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Einrichtung zur Verminderung des Wärmeüberganges Will man den Übergang
von Wärme zwischen zwei Räumen verschiedener Temperatur so gering wie möglich halten,
beispielsweise um Wärmeverluste zu vermeiden oder um eine durch eine Kältemaschine
erzeugte tiefe Temperatur aufrechtzuerhalten, so pflegt man die beiden Räume durch
eine wärmeisolierende Schicht, d. h. durch eine Schicht solchen Materials voneinander
zu trennen, das infolge seiner geringen Wärmeleitfähigkeit den Wärmeübergang von
dein einen Raum zum andern möglichst erschwert. Keines der bekannten Wärmeschutzmittel
reicht aber hinsichtlich seiner Isolierfähigkeit an Gase, insbesondere schwere Gase,
heran, und auch diese haben immerhin noch eine ganz beträchtliche 1,#'ärmeleitfähigkeit,
die besonders dann ungünstig wirkt, wenn sich Gasströmungen ausbilden und infolgedessen
eine Konvektion von Wärme nicht zu vermeiden ist. Die vorliegende Erfindung löst
die Aufgabe, den Wärmeübergang zwischen zwei Räumen verschiedener Temperatur zu
vermindern und gegebenenfalls völlig auszuschließen. auf einem gänzlich neuen Wege,
indem sie sich die Eigenschaften eines absorbierbaren Mediums zunutze macht, das
an einer Fläche aus dein flüssigen Zustande heraus verdampft und an einer anderen
Fläche von Absorptionslösung wieder aufgenommen wird. Gemäß der Erfindung wird der
angegebene Zweck dadurch . erreicht, daß die beiden Räume verschiedener Temperatur
durch zwei einen Zwischenraum einschließende und gegebenenfalls gegen die beiden
Räume abdichtende Wände voneinander getrennt sind, von denen auf der dem Zwischenraum
zugekehrten Seite die eine die Verdampfungs- und die andere die Absorptionsfläche
für das Arbeitsmittel einer kontinuierlich wirkenden Absorptionsmaschine bildet.
Zweckmäßig wird man dabei den den Zwischenraum einschließenden Wänden eine solche
Neigung gegen die Horizontale erteilen, daß die verdampfende bzw. absorbierende
Flüssigkeit an ihnen herniederrieseln kann.
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Man kann ferner dem gasförmigen Arbeitsmittel in dem durch die Wände
begrenzten Zwischenraum ein indifferentes Gas beimischen, so daß der Übergang des
Arbeitsmittels von der Verdampfungs- zur Absorptionsfläche im wesentlichen durch
Diffusion erfolgt. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn eine Außenseite der
den Zwischenraum einschließenden Wände oder auch beide luftberührt sind. In diesem
Falle ist nämlich die Intensität des Wärmeüberganges von der Verdampfungs- bzw.
Absorptionsfläche nach der luftberührten Seite hin oder umgekehrt verhältnismäßig
gering im Vergleich zu der Intensität der durch die Verdampfung bzw.
Absorption
entstehenden Kälte oder Wärme. Man kann allerdings daran denken; der gewollten bzw.
gegebenen Temperatur der beiden Wände genau die Konzentration des Arbeitsmittels
in der Absorptionslösung anzupassen und in diesem Falle die Beimischung indifferenten
Gases vermeiden. Doch würde dadurch die Einrichtung sehr temperaturempfindlich.
Wendet man jedoch ein indifferentes Gas an, so hat man es in der Hand, die Intensität
des Wärmeüberganges der Intensität der durch die Verdampfung entstehenden Kälte
bzw. der durch die Absorption entstehenden Wärme anzupassen. Gleichzeitig lassen
sich die Verhältnisse so wählen, daß der Gesamtdruck im Zwischenraum einen beliebigen
vorgeschriebenen Wert, beispielsweise den Druck der umgebenden Atmosphäre, annimmt.
Die Beimischung eines beliebigen indifferenten Gases hat allerdings in der Regel
zur Folge, daß im Zwischenraum zwischen den Wänden unerwünschte Gasströmungen auftreten,
welche Wärme von der einen Wand zur anderen verschleppen. Man kann jedoch, um diese
Konvektion von Wärme zu verhindern oder wenigstens in erheblichem Grade herabzusetzen,
gemäß der weiteren Erfindung dem Arbeitsmitteldampf ein indifferentes Gas oder Gasgemisch
von höherem Molekulargewicht in solcher Menge zusetzen, daß im Zwischenraum ein
Minimum von Gasströmungen auftritt. Ist der Gesamtdruck, der im Zwischenraum eingehalten
werden soll, vorgeschrieben, so kann man denselben Zweck dadurch erreichen, daß
man ein indifferentes Gas oder Gasgemisch zusetzt, dessen Molekulargewicht im Verhältnis
zum Molekulargewicht des Arbeitsmittels so viel größer ist, daß im Zwischenraum
ein Minimum von Gasströmung auftritt.
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Bezeichnet man die Verdampfungs- bzw. Absorptionsfläche der den Zwischenraum
einschließenden Wände als aktive Flächen, so kann man sagen, daß bei der den Gegenstand
der Erfindung bildenden Einrichtung jeweils eine der beiden Wände mit ihrer der
aktiven Fläche abgekehrten Seite an einen Raum angrenzt, der warm oder kalt sein
soll. Man kann den allen Ausführungsformen der Erfindung zugrunde liegenden gemeinsamen
Gedanken auch so ausdrücken, daß in jedem Falle ein wärmerer Raum von einem kälteren
Raum durch einen Hohlraum getrennt ist, der von den beiden aktiven Flächen begrenzt
ist. Diese Trennung braucht keine vollständige zu sein; es kann vielmehr ein Teil
der Trennungswände auch durch wärmeisolierende Stoffe gewöhnlicher Art gebildet
werden.
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Es ist bei kontinuierlichen Absorptionsinaschinen, die zur Erzeugung
nutzbarer Kälte dienen, bereits bekannt, für die Verdampfung und Absorption einen
gemeinsamen Raum zu verwenden, in welchem dem Kältemitteldampf ein indifferentes
Gas beigemischt ist. Derartige Absorptionsmaschinen zur Erzeugung nutzbarer Kälte
bilden nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die es lediglich mit einer
Einrichtung zur Verminderung des Wärmeüberganges zwischen zwei Räumen zu tun hat.
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Die vorerwähnten Absorptionskältemaschinen zeigen zum Teil auch vertikale
Absorptions- und Verdampfungsflächen, an denen die Flüssigkeit herabrieseln kann,
oder einen zu kühlenden Raum (Solebehälter), der von einem gemeinsamen Absorptions-
und Verdampfungsgefäß umgeben ist. Es ist auch bei Absorptionskältemaschinen an
sich bekannt, im Verdampfer und Absorber etwa Atmosphärendruck aufrechtzuerhalten.
Alle diese Maßnahmen bezwecken - aber bei den bekannten Einrichtungen lediglich
die Vervollkommnung von Absorptionskältemaschinen nach der einen oder anderen Richtung,
während sie in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung, also mit einer Einrichtung
zur Verminderung des Wärmeüberganges zwischen zwei Räumen, noch neu sind.
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In der Zeichnung ist in Abb. z ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch veranschaulicht, bei dem die den Zwischenraum einschließenden Wände
einen zu kühlenden Raumbeispielsweise den Kühlraum eines Kühlapparates, umgeben
und bei dem zur Kühlung der wärmeabgebenden Teile der kontinuierlich wirkenden Absorptionsmaschine
lediglich Luft verwendet wird. Das den Kühlraum z umschließende doppelwandige- Gefäß
besitzt wie der Kühlraum selbst im wesentlichen zylindrische Gestalt. Die an den
Kühlraum r angrenzende aufrechte Wandung 3 steht der an den Außenraum angrenzenden
ebenfalls aufrechten Wandung 4 in verhältnismäßig geringem Abstand gegenüber. Doch
erstreckt sich die Wandung 4 weiter nach unten als die Wandung 3. Jede der beiden
Wandungen ist in ihrer ganzen Ausdehnung mit einem Verteilungsgebilde irgendlvelcher
Art 5 bzw. 6 bedeckt, über welches von oben eintretende Flüssigkeit herniederrieseln
kann. Diese Verteilungsgebilde können aus einem porösen Stoff bestehen, sie können
aber auch dadurch hergestellt sein, daß man in den flüssigkeitbenetzten Wandungen
schräg abwärts vertiefte waagerechte Rinnen anordnet, die untereinander durch Überläufe
verbunden sind. Im unteren Teile des doppelwandigen Gefäßes befindet sich unterhalb
des Bodens a, der den nach oben offenen Kühlraum z nach unten hin abschließt, ein
Flüssigkeitsvorrat ; . Vom Boden des den Flüssigkeitsvorrat 7 enthaltenden Gefäßteiles
führt eine U-förmig gebogene
Flüssigkeitsleitung 8 zu einem Ausgleichsbehälter
9 und von diesem zu einem durch eine Heizpatrone io heizbaren Austreibergefäß i
i. Der Austreiber t i ist durch ein aufsteigendes Rohr 12 mit einem Gasabscheideraum
13 verbunden, der durch eine Gasleitung 14, die in ihrem unteren Teile einige Schlangenwindungen
26 enthält, in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise mit dein ebenfalls schlangenförmig
ausgebildeten Kondensator 15 verbunden ist. Der Kondensator 15 ist durch eine obere
Leitung 16 und durch eine U-förmig gebogene untere Leitung 17 mit einem Ausgleichbehälter
18 zu einem in sich geschlossenen Kreislauf verbunden. Von dein Ausgleichbehälter
18 gelangt das Kondensat durch eine Leitung i9, welche die äußere Wandung .I des
doppelwandigen Gefäßes durchsetzt, in einen im oberen Teile desselben die innere
Gefäßwandung 3 umschließenden ringförmigen Raum 2o, dessen Boden an dem der Gefäßwandung
3 zunächst liegenden Rande mit einer Anzahl Durchtrittsöffnungen 21 versehen ist,
durch welche das Kondensat auf das Verteilungsgebilde 5 gelangen kann.
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Von dem Gasabscheider 13 führt eine U-förmig gebogene, mit der Flüssigkeitsleitung
8 einen Temperaturwechsler bildende Flüssigkeitsleitung 22, welche die äußere Wandung
d. des doppelwandigen Gefäßes durchsetzt, zu einem oben im Hohlraum dieses Gefäßes
gelegenen, an die Gefäßwandung 4 sich anschließenden Ringraum 23. Der Boden des
Ringraumes 23 ist an dem der Gefäßwandung :4 zunächst liegenden Rande mit einer
Anzahl Durchtrittsöffnungen 24 versehen, durch welche die Absorptionslösung auf
das Verteilungsgebilde 6 gelangen kann. Die über das Verteilungsgebilde 6 herniederrieselnde
und dabei durch Aufnahme von Arbeitsmitteldampf immer reicher werdende Lösung sammelt
sich in dem Flüssigkeitsvorrat 7 im unteren Teile des doppelwandigen Gefäßes. Der
nicht von Flüssigkeit erfüllte Hohlraum dieses Gefäßes enthält ein indifferentes
Gas, beispielsweise Luft oder ein schweres Edelgas in solcher Menge, daß der Druckunterschied
zwischen dem verdampfenden und kondensierenden Arbeitsmittel bis auf einen Bruchteil
ausgeglichen ist, der durch die Flüssigkeitssäulen aufrechterhalten wird, welche
einerseits durch das Kondensat im Kondensator 15 und der Leitung 16, anderseits
durch die reiche Lösung gebildet wird, welche zwischen den Flüssigkeitsspiegeln
des Vorrates ; und der im Ausgleichsgefäß 9 enthaltenen Absorptionslösung gebildet
werden. Von dem oberhalb des Flüssigkeitsspiegels im Gefäß 9 enthaltenen Gasraum
führt eine Leitung 25 in den Gasabscheider 13, die den Zweck hat, in dein Gefäß
9 sich etwa ansammelnde Gasmengen dem Gasabscheider i - und über diesen dem Kondensator
15 zuzuführen.
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Wird die Heizpatrone io an eine Stromduelle angeschlossen, so entwickeln
sich im Austreiber i i aus der Absorptionslösung Gasblasen, welche zusammen mit
der armen Lösung in dem aufsteigenden Rohre 12 zum Gasabscheider 13 emporsteigen.
Hier trennt sich das gasförmige Arbeitsmittel von der Lösung. Durch das Rohr 14
wird es dem Kondensator 15 zugeführt. Das Kondensat gelangt über das Ausgleichsgefäß
18 und die Leitung i9 in den Ringraum 2o und von hier durch die Öffnungen 21 auf
das Verteilungsgebilde 5, das die Innenseite der an den Kühlraum i angrenzenden
Wandung 3 bedeckt. Während das Kondensat an dieser Wandung herniederrieselt, verdampft
es und diffundiert dabei in das beigemischte indifferente Gas hinein.
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Die von dem gasförmigen Arbeitsmittel getrennte arme Absorptionslösung
gelangt durch die Flüssigkeitsleitung 22 in den ringförinigen Raum 23 und von hier
durch die Öffnungen 2d auf die mit dem Verteilungsgebilde 6 bedeckte Innenseite
der an den Außenraum angrenzenden Wandung 4 des doppelwandigen Gefäßes. Indem die
Absorptionslösung an dieser Wandung herniederrieselt, absorbiert sie aus dem Gemisch
von gasförmigem Arbeitsmittel und indifferenten Gas das Arbeitsmittel, wobei sie
sich immer mehr anreichert und schließlich am Grunde des Gefäßes den Flüssigkeitsvorrat
7 bildet. Durch die Flüssigkeitsleitung 8 und den Ausgleichsbehälter 9 gelangt die
reiche Absorptionslösung zum Austreiber i i zurück. Die Abmessungen der den Kühlraum
i umgebenden zylindrischen Wandung 3, an deren Außenseite die Verdampfung des Arbeitsmittels
stattfindet, und der der Wandung 3 gegenüberstehenden, an den Außenraum angrenzenden
Wandung 4, an deren Innenseite die Absorption des verdampften Arbeitsmittels vor
sich geht, sind so gewählt, daß bei einer bestimmten Kühlraumtemperatur und einer
bestimmten Temperatur des Außenraumes ein Gleichgewichtszustand zwischen den abgegebenen
und aufgenommenen Wärmemengen besteht. Solange dieser Gleichgewichtszustand sich
einigermaßen aufrechterhalten läßt, stellt das doppelwandige Gefäß eine Abgrenzung
der beiden Räume gegeneinander dar, die jede Anwendung von wärmeisolierenden Mitteln
überflüssig macht, da sie den Wärmeübergang zwischen den beiden Räumen verschiedener
Temperatur fast völlig verhindern. Treten infolge von Temperaturschwankungen des
Außenraumes Störungen dieses Gleichgewichtszustandes ein,
so läßt
sich der Wärmeübergang zwischen den beiden Räumen verschiedener Temperatur zwar
nicht gänzlich ausschließen, aber doch wenigstens in so weitgehendem Maße verringern,
wie es kein wärmeisolierendes Mittel vermöchte.
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Für das Arbeitsmittel und das neutrale Gas können die verschiedensten
Medien gewählt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, in manchen Fällen diese
Medien so zu wählen, daß der Gesamtdruck im Hohlraum des doppelwandigen Gefäßes,
also insbesondere in dem Zwischenraum zwischen der Verdampfungs- und der Absorptionsfläche,
den Atmosphärendruck nicht übersteigt. Da dieser Gesamtdruck sich nach dem Kondensationsdruck
des Arbeitsmittels bei der Temperatur der Kühlung richtet, kommt dann als Arbeitsmittel
nur ein solcher Stoff in Frage, der bei der mittleren Verdampfungstemperatur etwas
unterhalb des Atmosphärendrucks verdampft. Solche Stoffe' sind z. B. Äthylamin,
Acetaldehyd, Äthylchlorid u. a. m. Läßt man an der Innenseite der Wandung 3 nicht
Kondensat, sondern eine stark konzentrierte Absorptionslösung herniederrieseln.,
und verwendet man, um diese herzustellen, an Stelle des Kondensators 15 einen Resorber,
so kann man auch bei Wahl eines Arbeitsmittels, dessen Verdampfungsdruck an sich
höher als der Atmosphärendruck liegt, im Zwischenraum zwischen der Verdampfungs-
und Absorptionsfläche trotzdem den Atmosphärendruck aufrechterhalten. Hierzu eignet
sich insbesondere auch wäßrige Ammoniaklösung. Durch entsprechende Wahl der Menge
des beigemischten indifferenten Gases läßt sich der Gesamtdruck in jedem Falle sehr
genau einstellen.
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Im allgemeinen wird man die Verdampfungsfläche und die Absorptionsfläche
so anordnen, daß beide in verhältnismäßig geringem Abstande einander gegenüberstehen.
Es ist dabei nicht notwendig, daß beide Flächen senkrecht stehen. Man könnte auch
die eine senkrecht stellen und die andere schräg verlaufen lassen, etwa in der Weise,
daß der Zwischenraum sich nach unten hin etwas verjüngt. Die zuletzt erwähnte Ausführung
hat den Vorteil, daß die Konzentrationsänderungen der Lösung kompensiert werden,
so daß das Partialdruckgefälle konstant bleibt. Wird der Abstand zwischen der Verdampfungsfläche
und der Absorptionsfläche verhältnismäßig groß gewählt, so können sich unter Umständen
im Zwischenraum unerwünschte Gasströmungen ausbilden. Um diese zu verringern, setzt
man zweckmäßig dem Arbeitsmitteldampf ein indifferentes Gas oder Gasgemisch von
höherem Molekulargewicht zu und bemißt nur dessen Menge so, daß im Zwischenraum
ein Minimum von Gasströmung auftritt. Ist das Arbeitsmittel bereits festgelegt und
der Gesamtdruck im Hohlraum des doppelwandigen Gefäßes ebenfalls bestimmt, so kann
man dasselbe Ergebnis dadurch erreichen, daß man als indifferentes Gas ein Gas oder
Gasgemisch wählt, dessen Molekulargewicht im Verhältnis zum Molekulargewicht des
Arbeitsmittels so viel größer ist, daß im Zwischenraum die Gasströmung ein Minimum
wird. Auch kann man im Zwischenraum die Wärme schlecht leitende, im wesentlichen
horizontal verlaufende Ouerwände so anordnen, daß sie die Ausbil_dung von Gasströmungen
erschweren, ohne die Diffusion zu beeinträchtigen.
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Die Kälteleistung, die auf der Verdampfungsfläche erzeugt und auf
den Kühlraum übertragen wird, läßt sich dadurch auf den gewünschten Wert. einstellen,
daß man einerseits den Abstand zwischen der Verdampfungsfläche und der Absorptionsfläche
und andererseits den im Zwischenraum herrschenden Gesamtdruck entsprechend wählt.
Kann man dabei mit dem Gesamtdruck den Atmosphärendruck wesentlich unterschreiten,
so ist es zweckmäßig, den Unterschied zwischen Kondensations- undVerdampfungsdruckdurch
Beimischung indifferenten Gases nicht völlig auszugleichen, da der Wirkungsgrad
der Anlage sich um so mehr verschlechtert, je mehr indifferentes Gas beigemischt
ist. Zwar kann eine gewisse Verschlechterung des Wirkungsgrades bei Anlagen, die
mit Wasserkühlung der wärmeabgebenden Teile der Absorptionsmaschine arbeiten, ruhig
in Kauf genommen werden. Etwas anderes ist es aber, wenn bei Kühlschränken und ähnlichen
Kühlvorrichtungen d'ie wärmeabgebenden Teile nur durch Luft gekühlt werden sollen.
In diesem Falle ist es besser, einen Teil des erwähnten Druckunterschiedes bestehen
zu lassen und durch Flüssigkeitssäulen aufrechtzuerhalten.
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In Abb. z ist als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ein aufrechter
Schnitt durch ein Kühlhaus dargestellt, bei dem die Einrichtung gemäß der Erfindung
dazu dient, die kühl zu haltenden Räume, in denen beispielsweise Eis oder Lebensmittel
aufbewahrt werden, vor dem Eindringen von Wärme aus der Umgebung zu schützen. Wie
die Abbildung erkennen läßt, ist der Kühlraum 31 des Kühlhauses, der in der Höhenrichtung
durch Zwischenböden 32 und 33 unterteilt ist, nach außen hin durch paarweise
angeordnete Wände 34, 35 bzw. 36, 37 abgeschlossen. Die paarweise zusammengehörenden
Wände sind parallel zueinander geführt. Sie stehen in ihrem unteren Teil senkrecht
und sind in ihrem oberen Teil dachförmig geneigt. In dem Zwischenraum 38, den sie
umschließen,
befindet sich eine bestimmte Menge indifferenten Gases,
beispielsweise Luft. Jede der Wände 34, 35 bzw. 36, 37 ist auf der dem Zwischenraum
zugekehrten Seite in ihrer ganzen Ausdehnung mit einem Verteilungsgebilde 39, 40
bzw. .h, 4.2 bedeckt. das z. B. durch einen porösen Stoff oder auch durch in geeigneter
Weise in den Wänden angeordnete Rillen, die untereinander verbunden sind, gebildet
sein kann. Über die erwähnten Verteilungsgebilde herabri.eselnde Flüssigkeit sammelt
sich im unteren Teil des Zwischenraumes 38 als Flüssigkeitsvorrat 43 an. Dieser
steht durch Flüssigkeitsleitungen 44 und 45, die sich zu einer gemeinsamen U-förmig
gebogenen Leitung q.6 vereinigen, mit einem in einem gemauerten Schacht 4.7 angeordneten
elektrisch heizbaren Austreiber q.8 in Verbindung. Der Austreiber .a.8 ist durch
ein aufsteigendes Rohr d.9 mit einem Gasabscheideraum 5o verbunden, von welchem
eine Gasleitung 5z zu einem luftgekühlten Kondensator 52 und eine Flüssigkeitsleitung
53, die in ihrem unteren U-förmig gebogenen erweiterten Teile 5.i mit der Leitung
.I6 einen Temperaturwechsler bildet, zu einer Flüssigkeitsleitung 55 führt. Die
Flüssigkeitsleitung 55 steigt außerhalb des Kühlhauses empor und mündet am First
des durch die Wände 35 und 37 gebildeten Daches in eine Rinne 56, aus welcher durch
seitlich angebrachte Öffnungen 57 die zugeführte Flüssigkeit zu dem Verteilungsgebilde
39 und .4o gelangen kann. In ähnlicher Weise ist der Kondensator 5-2 durch eine
Flüssigkeitsleitung 58 mit einer auf dem First der gegeneinander geneigten Wände
34 und 36 angeordneten Rinne 59 verbunden, aus welcher das Kondensat durch unten
angebrachte Öffnungen 6o ausströmen und auf die Verteilungsgebilde 41, 4.2 gelangen
kann. Während das Kondensat über diese Verteilungsgebilde herniederrieselt, verdampft
es in das beigemischte indifferente Gas hinein und gelangt von den Verdampfungsflächen
aus durch Diffusion durch dieses hindurch unmittelbar zu den gegenüberliegenden,
von Absorptionsflüssigkeit berieselten Flächen. Hier wird das verdampfte Arbeitsmittel
absorbiert, und die dabei sich immer mehr anreichernde Absorptionslösung sammelt
sich am Boden des Zwischenraumes in dem Vorrat 4.3, von wo aus sie durch die Leitungen
.i.1., 45, 4.6 zum Austreiber 4.8 gelangt.
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Die Menge des in dem Zwischenraum vorhandenen neutralen Gases ist
so zu wählen, daß der Gesamtdruck im Zwischenraum 38 sich vom Atmosphärendruck möglichst
wenig unterscheidet. Es ist dann überflüssig, für die Wandungen und Dächer des Kühlhauses
Konstruktionen zu wählen, die hohen Druckunterschieden Widerstand zu leisten vermögen.
Der durch das indifferente Gas nicht ausgeglichene Teil des Druckunterschiedes zwischen
dem Kondensations- und Verdampfungsdruck des in der Anlage arbeitenden 2.Tediuins
wird durch die Flüssigkeitssäulen aufrechterhalten, «-elche durch das Kondensat
im Kondensator 3 2 und in der anschließenden Leitung 58 bzw. durch die reiche Absorptionslösung
in der Flüssigkeitsleitung 46 gebildet werden. Man könnte statt dessen natürlich
auch für die reiche Lösung eine Pumpe und im übriges: Regulierventile verwenden.
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Als Arbeitsmittel kann mit Vorteil Äthylchlorid, als Lösungsmittel
Tetrachloräthan verwendet werden.
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Die zuletzt beschriebene Einrichtung läßt sich auch so betreiben,
daß sie sich zum Warmhalten bzw. Heizen des von den Wänden 34. und 36 umschlossenen
Raumes 31
eignet. Es ist hierzu nur die geringfügige Abänderung erforderlich,
daß man die Verdampfungs- und Absorptionsflächen miteinander vertauscht, indem man
der Rinne 56 das Kondensat und der Rinne 59 die vom Gasabscheider 50 kommende
arme Absorptionslösung zuführt. Ordnet man dabei die Leitungen 55 und 58 so an,
daß sie einen gemeinsamen Vierwegha.hn passieren, so läßt sich sogar der Betrieb
der Einrichtung in der Weise durchführen, daß man den Raum 31 je nach Bedarf
zeitweise heizt oder kühl hält. Man braucht dann zwecks Übergang von der einen Betriebsweise
zur anderen nur den Vierweghahn umzustellen.