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Falzvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Papierfalzmaschinen
zur Herstellung von Falten oder Knicken, wie sie im besonderen bei den Cleveland-Falzmaschinen
bekannt sind.
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Die Erfindung betrifft eine Falzeinrichtung, die im besonderen leichtes
Papier falzen kann, welches oft vorzeitig schon gefalzt wird, während es noch in
die geneigten Falzplatten einläuft. Dies ist eine Folge der Reibung, die durch die
Falzplatten insbesondere dadurch verursacht wird, daß das Blatt beim Einlaufen in
die Falzplatte von seinem geraden Wege abgelenkt wird.
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Man hat zwar schon zwecks Verringerns der Reibung Vorrichtungen zur
Längseinstellung und Winkeleinstellung der Falzplatten vorgeschlagen, wobei aber
die Längs- und Winkeleinstellung der Platten getrennt voneinander vorgenommen werden
mußte. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung werden beide Einstellungen gleichzeitig
und in Abhängigkeit voneinander vorgenommen. Man erhält hiermit gleichzeitig größere
Beweglichkeit und Einstellungsmöglichkeit der Falzplatten, ohne mehrfache Einstellarbeiten
vornehmen zu müssen.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Falzplatte am unteren Ende einen
Ansatz trägt, der dreh- und verschiebbar auf einem Zapfen gelagert ist, und daß
das obere Ende der Platte mittels einer Feststellvorrichtung an seitlichen Stützen
verstellbar gelagert ist, deren Stecklöcher o. dgl. exzentrisch zu dem Zapfen angeordnet
sind. Durch dieses Mittel können die Falzplatten in verschiedenen Winkeln innerhalb
praktischer Grenzen von io bis q.5° eingestellt werden, wobei gleichzeitig die Einstellung
eines Abweisers an der oberen Falzplatte erfolgt, so daß die letztere in den verschiedenen
Einstellungslagen der Falzvorrichtung in der für die Papierebene geeignetsten Lage
liegt.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht eines Teiles einer Falzmaschine mit
einer erfindungsgemäßen Falzeinrichtung mit verstellbaren Falzplatten.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht.
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Abb.3 ist eine Einzelansicht im Schnitt. In den Abb. i und 2 ist die
obere Falzplatte i geneigt angeordnet und in verschiedenen Winkeln zwischen q.5°
und etwa io° einstellbar. Sie hat an ihrem unteren Ende einen umgebogenen Abweiser
2, der eine glatte, konvexe Bodenfläche dem Papier entgegenhält, und der, wie weiter
unten beschrieben, den Zweck hat, dem Falz den nötigen Antrieb zu geben, um ihn
in Eingriff zwischen die Falzwalzen 3 und q. zu bringen, durch welche der Falz in
der üblichen Weise erfolgt. Der Abweiser 2 der oberen Falzplatte i ist vorzugsweise
von gleichmäßiger Stärke und im wesentlichen von gleichmäßiger Krümmung. Seine äußerste
Kante 5 liegt dicht an der oberen Förderwalze 6; die mit der Falzwalze 3 zusammenarbeitet.
Sie führt das Papierblatt von dem Zuführungstisch der
Papierfalzmaschine
der oberen und unteren Falzplatte i und 8 zu. Die untere Falzplatte 8, die an der
oberen Falzplatte i durch die Schrauben g oder andere geeignete Defestigungsmittel
einstellbar befestigt ist, hat an der Stelle dieser Schrauben 9 Schlitze io, um
ein Verstellen der unteren Falzplatte zu ermöglichen, so daß deren unteres Ende
i i immer in einem gewünschten Abstand unterhalb der Papierebene liegt, um ein Papierblatt
am Hängenbleiben und am falschen Eintritt in den Raum zwiscfien der oberen und unteren
Falzplatte i und 8 zu hindern. Diese beiden Platten sind in der üblichen Weise in
einem erwünschten Abstand voneinander angeordnet, wobei das Auflaufen eines Blattes
durch einen verstellbaren Anschlag i2 in der üblichen Weise begrenzt ist.
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Die obere Falzplatte hat an jeder Seite an ihrem unteren Ende einen
Arm 13 mit einem Befestigungsteil rd., einem Zwischenglied 15 und einem äußeren
Lagerteil i6, der einen Längsschlitz 17 zur Aufnahme eines seitlich aus dem Rahmen
i9 der Falzmaschine herausragenden Bolzens 18 hat. Der Lagerarm 13 liegt
in einem Winkel, und der Längsschlitz 17 liegt in einem spitzen Winkel zu der oberen
Falzplatte und gestattet die Vor- oder Rückverstellung der Falzplatte gleichzeitig
mit der Winkeleinstellung, um den Abweiser in die zur oberen Zuführungsrolle 6 und
der Papierebene entsprechende Stellung einstellen zu können. Die Papierebene liegt
auf der Oberfläche des Zuführungstisches. Der Bolzen 18 hat einen Gewindeteil und
ist in einer entsprechenden Bohrung des Seitenrahmens i9 der Maschine eingeschraubt,
doch kann er auch auf irgendeine andere Weise befestigt sein. Der Befestigungsteil
1q. des Lagerarmes ist durch Schrauben 2o an der Oberfläche der oberen Falzplatte
befestigt, und das Zwischenglied 15 ragt seitlich der Schlitzplatte hinaus,
um den äußeren Lagerteil abgesetzt von der Platte anzuordnen und um diese an der
Außenseite des Seitenrahmens der Maschine in die Stellung zu bringen, wo sie den
Bolzen 18 aufnehmen kann. Die obere Platte hat Längsschlitze 21, um die verstellbaren
Anschl4.ge 12 darin aufzunehmen.
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Die Falzplatten werden in verschiedenen Winkeln oder Neigungen vermittels
seitlicher Stützen 22 verstellbar gehalten. Diese Stützen bestehen aus einem Befestigungsteil
oder Sockel 23, einem aufwärts gehenden Kurvenstück, das mit einer in der
Kurve liegenden Reihe Löcher 25 versehen ist, die exzentrisch zum Bolzen 18 liegen.
Der Abstand zwischen den einzelnen Löchern der Kurve wächst gleichmäßig an, je nachdem
der Winkel abnimmt. In den Löchern sitzt ein Stift 27, der in eine Bohrung des Ansatzes
29 der Falzplatte hineinragt. Der abnehmbare Stift 27 hat an seinem äußeren Ende
einen geriffelten oder aufgerauhten Kopf 30 und wird in seiner Einstellung
durch die Stellschraube 31 in dein Ansatz 29 der oberen Falzplatte i festgestellt.
Die Stütze ist durch Bolzen oder Schrauben 32 an dem Seitenrahmen der Falzmaschine
befestigt, und der Hauptteil dieser Lagerstütze ist, wie dargestellt, gekrümmt,
und zwar in einer Neigung nach aufwärts und vorwärts.
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Versuche haben ergeben, daß der Abweiser der oberen Falzplatte gestattet,
das Papier in jedem Winkel in vorgesehenen Grenzen zu falzen, und daß, während bei
gewissen Papiersorten das Falzen verbessert wird, wenn der Winkel kleiner wird,
dieses Falzen durch geeignete Einstellung im voraus besonders vorteilhaft für jede
Papiersorte geregelt werden kann. Man kann .daher durch Verkleinerung des Winkels
den Abstand zwischen dem Abweiser und der Papierebene verringern, bis der Abweiser
in der gleichen Höhe liegt, in der das Blatt eintritt und eine leichte Papiersorte
die Neigung hinaufläuft. Bei einer Neigung von 450 ist, wie festgestellt wurde,
eine Öffnung von etwa 5 mm zwischen der Papierebene und dem Abweiser erforderlich.
Steife Papiere können ohne weiteres die Neigung von 45' auflaufen, während weiches
Papier, das sich leicht faltet, in etwas geringerem Winkel zugeführt werden sollte.
Es ist hieraus zu ersehen, daß der Zwischenraum zwischen dein Abweiser 2 und der
Papierebene entsprechend der Neigung der Falzplatten verringertwerdenmuß,und dieseErfahrung
hat gelehrt; daß, wenn diese Platten mit 45' geneigt sind, der Zwischenraum, wie
gesagt, etwa 5 mm betragen muß_ Bei .4o° muß dann dieser Zwischenraum entsprechend
etwas über 3 mm betragen, und bei 33' wird der Abweiser in der Papierebene
liegen. Der größere Zwischenraum bei q.o° und d.5° ist deshalb vorgesehen, um bei
Herstellung der Biegung j Reibung zu vermeiden. Anderenfalls würde das Blatt nicht
vollständig die Neigung hinauflaufen. Durch Verringerung des Winkels der Platte
durch Senken derselben auf den verschiedenen Löchern 25 der Kurvenreihe schwingen
die Falzplatten auf dem Zapfen 18 bis zu einem Punkt, bei dem der Abweiser 2 die
Papierebene erreicht, etwa bei 33'. Ein weiteres Verkleinern des Winkels
des Abweiserswürde den Abweiser unter die Papierebene bringen, wenn die Falzplatte
in dem wirklichen Winkel Weiterschwingen würde. Doch dies wird durch den im Winkel
liegenden Schlitz 17 ausgeglichen und durch die exzentrische Lage der Löcher
25. Zuerst werden die Falzplatten bis zum Winkel von 33'
gesenkt, und bei
Weiterverringerung des
Winkels werden die Platten, wie durch df:n
Pfeil 33 angezeigt, in der Richtung nach rückwärts verschoben, wenn der Winkelschlitz
1 7 den Abweiser 2 gleichzeitig bei dessen Rückschub anhebt und in der Papierebene
hält, so daß die äußerste Kante des Abweisers wieder dicht, aber nicht anliegend,
an der Förderrolle 6 liegt. Die Löcher 25 in der Tragstütze liegen in steigendem
Maße außerhalb des um den Mittelpunkt, nämlich den Bolzen 18, geschlagenen Kreises,
wie durch die Linie 26 angedeutet ist, und dieser wachsende Durchmesser vom Bolzen
18 aus verursacht die entsprechende Winkelstellung des Schlitzes, um den Abweiser
in der Papierebene einzustellcn, je nachdem der Stift 27 von Loch zu Loch weitergestellt
wird. Die konvexe, untere Fläche des Abweisers muß in der Papierebene liegen bei
allen Winkellagen kleiner als 33°, und die äußere Kante 5 des Abweisers muß immer
dicht an der Rolle liegen, um zu vermeiden, daß das Papier sich zwischen Abweiser
und Rolle einklemmen könnte.
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Die Falzwalze 3 und die obere Zuführungsrolle 6 liegen in entsprechenden,
im Seitenrahmen angeordneten Lagern. Die Falzrolle ist nachgiebig in einem verschiebbaren
Lager 3.:1. gelagert und verschiebbar in dieser Lage durch eine Spiralfeder 35 auf
einer verstellbaren Schraube 36 angeordnet.