DE4447057C2 - Knochenimplantat mit verstellbarem Zusatzelement - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Knochenimplantat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1

Ein derartige Knochenimplantat ist beispielsweise aus der US 4,842,606 bekannt. Bei dem bekannten Knochenimplantat können unterschiedlich große Zusatzelemente an das Grundelement angefügt werden, um den individuellen Anforderungen des jeweiligen Patienten gerecht zu werden und eine optimale Anpassung der Prothese an den jeweils vorliegenden Knochenhohlraum zu ermöglichen.

Bei den bekannten Knochenimplantaten besteht eine Schwierigkeit darin, entweder unter Inkaufnahme hoher Kosten eine Lagerhaltung mit einer Vielzahl fein abgestufter Zusatzelemente zu betreiben oder mit einer entsprechend gröberen Abstufung unterschiedlich bemessener Zusatzelemente wirtschaftliche Vorteile durch geringere Kapitalbindung zu haben, dabei jedoch dem einzelnen Patienten eine Anpassung nur in einem gewissen Raster ermöglichen zu können.

Aus der US 4,911,722 ist ein Knochenimplantat bekannt, bei dem über die gesamte Länge des Grundelementes ein stirnseitig angeordnetes Zusatzelement beweglich angeordnet ist, so daß über die gesamte Länge des Grundelementes dessen Querschnittfläche einstellbar vergrößert werden kann.

Aus der DE 37 30 814 C2 ist ein Knochenimplantat bekannt, bei dem ein Zusatzelement stirnseitig beweglich angeordnet ist, welches jedoch nicht einstellbar ist, sondern sich selbsttätig aufgrund einer Federvorspannung gegenüber dem Grundelement von diesem abspreizt und so an den individuell vorhandenen Knochenhohlraum anpaßt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Knochenimplantat dahingehend zu Verbessern, daß es bei der Verwendung möglichst weniger unterschiedlicher Bauteile eine Anpassung an die unterschiedlichsten Knochenhohräume der Patienten ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit dem Knochenimplantat gemäß Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung schlägt vor, das Zusatzelement, den sogenannten "Block", verstell­ bar auszubilden, und zwar seitlich zum Grundelement. Auf diese Weise ist es möglich, die Abmessungen des gesamten Knochenimplantates von einer sehr schmalen Ausbildung bis zu einer sehr breiten Ausbildung zu spreizen, so daß mit demselben Zusatzelement unter­ schiedliche Implantatabmessungen realisiert werden können, wie sie bislang nur durch die Verwendung unterschiedlich großer Zusatzelemente möglich waren.

Dabei sind Führungsmittel vorgesehen, die in jeder Stellung des Zusatzelementes innerhalb des Verstell­ bereichs eine definierte Lage oder Ausrichtung des Zusatzelementes gegenüber dem Grundelement sicher­ stellen. Auf diese Weise ist die optimale Ausrich­ tung des Zusatzelementes, wie sie bei der Verwen­ dung fest angeordneter Zusatzelemente bekannt ist, sichergestellt.

Gleichzeitig schlägt die Erfindung vor, Stützmittel vorzusehen, damit das gespreizte Knochenimplantat, welches optimal im Knochenhohlraum des Patienten an­ liegt, nicht bei seitlicher Belastung wieder zu­ sammengedrückt werden kann, wobei sich der Abstand zwischen dem Zusatzelement und dem Grundelement ver­ ringert und auf diese Weise die sichere Fixierung des Knochenimplantates im Knochenhohlraum gefährdet sein kann.

Vorteilhaft kann in dem Grundelement eine Ausneh­ mung vorgesehen sein, wie sie aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist, wobei sich in diese Ausnehmung ein Stift oder ein ähnlicher Vorsprung des Zusatzelementes erstreckt. Auf diese Weise ist die gewünschte Führung zur Beibehaltung der grund­ sätzlichen Ausrichtung des Zusatzelementes gewähr­ leistet, so daß eine Verstellung des Zusatzelemen­ tes lediglich die seitliche Beweglichkeit dieses Zusatzelementes gegenüber dem Grundelement ermög­ licht. Grundsätzlich ist auch eine Umkehr dieses Prinzips denkbar, bei dem eine Ausnehmung im Zu­ satzelement und ein entsprechender Führungsstift im Grundelement vorgesehen ist. Wichtig ist in jedem Fall, daß sich diese Führungswirkung über den ge­ samten Verstellbereich des Zusatzelementes er­ streckt, so daß auch bei vollständig gespreiztem Knochenimplantat die Lage des Zusatzelementes sichergestellt ist und beispielsweise ein Ver­ drehen des Zusatzelementes verhindert wird.

Vorteilhaft kann das Zusatzelement über ein Gewinde verstellbar sein. Auf diese Weise wird durch das Gewinde selbst die beabsichtigte Stützwirkung ge­ schaffen, die bei einem seitlichen Druck auf das Zusatzelement, also bei einem Druck in axialer Richtung des Gewindes, eine rückwärts gerichtete Bewegung des Zusatzelementes an das Grundelement verhindert. Zudem ist durch die Ausbildung eines Gewindes gegenüber anderen denkbaren Ausge­ staltungen, die beispielsweise mit verschiedenen Rastflächen arbeiten, eine stufenlose Verstellbar­ keit des Zusatzelementes gegenüber dem Grundele­ ment möglich. Auf diese Weise ist eine optimale Anpassung des Knochenimplantates an die Gegeben­ heiten des jeweiligen Patienten möglich.

Die Verstellbarkeit des Grundelementes kann bei­ spielsweise durch eine Schraube mit zwei Gewinden erzielt werden, wobei eines der Gewinde mit dem Grundelement und das andere Gewinde mit dem Zu­ satzelement kämmt. Dabei weisen die beiden Ge­ winde unterschiedliche Durchmesser auf, um eine Kollision miteinander zu vermeiden. Zusätzlich weisen die beiden Gewinde unterschiedliche Stei­ gungen auf, wobei das mit dem Zusatzelement kämmen­ de Gewinde eine geringere Steigung aufweist als das mit dem Grundelement kämmende Gewinde.

Durch diese Ausbildung ist eine Ausbildung des ver­ stellbaren Knochenimplantates mit äußerst wenigen Bauteilen möglich, wobei eine Bewegung der Schraube innerhalb des Grundelementes aufgrund der großen Gewindesteigung eine Verschiebung und damit Verstellung des Zusatzelementes bewirkt, wobei sich jedoch aufgrund der niedrigeren Gewindesteigung das Zusatzelement nicht in gleichem Maße, sondern in erheblich geringerem Maße im Verhältnis zu der Schraube bewegt, so daß das Zusatzelement durch die Schraube "mitgenommen" wird und gegenüber dem Grund­ element verstellt wird.

Vorteilhaft kann in dem Zusatzelement eine Öffnung vorgesehen sein, durch welche die Schraube oder ein ähnliches, das Gewinde ausbildende Teil beaufschlagt werden kann. Auf diese Weise ist, da die Zusatzele­ mente üblicherweise lateral nach außen gerichtet sind, ein einfacher Zugang zu dem Knochenimplantat im implantierten Zustand möglich, so daß die opti­ male Feineinstellung des Zusatzelementes im implan­ tierten Zustand erfolgen kann.

Vorteilhaft kann die Bedienung des gewindetragenden Bauteiles über eine Innensechskant-Schlüsselfläche erfolgen. Auf diese Weise ist eine sichere Beauf­ schlagung möglich und ein Abgleiten des Werkzeuges wird verhindert, so daß Metallabrieb ebenfalls zu­ verlässig verhindert werden kann.

Weiterhin kann durch eine gleitfreudige Beschich­ tung zwischen aneinandergleitenden Bereichen der Metallabrieb verhindert werden. So kann beispiels­ weise im Bereich der Führungsmittel eine Polyäthy­ lenbeschichtung oder eine ähnliche Kunststoffbe­ schichtung oder eine entsprechende Oberflächenbe­ handlung der aneinandergleitenden Bauteile vorge­ sehen sein.

Die Gleitfreudigkeit stellt dabei sicher, daß kein Abrieb bei der Verstellung des Zusatzelementes er­ folgt. Eine sichere Führung und gewisse Schwer­ gängigkeit bei der Verstellung kann durch die Ab­ messungen von Stift, Ausnehmung und Beschichtung er­ zielbar sein.

Die Bewegung des Zusatzelementes kann dabei ent­ weder exakt rechtwinklig zum Grundelement verlaufen, so daß eine parallele Verstellung des Zusatzele­ mentes zum Grundelement erreicht wird und auf diese Weise ein insgesamt breiteres Knochenimplantat ge­ schaffen wird.

Alternativ dazu kann eine Kipp- oder Schwenkbe­ wegung des Zusatzelementes derart erfolgen, daß dieses bei der Verbreiterung des Knochenimplantates mit seinem distalen Ende näher am Grundelement ver­ bleibt als mit seinem proximalen Ende, welches bei der Kipp- oder Schwenkbewegung stärker nach außen bewegt wird als das distale Ende. Auf diese Weise ist ebenfalls eine Verbreiterung des Knochenim­ plantates möglich, wobei jedoch zusätzlich dem üb­ lichen Verlauf der Knochenhöhlung entsprochen wird, die in dem Bereich, in dem das Zusatzelement bei eingesetztem Knochenimplantat angeordnet ist, keine parallelen Wandungen aufweist, sondern etwa keil­ förmig verläuft.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im folgenden näher erläutert. Da­ bei zeigt

Fig. 1 schematisch eine perspektivische Ansicht auf ein implantiertes Knochenimplantat, wobei der Knochen geschnitten dargestellt ist und wo­ bei eine Bohrlehre ebenfalls darge­ stellt ist,

Fig. 2 einen Schnitt durch das Knochen­ implantat im Bereich des Zusatz­ elementes,

Fig. 3 schematisch eine Ansicht auf ein zweites Zusatzelement und

Fig. 4 eine Ansicht von oben auf ein Grund­ element mit angesetztem Zusatz­ element gemäß Fig. 3, wobei das Grundelement geschnitten dargestellt ist.

In Fig. 1 ist mit 1 ein Oberschenkelknochen be­ zeichnet, in den ein Knochenimplantat eingesetzt ist. Das Knochenimplantat umfaßt ein Grundelement 2, welches in seinem oberen Bereich einen Hals 3 und einen Konus 4 umfaßt, wobei der Konus 4 zur Auf­ nahme eines Gelenkkopfes dient.

An dem Grundelement 2 ist ein Zusatzelement 5, ein sogenannter "Block" befestigt. Die korrekte Po­ sitionierung des Zusatzelementes 5 am Grundelement 2 wird in an sich bekannter Weise dadurch gewähr­ leistet, daß das Grundelement 2 eine Bohrung 6 auf­ weist, in welche sich ein Stift 7 des Zusatzele­ mentes 5 erstreckt, wie insbesondere aus Fig. 2 her­ vorgeht. Der Stift 7 ist dabei mit einer gleit­ freudigen Beschichtung 8 versehen, um Metallab­ rieb zu vermeiden.

An einer zweiten Stelle wird das Zusatzelement 5 am Grundelement 2 in seiner Lage fixiert durch eine zweite Bohrung 9 im Grundelement, wobei diese Boh­ rung 9 ein Gewinde 10 mit relativ grober Steigung aufweist. In das Gewinde 10 ist eine Schraube 11 eingesetzt, die ähnlich einer Madenschraube keinen Anschlag aufweist und beliebig weit in das Grund­ element 2 hineingedreht werden kann. Zu diesem Zweck weist die Schraube 11 einen Abschnitt 12 mit eben­ falls grobem Gewinde auf. Weiterhin weist die Schraube 11 einen zweiten Abschnitt 14 auf, der einen geringeren Durchmesser als der erste Abschnitt 12 aufweist und der ein Außengewinde mit geringerer Gewindesteigung aufweist als sie der Abschnitt 12 und das Gewinde 10 aufweisen. Mit diesem zweiten Abschnitt 14 und mit dessen Gewinde kämmt die Schraube 11 mit dem Zusatzelement 5.

Die Schraube 11 hat sowohl in ihrem ersten Abschnitt 12 als auch in ihrem zweiten Abschnitt 14 jeweils eine Innensechskant-Schlüsselfläche, wobei die Schlüsselfläche im zweiten Abschnitt 14 durch eine Bohrung 15 erreichbar ist, die im Zusatzelement 5 vorgesehen ist.

Die exakte Führung des Zusatzelementes 5 wird da­ durch unterstützt, daß nicht nur mittels der beiden Gewinde in den Abschnitten 12 und 14 eine Verbindung zwischen dem Zusatzelement 5 und dem Grundelement 2 besteht, sondern dadurch, daß sich das Zusatzelement 5 mittels eines Stützringes 16 innerhalb der Boh­ rung 9 abstützt. Die innere Fläche dieses Stütz­ ringes 16 bildet ein Gewinde 17 aus, welches mit dem Gewinde des zweiten Abschnittes 14 der Schraube 11 kämmt.

Die Anpassung der Abmessungen des Knochenimplan­ tates an die jeweils beim Patienten individuell unterschiedlichen Verhältnisse wird anhand des folgenden Ablaufes näher erläutert:

In Abhängigkeit davon, ob das Knochenimplantat in der rechten oder linken Seite des Patienten implan­ tiert werden soll, wird das Zusatzelement 5 rechts- oder linksseitig an das Grundelement 2 angesetzt, wobei ein flächiger Kontakt zwischen den beiden Elementen hergestellt wird und der Stift 7 voll­ ständig in die Bohrung 6 eingeführt wird.

Anschließend wird die Schraube 11 in die Bohrung 9 eingedreht, bis das Gewinde des zweiten Abschnittes 14 mit dem Gewinde 17 im Stützring 16 des Zusatz­ elementes 5 kämmt. Aufgrund der unterschiedlichen Gewindesteigungen der Gewinde 10 und 17 erfolgt eine Verspannung der Schraube 11, solange das Zusatzele­ ment 5 fest an das Grundelement 2 gepreßt wird. In dieser Stellung ist die Schraube 11 vollständig in die Bohrung 9 eingedreht, so daß sich an dem ge­ samten Knochenimplantat keine unerwünschten Ober­ stände befinden. Diese Stellung der Schraube 11 ist aus Fig. 2 ersichtlich.

In diesem Zustand weist das Knochenimplantat seine geringste Breite auf, abhängig von der Dicke des Zu­ satzelementes 5. In diesem Zustand kann das Knochen­ implantat implantiert werden.

Da das Zusatzelement 5 an der Seite des Grundelemen­ tes 2 angeordnet ist, die zur Vorderseite des Ober­ schenkels gerichtet ist, ist eine weitere Betätigung der Schraube 11 im implantierten Zustand kompli­ kationslos nur von dieser Seite möglich. Zu diesem Zweck kann ein geeigneter Schlüssel durch eine Boh­ rung 15 des Zusatzelementes 5 in eine Innensechs­ kant-Schlüsselfläche 18 des zweiten Abschnittes 14 der Schraube 11 eingeführt werden, die aus Fig. 2 ersichtlich ist.

Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, kann dabei eine Bohrlehre 19 vorgesehen sein, die auf das Grundelement 2 aufgesetzt werden kann, sich an dem Zusatzelement 5 abstützt, und die über den Knochen 1 ragt und an dessen Außenseite eine Bohrung 20 auf­ weist, die eine Führungshilfe für einen Bohrer dar­ stellt. Mit Hilfe eines derartigen Bohrers und unter Verwendung der Bohrlehre 19 kann zielgenau der Knochen 1 durchbohrt werden, um eine minimale Boh­ rung durch den Knochen 1 zu schaffen, durch welche ein geeigneter Schlüssel durch den Knochen 1 und das Zusatzelement 5 in die Schlüsselfläche 18 einge­ setzt werden kann.

Das zunächst wie beschrieben mit seiner geringsten möglichen Breite eingesetzte Knochenimplantat kann nun durch weitere Drehung der Schraube 11 an die individuellen Verhältnisse des Knochenhohlraumes des Patienten angepaßt werden. Zu diesem Zweck wird die Schraube 11 weiter in das Grundelement 2 eingedreht, wobei sich gleichzeitig auch der zweite Abschnitt 14 der Schraube 11 in das Gewinde 17 und damit in das Zusatzelement 5 eindreht. Da die Steigung des Ge­ windes 10 größer ist als die des Gewindes 17, ver­ bleibt das Zusatzelement 5 dabei nicht an seinem Ort, sondern wird von der Schraube 11 aufgrund der großen Gewindesteigung des Gewindes 10 nach außen mitgenommen, so daß sich ein zunehmend größerer Ab­ stand des Zusatzelementes 5 vom Grundelement 2 er­ gibt und insgesamt die Breite des Knochenimplantates vergrößert wird.

Die maximale Verstellbarkeit des Zusatzelementes 5 wird dadurch erreicht, daß die Schraube 11 mit ihrem ersten Abschnitt 12 an dem Stützring 16 anschlägt, daß also der zweite Abschnitt 14 vollständig in den Stützring 16 eingedreht ist. In Anpassung an den Knochenhohlraum des Patienten kann der Operateur jedoch vor der Operation ein Zusatzelement 5 ent­ sprechender Abmessung wählen, wenn unterschiedlich dicke Zusatzelemente 5 vorgesehen sind, oder er kann ggf. unter unterschiedlich langen Schrauben wählen, so daß noch vor Erreichen dieser maximalen Verstellung des Zusatzelementes 5 eine Anlage des Zusatzelementes 5 am Knochen des Patienten erzielt wird.

Mit Hilfe des dargestellten Knochenimplantates ist eine stufenlose, feinfühlige und paßgenaue Anpassung der Abmessungen des Knochenimplantates an jeden individuellen Patienten möglich. Dabei ergibt sich ein hervorragender Halt des Zusatzelementes da­ durch, daß zwar beim Verstellen des Zusatzelementes der Stift 7 zunehmend aus der Bohrung 6 heraus­ geführt wird. Diese abnehmende Halterung und Führung des Zusatzelementes 5 wird jedoch dadurch kompensiert, daß in gleichem Maße die Verbindung zwischen dem Stützring 16 und dem zweiten Abschnitt 14 der Schraube 11 vergrößert wird, da die Schraube 11 zunehmend in den Stützring 16 des Zusatzelemen­ tes 5 eindringt.

Nachdem der Abstand des Zusatzelementes 5 vom Grund­ element 2 einmal an die Verhältnisse des Patienten­ knochens angepaßt ist, kann auch eine spätere Be­ lastung des Knochenimplantates keine Rückverformung des Knochenimplantates mehr bewirken, da ein seit­ lich auf das Zusatzelement 5 aufgebrachter Druck, der dieses in das Grundelement zu drücken bestrebt ist, durch die Wirkung des Gewindes 10 abgefangen wird, so daß das Gewinde 10 einerseits die stufen­ lose Verstellmöglichkeit für das Zusatzelement 5 bildet und andererseits eine Stütze für das ver­ stellte Zusatzelement 5 bildet.

In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zusatzelementes dargestellt, wobei dieses mit 5a be­ zeichnet ist. Das Zusatzelement 5a ist im wesent­ lichen ähnlich ausgestaltet wie das Zusatzelement 5. Seine Führungsmittel in Form eines Stiftes 7a ver­ laufen jedoch nicht geradlinig sondern gebogen, wo­ bei am unteren Ende des Zusatzelementes 5a ein Dreh­ körper 21 angeformt ist, der als Kugel, Zylinder, Tonne oder ähnlich ausgebildet sein kann. Der Stift 7a weist eine Krümmung auf, deren Radius den Dreh­ körper 21 als Mittelpunkt aufweist.

Das Zusatzelement 5a kann in eine entsprechende Ausnehmung eines Grundelementes mit dem Drehkörper 21 eingesetzt, beispielsweise eingeclipst werden, wenn in dieser Ausnehmung des Grundelementes bei­ spielsweise eine Kunststoffbeschichtung vorgesehen ist, die den Drehkörper 21 aufnimmt und ggf. etwas mehr als 180° umschließt. Eine Schwenkbewegung des Zusatzelementes 5a um den Drehpunkt des Drehkörpers 21 ist nun möglich, wobei das Zusatzelement 5a während dieser Drehbewegung durch den Stift 7a im Grundelement geführt ist.

Fig. 4 veranschaulicht, wie das Zusatzelement 5a gegenüber dem Grundelement gezielt verstellt werden kann:

Sowohl das Zusatzelement 5a bildet ein Halbgewinde 22 aus als auch das zugehörige Grundelement 2, welches ein Halbgewinde 23 aufweist. In dieses, aus zwei Halbgewinden 22 und 23 bestehende Gewinde ist eine Schraube 24 mit Innensechskant eingesetzt.

Die Halbgewinde 22 und 23 schaffen einen Innenraum, der zum distalen Ende des Knochenimplantates kleiner wird, so daß das Einschrauben der Schraube 24 in diesen Innenraum zu einer Spreizung des Zusatz­ elementes 5a gegenüber dem Grundelement 2 führt.

Der Vorteil dieser Anordnung der Schraube 19 ist eine Zugänglichkeit von oben, so daß keine zusätz­ liche Schwächung des Knochens in Form einer Bohrung für eine seitliche Erreichbarkeit einer Verstell­ schraube erforderlich ist.

Neben dieser in den Fig. 3 und 4 rein schematisch angedeuteten Möglichkeit zur Verstellung des Zu­ satzelementes 5a ist jedoch auch eine seitliche Beaufschlagung einer Schraube oder eines ähnlichen Verstellmittels möglich, um die Schwenk- oder Kippbewegung des Zusatzelementes 5a zu bewirken.

Ein Vorteil der Schwenkverstellbarkeit des Zusatz­ elementes 5a liegt darin, daß eine optimale An­ passung an den keilförmigen Knochenhohlraum erziel­ bar ist. Dabei kann ein Zusatzelement 5a verwendet werden, welches selbst nicht besonders stark keil­ förmig gestaltet ist. Ein derart flachgehaltenes Zusatzelement ermöglicht den Einsatz auch in einem Knochen, bei dem der Knochenhohlraum relativ schmal bemessen ist und in denen der Einsatz eines stark keilförmigen Zusatzelementes nicht möglich wäre.

Claims (13)

1. Knochenimplantat, insbesondere Schaftprothese, mit einem einen länglichen Querschnitt aufweisenden Grundelement (2) und wenigstens einem seitlich an dem Grundelement (2) befestigbaren Zusatzelement (5, 5a), welches sich lediglich über einen Teil der Länge des Grundelementes (2) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (5, 5a) verstellbar an dem Grundelement (2) angeordnet ist, wobei ein Verstellen in seitlicher Richtung zum Grundelement (2) möglich ist, und daß Führungsmittel (Stift 7, 7a) vorhanden sind, die das Zusatzelement (5, 5a) beim Verstellen führen, und daß Stützmittel (Schraube 11, 19) vorhanden sind, die das Zusatzelement (5, 5a) in seiner eingestellten Anordnung gegen zum Grundelement (2) gerichtete Kräfte abstützen.

2. Knochenimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Grundelement (2) eine Ausnehmung (Bohrung 6) vorgesehen ist, in welche sich ein Vorsprung (Stift 7, 7a) des Zusatzelementes (5, 5a) erstreckt, wobei der Vorsprung (7, 7a) über den gesamten Ver­ stellbereich des Zusatzelementes (5, 5a) in die Ausnehmung eingreift.

3. Knochenimplantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (5, 5a) mittels Gewinde (11, 17, 20, 21) verstellbar ist.

4. Knochenimplantat nach Anspruch 3, gekenn­ zeichnet durch eine Schraube (11), die über ein Gewinde (10) mit dem Grundelement (2) kämmt, wobei die Schraube (11) über ein zweites Gewinde (17) mit gegenüber dem ersten Gewinde verschiedenem Durchmesser und mit geringerer Gewindesteigung mit dem Zusatz­ element (5) kämmt.

5. Knochenimplantat nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine Öffnung (Bohrung 15) in dem Zusatzelement (5), durch welche das das Gewinde aufweisende Verstellelement (Schraube 11) beaufschlagbar ist.

6. Knochenimplantat nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge­ winde aufweisende Verstellelement (Schraube 11, 19) eine Schlüsselfläche (18) mit Innensechskant aufweist.

7. Knochenimplantat nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, gekennzeichnet durch eine gleitfreudige Beschichtung (8) zwischen aneinander gleitenden Bereichen, z. B. im Bereich der Führungsmittel (Stift 7, 7a) zwischen dem Grundelement (2) und dem Zusatz­ element (5, 5a).

8. Knochenimplantat nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel (Stift 7) geradlinig aus­ gebildet sind und das Zusatzelement (5) unter Beibehaltung seiner grundsätzlichen Ausrichtung führen zugunsten einer paral­ lelen Verstellung des Zusatzelementes (5) gegenüber dem Grundelement (2).

9. Knochenimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Füh­ rungsmittel (Stift 7a) gebogen ausgebildet sind und das Zusatzelement (5a) zugunsten einer Kipp- oder Schwenkbewegung gegenüber dem Grundelement (2) führen, wobei das Zu­ satzelement (5a) bis in eine Stellung ver­ stellbar ist, in der es keilförmig gegenüber dem Grundelement (2) abgespreizt ist und in der das distale Ende des Zusatzelementes (5a) dem Grundelement (2) näher benachbart ist als das proximale Ende des Zusatzelementes (5a).

10. Knochenimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (5a) an seinem distalen Ende gelenkig mit dem Grund­ element (2) verbunden ist (Drehkörper 21).

11. Knochenimplantat nach Anspruch 1, gekenn­ zeichnet durch ein zweiteilig längsgeteiltes Innengewinde, welches in Längsrichtung des Knochenimplantates verläuft und als Halb­ gewinde (22) vom Zusatzelement (5a) sowie als Halbgewinde (23) vom Grundelement (2) ausge­ bildet ist.

12. Knochenimplantat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Gewinde­ umfanges, der durch die beiden Halbgewinde (22, 23) abgedeckt wird, vom proximalen zum distalen Ende des Gewindes abnimmt.

13. Knochenimplantat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang der den beiden Halbgewinden (22, 23) zugeordneten Schraube (24) im Einbauzustand von derem distalen Ende zu deren proximalem Ende zunimmt.