DE449997C - Fuellvorrichtung einer feuerlosen Lokomotive, deren Kesseldruck geringer ist als der Speiseleitungsdruck - Google Patents
Fuellvorrichtung einer feuerlosen Lokomotive, deren Kesseldruck geringer ist als der SpeiseleitungsdruckInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61C—LOCOMOTIVES; MOTOR RAILCARS
- B61C1/00—Steam locomotives or railcars
- B61C1/04—Steam locomotives or railcars with steam accumulators
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- Control Of Steam Boilers And Waste-Gas Boilers (AREA)
Description
Feuerlose Werkslokomotiven werden aus der ortsfesten Kesselanlage des Werkes durch
Einleiten von Dampf gefüllt. Da die feuerlose Lokomotive mit ständig abnehmendem
Dampfdruck arbeitet und auch noch bei kleinen Kesseldrucken, von 5 ata und (darunter
gewisse Mindestzugkräfte hergeben muß, haben feuerlose Lokomotiven große Zylinderdurehmesser.
Im allgemeinen wind! deshalb der Kesseldruck
der feuerlosen Lokomotive durch Drosseln im Regler oidar durch ein besonderes
Drosselventil auf 'einen bestimmten Druck vermindert, so daß im Schieberitasten und damit
auf dein Kolben keine zu (großen Kräfte
wirken. Es hat also keinen Zweck, bei der heutigen bekannten Baufoirm der feuerlosen
Lokomotive den Kesseldruck sehr hoch zu steigern in Anlehnung an die jetzt immer
mehr verwendeten Kesseldrucke ortsfester Kesselanlagen, die schon meist 25 atü und
mehr aufweisen. Es ist von !den Ru£b.-Wärmespeichern
her bekannt und in gleicher Weise für feuerlose Lokomotiven gültig, daß die je Kubikmeter Heißwasserinhalt entwickelte
Dampfmenge mit zunehmendem Druck immer kleiner wird. Während z. B. bei einer Drucksenkung
von 26 auf 22 ata aus einem Kubikmeter Heißwasser (Hütte 25. Auflage S. 501)
18 kg Dampf entnommen werden können, gibt
eine Senkung von 12 auf 8 ata 32 kg Dampf. Wenn nun mit Rücksicht auf dasi Triebwerk
der Dampfmaschine kein höherer Dampfdruck als. z. B. 8 ata zugeführt -wenden darf, so ist
klar, daß die 18 kg Dampf von 22 ata erst
auf 8 ata .gedrosselt werden müssen. Nimmt man beispielsweise eine Expansion auf 2 ata
an, so könnten in einer geeigneten Dampfmaschine die 18 kg Dampf von 22 ata entspannt
auf 2 ata theoretisch 427· 18 «99,5 = 730 000 m/kg Arbeit leisten. Die 32 kg
Dampf von 8 ata dagegen ergäben bei Entspannung auf 2ata427 · 32 · 59=800 ooom/kg.
Nun ist aber der 22 at Dampf zu drosseln auf 8 at, man erhält deshalb theoretisch nur
427 · 18 · 59 = 450 000 m/kg statt 730 00 m/kg.
Es ist deshalb verständlich, daß, solange man mit dar üblichen Bauart der Dampfmaschine
der feuerlosen Lokomotive auskommen will, .man mit Rücksicht auf den
Kessel mit dem Druck nicht allzu hoch geht, da dem Gewinn an Arbeitsvermögen, das ja
mit zunehmendem Druck immer kleiner wird, je Kubikmeter Inhalt eine unverhältnismäßig·
-große Verteuerung des Kessels gegenübierßiteht.
Höher wie 20 ata Kesseldruck scheint man mit Rücksicht auf eine gute Wirtsichaftüichfceit der feuerlosen Lokomotive
heutiger Bauart nicht gehen zu können.
Nun steht dem aber gegenüibier, daß in modemen stationären Anlagen, aus denen die
Lokomotive gefüllt werden soll, Kesseldrucke von 25, 30 ata und mehr keine Seltenheit
sind.
WjJl man den Kessel der feuerlosen Lokomotive deshalb vor dem Überladen
schützen, so müßte bei ihrem zulässigen Kesseldruck von z.B. 20ata die gesamte Speisedampfmenge,
welche die ortsfeste Kesselanlage .erzeugt oder die Speiseleitung durchläßt,
z. B. 30 -1 - Dampf/Stunde, durch die Sicherheitsventile abgeblasen werden können.
Würde z. B. die Kesaelanlage verdoppelt, so müßte aus Sicherheitsgründen auch die
»Leistungsfähigkeit« der Sicherheitsventile auf dem feuerlosen Kessel vergrößert werden.
Daß .dies praktisch ganz unmöglich ist, ist slelbstverständilich. Man hilft sich deshalb bekannterweise
mit sogenannten Selbstschlußventilen in der Fülleitung, welche die Dampfzufuhr absperren, wenn im feuerlosen Kessel
der zulässige Höchstdruck erreicht ist. Unbe-
*1 Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Walter Schumacher in Karlsruhe i. B.
diaigt betriebssicher ist ein solches Ventil aber nicht, es kann z. B. infolge von Kesselsteinablagerungen
hängen bleiben.
Die Erfindung bezweckt deshalb, mit an und für sich bekannten Teilen den Füllvorgang
absolut gefahrlos zu gestalten, ohne daß der feuerlose Kessel entweder für den Höchstdruck der ortsfesten Kesselanlage oder
seine Sicherheitsventile von Fall zu Fall deren
ίο Leistungsfähigkeit angepaßt werden müssen.
In Abb. ι ist der Füllvorgang schematisch
dargestellt, ι sind die ortsfesten Kessel mit
der stündlichen Dampfmenge Q kg/St, und pst Höchstdruck. 2 ist der feuerlose Lokkessel
mit /r^at Höchstdruck. 3 und 4 sind
zwei Absperrschieber. 5 ist eine bewegliche Verbindungsieituing. Die Strömungsrichtuing- des
Dampfes ist mit einem Pfeil bezeichnet. Bis hinter das Ventil 4 ist unter Vernachlässigung
des kleinen Leitungsverlustes der volle Druck pst vorhanden. Das Ventil 4 ist nach Abb. 2
am Füllstutzen 6 des Kessels 2 befestigt. Im Füllstutzen wird nun eine Düse 7 eingebaut,
die in ihrem Querschnitt so bemessen ist, daß bei dem am Schluß der Ladung vor und
hinter der Düse vorhandenen Druck von pst bzw.
Pl ata nur soviel Dampf durchfließt, als das oder die Sicherheitsventile 8 abblasen können
beim Druck/7/,. Das durch die Düse durchgehende
Dampfgewicht C kg/St, ist so gewählt, daß der feuerlose Kessel in angemessen
kurzer Zeit auf volle Füllung aufgeladen werden kann und beträgt oft nur einen Bruchteil
der Dampfmenge Qst- Der die Düse verlassende
Dampf strömt zwecks guter Verteilung mit dem Wasser in das bekannte, mit vielen kleinen Löchern versehene Verteilerrohr
9 (Abb. 2). Dieses Rohr kann auch vermieden werden, wenn die Düse 7 laut Abb. 3 so ergänzt wird, daß der die Düse 7 verlassende
Dampfstrahl wie in den Dampfs.trahlpumpen Wasser mitreißt und auf diese Weise
sich mit dem Kesselwasser innig vermischt und in lebhaftem Umlauf innerhalb des Kessels
setzt. Auf diese Weise würde die ganze im Speiaedainpf enthaltene Wärme unbedingt
sicher ins Kesselwasaer übergehen, da der Teil der Speisedampf wärme, der sich in
Strömungsenergie umgesetzt hat, beim Vernichten der Bewegung sich wieder in Wärme
zurückverwandelt.
Weiter könnte die Düse 7 nach Abb. 4 so ausgebildet werden, daß beim Füllen der
Lokomotive durch das Rohr 10, das. durch ein Ventil 11 absperrbar ist, von außen noch
Wasser in den Kessel gespeist werden kann, ein bei den Dampfstrahlpumpen ganz bekannter
Vorgang. Eine derartige Vorrichtung wäre besonders bequem, wenn das Laden der Lokomotive
mit sehr hoch gespanntem, stark überhitztem Dampf vorgenommen wird. In
diesem Fall wird beim Speisen ein kleineres Dampfgewicht zugeführt, als bei der Arbeit
der Lokomotive entnommen wird, .denn der Sattdampf, der dem feuerlosen Kessel entnommen
wird, hat ja geringeren Wärmeinhalt als der Speisedampf. So würde nach wenigen Ladungen und Entladungen der Wasiserinhalt
des Kessels und damit das Arbeitsvermögen der Lokomotive merklich abnehmen und man müßte Wasser nachfüllen. Muß
man zu diesem Zweck nun den Kessel ganz entlasten, so sind damit große Wärmeverluste
verbunden, was nicht näher zui erläutern ist.
Der in Abb. 1 bis 4 dargestellte Lade;-Vorgang hat -also folgende Vorzüge:
1. Gespeist wird mit dem vollen Druck- und Wärmeinhalt des Dampfes der ortsfesten
Anlage.
2. Der Zufluß nach dem Kessel der feuerlosen Lokomotive ist auf eine Höchstmenge
unbedingt sicher begrenzt.
3. Nur für diese Höchstmenge braucht das Sicherheitsventil 8 zu bemessen sein und nicht
für die Menge Qst.
4. Ergänzt man die Düse 7 nach Abb. 3, so wird, eine innige Mischung zwischen Fülldampf
und Kesselwasser erzielt ohne besondere Verteilvorrichtung.
5. Ergänzt man die Düse 7 nach Abb. 4, so kann während des Ladens auch noch eine
im Kessel fehlende Wassermenge nachgespeist werden.
Claims (3)
1. Füllvorrichtung einer feuerlosen Lokomotive, deren Kesseldruck geringer ist
als der Speiseleitungsdruck, dadurch gekennzeichnet, daß in die Speiseleitung eine
Düse (7) eingebaut ist, die entsprechend dem Druckgefälle zwischen Speiseleitung
und Kessel nur eine bestimmte Dampfmenge (G) durchläßt, die für .eine genügend
rasche Ladung ausreicht und nicht größer ist, als das Durchlaßvermögen des Lokomotivsicherheitsventils (8) bei höchstem
Lokomotivkesseldruck.
2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfdüse
(7) zu einer Strahlpumpe ergänzt ist, die das. Kesselwasser in Umlauf versetzt.
3. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlpumpe
beim Füllvorgang von außen Was,-ser in den Kessel fördert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM98111D DE449997C (de) | Fuellvorrichtung einer feuerlosen Lokomotive, deren Kesseldruck geringer ist als der Speiseleitungsdruck |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEM98111D DE449997C (de) | Fuellvorrichtung einer feuerlosen Lokomotive, deren Kesseldruck geringer ist als der Speiseleitungsdruck |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE449997C true DE449997C (de) | 1927-09-24 |
Family
ID=7323704
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM98111D Expired DE449997C (de) | Fuellvorrichtung einer feuerlosen Lokomotive, deren Kesseldruck geringer ist als der Speiseleitungsdruck |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE449997C (de) |
-
0
- DE DEM98111D patent/DE449997C/de not_active Expired
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