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Wettertür mit Preßluftantriebszylinder und Steuerschiebern Zur Verriegelung
von Wettertüren und zur Steuerung von Wetterschleusen sind durch Patentschriften
verschiedene Erfindungen belcanntgeworden, die durch Preßluft u. dgl., Elektrizität,
mechanische Hilfsmittel oder durch Ausnutzung des Druckgefälles vor und hinter der
Wettertür betätigt werden.
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Nach einem deutschen Patent wird z. B. ein Wagenzug mit Fahrtunterbrechung
und ohne Druckausgleich der abgetrennten Räume unter gleichzeitiger Verwendung von
elektrischen Steuer- und Preßluftapparaten auf einer schiefen Ebene nur in einer
Richtung durchgeschleust.
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Durch ein anderes deutsches Patent ist eine mechanische Verriegelung
von zwei Wettertüren bekanntgeworden, bei der nie beide Türen offen, wohl beide
geschlossen werden können. Erzielt wird dies durch Einschalten eines toten Ganges
im Gestänge.
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Auch ist eine Türverriegelung bekanntgeworden, welche durch das vor
und hinter der Schleuse vorhandene Druckgefälle betätigt wird, und ferner ein Türzylinder,
der mit einem Stufenkolben ausgebildet ist und die Tür öffnet und schließt.
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Schließlich ist durch die britische Patentschrift 291 86o eine Erfindung
bekanntgeworden, welche einen Wagenzug mit Fahrtunterbrechung und ohne Druckausgleich
der abgetrennten Räume unter Verwendung von Druckflüssigkeit, eines Achsenzählers
und eines Rückschlagventils durchschleust, wobei vier Handgriffe und zwei automatische
Schaltungen erforderlich sind.
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Neu ist jedoch der Gedanke, unter Zuhilfenahme eines einzigen Betriebsmittels,
z. B. Preßluft, einen Zug ohne Fahrtunterbrechung ganz automatisch durchzuschleusen,
wie dies in nachstehender Beschreibung und Zeichnung dargelegt wird.
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jede der abschließenden Wettertüren, von denen zwei eine Schleuse
bilden, sind in kräftigen Armen aufgehängt, welche wiederum auf einer senkrechten
Welle aufgekeilt sind. Selbige ist in den Türangeln geführt und besitzt am oberen
Ende ein Zahnsegment, in welches eine Zahnstange eingreift, deren Verlängerung den
Kolben des ,Türzylinders p (Abb. r und 3) trägt. Dessen Kolbenfläche ist so bemessen,
däß der erzielte Kolbendruck allein nicht genügt; um die Tür bei voller Luftdruckdifferenz,
beispielsweise etwa 400 mim WS, zu öffnen. Das Öffnen kann erst nach erfolgtem Ausgleich
des beiderseitig der Tür herrschenden Luftdruckes erfolgen. Zu diesem Zweck wurde
jeder Tür ein Voröffnungsventil zugeordnet, das durch einen besonderen Zylinder
r, r' bekannter Art ebenfalls über eine Zahnstange und Segment geöffnet und
geschlossen Wird; somit ist ein allmählicher Druckausgleich und stoßfreies Öffnen
der Tür gewährleistet.
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Durch den Steuerschieber (Abb. 2) und durch geeignet angeordnete Leitungen
werden die vorerwähnten Zylinder so verbunden, daß
durch die zwangläufig
eingeleiteten Preßluftströme in einfachster Weise eine gegenseitige Beeinflussung
stattfindet, welches sich als eine automatische Steuerung auswirkt und die Erfindung
kennzeichnet.
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Der Steuerschieber (Abb.2) besteht zunächst aus dem Kolben a, welcher
in seiner einfachsten Form mit der Kolbenstange ein Ganzes bildet und zwei oder
mehrere Rillen b besitzt, so daß er einen Mehrfachkolben darstellt, dem Zylinder
c mit den zwei oder mehreren umlaufenden Nuten d und e, die wiederum
durch eine Anzahl auf dem Umfang verteilter Löcher f mit der Bohrung in Verbindung
stehen, in Ruhestellung aber durch das Mittelstück des Kolbens getrennt sind. Außerdem
hat der Zylinder noch die Entlüftungslöcher g und die Öffnung h zur Aufnahme der
Rückstellungsleitungw bzw. x. Die Öffnungen j und k im umfassenden
Außenzylinder i nehmen die Zu- und Ableitungen t
und 7c bzw. o auf
und stehen mit den Nuten d und e in Beziehung. Der vorerwähnte Kolben
a ist durch die Stopfbüchse L geführt und besitzt am Ende einen Kopf
m, welcher einerseits den Ventilhub begrenzt und andererseits gelenkartig mit dem
Anschlaghebel n verbunden ist. Letzterer kann starr oder gefedert sein und auch
lose am Kopf in anliegen. Was die Lagerung des Hebels ia betrifft, ist es gleichgültig,
ob dieselbe am Schieberkörper selbst oder gesondert angeordnet ist. Dasselbe gilt
auch von der Stellschraube w zum feineren Einstellen des Schieberhubes.
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Im übrigen kann der schematisch dargestellte dreiteilige Steuerschieber
auch weniger- oder mehrteilig ausgeführt werden, ohne das Wesen der Erfindung zu
beeinträchtigen; ebenso läßt die Befestigung des Ganzen sich auf verschiedene Art
je nach den örtlichen Verhältnissen in einfachster Weise erreichen, auch können
erforderlichenfalls beispielsweise zwei Steuerschieber für entgegengesetzte Einschaltrichtungen
zu einem einzigen kombiniert werden für den Fall, daß die Schleuse in beiden Richtungen
befahren wird.
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Der Türzylinder (Abb.3) entspricht der bekannten Bauart bis auf die
dritte Öffnung q als weiteren Teil der Erfindung. Diese Öffnung q bzw.
q' steht durch die Leitung w bzw. x mit den Öffnungen h bzw.
li in Verbindung und leitet den zum Rückstellen des Ventilkolbens a notwendigen
Preßluftstrom aus den Türzylindern ab.
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Der Voröffnungszylinder ist ein einfacher, in seiner Konstruktion
an sich bekannter Zylinder, der insofern seine Bedeutung hat, als er zur Vervollständigung
der automatischen Steuerung notwendig gebraucht wird.
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Natürlich ist die Erfindung auch in ähnlich gelagerten Fällen verwendbar,
beispielsweise bei Schleusen zum Befahren in beiden Richtungen und bei Einzeltüren.
In letzterem Falle gibt Abb. q. an, wie das Rohrnetz sich vereinfacht. Hierbei ist
lediglich noch eine vierte Öffnung q" am Türzylinder vorzusehen und diese mit der
Öffnung h' durch die Leitung o zu verbinden.
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Der Arbeitsvorgang gestaltet sich wie folgt: Grundstellung, Tür I
auf, Tür II zu, Durchfahren des Zuges, selbsttätiges Einschalten des vorderen Steuerschiebers.
Tür I und zugehöriges Voröffnungsventil schließen sich, gleichzeitig öffnet sich
das Voröffnungsv entil der Tür II, Druckausgleich, und dann öffnet sich Tür Il.
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Durchfahrt des Zuges, selbsttätiges Einschalten des hinteren Steuerschiebers,
Tür II und zugehöriges Voröffnungsventil schließen sich, gleichzeitiges Öffnen des
Voröffnungsventils der Tür I, Druckausgleich, und dann öffnet sich Tür I.