DE540057C - Apparatur zur Temperierung gaerender Fluessigkeiten waehrend ihrer Herstellung, insbesondere von Bier - Google Patents
Apparatur zur Temperierung gaerender Fluessigkeiten waehrend ihrer Herstellung, insbesondere von BierInfo
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Description
- Apparatur zur Temperierung gärender Flüssigkeiten während ihrer Hersteliung, insbesondere von Bier Die besonders bei der Hauptgärung von Bier und anderen Gärungsgetränken entstehende Wärme wird bisher in der Weise abgeführt, daß iu die Bottiche Kühlschlangen, Eisschwimmer u. dgl. eingesetzt oder Rohrschlangen o. dgl. außen um das Gärgefäß herumgeführt werden, wobei ziemlich tief temperierte Kältemittel benutzt werden, so daß zwischen gärender Flüssigkeit und Kältemittel ein relativ großes Temperaturgefälle vorhanden ist. Die Wärmeabführung bzw. überhaupt die Temperaturregulierung erfolgt also durch relativ kleine Oberflächen. die verhältnismäßig -stark gekühlt werden, und damit im Verhältnis zur gesamten Flüssigkeitsmenge ungleichmäßig.
- An und für sich wäre es denkbar, die Kühlung allein durch entsprechend kühl gehaltene Kellerluft zu bewirken und die Wärme nur durch die Bottichwände nach außen abzuführen. Dieses Verfahren der Luftkühlung, das im Interesse der Qualität der hergestellten Gärungsgetränke wegen der Gleichmäßigkeit und Allmählichkeit der Temperierung den Vorzug verdienen würde, läßt sich praktisch bisher nicht durchführen, weil in einem Gär- oder Lagerraum stets gefüllte Gärgefäße in den verschiedensten Stadien des Gärungsprozesses, die bekanntlich ganz verschieden temperiert werden müssen, untergebracht s s ind. Da also die Temperatur der Kellerluft für alle Bottiche, gleichgültig, in welchem Stadium sich ihr Inhalt befindet. die gleiche ist, so mußte man notgedrungen zu den obenerwähnten Flüssigkeitskühlern schreiten.
- Nach vorliegender Erfindung wird nun jedes Gärgefäß oder eine Gruppe von solchen mit einer Umhüllung. die zwischen sich und der Gefäßwand einen gegen die Außenluft abgeschlossenen Raum bildet, der sozusagen für jedes einzelne Gärgefäß oder eine Gruppe von solchen eine Art.Mantelraunt bildet, versehen, wobei durch diese Mantelräume vorteilhaft ein gasförmiges Medium, zweckmäßig Luft, als Temperierungsmittel geleitet wird. Es kann somit die Gärung in jedem Gärgefäß oder jeder Gruppe individuell- geführt werden, wobei tatsächlich eine Temperierung im Sinne der so erwünschten direkten Kellerluftkühlung stattfindet.
- Eine ähnliche gleichmäßige Kühlung über die ganze Bottichfläche kann man bei X`erwendung einer Flüssigkeit alsTemperierungsmittel erzielen, wenn man eine Flüssigkeit, deren Temperatur sich dann nur wenig beim Passieren des :1lantelraumes ändert, mit großer Geschwindigkeit durch die Unterkeller strömen läßt. Während aber die gleichmäßige Bespülung der Bottichwände finit einem gasförmigen Medium keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, ist die gleichmäßige Bespülung der Gefäßwände mit schnellfließenden Flüssigkeiten schon wegen des zur überwindung der Leitungswiderstände erforderlichen großen Kraftbedarfs, wegen der sorgfältigen Abdichtungen usw. schwieriger durchführbar. Außerdem ist die Umhüllung der Gärgefäße mit einem Luftmantel der Haltbarkeit derselben in jeder Weise zuträglich.
- Man hat schon die zum Ausschank unmittelbar bestimmten Bierfässer durch eine Luftkühlung kühl gehalten. Diese Kühlvorrichtungen sind nur luftgekühlte Kühlschränke, wie sie auch zu anderen Verwendungszwecken bekannt sind, in denen je nach der Zahl von Schankhähnen eine Anzahl von Transportfässern untergebracht sind. In einer solchen Einrichtung wird das fertige Bier vor der Erwärmung durch die Luft der Außenwelt geschützt. Es handelt sich um die Behandlung relativ kleiner Gebinde bis zu höchstens i hl Inhalt, bei denen die Oberfläche im Verhältnis zum Gefäßinhalt groß ist; außerdem ostellt das ausschankfertige Bier nicht eine Flüssigkeit mit Eigenerwärmung dar, wie dies bei gärenden Flüssigkeiten in starkem Maße der Fall ist.
- Die beiliegenden Abbildungen veranschaulichen beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung in Anwendung auf offene Gärgefäße.
- Bei Abb. i ist jeder Gärbottich i mit einer Umhüllung 2. z. B. aus Stampfbeton, umgeben, die außen in herkömmlicher Weise mit Klinkenplatten 3 verschalt ist. Das Gärgefäß i selbst ruht nur mit seiner Bordkante auf der Umhüllung auf und läßt zwischen sich und der Umhüllung einen mantelförmigen Raum 13 frei. Zur Abstützung der Gefäßwände und der Böden innerhalb des Raumes 13 werden zweckmäßig Stützrippen 14 aus Belageisen oder Eisenträgern (Grey-Profile) vorgesehen. Diese Stützleisten, die natürlich auch aus Mauerwerk gebildet werden können, werden zweckmäßig labyrinthartig angeordnet, wie das auch auf Abb. 3 zu sehen ist, so daß das durchströmende Temperierungsmittel gezwungen ist, die ganze Gefäßwand- und Bodenfläche zu bestreichen.
- Das Kühlmittel, im einfachsten Falle Luft, tritt bei dem Einlaßrohr 6 ein, durchstreicht den Mantelraum 13, gelangt durch das Abzugsrohr 7 zu dem Exhaustor 9 und das Abzugsrohr i i ins Freie oder zu der Kühlkammer 4 zurück.
- Die Temperierung der Luft erfolgt nämlich zweckmäßig in einer Vorkammer 4, die mit der Außenluft außerhalb des Gärraumes oder mit dem Rohr i i durch den Windkanal 5 verbunden ist. Der Windkanal kann auch ganz oder teilweise innerhalb des Hauptkellers ausmünden, so daß die Einrichtung gleich zur Lufterneuerung im Hauptkeller dient. Zur Luftmengenregulierung ist zweckmäßig in den Kanal 5 eine Klappenjalousie 8 o. dgl. eingebaut.
- lniierhalb der Kammer 4 befindet sich eine der bekannten Einrichtungen zur Luftkühlung, z. B. eine von kalter Sole o. dgl. durchströmte Kühlschlange io.
- Eine Kühlkammer ¢ sowie der Exhaustor 9 kann für eine ganze Serie von Gärgefäßen gemeinsam Verwendung finden, in welchem Falle die Temperierung der einzelnen Bottiche durch Dosierung der durch die einzelnen Räume 13 strömenden Luft mittels in den Zu- oder Abführungskanal 6 eingebauter Regulierungsorgane erfolgt.
- Bei Abb. 2 ist jeder Gärbottich i von einer Umhüllung umgeben, die derart beispielsweise aus Hohlklinkerschalen 15 zusammengesetzt ist, daß deren Hohlräume 16 um den ganzen Gärbottich 'und seinen Boden herum ein miteiixander kommunizierendes Kanalsystem bilden. Diese Ummantelung selbst ist zweckmäßig mit einer Gußbetonschicht 2 und einer Klinkendecke 3 umbaut. Dem Rohrsystem 16 wird von der Pumpe 17 durch das Rohr i9 das Kältemittel zugeführt und bei 20 abgeführt. Das Zuführungsrohr i9 passiert zweckmäßig wieder eine Einrichtung 21, uni das Kältemittel auf die richtige Temperatur einzustellen.
- Es können natürlich auch Gärgefäße von vornherein mit hohlen Wänden und Böden hergestellt werden.
- Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf offene, sondern in gleicher Weise auf geschlossene Gär- oder Lagertanks.
- Besonders zu erwähnen ist, daß bei Verwendung der Gärgefäße nach vorliegender Erfindung die Tiefkühlung der Gär- und Lagerräume gar nicht mehr in der exakten Weise im ganzen erfolgen muß, sondern sich die Temperierung in der Hauptsache auf die gerade gefüllten Gefäße beschränken kann, was zu ganz wesentlichen Ersparnissen führt.
- Durch Anbringen von Fernthermometern und zentraler Steuerung der Regelklappen für die einzelnen Gefäße läßt sich die zentrale Regulierung ganzer Gär- und Lagerräume durchführen, wobei das Betreten der Räume durch das Personal auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Apparatur zur Temperierung gärender Flüssigkeiten während ihrer Herstellung, insbesondere von Bier, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefäße (i) mit einer Umhüllung (2) umgeben sind, die zwischen sich und der Gefäßaußenwand einen für ein oder mehrere Gefäße gegen die Außenluft getrennten Mantelraum (13, 16) bildet, durch den ein gasförmiges Medium, zweckmäßig Luft, oder eine schnell fließende Flüssigkeit als Temperierungsmittel strömt.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl der zu temperierenden Gefäße entweder zueinander parallel oder hintereinander geschaltet und von einer ihnen gemeinsamen Temperierungsanlage mit dem Temperierungsmittel versorgt werden.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder hinter jedem Mantelraum (13, 16) eine Pegulierungseinrichtung vorgesehen ist, durch die die Menge des einströmenden Temperierungsmittels reguliert wird.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß einem oder mehreren Mantelräumen (13, 16) eine Kammer (4.) vorgeschaltet ist, die Einrichtungen (io) zum Kühlen des Temperierungsmediums besitzt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch z bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Mantelräume (13, 16) mit der Temperierungseinrichtung (q., io) und einer Bewegungseinrichtung (9) füt das Temperierungsmittel ein in sich geschlossenes Aggregat bilden, in dem immer das gleiche Temperierungsmittel umströmt.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungskanäle (5) o. dgl. zwischen dem Mantelraumsystem (q., 10, 9, 13, 16) und der Außenraumluft vorgesehen sind.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Gefäßaußenwand und der Umhüllung (2) zweckmäßig labyrinthartig angeordnete Stützrippen (14) angebracht sind.
Applications Claiming Priority (1)
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DEH127519D DE558064C (de) | Apparatur zur Temperierung gaerender Fluessigkeiten |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1007718B (de) * | 1953-10-20 | 1957-05-09 | Dipl Braumstr Jakob Schmid | Kuehleinrichtung fuer Biertanks od. dgl. |
DE1040990B (de) * | 1956-10-24 | 1958-10-16 | Wilhelm Schmid Dr Ing | Verfahren zum Kuehlen von Gaer- und Lagergefaessen |
Families Citing this family (1)
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1930
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1007718B (de) * | 1953-10-20 | 1957-05-09 | Dipl Braumstr Jakob Schmid | Kuehleinrichtung fuer Biertanks od. dgl. |
DE1040990B (de) * | 1956-10-24 | 1958-10-16 | Wilhelm Schmid Dr Ing | Verfahren zum Kuehlen von Gaer- und Lagergefaessen |
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DE558064C (de) | 1932-09-03 |
DE589944C (de) | 1933-12-18 |
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