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Vorrichtung zum Betriebe von Konvertern Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Betriebe solcher Konverter, bei denen arme und reiche Gase erzeugt
und abgeführt werden. Sie besteht darin, daß das Regelorgan für die Gebläseluft
mit den Schiebein oder Ventilen für die armen und reichen Gase derart verbunden
ist, daß gleichzeitig mit der Zuführung der Gebläseluft der Schieber für das arme
Gas geschlossen und der für das reiche .Gas geöffnet und bei Unterbrechung der Zuführung
der Gebläseluft der Schieber für das arme Gas geöffnet und der Schieber für das
reiche Gas geschlossen wird.
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Handelt es sich beispielsweise um das Verblasen von Kupfersteinen
im Konverter,' dann ist die zwangsläufige Kupplung der Regelorgane so getroffen,
daß in dem Augenblick, wo geblasen wird,, die Bewegung des die Gebläseluft anstellenden
Regelorgans auf die Ventile oder Schieber für die armen und reichen Gase übertragen
wird, so daß die Ventile für die schwefelarmen Gase geschlossen und die für die
schwefelreichen Gase geöffnet werden -und umgekehrt.
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Eine derartige zwangsweise Kupplung der Regelorgane für die Gebläseluft
einerseits und die abzuführenden armen und reichen Gase anderseits bedeutet :einen
wesentlichen Fortschritt für den Betrieb. In erster Linie wird an Handarbeit beträchtlich
gespart, und die Bontrolle des Betriebes ist eine viel genauere und.irrtumsfreie.
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Mit dem Augenblick, wo das Organ geöffnet wird, welches die Geblä
seluft zufüln-t, wird gleichzeitig zwangsläufig der Schieber, welcher die reichen
Gase abführt, geöffnet und der Schieber, welcher die armen Gase kontrolliert, geschlossen.
Umgekehrt erfolgt der Vorgang bei der Unterbrechung der Zuführung der Gebläseluft.
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Die Erfindung bietet Sicherheit dafür, ck-.B Aufnahmevorrichtungen
ordnungsgemäß. finit den einzelnen Gasarten beliefert werden. Sie verhindert ferner
die Überführung der armen oder gar schädlichen Gase nach den Vorrichtungen, wo diese
wieder verwendet werden, und verhindert, daß die reichen Gase in die Atmosphäre
oder anderswohin gelangen, wo sie nicht hingehören.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung
beispielsweise dargestellt.
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Der Kompressor i drückt Gebläseluft mittels der Rohre 3 in den Konverter
q., und zwar so lange, als der Schieber z geöffnet ist. Die erzeugten Gase strömen
durch das Rohr 5 und den liiihlapparat 6. Handelt es sich um reiche Gase, so werden
sie unter öffn ung des Schiebers 7 und Abscbluß des Schiebers 8 dem Sammler 9 zugeführt.
Im anderen Falle
gehen sie in den Sammler io, wobei der Schieber
8 geöffnet und der Schieber 7 geschlossen ist.
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Aus den Sammlern 9 oder i o werden die Gase ihrem jeweiligen Verwendungszweck
zugeführt.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die folgende Während der Heizperiode
des Konverters sind die Gase arm, d. h. praktisch frei von schwefliger Säure. Diese
Gase werden dem Sammler io zugeführt. Dabei sind die Schieber 2 und 7 geschlossen,
der Schieber 8 ist geöffnet.
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Bei Eintritt der Blasperiode wird beispielsweise durch eine elektrische
Vorrichtung der Schieber selbsttätig umgesteuert.
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Zu diesem Zweck ist mit dem Schieber 2 ein elektrischer Servomotor
2 verbunden, welcher zwei Tasten enthält, die mit »Offen« und »Geschlossen« bezeichnet
sind.
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Die Schieber 7 und 8 können mit einer elektrischen Bewegungsreduziervorrichtung
und einer -Schalttafel ausgerüstet sein, z. B. mit Tasten, die auch mit »Offen«
und »Geschlossen« bezeichnet sind, und mit numerierten Lichtsignalen. Die -Tasten
dienen der Steuerung der Schieber; die Signale zeigen das Ausmaß ihrer Öffnung an.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die genannten Schaltmittel
beschränkt, sie können in jeder üblichen Art ausgestaltet sein.
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Bei Eintritt der Blasperiode drückt der Bedienungsmann auf »Offen«
des Luftschiebers 2; dann werden selbsttätig und augenblicklich folgende Vorgänge
ausgelöst: i. der Luftschieber 2 öffnet sich vollkommen, 2. der Gasschieber 7 für
das reiche Gas öffnet sich vollkommen, 3. der Schieber für das arme Gas wird vollkommen
geschlossen.
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Die erzeugten Gase sind reich an schwefliger Säure und haben eine
Temperatur von goo bis iooo° C.
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Da bei dieser Temperatur die Schieber auf die Dauer nicht dicht bleiben,
werden die Gase auf eine Temperatur von ungefähr 35o° C abgekühlt.
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Der Sammler 9 empfängt das Gas aus mehreren Konvertern; man muß daher
den Zug in jedem Konverter regulieren können. Das erfolgt durch Einstellung des
Schiebers 7 bzw. Betätigung der Taste, welche diesen Schieber beeinflußt. Der Schieber
8 für das arme Gas ist durch eine besondere Anordnung gesperrt.
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Auf diese Weise verhindert man jede falsche Handhabung durch die Bedienungsmannschaft.
Sobald die Blasperiode beendigt ist, drückt der Bedienungsmann auf Taste »Geschlossen«
des Luftschiebers; es schließen sich die Schieber 2 und 7, während der Schieber
8 voll geöffnet wird.
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Bei dem Sammler io, welcher auch Gas aus mehreren Ofen erhält, wird
der Zug des Konverters durch mehr oder weniger starkes Schließen des Schiebers 8
geregelt. Dabei ist der Schieber für das reiche Gas gesperrt, und kein Druck auf
die Steuerungs-I;asten könnte eine Bedienung desselben auslösen.
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Bei einer elektrischen Betriebsstörung wird der selbsttätige Betrieb
ausgeschaltet; es können die Schieber dann auch ohne weiteres von Hand bedient werden.
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In manchen Fällen kann es von Bedeutung sein, daß bestimmte Gasproduktionen
im Laufe des gleichen Prozesses in ihrer Gesamtheit sichergestellt werden, sei es,
daß es sich um Gase von großem Wert, sei es, daß es sich um schädliche Gase handelt.
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Jede falsche Handhabung an den Gasschiebern und jede Verzögerung bei
ihrer Betätigung kann von Nachteil sein.
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Es ist daher notwendig, daß Sicherheit dafür geschaffen wird, daß
die richtigen Schieber und daß sie schnell bedient werden.
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Die Erfindung entspricht diesen beiden Bedürfnissen durch eine Bedienung
der Schieber nicht nur als solcher, sondern auch im Anschluß an die metallurgischen
Operationen.
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Handelt es sich beispielsweise um die Bearbeitung von Kupfersteinen
in Konvertern, dann bewirkt die Öffnung des Schiebers für die Zuführung der Gebläseluft
zu den Leitteigen selbsttätig und ummittelbar die öffmmg des Schiebers 7 für den
Zugang zu dem Sammler g und die Abschließung des Schiebers 8 des Sammlers io.
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Andererseits bewirkt das Schließen des Schiebers-- selbsttätig den
entgegengesetzten Vorgang, d. h. die Öffnung des Schiebers 8 und die Schließung
des Schiebers 7.
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Diese Steuerung der Schieber kann durch bekannte mechanische, elektrische
oder pneumatische Mittel erfolgen.
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Die Vorteile der Erfindung sind folgende: i. die Möglichkeit, im Hinblick
auf den Verwendungszweck die Gase nach ihrer verschiedenen Beschaffenheit zu scheiden,
auch wenn sie im Verlaufe des gleichen Prozesses und im gleichen Apparat erzeugt
werden, 2. der Zeitgewinn, der sich dadurch @ergibt, daß mehrere voneinander entfernte
Schieber gleichzeitig und einheitlich betätigt werden, 3. die Sicherheit gegen falsche
Alanövrierung, hervorgerufen durch das synchrone Arbeiten der Schieber,
q.
Sicherheit gegen Entweichen von Gas, selbst in kleinen Quantitäten, hervorgerufeai
durch die Abhängigkeit der Gasschieber von den Gebläseluftschiebern des Ofens.