DE470251C

DE470251C - Vorrichtung, um in hydraulischen Speicheranlagen waehrend des Pumpenbetriebes die mit dem Motorgenerator und der Pumpe unmittelbar gekuppelte, bei Pumpenbetrieb leer mitlaufende Turbine sofort zu oeffnen

Info

Publication number: DE470251C
Application number: DEV22445D
Authority: DE
Original assignee: Maschinenfabrik JM Voith GmbH
Current assignee: Maschinenfabrik JM Voith GmbH
Priority date: 1927-04-22
Filing date: 1927-04-22
Publication date: 1929-03-01

Description

Vorrichtung, um in hydraulischen Speicheranlagen während des Pumpenbetriebes. die mit dem Motorgenerator und der Pumpe unmittelbar gekuppelte,. bei Pumpenbetrieb leer mitlaufende Turbine sofort zu öffnen Es ist bekannt, bei hydraulischen Speicheranlagen Generator, Turbine und Pumpe auf eine Welle zu -setzen oder zu kuppeln und bei Pumpenbetrieb den Generator als Motor zu verwenden. Ebenso ist bekannt, bei Pumpenbetrieb de Turbine leer, d. h. in Luft mitlaufen zu lassen.
Es kann leicht der Fall .eintreten, daß der elektrische Strom zum Antrieb des Motors für kurze Zeit ausbleibt. Die. Drehzahl der Pumpe fällt dann. besonders bei geringen Schwungmassen, rasch ab, und falls die Pumpe nicht sehr schnell geschlossen wird, was starke Druckstöße in der Rohrleitung hervorruft, treibt das von oben kommende Wasser die Pumpe in umgekehrtem Drehsinn an. Das letztere - kann außer dem großen Wasserverlust verschiedene schwere Nachteile mit sich bringen; beispielsweise darf für gewisse Axialdrucklager (Segmentspurlager) eine Umkehrung der Drehrichtung nicht zugelassen werden.
Um diese Nachteile zu vermeiden, kann in bekannter Weise beim Ausbleiben des Motorstromes sofort die Turbine selbsttätig geöffnet werden, so daß sie nunmehr den Antrieb der Pumpe übernimmt.
Zu diesem Zweck. kann der betriebsmäßig notwendige Turbinengeschwindigkeitsregler in bekannter Weise benutzt werden. Er läuft ständig mit der Turbine mit und hat das Bestreben, die Turbine zu öffnen. Mittels eines vom Motorstrom durchflossenen Solenoids wird .er während des Antriebes der Pumpe durch den Elektromotor verriegelt gehalten (unterstellt). Bleibt der Pumpenstrom aus und wird das Solenoid stromlos, dann wird durch eine Feder- oder Gewichtskraft die Verriegelung gelöst, und der Regler öffnet die Turbine ohne jeden Zeitverlust. Der Antrieb der Pumpe durch .die Turbine kommt, weil unwirtschaftlich, natürlich nur für kurze Störungszeiten in Betracht. Bei längerem. Ausbleiben des Stromes kann zunächst die Pumpe und dann auch die Turbine wieder geschlossen werden, ohne daß ein wesentlicher Wasserverlust oder gar Umkehrung der Drehrichtung stattgefunden hätte.
In Abb. r ist beispielsweise ein Speicheraggregat, wie oben beschrieben, schematisch dargestellt. Dabei bedeutet a den Generator, der bei Pumpenbetrieb als Motor verwendet wird, b die Turbine und c die hreiselpumpie.
Die Anordnung dieser drei Maschinen kann natürlich auch eine andere sein,, d ist das in den Motorstrom eingeschaltete Solenoid, dessen Anker lz bei Pumpenbetrieb durch den Motorstrom etwa in der eingezeichneten Lage festgehalten wird. Bleibt der Strom aus, so zieht d:e Federe den Anker zurück und veranlaßt eine Drehung des Hebels/ um die .Achse g.. Vadurch wird der in 1 gelagerte Riegel h zurückgezogen und gibt die Reglermuffe m frei, die dann sofort durch das mit ihr verbundene, jetzt in die gestrichelte Lage übergehende Pendel L hochgezogen wird, was den nicht eingezeichneten Regler in bekannter Weise zum Öffnen der Turbine veranlaßt. Das Solenoid kann auch durch eine andere in den Motorstrom eingeschaltete Vorrichtung ersetzt werden. Ebenso kann natürlich der Regler in anderer Weise verriegelt oder unterstellt werden.
Verläuft die »innere Charakteristik;< der Pumpe, d. h. die Linie der Förderhöhe bei verschiedenen Fördermengen und konstanter Drehzahl, etwa nach der in Abb. z eingezeichneten Kurve, so kann der Fall eintreten, daß die von außen vorgeschriebene Förderhöhe oberhalb des in der Kurve eingezeichneten höchsten Punktes a zu liegen kommt. Die Pumpe hört dann plötzlich auf zu fördern, sie »schnappt ab«. Dieser Vorgang kann natürlich auch die Folge von einem Aück-;gang der Drehzahl sein, da dann die ganze innere Charakteristik niedriger zu liegen kommt. Das Abschnappen kann dieselben Folgen haben wie das Ausbleibendes Motorstromes.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um diesen übelstand zu vermeiden. Sie besteht darin, daß in den Stromkreis des S.olenoids ein Minimalschalter eingeschaltet wird, den der mit dem Abschnappen verbundene plötzliche Rückgang des Servomotorstromes betätigt. Der Minimalschalter unterbricht den Strom vollständig, wodurch wiederum der Regler freigegeben und die öffnung der Turbine veranlaßt wird.

Claims

VATLNTANSPRUCli: Vorrichtung, um in hydraulischen Speicheranlagen während des Pumpenbetriebes die mit dem Motorgenerator und der Pumpe unmittelbar gekuppelte, bei Pumpenbetrieb leer mitlaufende Turbine sofort zu öffnen, so daß die Pumpe nunmehr von der Turbine angetrieben wird, wenn die Pumpe infolge zu großer Förderhöhe oder kleiner Drehzahl abschnappt, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stromkreis des vom Motorstrom durchflossenen und den Turbinenregler während des Motorbetriebes verriegelnden Solenoids ein Minimalschalter eingeschaltet ist, der das Solenoid bei .Sinken der Stromstärke unter einen festgesetzten Wert völlig stromlos macht und dadurch die Öffnungsbewegung der Turbine veranlaßt.