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Vorrichtung zum Zuführen eines scheibenförmigen Werkstückes zu einem
umlaufenden Werktisch Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Zuführen
eines mit einem Loch oder einer Vertiefung versehenen, um seine Achse drehbaren
und unter Drehung zu bearbeitenden scheibenförmigen Werkstückes zu einem umlaufenden
Werktisch oder einem Werkzeug bei Scheibenwalzwerken, Schleif- und Poliermaschinen
u. dgl.
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. Der Erfindungsgegenstand zeichnet sich durch eine das Werkstück
tragende Platte aus, die in fester Bahn beweglich ist und an einer Seite einen Zentrierstift
hat, der in das Loch oder die Vertiefung des Werkstückes greift, um es an der Tragplatte
während der Zuführung zur Bearbeitungsstelle festzuhalten, in der es von dem Werktisch
oder dem Werkzeug erfaßt und unter Bearbeitung gedreht wird.
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Bei Werkstückzuführvorrichtungen für kleine Böden und Deckel zum Verschließen
von Konservenbüchsen ist bereits eine das Werkstück tragende in fester Bahn bewegliche
Platte bekannt, die an einer Seite einen in das Werkstück eingreifenden Vorsprung
hat. Abgesehen von der verschiedenen Größe der Werkstücke handelt es sich dort überhaupt
nicht um eine mechanische Bearbeitung unter Drehung, vielmehr füllt der Vorsprung
den ganzen Raum im Deckel derart aus, daß eine entsprechende Drehung der Werkstücke
kaum möglich ist. Auch ist dabei keinerlei Einrichtung zum Überführen der Werkstücke
vom Förderer auf ein drehbares Bearbeitungselement offenbart: In der Zeichnung ist
ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Abb. i ist ein Grundriß der Vorrichtung und des drehbaren Arbeitstisches
der Maschine nach der Anmeldung, Abb. 2 ein Teilaufriß, der den Arbeitstisch im
Schnitt zeigt, Abb. 3 ein senkrechter Schnitt durch einen Stützarm nach Linie 3-3
der Abb. i, Abb. 4 ein senkrechter Schnitt nach Linie 4-4 der Abb. i, Abb. 5 bis
9 sind senkrechte Schnitte durch den Arbeitstisch bei verschiedenen Lagen der Zuführ-
und Abführvorrichtung, Abb. io ein vergrößerter Schnitt nach Linie i o- i o der
Abb. i i, Abb. i i ein Schnitt durch die Zentriereinrichtung nach Linie i i-i i
der- Abb. B. Eine auf den dauernd sich drehenden Tisch i i aufgebrachte Scheibe
wird durch radial verschobene Walzen 35 ausgewalzt und gefalzt.
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Die Zuführvorrichtung besteht aus einem Arm io2, der bei ioi an eine
Stütze ioo angelenkt ist, die vom Fuß io vorragt. Ein Block 104 ist an einem senkrechten
Zapfen 103 am Ende des Armes io2 gelagert und. trägt einen waagerechten Lagerzapfen
io5
für einen Block io6, der an einem Hebel io,7 befestigt ist.
Eine Werkstücktragplatte io8 ist am Vorderende des Hebels befestigt und hat einen
Ausschnitt io8' am Ende, der über den Zentrierzapfen i8-- des Tisches ii paßt. Diese
Platte kann ein zu walzendes Werkstück B tragen (Abb. io). Ein Streifen io9 ist
an der oberen Fläche des Hebels 107 befestigt und mit dem Ende nach der Platte i
o8 so niedergebogen, daß er die Oberfläche eines auf der Platte ruhenden Werkstückes
nachgiebig erfaßt, das durch einen Arm 112 zentrisch gehalten wird. Dieser ist bei
113 an eine vom Hebel io,- getragene Stütze angelenkt und trägt am freien Ende einen
Stift 114 mit einem Bund 116, der in eine Mittelbohrung im Werkstück paßt. Der Zapfen
114 hat einen Kopf 115 und wird in seiner Lage durch eine Feder i i i gehalten,
die den Arm i 12 an der Gelenkverbindung 113 erfaßt. Mittels eines Griffes i 17
des Hebels 107 kann die Vorrichtung um den Lagerstutzen ro5 gekippt und die Achse
ioi von der einen Seite zur anderen geschwenkt werden, j e nach Bedarf, um ein fertiges
Werkstück auszuwerfen und ein neues Rohstück einzuführen. Ein Streifen i i8 sitzt
am Arm 1o2 fest und trägt zwei Schrauben ii9, die den Hebel 107 berühren
und sein Kippen um den Zapfen io5 begrenzen. Eine zwischen den Streifen 118 und
den Hebel 107 geschaltete Feder 129 hilft das Gewicht des Werkstückes ausgleichen
und die Handhabung erleichtern. Eine Schraube 13o des Armes io2 kann mit einer der
Säulen i9 der Maschine in Berührung kommen, begrenzt die Schwingung der Vorrichtung
um die Achse ioi nach der Maschine zu und kann so eingestellt werden, daß die Schwingung
aufhört, wenn der Stift 114 in Linie mit dem Zentrierzapfen 18 ist. Dann kann das
neue Werkstück von der Hilfsvorrichtung auf den Drehtisch i i abgesetzt werden.
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Während die Walzen 35 (Abb. 2) auf ein auf dem Tisch i i liegendes
Werkstück einwirken, um vermöge einer kombinierten Walz- und Falzwirkung seinen
Durchmesser zu vergrößern und seine Dicke zu vermindern, bringt der Arbeiter ein
neues Werkstück auf die seitlich ausgeschwungene Zuführvorrichtung. Das Werkstück:
B ruht auf der Tragplatte io8 und erstreckt sich zwischen diese= und dem es federnd
von oben fassenden Streifen i io. Es wird so auf der Platte 1o8 angebracht, daß
der Ausschnitt io8' am Ende der Platte in Linie mit einer Mittelöffnung des Werkstückes
kommt. Dann wird der Arm 112 niedergeschwungen, so daß der Bund i 16 am Unterende
des Stiftes 114 in die Mittelöffnung des Werkstückes tritt und mit dem Ausschnitt
io8' der Stützplatte io8 zusammenwirkt, um das Werkstück zentrisch zu halten. Der
Bund 116 ist bei 116' gegenüber der Biegung des Hebels 107 ausgeschnitten.
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Sobald das Walzen, das den Rand des Werkstückes erhöht (Abb. 5 bis
7), beendet ist, und die Walzen 35 sich vom Tisch i i abheben, schwingt der Arbeiter
die Zuführvorrichtung mit dem neuen Werkstück B gegen den Tisch hin, um die fertige
Scheibe A auszustoßen und das Rohstück B auf den Drehtisch aufzubringen. Abb. 5
bis 9 zeigen dies. Abb. 5 zeigt den Tisch i i mit einer gewalzten Scheibe A darauf.
Abb. 6 veranschaulicht den Beginn des Auswerfens; die Kante des auf der Zuführvorrichtung
befindlichen Werkstückes B wird zwischen den Tisch i i und die Scheibe A eingeschoben,
bis der Stift 114 der Zuführvorrichtung den Rand der Scheibe A erfaßt. Dann kann
der Arbeiter mittels der Scheibe B die Scheibe A durch Kippen des
Hebels 107 um den waagerechten Zapfen io5 vom Tisch abheben. Dadurch wird
die Scheibe A gehoben, so daß ihre Mittelöffnung den Zentrierzapfen i8 freigibt.
Der Arbeiter bewegt nun die Zuführvorrichtüng so weit, daß die Mittelöffnung des
Werkstückes B über den Zentrierzapfen i8 kommt. Da der Umfang der fertigen Scheibe
A. dabei von dem Stift 114 erfaßt bleibt, so schiebt diese Bewegung der Zuführvorrichtung
die Scheibe A an der gegenüberliegenden Seite vom Tische, während gleichzeitig das
Werkstück B am Tische zentriert ist (Abb. 7). Wenn das Werkstück zentriert wird,
so erfaßt der Ausschnitt io8' der Tragplatte io8 den Zentrierzapfen 18 des Tisches,
auf den durch Kippen des Hebels 107 das Werkstück aufgesetzt wird.' Bei dieser
Bewegung erfaßt das Ende des Zentrierzapfens 18 die INTut 116' des Bundes 116 des
Stiftes 114 und hebt den Bund 116 aus der Mittelöffnung des Werkstückes (Abb. io).
Der Arbeiter entfernt nun die Zuführvorrichtung, wobei der Zentrierzapfen 18 das
Werkstück festhält. Die Tragplatte 1o8 wird zwischen dem Werkstück B und dem Tisch
i i vorgezogen, und das Werkstück B fällt vollends in die Arbeitslage. Dadurch,
daß der Bund 116 bei 116' gegenüber dem Hebel 107 ausgeschnitten ist, kann
diese Fortbewegung geschehen. Gleichzeitig erfaßt der Ausschnitt ii6' des Bundes
i 16 den Zentrierzapfen 18, wenn das Werkstück in die zentrische Lage bewegt wird,
und hilft dem Arbeiter, die Vorrichtung zu führen und das Werkstück zu zentrieren.
Abb.9 zeigt das Werkstück in der Arbeitslage nach Entfernung der Zuführvorrichtung.
Das Auswerfen der fertigen Scheiben und Zuführen des neuen Werkstückes zum Tische
kann praktisch -durch eine stetige Bewegung der Zuführvorrichtung erfolgen, und
zwar so
leicht und rasch, daß das Auswerfen und Zuführen während
der Zeitspanne geschehen kann, in der die Walzen 35 hochgehalten werden. Der Tisch
i i kann sich dabei dauernd drehen.
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Die Zuführvorrichtung ist an einen Zapfen 103 des Armes 102 angelenkt,
der auch bei i o i an eine senkrechte Achse angelenkt ist. Bei den üblichen Bewegungen
der Zuführvorrichtung schwingt er um die Achse ioi. 'ollten die Walzen 35 schon
niedergehen und das Werkstück fassen, bevor die Haltevorrichtung entfernt worden
ist, so wird durch die Einwirkung der Walzen auf das Werkstück die Zuführvorrichtung
um die Achse 103 gedreht, so daß sie vom Tische fortgeschwungen wird, ohne Schaden
anzurichten. Der Block i o4, der den Zapfen i o5 trägt, an dem der Hebel io7 der
Zuführvorrichtung angelenkt ist, ist durch Reibung mit dem Arm io2 verbunden, so
daß er sich gewöhnlich nicht um den Zapfen io5 dreht, wohl aber bei Einwirkung besonders
großer Kräfte. Diese Reibverbindung ist dadurch erzielt, daß der Arm io2 aus zwei
voneinander abstehenden Streifen io2' besteht, zwischen deren äußeren Enden der
Block 104 angebracht ist. Der Zapfen 103 wird von den äußeren Enden dieser
Streifen getragen und durchragt den Block 104 (Abb. 3 und 4). Ein Bolzen verbindet
die beiden Streifen unweit des Blockes 104 und zieht sie gegeneinander, so daß sie
den Block roh einklemmen und ihn gegen Drehung auf dem Zapfen 103 zu sichern
suchen. Diese Einrichtung wirkt als eine Sicherung gegen Gefährdung durch Senkung
der Walzen vor Entfernung der Zuführvorrichtung.
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Die neue Vorrichtung ermöglicht das Auswerfen der fertigen Scheibe
und das Zuführen eines neuen Werkstückes ohne Betriebsunterbrechung und ist einfach.
Der drehbare Arbeitsteil ist der Tisch ii. Die Arbeitslage wird durch ihn und die
damit zusammenwirkenden Walzen 35 bestimmt. Seine Arbeitsachse ist seine Drehachse.
Die mit ihm zusammenwirkende Zentriervorrichtung ist der Zapfen 18. Die Werkstückstütz-
und Zentriereinrichtung der Einführvorrichtung umfaßt die Platte io8 und den Zentrierstift
114. Zusammen bestimmen sie die Einführungslage seitlich der Arbeitslage und ihre
Achse. Die Führung besteht aus dem Arm io-y und seiner Lagerung an Achse ioi, wodurch
die bogenförmige Bewegungsbahn der Stütz- und Zentriervorrichtung i o8, i 14 gegen
die durch Zapfen 18 dargestellte Achse hin und von ihr hinweg bestimmt wird. Die
Beendigung dieser Bewegung wird durch eine Anschlageinrichtung bestimmt, die die
Stellschraube 130 einbegreift, die den Ständer ig erfaßt, -und das ausgeschnittene
Ende io8' der Stütze io8 sowie das gekerbte Ende 116' des Stiftes 114 oder nur den
.einen oder anderen dieser Teile. Die Einrichtung zur Bestimmung der gegenseitigen
Axialbewegung ist die waagerechte Achsenstütze io5, io6. Ist Deckung erreicht, so
verhindern die Anschläge 130, io8', ir6 jede Bewegung außer axialer Bewegung mit
Ausnahme der Rückkehrbewegung in der Querbahn. Das Maß der axialen Bewegung wird
durch die Stellschrauben iig begrenzt.
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Die Vorrichtung ist trotz ihrer Einfachheit wirksam und zuverlässig.
Das zu bearbeitende Werkstück wird radial ausgewalzt, wie Abb.5 und 6 zeigen. Die
verhältnismäßig dünne und weit ausgedehnte Tragplatte io8 hält das neue Werkstück
in Schwebestützung, während es durch den federbelasteten Zentrierstift 114 lösbar
festgehalten wird. Das neue Werkstück B und die Platte io8 werden dank ihrer dünnen
Form zwischen den Werktisch und die Unterseite des bearbeiteten Werkstückes eingeschoben.
Wenn die Querbewegung die Achsen bis zu annähernder gegenseitiger Deckung genähert
hat, werden dem zu entfernenden fertigen Werkstück die erforderlichen axialen und
seitlichen Schübe nacheinander durch entsprechende axiale und seitliche Bewegungen
des neu zugeführten Werkstückes und der Tragplatte io8 erteilt. Eine weitere seitliche
Bewegung stellt dann die genaue axiale Deckung in einer oberhalb der Arbeitsebene
liegenden Ebene her, und die anschließende auf dem Zusammenspiel der gleichachsig
liegenden Stifte 18 und 14 beruhende Axialbewegung bewirkt die Überführung des neuen
Werkstückes auf den drehbaren Tisch i i und damit das Zusammenfallen der Zuführlage
und der Arbeitslage. Als Ergebnis dieser Bewegung wird das zugeführte Werkstück
von den Stütz- und Zentrierstiften 18 und 114 freigegeben, die dann quer von der
Arbeitsachse hinweg verschoben werden können, um ein neues Werkstück aufzunehmen.