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Verriegelung von Schaltvorrichtungen an Fahrzeugen Bei Fahrzeugen,
insbesondere Triebfahrzeugen, ist es häufig erwünscht, eine Schaltvorrichtung, die
Vorgänge irgendwelcher Art beherrscht, so zu gestalten, daß sie bei Aufhören einer
Einwirkung des Fahrzeugführers eine bestimmte Schaltung ausführt. Dies ist beispielsweise
der Fall bei Sicherheitsvorrichtungen mit Totmannsknopf, die bei Loslassen die Triebenergie
des Fahrzeuges abschalten und .die Bremsung einleiten. Bei derartigen Vorrichtungen
muß Vorsorge getroffen werden, daß der Führer bei ruhendem Fahrzeug das Fahrzeug
verlassen kann, ohne daß die Schaltvorrichtung in Wirksamkeit tritt. Andererseits
muß verhindert werden,, daß die Schaltvorrichtung auch bei in Bewegung befindlichem
Fahrzeug außer Wirksamkeit gesetzt werden kann. Es sind bereits Schaltungen vorgeschlagen
worden, die diese Aufgabe erfüllen. Diese Schaltungen sind aber verhältnismäßig
unbequem und werden daher häufig auch in den Fällen nicht benutzt. in denen dies
angezeigt wäre.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Verriegelungsvorrichtung, durch
die es dem Führer möglich ist, die Schaltvorrichtung bei ruhendem Fahrzeug außer
Wirksamkeit zu setzen, auch wenn er das Fahrzeug verläßt. Dagegen wird bei bewegtem
Fahrzeug die Verriegelung selbsttätig aufgehoben, so daß die Schaltvorrichtung die
von ihr bewirkte Schaltung ausführt, wenn nicht der Führer die vorgeschriebene Einwirkung
auf die Schaltvorrichtung ausübt. Dies wird dadurch erreicht, daß in der Nähe eines
Rades des Fahrzeuges ein Hebel angebracht ist, den ein am Rade befestigter Bolzen
bei Umdrehung des Rades zum Ausschlag bringt. Dieser Hebel kann vom Führerstand
aus in seine Mittellage eingestellt werden. Er wird in dieser aber nur dannverbleiben,
wenndasFahrzeug stillsteht. Wenn das Fahrzeug sich be-1,vegt, wird dagegen der Hebel
j e nach der Bewegung des Fahrzeuges einen Ausschlag erleiden. Um den Hebel unabhängig
von der Stellung des Bolzens stets in seine Mittellage einstellen zu können, ist
er zweckmäßig an seinem Ende mit einer Feder, beispielsweise einer Blattfeder, ausgerüstet,
so daß er auch dann, wenn der Bolzen gerade in der Nähe der Hebelmittelstellung
sich befindet, in seine Mittellage eingestellt werden kann.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
bei denen durch die Schaltvorrichtung (einen Totmannsknopf) ein in der Hauptluftleitung
liegendes Ventil geöffnet wird, wodurch die Bremsen angezogen werden und der Fahrstrom
abgeschaltet wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. r ist z eine Magnetspule, die bei
Erregung da: Bremsventil öffnet. Sie erhält ihren Strom
aus der
Hilfsbatterie 2 über einen Vorschaltwiderstand 3. Der Stromkreis führt ferner über
ein Kontaktstück 4, das von einem Kontakthebel 5 bestrichen wird und durch diesen
mit einem der beiden Kontakte in Verbindung gesetzt wird, wenn der Hebel 5 sich
in Ausschlagstellung befindet. Die Kontakte 6 sind mit einem Kontakt eines weiteren
Kontaktpaares 7 leitend verbunden, welches beim Loslassen des Totmannsknopfes 8
durch die Wirkung einer Feder 9 überbrückt wird. Die Magnetspule i ist also erregt,
wenn der Hebel 5 der Verriegelungsvorrichtung sich in Ausschlagstellung befindet
und wenn der Totmannsknopf 8 losgelassen ist. Der Verriegelungshebel5 befindet sich
im Fahrzeug und kann durch den Führer in seine Mittelstellung eingestellt werden.
Er ist ein doppelarmiger Hebel, der um den Drehpunkt io drehbar ist. Sein zweiter
Hebelarm steht in Verbindung mit dem einen Arm des doppelarmigen Hebels i i, welcher
um einen Drehpunkt 12 drehbar so .angeordnet ist, daß ein an dem Rade 13 des Fahrzeuges
befindlicher Anschlagbolzen 14 an seinen anderen Hebelarm bei Bewegung des Fahrzeuges
anschlägt und diesen verstellt. Hierdurch wird auch der Hebel 5 je nach dem Drehsinn
des Rades in eine seiner Endlagen verstellt. Der Anschlag des Bolzens 14 erfolgt
nicht unmittelbar an den Hebelarm selbst, sondern an eine Blattfeder 15, die an
dem Hebelarm befestigt ist. Die Feder gestattet, den Hebel 5 in seine Mittellage
einzustellen, unabhängig davon, an welcher Stelle sich der Bolzen 14 befindet.
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Durch diese Anordnung wird erreicht, daß bei ruhendem Fahrzeug der
Führer den Hebel 5 der Verriegelungsvorrichtung in seine :Mittellage einstellen
und dadurch verhindern kann, daß das Bremsventil i durch Loslassen des Totmannsknopfes
8 erregt wird. Wenn sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, so wird durch Anschlag
des Bolzens 14 an die Feder 15 der Hebel i i und durch ihn der Hebel 5 der Verriegelungsvorrichtung
umgelegt. Ist dann der=Totmannsknopf losgelassen, so wird die Spule i des Bremsventils
erregt und das Fahrzeug gebremst.
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In Abb.2 ist eine ähnliche Ausführungsform dargestellt, bei der die
Magnetspule mit Ruhestrom arbeitet. Hier hält die Magnetspule i das Bremsventil
geschlossen, solange sie von der Batterie 2 erregt ist. Ihre Erregung hört auf,
wenn der zu ihr in Nebenschluß liegende, über die Totmannskontakte 17 und die Verriegelungsvorrichtung
mit ihren Kontakten 6, den Kontakthebel 5 und das Kontaktstück 4 geführte Stromkreis
geschlossen ist. Die Totmannseinrichtung ist hier so getroffen, daß die Kontakte
17 durch die Feder i9 geschlossen sind, wenn der Totmannsknopf i8 losgelassen
ist. Der Hebel 5 wird bei der hier schematisch dargestellten Ausführungsform unmittelbar
durch den am Rade 13 des Fahrzeuges angebrachten Bolzen 14 verstellt, indem dieser
an die am Ende des Hebels 5 angebrachte Blattfeder anschlägt und den Hebel 5 um
seinen Drehpunkt io je nach dem Drehsinn des Rades verstellt.
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In Abb. 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Totmannsknopf
unmittelbar auf das in der Hauptluftleitung 2o liegende Ventil ei einwirkt. Durch
Niederdrücken des Totmannsknopfes wird entgegen einer Feder 22 das Ventil 21 während
des Betriebes geschlossen gehalten. Bei Loslassen des Totmannsknopfes öffnet die
Feder 22 das Ventilei und bewirkt dadurch das Anziehen der Bremse und gegebenenfalls
die .Abschaltung des Fahrstromes. In die Hauptluftleitung ist gemäß der Erfindung
noch die Verriegelungsvorrichtung.23 .eingebaut. Diese besteht aus einem Zweiwegehahn,
der in seinen beiden Endstellungen einen Durchlaß für die Druckluft öffnet, während
er in der Mittelstellung die Leitung sperrt. Der Hahn kann vom Führer mittels des
Griffes 24 in die Mittelstellung eingestellt werden. Er steht andererseits mit dem
Hebel 25 in Verbindung, der an seinem unteren Ende eine Blattfeder trägt, welche
im ,Bereich eines am Rade des Fahrzeuges befestigten Bolzens z4 steht. Bei ruhendem
Fahrzeug kann der Führer den Zweiwegehahn in seine Mittelstellung bringen und dadurch
unabhängig von dem Totmannsventil 21 die Luftleitung sperren. Wenn sich aber das
Fahrzeug in Bewegung befindet, so wird durch Anschlag des Bolzens 14 an die Feder
des Hebels 25 der Zweiwegehahn geöffnet. -Wenn dann das Totmannsventil 2i nicht
durch Niederdrücken geschlossen ist, wird das Fahrzeug gebremst.
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Die Totmannsvorrichtung kann in bekannter Weise mit einer entweder
mittelbar und unmittelbar wirkenden Verzögerungseinrichtung versehen sein, die bewirkt,
daß dieBremsung erst eine gewisse Zeit. nach Loslassen des Totmannsknopfes eintritt.
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Die Erfindung iäßt sich nicht nur bei der selbsttätigen Bremsung mit
Totmannsknopf verwenden, sondern auch bei anderen Schal-Lungen, beispielsweise bei
einer Schaltung, die die Türen bei bewegtem Fahrzeug geschlossen hält und das öffnen
der Türen nur bei stillstehendem Fahrzeug erlaubt.