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Flüssigkeits-Fördervorrichtung Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeits-Fördervorrichtung,
durch welche die hygienischen Einrichtungen in Krankenhäusern, Kliniken und sonstigen
für die ärztliche Praxis bestimmten Räumen an die zur Kanalisation führenden Abflußrohre
angeschlossen werden können, auch wenn diese von den letzteren weiter entfernt liegen.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art sind für den genannten Zweck
wenig geeignet, weil dieselben mit dem gesamten Zubehör zuviel Platz beanspruchen,
ganz abgesehen davon, daß die für die Einrichtung unvermeidlichen langen und . dicken
Abführungs- und Belüftungsrohre das Aussehen der Räume störend beeinflussen..
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung beseitigt werden, und zwar
dadurch, daß neben einer gedrängten Bauart das Wasserabführungsrohr gleichzeitig
für die Belüftung der Flüssigkeits-Fördereinrichtung nutzbar gemacht wird, so daß
auf ein besonderes Belüftungsrohr verzichtet werden kann.
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Zu diesem Zwecke ist der an die hygienischen und anderen wasserverbrauchenden
Einrichtungen angeschlossene Flüssigkeitssammelbehälter mit einem luft- und wasserdicht
aufgesetzten Deckel versehen, welcher das Gehäuse für einen die Pumpe antreibenden
Elektromotor und dessen in den Behälter hineinragenden Saug- und Druckstutzen sowie
eine von einem Schwimmer gesteuerte Ein- und Ausschaltvorrichtung für den Motor
trägt, so daß alle wesentlichen Teile der Anlage in einer einzigen, nur wenig Platz
beanspruchenden Vorrichtung in hygienisch einwandfreier Weise untergebracht sind.
Für die Belüftung der luftdicht abgeschlossenen Fördervorrichtung ist von dem Druckstutzen
ein mit dem Behälterinnenraum in Verbindung stehendes Abzweigrohr vorgesehen, in
welchem ein Rückschlagventil und in einem ins Freie führenden Rohrstück ein Belüftungsventil
sich befindet.
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Hierdurch wird nicht nur eine Belüftung der Fördereinrichtung unmittelbar
aus dem Raum, in welchem das Gerät sich befindet, ermöglicht, sondern auch durch
den Wegfall einer besonderen Belüftungsleitung eine erhebliche Vereinfachung und
Verbilligung der Gesamtanlage erreicht.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Abbildungen näher veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. r einen senkrechten Querschnitt durch den Erfindungsgegenstand,
Abb. 2 eine Gesamtanlage, in welche der Erfindungsgegenstand eingebaut ist.
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Mit r ist der Auffang- oder Sammelbehälter bezeichnet, welcher luftdicht
durch den Deckel 2 verschlossen gehalten wird. An dem Behälter ist ein Anschlußstutzen
3 angebaut, in welchen die Zuflußrohre 5 und 6 für das Schmutzwasser münden. 7 ist
ein Auffangsieb für die von der Flüssigkeit mitgeführten gröberen Verunreinigungen.
Dieses kann nach Öffnen des Verschlusses 8 zwecks Reinigung leicht herausgenommen
werden.
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Durch den Deckel 2 ist das Gehäuse g der kombinierten Motorpumpe in
den Behälter r hineingeführt. In dem oberen Teil dieses Gehäuses befindet sich der
in der Zeichnung nicht
dargestellte Motor, von welchem eine Motorwelle
io ausgeht, an deren unterem Ende die Flügelräder ii sich befinden. 12 ist der Saugstutzen
der Pumpe, durch welchen die angesaugte Flüssigkeit indie Pumpendruckleitung i3
gelangt, deren Verlängerung durch das Abflußrohr 14 gebildet wird. Um die Flüssigkeit
möglichst restlos aus dein Behälter i zu entfernen, besitzt letzterer eine Bodenvertiefung
15, in welche der Saugstutzen 12 hineinragt. Im oberen Motorpumpengehäuse 9 befindet
sich ein nach dem Behälter hin offener Kanal 16, welcher einerseits mit derPumpendruckleitung
13 bzw. dem Flüssigkeitsabführungsrohr 14 unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils
18, andererseits mit der Außenluft durch ein Belüftungsventil ig in Verbindung steht.
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Auf dem Deckel :z ist noch eine besondere nach außen luftdicht abgeschlossene
Kammer 2o vorgesehen, welche mit einer Bodenvertiefung 21 des Behälters i durch
einen Schacht 22 in Verbindung steht. In der Kammer 2o befindet sich ein Quecksilberkippschalter
23, der durch einen in dem Schacht 22 befindlichen Schwimmer 26, welcher zwischen
zwei Anschlägen 24 und 25 sich auf und ab bewegen kann, gesteuert wird. An den Kippschalter
23 ist die Stromzuführungsleitung 27 für den elektrischen Motor angebracht. Der
benötigte elektrische Strom wird von einer beliebigen Kraftquelle mittels Stecker
29 abgenommen und durch Kabel 28 zugeführt.
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Um Erschütterungen zu vermeiden, ist der Behälter i mit Füßen versehen,
welche eine starke Gummieinlage 4 besitzen.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende Das von
den hygienischen oder anderen wasserverbrauchenden Einrichtungen anfallende Schmutzwasserwird
durch denAnschlußstutzen3 dem Behälter i zugeführt, wobei sich die gröberen Verunreinigungen
in einem Sieb 7 auffangen, welches nach Öffnen des Verschlusses 8 des Anschlußstutzens
3 von Zeit zu Zeit herausgenommen werden kann. Beim Füllen des Behälters hebt sich
der Schwimmer 26 mit dem Wasserspiegel und verläßt dabei den Anschlag 25, der sich
am unteren Ende der Stange 31 befindet und an seinem anderen Ende an dem Kippschalter
23 befestigt ist. Am Schlusse der Füllung des Behälters stößt der aufsteigende Schwimmer
26 gegen den Anschlag 24 und hebt somit die Stange 31, so daß der Kippschalter 23
in die auf der Abb. i gezeichnete Stellung gelangt. Der Schacht 22, welcher den
unteren Teil des Behälters mit der Schaltkammer 2o verbindet, ist infolge der Bodenvertiefung
21 durch einen Flüssigkeitsverschluß ständig von dem übrigen Behälterraum auch nach
Entleerung des Behälters vollständig abgetrennt. Dies hat zur Folge, daß der sich
im Behälter entwickelnde Dunst nicht in die Schalterkammer 2o eindringen kann, so
daß eine Abdichtung dieser Kammer gegenüber dem Behälterinnern durch Stopfbüchsen
o. dgl. umgangen wird. Der Kippschalter wird gebildet durch eine mit Quecksilber
gefüllte Röhre. Durch das Gewicht des Quecksilbers wird am Schlusse des Füllvorganges
der Aufstieg des Schwimmers verzögert, bis die Auftriebskraft des Schwimmers imstande
ist, den Kippschalter zu drehen. Dadurch fließt das Quecksilber nicht langsam, sondern
mit Heftigkeit auf die andere Seite des Kippschalters, so daß seine Drehung ruckartig
erfolgt. Gleichzeitig wird der Stromkreis durch das Quecksilber ganz plötzlich geschlossen,
so daß der die Pumpe antreibende Motor unverzüglich in Gang gesetzt wird. Die Ausschaltung
erfolgt ebenso plötzlich, wenn beim Sinken des Wasserspiegels der Schwimmer sich
auf den Anschlag 25 aufgesetzt hat und durch sein Gewicht die Stange 31 herunterzieht.
Durch die freie Beweglichkeit des Schwimmers bleibt der Motor stets so lange in
Betrieb, bis tatsächlich der Behälter entleert ist.
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Die Entleerung des Behälters erfolgt durch die vom Motor über die
Welle io angetriebene Flügelpumpe i i. Das durch den Stutzen 12 angesaugte Wasser
wird durch die Druckleitung 13 in das Ableitungsrohr 14 gedrückt, welches an einem
Kanalisationsrohr angeschlossen ist. Bei dem Überdruck in den Rohren 13, 14 wird
das in dem Motorpumpengehäuse 9 angebrachte Rückschlagventi118 geschlossen, so daß
die Flüssigkeit nicht durch dieses Rückschlagventil in den Stutzen 16 gelangen kann.
Durch den bei der Entleerung im Behälter selbst entstehenden Unterdruck öffnet sich
das ebenfalls im Motorpumpengehäuse oberhalb des Stutzens 16 angebrachte Belüftungsventil
ig, -so daß Frischluft in den Behälter nachdringen kann. Ist der Behälter entleert
und der Motor durch den sich auf den Anschlag 25 setzenden Schwimmer bzw. durch
das Rückdrehen des Kippschalters außer Betrieb gesetzt, fließt die in den Rohren
14 und 13 befindliche Flüssigkeit durch die Flügelpumpe in den Behälter zurück.
Durch Verschwinden des Überdrucks in diesen Rohren öffnet sich das Rückschlagventil
18, während das Belüftungsventil ig wieder geschlossen wird, so daß der Behälter
von der Außenluft wieder abgeschlossen ist. Nunmehr kann der Behälter durch den
Stutzen 16, das geöffnete Rückschlagventil 18 und die von Flüssigkeit entleerte
Leitung 14 entlüftet werden. Auf diese Weise ist es ermöglicht, daß die Flüssigkeitsableitung
14 gleichzeitig als Belüftungsleitung dient, so daß man für die Ableitung der Flüssigkeit
und der Belüftung derFlüssigkeits-Fördervorrichtung mit nur einem Rohr auskommt,
welches infolge der geringen Mengen der zu fördernden Flüssigkeit außerordentlich
dünn
gehalten werden kann, so daß die Verlegung dieses Rohres auch in ganz dünne Wände
möglich ist.
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Da alle Zubehörteile des Behälters in diesem bzw. seinem Deckel untergebracht
sind, bleibt tatsächlich der Vorteil der größtmöglichen Raumersparnis gewahrt. Da
die Vorrichtung in Wohnräumen aufgestellt werden soll, ist dieselbe mit Gummifüßen
versehen, wodurch die durch den Motor verursachten Erscbütterungen vermieden werden.
Die Vielseitigkeit der Aufstellung des Erfindungsgegenstandes wird dadurch gefördert,
daß er mit einer an einem Kabel befindlichen Steckvorrichtung versehen ist, so daß
er ohne weiteres an ein vorhandenes Stromnetz angeschlossen werden kann.
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In der Abb. 2 ist eine Gesamtanlage mit eingebauter Flüssigkeits-Fördervorrichtung
dargestellt, welche die Verwendung des Erfindungsgegenstandes bei einer ärztlichen
Einrichtung zeigt. Die Spei- und Abflußbecken 34, 35 eines Operationsstuhles 33
sind durch die Leitung 5, die Waschgelegenheit 32 durch die Leitung 6 mit der Flüssigkeits-Fördervorrichtung
i verbunden. Durch diese Leitungen fließt die verbrauchte Flüssigkeit zum Behälter,
welcher sich füllt und nach seiner Füllung selbsttätig die Flüssigkeit durch die
Leitung 14 zum Kanalanschlußrohr 3o befördert. Dieses Rohr 14 dient gleichzeitig
zur Belüftung der Vorrichtung, solange sich dieselbe im Zustand der Füllung befindet.
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Der Apparat kann beliebig viel Schmutzwasseranschlüsse erhalten. Neben
seinem geringen Platzbedarf ist derselbe dunstsicher abgedichtet und verursacht
infolge der Gummifüße bei der selbsttätigen Inbetriebsetzung der Motorpumpe keine
Störungen durch Geräusche oder Erschütterungen, so daß sich der Apparat in jeder
Beziehung vorzüglich für die Verwendung in Räumen, die zur ärztlichen Praxis bestimmt
sind, eignet.