DE60005021T2

DE60005021T2 - Zugangsberechtigungssystem für spontanen Kauf beim Bezahlfernsehen

Info

Publication number: DE60005021T2
Application number: DE60005021T
Authority: DE
Inventors: Andre Kudelski; Marco Sasselli; Philippe Stransky; Laurent Laffely
Original assignee: Nagravision SA
Current assignee: Nagravision SARL
Priority date: 1999-07-09
Filing date: 2000-07-06
Publication date: 2004-07-22
Anticipated expiration: 2020-07-07
Also published as: BRPI0012336B1; DZ3202A1; CN1358391A; IL147461A; AR024881A1; ATE249126T1; KR100715078B1; DE60005021D1; PA8498201A1; NO20020076D0; CA2378692C; ZA200200116B; EA200101248A1; CO5300495A1; IL147461A0; TW592423U; US7975279B1; TR200200019T2; AU769601B2; HUP0201764A2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In den bekannten Systemen der Wahl besonderer Programme durch einen Zuschauer oder Hörer audiovisueller Sendungen erfolgt die Auswahl eines gebührenpflichtigen Programms durch einen Benutzer, hiernach Abonnent genannt, auf zweierlei Weise:

1) Der Abonnent ruft bei der Abonnentenverwaltungszentrale an, um ein Produkt wie einen Film oder ein gefilmtes Sportereignis zu kaufen. Diese Vorgehensweise wird immer weniger benutzt.
2) Der Abonnent empfängt mit dem zum Beispiel über Satelliten übertragenen Datenfluss ein Programmraster, das das Angebot als eine Übersicht darbietet, damit in diesem auf Sichtgeräten wie dem Bildschirm einer Kathodenstrahlröhre oder einem Flüssigkristall-Bildschirm angezeigten Raster eine bequeme Auswahl erfolgen kann. Ein solches Vorgehen wird zum Beispiel in der US-Patentschrift 5 038 211 beschrieben.

Beim derzeitigen Stand der Technik wird ein Datenstrom übersandt, der

– Videodaten, insbesondere codierte oder verwürfelte Videodaten,
– die für die Anzeige des vorgenannten Programmrasters erforderlichen Informationen,
– Berechtigungssteuernachrichten, die die für den Zugriff des Abonnenten auf ein Produkt erforderlichen Rechte beschreiben, sowie
– Berechtigungsverwaltungsnachrichten oder EMM umfasst, die dafür bestimmt sind, das Profil des Benutzers zu verwalten, einen besonderen Typ von Berechtigungsverwaltungsnachricht, der speziell für den spontanen Kauf bestimmt ist und im Fach gewöhnlich IEMM genannt wird.

Das Problem, das sich hier stellt, betrifft die Zeitdauer, die insgesamt erforderlich ist, bis der Abonnent seinen Kauf registriert sieht. Diese Zeitdauer setzt sich nämlich zusammen aus:

a) der Zeit, die erforderlich ist, um die Tasten, zum Beispiel die einer Fernbedienung, für die Auswahl des gewünschten Produkts zu drücken, und zwar bis hin zur Taste für die endgültige Bestätigung wie „OK",
b) der Zeit, die erforderlich ist, bis der Abonnent die nächste IEMM empfängt.

Die Zeit, die erforderlich ist, bis der Abonnent die IEMM empfängt, hängt vom Gesamtvolumen des Datenflusses und von der Abonnentenzahl ab. Da diese IEMM ein besonderer Typ der EMM ist, wird sie in einem EMM-Sendezyklus übertragen.
Daher kann eine gewisse Zeit verstreichen, die dem Abonnenten lang erscheint, ehe der fragliche Zyklus vorbei und der Spontankauf durch das System bestätigt ist. Diese Zeit kann mehrere Minuten betragen, wenn das Produkteangebot gross ist. Während dieser Zeit kann der Käufer aus seiner Bestellung keinen Nutzen ziehen und ändert vielleicht seine Meinung, ehe das Produkt zugänglich geworden ist.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, dieses Problem durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebenen Mittel zu lösen.
Ein Programmraster umfasst allgemein bei jeder für einen spontanen Kauf in Frage kommenden Sendung zumindest den Namen der Sendung, häufig auch eine Beschreibung der Sendung, einen Kaufpreis für den Benutzer, manchmal ferner Informationen, die als „Rating" bzw. Bewertung bekannt sind, insbesondere in Fällen, wenn der Fernsehzuschauer ein gesetzlich vorgeschriebenes Mindestalter haben muss, um die Sendung zu sehen oder hören. Diese Daten sind an die Darbietung des für den Benutzer bestimmten Programmrasters angefügt.
Die Tatsache, dass die für den Spontankauf der in Betracht gezogenen Sendung spezifische Berechtigungsverwaltungsnachricht in die Daten einbezogen wird, die an diese Darbietung des Rasters angefügt sind, erlaubt es, sich von der im Stande der Technik erforderlichen Zyklendauer freizumachen.
Der Benutzer, der seine Wahl getroffen und die Bestätigungstaste für den Spontankauf gedrückt hat, braucht nicht zu warten, bis das System den laufenden Sendezyklus der Berechtigungsverwaltungsnachrichten beendet hat. Daraus ergibt sich ein erhöhter Komfort.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die Berechtigungsverwaltungsnachricht lokal in einer beim Benutzer installierten Hardware-Untereinheit eingesetzt, wobei diese Hardware-Untereinheit einen Mikroprozessor enthält, in dem ein Profil der Autorisierungen und Abonnementszeichnungen des Benutzers gespeichert ist.
Diese Hardware-Untereinheit hat zum Beispiel die Gestalt eines Chipkartenlesens, wobei die Chipkarte einen Mikroprozessor oder Chip enthält, der mit an sich bekannten Mitteln durch den Leser lesbar und entschlüsselbar ist.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann die für den Spontankauf spezifische Berechtigungsverwaltungsnachricht zwei Bedeutungen annehmen: einerseits die, das Zuschauen zu autorisieren, andererseits die, diese Autorisierung zu verhindern. Diese Möglichkeit bewirkt eine zusätzliche Flexibilität in der Verwaltung der durch die Benutzer gezeichneten Abonnemente.
Die Erfindung wird besser verständlich werden durch die folgende eingehende Beschreibung, die sich auf die beigefügten Zeichnungen bezieht, in denen
1 gemäss dem Stande der Technik den Fluss der Daten darstellt, die für die Zusammenstellung des Programmrasters bestimmt sind,
2 gemäss dem Stande der Technik den Datenfluss darstellt, der die Berechtigungsnachricht enthält, und
3 gemäss dem Stande der Technik den Datenfluss darstellt, der die für das Programmraster bestimmte Information und die Berechtigungsnachricht kombiniert.
In 1 wird der Fluss DI dargestellt, der im Stande der Technik bekannt ist und Pakete umfasst, wobei jedes Paket für eine Sendung spezifisch ist. Dieses Paket definiert, wenn es interpretiert worden ist, eine Zeile im Programmraster.
Ein Paket umfasst also Informationen über das Datum D und die Zeit Z sowie eine Beschreibung B der vorgeschlagenen Sendung. Zu diesem Paket gehört ein Verweis V, der es dem System ermöglicht, die Verbindung zwischen der durch den Benutzer ausgewählten Zeile und der die erforderlichen Autorisierungen enthaltenden Berechtigungsnachricht EMM herzustellen.
Diese Nachricht EMM ist in 2 dargestellt und umfasst die Kennung V, um die Nachricht des Flusses DI mit der Nachricht EMM zu verbinden. Sie enthält Abonnementsdaten AD, die es dem Sicherheitsmodul (allgemein eine Chipkarte) gestatten, die für die Decodierung der betrachteten Sendung erforderlichen Daten zu speichern.
3 stellt erfindungsgemäss die neue Nachricht DI dar, die es gestattet, das Programmraster zu bilden, und die Textdaten wie das Datum D, die Zeit Z und die Beschreibung B der Sendung sowie die Berechtigungsnachricht AD umfasst.
Auf Befehl des Benutzers werden die Berechtigungsdaten AD sofort in den Sicherheitsmodul übertragen, wodurch er die gekaufte Sendung nutzen kann, wenn die Bedingungen bezüglich Guthaben und Autorisierungen erfüllt sind.
Es sei bemerkt, dass in einer Abwandlung der Erfindung die Abonnementsnachricht AD in einen Teil mit Kaufbedingung, zum Beispiel dem Kaufpreis, und einen Teil mit Kaufannullierungsbedingung unterteilt sein kann. Wenn zum Beispiel der Benutzer, der eine Sendung gekauft hat, die in fünf Minuten beginnt, beschliesst, diese nicht zu sehen, wird die Annullierungsbedingung angewendet, wonach je nach der durch den Vertreiber festgelegten Politik nur ein Teil des Kaufpreises erstattet werden könnte.
In der folgenden eingehenden Beschreibung wird das Beispiel einer Mehrzahl von Codierern benutzt, deren jeder einen analogen Audio- oder Videodatenstrom empfängt und einen digitalisierten, komprimierten Fluss liefert. Diese digitalisierten, komprimierten Flüsse treten ihrerseits in einen Multiplexer, gewöhnlich mit MUX abgekürzt, ein, der auch einen als EMM bekannten Fluss von Berechtigungsverwaltungsnachrichten verarbeitet, wobei dieser EMM-Fluss allen digitalisierten, komprimierten Flüssen gemein ist, ferner mehrere Flüsse von Berechtigungssteuernachrichten, einen als Diensteinformation oder DI bekannten Fluss und schliesslich einen Fluss programmspezifischer Informationen PSI.
Der PSI-Fluss liefert einfach den am anderen Ende des Sendekanals wie eines Satelliten befindlichen Decodierern die Paketkennungszahlen, PID genannt, wobei diese Pakete durch den Multiplexer erzeugt werden.
So ist zum Beispiel ein erstes Paket mit einem Kopfteil PID oder Header versehen, der seine Nummer trägt, und enthält ein Videoflusselement einer Sendung der Television Suisse Romande 1. Das folgende Paket mit einem anderen Kopfteil PID enthält zum Beispiel ein Audioflusselement der Television Suisse Romande 2. Das dritte kann hinter seinem PID ein Audioflusselement der Television Suisse Romande 1 enthalten, und so weiter.
Der PSI-Fluss enthält keine eigentlich klar zu nennenden Daten wie zum Beispiel den Namen des Fernsehkanals. Er liefert nur die PID-Zahlen für den Eingangs-Decodierer, um ihm einen Ariadnefaden zur Verfügung zu stellen und es ihm zu gestatten, die Paketfolge wiederherzustellen, indem er die Pakete fehlerlos aneinanderreiht.
Der Fluss der Diensteinformation DI hat die Aufgabe, die Daten zu befördern, die erforderlich sind, um das Programmraster auszufüllen. Diese Daten werden allgemein als klar bezeichnet. Sie geben den wirklichen Namen der Kanäle (wie TSR1 und TSR2 in den vorangehenden Beispielen), sie geben auch eine Liste aller Übertragungsfrequenzen oder auch eine Liste aller Sendungen, wobei diese Aufzählung nicht einschränkend ist.
Das Programmraster ist zeitlich gegliedert. Die im Fluss der Diensteinformationen enthaltenen Daten werden nämlich in Zeitsegmenten angeordnet. Ein erstes Segment kann zum Beispiel die Zeitspanne zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens einnehmen, das nächste eine weitere Zeitspanne, die vier Uhr morgens beginnt. Das Programmraster stellt diese Daten in Formaten dar, die als Deskriptoren bekannt sind. Diese Deskriptoren sind standardisiert und geben den Namen des Programms, seinen Typ (Sport, Nachrichten, Kindersendung usw.), die Anfangszeit und die Dauer, wobei diese Liste nicht einschränkend ist.
Die vorliegende Anmeldung erstreckt sich auch auf einen Deskriptor, der spezifisch dafür bestimmt ist, die Berechtigungsverwaltungsnachricht zu empfangen, die für den Spontankauf der betrachteten Sendung spezifisch ist. Die Bestätigung der Auswahl dieser Sendung durch den Benutzer erlaubt es daher, nach einfachem Auslesen des diesem Deskriptor entsprechenden Feldes diesen Kauf im Abonnentenverwaltungssystem zu registrieren, ohne das Ende eines Zyklus von Berechtigungsverwaltungsnachrichten abwarten zu müssen.
Der Decodieren übermittelt in diesem Augenblick die in der Berechtigungsnachricht enthaltenen Daten an die Chipkarte, die die erforderlichen Autorisierungskriterien (zum Beispiel das Guthaben) überprüft und die entsprechende Autorisierung speichert. Diese Autorisierung wird wie ein Abonnement behandelt, was bedeutet, das sie eine nachfolgende Decodierung der ausgewählten Sendung autorisiert.
An diesem Beispiel ist zu sehen, dass die Berechtigungsverwaltungsnachricht IEMM, die für den Spontankauf spezifisch ist, zusammen mit den Diesteinformationen codiert und im Programmraster gespeichert ist, anstatt dem Zyklus zu folgen, der den normalen Berechtigungsverwaltungsnachrichten entspricht.
In einer der Ausführungsformen der Erfindung wird der Preis der Sendung mit der IEMM-Nachricht übermittelt. So wird nicht nur die Autorisierung durch diese Nachricht verwaltet, sondern auch ihr Wert, der im Falle eines Kaufs der Abonnentenkarte belastet wird. Dadurch kann in Abhängigkeit vom Sendungstyp eine differenzierte Preispolitik praktiziert werden.

Claims

System der Auswahl und Bestätigung eines Spontankaufs für ein Abonnentenfernsehen, darin bestehend, dass einem Benutzer durch eine Anzeigevorrichtung ein Programmraster vorgelegt wird und dieser Benutzer durch an sich bekannte Mittel im Raster ein Programm seiner speziellen Wahl auswählt, wobei diese Wahl im System durch eine Berechtigungsverwaltungsnachricht (EMM) bestätigt werden muss und diese Nachricht für einen Spontankauf spezifisch ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsverwaltungsnachricht (EMM), die für einen Spontankauf spezifisch ist, in den an die Darbietung des Programmrasters angefügten Daten (DI) enthalten ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsverwaltungsnachricht lokal in einer Hardware-Untereinheit verwendet wird, die beim Benutzer installiert ist, wobei diese Hardware-Untereinheit einen Sicherheitsmodul umfasst, in dem ein Profil der Autorisierungen und der Abonnementszeichnungen des Benutzers gespeichert ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsverwaltungsnachricht, die für einen Spontankauf spezifisch ist, sowohl die Bedeutung, das Zuschauen zu autorisieren, als auch die Bedeutung, diese Autorisierung des Zuschauens zu verhindern, annehmen kann.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsverwaltungsnachricht (EMM) Bedingungen, die die Autorisierung des Zuschauens definieren, sowie Bedingungen für eine Annullierung dieser Autorisierung umfasst.