefert. Das Taktgebersignal H1 wird an den Mikroprozessor
MP1 angelegt, und das Taktgebersignal H2 wird an den Erregungsschaltkreis TGN
angelegt. Die Frequenz des Signals H2 beträgt gemäß dem Normprojekt ISO 14443
13,56 MHz. Die Frequenz des Taktgebersignals H1 ist gleich der des Taktgebersignals
H2 oder ein Vielfaches dieser.
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Der
Lesekopf RDH umfasst ferner einen erfindungsgemäßen Decoder DEC, der einen
Abtaster SMP, einen Impulsbreitenmodulator PWM und einen Zähler CPT
umfasst. Der Abtaster SMP hat hier die Form eines UND-Gatters, dessen Ausgang
an den Eingang des Zählers
CPT angelegt wird. Das UND-Gatter empfängt am Eingang den Ausgang
des Modulators PWM und den Ausgang eines Verstärkers AMP, der an den Antennenschaltkreis
L1C1 über
ein Bandfilter FLT angeschlossen ist, das auf die 847 kHz synchronisiert
ist. Der Modulator PWM wird von dem Taktgebersignal H1 gesteuert
und umfasst ein Register REG1, welches einen Sollwert C1 empfängt, der
das zyklische Verhältnis
der Impulse, die er liefert, definiert, sowie ein Register REG2,
das einen Sollwert C2 empfängt,
der die Periode dieser Impulse definiert.
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Obwohl
dies zur Vereinfachung nicht in 3 dargestellt
ist, sind die Ausgänge
des Modulators PWM, des Verstärkers
AMP und des Zählers CPT
für den
Mikroprozessor zugänglich.
Der Mikroprozessor MP1 ist zum Beispiel ein handelsüblicher Mikroprozessor,
in dem der Modulator PWM und der Zähler CPT eingebaute Elemente
sind, wie der Mikroprozessor PIC16C6X, der von der Firma Microchip
Technology® vermarktet
wird.
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Gegenüber dem
Lesekopf RDH zeigt 3 auch das Schema eines eingebauten
Schaltkreises IC der berührungsfreien
Chip-Karte. Der Schaltkreis IC umfasst einen Mikroprozessor MP2,
einen Speicher MEM2 und einen Antennenschaltkreis L2C2. Der Antennenschaltkreis
umfasst eine eingebaute Kapazität
C2 und eine Antennenspule L2, die im Allgemeinen in den Körper einer
Kunststoffkarte (nicht dargestellt) eingebaut ist. Der Schaltkreis
IC umfasst ferner einen Lademodulationsschaltkreis LM, einen Taktgebergenerator
CKG2, welcher Frequenzteiler umfasst, sowie einen Codierer COD des
Typs BPSK, dessen Ausgang den Modulationsschaltkreis LM steuert.
Der Schaltkreis LM und der Taktgebergenerator CKG2 sind beide an
die Klemmen des Antennenschaltkreises L2C2 angeschlossen. Der Modulator
LM umfasst zum Beispiel einen Transistor T1 in Serie mit einem Ladewiderstand
R1. Der Taktgebergenerator CKG2 liefert ein Taktgebersignal H3,
das an den Codierer COD angelegt wird.
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Wenn
der Antennenschaltkreis L1C1 ein Wechselmagnetfeld FLD erzeugt,
zum Beispiel zu 13,56 MHz (Norm ISO 14443), erscheint in dem Antennenschaltkreis
L2C2 eine induzierte Spannung Vac mit gleicher Frequenz. Die Frequenz
der Spannung Vac wird von dem Taktgebergenerator CKG2 geteilt, der
ein Taktgebersignal H3 zu 847 kHz (Norm ISO 14443) liefert. Der
Mikroprozessor MP2 liefert an den Codierer COD zu übertragende
Daten DTx, umfassend zwei Synchronisationsbits Bsyi auf „1" (oder vereinbarungsgemäß mehr),
ein Startbit Bst gleich „0" und Datenbits B0, B1, B2...
Der Codierer COD liefert eine BPSK-codierte Hilfsträgerwelle
mit einer Frequenz von 847 kHz, die an den Modulationstransistor
T1 angelegt wird. Diese Hilfsträgerwelle,
die aus Impulsen mit einem zyklischen Verhältnis von 0,5 besteht, entspricht
dem Signal S1, das weiter oben unter Bezugnahme auf 1A beschrieben
wurde. Die Hilfsträgerwelle
S1 reflektiert durch induktives Koppeln in dem Primärantennenschaltkreis
L1C1 und wird aus dem Erregungssignal mit 13,56 MHz von dem Filter
FLT extrahiert, um sich am Eingang des Abtasters SMP (UND-Gatter) nach dem
Verstärker
wiederzufinden.
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Zum
Decodieren der Hilfsträgerwelle
S1 wird das erfindungsgemäße Verfahren
von dem Mikroprozessor MP1 unter der Aufsicht eines Programms umgesetzt,
das in den Speicher MEM1 geladen ist. Die Hauptschritte dieses Programms,
die von dem Organigramm der 4 dargestellt
sind, sind unten beschrieben.
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Im
Laufe des Schritts 10 überwacht
der Mikroprozessor MP1 den Ausgang des Verstärkers AMP und wartet auf den
ersten Impuls qi des Synchronisationsbits
Bsy1. Während
dieser Warteperiode programmiert der Mikroprozessor den Modulator PWM,
indem er in die Register REG1 du REG2 Sollwerte C1 und C2 lädt, die
so ausgewählt
sind, dass der Modulator PWM ein Signal S2 des Typs des in 2B dargestellten
liefert, das die gleiche Frequenz hat wie die Hilfsträgerwelle
S1, das heißt
hier 847 kHz, und aus Impulsen si mit einer
Dauer mindestens gleich oder kleiner einem Viertel der Periode der
Hilfsträgerwelle
S1 besteht.
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Der
Schritt 15 beginnt, wenn der erste Impuls qi des
Synchronisationsbits Bsy1 empfangen wird. Der
Mikroprozessor regelt die Phase des Signals S2 wie oben in Zusammenhang
mit den 2A bis 2C beschrieben.
Dazu beobachtet der Mikroprozessor den Ausgang des Abtasters SMP.
Da der ursprüngliche
Phasenunterschied zwischen den Signalen S1 und S2 willkürlich ist,
können
Impulse qi auftreten oder auch nicht. Wenn
Impulse qi auftreten, verschiebt der Mikroprozessor
die Phase des Signals S2 schrittweise, bis die abgetasteten Impulse
qi verschwinden (2C). Das
allmähliche
Verschieben der Phase des Signals S2 erfolgt zum Beispiel durch Inhibieren
des Generators PWM während
einer bestimmten Anzahl von Taktgeberzyklen H1. Wenn kein Impuls
qi erscheint, ist das Phasenverschieben
des Signals S2 im Prinzip nicht erforderlich. Zur Sicherheit kann
man jedoch einen Phasenabtastzyklus vorsehen, der es erlaubt, die
optimale Phase des Signals S2 auszuwählen. In 2B kann
zum Beispiel ein zusätzliches
Verschieben an das Signal S2 angewandt werden, damit der Impuls
s5 gut zwischen den zwei Impulsen p5 und p6 des Signals
S1 zentriert ist.
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Nach
dem Abschließen
des Synchronisationsschritts stellt der Mikroprozessor den Zähler CPT im
Laufe des Schritts 20 auf Null zurück und wartet unter Überwachen
des Ausgangs des Zählers
CPD, bis der erste abgetastete Impuls qi und
die sieben darauf folgenden Impulse des Startbits Bst von dem Abtaster
SMP geliefert werden.
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Auf
Schritt 20 folgt ein Verzögerungsschritt 25 mit
einer Dauer, die 8 Impulsen pi des Signals
S1 entspricht, das heißt
8 Taktgeberzyklen H2. Da das Taktgebersignal H1 des Mikroprozessors
proportional zu oder gleich dem Signal H2 ist, kann eine solche
Verzögerung
einfach durch eine Folge von Anweisungen ohne Operation des Typs
NOP („No
Operation") erzielt
werden, die jeweils einer bestimmten Anzahl von Taktgeberzyklen
H1 entspricht.
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Im
Laufe der Schritte 30 und 35 liest der Mikroprozessor
am Ausgang des Zählers
CPT die Anzahl von abgetasteten Impulsen qi,
die von dem Abtaster SMP geliefert wurden und leitet daraus den Wert
des empfangenen Bits ab. Da das Startbit vereinbarungsgemäß gleich
0 ist, ist das empfangene Bit gleich 0, wenn 8 Impulse qi registriert wurden, oder ist gleich 1,
wenn kein Impuls qi empfangen wurde. Nach
diesen Schritten kehrt der Mikroprozessor zum Empfangen des darauf
folgenden Bits zum Verzögerungsschritt 25 zurück.
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In
der Praxis kann es vorkommen, dass der Mikroprozessor Zählfehler
der Impulse qi macht, die zu einem Verschieben
des Zählfensters
führen. Wenn
man sich an 1C hält, sieht man zum Beispiel,
dass das Vergessen oder das Verlieren eines Impulses qi das
Zählfenster
nach rechts verschiebt, so dass ein Bit auf 0 einem Zählen von
7 oder 8 Impulsen qi je nach dem Wert des
darauf folgenden Bits entsprechen kann. Um eine solche Möglichkeit
zu berücksichtigen,
wird davon ausgegangen, dass ein Bit gleich 0 empfangen wird, wenn
die Anzahl der abgetasteten Impulse qi größer oder
gleich der Hälfte
der Anzahl N von Impulsen pi ist, die zum
Codieren eines Bits dienen, das heißt hier 4 Impulse. Umgekehrt geht
man davon aus, dass ein Bit gleich 1 empfangen wird, wenn die Anzahl
von Impulsen qi kleiner ist als 4. Versuche,
die die Antragstellerin durchgeführt
hat, zeigen, dass es eine solche Annäherung erlaubt, Synchronisationsfehler
des Zählfensters
in den meisten Fällen
auszugleichen. In bestimmten Fällen
kann es vorkommen, dass das Verschieben des Zählfensters zum Verlust eines
Bits führt.
Ein solcher Fehler wird jedoch im Augenblick des Prüfens der
Signatur (CRC) des von dem Schaltkreis IC gesendeten binären Rahmens
erfasst. Da auch verschiedene andere Übertragungsfehler auftreten
können,
insbesondere aufgrund von Störungen
des Magnetfelds, haben vereinzelte Fehler aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens
keine signifikante praktische Auswirkung.
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Im
Endeffekt stellt das erfindungsgemäße BPSK-Demodulationsverfahren eine vorteilhafte
Alternative für
die analogen herkömmlichen
Verfahren dar, die eine Schleife mit Phasenverriegelung erfordern,
und für
herkömmliche
digitale Verfahren, die hohe Abtastfrequenzen und einen Verarbeitungsalgorithmus
des Signals erfordern. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einem
kostengünstigen
Mikroprozessor umgesetzt werden, der ein relativ langsames Taktgebersignal
in der Größenordnung
von 13,56 MHz hat. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mittels
eines programmierbaren logischen Schaltkreises oder eines spezifischen
Prozessors des Typs ASIC („Application
Specific Integrated Circuit")
umgesetzt werden.
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Natürlich ist
das erfindungsgemäße Verfahren
nicht den Decodern von Daten vorbehalten, die von einer berührungsfreien
Chip-Karte gesendet werden und betrifft allgemein das Decodieren BPSK-codierter
Daten ungeachtet der Art, wie diese Daten empfangen werden.