DE591197C

DE591197C - Verfahren zur Erzeugung hochwertigen Graugusses

Info

Publication number: DE591197C
Application number: DEW85667D
Authority: DE
Original assignee: Dipl-Ing Adolf Wirtz
Current assignee: Dipl-Ing Adolf Wirtz
Priority date: 1931-04-12
Filing date: 1931-04-12
Publication date: 1934-01-17

Description

Verfahren zur Erzeugung hochwertigen Graugusses Zur Erzeugung von hochwertigem Gußeisen werden verschiedene Verfahren angewendet, welche die Vergütung der Schmelze betreffen. So hat man das' in dem Kupolofen gewonnene Eisen zweiter Schmelzung entweder in dem Kupolofen selbst oder meiner zusätzlichen Einrichtung, z. B. einem Elektroofen, !einer starken Überhitzung unterworfen. Es ist auch bekannt, daß diese- Behandlung, welche zu einer Verfeinerung der Graphitverteilung führt, bei verhältnismäßig tiefen Temperaturen Erfolg hat, wenn die Zeitdauer, während der das Eisen flüssig gehalten wird, lang genug ist.
Die bekannten Verfahren haben aber den Nachteil, daß sie auch bei großer Sorgfalt nicht immer mit Treffsicherheit .ein gleichmäßiges Fertigprodukt ergeben, und sind auch verhältnismäßig teuer, weil sie schwer zu bedienende Einrichtungen erfordern.
Die Erfindung hat den Zweck, hochwertiges Gußeisen leicht und einfach dadurch herzustellen, daß man Roheisenmasseln mit -normalem Kohlenstoffgehalt von :einer Beschaffenheit erzeugt, die es .ermöglicht, in einem normal betriebenen Kupolofen unmittelbar ein hochwertiges Gußeisen zu erschmelzen. Gemäß der Erfindung wird das flüssige Roheisen nach dem Abstich einer Wärmebehandlung unterworfen, durch die sich sein Kohlenstoffgehalt nicht ändert, aber Massehe mit feinem Graphitgefüge erzeugt werden. Die Dauer der Wärmebehandlung richtet sich nach bekannten Regeln; sie muß also bei verhältnismäßig tiefen Temperaturen länger sein als bei sehr starker Überhitzung. Das Ergebnis der Behandlung läßt sich durch Prüfung des Bruchgefüges und der Graphitverteilung an der fertigen Massel nach bekannten Untersuchungsverfahren verfolgen.
Es ist schon vorgeschlagen worden, eine Verbesserung der Eigenschaften von Gußstücken durch Erhitzung des aus dem Hochofen kommenden Abstichs, beispielsweise im Elektroofen, hervorzurufen. Bei dieser bekannten Arbeitsweise konnten die Gußstücke mit feiner Graphitverteilung ohne Anwendung eines Kupolofens hergestellt werden. Es war also nicht - bekannt und ist überraschend, daß Masseln, also ein Zwischenprodukt, die durch eine Wärmebehandlung hervorgerufene feine Graphitverteilung beibehalten, wenn man sie durch Umschmelzen im Kupolofen in Grauguß überführt. Es hat sich gezeigt, daß bei anderer Behandhuigsweise des aus dem Hochofen kommenden Abstiches eine derartige Vererbung nicht möglich ist. So ergibt ein abgeschrecktes Roheisen mit feiner Graphitverteilung nach dem Umschmelzen im Kupolofen ein Gußeisen mit grober Graphi.tverteilung und somit auch schlechten Festigkeitseigenschaften.
Demgegenüber besitzt ein Gußeisen, das Letter Zusatz von verfeinerten Massem erschmolzen ist, erheblich höhere Festigkeitseigenschaften als chic Gattierung, bei der chic Vergütung der Masseln nicht erfolgt war. Bei einem Zusatz von 4o% der gemäß der Erfindung behandelten Massem stieg die Zugfestigkeit bei Stäben von 3o mm Durchmesser von 17 auf z6 kg/mm°, die Biegefestigkeit von 3 5 auf 42 kg/mm°.
Bei Verwendung des nach dem Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens gewonnenen Zwischenprodukts ist es also möglich, in. jeder Gießerei ohne Zuhilfenahme besonderer Einrichtungen hochwertigen Grauguß zu erzeugen. Besondere Erfahrungen beim Gebrauch der verfeinerten Massem sind nicht erforderlich, so daß sie von jedem Gießereiirieister an Stelle des bisher gebräuchlichen Roheisens verwendet werden können.
Dieses Eisen mit graphitischem Kleingefüge wird wie folgt hergestellt. .. Das aus dem Hochofen abgestochene fl.üs: sige graue Roheisen wird in einem beson- ' deren mit Gas beheizten Ofeneiner nochmaligen Erhitzung unterworfen und dann, ohne daß eine Veränderung seines Aggregatzustandes vorgekommen ist, in Masseln gegossen und in den Handel gebracht. Das Produkt eignet sich in besonderem Grade zur Weiterverarbeitung in Kupolofeii zwecks Gewinnung von Edelguß. .

Claims

PATENTANSPRUCH: ' Verfahren zur Erzeugung hochwertigen Graugusses, dadurch gekennzeichnet,. daß in der Gattierung Roheisenmasseln verwendet werden, die durch eine nach dem Abstich z. B. in einem Gasflammofen vorgenommene Wärmebehandlung des Eisens erster Schmelzung ein verfeinertes Graphitgefüge erhalten haben.