DE522463C - Verfahren zur Veredelung von Kohlen, Teeren, Erdoelen u. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Veredelung von Kohlen, Teeren, Erdölen u. dgl. Es wurde gefunden, daß man vorzügliche Ausbeuten an wertvollen, insbesondere flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Kohlearten, Teeren, Mineralölen und anderen kohlenstoffhaltigen Produkten durch Druckhydrierung, Kracken undDruckextraktion erhält, wenn man in Gegenwart von solchen Stoffen arbeitet, welche die Oberflächenspannung der zu gewinnenden Produkte zu erniedrigen vermögen, insbesondere von Emulgierungs- und Benetzungsmitteln, wie organischen Stoffen, die in ihrem Molekül den Rest einer Mineralsäure enthalten, z. B. aromatische und aliphatische Sulfosäuren, deren Derivate und Substitutionsprodukte.
• Das Verfahren eignet sich insbesondere zu Druckextraktionen von Kohlearten mittels flÜssiger organischer Lösungsmittel, als welche die verschiedensten, vor allem hochsiedende Stoffe, z. B. Fraktionen oder Umwandlungsprodukte von Erdölen oder Teeren, z. B. Kresole, Xylol, Naphthalin, Anthracenöl, Hydrierungsprodukte des Naphthalins u. dgl., in Betracht kommen.
• Es ist zwar bekannt, Tetrahydronaphthalin zur Extraktion von Kohlearten zu verwenden; man hat jedoch hierbei keine die Oberflächenspannung der zu gewinnenden Produkte erniedrigenden Stoffe zugesetzt.
• Man kann das Verfahren mit Vorteil auch bei der Druckhydrierung sowie beim Kracken anwenden, da die genannten Zusätze auch eine spaltende Wirkung auf Kohlenwasserstoffe usw. ausüben. Man kann bei stark erhöhtem Druck, z. B. bei aoo Atm., evtl. unter besonderem Zusatz von Wasserstoff oder auch anderen Gasen arbeiten, aber auch bei weniger hohen Drucken, wie 5o Atm., indem man in diesem Falle den u. U. auftretenden Überdruck, der von den aus der Kohle frei werdenden Gasen herrührt, abläßt.
• Arbeitet man bei Gegenwart von Wasserstoff, so wird gleichzeitig, besonders bei Temperaturen oberhalb 400P, ein Teil der in Lösung gegangenen Kohlesubstanz hydriert.
• Außer den zuzusetzenden, die Oberflächenspannung der entstehenden flüssigen Produkte erniedrigenden Stoffen kann man auch noch andere Stoffe anorganischer Art, wie z. B. Fullererde u. dgl., zusetzen, die die Verkokung von zu Zersetzung neigenden Ausgangsstoffen herabsetzen. Bei stark schwefelhaltigen Produkten sind oft Zusätze, wie Zinkoxyd. Magnesia u. dgl., die den Schwefel ganz oder teilweise zu binden vermögen, ratsam. Beispiel x Mitteldeutsche Braunkohle wird mit der gleichen GewichtsmengeTetrahydronaphthalin unter Zusatz von 0,05% isopropylnaphthalinsulfosaurem Natrium angerührt und auf 350P unter Druck erhitzt; die Kohle wird hierbei zu etwa 75 bis 8o %, bezogen auf asche- und wasserfreie Ausgangssubstanz, in benzollösliche Produkte übergeführt. Der verbleibende unlösliche Rückstand besteht aus ungelöster Kohle und Asche. Ohne Zusatz des Benetzungsmittels erhält man bedeutend geringere Ausbeuten von nur5obis6o%. Beispiel 2 ioo Teile eines Elwerather Rohöles mit einem Gehalt von 49/o an bis i809 siedenden Anteilen werden mit 5 Teilen Benzolsulfosäure erhitzt. Es destillieren 22,5 Teile eines bis i809 siedenden Gemisches von Kohlenwasserstoffe ab gegenüber einer Ausbeute von 8 Teilen bis i809 siedender Kohlenwasserstoffe bei Anwesenheit der Sulfosäure.
• Beispiel 3 .
• ioo Teile eines Braunkohlengeneratorteeres, der keine bis 22o9 siedenden Anteile enthält, werden in Gegenwart von 5 Teilen Phenolborsäureester erhitzt, wobei 35 Teile eines bis 22o9 siedenden Kohlenwasserstoffgemisches überdestillieren. Erhitzt man den Teer ohne den genannten Ester, so erfolgt keine Bildung von niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen.
• Beispiel q.
• Mitteldeutsche Braunkohle wird ähnlich wie n Beispiel i mit der gleichen Gewichtsmenge Tetrahydronaphthalin behandelt, jedoch bei q.60 bis 47o9 und in Gegenwart von Wasserstoff von Zoo Atm. Etwa 6o l)/0 und mehr der Braunkohle werden hierbei in flüssige und teilweise auch feste Kohlenwasserstoffe, wie Paraffin, übergeführt, die sich nach Abtrennung von der nicht abgebauten Kohle in bekannter Weise in Benzine überführen lassen. Ohne Gegenwart des Benetzungsmittels beträgt die Verflüssigung nur 40 bis 5090. _

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung wertvoller, insbesondere flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Kohlearten, Teeren, Mineralölen und anderen kohlenstoffhaltigen Produkten durch Druckhydrierung, Kracken und Druckextraktion, dadurch gekennzeichnet, dafi man in Gegenwart von solchen organischen Stoffen arbeitet, die die Oberflächenspannung der zu gewinnenden Produkte schon bei geringen Zusätzen zu erniedrigen vermögen, insbesondere von Emulgierungs- oder Benetzungsmitteln, wie aromatischen oder aliphatischen Sulfosäuren, deren Derivaten oder Substitutionsprodukten.