DE478832C

DE478832C - Antriebsvorrichtung fuer Kraftfahrzeuge mit ins Freie ausstroemenden Gasen

Info

Publication number: DE478832C
Application number: DESCH85476D
Authority: DE
Original assignee: OTTO SCHARNWEBER
Current assignee: OTTO SCHARNWEBER
Publication date: 1929-07-02

Description

Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit ins Freie ausströmenden Gasen Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit ins Freie ausströmenden Gasen. Das Neue besteht in der Hauptsache darin, daß der Austritt der Gase durch ein oder mehrere gegen den Erdboden geneigte Rohre, Leitschächte o. dgl. erfolgt.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Abb. i zeigt eine Ausführungsform. Der als Kraftquelle dienende Motor a treibt eine Luftschraube b. Die' nach rückwärts geschleuderten Luftmassen werden in einen Leitschacht c, welcher gegen den Erdboden unter dem Winkel a geneigt ist, übergeleitet. Der Vortrieb des Fahrzeuges erfolgt durch Reaktion des Druckmittels gegen die Erde. -Es wird in diesem Falle nicht das Druckmittel selbst, sondern das festere Medium, die Erde, als Stützkörper verwendet. Der erzielte Vortriebswirkungsgrad ist dadurch ein wesentlich besserer. Die vortreibende Komponente e ergibt sich aus dem Kräftedreieck d, e, f (Abb. a).
In ähnlicher Weise würde nach Abb. 3 ein durch eine Dampfturbine bzw. einen Verbrennungsmotor h angetriebener Turbokompressor oder ein Hochdruckgebläse g das Druckmittel erzeugen können unter evtl. Einschaltung eines Windkessels.
Abb.4 zeigt die Verwendung eines Preßluftbehälters o als Energiespeicher. Das Druckminderventil p bezweckt die Heruntersetzung des Druckes auf ein für die Fahrbahn geeignetes Maß. Sämtliche beweglichen Teile werden vermieden. Die Erneuerung der j Druckluft könnte durch Auswechseln der Preßluftflaschen erfolgen.
Um eine Umkehr der Fahrtrichtung zu ermöglichen, ist nach Abb.3, 4 in die Zuleitung k zwischen einem nach hinten und einem nach vorn geneigten Austrittsrohr ein zum Umschalten des Gasstromes erforderliches Umschaltventil l angeordnet, welches durch den Hebel m eingestellt wird.
Zur Verbesserung des Vortriebswirkungsgrades sind bei allen Ausführungen hinter den nach hinten geneigten Austrittsrohren. am Fahrzeug befestigte Leitwände g zum nochmaligen Beaufschlagen des. Bodens durch den Gasstrom unter dem Winkel y angeordnet (Abb. i, 3, 4).
Die Geschwindigkeitsänderung des Fahrzeuges kann durch Veränderung der Tourenzahl der Antriebsmaschine bzw. durch Drosselung des Druckmittels mittels des Druckminderventils p erfolgen.
Die beschriebene Antriebsvorrichtung kann außer bei Landfahrzeugen auch zum Antrieb von Schlitten und Wasserfahrzeugen Verwendung finden, nur daß statt der Erde die Eisdecke bzw. die Wasseroberfläche zum Stützkörper wird. Eine Kombination von Land- und Wasserfahrzeug wäre ohne weiteres möglich.
Gleitboote, mit der Antriebsvorrichtung nach Abb. i ausgerüstet, würden durch die nach oben wirkende Komponente/ des Gasstromes den Zustand des völligen Schwebens über dem Wasser erreichen können. Die durch den Gasstrom bestrichene Wasserfläche (Masse) ist groß, die Schlüpfung ist gering, und das Antriebsorgan selbst kommt mit dem Wasser nicht in Berührung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit ins Freie ausströmenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß der Austritt der Gase durch ein oder mehrere gegen den Erdboden geneigte Rohre, Leitschächte o. dgl. (c, i) erfolgt. z. Antriebsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß zwischen einem nach hinten und einem nach vorn geneigten Austrittsrohr (i, n) ein zum Umschalten des. Gasstromes dienendes Ventil (L) eingeschaltet ist. 3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß hinter den nach hinten geneigten Austrittsrohren (c, i) am Fahrzeug befestigte Leitwände (g) zum nochmaligen Beaufschlagen des Bodens durch den Gasstrom angeordnet sind.