DE445821C

DE445821C - Verfahren und Vorrichtung zur Vortrocknung von Kristallen

Info

Publication number: DE445821C
Application number: DEE32292D
Authority: DE
Original assignee: HERMANN EBEL
Current assignee: HERMANN EBEL
Priority date: 1925-04-01
Filing date: 1925-04-01
Publication date: 1927-06-18

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Vortrocknung von Kristallen.
Die Erfindung stellt eine rationelle Methode zur Vortrocknung von Kristallen aus Kristallerzeugungspfannen und die dazu erforderliche Vorrichtung dar, welche die bislang geübte, sehr umständliche, viel Zeit und Arbeit erfordernde und auch hygienisch nicht besonders einwandfreie Vortrocknung in zweckmäßigster Weise vermeidet.
So wird z. B. in Kristallerzeugungspfannen anfallendes Speisesalz ganz allgemein noch von Hand aus diesen herausgeschaufelt und dann auf den über der Kristallerzeugungspfanne befindlichen Bradenfang geworfen, wo es zum Abtropfen ein bis zwei Tage liegenbleiben muß.
Dabei wird das Salz hart und fest, so daß es unumgänglich ist, es mit Picken oder sonstigen Brechwerkzeugen zu zerbrechen und so zu zerkleinen, daß es zur Nachtrocknung in die üblichen Trockenkammern abgetragen werden kann. In einzelnen Fällen geschieht die Entnahme von nassem Salz aus Kristallerzeugungspfannen auch wohl schon mittels Vakuums in ein einfaches, geschlossenes, zylindrisches Gefäß, um von hier zum Ausschleudern in Zentrifugen abgelassen zu werden. Bei dem Vorgang des Zentrifugierens werden jedoch die gut ausgebildeten Kristalle stark beschädigt, so daß ihr Wert dadurch beträchtlich herabgesetzt wird.
Im Gegensatz zu diesen Verfahren verbürgt die vorliegende Methode, zu welcher in Verbindung mit der Kristallerzeugungspfanne eine Nutsche, ein Sammelgefäß und eine Vakuumpumpe mit den nötigen Verbindungsleitungen gehören, in einfacher und restloser Weise ein Verfahren, das nicht nur die vorbenannten Übelstände beseitigt, sondern auch unnötigen Kraftaufwand für Zentrifugen u. dgl. vermeidet.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in schematischer Weise dargestellt.
Nach dieser werden die zur Vortrocknung bestimmten Kristalle mit der sie umgebenden Lauge zunächst aus dem Trog a, welcher zweckmäßig am. äußersten Ende der Kristallerzeugungspfanne angebracht ist, mittels Vakuums unmittelbar über eine Verbindungsleitung bin ein als Nutsche ausgebildetes geschlossenes Gefäß c gehebert, bis hier eine durch ein Schauglas c zu beobachtende, bestimmte und nicht zu hohe Füllung erreicht ist. Alsdann werden die Dreiweghähne b1 und dz in den Verbindungsleitungen b und d der Vakuumpumpe e derart umgestellt, daß eine Belüftung des Nutschgefäßes eintritt. Weiter wird dann noch der Deckel c3 geöffnet, womit eine endgültige Umwandlung von einer geschlossenen in eine offene Nutsche erzielt ist. Diese Umwandlung ist nötig, da nur dadurch erst mit einer vollkommenen Nutschwirkung gerechnet werden kann. Der Nutschvorgang zeitigt nun durch nur kurzes Öffnen des Ventils f1 das Ergebnis, daß die den Kristallen anhaftende Lauge sich in wenigen Sekunden ungehindert durch die Filtriervorrichtung c4 über das weite Verbindungsrohr f in das unter höchstem Vakuum stehende Sammelgefäß g treiben läßt. Ist das Ventil kl wieder geschlossen, so erfolgt die Entleerung der jetzt fast trockenen Kristalle 'aus der Nutsche durch die darin befindliche Tür c1 auf eine geeignete Fördervorrichtung zur Nachtrocknung. Mit Wiedereinstellung der Apparatur in den alten Stand kann der Vorgang sofort wiederholt werden, da die Entlüftung der Nutsche und die Hereinholung von neuem Naßgut gleichfalls nur sehr kurze Zeit in Anspruch nimmt.
Hat das Sammelgefäß g so viel Sole oder Lauge aufgenommen, daß seine Entleerung nötig ist, was durch die Anzeigevorrichtung g angegeben wird, so geschieht diese, indem durch Umstellung des Dreiweghahns hl in der Verbindungsleitung Ii zur Vakuumpumpe e das Vakuum unterbunden, das Sammelgefäß belüftet und durch Öffnen des Ventils il in der Verbindungsleitung i die - Sole oder Lauge in die Kristallerzeugungspfanne zur weiteren Kristallausscheidung abgelassen wird.
Der so geschaffene schnelle Arbeitsgang und die dadurch hervorgerufene hohe Leistung der Vorrichtung gestattet auch die vollkommene Zentralisierung des Naß gutes aus mehreren Kristallerzeugungspfannen, ohne daß dabei noch irgendwelche besonderen Arbeiten zu leisten wären, weil das Kristallgut bei. dieser Behandlung in jeder Beziehung einwandfrei und vor allem auch locker erhalten bleibt. Nicht zuletzt verbürgt die Erfindung unter allen Umständen ein hygienisch nicht zu beanstandendes Produkt, da jede menschliche Berührung damit fortfällt.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Vortrocknung von Kristallen, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer oder mehreren Kristallerzeugungspfannen anfallende Naßgut mit der ihm anhaftenden Lauge zunächst in eine mit einem Deckel verschlossene Nutsche bis zu einer bestimmten Höhe gesaugt und sodann nach Öffnen des Deckels die Lauge in ein unter höchstem Vakuum stehendes Sammelgefäß übergeführt wird, worauf man sie aus diesem nach Aufhebung des Vakuums in die Kristallerzeugungspfannen zurückleitet.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil der mit Deckel (ca) und Schauglas (c2) versehenen Nutsche durch Dreiweghähne (d1 und b1) einerseits mit der Vakuumpumpe und anderseits mit dem Trog (a) einer Kristallerzeugungspfanne in Verbindung steht, wobei in diesen ein am Sammelgefäß für die Lauge angeordnetes Ablaufrohr (i) mündet.