DE53066C - Verfahren und Apparat zur Gaserzeugung aus Luft oder Sauerstoff und Dampf und Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

KLASSE 26: Gas-Bereitung und -Beleuchtung.

Die Erfindung betrifft die Herstellung von Heiz- und Brenngas in' demselben Apparat, zu gleicher Zeit und getrennt, je nach Wunsch.

Der dabei verwendete Apparat setzt sich aus einer äufsereii Hülle und einer Füllung von einer die Wärme aufspeichernden Masse zusammen. Er enthält zwei Kammern, deren eine zur Aufnahme dieser Masse dient; unterhalb derselben ist der Gasauslafs. Oberhalb ist eine Brennkammer, in welche ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen, Dampf und Sauerstoff oder Luft eingeführt wird.

Ein Carburator wird zum Anreichern der Zersetzungsproducte mit Kohlenstoff zwischen der Brennkammer und der unteren Entwickelungskammer angeordnet.

Bei einer Betriebsweise des Apparates wirdein Heizgas erzeugt, welches sich aus Wasserstoff und Kohlenoxyd zusammensetzt (Wassergas) und zugleich ein Leuchtgas, in welchem Wasserstoff, Kohlenoxyd, Sumpfgas und Kohlenstoff enthalten sind.

Nach einer anderen Art des Betriebes wird nur Kohlenöxyd aus flüssigen Kohlenwasserstoffen und Dampf erzeugt. Hierbei werden keine Retorten und ähnliche Apparate mit geheizten Oberflächen gebraucht. Die Kohlenwasserstoffe und der Dampf können getrennt oder zusammen eingeführt werden.

Der Apparat ist namentlich da anwendbar, wo man zugleich Heiz - und Leuchtgas bedarf... .: ■ :■■.■■ . ·." ■■■■■ ' ■■■■■:·■■·■

Auf beiliegenden Zeichnungen ist:/

Fig. ι ein Längsschnitt,

Fig. 2 ein Querschnitt _nach der Linie χ-χ der Fig. 1.

Der Mantel A des Apparates ist mit einer beliebig dicken Schicht feuerfester Ziegel oder ähnlichen Materials ausgekleidet; unterhalb schliefst derselbe eine Kammer A^ ein, in welche das Auslafsrohr α mit Hahn a¹ mündet. An dieses Rohr schliefst sich eine Esse a? an, die durch eine Klappe a^s verschliefsbar ist. Ueber der Kammer A² befindet sich ein Rost A³, welcher dem feuerfesten, wärmespeichernden und ausstrahlenden Material C als Unterlage dient. · '

D stellt eine Verbrennungs- und Zersetzungskammer dar, durch deren wärmchaltende Wandung eine mit Deckel d¹ verschliefsbare Oeffnung d oberhalb nach aufsen führt. In diese Kammer werden Kohlenwasser- · stoffe, Luft und Dampf eingeführt, wozu ein wesentlich aus den Röhren cp cP rf⁴ und Hahnen c?⁸ d¹ d^h bestehender Injector dient.

Aus der Zersetzungskammer führt ein Kanal E zu dem Regenerator C^l. In diesen Kanal werden mittelst eines Rohres E¹ flüssige oder dampfförmige Kohlenwasserstoffe in der Weise eingeführt, dafs sie zuerst in eine Dampfkammer E² strömen und von da durch feine Oeffnungen e in den» Kanal E einspritzen und den Kohlenstoffgehalt des dort befindlichen Gases erhöhen, d.h. es carbüriren. , .

s Aus dem oberen Theil des Kanals E kann das als Heizgas zu verwendende Product durch ein Rohr F abströmen. — Der Apparat ist auf der Zeichnung vertical dargestellt, kann aber auch in anderen Lagen gebaut werden.

Folgendes Verfahren wird in dem Apparat ausgeführt: ' ■ ,

Bei dem Anlassen wird der Deckel d^l entfernt und die Mischung von Dampf, Kohlenwasserstoffen und Luft oder reinem Sauerstoff entzündet. Wenn alles richtig in Hitze ist, wird der Deckel d^l geschlossen und die Verbrennung in der Kammer D geht weiter. Die heifsen Verbrennungsproducte ziehen nach unten und gehen durch den Kanal E, welcher dann eine Mischkammer bildet. Während dieser Vorgänge ist der Hahn α^l geschlossen, die Klappe a³ geöffnet, so dafs die Gase durch die feuerfeste Füllung der Kammer C' durch in die Kammer A" und von da. in die Esse a¹ abziehen. Dieser Theil des Processes dient nur zur Erhitzung des feuerfesten Materials C.

Wenn der richtige Hitzegrad erreicht ist, werden mehr Dampf und Kohlenwasserstoffe in die Kammer D eingeleitet Und auch der Hahn E¹ geöffnet, so dafs die armen Gase sich in dem Kanal E anreichern. In der Brennkammer D wird durch die Verbrennung der Sauerstoff an die Kohle gebunden, Kohlensäure erzeugt und der Wasserstoff frei gemacht.

In dem Kanal E reducirt sich die Kohlensäure .wieder durch die zuströmenden Kohlenwasserstoffe zu Kohlenoxyd, wenn nicht die durch das Rohr d³ zusätzlich zugeführten Kohlenwasserstoffe hierzu schon ausreichen.

Während dieser Vorgänge ist der Hahn a¹ geöffnet und die Klappe a³ geschlossen, so dafs das Leuchtgas durch das Rohr α abströmen kann. Will man auch Heizgas erzeugen , so öffnet man den Hahn f und läfst solches durch diesen ausströmen.

Will man nur Heizgas haben, so schliefst man die Hähne Ci¹Ci³E¹ und läfst alles Gas durch Rohr F aus. Das Heizgas mufs vor dem Gebrauch noch in bekannter Weise .gereinigt werden. ■·;':'

In dem beschriebenen Apparat kann man Wassergas auf folgende Weise erzeugen. Der erste Theil des Verfahrens ist derselbe, bis die ■ nölhige Hitze erreicht ist. Man schliefst dann den Hahn/ und sperrt das Rohr E¹ ab und ., läfst in die Kammer D nur Dampf und ■ ·;.;,"■ Kohlenwasserstoffe einströmen. ■

In der 'heifsen Masse C findet die Zer- '..·/_. setzung statt und das Wassergas entweicht durch Rohr α. Wenn die Hitze des die Kam-''',". mer C¹ erfüllenden Materials bis zur Unwirk- ■'■';,' samkeit gesunken ist, wird dasselbe in ider oben angegebenen Weise wieder erhitzt und '; bleibt dabei der Deckel d^l zu.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Gasapparat, gekennzeichnet durch die Anordnung zweier feuerfester Kammern über einander, in deren oberen D die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und Luft oder Sauerstoff mit Dampf stattfindet, während die untere mit hocherhitztem Material gefüllt ist, um die weitere Zersetzung der Verbrennungsproducte zu bewirken, welche durch feine Oeffnungcn , eines Verbindungskanals E aus einem den Kanal umgebenden Raum E² mit Kohlenwasserstoffen angereichert worden sind. Die Benutzung des Apparates gemäfs Anspruch i. zur Erzeugung von Brenn- und Heizgas, bestehend' in der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und Luft oder Sauerstoff mit Dampf zu Kohlensäure und Wasserstoff, um damit einen Regenerator C zu erhitzen, und in der darauf folgenden· Leitung eines Theiles der nunmehr nachträglich mit Kohlenwasserstoffen angereicherten Verbrennungsproducte durch den ■ Regenerator, wo sich Leuchtgas bildet, und Ableitung des anderen Theiles oberhalb der Zuführungsstelle der Kohlenwasserstoffe. Die Benutzung des Apparates gemäfs Anspruch i. zur Erzeugung von Heizgas, bestehend in der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen , Luft oder Sauerstoff mit Dampf zur Erhitzung eines Regenerators, Abstellung des Luft- oder Sauerstoffstromes, Vermehrung des Kohlenwasserstoffzufiusses und Zersetzung des Gemisches in dem glühenden Regenerator. '

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.