-
Technisches
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Sprachbrowser und ein Verfahren zum Interpretieren und
Ansprechen auf Dualtonmehrfrequenztöne (DTMF-Töne), die von einem Telekommunikationsnetzwerk empfangen
werden, wobei die DTMF-Töne durch
einen Benutzer zum Steuern des Betriebs des Sprachbrowsers gesendet
werden, wenn auf Informationen zugegriffen wird, die in einem Datenpaketvermittlungsnetz, z.B.
dem Internet, veröffentlicht
sind.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Das World Wide Web (kurz WWW oder
Web) ist heute die am häufigsten
genutzte Internet-Anwendung. Das Web besteht aus Millionen von Webseiten,
und die Anzahl von zugänglichen
Webseiten wächst ständig. Ein
Internet-Benutzer greift unter Verwendung eines Browsers auf eine
Webseite zu. Ein herkömmlicher
Browser liefert eine textliche und graphische Benutzerschnittstelle,
die dem Benutzer beim Anfordern und Anzeigen von Informationen aus
dem Web behilflich ist. Ein herkömmlicher
Browser ist in der Regel ein Softwareprogramm, das auf einem Computer
betrieben wird, in der Regel auf einem Personal-Computer. Somit benötigt ein
Benutzer eine gewisse Computer-Hardware, auf der die Browser-Software ausgeführt werden kann,
um Informationen, die als Webseiten veröffentlicht sind, wiederzugewinnen
und anzuzeigen.
-
Immer mehr Unternehmen verwenden
das Web als Informationskanal zu ihren Kunden und/oder als eine
Art und Weise, ihren Kunden ihre Dienste anzubieten. Derartige Unternehmen
umfassen beispielsweise Enderzeugnisunternehmen, Versicherungsgesellschaften,
Banken, Arbeitsvermittlungsagenturen usw., jedoch auch öffentliche
Behörden,
die Informationen und Dienste veröffentlichen, die sich auf Einkaufen,
Nachrichten, Stellenmarkt, Ausbildung usw. beziehen. Ein Problem
bei all diesen Webseiten, die durch verschiedene Unternehmen und
Behörden
bereitgestellt werden, besteht darin, daß sie lediglich für Menschen
zugänglich sind,
die einen Computer haben, auf dem ein graphischer Browser ausgeführt werden
kann. Auch wenn ein Benutzer Zugriff auf einen Computer hat, muß er mit
dem Internet verbunden sein. Ferner haben Personen, die schlecht
lesen können
oder in ihrer Sicht beeinträchtigt
sind, Schwierigkeiten beim Lesen von textbasierten Webseiten.
-
Aus den obigen Gründen hat die Forschungsgemeinschaft
Browser für
einen nicht-visuellen Zugriff auf Webseiten bzw. einen WWW-Inhalt
für solche
Benutzer entwickelt, die durch ein Telefon auf die Informationen oder
Dienste zugreifen möchten.
Die nicht-visuellen Browser bzw. Sprachbrowser liefern eine Audioausgabe an
einen Benutzer, indem sie einen Text von Webseiten, beispielsweise
HTML-Seiten, in Sprache umwandeln und indem sie vorab aufgezeichnete
Web-Audiodateien
aus dem Web abspielen. Ein Sprachbrowser implementiert weiterhin
die Funktionalität,
die benötigt
wird, um es einem Benutzer zu ermöglichen, zwischen Webseiten
zu navigieren, d.h. Hypertextverknüpfungen zu folgen, sowie innerhalb
von Webseiten zu navigieren, d.h. sich auf der Seite vorwärts- und
rückwärtszubewegen.
Derartige Sprachbrowser sind aus WO-A-9732427 bekannt. Andere Funktionen,
die dem Benutzer bereitgestellt werden können, ist die Möglichkeit,
die Audioausgabe anzuhalten und wieder aufzunehmen, zu einer Startseite
zu gehen und aus einer Anzahl von vordefinierten Bookmarks oder
Favoriten auszuwählen.
Manche Sprachbrowser sind an PCs oder Arbeitsstationen implementiert
und ermöglichen
es dem Benutzer, unter Verwendung von Befehlen, die mit einer Computertastatur eingegeben
werden, auf die Browserfunktionen zuzugreifen, während auf andere unter Verwendung
eines Telefons zugegriffen wird. Wenn mit einem Telefon auf einen
Sprachbrowser zuge griffen wird, können ein oder mehrere Browserbefehle
unter Verwendung von DTMF-Signalen, die mit einem oder mehreren
Tastenschlägen
auf einem Tastenfeld des Telefons erzeugt werden, durch den Benutzer
gesandt werden.
-
Eine andere Möglichkeit, es einem Benutzer
eines Telefons zu ermöglichen,
auf eine Datenbank oder dergleichen zuzugreifen, besteht darin,
ein interaktives Sprachausgabesystem (IVR-System, IVR = Interactive Voice
Response) zu liefern. Herkömmliche
IVR-Systeme ermöglichen
es einem Benutzer üblicherweise,
mittels eines Sendens von DTMF-Signalen an das System und die Anwendung
direkt mit der Anwendung zu interagieren. Beispielsweise besteht
die üblichste
Art und Weise, einen Benutzer zu befähigen, zwischen einer Anzahl
von Auswahlen in einem IVR-System auszuwählen, darin, daß dem Benutzer
ein Menü vorgelesen
wird und daß es
dem Benutzer ermöglicht
wird, einen bestimmten Posten aus dem Menü auszuwählen, indem er ein entsprechendes
DTMF-Signal erzeugt. Auf ähnliche
Weise besteht für
gewisse Anwendungen, auf die unter Verwendung eines Sprachbrowsers
im Internet zugegriffen wird, ein Erfordernis, daß die Anwendung
in der Lage ist, Befehle ohne jegliche Störung seitens des Browsers direkt
von einem Benutzer zu empfangen. Ein derartiger direkter Zugriff
auf Tasten auf einer Tastatur wird in der Literatur manchmal als „Zugriffstasten" bezeichnet. Mit
der Bezeichnung einer Zugriffstaste in HTML könnte eine Anwendung eine Taste
einer direkten Verbindung mit der Anwendung zuweisen. Die Aktion,
die ansprechend auf ein Signal von einer derartigen Taste durchgeführt werden
soll, würde
dann durch die Anwendung definiert.
-
Somit verwenden herkömmliche
Techniken entweder DTMF-Töne
zum Steuern lediglich der Browserfunktionalität, was bei bekannten Sprachbrowsern
der Fall ist, oder für
lediglich eine Anwendungssteuerung, was bei bekannten IVR-Systemen
der Fall ist. Es besteht insofern ein Problem, wie ein Sprachbrowser
entworfen werden soll, der auf effiziente Weise gleichzeitig DTMF-Töne, die
sich auf eine Browser funktionalitätssteuerung beziehen, sowie
Töne, die
sich auf die Steuerung einer aktuellen Anwendung, auf die gerade
zugegriffen wird, beziehen, handhaben kann, insbesondere da die
Anzahl von Tasten eines Telefontastenfeldes allgemein auf 12 Tasten
beschränkt
ist.
-
Ein weiteres Problem bei Sprachbrowsersystemen
besteht darin, einen Sprachbrowser zu entwerfen, bei dem ein Teil
einer HTML-Seite, auf den derzeit zugegriffen wird, synchron zu
einem Satz von aktuellen und relevanten Operationen oder Sprachbrowserfunktionen
ist, deren Durchführung
ansprechend auf empfangene und interpretierte DTMF-Töne möglich ist.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine Lösung-
dafür zu
liefern, wie ein Sprachbrowser, der durch eine DTMF-Ton-Schnittstelle
gesteuert wird, einen Zugriff auf Befehle zum Steuern des Sprachbrowsers
sowie, gleichzeitig, auf Befehle zum Steuern einer Anwendung liefern
kann, die von dem Sprachbrowser getrennt ist, und auf die durch
ein Datenpaketvermittlungsnetzwerk von dem Sprachbrowser aus zugegriffen
wird.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, ein Sprachbrowsersystem mit einer benutzerfreundlichen
Schnittstelle zu liefern, das einen Benutzer befähigt, auf die wichtigsten Funktionen,
die durch den Sprachbrowser und eine Anwendung, auf die unter Verwendung
lediglich eines Tastenanschlags durch den Sprachbrowser zugegriffen
wird, unterstützt
werden, zuzugreifen.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, einen Sprachbrowser zu liefern, der einen Mechanismus
aufweist, der gewährleistet,
daß der
Vorgang des Zugreifens auf einen bestimmten Teil einer HTML-Seite
synchron zu einem entsprechenden Satz von potentiellen Operationen
bzw. Sprachbrow serfunktionen ist, deren Durchführung für den bestimmten Teil der HTML-Seite
ansprechend auf empfangene und interpretierte DTMF-Töne möglich ist.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden diese Aufgaben und Ziele durch eine Vorrichtung und ein Verfahren
erzielt, die die in den beigefügten
unabhängigen
Ansprüchen
1 bzw. 18 definierten Merkmale aufweisen.
-
Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den beigefügten
abhängigen
Patentansprüchen dargelegt.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
ist ein Sprachbrowser in einem Sprachbrowsersystem vorgesehen, wobei
der Sprachbrowser an einem Server angeordnet ist, der mit dem Internet
verbunden ist und auf Dualtonmehrfrequenztöne (DTMF-Töne) anspricht, die von einem
Telekommunikationsnetz empfangen werden, wobei der Sprachbrowser
folgende Merkmale aufweist: ein Objektmodell, das Elemente aufweist,
die in einer wiedergewonnenen HTML-Seite definiert sind und Navigationspositionen
in der HTML-Seite definieren; eine Audioeinrichtung zum Abspielen
eines von einem Element der HTML-Seite
abgeleiteten Audiostroms; eine Sprachbrowsersteuerung zum Steuern
des Betriebs der Sprachbrowservorrichtung; und eine Dialogzustandsstruktur,
die eine Mehrzahl von Zuständen
und Übergängen zwischen
Zuständen
aufweist und die Text und Audioobjekte, die an die Audioeinrichtung
ausgegeben werden sollen, speichert; und eine Dialogsteuerung, die
angeordnet ist, um einen Dialog mit einem Benutzer auf der Basis
der Dialogzustandsstruktur zu steuern und auf einen interpretierten
DTMF-Ton mit einem Ereignis zu der Sprachbrowsersteuerung anzusprechen,
wobei die Sprachbrowsersteuerung ansprechend auf ein Ereignis, das
einen interpretierten DTMF-Ton eines ersten vorbestimmten Satzes
von interpretierten DTMF-Tönen
umfaßt,
angeordnet ist, um eine dem interpretierten DTMF-Ton zugeordnete
Sprachbrowserfunktion zu steuern und zu steuern, von welchem Zustand
in der Dialogzustandsstruktur oder in einer einer zweiten wieder gewonnenen
HTML-Seite zugeordneten zweiten Dialogzustandsstruktur der Dialog
nach einer Ausführung
der Funktion wiederaufgenommen werden sollte; wobei die Sprachbrowsersteuerung
ansprechend auf ein Ereignis, das einen interpretierten DTMF-Ton
eines zweiten vorbestimmten Satzes von interpretierten DTMF-Tönen umfaßt, angeordnet
ist, um den interpretierten DTMF-Ton zu einer Anwendung der wiedergewonnenen
HTML-Seite zu leiten; wobei jeder der Zustände einer entsprechenden Position
in dem Objektmodell zugeordnet ist; und wobei die Sprachbrowservorrichtung
ferner eine Synchronisationseinrichtung zum Synchronisieren der
Dialogzustandsstruktur bezüglich
eines aktuellen Zustands mit einer Position in dem Objektmodell
umfaßt.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung ist ein Verfahren bei einem Sprachbrowser in einem Sprachbrowsersystem
vorgesehen, wobei der Sprachbrowser an einem Server angeordnet ist,
der mit dem Internet verbunden ist und auf Dualtonmehrfrequenztöne (DTMF-Töne) anspricht,
die von einem Telekommunikationsnetz empfangen werden, wobei das
Verfahren folgende Schritte aufweist: Wiedergewinnen einer HTML-Seite
ansprechend auf eine DTMF-Ton-Interpretation; Erzeugen eines Objektmodells,
das die in der HTML-Seite definierten Elemente aufweist; Ableiten
einer Anzahl von Zuständen,
wobei jeder der Zustände eine
Bezugnahme auf eine Position in dem Objektmodell und zumindest einen
Eingang und/oder zumindest einen Ausgang umfaßt; Erzeugen einer Dialogzustandsstruktur,
die dem Objektmodell zugeordnet ist, wobei bei der Struktur jeder
Zustand von dem Ableitungsschritt integriert ist; Ausführen eines
Dialogs mit einem Benutzer auf der Basis der Dialogzustandsstruktur;
Ansprechen auf einen interpretierten DTMF-Ton, der in einem Zustand
in der Dialogzustandsstruktur empfangen wird, mit einem Ereignis
zu einer Sprachbrowsersteuerung; Steuern, bei der Sprachbrowsersteuerung,
ansprechend auf das Ereignis, ob das Ereignis einen interpretierten DTMF-Ton
eines ersten vorbestimmten Satzes von interpretierten DTMF-Tönen umfaßt, Steuern
einer Sprachbrowserfunktion, die dem interpretier ten DTMF-Ton zugeordnet
ist, und Steuern, von welchem Zustand in der Dialogzustandsstruktur
oder in einer einer zweiten wiedergewonnenen HTML-Seite zugeordneten
zweiten Dialogzustandsstruktur der Dialog nach einer Ausführung der
Funktion wiederaufgenommen werden sollte; Lenken, von der Sprachbrowsersteuerung
ansprechend auf das Ereignis, falls das Ereignis einen interpretierten DTMF-Ton
eines zweiten vorbestimmten Satzes von interpretierten DTMF-Tönen umfaßt, des
interpretierten DTMF-Tons zu einer Anwendung der HTML-Seite; und Synchronisieren
der Dialogzustandsstruktur, bezüglich eines
aktuellen Zustands, mit einer neuen Position in dem Objektmodell.
-
Der Sprachbrowser gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Bestandteil eines Sprachbrowsersystems, das ferner
zumindest ein Telefon umfaßt,
das über
ein Telekommunikationsnetzwerk mit dem Sprachbrowser verbunden ist.
Der Sprachbrowser ist angeordnet, um auf Informationen zuzugreifen,
die als HTML-Dateien (HTML = Hyper-Text Mark-up Language), d.h.
als HTML-Seiten, oder als beliebige andere Mark-up-Sprache-Dateien im
Internet oder in einem beliebigen anderen Datenpaketvermittlungsnetzwerk
veröffentlicht
sind. Ein Telefon wird durch einen Endbenutzer zum Steuern der Funktionalität, die durch
den Sprachbrowser unterstützt
wird, mittels eines Sendens von DTMF-Tönen über das Telekommunikationsnetzwerk
während
eines Dialogs zwischen dem Benutzer und dem Sprachbrowser verwendet.
-
Das Telekommunikationsnetzwerk ist
eine beliebige Art von Netzwerk, in dem Sprachkommunikations- und
DTMF-Töne
transferiert werden können,
z.B. ein feststehendes leitungsvermitteltes Netzwerk, ein mobiles Kommunikationsnetzwerk
oder ein Paketvermittlungsnetzwerk. Wie durch den letztgenannten
Fall impliziert wird, könnte
das Netzwerk sehr gut das Internet sein, wobei in diesem Fall unter
Verwendung einer Internet-Telefonie oder mittels eines Internetzugriffs über eine
mobile Station und einen Generalpaketfunkdienst (GPRS – General
Packet Radio Service) eines GSM-Netzwerks auf den Sprachbrowser
zugegriffen wird. Selbstverständlich
hängt die
Art der verwendeten Telefonausrüstung
von der Art des Telekommunikationsnetzwerks ab, das für ein Zugreifen
auf den Sprachbrowser ausgewählt
wird, jedoch muß die
Telefonausrüstung
ein Tastenfeld aufweisen und in der Lage sein, DTMF-Signale zu erzeugen.
-
Gemäß der Erfindung ist es möglich, unter
Verwendung eines ersten Satzes von DTMF-Tönen bzw, eines zweiten Satzes
von DTMF-Tönen
sowohl die Sprachbrowserfunktionalität als auch eine Anwendung einer
HTML-Seite gleichzeitig von einem Telefontastenfeld aus zu steuern.
Jeder DTMF-Ton dieser Sätze
wird durch einen Benutzer mit einem einzigen Tastenanschlag auf
dem Tastenfeld erzeugt und durch den Sprachbrowser als eine gewisse
Taste interpretiert. Die Interpretation wird in einem Ereignis von
der Dialogzustandssteuerung an die Sprachbrowsersteuerung transferiert,
die die notwendigen Operationen durchführt, die auf die Browserfunktionalität oder Anwendungssteuerung
bezogen sind, wobei die Operationen davon abhängig sind, welche DTMF-Interpretation
bei dem Ereignis empfangen wurde.
-
Vorzugsweise umfaßt jeder Zustand der Dialogzustandsstruktur
eine Bezugnahme auf eine entsprechende Position bzw. einen entsprechenden
Knoten in einem Parse-Baum (parse = syntaktisch analysieren), der
das Objektmodell darstellt. In einem gewissen Zustand, während ein
DTMF-Ton empfangen und interpretiert wird, wird die Tasteninterpretation
des DTMF-Tons und die durch den betreffenden Zustand gespeicherte Bezugnahme
bei einem Ereignis bzw. Rückruf
an die Sprachbrowsersteuerung transferiert. Somit ist das Objektmodell
immer mit der Dialogzustandsstruktur synchronisiert, was bedeutet,
daß die
Sprachbrowsersteuerung immer die Operationen, die einer spezifischen
Taste, auf dem relevanten Teil der HTML-Seite zugeordnet sind, gemäß der Bezugnahme
auf das Objektmodell durchführt.
-
Desgleichen sind gewisse Positionen
bzw. Knoten des Objektmodells Bezugnahmen auf Zustände in der
Dialogzustandsstruktur zugeordnet, um die Dialogstruktur mit dem
Objektmodell zu synchronisieren. Diese Synchronisierung wird vorzugsweise
mittels einer Nachschlagetabelle erreicht, könnte jedoch auch unter Verwendung
einer beliebigen Art von Datenbankeinrichtung bewerkstelligt werden.
Eine spezifische Position des Objektmodells weist einen entsprechenden
Eintrag in der Nachschlagetabelle auf, und jeder Eintrag in der Nachschlagetabelle
speichert eine Bezugnahme auf einen entsprechenden Zustand in der
Dialogzustandsstruktur. Nachdem die Sprachbrowsersteuerung ein empfangenes
Ereignis verarbeitet hat, bezieht sich somit die sich ergebende
Position, die – abhängig davon,
welche Operation das Ereignis auslöste – dieselbe oder eine neue Position
sein könnte,
mittels der Nachschlagetabelle auf einen entsprechenden Zustand
in der Dialogstruktur. Dieser Zustand, auf den Bezug genommen wurde,
gibt den Zustand in der Dialogzustandsstruktur an, von dem der Dialog
mit dem Benutzer wiederaufgenommen werden sollte. Somit wird die
folgende Operation an der Dialogzustandsstruktur aufgrund eines
empfangenen DTMF-Tons mit der aktuellen Position in dem Objektmodell
und somit mit dem derzeit durchsuchten (gebrowsten) Teil der HTML-Seite
synchronisiert.
-
Somit gewährleistet der Sprachbrowser
gemäß der Erfindung,
daß zwischen
dem Entwurf bzw. Layout der durch den Browser wiedergewonnenen ursprünglichen
HTML-Seite und allen möglichen
Steuerfunktionen, die einem Benutzer über eine DTMF-Schnittstelle angeboten
werden, immer ein Synchronismus aufrechterhalten wird.
-
Vorzugsweise umfaßt ein von der Dialogzustandsstruktur
an die Sprachbrowsersteuerung transferiertes Ereignis ferner einen
Zeitstempel, der von der Standardtaktfunktion des Servers, in der
der Sprachbrowser ausgeführt
wird, abgeleitet ist. Die Sprachbrowsersteuerung verwendet diesen
Zeitstempel, wenn sie bestimmte Operationen durchführt, die sich
auf die Navigation innerhalb einer HTML-Seite beziehen. Diese Operationen
umfassen diejenigen, die die Browserfunktionalität steuern, die das Hin- und
Herbewegen in dem Objektmodell, das aus der HTML-Seite erzeugt wird,
und somit die Audioausgabe an das Telekommunikationsnetzwerk betrifft.
-
Wenn auf Elemente einer HTML-Seite
bzw. -Datei im Kontext der vorliegenden Erfindung Bezug genommen
wird, umfaßt
dies durchsuchbare (browsable) Textparagraphen, die in der Seite
enthalten sind, Hypertextverknüpfungen,
Audiodateien, auf die durch die Seite Bezug genommen wird, oder
andere Posten, die sich entweder direkt oder nach einer Text-Zu-Sprache-Umwandlung
für eine
Audioausgabe eignen.
-
Die oben erwähnten und weitere Aspekte und
Merkmale sowie Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
eines veranschaulichenden Ausführungsbeispiels
derselben näher
ersichtlich.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
wird nun ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beispielhaft beschrieben, bei dem:
-
1 ein
Sprachbrowsersystem mit einem Sprachbrowser gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt;
-
2 ein
Blockdiagramm eines Sprachbrowsers gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt; und
-
3 schematisch
einige interne Datenstrukturen veranschaulicht, an denen ein Sprachbrowser
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung operiert.
-
Ausführliche
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
-
1 liefert
ein schematisches Diagramm eines Systems zum Zugreifen auf einen
Inhalt des World Wide Web (WWW), z.B. HTML-Seiten, unter Verwendung
eines Sprachbrowsersystems. Das Sprachbrowsersystem umfaßt ein Telefon 100 und
einen Sprachbrowser 110, der an einem Server 120 angeordnet
ist. Der Server 120 ist mit dem Internet 130 verbunden
und in der Lage, unter Verwendung des Internetprotokolls mit einer
Anzahl von Servern 140 zu kommunizieren, die WWW-Inhalt
im Internet 130 bereitstellen. Das Telefon 100 weist
ein Tastenfeld 105 und eine zugeordnete Schaltungsanordnung
zum Erzeugen von Dualtonmehrfrequenztönen (DTMF-Tönen) auf. Über ein Telekommunikationsnetzwerk 150 sendet
das Telefon 100 DTMF-Töne
an den Sprachbrowser 110 und empfängt eine Audioausgabe von demselben.
Bei 1 ist das Telefon durch
eine mobile Station beispielhaft dargestellt, und das Telekommunikationsnetzwerk
ist durch ein Mobilkommunikationsnetzwerk beispielhaft dargestellt.
-
Der Sprachbrowser 110 wandelt
einen Inhalt von HTML-Seiten (oder Seiten beliebiger anderer Mark-up-Sprachen)
in eine Audioausgabe um, die an das Telefon 100 gesandt
wird. Die HTML-Seiten werden entweder von einem der Server 140 oder
von dem Server 120 selbst wiedergewonnen.
-
2 zeigt
ein Blockdiagramm des Sprachbrowsers 110, auf den in 1 Bezug genommen wird. Eine
Internetzugriffseinheit 200 bildet eine Schnittstelle mit
dem Internet und erzeugt eine Datenverbindung mit einem Internetserver,
an dem eine HTML-Seite, auf die zugegriffen werden soll, gespeichert
ist. Die HTML-Seite wird unter Verwendung von Standardmechanismen,
z.B. der HTTP- und TCP/IP-Protokolle, vom Internet wiedergewonnen.
Alternativ dazu ist eine HTML-Seite,
die ein Sprachbrowsersystem-Menü implementiert,
an dem Server 120, an dem der Sprachbrowser 110 angeordnet ist,
gespeichert und wird direkt von demselben wiedergewonnen. Falls
ein Benutzer eine persönliche
HTML-Startseite anfordert, die zuvor dem bestimmten Benutzer zugeordnet
wurde, wird diese Startseite entweder direkt von dem Sprachbrowserserver 120 oder
von einem anderen Server 140 über das Internet 130 wiedergewonnen.
-
Eine HTML-Seiten-Wiedergewinnungseinheit 205 steuert
die Wiedergewinnung von HTML-Seiten sowie jeglicher Audiodateien,
auf die eine HTML-Seite Bezugnahmen aufweisen kann, wobei die Wiedergewinnung
durch die Internetzugriffseinheit 200 durchgeführt wird.
Eine wiedergewonnene Seite wird anschließend an einen HTML-Seiten-Zu-Objektmodell-Umwandler 210 transferiert,
der die in der wiedergewonnenen HTML-Seite definierten Elemente extrahiert
und ein Objektmodell erzeugt, das diese Elemente aufweist. Das gespeicherte
Objektmodell wird anschließend
durch einen Objektmodell-Zu-Dialogzustand-Umwandler 212 zum
Erzeugen einer Dialogzustandsstruktur und zum Ableiten von Zuständen verwendet,
die in die Dialogzustandsstruktur integriert werden sollen, wobei
die Struktur dem jeweiligen Objektmodell zugeordnet ist.
-
Die gespeicherte Dialogzustandsstruktur
und ihre Zustände
bilden die Basis für
den Dialog zwischen dem Sprachbrowser 110 und dem Endbenutzer,
der unter Verwendung des Telefons 100 auf den Sprachbrowser 110 zugreift.
Text- und Audiodateielemente sind in den unterschiedlichen Zuständen der
Dialogzustandsstruktur gespeichert. Diese Text- und Audiodateielemente
werden in einem Text-Zu-Sprache-Synthesegerät 215 bzw. einem Audiodateiabspielgerät 217 in
Audioströme
umgewandelt. Ein Audiostrom wird an eine Audioeinrichtung 220 transferiert,
die für
das Abspielen von Audioströmen über das
Telekommunikationsnetzwerk 150 verantwortlich ist. Die
Audioeinrichtung 220 ist dafür verantwortlich, die Audioströme zu Audio
umzuarbeiten, das für
das Telekommunikationsnetzwerk 150 geeignet ist. Der Sprachbrowser 110 bildet
eine Schnittstelle zwischen dem Telekommunikationsnetz werk 150 und
einer Telekommunikationsnetzwerkzugriffseinheit 225, durch
die die Audioeinrichtung 220 den Audiostrom über das
Telekommunikationsnetzwerk 150 einem Telefon 100 eines
Benutzers abspielt.
-
Die Telekommunikationsnetzwerkzugriffseinheit 225 ist
nicht nur angeordnet, um Audiosignale an ein Telefon 100 eines
Benutzers, der auf das Telekommunikationsnetzwerk 150 zugreift,
zu senden, sondern auch, um Audiosignale von demselben zu empfangen.
Diese von dem Telefon 100 eines Benutzers empfangenen Audiosignale
sind DTMF-Signale, die durch die Zugriffseinheit 225 an
einen DTMF-Empfänger 230 transferiert werden.
Der DTMF-Empfänger 230 ist
in der Lage, DTMF-Töne,
die von dem Telefon 100 eines Benutzers gesandt werden,
zu erfassen und diese DTMF-Töne
zu interpretieren. Ein interpretierter DTMF-Ton wird anschließend von
dem DTMF-Empfänger 230 an
eine Dialogsteuerung 235 transferiert. Die Dialogsteuerung 235 ist
ein Prozeß,
der angeordnet ist, um an der Dialogzustandsstruktur zu arbeiten,
wobei diese Struktur unter Bezugnahme auf 3 näher
beschrieben wird, und zwar zum Zweck des Erzeugens einer Ausgabe
von Text und Audio zu dem Benutzer und des Empfangens von DTMF-Tönen, die
durch den Benutzer eines Telefons 100 zur Steuerung der
Sprachbrowserfunktionalität
erzeugt werden. Somit steuert die Dialogsteuerung 235 den
Dialog mit dem Benutzer und verwaltet die Ausgabe von Text und Audio
an den Benutzer ansprechend auf DTMF-Ton-Interpretationen. Bei Empfang
eines interpretierten DTMF-Tons interagiert die Dialogsteuerung 235 mit
einer Sprachbrowsersteuerung 245, indem sie ein Ereignis
sendet, das die Sprachbrowsersteuerung 245 von dem empfangenen
interpretierten DTMF-Ton benachrichtigt. Die Sprachbrowsersteuerung 245 arbeitet
an einem Objektmodell, das unter Bezugnahme auf 3 näher
beschrieben wird, und weist eine interne Logik zum Durchführen derjenigen
Schritte und Operationen auf, die einer bestimmten DTMF-Ton-Interpretation
zugeordnet sind, die in dem Ereignis von der Dialogzustandssteuerung 235 empfangen
wird. Die Dialogsteuerung 235 erhält einen Zeitstempel von der
Standardtaktfunktion und integriert den Zeitstempel in das an die
Sprachbrowsersteuerung 245 transferierte Ereignis. Die
Sprachbrowsersteuerung 245 verwendet den empfangenen Zeitstempel
des Ereignisses, um die korrekten und zeitgenauen Operationen durchzuführen, die sich
auf die Navigation innerhalb der HTML-Seite und somit auf den Audiostrom,
der über
das Telekommunikationsnetzwerk 150 abgespielt wird, beziehen.
-
Die durch die Sprachbrowsersteuerung 245 durchgeführten Operationen
umfassen eine Interaktion mit der HTML-Seiten-Wiedergewinnungseinheit 205 zum
Anordnen der Wiedergewinnung von HTML-Seiten, eine Interaktion mit
dem HTML-Seiten-Zu-Objektmodell-Umwandler 210 zum
Steuern des Erstellens eines Objektmodells aus den Elementen einer
wiedergewonnenen HTML-Seite, und eine Interaktion mit dem Objektmodell-Zu-Dialogzustand-Umwandler
zum Erzeugen einer Dialogzustandsstruktur und ihrer Zustände auf
der Basis des jeweiligen Objektmodells.
-
Die durch die Dialogsteuerung 235 durchgeführten Operationen
umfassen eine Interaktion mit der Audioeinrichtung 220;
zum Beispiel um das Abspielen eines Audiostroms zeitweilig anzuhalten,
und eine Interaktion mit dem Audiodateiabspielgerät 217 und
dem Text-Zu-Sprache-Synthesegerät 215 zum
Umwandeln von Audiodateien bzw. Text, die bzw. der in den Zuständen der
Dialogzustandsstruktur gespeichert sind bzw. ist, in Audioströme, die
durch die Audioeinrichtung 220 abgespielt werden können.
-
3 veranschaulicht
schematisch einige interne Datenstrukturen des Sprachbrowsers 110 gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Gemäß der obigen Beschreibung gewinnt
der Sprachbrowser eine HTML-Seite von dem globalen Internet oder
von dem Server wieder, an dem der Sprachbrowser zum Arbeiten angeordnet
ist. Die HTML-Seite besteht aus einer Anzahl von Seitenele menten.
Ein Seitenelement ist beispielsweise ein Textparagraph, ein Formatierungselement,
eine Verknüpfung
oder ein Eingabefeld in einem Formular. Das Element kann auch ein „Tabindex" sein, d.h. ein Zeiger
in dem Seiteninhalt sein, der durch den HTML-Seitenentwerfer zu
dem Zweck entworfen wurde, eine Markierungsvorrichtung für Vorwärts- und
Rückwärtssprünge innerhalb
der Seite zu sein.
-
Die Sprachbrowsersteuerung 245 erzeugt
ein Objektmodell 300, das alle Seitenelemente der wiedergewonnenen
HTML-Seite umfaßt. Dies
wird als Parsingvorgang durchgeführt,
und das sich ergebende Objektmodell 300 ist eine Parse-Baumstruktur mit
allen Seitenelementen der HTML-Seite. Jeder Knoten 305 in
dem Parse-Baum umfaßt
ein Seitenelement und stellt eine Position in dem Objektmodell 300 dar,
auf die durch einen beliebigen anderen Prozeß des Sprachbrowsers, z.B.
die Dialogsteuerung, eine Bezugnahme durchgeführt werden kann. Die Baumstruktur
ist eine Eins-Zu-Eins-Abbildung
der Seite oder des Dokuments, wie sie bzw. es in der HTML-Syntax
beschrieben ist.
-
Anschließend wird unter Verwendung
der Baumdarstellung, d.h. des Objektmodells 300, der wiedergewonnenen
HTML-Seite als Basis für
die Erstellung durch die Sprachbrowsersteuerung 245 eine
Dialogzustandsstruktur 310 erzeugt. Ein Dialogelement,
das bestimmte Eigenschaften, z.B. Eingaben, Ausgaben und eine Bezugnahme
auf eine Objektmodellposition, aufweist, wird für jedes Element in dem Objektmodell
erzeugt. Diese Dialogelemente werden in der Dialogzustandsstruktur 310 derart
in Zustände
gruppiert, daß nicht-kompatible Eingaben
in unterschiedliche Zustände
gegeben werden. Die auf diese Weise erzeugte Dialogzustandsstruktur 310 ist
eine Finit-Zustand-Maschine und weist eine Anzahl von Zuständen 311; 312; 313; 314 und Übergänge zwischen
diesen Zuständen
auf. Jeder Zustand umfaßt
zumindest eine Eingabe und/oder zumindest eine Ausgabe. Jeder Zustand
umfaßt
ferner eine Bezugnahme auf eine entsprechende Position bzw. einen
entsprechenden Knoten in dem Objektmodell 300.
-
Eine Eingabe eines Zustandes ist
ein DTMF-Ton zusammen mit einer Spezifikation dessen, wie der DTMF-Ton
interpretiert werden soll, d.h. ob ein Sprachbrowsersteuerereignis
oder ein Anwendungsereignis, das an die Sprachbrowsersteuerung 245 gesendet
werden soll, erzeugt werden soll. Ein Ereignis enthält immer die
Interpretation der Eingabe, d.h. die Interpretation eines DTMF-Tons.
Wie zuvor erwähnt
wurde, umfaßt
das Ereignis ferner einen Zeitstempel. Bei einem System, das ferner
eine Spracheingabe unterstützt,
enthält
das Ereignis die Interpretation der Spracheingabe. Jedoch können Ereignisse
auch aus anderen Gründen
als aufgrund einer Interpretation eines DTMF-Tons oder von Sprache
an die Sprachbrowsersteuerung 245 gesandt werden, beispielsweise
wenn das Abspielen eines Textes begonnen oder beendet wurde, wenn
eine Auszeit für
eine Eingabe aufgetreten ist oder wenn ein nicht interpretierbarer
DTMF-Ton oder eine nicht interpretierbare Spracheingabe empfangen
wurde. Eine Ausgabe eines Zustands ist ein Text, eine Audiodatei
oder eine beliebige andere Audiostrombeschreibung, die durch das
Text-Zu-Sprache-Synthesegerät 215 oder
das Audiodateiabspielgerät 217 behandelt
werden soll.
-
Nach der Erzeugung der Dialogzustandsstruktur 310 startet
die Sprachbrowsersteuerung 245 die Dialogsteuerung 235,
die der Prozeß ist,
der die Dialogzustandsstruktur 310 steuert. Durch Steuern
der Dialogzustandsstruktur 310 steuert die Dialogsteuerung 235 ferner
die verschiedenen Möglichkeiten,
die ein Benutzer hat, zu einem bestimmten Moment oder vielmehr an
einem bestimmten durchsuchten Teil der HTML-Seite mit dem Sprachbrowser 110 zu
interagieren. Dies ist darauf zurückzuführen, daß ein Zustand, an dem die Dialogsteuerung 235 derzeit
arbeitet, einen begrenzten Satz von möglichen Eingaben aufweist,
die auf Sprachbrowserfunktionen abgebildet werden können.
-
Wenn in einem aktuellen Zustand eine
gültige
DTMF-Ton-Interpretation
empfangen wird, transferiert die Dia logsteuerung 235 ein
Ereignis an die Sprachbrowsersteuerung 245. Das Ereignis
umfaßt
die DTMF-Ton-Interpretation, eine Bezugnahme auf eine eindeutige
Position in dem Objektmodell 300, wobei die Bezugnahme
durch den Zustand, von dem das Ereignis stammte, gespeichert ist,
einen Zeitstempel mit der aktuellen Zeit und eine Bezugnahme auf
den „nächsten" Teil der Dialogzustandsstruktur,
so daß der
aktuelle Dialog gegebenenfalls von diesem „nächsten" Teil wiederaufgenommen werden kann.
Auf den Empfang eines Ereignisses hin extrahiert die Sprachbrowsersteuerung 245 die
DTMF-Ton-Interpretation
und führt
die Operationen durch, die der spezifischen Interpretation zugeordnet
sind.
-
Falls die DTMF-Ton-Interpretation
des Ereignisses zu einem ersten Satz von vorbestimmten Interpretationen
gehört,
soll die Benutzereingabe den Sprachbrowser 110 selbst steuern,
und die durch den Sprachbrowser 110 durchgeführten Operationen
beinhalten ein Implementieren einer spezifischen Browserfunktion. Eine
Browserfunktion beinhaltet in der Regel ein Transferieren eines
Elements von einem Zustand der Dialogzustandsstruktur 310 zu
der Audioeinrichtung 220, oder indirekt über das
Text-Zu-Sprache-Synthesegerät 215, wobei
in dieser Audioeinrichtung 220 ein Audiostrom über das
Telekommunikationsnetzwerk für
den Benutzer abgespielt wird. Eine weitere typische Browserfunktion
besteht darin, das Vorwärts-
oder Rückwärts-Abspielen des
Audiostroms durch die Audioeinrichtung 220 zu steuern.
-
Falls die DTMF-Ton-Interpretation
des Ereignisses zu einem zweiten Satz von vorbestimmten Interpretationen
gehört,
ist die Benutzereingabe für
die HTML-Anwendung beabsichtigt, und die durch den Sprachbrowser
durchgeführten
Operationen werden aus der Aktion bestimmt, die durch die HTML-Anwendung für die jeweilige
DTMF-Ton-Interpretation spezifiziert ist.
-
3 zeigt
ferner eine Nachschlagetabelle 320, die die durch den Sprachbrowser 110 verwendete Synchronisierungs einrichtung
implementiert. Die Nachschlagetabelle 320 wird zum Synchronisieren
der Dialogzustandsstruktur 310 mit einer Position in dem
Objektmodell 300 verwendet. Das folgende veranschaulicht die
Verwendung der Nachschlagetabelle 320. Man nehme an, daß die Sprachbrowsersteuerung 300 ein
Ereignis empfängt,
das einen Satz von Operationen auslöst, um eine gewisse Browserfunktion
zu bewerkstelligen. Falls die Operationen beispielsweise die Funktion
des Zurückspringens
auf einer HTML-Seite implementieren, muß ein Element eines Knotens,
der eine Position in dem Objektmodell 300 aufweist, die
sich von der aktuellen Position unterscheidet, in eine Audioausgabe
umgewandelt und über
die Dialogzustandsstruktur 310 an den Benutzer transferiert
werden. Dies wird bewerkstelligt, indem eine Bezugnahme von der
aktuellen Position bzw. dem aktuellen Knoten auf die neue relevante
Position verwendet wird. Von dieser neuen Position muß ein neuer
Zustand der Dialogzustandsstruktur 310 mit der neuen Position
in dem Objektmodell 300 synchronisiert werden, um in der
Lage zu sein, das korrekte Text- oder Audioelement auszugeben und
einen unterschiedlichen Satz von möglichen Benutzereingaben, der
an der neuen Position angenommen wird, zu handhaben. Von der neuen
Position in dem Objektmodell 300 wird ein entsprechender
Eintrag in der Nachschlagetabelle 320 adressiert; dies
ist in 3 mit Pfeil (1)
veranschaulicht. Von dem betreffenden Eintrag wird eine Bezugnahme
auf einen neuen Zustand wiedergewonnen, mit Pfeil (2) veranschaulicht,
und die Dialogsteuerung 235 wird von dem neuen entsprechenden
Zustand, an dem die nächste
Benutzereingabe angenommen werden sollte, benachrichtigt.
-
Für
jede wiedergewonnene HTML-Seite ist ein eindeutiges Objektmodell 300 konfiguriert,
und eine eindeutige Dialogzustandsstruktur 310 ist dem
Objektmodell 300 zugeordnet. Wenn eine neue HTML-Seite wiedergewonnen
wird, speichert der Sprachbrowser 110 das Objektmodell 300 und
die Dialogstruktur 310 der vorherigen HTML-Seite und leitet
ein neues Objektmodell und eine neue Dialogstruktur für die neue HTML-Seite
ab. Somit wird die vorherige HTML-Seite in die Historienliste gegeben,
was den Browser befähigt,
dem Benutzer eine Option zu bieten, eine HTML-Seite, auf die zuvor
zugegriffen wurde, rasch von der Historienliste wiederherzustellen.
-
Wie oben angegeben wurde, entscheidet
der Entwurf der Sprachbrowsersteuerung 245, welche Funktion
einem bestimmten interpretierten DTMF-Ton zugeordnet werden sollte.
Falls ein Benutzer beispielsweise die Taste „7" auf seinem Telefontastenfeld drückt, wird
ein entsprechender DTMF-Ton an den DTMF-Empfänger 230 des Sprachbrowsers 110 zur
Interpretation gesandt. Die DTMF-Ton-Interpretation wird in einem
Ereignis an die Sprachbrowsersteuerung 245 transferiert,
die die Interpretation untersucht und die dieser Interpretation
zugeordneten Operationen durchführt.
-
Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
weist der Sprachbrowser
110 das folgende Befehlslayout
auf:
-
Die Funktionen, die interpretierten
DTMF-Tönen
zugeordnet sind, die den Tasten 1 – 6 des Tastenfeldes 105 des
Telefons 100 in 1 entsprechen,
sind für
die Anwendung ei ner wiedergewonnenen HTML-Seite reserviert, d.h.
die Tasten 1 – 6
sind für
eine Zugriffstastenbindung reserviert. Diese Tasten können durch den
Anwendungsentwerfer für
einen Benutzerschnittstellenentwurf verwendet werden, der für die jeweilige
Anwendung spezifisch ist. Bei einer E-Mail-Leser-Anwendung kann die Taste „6" beispielsweise an
eine Verknüpfung
gebunden sein, die zu einer Seite führt, bei der der Benutzer anfordern
kann, daß eine
Mail gelöscht
wird.
-
Ein Tastenwert „7" wird durch die Sprachbrowsersteuerung 245 Operationen
zugeordnet, die eine Rückwärts-Browse-Funktion implementieren,
d.h. der Browser springt auf der aktuell gelesenen HTML-Seite zurück. Dies
wird bewerkstelligt, indem das Abspielen eines Audiostroms durch
die Audioeinrichtung 220 zurückgesetzt wird, was auf zwei
unterschiedliche Weisen erfolgen kann: entweder indem ein Audiostromzeiger in
der Audioeinrichtung 220 um eine vordefinierte Anzahl von
Sekunden bezüglich
des in dem Ereignis empfangenen Zeitstempels zurückgesetzt wird oder indem der
Audiostromzeiger auf den Beginn des aktuellen Audiostroms, der das
aktuell gelesene Element darstellt, zurückgesetzt wird.
-
Falls in dem oben beschriebenen letzteren
Fall ein weiterer Tastenwert „7" in einem Ereignis
durch die Sprachbrowsersteuerung 245 innerhalb eines gewissen
Zeitfensters empfangen wird, wobei das Zeitfenster durch die maximal
zulässige
Zeit zwischen zwei in zwei aufeinanderfolgenden Ereignissen empfangenen
Zeitstempeln definiert ist, wird die aktuelle Position in dem Objektmodell 300 zu
der vorherigen Position zurückgesetzt.
Dies erfolgt unter Verwendung einer Bezugnahme von der aktuellen
auf die vorherige Position, wodurch das vorherige gelesene Element
in einen Audiostrom umgewandelt und wiederum an den Benutzer transferiert wird.
Falls ein weiteres Ereignis mit dem Tastenwert „7" innerhalb eines weiteren Zeitfensters
empfangen wird, wird die aktuelle Position gemäß einem Ausführungsbeispiel
auf ähnliche
Weise zu einer weiteren vorherigen Position zurückgesetzt, wobei dieser Vorgang
für jeden
Tastenwert „7" wiederholt wird,
bis die erste Position in dem Objektmodell und somit das obere Ende
der HTML-Seite gebrowst wird. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
folgt auf die erste vorherige Position die oberste Position. Falls
bei diesen zwei Ausführungsbeispielen
noch ein weiterer Tastenwert „7" empfangen wird,
wird die Position entweder auf die zuletzt besuchte Position eines
zuvor durchquerten Objektmodells, das der zuvor gelesenen HTML-Seite
zugeordnet ist, oder auf die oberste Position des zuvor durchquerten
Objektmodells zurückgesetzt.
-
Ein Tastenwert „8" wird durch den Sprachbrowser 110 mittels
der Dialogsteuerung 245 Operationen zugeordnet, die eine
Pausenfunktion implementieren, d.h. es wird angeordnet, daß das Abspielen
des Audiostroms durch die Audioeinrichtung 220 vorübergehend
angehalten wird. Ein folgender Tastenwert „8" bewirkt, daß der Audiostrom wiederaufgenommen
wird. Alternativ dazu wird das Abspielen durch die Audioeinrichtung 220 wiederaufgenommen,
wobei sich ein beliebiger Audiostrom aus dem nächsten Tastenanschlagswert
ergibt. Dieser nächste
Tastenwert kann ein beliebiger Tastenwert sein, der in der obigen
Tabelle enthalten ist. Beispielsweise nimmt die Audioeinrichtung 220 den
Audiostrom, der sich auf das vorherige gelesene Element bezieht,
wieder auf, falls der nächste
empfangene Tastenwert „7" ist, falls diese
Implementierung diejenige ist, die für die Taste „7" ausgewählt ist,
wie oben beschrieben wurde.
-
Ein Tastenwert „9" wird durch die Sprachbrowsersteuerung 245 Operationen
zugeordnet, die eine Vorwärts-Browse-Funktion implementieren,
d.h. der Browser springt auf der aktuell gelesenen HTML-Seite vorwärts. Dies
wird bewerkstelligt, indem das Abspielen eines Audiostroms durch
die Audioeinrichtung 220 vorgerückt wird, indem ein Audiostromzeiger
in der Audioeinrichtung 220 um eine vorbestimmte Anzahl
von Sekunden bezüglich
des Zeitstempels vorgerückt
wird, der in dem Ereignis empfangen wird, das den Tasten wert „9" trägt. Alternativ
dazu wird die aktuelle Position in dem Objektmodell 300 zu
einer nächsten
Position vorgerückt.
Dies erfolgt unter Verwendung einer Bezugnahme von der aktuellen
auf die nächste
Position, wodurch das nächste
Element der HTML-Seite in einen Audiostrom umgewandelt und an den
Benutzer transferiert wird.
-
Ein Tastenwert „0" wird durch die Sprachbrowsersteuerung 245 Operationen
zugeordnet, die die Wiedergewinnung einer vordefinierten HTML-Startseite
eines Benutzer implementieren. Wie erwähnt wurde, wird die Startseite
entweder direkt von dem Sprachbrowserserver 120 oder über das
Internet 130 von einem anderen Server 140 wiedergewonnen.
Ein Tastenwert „*" wird durch die Sprachbrowsersteuerung 245 Operationen zugeordnet,
die die Wiedergewinnung eines als eine HTML-Seite entworfenen Sprachbrowsersystem-Menüs implementieren.
Der Sprachbrowser 110 gewinnt das Systemmenü von dem
Server 120 wieder, an dem der Sprachbrowser angeordnet
ist. Das Systemmenü umfaßt Sprachbrowserfunktionen,
die sich auf Bookmarks, ein Eingeben von URLs, unterschiedliche
Benutzerpräferenzen
bezüglich
beispielsweise Sprache beziehen, sowie andere Funktionen.
-
Ein Tastenwert „#" wird durch die Sprachbrowsersteuerung 245 Operationen
zugeordnet, die eine Auswahlfunktion implementieren, d.h. die Auswahl
eines aktiven Elements, das beispielsweise eine aktuell gelesene
Hypertextverknüpfung
oder jegliche Art von Benutzeroption, die durch die gelesene HTML-Seite
bereitgestellt wird, ist.
-
Obwohl die Beschreibung der Erfindung
bezüglich
des Internet-Kommunikationssystems erfolgte, verstehen Fachleute,
daß die
Erfindung auch bei anderen, ähnlichen
Typen von miteinander verbundenen Kommunikationsnetzwerken verwendet
werden kann, die eine Kommunikation zwischen Computern, die an diese Netzwerke
angeschlossen sind, ermöglichen.
-
Obwohl die Beschreibung ferner hauptsächlich in
bezug auf die Anwendung des World Wide Web erfolgte, muß man verstehen,
daß die
Erfindung genauso gut für
viele andere Arten von Netzanwendungen verwendet werden kann und
nicht auf diese Anwendung beschränkt
ist.