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Schüttelrutschenmotor Im Grubenbetrieb werden je nach den Einfallverhältnissen
und den gewünschten Leitungen mit Druckluft beaufschlagte doppelt wirkende oder
einfach wirkende Schüttelrutschenmotore zum Antrieb der Schüttelrutschen benutzt.
Die Anwendung einfach wirkender Rutschenmotore ist nur bei grö-13eren Einfällen
möglich, bei welchem die durch den beaufschlagten Kolben in der einen lZichtung
(entgegen der Förderrichtung) angehobene Rutsche durch ihre Gewichtswirkung wieder
in die Ausgangslage zurückkehrt (in der Förderrichtung) und hierbei den Kolben wieder
in seine Endstellung bringt. Es ist auch bereits bekannt geworden, einen doppelt
wirkenden Motor so auszugestalten, (iaß er auf einseitige Beaufschlagung umgestellt
werden kann, und zwar geschieht das bei den bekannten Einrichtungen vermittels eines
Hahnes, welcher im Steuergehäuse bzw. im Zylinderdeckel angeordnet ist und durch
welchen der Luftzuführungskanal zu der einen Zylinderkammer von dem Druckluftzutritt
abgesperrt werden kann. Durch die Unterbringung dieses Hahnes in dem Gußkörper des
Zylinderdeckels selbst wird die ohnehin schon verwickelte Kanalführung dieses Stückes
noch weiter kompliziert und dadurch der Prozentsatz an Ausschuß bei der Herstellung
von vornherein vergrößert. Erfindungsgemäß wird nun dadurch ein Fortschritt erzielt,
daß der L'mstellhahn außerhalb des Steuergehäuses in einer besonderen Luftleitung
angeordnet ist, die den im Steuergehäuse vorgesehenen Lufteinlaßkanal für den Hingang
der Rutsche mit Luft versorgt. Der Hahn liegt also nicht mehr im Gußkörper des vorderen
Zylinderdeckels, sondern vor diesem, wodurch sich im Gußkörper eine einfachere Kanalführung
und dadurch eine billigere Herstellung ergibt. Auch der Hahn selbst, der als normales
Armaturenstück ausgebildet werden kann und einerseits an dem Zylinderdeckel befestigt
wird, andererseits vermittels eines gebogenen Rohrstückes mit dem vor die Mündung
des Lufteinlaßkanals für den Rückgang des Kolbens gesetzten Lufteinlaßstutzen verbunden
ist, wird in der Herstellung billiger und kann bei Beschädigungen leicht ersetzt
werden.
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Um bei der Umstellung von doppelseitiger auf einseitige Beaufschlagung
das Auftreten eines Vakuums in dem nicht beaufschlagten Zvlinderraum bei dem unter
der Wirkung der Schwerkraft erfolgenden Hingang der Rutsche zu verhindern, ist dafür
Sorge zu tragen, daß in diesem Zvlinderraum Luft nachströmen kann. Bei den bekannten
Vorrichtungen geschah dies entweder durch ein besonderes Ventil oder dadurch, daß
der LImstellhahn als Dreiweghahn ausgebildet war, welcher gleichzeitig mit der Absperrung
der Frischluft von der Zylinderkammer diese mit der Atmosphäre in Verbindung setzte.
Ein Machteil der bekannten Lösungen besteht aber darin, daß stets Außenluft, die
mehr oder minder mit Kohlenstaub oder Gesteinsstaub anereichert ist, in den Motor
hinein-25
gesaugt wird. Dieser Übelstand wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung dadurch beseitigt, daß der Auspuffkanal der den Rückgang der-Rutsche
bewirkenden Zylinderkammer durch einen Kanal mit dem zu der anderen Zylinderkammer
führenden Luftkanal unter Zwischenschaltung eines sich nach dem letzteren öffnenden
Rückschlagventils verbunden ist, derart, daß bei geschlossenem Hahn, also einseitiger
Betriebsweise des Motors, die beim Hingang des Kolbens von demselben aus dem Arbeitsraum
des Zylinders verdrängte Luft ganz oder teilweise in die andere Zylinderkammer eintritt.
Es wird also auf diese Weise nicht staubhaltige Außenluft, sondern lediglich aus
dem Arbeitsraum des Zvlinders verbrauchtes Triebmittel angesaugt, in welchem kein
Staub enthalten ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist ein waagerechter Schnitt durch den Motor.
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Fig.2 zeigt die Anordnung des Rückschlagventils im vergrößerten Maßstabe.
Der Motor besteht im wesentlichen aus dem Zylinder i, dem auf der Kolbenstange 2
angeordneten Arbeitskolben 3, dem Steuergehäuse 4 mit dem Steuerschieber 5 und dem
Hilfsschieber 6. Der Lufteinlaß zu dem Steuergehäuse bzw. zu den Lufteinlaßkanälen
7 und 8 erfolgt durch zwei voneinander getrennte Lufteinlaßstutzen 9 und io. In
dem Lufteinlaßstutzen io ist als normales Armaturenstück ein Absperrhahn i i angeordnet,
während der Stutzen io im übrigen als gebogenes Rohrstück ausgebildet ist und bei
12 mit dem Krümmer 9 beispielsweise durch Verschweißen verbunden ist. Der Preßluftschlauch
wird dann an dem Flansch 13 befestigt.
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Die Kolbenstange :2 erhält in der ganzen Länge eine Bohrung zur Aufnahme
einer dünnen, für eine verhältnismäßig geringe Spannkraft bei einem dem Kolbenhub
angepaßten Spannungsweg eingerichteten Feder 14. Die Steuerung des Arbeitskolbens
wird bewirkt durch den Rundschieber 5, auf dessen beiderseitige, gleich große Stirnflächen
vom Triebmitteleinlaßstutzen 9 aus durch die Kanälchen 15 und 16 ständig Druckluft
wirkt.
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Die bei 9 in den Kanal 7 eintretende Preßluft wird durch den Hauptschieber
auf die linke Kolbenseite zum Anheben der Rutsche (entgegen der Förderrichtung)
gesteuert, während die durch den Stutzen io und Kanal 8 eintretende Luft durch den
Steuerschieber und. den Kanal 17 auf die rechte hintere Kolbenseite zur Bewegung
des Kolbens in Förderrichtung gebracht wird. Dieser Kanal kann durch Schließen des
Absperrhahnes i i von der DruckluftzustrQmung abgeschlossen werden.
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Der Auspuffkanal 18 der linken Zylinderkammer ist durch den Kanal
i9 unter Zwischenschaltung des Rückschlagventils 20 mit dem Kanal 17 für die rechte
Zylinderkammer verbunden. Bewegt sich bei einseitiger Betriebsweise, also bei geschlossenem
Hahn i i, der Kolben unter der Gewichtswirkung der Rutsche in der Förderrichtung,
also in der Zeichnung nach links, so herrscht in der rechten Zylinderkammer das
Bestreben einer Vakuumbildung. Dadurch wird das als Kugel ausgebildete Rückschlagventil
2o (Fig. 2) gegen den Druck der Feder 21 in Richtung auf den Sitz 2a gebracht, und
es wird dann die verdrängte Luft in Richtung der Pfeile (Fig. 2) über den Kanal
i9 an dem Kugelsitz vorbei zwischen den die Kugelführung bildenden Rippen 23 in
den Kanal 17 angesaugt und in die hintere Zylinderkammer hineingebracht.
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Die Feder 14 ist mit einem Ende im vorderen Kolbenstangenkopf mit
einem dünnen Querstift befestigt. Das andere Ende der Feder greift an dem in einer
Aussparung der Innenseite des hinteren Zylinderdeckels 2.4 untergebrachten Hebel
a5 an, dessen Achse gedichtet nach außen führt. Am anderen Ende dieses Hebels 25
greift der Stahldraht 26 an, der mit dem Entlüftungskölbclien 27 verbunden ist.
Dieses Hilfsorgan ist nach der andern Seite durch einen dünnen, gegen Verdrehung
gesicherten. Schaft verlängert, der mit einer Feder 28 umgeben ist, die in entgegengesetzter
Richtung zur Feder 14. wirkt und durch Mutter 29 auf eine bestimmte Spannung eingestellt
werden kann.
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Tritt nun Druckluft über den Stutzen 9, den Kanal 7 und den Kanal
30 in die linke Zylinderkammer, so bewegt sich der Kolben nach rechts entgegen
der Förderrichtung, wobei die Feder 14 allmählich entspannt wird. Nach Zurücklegung
eines bestimmten Kolbenweges und entsprechender Entspannung der Feder erhält die
diesem Kolbenweg entsprechend eingestellte Feder 28 das übergewicht und zieht das
Entlüftungskölbchen 27 nach links, wodurch der Raum oberhalb des Steuerschiebers
5 über die Einschnürung des Schiebers 27 und eine Öffnung 31 im Steuergehäuse mit
der Atmosphäre in Verbindung gebracht wird. Der auf diese Weise entlastete Schieber
wird dann aus der gezeichneten unteren Endstellung in die obere Stellung umgesteuert.
Es tritt dann bei geöffnetem Hahn ii die durch io und 8 eintretende Druckluft über
den Kanal 17 auf die rechte Seite des Kolbens, wodurch der Hingang der Rutsche (in
der Förderrichtung) bewirkt
wird. Am Ende dieses Hubes stößt der
Kolben das mit einem Ansatz in den Zylinder einragende Hilfskölbchen wieder zurück,
wodurch der Hauptschieber wiederum umgesteuert wird.
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Zum Umstellen auf einseitige Arbeitsweise ist lediglich das Schließen
des Hahnes i i erforderlich, wobei dann bei der Linksbewegung des Kolbens unter
der Gewichtswirkung der Rutsche das Rückschlagventil 2o in Wirkung tritt, welches
bei doppelseitiger Beaufschlagung stets auf seinem linken Sitz (Fig.2) gehalten
wird.
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Selbstverständlich kann der Erfindungsgedanke bei beliebiger Ausbildung
der Steuerung angewendet werden.