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Einfärbvorrichtung für Druckmaschinen, besonders für Maschinen zum
Drucken und Auswerfen von Fahrkarten Die Erfindung betrifft eine Einfärbvorrichtung
an Druckmaschinen, die z. B. Fahrkarten drucken und auch sofort selbst auswerfen.
Wegen des geringen Raumes, den diese Druckmaschinen einnehmen dürfen, muß die Zuführung
der Schwärze und das Einfärben der Druckplatten in baulich besonders einfacher Form
erfolgen.
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Das .gewöhnlich angewendete Verfahren bei Druckmaschinen, die Schwärze
abzunehmen und den Druckplatten zuzuführen, besteht darin, daß mehrere Walzen angeordnet
sind, von denen einzelne eine hin und her gehende Bewegung ausführen können, um
die notwendige feine Zuteilung der Schwärze auszuführen, die beim Drucken erforderlich
ist. Diese Art der Zuführung der Schwärze ist bei Vorrichtungen der vorliegenden
Art wegen der engen Raumbegrenzung nicht anwendbar.
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Das Verfahren, die Schwärze von dem Farbbehälter der Druckfläche mittels
einer oder mehrerer Walzen zuzuführen, hat bisher nur sehr wenig befriedigende Ergebnisse
.gehabt, und .die vorliegende Erfindung besteht in der Beseitigung der diesem Verfahren
anhaftenden Mängel. Zu diesem Zweck werden die Einfärbwalze und die die Farbe zuführende
Walze so angeordnet, daß .die Achsen beider Walzen schräg zueinander stehen. Durch
diese schräge Berührung wird auf der Einfärbwalze die Farbe ähnlich so verteilt,
wie es bei den bisher angewendeten hin und her schwingenden Walzen erreicht wurde.
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Die Walzen sind (eine oder beide) in der üblichen Weise aus elastischem
Stoff gefertigt und liegen mit Pressung gegeneinander, so daß sie sich auf der ganzen
Länge berühren.
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Bei der ersten Ausführungsform der Vorrichtung ist die Einfärbwalze
schwenkbar unterhalb der feststehenden, drehbaren, die Farbe zuführenden Walze in
einem Zapfen gelagert, und die Einfärbwalze wird durch einen Daumen bewegt, der
auf .der Welle des die Druckplatte tragenden Formzylinders angeordnet ist und mit
dieser zusammen sich dreht. Dieser Daumen wirkt auf das eine Ende eines Winkelhebels
ein, dessen anderes Ende das Lager für die um den Zapfen schwingende, in einem Schlitz
bewegliche Welle der Einfärbwalze bildet. Die Vorrichtung arbeitet so, daß die Einfärbwalze
schräg mit der die Farbe zuführenden Walze in Reibungsberührung steht und sich mit
dieser zusammen dreht. Der auf der Welle .des Druckzylinders angeordnete Daumen
trifft bei der Drehung auf das eine Ende des Winkelarmes und bewegt ihn abwärts,
wodurch die Einfärbwalze, die in dem anderen Arm des Winkelhebels gelagert ist,
mit dem Druckzylinder
in Eingriff gebracht wird. Dieser Eingriff
dauert so lange, bis die wirksame Fläche .des Daumens infolge der Drehung außer
Berührung mit :dem Winkelhebel kommt, worauf der Winkelhebel in seine übliche Stellung
mittels einer Feder zurückgezogen wird.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung wird die Einfärbwalze
so verschoben, daß die Stellungen ihrer Achse zueinander parallel bleiben, während
die feststehende, die Farbe zuführende Walze schräg zu der Einfärbwalze gelagert
ist. Die Bewegung der Einfärbwalze erfolgt durch zwei Winkelhebel.
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In einer dritten Ausführungsform bleibt die Einfärbwalze dauernd in
Berührung mit dem Formzylinder und mit der die Farbe zuführenden Walze. Diese ist
schräg zu -der Einfärbwalze angeordnet.
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Auf der Zeichnung sind die drei Ausführungsformen in den Abb. i bis
6 jeweils in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt.
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Beider Ausführungsform nach Abb. i und 2 dreht sich die die Farbe
zuführende Walze a um die Achse b und nimmt dabei Farbe aus dem Farbbehälter c ab.
Die Einfärbwalze d dreht sich um die Welle e, die in der Ruhestellung schräg zu
der Welle b liegt. Das eine Ende der Welle e ist bei f drehbar an dem Rahmen der
Vorrichtung gelagert, das andere Ende lagert in einem Schlitz f1 .des Rahmens. Der
Formzylinder ä trägt die Druckplatten bzw. einzelne Buchstaben o. dgl. und ist auf
der Welle h gelagert. Auf dieser ist ein Daumen j befestigt, .der sich mit
der Welle h zu-
sammen dreht und dabei auf die an dem einen Arm des Winkelhebels
k angeordnete Rolle n trifft. Der Winkelhebel ist bei m drehbar gelagert und wird
durch eine Feder p, sobald er außer Berührung mit dem Daumen j kommt, in die in
Abb. i strichpunktiert gezeichnete Lage zurückgezogen. An demnach oben zeigenden
Arm des Winkelhebels k ist ein Schlitz L angebracht, der um das hervorstehende Ende
der Welle e greift.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Die Einfärbwalze d wird während
der Ruhestellung durch die Feder p in .der in Abb. i und 2 strichpunktiert gezeichneten
Lage gehalten, so daß sie mit der die Farbe zuführenden Walze a auf einer schräg
zu deren Achse liegenden Linie in Berührung kommt. Bei der Drehung des Formzylinders
g drückt der Daumen j :den Winkelhebel k mittels der an diesem befestigten Rolle
n herunter, so daß der Hebel k die Einfärbwalze d verschwenkt, wodurch dieBerührung
zwischen den Walzen
a und.
d gelöst, andererseits eine Berührung zwischen
dem Formzylinder g und der Einfärbwalze d herbeigeführt wird. Diese Berührung dauert
so lange, bis die wirksame
Fläche des Daumens j infolge der Drehung |
außer Berührung mit der am Hebel k ange- |
ordneten Rolle n kommt, worauf die Einfärb- |
w alze d selbsttätig in ihre Ruhestellung unter |
dem Einfluß .der Feder p zurückkehrt. |
In der Ausführungsform nach Abb. 3 und q. |
wird die Einfärbwalze d parallel zu sich ver- |
schoben. Die Welle e der Einfärbwalze d ist |
in zwei Schlitzen f1, f1 gelagert, die Verschie- |
bung erfolgt durch zwei Winkelhebel k, k an |
jeder Seite, die, wie bei der in Abb. i und 2 |
beschriebenen Ausführung, durch je einen |
Daumen j gesteuert werden. Die die Farbe |
zuführende Walze a ist schräg zu der Einfärb- |
walze d anzeordnet. |
Die dritte Ausführungsform ist in Abb. 5 und 6 dargestellt. Bei dieser wird die
Einfärbwalze d nicht verschoben, vielmehr ist die Welle
e fest gelagert,
und die Einfärbwalze
d
ist in dauernder Berührung mit der die Farbe zuführenden
Walze a und dem Formzylinder g. Die Walze a ist schräg zu der Achse der Einfärbwalze
d angeordnet.
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Der technische und wirtschaftliche Fortschritt der schrägen Anordnung
der Einfärbwalze d und der die Farbe zuführenden Walze a zueinander ist darin zu
erblicken, daß durch die Schrägstellung von nur zwei Walzen eine ebenso gleichmäßige
Farbzuführung erreicht wird, wie sie früher nur durch eine Reihe hin und her bewegter
Hilfswalzen, Verstreichwalzen und Verstreichmesser erreicht werden konnte. Durch
den Fortfall der übrigen viel Raum beanspruchenden Hilfsfarbwalzen und der weiteren
Vorrichtungen wird die Platzersparnis und die für vorliegende Art von Druckmaschinen
notwendige gedrängte und einfache Bauart erzielt.
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Von den beiden Farbwalzen besitzt wenig i stens eine, und zwar vorzugsweise
die Einfärbwalze d, eine nachgiebige elastische Oberfläche, welche zur Folge hat,
daß trotz der schräg zueinander liegenden Achsen sich die beiden Walzen in ihrer
ganzen Länge be- i rühren. Während des Umlaufens. der beiden Walzen verursacht die
nachgiebige Oberfläche der schrägen Walze eine leicht schmierende oder verreibende
Bewegung, wodurch eine gleichmäßige Zuführung der Druckfarbe auf i die Einfärbwalze
erfolgt. Bei parallel angeordneten Walzen könnte eine einwandfreie Farbzuführung
nicht erfolgen. Die die Farbe zuführende Walze ist während des Druckens mit einem
dünnen Farbefilm bedeckt, der zu- i weilen linienförmige Fehlstellen aufweist, die
sich auf der Einfärbwalze wiederholen, wenn die Walzen in allen Ebenen parallel
zueinander angeordnet sind. Die gedruckte Fahrkarte ist dann ebenfalls von ungefärbten
Fehl- i stellen durchzogen. Die vorliegende Erfindung beseitigt nun diesen Fehler,
indem sie vermöge
der erwähnten schmierenden Wirkung bei der Übertragung
der Druckfarbe von der Farbe zuführenden Walze auf die Einfärbwalze die ungefärbten
Stellen ausfärbt.