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A. TECHNISCHER HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft das Gebiet
der Qualitätsmessung
von Tonsignalen, wie Audio- und Sprachsignalen. Insbesondere betrifft
sie ein Verfahren und eine Vorrichtung, um die Qualität eines
Ausgangssignals aus einem Signalbearbeitungssystem in Bezug auf
ein Referenzsignal gemäss
einer objektiven Messtechnik zu bestimmen und dies gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und des Anspruchs 7. Ein Verfahren und eine Vorrichtung
eines solchen Typs sind beispielsweise aus den Druckschriften [1]
bis [6] bekannt (für
weitere bibliografische Informationen über diese Druckschriften siehe
unter C. Druckschriften). Gemäss
der vorliegenden, bekannten Technik wird ein Ausgangssignal von
einem Audio- oder Sprach-Signal-Verarbeitungs- und/oder Transportsystem,
dessen Signalqualität
zu bestimmen ist, und ein Referenzsignal auf Darstellungssignale
gemäss
einem psycho-physikalischen
Erfassungsmodell des menschlichen Gehörs abgebildet. Als ein Referenzsignal
kann ein Eingangssignal des Systems, welches mit dem Ausgangssignal
erhalten worden ist, angewandt werden, wie dies in den Druckschriften
[1] bis [5] beschrieben worden ist. Aber als ein Referenzsignal,
wie es beispielsweise in der Druckschrift [6] beschrieben worden
ist, kann auch ein Schätzwert
des originalen Eingangssignals angewandt werden, welches aus dem
Ausgangssignal rekonstruiert worden ist. Nachfolgend wird ein Differenzsignal
als Funktion der Zeit aus den besagten Darstellungssignalen bestimmt, welche
gemäss
dem verwendeten Modell für
andauernde Störungen
repräsentativ
ist, die das System in dem Ausgangssignal erhalten hat. Das zeitabhängige Differenzsignal,
welches im Nachhinein als Störungssignal bezeichnet
wird, kann ein Differenzsignal oder ein Verhältnissignal sein, oder eine
Kombination beider Signale, und bildet einen zeitabhängigen Ausdruck
für das
Ausmass, gemäss
dem nach einem Darstellungsmodell das Ausgangssignal von dem Referenzsignal
abweicht. Schliesslich wird das Störungssignal über die
Zeit gemittelt, so dass ein zeitunabhängiges Qualitätssignal
erhalten wird, welches ein Mass für die Qualität der auditiven Erfassung
des Ausgangssignals ist.
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Es ist ein bekanntes Phänomen, dass,
wenn einem Audiosignal zugehört
wird, eine kleine Störung
bereits einen wesentlichen Einfluss auf das Qualitätsempfinden
des gesamten Signals hat. Dies wirkt sich nicht nur auf gesprochene
Worte oder Musik aus, sondern allgemein auf die Reproduktion von
Tonsignalen. Durch Anwendung der gebräuchlichen bekannten linearen
Zeitmittelung besteht in solchen Fällen eine schlechte Korrelation
zwischen der menschlichen Qualitätserfassung
und dem durch die besagte Messtechnik erhaltenen Qualitätssignal.
Die Anwendung des "quadratischen
Mittelwertes" als
Zeitmittelfunktion liefert zugegebenermassen eine gewisse Verbesserung,
aber selbst dann ist die Korrelation noch zu gering für eine gute
Arbeitsweise des objektiven Verfahrens.
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B. ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
ist es, unter anderem, ein Verfahren und eine Vorrichtung des oben
genannten Typs anzugeben, mit dem und mit der eine hohe Korrelation
zwischen einer menschlichen Qualitätswahrnehmung eines Ausgangssignals
und einem Qualitätssignal
erreicht werden kann, welches durch die Messtechnik erhalten worden
ist, insbesondere in Fällen,
wo das oben angesprochene Phänomen auftritt.
Die Betrachtungen, auf denen die Erfindung basiert, sind die Folgenden.
Die lineare Zeit mittelung, die oben erwähnt worden ist, und das „quadratische
Mittel" sind tatsächlich Spezialfälle der
Lebesgue'schen p-mittelnden Funktion
oder Lebesgue p-Norm (Lp-Norm) für
p=1 beziehungsweise p=2. Für
diese Normfunktion gilt, dass für
ein sich erhöhendes
p der Wert der Norm sich immer mehr dem Maximum der Funktion f innerhalb des
Intervalls anpasst. Der Effekt des Anwendens der Lp-Norm als mittelnde
Funktion auf das Störungssignal ist
daher dergestalt, dass im Falle von ansteigendem p die höheren Signalwerte
des Störungssignals über dem zeitgemittelten
Intervall in noch dominanterer Weise in dem gemittelten Ergebnis
eingehen.
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Bei der vorliegenden Qualitätsmesstechnik
ist es üblich,
Testsignale von gesprochenen Sätzen
aus zwei Sätzen
oder Teilen davon und 10 Sekunden davon zunehmen. Hier kann festgestellt
werden, dass im Falle von gesprochenen Worten eine Silbe (mit einer
mittleren Dauer von ungefähr
0,3 Sekunden) nicht verständlich
ist, wenn in dem Sprachsignal ein Teil der Silbe gestört ist.
Dies bedeutet, dass in einem Störungssignal, welches
einen Signalteil umfasst, der eine Darstellung eines Störungssignals
von solch einer gestörten
Silbe ausbildet, solch ein Signalteil lokal durch einen gemittelten
Signalwert ersetzt werden kann, der einen Signalwert überschreitet,
der durch eine lineare Mittelung erhalten worden ist, um Informationen
zu extrahieren, die sich auf die Qualitätsbestimmung beziehen. Der
besagte höhere
mittlere Signalwert kann beispielsweise durch Anwenden einer Lp-Norm
mit einem relativ hohen p-Wert auf dem besagten Signalteil erhalten
werden. Auf dem Niveau der Sätze
bleibt ein zweiter Satz oder Teil davon unverständlich, falls die Verständlichkeit
eines vorangegangenen ersten Satzes oder Teiles davon durch die
Störung
in solch einer Weise beeinflusst ist, dass für die Zeitmittelung eine Mittelungsfunktion
entsprechend zu oder mindestens weniger abweichend von der linearen
Mittelung angewendet werden kann, beispielsweise mit einer Lp-Norm
mit einem relativ geringen p, beispielsweise p=1 oder p=2.
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Die tatsächliche erfinderische Idee,
die auch im Allgemeineren auf willkürlich ausgewählte Audiosignale
anwendbar ist, umfasst nun die Anwendung von, anstatt der bekannten
singulären
Zeitmittelung, einer dualen oder zwei-stufigen Zeitmittelung. Die
besagte 2-stufige Zeitmittelung umfasst zwei Unterschritte: Ein erster
Unterschritt, in dem das zeitabhängige
Störungssignal,
welches in dem Kombinationsschritt erhalten worden ist, zuerst im
lokalen Bereich, d.h. über
relative kleine Zeitintervalle einer ersten Mittelungsfunktion unterworfen
wird, wobei ein Mittelwert für
das erste Zeitintervall erhalten wird; und ein, zweiter Unterschritt,
in dem Mittelwerte, die in dem ersten Unterschritt erhalten worden
sind, einer zweiten mittelnden Funktion über die gesamte Signaldauer
unterworfen werden. Die erste Mittelungsfunktion unterscheidet sich
von der zweiten Mittelungsfunktion und weicht daher in grösserem Masse
von der linearen Mittelung ab als die zweite mittelnde Funktion.
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Gemäss der Erfindung haben das
Verfahren und die Vorrichtung der oben genannten Art daher die Merkmale
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 6.
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In den ersten bevorzugten Ausführungsbeispielen
des Verfahrens und der Vorrichtung werden Mittelungsfunktionen angewandt,
die auf einer Lp-Norm basieren, insbesondere in dem ersten Unterschritt
auf einer Lp-Norm, die einen relativ hohen p-Wert aufweist, und
in dem zweiten Unterschritt auf einer Lp-Norm basieren, die einen
relativ geringen p-Wert aufweist. Zu diesem Zweck sind das Verfahren
und die Vorrichtung vorzugsweise gemäss Ansprüchen 3 und 7 ausgebildet.
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Weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele
des Verfahrens und der Vorrichtung gemäss der Erfindung sind in den
Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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C. DRUCKSCHRIFTEN
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- [1] Beerends J.G., Stemerding J.A., "A perceptual audio
quality measure based on a psychoacoustic sound representation", J. Audio Eng. Soc.,
Band 40, Nr. 12, Dezember 1992, Seiten 963 bis 978;
- [2] WO-A-96/28950;
- [3] WO-A-96/28952;
- [4] WO-A-96/28953;
- [5] WO-A-97/44779;
- [6] WO-A-96/06496.
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D. KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die Erfindung wird nun in grösserem Detail
unter Bezugnahme auf die Beschreibung eines beispielhaften Ausführungsbeispieles
beschrieben, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen wird, die die
folgenden Figuren umfasst:
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1 eine
schematische Darstellung einer bekannten Vorrichtung zur Bestimmung
der Qualität
eines Tonsignals;
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2 in
den Teilen (a), (b) und (c) grafische Darstellungen zur Erläuterung
des zeitmittelnden Schrittes in dem Verfahren gemäss der Erfindung:
in Teil (a), eine grafische Darstellung mit einem Beispiel eines
Störungssignals
als Funktion der Zeit, unterteilt in Untersignale je Intervall;
in Teil (b), eine grafische Darstellung eines gemittelten Signalwerts
der Untersignale je Intervall, die im ersten Unterschritt des zeitmittelnden
Schrittes er halten worden ist; und in Teil (c), eine grafische
Darstellung von verschiedenen Qualitätssignalwerten, die in einem
zweiten Unterschritt des zeitmittelnden Schrittes erhalten worden
sind; und
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3 eine
schematische Darstellung einer zeitmittelnden Vorrichtung, die gemäss der Erfindung
zur Anwendung in einer Vorrichtung nach 1 modifiziert worden ist.
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E. BESCHREIBUNG EINES
BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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1 zeigt
in schematischer Weise eine bekannte Messvorrichtung zur Bestimmung
der Qualität
eines Tonsignals. Die Messvorrichtung umfasst einen Signalprozessor 10 mit
Signaleingängen 11 und 12 und weist
Signalausgänge
auf, die über
die Signalverbindungen 13 und 14 mit Signaleingängen einer
Kombiniervorrichtung 15 verbunden sind. Die Kombiniervorrichtung 15 ist
mit einem Signalausgang versehen, der über eine Signalverbindung 16 mit
einem Signaleingang einer zeitmittelnden Vorrichtung 17 verbunden
ist. Die zeitmittelnde Vorrichtung 17 ist mit einem Signalausgang 18 versehen,
der zusätzlich
den Ausgang der Messvorrichtung bildet.
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Dieses besagte Messvorrichtung arbeitet
im Grossen und Ganzen wie folgt. An den Signaleingängen 11 und 12 des
Signalprozessors 10 liegen ein Eingangssignal X(t), von
dem die Signalqualität
zu bestimmen ist, und ein Referenzsignal Y(t) an. Das Eingangssignal
X(t) ist ein Ausgangssignal eines Ton- oder Sprachsignalbearbeitungs-
und/oder -Transportsystems (nicht dargestellt), dessen Signalverarbeitungs-
und/oder Transportqualität
festzustellen ist. Der Signalprozessor 10 verarbeitet die
Signale X(t) und Y(t) und erzeugt Darstellungen der Signale R(X)
und R(Y), die Darstellungen der anliegenden und angebotenen Signale
X(t) und Y(t) gemäss
einem Auffassungsmodell des menschlichen Hörens ausformen, welches (in
der Hardware und/oder in der Software) des Signalprozessors niedergelegt
ist. In den meisten Fällen
sind die Darstellungsfunktionen Funktionen von Zeit und Frequenz
(Hz-Skala oder Bark-Skala). Die Darstellungssignale R(X) und R(Y)
werden von dem Signalprozessor 10 über die Signalverbindungen 13 und 14 jeweils
zu der Verbindungseinrichtung 15 durchgelassen. In dieser
Verbindungseinrichtung 15 wird mit der Ausführung von
verschiedenen Tätigkeiten
auf den Darstellungssignalen wie Vergleichen, Skalieren, Bestimmung
eines Verhältnissignals oder
eines absoluten Differenzsignales, und der Integration über die
Frequenz, ein zeitabhängiges
Störungssignal
D(t) erzeugt, welches durch die Signalverbindung 16 der
zeitmittelnden Vorrichtung 17 zugeleitet wird. In der zeitmittelnden
Vorrichtung wird das Störungssignal
D(t) durch Ausführen
einer Integration gemäss
der Zeit über
die Zeitdauer des Signals über
die Zeit gemittelt, wobei das Ergebnis der besagten Zeitmittelung
als Qualitätssignal
Q an dem Signalausgang 18 der zeitmittelnden Vorrichtung
verfügbar
wird. Das zeitunabhängige
Qualitätssignal
Q bildet ein Mass für
die Qualität
der auditiven Erfassung des Signals X(t). Als Zeitmittelung ist
die lineare Zeitmittelung üblich,
d.h. die Integration des Störungssignals
D(t) über
die Zeit geteilt durch die gesamte Zeitdauer des Signals (siehe
beispielsweise Anhang F der Druckschrift [1], Seiten 977 und 978). Durch
solch eine Zeitmittelung werden kurze Störungen in einem Tonsignal,
die eine signifikante Wirkung auf die Qualitätsempfindung des gesamten Signals
haben, ausgemittelt. In tatsächlich
auftretenden Fällen
kann eine schlechte Korrelation zwischen der menschlichen Qualitätserfassung
und dem Qualitätssignal
vorliegen, welches durch die besagte Messtechnik erzeugt wird. Im
Falle des Anwendens eines "quadratischen
Mittels" als zeitmittelnde
Funktion, kann eine Korrelation erhalten werden, die immer noch
zu gering ist für
eine gute Wirkungsweise des objektiven Verfahrens.
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Die lineare Zeitmittelung und die "quadratische Mittelung" sind tatsächlich spezifische
Fälle der
Lebesgue'schen p-mittelnden
Funktion oder Lebesgue'schen
p-Norm (Lp-Norm):
für eine Funktion f, die über ein
spezifisches Intervall (a, b) mit einem Mass μ integrierbar ist, und:
für eine Funktion f, die in n
einzelnen Punkten x
i (i–1, ..., n) in dem Intervall
(a, b) für
p=1 und p=2 definiert ist. Für
die besagte Norm steht fest, dass für sich erhöhendes p der Wert der Norm
sich immer mehr dem Maximum f
max der Funktion
f innerhalb des Intervalls angleicht, und dass in dem Übergang
für p→∞ L∞(f) = f
max ist. Die Wirkung des Anwendens solch
einer Normfunktion als mittelnde Funktion als (Teil eines) Störungssignals ist
es daher, dass für
ansteigende p die höheren
Signalwerte des Störungssignals über das
mittlere Intervall noch dominierender in das gemittelte Ergebnis
eingeht. In der Lp-Norm wird allgemein angewandt, dass p ∈ aus
ist. Im Kontext der
vorliegenden Erfindung ist p ∈ aus
eine genauere Wahl.
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Um das Ausmitteln des Einflusses
von relativ kurzen Störungen
in dem schlussendlichen Qualitätssignal
zu verhindern, wird der zeitmittelnde Schritt in zwei Unterschritten
ausgeführt,
die unter Bezugnahme auf die
2 beschrieben
werden. In den besagten zwei Unterschritten werden zwei verschiedene
Mittelungsfunk tionen auf das Störungssignal
eine nach der anderen angewandt, die in solch einer Weise ausgewählt worden
sind, dass die erste Mittelungsfunktion in dem ersten Unterschritt
höhere
(Signal)Werte des Störungssignals über ein
gemitteltes Intervall in dominierenderer Weise in das mittelnde
Ergebnis als die zweite Mittelungsfunktion eingeht. Im Allgemeinen
können
solche Paare von mittelnden Funktionen durch die einzelne Auswahl, beispielsweise
durch Simulationen, bestimmt werden. Wenn die Lp-Norm als eine mittelnde
Funktion angewandt wird, ist es nur notwendig, in dem ersten Unterschritt
eine Lp-Norm zu wählen,
die einen p-Wert aufweist, der beispielsweise eine gewisse Anzahl
von Malen grösser
ist als der p-Wert der Lp-Norm, die in dem zweiten Unterschritt
angewandt wird. Da die Lp-Norm auf einer spezifischen Form von konvexen
Funktionen basiert, insbesondere auf den Funktionen g(χ) = |χ|
p für
p=1, 2, ..., mit der inversen Funktion g
–1(x)
= |x|
1/p, kann erwartet werden, dass in
der allgemeinen Klasse von konvexen Funktionen andere geeignete
Paare zu finden sind. Die folgenden, allgemeineren Formen der Formeln
(1) und (2) für
die mittelnde Funktion oder Norm sind zugeordnet:
und
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Geeignete Funktionen, auf denen die
mittelnden Funktionen in den ersten und zweiten mittelnden Unterschritten
basiert sein können,
sind beispielsweise g1(x) = exp(px) mit
p=1, 2, ..., wobei die inverse Funktion g1
–1(x)
= p–11n(x)
im ersten Schritt in Kombination mit in dem zweiten Schritt g2(x) = |x| von der Funktion g2(x) =
|x|2. Es ist festzustellen, dass obwohl
in der weiteren Beschreibung zur Vereinfachung nur von der Lp-Norm als
mittelnde Funktion ausgegangen wird, dies nicht notwendigerweise
bedeutet, dass die Erfindung auf diesen Zweck beschränkt sein
sollte.
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Im Teil (a) der 2 wird ein Beispiel eines Störungssignals
D(t) als Funktion der Zeit dargestellt, wobei die Zeit entlang der
horizontalen Achse aufgetragen ist und (die Intensität des) Signals
D(t) entlang der vertikalen Achse aufgetragen ist. In einem ersten
Unterschritt wird die Gesamtzeit Ttot des
Signals D(t) zuerst in n-Intervalle Ti (mit
i=1, ..., n) von vorzugsweise in der Zeitdauer gleichen Tint zerlegt und das Signal D(t) wird in geeigneter
Weise in Signalteile zerlegt, die einen Signalteil Di(t)
je Intervall Ti aufweisen. Nachfolgend kann
in jedem Intervall Ti (mit i=1, ..., n)
eine Zeitmittelung in Übereinstimmung
mit der Lp-Norm (siehe Formel {1}) des Signalteils Di(t)
mit einem ersten, relativ hohen p-Wert pi,
(beispielsweise pi=6) bestimmt werden. In
diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass nur als das Beispiel
das Störungssignal
D(t) als kontinuierliche Funktion dargestellt ist. Es ist üblich, dass
das Signal D(t) als in der Zeit diskrete Funktion am Ausgang der
Kombiniervorrichtung 15 in der Gestalt einer zeitsequentiellen
Reihe von Werten, beispielsweise zwanzig je Zeitintervall verfügbar wird,
was als einzelne Punkte einer kontinuierlichen Funktion interpretiert
werden kann. In diesem Fall wird die Lp-Norm durch Formel {2} berechnet.
Die Werte dieser zeitgemittelten Lp1(Di) für i=1,
..., n, sind für
jedes Intervall Ti in Teil (b) der 2 dargestellt und durch
den kurzen, horizontalen Strich 21 bezeichnet. Zur Vereinfachung
des Vergleichs werden in jedem Intervall die Werte auch durch die
Zeitmittelungen für
p1=1 und p1=∞, d.h.
L1 (Di) und L∞(Di) dargestellt, die jeweils durch eine lange
horizontale Linie 22 und durch einen Punkt 23 bezeichnet
werden.
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In einem zweiten Unterschritt wird
die Lp-Norm des Wertes LP1(Di)
durch das Intervall Ti über die gesamte Zeitdauer Ttot gemäss
der Formel {2} mit einem zweiten, relativ geringwertigen p-Wert
p2 < 1 (d.h. p2=1 oder
2) bestimmt, was sich in dem Qualitätssignal Q äussert. Teil (c) der 2 zeigt den durchschnittlichen Wert über n-Intervalle
gemäss
der Norm Lp2 für p2=1
der Werte Lp1(Di),
L1(Di) und L∞(Di), die jeweils durch eine kurze, horizontale
Linie 24 durch eine lange horizontale Linie 25 und
durch einen Punkt 26 bezeichnet werden. Der Wert von Q,
wie er durch die Linie 25 bezeichnet ist, und daher durch
eine 2-stufige Mittelung mit p-Werten p1=p2=1 erhalten werden kann, entspricht im Wesentlichen
dem Wert, der durch die bekannte singuläre Zeitmittelung erhalten wird,
bei der die L1-Norm angewandt wird. Dies
bedeutet, dass die Verbesserung der Korrelation, die durch die Erfindung
erreicht werden kann, nur erreicht wird, falls p1 > p2.
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Wenn es in dem ersten Unterschritt
einfach ist, das Maximum der Signalteile Di(t)
in jedem Intervall Ti zu bestimmen, wird
beispielsweise pi=_ gewählt. Im zweiten Unterschritt
ist die Wahl von p2=1 die einfachste Wahl.
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Es ist wohlverstanden, dass, wenn
solch ein 2-Schritt-Zeitmittelungsverfahren
eingesetzt wird, die Wirkung von kurzen Störungen auf das eventuelle Qualitätssignal
weiterhin signifikant bleibt. Für
Testsignale bei gesprochenen Worten ist die Gesamtzeit Ttot von ungefähr 10 Sekunden ein Hinweis
darauf, wobei es möglich ist,
für Tint anzunehmen, dass die durchschnittliche
Dauer einer gesprochenen Silbe beispielsweise 0,3 Sekunden beträgt.
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Abgesehen von der Änderung
des p-Wertes, insbesondere im ersten Unterschritt, kann die Wirkung von
kurzen Störungen
auch durch eine geeignete Wahl der Dauer des Zeitintervalls Ti manipuliert werden, beispielsweise als
Funktion der Art des Signals, beispielsweise von gesprochenen Worten
oder Musik, oder von der Art des Signals, langsam oder schnell,
aber auch als Funktion der Art der Ton- oder Sprachverarbeitungs- und/oder
Transportsysteme, von denen X(t) das Ausgangssignal ist. Es ist
bereits oben erwähnt
worden, dass im Falle eines Testsignals mit gesprochenen Worten,
die durchschnittliche Dauer einer Silbe ungefähr 0,3 Sekunden ist. Von diesem
besagten Mittelwert kann es jedoch im Falle von absichtlich langsam
oder schnell gesprochenen Sätzen
beträchtliche
Abweichungen geben. Das gleiche kann für Musiksignale gelten, die
einen langsamen oder einen schnellen Rhythmus aufweisen.
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Eine andere Möglichkeit der Bearbeitung der
Wirkung von kurzen Störungen
liegt darin, sich überlappende
Intervalle auszuwählen,
womit im Ergebnis die Wirkung von kurzen Störungen, die exakt auf den Intervallgrenzen
vorliegen, besser in Betracht gezogen werden können. Solch eine Überlappung
ist beispielsweise 10%, das nächste
Intervall Ti+1 beginnt bei 0,9 des Intervalls
Ti oder auch 50%, wobei dieses nächste Intervall Ti+1 bereits zur Hälfte beim Intervall Ti beginnt.
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Wenn einem Tonsignal zugehört wird,
hat der Teil des Tonsignals, der am kürzesten zurückliegt, im Allgemeinen eine
grössere
Wirkung auf die Qualitätsempfindung
als die zuerst gehörten
Teile. Damit solch eine Wirkung auch besser in dem Qualitätssignal
ausgedrückt
wird, kann in dem zweiten Unterschritt eine gewichtete Mittelung
eingesetzt werden, indem eine Gewichtungsfunktion w(t) eingesetzt
wird, die diskret oder nicht sein kann, wie eine monotone Erhöhung bei
irgendeiner Steigung ohne abzunehmen in der Funktion mit Werten
zwischen 0 und 1 über
die gesamte Signaldauer T
tot, für was beispielsweise
gilt:
0 ≤ w(t) ≤ ½ für t ≤ ½ T
tot, und
½ ≤ w(t) ≤ 1 für ½ T
tot ≤t ≤ T
tot,
wobei für jedes Intervall T
1 ein Gewicht w
i,
welches beispielsweise zu dem Maximum von w(t) in dem Intervall T
i gleich ist, zugeordnet ist. In diesem Zusammenhang
kann die Normfunktion der Formel {2} eingestellt werden auf:
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Die zeitmittelnde Vorrichtung 17,
wie sie in der 3 dargestellt
ist, bezieht sich gemäss
der Erfindung auf zwei mittelnde Elemente 31 und 32.
Ein erstes mittelndes Element 31 empfängt über die Signalverbindung 16 das
Störungssignal
D(t) von der Kombiniervorrichtung 15 und verarbeitet das
besagte, empfangene Signal gemäss
dem ersten oben beschriebenen Unterschritt. Dabei wird zuerst das
Signal D(t) in n Intervalle Ti unterteilt
mit i=1, ..., n der Gesamtsignaldauer Ttot des
Signals D(t) in n-Untersignale
Di(t), die nachfolgend in einer in der Zeit
aufeinander folgenden Reihe von zeitgemittelten Signalwerten LP1(Di) gewandelt
werden, was durch das Zeitintervall Ti unter
Einsatz einer Lp-Norm bestimmt wird, die einen relativ hohen p-Wert
p1 aufweist. Die besagte Reihe an Signalwerten
LP1(Di) wird über eine
Signalverbindung 33 dem zweiten mittelnden Element 32 übermittelt.
Das zweite mittelnde Element bestimmt aus der besagten Zeile der
gemittelten Signalwerte LP1(Di)
einen gemittelten Signalwert LP2(LP1(Di)) gemäss einer
Lp-Norm mit einem relativ geringen p-Wert p2 gemäss der Formel
{2} oder {2'}. Der
durchschnittliche Signalwert Lp2(Lp1(D)) wird nachfolgend durch das zweite mittelnde
Element 32 als das bestimmte Qualitätssignal Q an den Signalausgang 18 der
zeitmittelnden Vorrichtung abgegeben.