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Gebiet der Erfindung
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Gegenstand
dieser Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung aus Propofol,
(2,6-Diisopropylphenol) zur parenteralen Verabreichung. Gegenstand
dieser Erfindung sind insbesondere die Zusammensetzungen, in denen
Propofol mit 2-Hydroxypropyl-β-Cylcodextrin
komplexiert ist (worauf hierin nachstehend als auf "HPBCD" verwiesen wird).
Gegenstand dieser Erfindung ist ganz besonders eine klare wässrige Zusammensetzung
aus dem Propofol-HPBCD-Komplex, der beim Autoklavieren stabil ist
und das Verfahren zur Herstellung desselben.
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Hintergrund der Erfindung:
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Propofol
ist ein intravenöses
Anästhetikum,
das durch seine kurze Erholungszeit gekennzeichnet ist. Es besitzt
die wünschenswerte
Eigenschaft des schnellen Eintritts und Abklingens der anästhetischen
Wirkung nach der intravenösen
Verabreichung und eine minimale Akkumulation bei Langzeitverabreichung.
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Obwohl
Propofol ein bevorzugtes Anästhetikum
ist, hat es seit seiner Erfindung aufgrund seiner Unlöslichkeit
in Wasser für
den Formulierer eine große
Herausforderung dargestellt. Es wurde zuerst als eine 1%ige wässrige Lösung formuliert,
die das nichtionische Tensid Cremophor EL als einen Lösungsvermittler enthielt.
Cremophor EL war jedoch bei intravenöser Verabreichung bei einigen
unerwünschten
Reaktionen, einschließlich
anaphylaktoider Reaktionen impliziert.
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Danach
wurde das Anästhetikum
als eine Öl-in-Wasser-Emulsion
formuliert, die 1% (w/v) Propofol mit 10% (w/v) Sojabohnenöl und 1,2%
(w/v) gereinigtem Eiphosphatid enthielt. Auf Lipid basierende Emulsionen sind
mit mehreren Limitationen, wie zum Beispiel schlechter physikalischer
Stabilität,
dem Potenzial zum Embolismus, Schmerzen bei der Injektion und einer
gesteigerten Fettbelastung behaftet. Es müssen weiter bei der Handhabung
dieser Formulierungen strikte aseptische Verfahren aufrechterhalten
werden, da sie keine antimikrobiellen Konservierungsmittel enthalten
und deshalb schnelles Wachstum von Mikroorganismen unterstützen können.
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G.
Trapani et al. (J.P.S. April 1998, 87(4), 514–518) haben die physikochemischen
und anästhetischen Eigenschaften
eines gefriergetrockneten Einschlusskomplexes von Propofol mit 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
in einer Stöchiometrie
von 1:1 mol/mol (1:8 Gew./Gew.) untersucht. In diesem Verfahren
wurde die Komplexbildung nach ständigem
Rühren über fünf Tage
erreicht.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die einen Einschlusskomplex von Propofol und
2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
umfassen, wurden in
WO 96/32135 beschrieben.
Bei dem Verhältnis
von Propofol zu 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
von 1:1,5 bis 1:< 2
mol/mol (1:11,79 bis 1:< 15,72
Gew./Gew.) war zur Formulierung einer klaren farblosen Lösung ein
zusätzliches
Cosolvens notwendig. Bei einer Stöchiometrie von 1:2 bis 1:2,5
mol/mol (1:15,72 bis 1:19,65 Gew./Gew.) war die Lösung klar.
Wir haben jedoch gefunden, dass diese Lösungen beim Autoklavieren nicht
stabil sind.
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Ein
in den Pharmakopöen
spezifiziertes bevorzugtes Sterilisationsverfahren besteht im Autoklavieren des
Produktes im Endbehältnis.
Da Propofol zur Induktion und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie weiter
häufig über die
intravenöse
Route verabreicht wird, stellt die terminale Sterilisation die einzige
bevorzugte Alternative dar, welche hinsichtlich der Sterilitätscompliance
eine höhere
Konfidenz bietet.
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Unser
erfindungsgemäßes Hauptziel
ist folglich die Entwicklung einer klaren wässrigen Zusammensetzung aus
Propofol komplexiert mit HPBCD, die beim Autoklavieren stabil ist,
wodurch sie zur parenteralen Verabreichung an Menschen und andere
Säuger
geeignet ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß eine autoklavierte, stabile,
klare, wässrige pharmazeutische
Zusammensetzung aus Propofol, die zur parenteralen Verabreichung
geeignet ist, umfassend Propofol und 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
(HPBCD) in einem Gewichtsverhältnis
von Propofol : HPBCD von ca. 1:30 bis 1:ca. 60.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
umfasst weiter andere herkömmliche Zusatzstoffe,
wie gemäß der parenteralen
Dosierungsform erforderlich ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist weiter ein Verfahren zur Herstellung einer autoklavierten,
stabilen, klaren, wässrigen
pharmazeutischen Zusammensetzung aus Propofol, die zur parenteralen
Verabreichung geeignet ist, umfassend die Schritte von:
- (i) Zufügen
von Propofol als solches oder in der Form einer Lösung zu
einer Lösung
aus 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
(HPBCD) entweder in Wasser oder anderen Lösungsmitteln in einem Gewichtsverhältnis von
Propofol : HPBCD von ca. 1:30 bis ca. 1:60 unter Rühren;
- (ii) Halten der genannten Lösung
aus Propofol und HPBCD unter innigem Kontakt, bis die Komplexbildung von
Propofol mit HPBCD zum Erhalt einer klaren Bulklösung abgeschlossen ist;
- (iii) Entfernen des genannten Lösungsmittels, mit Ausnahme
von Wasser und Zufügen
von Wasser;
- (iv) Auffüllen
des Volumens mit Wasser bis zur erforderlichen Propofol-Konzentration in
genannter Zusammensetzung, die am Ende von Schritt (iii) erhalten
wird;
- (v) Filtrieren der genannten Zusammensetzung, die am Ende von
Schritt (iv) erhalten wird, durch ein Filter von 2 μ bis 0,2 μ;
- (vi) Füllen
des genannten Filtrats, das am Ende von Schritt (v) erhalten wird,
in Behältnisse,
wie zum Beispiel Durchstichflaschen, Ampullen, gefolgt von Spülen mit
Stickstoff und festem Verschließen
der gefüllten Behältnisse;
- (vii) Autoklavieren der fest verschlossenen Behältnisse,
die mit genanntem Filtrat gefüllt
sind.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine autoklavierte, stabile,
klare, wässrige
pharmazeutische Zusammensetzung aus Propofol, die zur parenteralen Verabreichung,
wie hierin beschrieben und mittels des wie vorstehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wurde.
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Ausführliche Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausführungsformen:
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Die
verschiedenen nachstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
sind auf das Produkt, das Verfahren zur Herstellung des Produktes
und für
das durch dieses Verfahren hergestellte Produkt anwendbar. Der Propofol-Gehalt
der Zusammensetzung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt von ca.
1 mg/ml bis ca. 20 mg/ml, bevorzugt von ca. 2 mg/ml bis ca. 10 mg/ml,
bevorzugter ca. 10 mg/ml und ca. 2 mg/ml. Die Zusammensetzung von
10 mg/ml ist als Bolusinjektion geeignet und muss verdünnt werden, wenn
sie als Dauerinfusion verwendet wird. Die Zusammensetzung von 2
mg/ml ist jedoch zur Dauerinfusion geeignet und erfordert keine
Verdünnung
vor der Verabreichung.
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Das
bevorzugte Gewichtsverhältnis
von Propofol zu HPBCD beträgt
von ca. 1:30 bis ca. 1:45. Das bevorzugtere Gewichtsverhältnis beträgt ca. 1:30.
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Die
herkömmlichen
Zusatzstoffe, die in diesem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
können,
enthalten häufig
verwendete Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Antikristallisationsmittel,
Antioxidanzien, Puffer und isotonische Verdünnungsmittel, die in den üblichen
Mengen zugefügt,
sich nicht auf die Klarheit und Stabilität der Zusammensetzung auswirken.
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Antikristallisationsmittel
werden aus einer Gruppe pharmazeutisch verträglicher Verbindungen, wie zum
Beispiel Glycerin, Propylenglycol, Polyethylenglycol aus der Reihe
mit niedrigem Molekulargewicht ausgewählt. Das verwendete Antikristallisationsmittel
ist bevorzugt Glycerin.
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Antioxidanzien
werden aus einer Gruppe pharmazeutisch verträglicher Verbindungen, wie zum
Beispiel Ethylendiamin-tetraessigsäure und Salzen davon, Natriumdisulfit,
Acteylcystein und Ascorbinsäure
ausgewählt.
Das verwendete Antioxidans ist bevorzugt Dinatriumedetat.
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Puffer
werden aus einer Gruppe pharmazeutisch verträglicher Puffersysteme, wie
zum Beispiel Phosphatpuffer, Citratpuffer, Glycinpuffer ausgewählt, enthaltend
jedwede der häufig
verwendeten Verbindungen oder ein Gemisch von Verbindungen, wie
zum Beispiel Citronensäure,
Natriumcitrat, Kaliumcitrat, Glycin, Phosphorsäure, Natriumphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Natriumdihydrogenphosphat, Kaliumphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat,
Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Salzsäure. Der
verwendete Puffer ist bevorzugt ein Gemisch aus Kaliumdihydrogenphosphat
und Natriumhydroxid.
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Isotonische
Verdünnungsmittel
werden aus einer Gruppe pharmazeutisch verträglicher Verdünnungsmittel,
wie zum Beispiel Dextrose-Lösung
und Natriumchlorid-Lösung
ausgewählt.
Das verwendete isotonische Verdünnungsmittel
ist bevorzugt Dextrose-Lösung.
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In
diesem erfindungsgemäßen Verfahren
wird Propofol als solches zur Komplexbildung mit HPBCD-Lösung zugefügt, oder
es wird als eine Lösung
in (einem) pharmazeutisch verträglichen
organischen Lösungsmittel(n)
zugefügt,
und das Lösungsmittel
wird, nachdem die Komplexbildung abgeschlossen ist, aus dem System
entfernt. Organische Lösungsmittel
werden aus einer Gruppe von Lösungsmitteln,
wie zum Beispiel Ethanol, Methanol und Isopropylalkohol oder einem
Gemisch davon ausgewählt.
Das verwendete organische Lösungsmittel
ist bevorzugt Ethanol.
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HPBCD
wird zur Komplexbildung mit Propofol in Wasser aufgelöst. Als
Alternative wird HPBCD in pharmazeutisch verträglichen organischen Lösungsmitteln
aufgelöst,
und das Lösungsmittel
wird aus dem System entfernt, nachdem die Komplexbildung abgeschlossen
ist. Die verwendeten organischen Lösungsmittel sind Ethanol, Methanol
oder ein Gemisch davon. Das verwendete bevorzugte organische Lösungsmittel
ist Ethanol.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Komplexbildung von Propofol mit HPBCD durch innigen Kontakt
dieser beiden Bestandteile herbeigeführt. Die Komplexbildung von
Propofol mit HPBCD wird bei einer Temperatur von ca. 10°C bis 50°C, bevorzugt bei
Umgebungstemperatur durchgeführt.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
gibt es vier Formen des Zufügens
von Propofol zur HPBCD-Lösung:
Propofol | HPBCD |
1)
Als solches | Lösung in
Wasser |
2)
Lösung
in organischem Lösungsmittel | Lösung in
Wasser |
2)
Als solches | Lösung in
organischem Lösungsmittel |
4)
Lösung
in organischem Lösungsmittel | Lösung in
organischem Lösungsmittel |
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Da
Propofol nicht in Wasser löslich
ist, wird in der ersten Form des Zufügens der innige Kontakt durch Mischen
unter Verwendung herkömmlicher
Rührer
herbeigeführt.
Eine schnellere Komplexbildung wird erreicht, wenn ein Mischer mit
hoher Scherung, eine Kolloidmühle
oder ein Hochdruckhomogenisator zur Herbeiführung des innigen Kontakts
verwendet wird.
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In
der zweiten, dritten und vierten Form des Zufügens wird das organische Lösungsmittel
unter Vakuum, bevorzugt bei einer Temperatur von weniger als 50°C, vollkommen
entfernt.
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In
der dritten und vierten Form des Zufügens wird der nach der vollkommenen
Entfernung des organischen Lösungsmittels
erhaltene Rückstand
in Wasser oder in Wasser, das Zusatzstoffe enthält, aufgelöst.
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Die
anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten Zusammensetzungen sind spezifisch klare, wässrige Lösungen,
die unter kontrollierten Bedingungen, wie gemäß der parenteralen Dosierungsform erforderlich
ist, hergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ergibt eine klare, wässrige
Zusammensetzung aus Propofol, die durch keine zusätzliche
Fettbelastung, keine unerwünschten
Reaktionen durch Emboli, keine Schmerzen bei der Injektion, verbesserte
Stabilität
und einer Möglichkeit
zur visuellen Inspektion vor der Verabreichung hinsichtlich seiner
Klarheit vorteilhaft ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet auch den Vorteil von terminaler Sterilisation im Endbehältnis, bei
dem es sich um das in den Pharmakopöen spezifizierte bevorzugte
Verfahren handelt. Da das erfindungsgemäße Verfahren weiter eine Zusammensetzung
aus Propofol ergibt, das häufig
auf intravenöser
Route verabreicht wird, ist die terminale Sterilisation die einzige
bevorzugte Alternative, die eine höhere Konfidenz bezüglich der
Sterilitätscompliance
bietet. Die terminale Sterilisation bietet den weiteren Vorteil
der parametrischen Freigabe, das heißt der Freigabe der Charge
sterilisierter Produkte, die eher auf Verfahrensdaten als auf der
Basis, dass eine Probe der Einzelgegenstände dem Sterilitätstest ausgesetzt
wird, basieren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ergibt eine Zusammensetzung, die als ein zum Vermarkten bereites Produkt
geeignet ist. Eine akute Toxizitätsstudie
mit Mäusen,
die an Proben nach 18-monatiger Lagerung bei 2°C–8°C zusammen mit frisch hergestellten
Produkten durchgeführt
wurde, ließ keine
Veränderung
des akuten Toxizitätsmusters
erkennen.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf Beispiele erläutert. Die
Beispiele sind lediglich zur Erläuterung
beabsichtigt und schränken
in keiner Weise den erfindungsgemäßen Rahmen ein.
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Alle
die in diesem Beispiel verwendeten Rohmaterialien waren von pharmazeutischer
Güte. Die
verwendeten Geräte
waren von herkömmlicher
Beschaffenheit. Die gesamte Verarbeitung wurde in einem Bereich
mit kontrollierter Umgebung durchgeführt.
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Beispiel I
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In
diesem Beispiel wurden zwei Zusammensetzungen mit den Verfahrensdurchläufen A und
B hergestellt. Verfahrensdurchlauf B ist vergleichend und nicht
erfindungsgemäß. In diesem
Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 55 ml Wasser bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol
wurde der HPBCD-Lösung
langsam unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung
wurde 3 Stunden bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde.
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Glycerin
und 0,5 ml Dinatriumedetat in einer 1%igen (w/v) Lösung wurden
der vorstehenden Lösung unter
moderatem Rühren
zugefügt.
Das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Die erhaltene klare Lösung wurde
durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
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Während die
Zusammensetzung beim Autoklavieren klar blieb, wurde Zusammensetzung
B trüb.
Dieses Beispiel zeigt, dass das Verhältnis von Propofol zu HPBCD
zum Erhalt einer Zusammensetzung, die beim Autoklavieren stabil
ist, wichtig ist.
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Der
Propofol-Gehalt der Zusammensetzung wurde anhand des HPLC-Verfahrens
unter Verwendung eines Detektors von 270 nm und einer Säule von
4,6 mm×25
cm, enthaltend Packung L1 bestimmt. Die Fließrate wurde auf 1,5 ml pro
Minute eingestellt. Die verwendete mobile Phase bestand aus Wasser,
Acetonitril und Methanol in einem Volumenverhältnis von 30:50:20.
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Der
Verfahrensdurchlauf A, welcher eine Zusammensetzung mit einem Propofol-Gehalt
von 10 mg/ml ergibt, wurde an einer größeren Charge wiederholt und
für Stabilitätsstudien
verwendet. Die Resultate der Stabilitätsstudien sind in Tabelle 1 ersichtlich.
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Beispiel II
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In
diesem Beispiel wurden mit den Verfahrensdurchläufen C und D zwei Zusammensetzungen
hergestellt. Der Verfahrensdurchlauf D ist vergleichend und nicht
erfindungsgemäß. In diesem
Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet.
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Verfahren:
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Das
befolgte Verfahren war das gleiche wie in Beispiel 1. Nachdem jedoch
das Volumen mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt wurde, wurde es mit einer
5%igen Dextrose-Lösung
weiter auf 500 ml verdünnt,
um die Propofol-Konzentration auf 2 mg/ml zu bringen. Es wurde dann
durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt und wie nach dem Verfahren
von Beispiel I fest verschlossen und autoklaviert. Während die
Zusammensetzung (C) beim Autoklavieren klar blieb, wurde Zusammensetzung
(D) trüb.
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Der
Propofol-Gehalt der Zusammensetzung wurde anhand des unter Beispiel
I spezifizierten Verfahrens bestimmt.
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Der
Verfahrensdurchlauf C, der die Zusammensetzung mit dem Propofol-Gehalt
von 2 mg/ml ergibt, wurde an einer größeren Charge wiederholt und
für Stabilitätsstudien
verwendet. Die Ergebnisse der Stabilitätsstudien sind in Tabelle I
ersichtlich.
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Die
Zusammensetzung von Beispiel II (C) wurde in Tierstudien verwendet,
und die Ergebnisse sind in Tabelle II ersichtlich.
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Beispiel III
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In
diesem Beispiel wurden zwei Zusammensetzungen mit Verfahrensdurchläufen E und
F hergestellt. Der Verfahrensdurchlauf F ist vergleichend und nicht
erfindungsgemäß. In diesem
Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 55 ml Wasser bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol
wurde der HPBCD-Lösung
langsam unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt.
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Diese
Lösung
wurde 3 Stunden bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde.
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Glycerin
und 0,1 ml Dinatriumedetat in einer 1%igen (w/v) Lösung wurden
der vorstehenden Lösung unter
moderatem Rühren
zugefügt.
Es wurde Dextrose in 20 ml Wasser aufgelöst und der vorstehenden Lösung unter
moderatem Rühren
zugefügt.
Das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Die erhaltene klare Lösung wurde
durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert. Während
die Zusammensetzung E beim Autoklavieren klar blieb, wurde Zusammensetzung
F trüb.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass das Verhältnis
von Propofol zu HPBCD wichtig ist, um eine Zusammensetzung zu geben,
die beim Autoklavieren stabil ist.
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Beispiel IV
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In
diesem Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
- a) Propofol 1 g
- b) 2-Hydroxypropyl-β-Cylcodextrin
30 g
- c) Glycerin 2,25 g
- d) Dinatriumedetat 0,005 g
- e) Absoluter Alkohol (Ethanol) 62 ml
- f) Wasser q.s., um 100 ml herzustellen
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 60 ml Ethanol bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol
wurde in der verbleibenden Ethanol-Menge aufgelöst und der HPBCD-Lösung langsam
unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung
wurde bei moderater Geschwindigkeit 15 Minuten gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde. Diese alkoholische Lösung
wurde unter Vakuum bei 40°C
bis zur vollkommenen Trockene rotationsverdampft.
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Der
erhaltene feste Komplex wurde in 55 ml Wasser zum Erhalt einer klaren
wässrigen
Lösung
vollkommen aufgelöst.
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Glycerin
und 0,5 ml Dinatriumedetat in einer 1%igen (w/v) Lösung wurden
der vorstehenden Lösung unter
moderatem Rühren
zugefügt.
Das Volumen wurde auf 100 ml mit Wasser aufgefüllt.
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Die
erhaltene klare Lösung
wurde durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
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Diese
Zusammensetzung blieb beim Autoklavieren klar.
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Beispiel V
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In
diesem Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
- a) Propofol 0,2 g
- b) 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
6 g
- c) Absoluter Alkohol (Ethanol) 13 ml
- d) Glycerin 0,45 g
- e) Dinatriumedetat 0,001 g
- f) Dextrose 5 g
- g) Wasser q.s., um 100 ml herzustellen
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 12 ml Ethanol bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol
wurde in der verbleibenden Ethanolmenge aufgelöst und der HPBCD-Lösung langsam
unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung
wurde 15 Minuten bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde. Diese alkoholische Lösung
wurde unter Vakuum bei 40°C
bis zur vollkommenen Trockene rotationsverdampft.
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Der
erhaltene feste Komplex wurde in 55 ml Wasser zum Erhalt einer klaren
wässrigen
Lösung
vollkommen aufgelöst.
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Glycerin
und 0,1 ml Dinatriumedetat in einer 1%igen (w/v) Lösung wurden
der vorstehenden Lösung unter
moderatem Rühren
zugefügt.
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Die
erforderliche Dextrosemenge wurde in 30 ml Wasser aufgelöst. Die
Dextrose-Lösung
wurde der vorstehenden Lösung
unter moderatem Rühren
zugefügt,
und das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Die
erhaltene klare Lösung
wurde durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
-
Diese
Zusammensetzung blieb beim Autoklavieren klar.
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Beispiel VI
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In
diesem Beispiel wurden drei Zusammensetzungen mit Verfahrensdurchläufen G,
H und I hergestellt. Verfahrensdurchlauf H ist vergleichend und
nicht erfindungsgemäß. In diesem
Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 55 ml Wasser bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol
wurde der HPBCD-Lösung
langsam unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung
wurde 3 Stunden bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde. Das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
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Die
erhaltene klare Lösung
wurde durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
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Während die
Zusammensetzungen G und I beim Autoklavieren klar blieben, wurde
Zusammensetzung H trüb.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass das Verhältnis
von Propofol zu HPBCD wichtig ist, um eine Zusammensetzung zu geben,
die beim Autoklavieren stabil ist.
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Beispiel VII
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In
diesem Beispiel wurden folgende Bestandteile verwendet:
- a) Propofol 1 g
- b) 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
30 g
- c) Kaliumdihydrogenphosphat 0,476 g
- d) Natriumhydroxid 0,028 g
- e) Wasser q.s., um 100 ml herzustellen
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Verfahren:
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Es
wurde eine Pufferlösung
durch Auflösen
von Kaliumdihydrogenphosphat und Natriumhydroxid in 55 ml Wasser
hergestellt.
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in der vorstehenden Pufferlösung bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol wurde der HPBCD-Lösung langsam
unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung wurde
3 Stunden bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei die Temperatur bei
25°C–30°C aufrechterhalten
wurde. Das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
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Die
erhaltene klare Lösung
wurde durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
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Diese
Zusammensetzung blieb beim Autoklavieren klar.
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Beispiel VIII
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In
diesem Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
- a) Propofol 1 g
- b) 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
30 g
- c) Absoluter Alkohol (Ethanol) 60 ml
- d) Wasser q.s., um 100 ml herzustellen
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 60 ml Ethanol bei 25°C–30°C aufgelöst. Propofol
wurde der HPBCD-Lösung
langsam unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung
wurde 15 Minuten bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde. Diese alkoholische Lösung
wurde unter Vakuum bei 40°C
bis zur vollkommenen Trockene rotationsverdampft.
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Der
erhaltene feste Komplex wurde in 55 ml Wasser zum Erhalt einer klaren
wässrigen
Lösung
vollkommen aufgelöst.
Das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
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Die
erhaltene klare Lösung
wurde durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
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Diese
Zusammensetzung blieb beim Autoklavieren klar.
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Beispiel IX
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In
diesem Beispiel wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
- a) Propofol 1 g
- b) 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
30 g
- c) Absoluter Alkohol (Ethanol) 2 ml
- d) Wasser q.s., um 100 ml herzustellen
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Verfahren:
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2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
wurde in 55 ml Wasser bei 25°C–30°C aufgelöst.
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Propofol
wurde in 2 ml Ethanol aufgelöst
und der HPBCD-Lösung
langsam unter kräftigem
Rühren
bei 25°C–30°C zugefügt. Diese
Lösung
wurde 60 Minuten bei moderater Geschwindigkeit gerührt, wobei
die Temperatur bei 25°C–30°C aufrechterhalten
wurde. Diese Lösung
wurde unter Vakuum bei 40°C
zur vollkommenen Entfernung des Alkohols rotationsverdampft. Das
Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
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Die
erhaltene klare Lösung
wurde durch ein Filter von 0,2 μ filtriert,
unter Stickstoff in Glasdurchstichflaschen gefüllt, fest verschlossen und
autoklaviert.
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Diese
Zusammensetzung blieb beim Autoklavieren klar.
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Alle
die vorstehend erwähnten
Beispiele wiesen eindeutig darauf hin, dass die Komplexbildung von Propofol
mit 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:30 bis 1:60 das Produkt beim Autoklavieren stabil macht.
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TABELLE
I STABILITÄTSDATEN
FÜR DIE
KLARE PROPOFOL-LÖSUNG
BEI DER EMPFOHLENEN LAGERUNGSTEMPERATUR VON 2°C–8°C
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TABELLE
II VERGLEICHSSTUDIE
MIT DER KLAREN PROPOFOL-LÖSUNG
(KPL)* MIT PROPOFOL-EMULSION (PE) FÜR DAS EINTRETEN UND DIE DAUER
DER ANÄSTHESIE
BEI MÄUSEN ÜBER DIE
INTRAPERITONEALE ROUTE